Bildungssystem soll Kompetenzen zur Selbstregulation fördern

Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina fordert konsequente und nachhaltige Förderung

Selbstregulationskompetenzen von Kindern und Jugendlichen sind entscheidend für ihr Wohlergehen und ihre Entfaltungsmöglichkeiten, insbesondere ihre psychische und körperliche Gesundheit, Bildung und soziale Teilhabe. Sie umfassen kognitive, emotionale, motivationale und soziale Fähigkeiten, die es erlauben, eigene Ziele zu erreichen und flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Die Förderung dieser Kompetenzen solle darum zu einer Leitperspektive des deutschen Bildungssystems werden, fordert die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina.

Lebenslange Entwicklung und Entfaltungsmöglichkeiten verbessern

„Eine konsequente und nachhaltige Förderung der Selbstregulationskompetenzen kann die lebenslange Entwicklung und die Entfaltungsmöglichkeiten der einzelnen Kinder und Jugendlichen entscheidend verbessern – mit großem Nutzen für unsere Gesellschaft“, sagt Prof. Dr. Herta Flor vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim. Prof. Dr. Johannes Buchmann von der Technischen Universität Darmstadt ergänzt: „Hier müssen Staat und Gesellschaft schnell handeln. Die Forschung zeigt, dass es für die Förderung der Selbstregulationskompetenzen nachweislich wirksame Ansätze gibt.“

Zahlreiche systemische Veränderungen erforderlich

In einer Stellungnahme des Leopoldina betonen die Autorinnen und Autoren, dass auch zahlreiche systemische Veränderungen erforderlich sind, um das Wohlergehen und die Entfaltungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen sicherzustellen. Dazu gehören eine angemessene sozioökonomische Förderung von Familien und Verbesserungen in Kindertageseinrichtungen und Schulen, ebenso der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor problematischer Internetnutzung und Werbung.

Empirisch fundierte Bestandsaufnahme

Die Autorinnen und Autoren unternehmen in der Stellungnahme eine empirisch fundierte Bestandsaufnahme des Wohlergehens und der Entfaltungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Sie beschreiben verbreitete psychische Störungen sowie Ursachen körperlicher Probleme, gehen auf die erheblichen Bildungsdefizite junger Menschen und ihre Möglichkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe ein. Als bedeutsame Risikofaktoren erweisen sich ein niedriger sozioökonomischer Status, Flucht- und Zuwanderungshintergrund, Gewalt- und Mobbingerfahrungen sowie – trotz aller Vorteile – digitale Medien und Techniken.

Selbstregulation ist wichtiger Schutzfaktor

Die Fähigkeit zur Selbstregulation ist dagegen ein wichtiger Schutzfaktor. Die Autorinnen und Autoren erläutern die psychologischen und neurowissenschaftlichen Grundlagen der Selbstregulation, etwa die Rolle von genetischer Disposition und Umwelteinflüssen. Sie empfehlen, die Förderung der Selbstregulationskompetenzen zu einer weiteren Leitperspektive des deutschen Bildungssystems zu machen.

Dafür stellen sie zahlreiche wissenschaftlich fundierte Strategien vor, die in Kindertagesstätten und Schulen eingesetzt werden können. Diese richten sich einerseits auf die Weiterentwicklung von Lern- und Entwicklungsumgebungen in Richtung effektive Klassenführung, kognitive Aktivierung und konstruktive Unterstützung. Andererseits umfassen sie spezifische Programme, die auf unterschiedlichen Ansätzen beruhen: der Förderung von Kenntnissen über psychische Gesundheit, Methoden der Verhaltenstherapie und der kognitiven Verhaltenstherapie, Achtsamkeit und Mitgefühl sowie Körperübungen. Auch digitale Technologien können die Förderung unterstützen.

Weiterentwicklung des deutschen Bildungssystems erforderlich

Die Stellungnahme betont, dass eine solche Weiterentwicklung des deutschen Bildungssystems die Kooperation aller Beteiligten erfordert, etwa Schülerinnen und Schüler, Eltern, Bildungseinrichtungen, Aus-, Weiter- und Fortbildungseinrichtungen für Bildungsfachkräfte, Beratungsgremien, Politik, Verbände, Gewerkschaften und Forschungseinrichtungen.

Eine solche Weiterentwicklung müsse datenbasiert erfolgen. Darum empfiehlt die Stellungahme zudem, die Datengrundlage im Bereich der Selbstregulationskompetenzen von Kindern und Jugendlichen deutlich zu verbessern, beispielsweise durch innovative Datenerhebungen mittels Smartphones und durch Erhebung bestimmter Indikatoren der Selbstregulationskompetenzen in den Schuleingangsuntersuchungen.

