Bundesrat fordert Mutterschutz für Selbstständige

Selbstständige sollen während der Schwangerschaft und nach der Entbindung die gleichen Mutterschutzleistungen erhalten wie Arbeitnehmerinnen

Selbstständige sollen während der Schwangerschaft und nach der Entbindung die gleichen Mutterschutzleistungen erhalten wie Arbeitnehmerinnen. Dies fordert der Bundesrat von der Bundesregierung in einer Entschließung, die auf eine Initiative von Nordrhein-Westfalen und Hamburg zurückgeht.

Geringer Frauenanteil bei Selbstständigen 

Der Bundesrat begründet seine Forderung mit dem immer noch auffällig niedrigen Anteil von Frauen bei Unternehmensgründungen und in der Geschäftsführung von Start-Ups sowie kleinen und mittleren Unternehmen. 

Gleichbehandlung mit Arbeitnehmerinnen

Die deutsche Rechtsordnung enthalte Regelungen für Arbeitnehmerinnen, Beamtinnen und Richterinnen – nicht jedoch für Selbstständige. Es müssten gleichwertige Verhältnisse in Bezug auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie geschaffen werden, um den Frauenanteil unter den Selbstständigen zu erhöhen. Daher sei es notwendig, die bestehenden Nachteile für selbständige Schwangere oder Mütter in der Zeit nach der Entbindung abzubauen, um so einen wichtigen Beitrag zur Gleichstellung von Frauen und Männern zu leisten.

Unternehmerinnen im Handwerk besonders betroffen

Gerade junge Unternehmerinnen hätten oft noch keine Rücklagen für eine ausreichende Vorsorge. Ihnen drohten beim Ausfall durch Schwangerschaft und Geburt Auftragseinbußen und Umsatzrückgänge, die bis zur Insolvenz führen könnten. Unternehmerinnen im Handwerk seien besonders betroffen, da die Arbeit oft körperlich belastend und in dieser Lebensphase der Investitionsbedarf besonders hoch sei. Daher müssten für Gründerinnen und Selbstständige Instrumente geschaffen werden, die einerseits Rückhalt zur Gründung geben und andererseits schwangerschaftsbedingte Betriebsschließungen verhindern, verlangt der Bundesrat. Finanziert werden könnten diese Instrumente durch Bundesmittel oder durch Schaffung eines solidarischen Umlagesystems.

Wie es weitergeht

Die Entschließung wird der Bundesregierung zugeleitet. Diese entscheidet, wann sie sich mit den Länderforderungen befasst. Feste Fristvorgaben gibt es hierfür nicht.

Quelle: Deutscher Bundesrat




Mineralöl in Kellogg’s Cornflakes: foodwatch fordert Rückruf

Öko-Test: Fünf Frühstücksflakes „ungenügend“ – darunter Kellogg’s Special K Classic und Nestlé Fitness Original 

Öko-Test hat 48 Cornflakes getestet, die meisten davon auf Basis von Dinkel oder Mais. „Ungenügend“ lautet das Testurteil für Kellogg’s Special K Classic, Nestlé Fitness Original, Schär Gluten- Free Cereal Flakes, Schär Gluten- Free Corn Flakes und Bio Primo Cornflakes, ungesüßt. Beim Kellogg’s-Produkt und den Cereal Flakes von Schär hat das von ÖKO-TEST beauftragte Labor die besonders bedenklichen aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen, eine große Gruppe von Stoffen, in der sich krebserregende Verbindungen befinden können. In dem Kellogg’s-Produkt stecken außerdem gleich mehrere Pestizide in Spuren, darunter Glyphosat.

Acrylamidgehalte bei Müller (Bio Primo), Nestlé und Schär

Einige Produkte im Test fallen wegen ihrer aus ÖKO-TEST-Sicht hohen Acrylamidgehalte auf – so auch die Flakes von Müller (Bio Primo), Nestlé und Schär. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stuft Acrylamid als potenziell krebserregend ein. Da Nahrung als Hauptaufnahmequelle für den Schadstoff gilt, hat die EU-Kommission Richtwerte zur Reduzierung von Acrylamidgehalten in Lebensmitteln entwickelt. Diese sollen Herstellern als Orientierung dienen, sind aber rechtlich nicht bindend.

