Studium Soziale Arbeit in Aschaffenburg startet im Herbst 2025

Mit vertiefter Praxis beim BRK: Neuer Bachelorstudiengang an der TH Aschaffenburg kombiniert Theorie und praktische Erfahrung

Zum Wintersemester 2025/26 bietet die Technische Hochschule Aschaffenburg erstmals den Bachelorstudiengang „Soziale Arbeit“ an. Das Studium qualifiziert für professionelle soziale Arbeit in unterschiedlichen Handlungsfeldern – von der Kinder- und Jugendhilfe bis zur Arbeit mit älteren Menschen oder in der psychosozialen Beratung.

Praxisnah studieren – dank Kooperation mit dem BRK

Dank einer Kooperation mit dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK), Kreisverband Aschaffenburg, kann das Studium auch als „Studium mit vertiefter Praxis“ absolviert werden. Neben Pflichtpraktika und Praxissemester sammeln Studierende zusätzliche Praxiserfahrung in der vorlesungsfreien Zeit – etwa in Einrichtungen der Jugendhilfe, Seniorenbetreuung oder Hospizarbeit.

Diese Kombination von fundierter Theorie und intensiver Praxis bereitet optimal auf den Berufseinstieg vor und schafft enge Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern.

Bewerbung bis 15. Juli möglich

Interessierte können sich für einen Studienplatz im Bachelor Soziale Arbeit an der TH Aschaffenburg noch bis zum 15. Juli 2025 bewerben. Nach erfolgreicher Zulassung ist eine zusätzliche Bewerbung beim BRK für einen Praxisvertrag möglich. Weitere Infos unter: www.th-ab.de

Berufliche Perspektiven

Der Abschluss als Bachelor of Arts in Sozialer Arbeit befähigt zur Tätigkeit in öffentlichen, freien und privaten Trägern – etwa in Jugendämtern, sozialen Diensten, Beratungsstellen oder Kliniken. Der Studiengang ist zugleich eine solide Grundlage für weiterführende Masterstudiengänge oder die staatliche Anerkennung als Sozialarbeiter*in.

Quelle: Pressemitteilung TH Aschaffenburg




Jedes zweite Kind unterschätzt Wassergefahren

Erste Ergebnisse der europaweiten ALFAC-Studie zeigen besorgniserregende Lücken im Risikobewusstsein – und starke Unterschiede nach Alter, Geschlecht und Herkunft

Knapp jedes zweite Kind in Deutschland unterschätzt Gefahren beim Schwimmen: 49 Prozent der Sechs- bis Zwölfjährigen erkennen riskante Situationen im Schwimmbad nicht, im Freiwasser sind es 44 Prozent. Besonders auffällig: Jungen nehmen Risiken deutlich seltener wahr als Mädchen. Diese ersten Ergebnisse stammen aus dem laufenden EU-Projekt „Aquatic Literacy for all Children (ALFAC)“, das die Schwimmfähigkeit von Kindern europaweit untersucht.

Mit dem Alter steigt die Schwimmkompetenz

Insgesamt zeigen die Daten: Mit zunehmendem Alter steigt die Schwimmkompetenz, sowohl bei grundlegenden Fertigkeiten wie Tauchen, Atmen und Schweben als auch bei komplexeren Aufgaben wie einem Schwimmparcours. Kinder ohne grundlegende Schwimmfähigkeit haben Schwierigkeiten beim Tauchen, meiden den Fußsprung ins Wasser und können sich schlechter eigenständig aus dem Wasser befreien.

Zugleich sind Kinder aller Altersgruppen hoch motiviert, schwimmen zu lernen. Ältere Kinder berichten über ein höheres Selbstbewusstsein im Wasser als jüngere.