Interdisziplinär besetzte Arbeitsgruppe

Die Stellungnahme wurde von der interdisziplinär besetzten Arbeitsgruppe „Förderung der Selbstregulationskompetenzen von Kindern und Jugendlichen“ erarbeitet. Beteiligt waren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Fächern Psychologie, Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Kinder- und Jugendmedizin, Bildungsforschung, Philosophie des Geistes, Ethik, Sportwissenschaft, Informatik und Statistik. Im Laufe der Erarbeitung bezog die Arbeitsgruppe auch Beiträge von Expertinnen und Experten ein, etwa Schüler- und Elternvertreterinnen und -vertreter, Lehrerinnen und Lehrer, Vertreterinnen und Vertreter aus der Lehrerbildung sowie Schulverwaltungen und Kultusministerien. Weitere Informationen zur Arbeitsgruppe: https://www.leopoldina.org/politikberatung/arbeitsgruppen/selbstregulationskompetenzen/

Die Kurz- und Langfassung der Stellungnahme „Förderung der Selbstregulationskompetenzen von Kindern und Jugendlichen in Kindertageseinrichtungen und Schulen“ sind auf der Website der Leopoldina abrufbar: https://www.leopoldina.org/selbstregulationskompetenzen

Über die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina: 

Als Nationale Akademie der Wissenschaften leistet die Leopoldina unabhängige wissenschaftsbasierte Politikberatung zu gesellschaftlich relevanten Fragen. Dazu erarbeitet die Akademie interdisziplinäre Stellungnahmen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. In diesen Veröffentlichungen werden Handlungsoptionen aufgezeigt, zu entscheiden ist Aufgabe der demokratisch legitimierten Politik. Die Expertinnen und Experten, die Stellungnahmen verfassen, arbeiten ehrenamtlich und ergebnisoffen. Die Leopoldina vertritt die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien, unter anderem bei der wissenschaftsbasierten Beratung der jährlichen G7- und G20-Gipfel. Sie hat rund 1.700 Mitglieder aus mehr als 30 Ländern und vereinigt Expertise aus nahezu allen Forschungsbereichen. Sie wurde 1652 gegründet und 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. Die Leopoldina ist als unabhängige Wissenschaftsakademie dem Gemeinwohl verpflichtet.

Julia Klabuhn, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina




Bedarf an Krippenplätzen erreicht neuen Höchstwert

Daten des DJI und der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik (AKJStat) beschreiben Ausbaustand und Bedarf im Jahr 2023

Auch im Jahr 2023 äußerten viele Eltern mit einem Kind unter drei Jahren (U3) einen Bedarf an einem Platz in der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE). „Dieser Bedarf ist im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen und erreichte mit 51 Prozent einen neuen Höchstwert“, erklärt Prof. Dr. Susanne Kuger, Forschungsdirektorin des Deutschen Jugendinstituts (DJI). Eltern in Ostdeutschland äußerten dabei noch etwas häufiger einen Bedarf als Eltern in Westdeutschland (63 Prozent vs. 49 Prozent).

Bei Kindern zwischen drei Jahren und dem Schuleintritt (U6) blieb der elterliche Bedarf im Jahr 2023 mit 97 Prozent auf einem konstant hohen Niveau. In dieser Gruppe sind die Bedarfe in Ost- und Westdeutschland ähnlich hoch. Dies sind zentrale Ergebnisse der DJI-Kinderbetreuungsstudie (KiBS), die parallel in der jetzt vorliegenden neunten Ausgabe von „Kindertagesbetreuung Kompakt“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie in Studie 1 des DJI-Kinderbetreuungsreports 2024 veröffentlicht wurden.

Die Lücke zwischen elterlichem Bedarf und Beteiligungsquote bleibt bestehen

Die elterlichen Bedarfe an einem Platz in der FBBE werden jährlich in der Broschüre „Kindertagesbetreuung Kompakt“ den durch die Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik (AKJStat) der TU Dortmund berechneten Beteiligungsquoten gegenübergestellt. Die nun veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass die Beteiligungsquote bei U3-Kindern mit 36 Prozent deutlich unter dem elterlichen Bedarf liegt. Die Lücke zwischen elterlichem Bedarf und Beteiligungsquote betrug im Jahr 2023 rund 15 Prozentpunkte.

Somit konnte – auch mehr als zehn Jahre nach Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr – ein großer Teil der Eltern, die sich einen Platz in der FBBE wünschten, keinen solchen in Anspruch nehmen. Obwohl das Platzangebot stetig ausgebaut wurde, verringerte sich die Lücke nicht, denn auch der elterliche Bedarf stieg immer weiter an. So liegt die jetzige Beteiligungsquote etwa auf dem Niveau, das der seitdem noch größer gewordene Bedarf vor zehn Jahren erreicht hatte. Im Gegensatz dazu ist die Lücke bei Kindern zwischen drei Jahren und dem Schuleintritt mit rund 5 Prozentpunkten gering.