Vitamin- und Mineralstoffzusätze

Punktabzug vergibt ÖKO-TEST zudem für Vitamin- und Mineralstoffzusätze, wie bei Nestlé und Schär. „Solche Zusätze sind aus unserer Sicht unnötig. Fast alle Vitamine und Mineralstoffe, die der Körper täglich braucht, lassen sich bei einer gesunden und ausgewogenen Ernährung auch auf natürlichem Wege aufnehmen“, sagt Lebensmittelchemikerin und ÖKO-TEST-Projektleiterin Jil Eichhorn. 

Ganz ohne Acrylamid, Mineralöl und unerwünschte Zusätze kommen 23 von 48 Produkten aus, die ÖKO-TEST mit dem Gesamturteil „sehr gut“ bewertet. Die günstigsten mit Bestnote gibt es bereits ab 0,95 Euro pro 300 Gramm.  Mehr dazu unter oekotest.de/14576

foodwatch fordert zum Rückruf auf

foodwatch hat die Lebensmittelfirmen Kellogg’s und Schär aufgefordert, mit Mineralöl verunreinigte Frühstücksflocken umgehend öffentlich zurückzurufen. „Mineralöl-Rückstände haben in Lebensmitteln absolut nichts verloren. Kellogg’s und Schär müssen die betroffenen Produkte sofort aus den Regalen räumen und die Kund:innen informieren“, sagte Rauna Bindewald von foodwatch. Die Ökotest-Untersuchung zeige, dass es auch anders gehe: Die meisten Cornflakes-Hersteller im Test schafften es, Produkte ohne Mineralöl-Verunreinigungen herzustellen. 

Null-Toleranz-Grenze von Mineralöl in Lebensmitteln

foodwatch setzt sich seit Jahren für eine Null-Toleranz-Grenze von Mineralöl in Lebensmitteln ein und hat immer wieder eigene Laboranalysen veröffentlicht, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Bereits 2015 fand foodwatch bei Tests Mineralölverunreinigungen in Kellogg’s-Produkten. Das Unternehmen habe das Problem offenbar weiterhin nicht im Griff, kritisierte die Verbraucherorganisation. 

Mittlerweile plant die EU zumindest, erstmals überhaupt Grenzwerte für Mineralölverunreinigungen in Lebensmitteln einzuführen. Aus Sicht von foodwatch ist das ein wichtiger erster Schritt, allerdings sollten aromatische Mineralöle gar nicht in Lebensmitteln vorkommen, so die Verbraucherorganisation.

Mineralöle sind die größte Verunreinigung im menschlichen Körper. Die EU-Lebensmittelbehörde (EFSA) beschreibt besonders die aromatischen Mineralöle als potenziell krebserregend und erbgutschädigend. Neben Maschinen bei Ernte und Verarbeitung kann auch die Verpackung der Grund für die Mineralöl-Verunreinigung sein. So enthalten zum Beispiel Verpackungen aus Altpapier oft Mineralöle aus Druckfarben, die auf Lebensmittel übergehen können.

Quellen und weiterführende Informationen: 

Quellen: Pressemitteilungen Öko-Test und foodwatch




Kreativ, fasziniert und begeistert beim Spiel mit den Steckbausteinen

Das Steckspiel von Sonos überzeugt im Kindergartentest

Staunend schauen die Kinder auf die Steckbausteine, die ihre Erzieherin auf den Teppich zwischen ihnen gekippt hat. „Oh, wie cool! Ein Rad! Ich bau mir einen coolen Jeep“, ruft eines der Kinder begeistert. Schon beginnen die ersten zu bauen, während andere die blauen, grauen, gelben und roten Elemente erst einmal sortieren.

An diesem Tag dürfen die Kinder zum ersten Mal die Sonos-Steckbausteine ausprobieren. Die Gruppe des Kindergartens besteht aus vier- bis siebenjährigen Mädchen und Jungen.

Da klopft der sechsjährige Elias (alle Namen von der Redaktion geändert) aufgeregt an die Scheibe. Nachdem er zuerst nicht mitspielen wollte, hat er beim Anblick der bunten Bausteine auf dem Teppich seine Meinung geändert.

„Also, das ist nichts für Dreijährige“, meint Emilia. „Das ist echt schwierig“. Die fünfjährige probiert eben, ein Rad zu befestigen. Da legt die Erzieherin Karten mit Bauideen auf den Boden. Beim Durchblättern steigt die Begeisterung. „Ui, ein Tieflader“, ereifert sich Matteo. „Cool“, ruft ein anderer. „Ich mache lieber etwas aus der Fantasie“, meint ein anderes Kind.