Schwimmen lernen ist Familiensache – aber nicht nur

Ein Drittel der Schwimmkompetenz bei jüngeren Kindern lässt sich durch familiäre Faktoren wie den Bildungsstand der Eltern, deren eigene Schwimmfähigkeit und den sozioökonomischen Status erklären. Bei älteren Kindern nimmt dieser Einfluss ab. Das unterstreicht die Bedeutung früher Förderung – aber auch den möglichen Ausgleich durch strukturierte Schwimmlernangebote in Schule und Verein.

So wurde die Studie durchgeführt

Die ALFAC-Studie erhebt Daten zur motorischen, kognitiven und psychosozialen Schwimmfähigkeit von Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren. Dabei werden nicht nur technische Fähigkeiten wie Tauchen, Schweben und Fortbewegung getestet, sondern auch Aspekte wie Motivation, Selbstvertrauen und Risikobewusstsein im Wasser.

Ergänzt werden diese Analysen durch Befragungen zu familiärem Hintergrund und Herkunft. Getestet wird in Schwimmparcours und standardisierten Übungen.

Internationale Zusammenarbeit für mehr Wassersicherheit

Das Erasmus+-Projekt „Aquatic Literacy for all Children (ALFAC)“ wird in Deutschland, Belgien, Frankreich, Litauen, Norwegen, Polen und Portugal durchgeführt. Die deutschen Erhebungen finden in Köln, Kassel und Flensburg statt.

Beteiligt sind unter anderem:

  • Dr. Sebastian Fischer (Universität Kassel)
  • Dr. Ilka Staub und Prof. Dr. Tobias Vogt (Deutsche Sporthochschule Köln, Projektleitung)
  • Dr. Nele Schlapkohl und Sarah Schmidt (Europa-Universität Flensburg)

Die abschließenden europaweiten Ergebnisse werden im Herbst 2025 in Brüssel vorgestellt. Mehr dazu unter: https://dshs-koeln.sciebo.de/s/CDlpHwDgXg2JRId

Quelle: Pressemitteilung Universität Kassel




Kindermüsli im Test: Öko-Test findet Zuckerfallen und Schadstoffe

Sechs von zehn getesteten Kindermüslis schneiden „sehr gut“ ab – doch einige Produkte enthalten bedenkliche Stoffe und zu viel Zucker.

Kindermüslis sollen kindgerecht, gesund und ausgewogen sein – so suggerieren es Verpackung und Vermarktung. Doch eine aktuelle Untersuchung von Öko-Test zeigt: Nicht alle Produkte halten dieses Versprechen. Zehn Müslis, die sich speziell an Kinder richten, wurden im Labor auf Schadstoffe und Nährwerte geprüft – mit gemischten Ergebnissen. Besonders kritisch bewertet wurden Zuckeranteile, Acrylamid, Pestizidrückstände und Mineralölbestandteile.

Acrylamid: Potenziell krebserregender Stoff in Knuspermüslis

Ein getestetes Müsli enthielt einen stark erhöhten Gehalt an Acrylamid, das sich beim Rösten bildet. Die Substanz gilt laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als potenziell krebserregend. Zwar existieren keine verbindlichen Grenzwerte, die EU-Kommission gibt aber Richtwerte vor – gerade für Produkte auf Vollkornbasis. Öko-Test orientiert sich an diesen Werten und fordert besonders bei Lebensmitteln für Kinder Zurückhaltung.

Pestizidrückstände bei konventionellen Produkten

Acht der zehn getesteten Müslis stammen aus biologischem Anbau – entsprechend selten wurden Pestizide nachgewiesen. Bei einem konventionellen Produkt fanden sich jedoch Rückstände von zwei Wirkstoffen: Piperonylbutoxid und Chlormequat. Zwar lagen die Mengen im Spurenbereich, doch Öko-Test wertet bei mehrfachen Rückständen grundsätzlich ab – aus Vorsorgegründen.