Größere Betreuungsumfänge in Ostdeutschland im Vergleich zu Westdeutschland

Im Rahmen des DJI-Kinderbetreuungsreports werden die elterlichen Bedarfe noch genauer beschrieben. So zeigt sich, dass sich die gewünschten Betreuungsumfänge innerhalb beider Altersgruppen (U3 und U6) deutlich zwischen Ost- und Westdeutschland unterscheiden. In Ostdeutschland bevorzugte die Mehrheit der Eltern (jeweils 57 Prozent) einen Ganztagsplatz mit einem Umfang von mehr als 35 und bis zu 45 Stunden pro Woche. Dagegen wurde in Westdeutschland der erweiterte Halbtagsplatz mit einem wöchentlichen Umfang von mehr als 25 und bis zu 35 Stunden am häufigsten gewünscht (U3: 46 Prozent, U6: 49 Prozent).

U6-Eltern hatten häufiger einen gedeckten Bedarf als U3-Eltern

Die Gegenüberstellung von gewünschten und genutzten Betreuungsumfängen zeigt, dass ein Fünftel der Eltern eines ein- oder zweijährigen Kindes (21 Prozent) trotz Wunsch keinen Platz in Anspruch nehmen konnte und somit einen gänzlich ungedeckten Bedarf äußerte. Dies war in Ostdeutschland seltener der Fall als in Westdeutschland (12 Prozent vs. 23 Prozent). Bei ungefähr der Hälfte der Eltern mit einem Kind dieser Altersgruppe (47 Prozent) deckt der genutzte Platz den zeitlichen Bedarf ab oder unterschreitet ihn um höchstens fünf Stunden wöchentlich (Ost: 74 Prozent, West: 41 Prozent).

Der elterliche Bedarf kann bei Kindern zwischen drei Jahren und dem Schuleintritt dabei besser gedeckt werden: Auch im Jahr 2023 verfügte ein Großteil der Eltern eines U6-Kinds über einen zeitlich gedeckten Bedarf (86 Prozent). Nur sehr wenige Eltern gaben an, keinen Bedarf an einem Platz in der FBBE zu haben. Auch die Gruppe derjenigen, die – trotz Bedarf – zum Befragungszeitpunkt über (noch) keinen Platz verfügten, war sehr klein.

DJI-Kinderbetreuungsstudie (KiBS)

Seit 2016 erarbeitet das KiBS-Team am DJI jährlich eine Reihe von vertieften Analysen, die im Format des DJI-Kinderbetreuungsreports als Serie thematisch fokussierter Studien verfügbar sind. Die Auswertungen beschäftigen sich etwa mit außerunterrichtlichen Bildungs- und Betreuungsangeboten für Grundschulkinder, der Passgenauigkeit der Angebote oder der Einschätzung zu Fachkräften und zu Angeboten für Familien in der Kindertagesbetreuung aus der Perspektive der Eltern. Im Report 2024 werden die zentralen Indikatoren aus dem Befragungsjahr 2023 vorgestellt. Im Jahr 2023 wurden bundesweit 34.131 Eltern zur Betreuungssituation ihrer Kinder befragt.

Originalpublikation

Studie 1 des DJI-Kinderbetreuungsreports 2024 (PDF): https://www.dji.de/fileadmin/user_upload/bibs2022/Kinderbetreuungsreport_2024_Studie1_Bedarfe_U3U6.pdf

„Kindertagesbetreuung Kompakt – Ausbaustand und Bedarf 2023“ des BMFSFJ (PDF):
https://www.bmfsfj.de/resource/blob/243106/4c0d85ee07b29017de5f7f0b7a3a62bf/kita-kompakt-2024-data.pdf

Sonja Waldschuk/Deutsches Jugendinstitut e.V.




OECD: Deutschland investiert weniger in Bildung als seine Nachbarn

Weniger Ausgaben pro Schüler*in an Grund- und weiterführenden Schulen als im OECD-Druchschnitt

Deutschland vernachlässigt seine Schulen, belegt ein eben veröffentlichter OECD-Bericht: 2021 flossen demnach 4,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in die Bildungseinrichtungen von Grundschulen bis Hochschulen. Der OECD-Durchschnitt lag bei 4,9 Prozent. Auch pro Bildungsteilnehmer in Grund- und weiterführenden Schulen gibt Deutschland weniger aus als vergleichbare Nachbarländer wie Dänemark und Österreich.