Obwohl es das Sonos Steckspielzeug schon seit über 45 Jahren gibt, kannten es weder Kinder noch Erzieherin vorher. Am Anfang scheint es gar nicht so leicht, die blauen Stäbchen mit den grauen Würfeln zu verbinden. Doch schon nach rund 15 bis 20 Minuten sind alle vollauf mit dem Tüfteln und Bauen beschäftigt. In entspannter und konzentrierter Atmosphäre entstehen verschiedene Fahrzeuge und ein hübsches kleines Haus. Dabei ist es auffällig ruhig in der Gruppe.

Im Jahr 1976 haben der Schweizer Erfinder Hermann Eduard Müller und zwei weitere Entwickler Sonos erfunden. Die Bausteine bestehen aus ABS-Kunststoff und werden seit 2003 ausschließlich im schweizerischen Ibach produziert. Das Prinzip besteht darin, kurze, mittlere und längere Balken auf Würfelverbinder zu stecken. Sie halten durch die spezielle, patentierte Form exakt zusammen und lassen sich genauso leicht wieder voneinander trennen. Dabei ist neben Kreativität auch einiges an Auge-Hand-Koordination gefordert. Deshalb empfiehlt der Hersteller Sonos für Kinder ab vier Jahren.

Die Vierjährigen und auch die älteren Kindergartenkinder sind mit Feuereifer bei der Sache. Erst nach gut einer Stunde möchte der vierjährige Leon aufhören und verlässt den Raum. Nach über zwei Stunden beginnen dann auch die anderen Kinder der Gruppe gemeinsam mit der Erzieherin aufzuräumen. Auch das macht Spaß, wenn die Bausteine in die Kiste zurückklackern. Gerne würden sie später weiter damit spielen. Aber jetzt geht es erst mal zum Mittagessen…

Erzieherin und Leitung zeigten sich vor allem davon angetan , wie lange die Kinder mit den Steckbausteinen gespielt haben und wie groß ihre Anstrengungsbereitschaft dabei war. Eine Beobachtung, die etwa auch Dr. Esther Henschen teilt. Nach ihrer Auseinandersetzung mit verschiedenen Konstruktionspielzeugen am Institut für Mathematik und Informatik an der PH Ludwigsburg stellt die Pädagogin bezüglich Sonos fest: „Ich war sehr beeindruckt, wie lange und ausdauernd die Kinder sich mit diesem Material beschäftigten und wie sie sich dabei ausgetauscht haben.“

In den beiden Stunden in unserem Test konnten die Mädchen und Jungen entweder völlig frei oder nach mitgelieferten Baubeispielen vorgehen. Der Hersteller wirbt mit dem Spruch: Sonos – ein zeitloses Steckspiel mit 1000 Möglichkeiten. Tatsächlich ist der Variantenreichtum enorm groß. So sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt.

Je nach Entwicklungsstand und Erfahrung mit dem Spielzeug, lässt sich von ganz einfachen Dingen bis zu hochkomplexen Gebilden alles Mögliche gestalten. So wächst Sonos mit den Ansprüchen und den Kindern einfach mit.

Die Steckbausteine sind robust und überdauern sicher viele Jahre. Da es nicht ganz einfach ist, die verschiedenen Elemente miteinander zu verbinden, unterstützt das Spiel die Auge-Hand-Koordination. Planerisches Vorgehen und räumliches Vorstellungsvermögen sind ebenso gefragt.

Ein großes Plus gibt es für Sonos, weil der Hersteller auch Einzelteile schnell nachliefert. Ein weiteres gibt es dafür, dass er keine detaillierten Bauanleitungen liefert, sondern lediglich Beispiele. So bleibt genügend Raum für Kreativität. Dabei hätten sich die Erzieherinnen auch ein paar einfachere Konstruktionen für die kleineren Kinder gewünscht. Diese will Sonos nun in ein paar Wochen nachliefern. Das Wichtigste ist jedoch, dass das Spiel den Kindern viel Freude gemacht hat und sie es auch gerne kaufen würden, wenn sie es nicht schon hätten. Erweiterungen gibt es jedoch viele.

Aus den Erfahrungen heraus, die wir mit dem Spielzeug gesammelt haben, können wir es uneingeschränkt zur Anschaffung empfehlen.