Mineralölbestandteile: Vermeidung ist möglich

In mehreren Produkten wurden MOSH-Verbindungen gefunden – gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe, die sich im menschlichen Fettgewebe anreichern können. Ob diese langfristig gesundheitsschädlich sind, ist wissenschaftlich nicht abschließend geklärt. Dennoch sollten sie laut Öko-Test insbesondere in Kindermüslis vermieden werden, etwa durch geeignete Verpackung und schonende Verarbeitung.

Zucker: Große Unterschiede zwischen den Produkten

Am deutlichsten zeigen sich die Qualitätsunterschiede beim Zuckergehalt. Während einige Müslis unter 8 Gramm Zucker pro 100 Gramm enthalten, überschreitet ein Produkt den Wert von 29 Gramm. Das entspricht mehr als der Hälfte der von der WHO empfohlenen Tageshöchstmenge für Kinder im Alter von vier bis sieben Jahren – allein mit einer einzigen Portion. Problematisch ist laut Öko-Test auch, dass überzuckerte Müslis mit kinderfreundlichem Design beworben werden – trotz gegenteiliger Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation.

Weitere Informationen finden Sie hier…

Quelle: Pressemitteilung Öko-Test




Schulstraßen: Neue Chancen für sichere Schulwege und die Mobilitätswende vor Ort

schulstraßen

Schulstraßen jetzt! Rechtssichere Lösungen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr durch ein neues Rechtsgutachten und den aktualisierten Leitfaden für Kommunen

Schulstraßen können mehr! Sie bieten nicht nur eine Entlastung vor dem Schultor, sondern sind auch ein zentraler Baustein für sichere Schulwege und die Mobilitätswende. Diese Veränderungen beginnen bei den Jüngsten und können weit mehr erreichen als reine Verkehrssicherheit. Mit der Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) wurden rechtliche Hürden abgebaut, was neue Gestaltungsmöglichkeiten für Kommunen schafft. Ein kürzlich veröffentlichtes Rechtsgutachten und ein praxisorientierter Leitfaden geben Kommunen wertvolle Hinweise, wie sie Schulstraßen rechtssicher und dauerhaft umsetzen können.

In einem Online-Fachgespräch mit rund 300 Teilnehmern aus Verwaltungen, Ministerien, Straßenverkehrsbehörden, Politik, Planungsbüros, Organisationen und der Zivilgesellschaft betonte Steffen Brückner, Sprecher des Kidical Mass Aktionsbündnisses:

„Schulstraßen sind mehr als nur sichere Schulwege – sie sind ein Schritt hin zu einer Verkehrsberuhigung und lebenswerteren Orten für alle Generationen.“

Schulstraßen rechtssicher umsetzen – Kommunen haben jetzt alle Werkzeuge in der Hand

Das Kidical Mass Aktionsbündnis hat gemeinsam mit re|Rechtsanwälte und bundesweiten Partnern eine aktualisierte Version des Rechtsgutachtens und einen Leitfaden zur Umsetzung von Schulstraßen veröffentlicht. Beide Dokumente berücksichtigen die neue Rechtslage und benennen die Handlungsspielräume für Kommunen. Eines wird klar: Es gibt keine rechtlichen Hürden mehr. Es braucht lediglich den politischen Willen und entschlossenes Handeln von Verwaltungen.

Vom Pilotprojekt zur Struktur: Städte können jetzt handeln

Erfolgreiche Beispiele aus Städten wie Köln, Berlin, Hennef und Leipzig zeigen, dass Schulstraßen funktionieren. Auch auf Landesebene gibt es Fortschritte: Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Schleswig-Holstein haben bereits Handlungsempfehlungen oder Erlassvorschriften verabschiedet.

Das Aktionsbündnis fordert deshalb:

  • Eine Stadtplanung, die Schulmobilität konsequent berücksichtigt.
  • Schulstraßen als Ausgangspunkt für ein flächendeckendes und sicheres Schulwegenetz.
  • Tempo 30 auf allen Schulwegen – auch auf Landes- und Hauptstraßen.
  • Verbindliche Zielvorgaben für Bund, Länder und Kommunen.