Ausländische Schüler müssen mehr gefördert werden

Ein schlechtes Zeugnis, denn die Finanzbedarfe sind zuletzt gestiegen. Gerade bei der Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund fehlen Milliarden. So ist der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund im Alter von 15 Jahren in den letzten zehn Jahren um 13 Prozentpunkte gestiegen und lag 2022 bei fast 39 Prozent. Ihre Eltern haben oft ein geringeres Bildungsniveau, viele von ihnen sprechen zu Hause kein Deutsch – und sie haben seltener den Kindergarten besucht. Das erschwert den Erwerb von Sprach- und Lesekompetenzen – Fähigkeiten, die für den Bildungserfolg entscheidend sind, wie aus dem neuen Bildungsmonitor hervorgeht. 

Kritische Lage an Brennpunktschulen

Besonders kritisch ist die Lage an Schulen, in denen die Mehrheit der Schüler einen Migrationshintergrund hat. IW-Auswertungen von Pisa-Daten zeigen: Mehr als jeder Dritte 15-jährige Jugendliche mit Migrationshintergrund ging 2022 auf eine Schule, in der über 75 Prozent der Mitschüler einen Migrationshintergrund aufweisen. Für diese Schulen ist es besonders schwierig, die notwendige Förderung zu leisten. Die Folge: Kinder mit Migrationshintergrund werden abgehängt und erreichen oft nicht die Ausbildungsreife.

Investitionen lohnen sich 

Deshalb ist gezielte Förderung der Schlüssel gegen ungleiche Bildungschancen. Das Startchancenprogramm des Bildungsministeriums ist ein guter Ansatz: Über zehn Jahre werden jährlich zwei Milliarden Euro in etwa zehn Prozent der Schulen mit den größten sozialen Herausforderungen investiert. IW-Berechnungen zeigen, dass diese 20 Milliarden Euro langfristig 56,3 Milliarden Euro in die Staatskasse spülen – zum Beispiel durch zusätzliche Steuereinnahmen und niedrigere Transferleistungen. Der Nettoeffekt beträgt damit langfristig beim Staat 36,3 Mrd. Euro. Und es wäre sogar noch mehr möglich: Würde das Programm mit 80 Milliarden Euro auf 40 Prozent der Schulen ausgeweitet, könnten über zwei Drittel aller benachteiligter Schüler davon profitieren – möglicher Nettoeffekt für die Staatsfinanzen: über 100 Milliarden Euro.

Die Kinder werden unsere Zukunft gestalten

„Die Politik muss die Bildung von Kindern mehr in den Fokus rücken. Mehr Investitionen zahlen sich langfristig aus – sozial und wirtschaftlich“, sagt IW-Bildungsexperte Axel Plünnecke. „Letztlich sind es die Kinder, die zukünftig die Wirtschaft tragen, die Gesellschaft prägen und unseren Wohlstand sichern“.

Axel Plünnecke / Christina Anger: Institut der deutschen Wirtschaft




Bereits Kleinkinder essen zu süß und ungesund

Ergebnisse der KiESEL-Studie zu Kinderernährung

Zu viele Süßigkeiten und Softdrinks, zu wenig Gemüse: Bei Kindern bis fünf Jahren übersteigt der Verzehr ungesunder Lebensmittel die empfohlene tägliche Höchstmenge um mehr als das Doppelte. Gleichzeitig essen Mädchen und Jungen in diesem Alter zu wenig gesunde Lebensmittel, vor allem Gemüse. Das zeigt eine aktuelle Auswertung von Studiendaten am Max Rubner-Institut (MRI), die im Juli in der Fachzeitschrift „Frontiers in Nutrition“ veröffentlicht wurde. Auch bei anderen Lebensmittelgruppen und einigen Nährstoffen fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum Teil deutliche Abweichungen von den Empfehlungen für Kinder.

Frühe Essgewohnheiten sind prägend für das Leben

„Die Ernährung in den ersten Lebensjahren bildet das Fundament für die kindliche Entwicklung und Gesundheit und ist prägend für spätere Essgewohnheiten“, sagt Prof. Dr. Regina Ensenauer, Leiterin des Instituts für Kinderernährung am MRI und Seniorautorin des Fachbeitrags. Trotz dieser Bedeutung sind noch viele Fragen zur Ernährung von Kindern offen. In der Kinder-Ernährungsstudie zur Erfassung des Lebensmittelverzehrs (KiESEL) wurden deshalb im Zeitraum von 2014 bis 2017 detaillierte Daten zur Ernährung von Klein- und Vorschulkindern erhoben. Das Projekt wurde federführend vom Bundesinstitut für Risikobewertung durchgeführt und wird am MRI vertieft ausgewertet.