Gernot Körner

Kontakt zu Sonos

Sonos Vertrieb Redel arbeitet seit vielen Jahren sehr eng und vertrauensvoll mit dem Hersteller in Ibach, Schweiz zusammen (https://sonos-kids.com/ueber-sonos/). Von Deutschland aus werden die Kindergarten-Produkte von Sonos nach ganz Europa versendet. Sonos gibt es ausschließlich im Online-Shop. Dabei hat sich viel Wissen angesammelt und die Freude für Sonos Steckbausteine arbeiten zu dürfen wächst immer noch jedes Jahr.  Die Mitarbeiter aus den Kitas und Nachschulbetreuungen werden bei Bedarf gerne am Telefon beraten. Auch wenn Sie Fragen, Ideen oder Verbesserungsvorschläge haben, freut sich Sonos über Ihre Kontaktaufnahme:

Telefon: 040 5267 7988
Fax: 040 556 043 46
E-Mail: kundendienst@sonos-kids.com
Weitere Infos unter: https://sonos-kids.com/kita-hort-grundschule/




Ein charmantes Bilderbuch über das Glück der Freundschaft

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Roel Seidell: Der Glücksstab

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Bär hat schlechte Laune, aber Maus kann ihn aufheitern: Sie leiht ihm einen Stab, der glücklich macht. Klar, dass die anderen Tiere in der Stadt auch solche Glücksstäbe haben wollen. Aber die Stöckchen, die der schlaue Fuchs ihnen verkauft, scheinen nicht zu wirken. Also wird beschlossen, dass der Glücksstab für die Allgemeinheit ins Museum kommt. Bär ist wieder traurig – was soll er jetzt zu Maus sagen?

Ob listiger Fuchs, mürrischer Ziegenbock oder das Schaf als steife Bürgermeisterin – die Tiere in diesem Bilderbuch sind sehr charakterstark gezeichnet. Besonders die Hauptfiguren, die sorglose Maus und der brummige Bär haben großen Charme. Leicht lassen sich in allen Tieren menschliche Persönlichkeiten erkennen. Sie gehen aufrecht auf zwei Beinen und tragen Kleidungsstücke. Roel Seidell gelingt es ausgezeichnet, auf den Tiergesichtern Entrüstung, Begeisterung, schlechte Laune oder Zufriedenheit auszudrücken. Und wenn der große Bär und die klitzekleine Maus am Ende auf einer ganzen Doppelseite Tränen lachen, müssen wir einfach mitlachen. Hier wird der bisher weiß-grau bis braun gehaltene Hintergrund nun auch ein fröhliches Gelb.

„Der Glücksstab“ ist ein Buch über die Kraft der Gedanken und die Macht von freundlichen Gesten. Die Psychologie würde vom Placeboeffekt sprechen. Dabei regt die Geschichte große philosophische und ethische Fragen an: (Wann) ist es in Ordnung, jemanden anzuschwindeln? Was ist Betrug? Wem gehört das Glück? Kann man es besitzen oder teilen? Ist Glück käuflich?

So legt Seidell der Bürgermeisterin der Tiere folgende Worte in den Mund:

„Fuchs hat Recht. Glück sollte man nicht für sich behalten. Man muss es teilen. Darum nehme ich diesen Stab im Namen der Stadt an mich. Wir stellen ihn im Museum für Besondere Dinge aus. Dann können alle, die Eintritt zahlen, etwas von dem Glück abbekommen, das dieser Stab bringt.“

Am Ende schließt sich die Geschichte zu einem Kreis. Mit einer freundlichen Geste kann nun der Bär selbst jemanden aufheitern: Den mürrischen Esel, der dann auf dem Nachsatz mit dem vermeintlichen Lachsteinchen glücklich aus dem Buch herausspaziert…

Insgesamt ein sehr schönes Bilderbuch, das zum Nachdenken anregt und gute Laune macht!

Lena Schwarz

Roel Seidell
Der Glücksstab
aus dem Niederländischen übersetzt von: Inga Reuters
Hardcover, 32 Seiten, 215 x 280 mm
ISBN: 978-3-8337-4772-4, Preis: 17,00€




Die Frühlingssonne lockt viele Igel aus dem Winterschlaf

Wegen Futtermangels sind manche Tiere auf unsere Hilfe angewiesen

Es geht wieder los: Die ersten Igel wachen auf. Die warmen Sonnenstrahlen locken die Winterschläfer aus ihren Verstecken. Da die Insektenfresser noch kaum Nahrung finden, sind manche Tiere auf unsere Hilfe angewiesen. Was jeder jetzt tun kann, verrät die Kreisgruppe Nürnberg des BUND Naturschutz.