Mobilität aus der Kinderperspektive denken – für alle Generationen

„Schulstraßen zeigen, wie sichere Mobilität vor Ort konkret, sichtbar und wirksam umgesetzt werden kann. Wer Straßen für Kinder sicher macht, verbessert die Sicherheit für alle“, sagt Simone Kraus, Sprecherin des Kidical Mass Aktionsbündnisses. Das Bündnis fordert einen Paradigmenwechsel in der Verkehrsplanung: weg vom autozentrierten Verkehr hin zu einer kindgerechten Mobilitätsplanung. Denn: Was den Kindern zugutekommt, kommt auch den Eltern, Senior:innen, dem Klima und der Zukunft unserer Städte zugute.

Download Schulstraßen Gutachten & Leitfaden:

Schulstraßen Gutachten (PDF)

Schulstraßen Leitfaden (PDF)

Factsheet Schulstraße Download PDF

Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung von Kidical Mass Aktionsbündnis, Campact, Changing Cities, Deutsches Kinderhilfswerk und Verkehrsclub Deutschland




Neugier macht Kinder stark und verbindet Familien

Warum der natürliche Entdeckergeist so wichtig ist und wie Eltern und pädagogische Fachkräfte ihn schützen können

Kinder sind von Natur aus neugierig. Sie stellen Fragen, entdecken ständig Neues, experimentieren, beobachten – und lassen nicht locker, bis sie eine Antwort haben. Diese unermüdliche Suche nach Sinn, Zusammenhang und Neuem ist keine bloße Phase, sondern ein grundlegender Motor für Entwicklung, Lernen und Beziehung.

„Neugier ist eine psychologische Superkraft“, sagt der Psychologe Jonathan Schooler von der University of California, Santa Barbara. Studien zeigen: Wer sich neugierig mit der Welt verbindet, lebt zufriedener, kreativer – oft gesünder und länger.

Neugier kann man nicht lehren – aber man kann sie verlieren

Während Kinder mit einem natürlichen Entdeckergeist auf die Welt kommen, wird dieser oft ungewollt eingeschränkt. Überstrukturierte Tagesabläufe, frühzeitige Leistungsanforderungen oder ständige Ablenkung durch digitale Medien können die kindliche Neugier Stück für Stück zurückdrängen. Wer immer nur gesagt bekommt, was richtig ist, lernt irgendwann, nicht mehr selbst zu fragen.

Deshalb ist es für Eltern, Großeltern und pädagogische Fachkräfte so wichtig, Räume offen zu halten, in denen Kinder fragen, ausprobieren, beobachten und staunen dürfen. Denn Neugier braucht vor allem eines: Freiheit.

Wenn Eltern selbst neugierig bleiben

Doch auch Erwachsene profitieren, wenn sie sich gemeinsam mit Kindern auf Entdeckungsreise begeben. Eine fragende Haltung – Warum ist das so?, Was könnte dahinterstecken? – wirkt nicht nur ansteckend, sondern stärkt auch das Miteinander in der Familie.

Psychologin Madeleine Gross, ebenfalls von der UC Santa Barbara, betont: „Neugier bedeutet nicht, ständig neue Reize zu suchen, sondern das Alltägliche wieder mit offenen Augen zu sehen.“ Genau das können Kinder den Erwachsenen zeigen – wenn diese bereit sind, mit ihnen gemeinsam hinzuschauen.

Kleine Anregungen für mehr Neugier im Familienalltag

– Lasst Kinder selbst entdecken, statt sofort alles zu erklären
– Stellt Fragen, auch wenn ihr die Antwort kennt – und hört gemeinsam nach
– Probiert zusammen etwas Neues aus: ein fremdes Gericht, eine unbekannte Pflanze, ein anderer Weg zum Spielplatz
– Schafft Momente ohne Ablenkung – kein Bildschirm, kein Plan, nur Neugier

Neugier ist keine Fähigkeit, die man lehren muss – aber eine Haltung, die man bewahren sollte. Wer sie schützt, fördert nicht nur das Lernen der Kinder, sondern bereichert das Familienleben insgesamt.