890 Kinder im von einem bis fünf Jahren beobachtet

Am MRI sind nun die Analysen der KiESEL-Daten zum Lebensmittelverzehr und zur Energie- und Nährstoffzufuhr von 890 Kindern im Alter von einem bis fünf Jahren abgeschlossen. Berechnet wurde die durchschnittliche Energie- und Nährstoffzufuhr dabei aus den Angaben der Eltern, die im Rahmen der Studie an vier Tagen alle vom Kind verzehrten Lebensmittel und Getränke protokolliert hatten. Anschließend verglichen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ergebnisse mit den Verzehrsempfehlungen (Optimierte Mischkost für Kinder und Jugendliche) sowie den Referenzwerten für die Energie- und Nährstoffzufuhr für die untersuchten Altersgruppen.

Zu viele Süßigkeiten, zu wenig Gemüse

Ungünstige Lebensmittel, darunter Süßigkeiten und Softdrinks, machen bei Mädchen und Jungen von einem bis fünf Jahren im Mittel zwischen 25 und 36 Prozent der täglichen Energiezufuhr aus (statt maximal zehn Prozent). Mehr als die Hälfte der Kinder überschritt außerdem die empfohlene Menge an Fleisch. Hingegen war der Gemüsekonsum bei allen Kindern zu niedrig und auch der Verzehr von Milch und Milchprodukten lag unter den Empfehlungen. Die Daten zeigen, dass Vorschulkinder mehr ungünstige Lebensmittel verzehren als Kleinkinder, und Jungen ungesünder essen als Mädchen. In der Studie zeichneten sich ungünstige Gewohnheiten bereits im Alter von zwei Jahren ab und wurden mit drei Jahren noch deutlicher.

Zu wenig Vitamin D und Jod

Die mittlere Energie- und Nährstoffzufuhr entspricht sowohl bei Klein- als auch Vorschulkindern größtenteils den Empfehlungen. Eine zu niedrige Zufuhr stellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einer vorangegangenen Analyse jedoch für Vitamin D und Jod fest. Bei Kleinkindern ist zusätzlich die Eisenzufuhr und bei Vorschulkindern die Kalziumzufuhr zu gering. Gesättigte Fettsäuren, Zucker und Proteine nehmen sie hingegen zu viel zu sich. „Es besteht Forschungsbedarf bei der Frage, ob die routinemäßige Vitamin-D-Supplementierung über das Säuglingsalter hinaus verlängert werden sollte“, sagt Dr. Stefan Storcksdieck genannt Bonsmann, kommissarischer Leiter des Instituts für Ernährungsverhalten am MRI und Co-Autor des Fachbeitrags. „Außerdem würde die Verwendung von Jodsalz anstelle von nicht-jodiertem Speisesalz zu einer verbesserten Jodzufuhr beitragen. Dies ist eine wichtige Information, nicht nur für die Eltern, sondern auch für die Lebensmittelindustrie.“

Prävention ernährungsmitbedingter Erkrankungen

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass sich ein ungünstiges Ernährungsverhalten bereits in einem sehr jungen Alter ausbilden kann. Es gibt Hinweise, dass gerade diese Zeit entscheidend für die Prävention ernährungsmitbedingter Erkrankungen ist. Deshalb sind Maßnahmen zur Förderung einer gesunden Ernährung und zur Reduzierung des Konsums ungesunder Lebensmittel in den ersten Lebensjahren von großer Bedeutung.

Weiterführende Informationen

Quelle: Dr. Iris Lehmann, Max Rubner Institut




Studie: Mangelnde Deutschkenntnisse belasten schulische Leistungen

Potenziale der Zuwanderung im Bildungssystem müssen besser gehoben werden

Nicht der Migrationshintergrund generell, aber fehlende Deutschkenntnisse und Bildungsferne der Eltern haben stark-negative Auswirkungen auf die Bildungs- und späteren Arbeitsmarktchancen von Zuwandererkindern, so das Ergebnis des neuesten INSM-Bildungsmonitors, das die Bildungsexperten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) unter Leitung von Professor Axel Plünnecke im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) erstellt haben.

Die Studie zeigt, dass nicht Zuwanderung das Problem im Bildungsbereich verschärft, sondern die unzureichende Integration der Kinder bildungsferner Familien. (INSM-Geschäftsführer Thorsten Alsleben)

Damit würden erhebliche demografische Potenziale ungenutzt gelassen.