Vielerorts sind die ersten Igel unterwegs

Doch: „Verlässt ein Igel sein Winterquartier, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass der Winterschlaf beendet ist“, erklärt Wolfgang Dötsch von der Kreisgruppe Nürnberg des BUND Naturschutz. „Viele Tiere wechseln zum Ende des Winters nochmal ihr Versteck. Auf Nahrungssuche gehen dabei nur wenige. Anschließend ziehen sich diese Igel wieder in ihre Quartiere zurück und schlafen weiter.“

Schwache Igel nutzen die warmen Temperaturen und die letzten Kraftreserven für den Aufwachprozess

Manche dieser Tiere sind dann tatsächlich hilfsbedürftig, da sie keine Fettreserven mehr besitzen, um ihre Körpertemperatur, trotz frostiger Nachttemperaturen, aufrechtzuerhalten oder um nochmal einschlafen zu können. Ausgehungert und ausgelaugt gehen diese Stachelritter dann auf Futtersuche. Doch richtig satt wird jetzt noch keiner: Die Nächte sind zu kalt. Am Boden lebende, nachtaktive Insekten sind kaum aktiv. Im März ist der Speisezettel unserer stacheligen Fleischfresser sehr übersichtlich und besteht hauptsächlich aus Regenwürmern und wenigen saisonalen Insekten. Deshalb schlafen Igel regionen- und wetterabhängig lieber bis Ende April und mancherorts sogar bis in den Mai hinein. Erst mit den steigenden Temperaturen im Frühjahr erhöht sich die Anwesenheit weiterer Futtertiere.

Laut BUND Naturschutz erkennt man hilfsbedürftige Tiere häufig daran, dass diese Igel ziellos umherirren, abgemagert und kraftlos wirken. Wem ein solches Tier begegnet, der sollte handeln: „Nach dem Aufwachen verspüren unsere Stachelritter zunächst großen Durst. Eine flache Schale mit frischem Wasser sollte jeder Gartenbesitzer aufstellen“, begründet Wolfgang Dötsch. Gefressen werden gerne Rühreier, Katzenfeucht- und -trockenfutter oder getrocknete Insekten. Manche Igel mögen auch angebratenes Hackfleisch oder gekochtes, kleingeschnittenes Geflügelfleisch. Je fett- und proteinreicher die Nahrung, umso besser. „Das Futter sollte an einem geschützten Ort aufgestellt werden, damit die Futterspende auch bei dem hilfsbedürftigen Tier ankommt und nicht etwa bei der dicken Nachbarskatze“, so Wolfgang Dötsch. Eine Bauanleitung für ein Igelhaus, das auch als Futterhaus verwendet werden kann, ist auf den Seiten des BUND Naturschutz zu finden: https://www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/tieren-helfen/igelhaus-bauen.

Außerdem bittet der BUND Naturschutz alle Gartenbesitzer darum, mit dem Frühjahrsputz im Garten noch zu warten. „Jeder Igel-Unterschlupf wie Laub- und Reisighaufen, dichte Hecken und anderes Gestrüpp ist aktuell für unsere Igel überlebenswichtig“, erklärt Wolfgang Dötsch.

Quelle: Pressemitteilung BUND




Jetzt mitmachen beim Naturtagebuch-Wettbewerb der BUND Jugend

naturtagebuch

Kinder zwischen acht und zwölf Jahren erkunden die Natur

In jedem Jahr veranstaltet die BUNDjugend den Wettbewerb Naturtagebuch, bei dem Kinder zwischen acht und zwölf Jahren mitmachen können – auf eigene Faust, zusammen mit FreundInnen oder mit der ganzen Schulklasse.

Beim Naturtagebuch machen sich Kinder auf die Suche nach einem Fleckchen Natur, den sie dann über einen längeren Zeitraum unter die Lupe nehmen. Was die kleinen NaturforscherInnen beobachten, können sie sich selber überlegen – vielleicht einen Tümpel, die Wiese hinterm Haus, den Ameisenhaufen im Wald oder ein Vogelnest im Garten? Alle spannenden Beobachtungen und Erlebnisse werden in einem Tagebuch festgehalten. Und da ist Kreativität gefragt – malen, schreiben, dichten, fotografieren, gesammelte Fundstücke einkleben und vieles mehr.