Quelle: pressetext.com und University of California, Santa Barbara – Department of Psychological & Brain Sciences




Mückenstiche vermeiden: Effektive Tipps gegen juckende Stiche

mückenstich

So schützen Sie sich wirksam vor Mückenangriffen und behandeln Stiche richtig

🦟 Warum stechen Mücken überhaupt?

In Deutschland existieren rund 50 verschiedene Stechmückenarten – aber nur die weiblichen Tiere stechen. Sie benötigen Blut zur Eiweißgewinnung für ihre Eier. Besonders aktiv sind Mücken bei schwül-warmem Wetter und in Gewässernähe. Dabei orientieren sie sich an Körperwärme, Schweiß, Duftstoffen und ausgeatmetem Kohlendioxid.

Gut zu wissen: Menschen mit erhöhter Körpertemperatur oder parfümierter Haut werden häufiger gestochen. Auch dunkle Kleidung zieht die Insekten an.


Mückenstiche vorbeugen: Die besten Tipps

Schon die richtige Kleidung kann helfen, Stiche zu vermeiden. Tragen Sie helle, langärmelige Kleidung und geschlossene Schuhe. Dunkle Farben wirken anziehend auf Mücken.

Weitere Maßnahmen gegen Mückenstiche:

  • Insektenschutzgitter an Fenstern montieren
  • Stehendes Wasser vermeiden (z. B. in Blumentöpfen, Regentonnen)
  • Anti-Mücken-Sprays (Repellents) regelmäßig anwenden – etwa alle vier Stunden
  • Mückenfreie Orte aufsuchen, insbesondere am Abend

„Repellents überdecken den menschlichen Geruch und machen die Haut für Mücken uninteressant“, erklärt Dr. Haw, Ärztin und Gesundheitsexpertin der DKV.


Was hilft bei Mückenstichen?

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen lassen sich Stiche manchmal nicht vermeiden. Wichtig ist dann: nicht kratzen – das verschlimmert die Hautreaktion und kann zu Entzündungen führen.

Hilfreiche Mittel gegen den Juckreiz:

  • Kühlende Umschläge oder medizinische Gels
  • Hitze-Stifte oder ein heißer Löffel (bei moderater Anwendung)
  • Hausmittel wie Zwiebel-, Zitronensaft oder Essigwasser

Empfehlung: „Kälte oder Hitze nur anwenden, solange sie angenehm sind – sonst kann die Haut zusätzlich gereizt werden.“


Wann sollte man bei einem Mückenstich zum Arzt?

In der Regel sind Mückenstiche harmlos. Doch bei folgenden Symptomen sollten Sie einen Arzt aufsuchen:

  • Starke Schwellungen oder Rötungen
  • Fieber oder allgemeines Unwohlsein
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Hautausschläge oder geschwollene Lymphknoten

Diese Anzeichen können auf eine Infektion hinweisen – insbesondere nach Reisen in tropische Länder, wo Erkrankungen wie Dengue-Fieber oder Zika-Virus vorkommen.


Mückenschutz auf Reisen: Infektionen vermeiden

In einigen Ländern sind Mücken Überträger gefährlicher Krankheiten. Neben körperbedeckender Kleidung und Repellents ist auch die medizinische Vorsorge entscheidend.