Der Migrationshintergrund ist nicht alleine der Grund

15-jährige Kinder mit Migrationshintergrund weisen im Durchschnitt geringere Kompetenzen im Lesen, in Mathematik und in den Naturwissenschaften auf. Die Analysen der IW-Bildungsexperten zeigen, dass Kinder in den PISA-Kompetenzen dann schlechter abschneiden, wenn die Eltern gering qualifiziert sind, wenn wenig Bücher zu Hause vorhanden sind und wenn im Elternhaus nicht deutsch gesprochen wird. Der Migrationsstatus an sich hat keinen signifikanten Effekt. Dies zieht sich durch bis hin zur Arbeitsmarktintegration: Auch hier wirkt sich Migrationshintergrund allein in keiner Weise negativ aus, sondern erst dann, wenn die Menschen mit Migrationshintergrund schlechtere Sprachkenntnisse aufweisen und geringer qualifiziert sind.

Weniger vorgelesen und weniger Kindergarten

Die IW-Experten zeigen durch Auswertungen von PISA- und SOEP-Daten weiterhin, dass Kleinkindern mit Migrationshintergrund weniger oft Bücher vorgelesen werden und sie seltener über einen längeren Zeitraum den Kindergarten besuchen. Besonders groß sind die Herausforderungen bei Kindern, die selbst zugewandert sind. Rund 40 Prozent dieser Kinder hat kein Elternteil mit guten deutschen Sprachkenntnissen und ihnen steht seltener ein eigener Raum für die Hausaufgaben zur Verfügung.

Schulen mit höherem Anteil mit Schüler*innen mit Migrationshintergrund sind mehr gefordert

Zudem besuchen 54 Prozent dieser 15-jährigen Jugendlichen Schulen, in denen über die Hälfte der Mitschüler einen Migrationshintergrund haben – bei Kindern ohne Migrationshintergrund sind dies lediglich knapp 28 Prozent. Diese Schulen sind besonders herausgefordert, Kinder und Jugendliche bei den Sprachkompetenzen zu fördern. Die Sprachförderung der Kinder ist von zentraler Bedeutung und muss bereits vor der Grundschule in der frühkindlichen Bildung alle betroffenen Kinder erreichen. Die Bundesländer in Deutschland gehen dabei sehr unterschiedlich vor und erreichen zum Teil nicht alle Kinder mit verpflichtenden Angeboten.

Über 40 Prozent der Kinder im Alter unter 15 Jahren haben einen Migrationshintergrund. Die Zuwanderung stellt damit ein großes Potenzial dar, die demografische Herausforderung bei der Fachkräftesicherung zu meistern. Gute Lese- und Sprachkompetenzen sind der Schlüssel, diese Potenziale zu heben. (Studienleiter und IW-Bildungsökonom Professor Dr. Axel Plünnecke)

Deshalb müsse der volle Fokus der Bildungspolitik darauf liegen, zielgerichtet die Kinder zu fördern, die aus bildungsfernen Haushalten stammen und die zu Hause nicht gut in der deutschen Sprache gefördert werden können.

Bei der Förderung in Kindergärten zeigt sich ein besorgniserregender Trend. So ist der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund im Alter zwischen drei und sechs Jahren, die in einer Kita betreut werden, von 85 Prozent im Jahr 2013 auf nur noch 78 Prozent im Jahr 2022 gesunken. Zum Vergleich: Bei den Kindern ohne Migrationshintergrund stieg der Anteil im selben Zeitraum von 98 auf 100 Prozent.

Der Psychologe und Integrationsexperte Ahmad Mansour fordert bei der Vorstellung des INSM-Bildungsmonitors ebenfalls eine zielgerichtetere Förderung für benachteiligte Kinder:

„Wenn eine Klasse überwiegend aus Schülern besteht, die die deutsche Sprache nicht beherrschen und aus bildungsfernen Familien stammen, kann dies das Lehrpersonal überfordern und zu einer Leistungssenkung führen, was die Chancen dieser Schüler auf Erfolg deutlich verringert.“

Kitapflicht gefordert

Mansour fordert daher eine Kitapflicht bei Sprachdefiziten und gezielte Förderung von Schulen in Problembezirken.

„Wir haben hier riesige Potenziale, die uns helfen können, die Herausforderungen unserer überalternden Gesellschaft zu meistern. Doch die Politik kümmert sich nicht richtig darum.“ (INSM-Geschäftsführer Thorsten Alsleben)

Die INSM und die Bildungsökonomen des IW fordern, dass viel gezielter in die frühkindliche Bildung investiert wird. Die Kinder mit Sprachdefiziten müssten bundesweit im Alter von vier Jahren durch verpflichtende Tests identifiziert werden, und für sie müsste eine Pflicht gelten, damit die Defizite aufgeholt werden können, bevor sie in die Schule kommen.