Wettbewerb der Tagebücher – Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2024

Um am Wettbewerb teilnehmen zu können, müssen die Naturtagebücher bis zum 31. Oktober an die BUNDjugend gesendet werden. In den letzten Jahren gab es zum Beispiel Naturtagebücher über Schmetterlinge, den Bach hinterm Haus oder den eigenen Gartenteich.

Wettbewerbe gibt es in Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen. Jedes Tagebuch erhält einen Preis! Insgesamt werden Sachpreise im Wert von mehreren tausend Euro vergeben.

Massig viele Tipps und Infos

Die BUNDjugend hält für alle Naturtagebuch-Schreibenden eine Menge spannender Infos und Tipps zum Wettbewerb bereit. Sie stellt Begleithefte für PädagogInnen und Familien sowie ein Tipps-Heft für Kinder zur Verfügung. Wer besonders neugierig ist, findet im Manfred Mistkäfer Mitmach-Magazin viele Tipps und Antworten zum Thema Natur. Hier gibt Manfred Mistkäfer – Maskottchen und Naturtagebuch-Experte – Anregungen und Infos zum Beobachten, Forschen, Basteln und Spielen. Auch Eltern und Lehrer*innen gehen nicht leer aus: Sie finden im beiliegenden Ideenmarkt viele Impulse und Ideen für gemeinsame Aktionen sowie Hintergrundinformationen zum Naturtagebuch.

Wer gewonnen hat, und alles weitere erfahrt Ihr auf der Internetseite: naturtagebuch.de

Aktuelles zum Projekt Naturtagebuch

Das Magazin zum Projekt Naturtagebuch




Die Initiative Klischeefrei veröffentlicht Kinder-Hörbücher

Prominente Sprecherin ist Schirmherrin Elke Büdenbender

Die Kinderbücher der Initiative Klischeefrei rund um Oma Eda und ein ehemaliges Fabrikgelände sind ab sofort als Hörbuch kostenfrei auf der Website zum Download verfügbar. Bei Kindern im Grundschulalter fördern die Geschichten schon früh ein gleichberechtigtes Verständnis von Berufen. Und sie sensibilisieren sie für ihre individuellen Talente. Schirmherrin Elke Büdenbender hat beide Bücher in einem Berliner Tonstudio eingelesen.

Eine alte Fabrik, eine Kinder-Clique und mittendrin Oma Eda, die die Kreativität der Kinder fördert, völlig frei von Klischees und Zuschreibungen, was Mädchen und Jungen tun oder lassen sollten: Darum geht es in den Kinderbüchern der Initiative Klischeefrei. Diese wurden 2021 veröffentlicht und bereits in tausendfacher Auflage von pädagogischen Fachkräften an Grundschulen im Unterricht genutzt und in Bibliotheken oder Jugendherbergen gelesen.

Mit zwei neuen Hörbüchern am Start

Damit Band 1, „Der Schlüssel zu Oma Edas Welt oder warum Ausprobieren hilft“ für Leseanfängerinnen und -anfänger sowie Band 2 „Oma Edas wundersame Welt und der geheimnisvolle Raketenplan“ für fortgeschrittene Leserinnen und Leser, ab sofort noch mehr Kinder erreichen, hat Schirmherrin Elke Büdenbender einen Nachmittag im Tonstudio verbracht. Entstanden sind zwei kurzweilige Hörbücher, die als Audiodateien nun barrierefrei für alle zugänglich sind.

„Das Einlesen hat mir richtig Spaß gemacht. Ich mag die Geschichten. Die jungen Charaktere erleben eine Welt, in der sowohl die Gemeinschaft als auch eigene Stärken und Talente gleichermaßen zählen. So wird schon früh eine gleichberechtigte Welt vermittelt. Und ganz nebenbei wird unser Anliegen einer klischeefreien Berufs- und Studienwahl gefördert“, freut sich Schirmherrin Elke Büdenbender.

Miguel Diaz, Leiter der Servicestelle der Initiative Klischeefrei, hofft auf viele Interessierte und Downloads: „Unsere erfolgreichen Bücher hörbar zu machen, das war schon lange unser Wunsch. Wir danken Elke Büdenbender herzlich für ihre Unterstützung. Wir freuen uns jetzt darauf, wenn möglichst viele das neue Angebot nutzen.“

Klischeefreie Geschichten für Sechs- bis Zehnjährige jetzt auch als eBook

Damit der Lesespaß in Zeiten der Digitalisierung auch zuhause oder im Klassenzimmer nicht zu kurz kommt, hat die Initiative Klischeefrei die Oma Eda-Geschichten zusätzlich als eBooks aufgelegt. Auf der Website gibt es sie sowohl in eReader-fähigen als auch barrierefreien Versionen.