Wichtige Maßnahmen vor einer Reise:

  • Impfschutz prüfen und ggf. Reiseimpfungen vornehmen
  • Aktuelle Empfehlungen beim Tropenarzt oder auf Websites wie rki.de oder auswaertiges-amt.de einholen
  • Maßnahmen individuell an Reiseziel anpassen

Dr. Haw betont: „Eine professionelle Reiseberatung schützt nicht nur vor Infektionen, sondern erhöht auch die Sicherheit unterwegs.“


Fazit: Mückenstiche effektiv vermeiden und richtig behandeln

Ein bewusster Umgang mit Kleidung, Umgebung und Repellents hilft, Mückenstiche deutlich zu reduzieren. Kommt es doch zu einem Stich, lindern einfache Hausmittel den Juckreiz. Bei stärkeren Symptomen oder nach Reisen sollte jedoch ärztlicher Rat eingeholt werden.

Quelle: ERGO Group




Wie Religion in der Familie weiterlebt – oder endet

Ob Glaube weitergegeben wird, hängt entscheidend von den Eltern ab – mit besonderer Rolle der Mütter. Im Osten Deutschlands ist Nicht-Religiosität zur Norm geworden

Ob Kinder religiös werden oder nicht, entscheidet sich laut einer neuen internationalen Studie der Universität Münster vor allem in der Familie. Besonders dann, wenn beide Elternteile derselben Konfession angehören, religiöse Rituale gemeinsam gepflegt werden und ein klares religiöses Selbstverständnis besteht, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Glaube an die nächste Generation weitergegeben wird. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Rolle der Mütter, wie die Religionssoziologinnen Christel Gärtner und Linda Hennig sowie ihr Kollege Olaf Müller vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ betonen.

Aber auch religiöse Institutionen bleiben ein wichtiger Faktor. Der persönliche Austausch mit religiösen Autoritäten trägt wesentlich zur Festigung der Glaubenspraxis bei. Dennoch: In einem zunehmend säkularen Umfeld werden religiöse Erziehung und Weitergabe seltener. Eltern selbst sind heute oft kaum noch religiös – und vermitteln entsprechend auch keine religiösen Inhalte mehr an ihre Kinder.

Ostdeutschland als Vorreiter säkularer Sozialisation

Die Studie vergleicht Familien in Deutschland, Finnland, Italien, Ungarn und Kanada – alles Länder mit christlich geprägter Geschichte, aber unterschiedlichen Säkularisierungsverläufen. Besonders deutlich wird der Wandel in Ostdeutschland. Dort setzte der Bruch in der religiösen Weitergabe bereits früh ein: In der Generation der bis 1948 Geborenen war er bereits sichtbar. Bei den nach 1985 Geborenen stammt heute fast jede*r Zweite aus einer konfessionslosen Familie.

In Westdeutschland hingegen ist die Weitergabe von Religion nach wie vor verbreiteter: Rund 70 Prozent der jüngeren Befragten stammen aus Haushalten mit zumindest einem konfessionell gebundenen Elternteil. Der Unterschied lässt sich unter anderem mit der antireligiösen Politik der DDR erklären, so Olaf Müller: „Wenn die Weitergabe von Nicht-Religiosität zum gesellschaftlichen Normalfall wird, fällt es Eltern schwer, ihren Kindern eine religiöse Lebensweise zu vermitteln.“

Die Adoleszenz als kritischer Wendepunkt

Ob ein Mensch religiös bleibt oder wird, entscheidet sich laut den Forschenden meist in der Jugendphase. In dieser Zeit hinterfragen junge Menschen die religiösen Praktiken ihrer Herkunftsfamilie, entwickeln eigene Haltungen – und treffen zunehmend autonome Entscheidungen.

Zugleich zeigen sich seit den 1980er Jahren neue Erziehungsideale: Eltern fördern verstärkt die Selbstbestimmung ihrer Kinder – auch im religiösen Bereich. Ob ein Kind getauft wird oder sich konfirmieren lässt, ist häufig eine Entscheidung, die der Nachwuchs selbst treffen soll.