Jeder investierte Euro spart später viel Geld

„Jeden Euro, den wir zielgerichtet in die frühkindliche Bildung investieren, spart uns später ein Vielfaches bei drohenden Reparaturarbeiten und trägt langfristig zu Fachkräftesicherung und Wohlstand bei“, so Alsleben. Auch müsse das Startchancenprogramm für benachteiligte Schüler deutlich ausgeweitet werden. So dürften nicht nur rund zehn Prozent der Schulen mit einem ungünstigen Sozialindex besonders gefördert werden, sondern das Programm sollte auf rund 40 Prozent der Schulen ausgeweitet werden. Ansonsten erreiche man nur einen zu kleinen Anteil an Kindern mit besonderen Bildungsproblemen und trage die Probleme immer weiter in die Zukunft.

Weitere Informationen unter https://insm.de/bildungsmonitor-2024

Quelle: Pressemitteilung INSM




Mit SPIELEN UND LERNEN auf der Buchmesse in Frankfurt

Vorträge, Autorentreffen, Überraschungen und ein nagelneues Fachprogramm

In diesem Jahr ist SPIELEN UND LERNEN in der Zeit vom 16. bis 20. Oktober 2024 mit einem eigenen Stand in Halle 3.0. C 155 präsent. Eine deutliche Erweiterung findet der Stand durch die Nachbarschaft zu unseren Schwesterverlagen Burckhardthaus und Oberstebrink.

Natürlich freuen wir uns über den Besuch all unserer Leser*innen. Deshalb haben wir auch für jeden eine kleine Überraschung dabei. Fragen Sie uns bitte bei Ihrem Besuch danach, weil die Aktion speziell für unsere Abonnenten gedacht ist.

Wir freuen uns vor allem auf den Gedankenaustausch mit Ihnen. Haben Sie Wünsche, Ideen oder Fragen? Bei dieser Gelegenheit haben Sie die Möglichkeit direkt auf uns zuzugehen.

Prof. Armin Krenz am Stand

Ein besonderes Highlight in diesem Jahr ist die Anwesenheit von Prof. Dr. Armin Krenz am Stand. Der Begründer des situationsorientierten Ansatzes wird am Messemittwoch und -Donnerstag drei nigelnagelneue Bücher vorstellen und auf Wunsch signieren. Natürlich ist er auch für alle anderen Themen ansprechbar. Am 16.10. wird er dann in Halle 4 auf Bühne 4.0 einen Vortrag zum Thema „Berufsbild Erzieher*in – Grundsatzgedanken zu einem anspruchsvollen Beruf“ halten. Für Messebesucher ist der Eintritt frei.

Ein Platz für die Kunst

Die niederländische Pastellkünstlerin Loes Botman ist dann am Freitag und Samstag präsent. Viele unserer Leser*innen kennen ihre außergewöhnlichen Pappbilder- und Natursachbücher. Auch sie freut sich auf Gespräche mit Ihnen und signiert gerne vor allem ihr neues großformatiges Buch „Von den Wiesentieren“.

Bücher, Bücher, Bücher

Nun ist Frankfurt die größte Buchmesse und deshalb präsentieren Burckhardthaus und Oberstebrink zahlreiche Kinderbücher, Elternratgeber und pädagogische Fachbücher. Darunter sind auch viele spannende Neuheiten.

In den kommenden Wochen wird sich unser Programm noch erweitern. Es lohnt sich also, uns zu besuchen. Kommen Sie also vorbei und verbringen Sie eine schöne Zeit bei uns am Stand.




Weil Technikerfahrung für Kinder so elementar ist

Gerhard Friedrich: Komm, lass uns Technik entdecken und erfahren

MINT ist zu einem populären Begriff geworden. Bekanntlich verbergen sich dahinter die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Dass die Technik hier am Ende steht, ist lediglich der Wortbildung geschuldet. Allzu oft steht sie aber auch in der täglichen elementarpädagogischen Praxis am Ende. Die Gründe dafür sind vielfältig. Wo gehämmert, geschraubt und gesägt wird, ist die Verletzungsgefahr gegeben. Viele Kindheitspädagogen fühlen sich rein handwerklich dem Thema nicht gewachsen, die Ausstattung und Räumlichkeiten fehlen und im sonst schon turbulenten Kindergartenalltag entsteht noch mehr Lärm. Wer deshalb darauf verzichtet, übersieht wie wichtig und elementar der Umgang mit Werkzeugen, das Erkunden der verschiedenen Materialien sowie das Schaffen von Gegenständen sind.

Mit „Komm, lass uns Technik entdecken und erfinden“ hat Dr. Gerhard Friedrich ein Buch geschrieben, das mit viel Verständnis für Vorbehalte auf die Situation im Kindergarten eingeht, und Stück für Stück erläutert, wie Technik im Alltag einen festen Platz einnehmen kann.