Download der digitalen Kinderbücher unter:

https://www.klischee-frei.de/de/klischeefrei_108643.php

Die Initiative Klischeefrei verfolgt das Ziel, jungen Menschen eine Berufs- und Studienwahl zu ermöglichen, die nach individuellen Stärken und Talenten erfolgt und unabhängig von Klischees und Geschlechterstereotypen ist. Mittlerweile unterstützen rund 600 Partnerorganisationen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft die Initiative.

Die Initiative Klischeefrei wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Weitere Informationen:

Das Grundschul-Methodeset für Lehrkräfte: https://www.klischee-frei.de/de/klischeefrei_101987.php

Christina Haaf, Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V.




Kinder sollten im ersten Lebensjahr keinen Honig essen

Die Stiftung Kindergesundheit informiert über die seltene, aber lebensbedrohliche Erkrankung Säuglingsbotulismus

Zu den bei vielen Familien beliebten Hausmitteln zur Behandlung von Halsschmerzen und Husten bei Kindern gehört warme Milch mit Honig. Aus gutem Grund: Dem süßen Getränk wird nachgesagt, den Speichelfluss anzuregen. Es soll den kratzenden Hals beruhigen und das Einschlafen fördern. Doch was größeren Kindern manchmal zur schnelleren Genesung verhelfen kann, ist für ein Baby im ersten Lebensjahr gefährlich. Die Stiftung Kindergesundheit warnt mit großem Nachdruck: Ein mit Botulismus-Erregern verunreinigter Honig kann zu Lähmungen der Atmung und schlimmstenfalls sogar zum Tode führen!

Beim Honigkonsum sind die Deutschen geradezu bienenfleißig. Das berichtet die Stiftung Kindergesundheit in ihrer aktuellen Stellungnahme: Sie kaufen über 78.000 Tonnen des Naturprodukts pro Jahr, was pro Kopf fast einem Kilogramm Honig entspricht.

Beim Genuss des süßen Aufstrichs Honig wiegen sich viele Verbraucher im wohligen Gefühl, ihrem Körper etwas besonders Gutes, Gesundes zu gönnen. Auch wenn Honig tatsächlich zu etwa vier Fünftel aus verschiedenen Zuckern und zu etwa einem Fünftel aus Wasser besteht. Der Glaube an die heilende Kraft des Honigs ist weit verbreitet und uralt: Bereits die Ärzte der Ägypter, Griechen und Römer haben Honig als Heilnahrung angesehen. Der süße Wintervorrat der Bienen wurde als Liebestrank gepriesen und galt auch als probates Mittel gegen das Altern. Bis heute wird Honig nachgesagt, Herz und Nerven zu stärken.

Zu viel Honig kann auch dick machen

Derartige Annahmen werden jedoch mittlerweile ausgesprochen zurückhaltend beurteilt: Experten verweisen auf die Tatsache, dass Honig vor allem sehr viele Kalorien liefert. Und er kann den Zähnen genauso schaden, wie das Industrieprodukt Zucker.

Professor Dr. Dr. Berthold Koletzko, Stoffwechselspezialist der Universitätskinderklinik München und Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit, erläutert: „Der im Honig enthaltene Zucker besteht zum Großteil aus den Einfachzuckern Fruktose und Glukose. Das sind für den Körper schnell verwertbare kalorienreiche Energielieferanten. Ihr regelmäßiger, hoher Verzehr begünstigt ebenso wie Rüben- oder Rohrzucker die Entstehung von Übergewicht. Und er erhöht das Risiko für die Entstehung von Zahnkaries sowie der Stoffwechselkrankheit Diabetes mellitus“.

Noch beunruhigender ist die Wirkung, wenn man junge Säuglinge mit verunreinigtem Honig füttert. Professor Berthold Koletzko: „Im Magen-Darm-Trakt gesunder Kinder und Erwachsener leben rund 100 Billionen Bakterien. Diese so genannte Darmflora bildet das größte Immunsystem im Organismus, das als Zentralorgan der Gesundheit über unser Wohl wacht. Die Darmflora eines Babys und auch die Immunabwehr sind jedoch in den ersten Lebensmonaten noch nicht vollständig entwickelt. Säuglinge und Kinder im ersten Lebensjahr sollten ebenso wie auch erwachsene Personen mit einem geschwächtem Immunsystem auf den Verzehr von naturreinem Honig verzichten“.