Besonders nachhaltig wirkt religiöse Sozialisation, wenn mehrere Generationen zusammenwirken – etwa wenn Großeltern ebenfalls zur religiösen Erziehung beitragen. Allerdings, so die Studienautor*innen, können Großeltern einen fehlenden religiösen Einfluss der Eltern nicht ersetzen.

Werte bleiben – auch ohne Religion

Während sich in der religiösen Praxis zwischen den Generationen oft Brüche zeigen, bleiben zentrale Werte erstaunlich konstant. Solidarität, Toleranz und Nächstenliebe – ursprünglich religiös vermittelt – werden von vielen jungen Menschen zwar übernommen, jedoch ohne religiöse Begründung. Sie gelten heute zunehmend als allgemein gesellschaftliche Werte.

Interessant ist dabei auch die Feststellung: Nicht nur Religion kann dominant weitergegeben werden – auch eine gefestigte Haltung der Nicht-Religiosität prägt die nächste Generation nachhaltig. In Familien, in denen etwa der Vater betont säkular lebt, kann dieser Einfluss ebenso stark wirken wie eine überzeugte religiöse Praxis.

Die Studie wurde von 21 Forscher*innen aus fünf Ländern durchgeführt und durch die John Templeton Foundation gefördert. Die Ergebnisse sind im Buch „Families and Religion. Dynamics of Transmission across Generations“ im Campus Verlag erschienen. Das Projekt war am Centrum für Religion und Moderne (CRM) sowie am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster angesiedelt.




Bürgergeld-Studie: Eltern verzichten auf Essen, um Kinder zu versorgen

Mehr als die Hälfte der Eltern im Bürgergeldbezug berichten von regelmäßigen Entbehrungen. Die aktuelle Studie des Vereins Sanktionsfrei stellt grundlegende Fragen zur sozialen Sicherung – und zur Wahrung der Menschenwürde

„Ich esse nicht, damit meine Tochter satt wird.“ Solche Aussagen prägen das Bild, das eine neue Studie des Vereins Sanktionsfrei zur Lebensrealität von Bürgergeldbeziehenden in Deutschland zeichnet. Die Online-Befragung von 1.014 Betroffenen offenbart: Für viele Familien reicht der aktuelle Regelsatz von 563 Euro nicht aus, um die grundlegenden Bedürfnisse zu decken.

72 Prozent der Befragten geben an, dass dieser Betrag für ein menschenwürdiges Leben nicht genügt. Besonders Eltern geraten dabei unter Druck: 54 Prozent verzichten regelmäßig auf Mahlzeiten, damit ihre Kinder genug zu essen haben. Auch Schulmaterial, Kleidung, Mobilität oder Teilhabe am sozialen Leben bleiben häufig unerreichbar.

Eine Mutter berichtet: „Manchmal muss ich mein Kind vom Kindergarten zuhause lassen, weil ich mir das Tanken nicht leisten kann. Ausflüge sind nie drin, Kleidung gibt’s nur gebraucht. Es ist grausam.“

Grundgesetz und Realität: Die Menschenwürde als Maßstab

Artikel 1 des Grundgesetzes verpflichtet den Staat, die Würde jedes Menschen zu achten und zu schützen. Daraus leitet sich auch das Recht auf ein menschenwürdiges Existenzminimum ab – ein Grundsatz, den das Bundesverfassungsgericht wiederholt betont hat.

Doch die Ergebnisse der Studie werfen Zweifel auf, ob das Bürgergeld in seiner aktuellen Ausgestaltung diesem Anspruch gerecht wird. Wenn Eltern regelmäßig hungern, Schulalltag zur finanziellen Belastung wird und Kinder ausgegrenzt sind, ist die Menschenwürde zumindest gefährdet – systematisch und nicht nur im Einzelfall.