Werkzeug, der richtige Umgang damit und Schutzmaßnahmen sind dabei ebenso Thema wie zahlreiche Anregungen. Diese sind anschaulich und verständlich mit Fotos illustriert. Dabei zeigt Friedrich ebenso, dass der Aufwand, dem Werken der Kinder Raum zu bieten, nicht groß sein muss. Der Schwierigkeitsgrad steigert sich von Seite zu Seite. Zahlreiche kleine Tipps zeigen, wie vieles etwas leichter geht und besser funktioniert. Der Werkzeugführerschein und Tipps von einem echten Profi vertiefen das Thema.

Trotz der vielen Details und zahlreicher Anleitungen ist Friedrichs Buch kein Werkstattbuch im eigentlichen Sinne. Sicher, es baut Hemmschwellen ab und hilft Fertigkeiten zu entwickeln. Damit schafft es aber auch die notwenige Basis und ist Ausgangspunkt für eigene Entwicklungen und Erfindungen der Kinder. Im praktischen Umgang mit Technik erleben Kinder ihr persönliches Tun und Wirken, aus dem etwas Neues, Eigenes entsteht, das endlich auch genutzt werden kann. Schließlich entstehen hier neben vielem anderen zahlreiche praktische Gegenstände.

So ist „Komm, lass uns Technik entdecken und erfinden“ ein sehr gelungenes Praxisbuch, das sicher hilft, eine Lücke im Kindergartenalltag endlich zu schließen.

Gernot Körner

Komm-Technik-cover

Gerhard Friedrich
Komm, lass uns Technik entdecken & erfinden
Ein Aktionsbuch früher technischer Bildung
Verlag Herder
Kartoniert, 160 Seiten
ISBN: 978-3-451-38705-0
22,00 €




Spielplätze: In Ostdeutschland ist der Weg am längsten

In Oberhausen teilen sich die meisten Kinder einen Spielplatz, in Mecklenburg-Vorpommern ist der Weg am längsten

Spielplätze sind ein wichtiger Ort für die motorische und soziale Entwicklung von Kindern. Eine neue IW-Studie hat jetzt untersucht, wie viele Kinder sich einen Spielplatz teilen müssen und wie weit dieser von ihrem Elternhaus entfernt ist – und das für alle Bundesländer und Kreise in Deutschland. Bundesweit teilen sich demnach durchschnittlich 60 Kinder im Alter unter zehn Jahren einen Spielplatz. Am besten ist die Situation in Mecklenburg-Vorpommern mit 45 Kindern, am engsten in Hessen mit 74 Kindern pro Spielplatz. Auf Kreisebene schneidet Oberhausen mit 143 Kindern besonders schlecht ab.

Kinder in Mecklenburg-Vorpommern haben den längsten Weg

Bundesweit erreichen 95 Prozent der Kinder einen Spielplatz in weniger als 25 Minuten zu Fuß. Doch es gibt erhebliche regionale Unterschiede: Mit acht Minuten ist der Weg in Berlin am kürzesten. Wer in Mecklenburg-Vorpommern lebt und zu den fünf Prozent Kindern mit dem längsten Weg zählt, muss dagegen eine Gehzeit von einer Stunde und 8 Minuten in Kauf nehmen. Betrachtet man die Kreise brauchen Kinder aus Vorpommern-Greifswald mit 79 Minuten pro Strecke besonders lang, Rostock hingegen liegt mit nur sechs Minuten an der Spitze. Gerade auf der Kreisebene zeigt sich ein starkes Stadt-Land-Gefälle, besonders weit sind die Wege in den ländlichen Gebieten Ostdeutschlands.

Spielplätze sind wichtige Orte der sozialen Begegnung

„Spielplätze sind nicht nur Orte zum Spielen, sondern auch ein wichtiger sozialer Treffpunkt“, sagt IW-Experte Wido Geis-Thöne. „Daher ist es auch im ländlichen Raum, wo viele Familien Spielgeräte in ihren Gärten haben, wichtig, dass die Kinder zu einem Spielplatz gehen können. Leider erhalten die Spielplätze und weiteren öffentlichen Räume für Kinder in der familienpolitischen Debatte bisher viel zu wenig Aufmerksamkeit.“

Methodik

Für die Erhebung hat das IW auf Einträge des freien Geodatenanbieters OpenStreetMap zurückgegriffen. Die Wegzeiten wurden mit der „Open Source Routing Machine“ berechnet. Als Bezugsgröße gelten die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten demografischen Zahlen (Zensus 2011, 2018) der Kinder im Alter unter zehn Jahren.