Der Grund für die Warnung: Honig ist ein Naturprodukt, dessen Zusammensetzung je nach Herkunft und Sorte stark variieren kann. So kann Honig im ungünstigsten Falle auch Sporen des hochgefährlichen Bakteriums Clostridium botulinum enthalten.

Eine klassische Ursache von Vergiftungen

Clostridium botulinum ist ein klassischer Erreger von Lebensmittelvergiftungen; er kann unter sauerstofffreien Verhältnissen in Lebensmitteln ein sehr starkes Nervengift bilden, das nach dem Verzehr zu Lähmungserscheinungen beim Menschen („Lebensmittel-Botulismus“ oder „Wurstvergiftung“) führen kann. Die Erkrankung, die durch das Gift von Clostridium botulinumverursacht wird, heißt Botulismus, nach „botulus“, dem lateinischen Wort für Wurst.

Die Sporen des bedrohlichen Bakteriums können durch die Bienen in den Honig eingetragen werden. Diese Sporen sind äußerst widerstandsfähig und werden erst bei über 100 Grad Celsius abgetötet.

Das stärkste aller bekannten Gifte

Das Bakterium bildet in verdorbenen Lebensmitteln die giftigste Substanz, die überhaupt bekannt ist: das Botulinumtoxin. Das ist ein hochgefährliches, muskellähmendes Nervengift, das auch unter dem Namen Botox geläufig ist. Botulinumtoxin ist das stärkste aller bekannten Gifte und ist eine Million Mal giftiger als Zyankali.

Bei Säuglingen und Kleinkindern besteht die Möglichkeit, dass sich das Bakterium Clostridium im Darm des Kindes ansiedelt, dort auskeimt und das gefährliche Botulinumtoxin bildet.

Das ist der Grund, weshalb Eltern ihren Kindern vor dem ersten Geburtstag auf keinen Fall Honig geben sollten, betont die Stiftung Kindergesundheit. Mehr noch: Getränke für Babys sollten nicht mit Honig gesüßt werden. Auch die Brustwarze einer stillenden Mutter, der Schnuller oder der Trinkflaschen-Sauger eines Babys sollten nicht mit Honig bestrichen werden, um so das Trinken zu fördern.

Von Flaschennahrung mit Honig geht keine Gefahr aus

Diese Warnung gilt jedoch nicht für mit Honig gesüßte Säuglingsfertignahrung, Breie oder Kekse, betont die Stiftung Kindergesundheit. Bei der Herstellung dieser Produkte tragen die Erzeuger Sorge dafür, dass Verfahren angewendet werden, die Clostridium botulinum zuverlässig abtöten.

Bei älteren Kindern und gesunden Erwachsenen besteht die Gefahr einer Vergiftung nicht mehr: Ihre Darmflora ist stabil genug, um die Vermehrung von Clostridien und ihrer giftigen Produkte zu verhindern. Dennoch sollten auch sie Honig als Brotaufstrich oder als Süßungsmittel wegen des hohen Zuckergehaltes nur gelegentlich und in geringen Mengen verzehren, empfiehlt die Stiftung Kindergesundheit.

Alarm bei Trinkschwäche und Atemstörungen

Die sogenannte Inkubationszeit eines Säuglingsbotulismus liegt bei ungefähr zehn Tagen. Bei Babys können Trinkschwäche, Schluck- und Sprachstörungen, Verstopfung oder Muskelschwäche die ersten Anzeichen der Erkrankung sein, berichtet die Stiftung Kindergesundheit. Die betroffenen Babys können den Kopf kaum halten und haben Schwierigkeiten beim Atmen, was sich durch Röcheln und Schnarchgeräusche äußern kann.

Da die Gefahr einer Atemlähmung droht, müssen Kinder und Erwachsene mit einer Botulinumvergiftung rasch intensiv-medizinisch behandelt und überwacht werden. In schweren Fällen ist eine künstliche Beatmung notwendig.

Fälle von Säuglingsbotulismus kommen in Deutschland allerdings zum Glück ausgesprochen selten vor, unterstreicht die Stiftung Kindergesundheit. Wichtig zu wissen: Schon der Verdacht auf Botulismus muss dem Gesundheitsamt gemeldet werden.

Quelle: Stiftung Kindergesundheit