„Diese Stimme im Kopf ist immer präsent: Wie soll es morgen weitergehen?“, schildert Thomas Wasilewski, Bürgergeldbezieher und Vater von zwei Kindern. „Es ist unerträglich zu erleben, wie meine Söhne leiden, weil ihnen das Allernötigste fehlt.“

Zur Methodik: Repräsentative Datenlage

Die Studie wurde vom Institut Verian im Auftrag des Vereins Sanktionsfrei im Mai 2025 durchgeführt. Befragt wurden 1.014 Bürgergeldempfänger*innen zwischen 18 und 67 Jahren über ein Online-Access-Panel. Durch eine abschließende soziodemografische Gewichtung auf Basis amtlicher Daten erlaubt die Untersuchung belastbare Aussagen über die Gesamtheit der Bürgergeldbeziehenden in Deutschland.

Wunsch nach Teilhabe – aber geringe Perspektiven

Trotz der angespannten Lage ist die Motivation hoch: 74 Prozent der Befragten möchten den Bürgergeldbezug hinter sich lassen. Doch nur 26 Prozent glauben, dass ihnen dies in absehbarer Zeit gelingen wird. Die Ursachen sind vielfältig: gesundheitliche Einschränkungen, fehlende Kinderbetreuung, mangelnde Qualifizierungsangebote und strukturelle Probleme auf dem Arbeitsmarkt.

Eine Befragte schreibt: „Ich bemühe mich seit Jahren aktiv um Arbeit. Aber ich bin alleinerziehend, habe keine Betreuung und niemand stellt mich ein.“ Ein anderer ergänzt: „Unser Bürgergeld wurde um 170 Euro gekürzt, weil die Miete angeblich zu hoch ist – obwohl es in Leipzig keinen bezahlbaren Wohnraum gibt.“

Die Rolle der Jobcenter wird dabei ambivalent gesehen: Während einige Unterstützungsangebote wahrgenommen werden, überwiegt bei vielen der Eindruck von Druck und Kontrolle statt Hilfe und Förderung.

Stigmatisierung und Angst vor Verschärfungen

42 Prozent der Befragten schämen sich für ihren Bürgergeldbezug. Nur 12 Prozent fühlen sich gesellschaftlich zugehörig. Noch gravierender: 72 Prozent fürchten sich vor weiteren Leistungskürzungen – insbesondere vor einem vollständigen Leistungsentzug, wie er in politischen Debatten wieder verstärkt diskutiert wird.

Ein Befragter beschreibt die möglichen Folgen so: „Ein kompletter Entzug der Leistungen würde bedeuten, dass ich entweder Miete oder Essen zahlen kann – beides nicht. Ich wäre obdachlos.“ Ein anderer sagt: „Wie soll ich mich um Arbeit bemühen, wenn ich nicht weiß, ob ich morgen noch eine Wohnung habe?“

Ökonomische Bewertung: Kürzungen als Risiko für alle

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, warnt vor einer falschen Richtung in der Sozialpolitik: „Das Bürgergeld muss so ausgestaltet sein, dass es Teilhabe ermöglicht. Eine Kürzung ist kontraproduktiv – nicht nur für Betroffene, sondern auch für Wirtschaft und Gesellschaft.“ Er plädiert für Investitionen in Bildung, Stabilität und Förderung statt Sanktionen: Nur so könne die Integration in den Arbeitsmarkt nachhaltig gelingen.

Forderungen an die Politik: Menschenwürde praktisch umsetzen

Der Verein Sanktionsfrei fordert auf Basis der Studienergebnisse:

  • einen bedarfsdeckenden Regelsatz von mindestens 813 Euro,
  • die vollständige Abschaffung von Sanktionen,
  • Qualifizierung und Weiterbildung statt Vermittlungsdruck.

Die zentrale Frage, so der Verein, müsse lauten: Wie gelingt es, den verfassungsrechtlichen Anspruch auf Menschenwürde auch im Alltag von Familien im Bürgergeldbezug zu gewährleisten? Zur Studie: www.sanktionsfrei.de/studie25

Quelle: Pressemitteilung Sanktionsfrei e.V.