Neue Maßnahmen für besseren Schutz vor sexuellem Missbrauch

Wie Kampagne, Forschung und digitale Schutzkonzepte pädagogische Fachkräfte unterstützenKampagne „Schieb deine Verantwortung nicht weg!“ wird fortgeführt

Die bundesweite Aufklärungs- und Aktivierungskampagne #NichtWegschieben geht 2025/26 in eine neue Phase. Sie richtet sich an Erwachsene – insbesondere an pädagogische Fachkräfte, Lehrkräfte und Eltern – und vermittelt praxisnahe Handlungsmöglichkeiten zum Schutz von Kindern vor sexueller Gewalt.

Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass Aufklärung Wirkung hat:

  • 53 % der Bevölkerung halten sexuelle Gewalt im eigenen Umfeld inzwischen für möglich (vorher 41 %).
  • 60 % sehen Familie, Freunde und Bekannte klar in der Verantwortung (vor der Kampagne 50 %).

WhatsApp-Kurs für Eltern und Fachkräfte: „7 Wochen. 7 Tipps“

2025 startet der neue WhatsApp-Messenger-Kurs „7 Wochen. 7 Tipps“, der pädagogischen Fachkräften und Eltern konkrete Werkzeuge an die Hand gibt. Vermittelt werden u. a.:

  • Wie Kinder in ihrer Selbstbestimmung gestärkt werden können
  • Wie Erwachsene Täterstrategien frühzeitig erkennen
  • Wie Gespräche über Körperwissen, Grenzen und Sexualität altersgerecht gelingen
  • Welche Schutzstandards Einrichtungen wie Kitas, Schulen oder Vereine einhalten sollten
  • Welche Signale von Kindern aufmerksam machen sollten
  • Wie Fachkräfte wertschätzend, aber klar intervenieren können

Der Kurs ergänzt bestehende Materialien und kann leicht in Teamsitzungen, Elternabende oder Schutzkonzept-Arbeit eingebunden werden.


Wie Selbstsicherheit wächst

  • Ganzheitlicher Ansatz für innere und äußere Selbstsicherheit,
  • Konkrete Impulse für Eltern, Erziehende und pädagogische Fachkräfte,
  •  Stärkt Selbstvertrauen, Verantwortungsgefühl und Resilienz,

Dieses Buch zeigt, wie Eltern und pädagogische Fachkräfte Kinder dabei unterstützen, ein gesundes Selbstvertrauen und Verantwortungsgefühl zu entwickeln. Dein SelbstSicheres Kind setzt auf einen ganzheitlichen Ansatz, der Selbstsicherheit emotional, sozial und körperlich denkt – praxisnah, einfühlsam und alltagstauglich.

Frieder Knauss, Dein Selbstsicheres Kind, Softcover, 120 Seiten, 978-3-96304-073-3, 20 €


Themenschwerpunkt 2026/27: Digitale sexuelle Gewalt

In der folgenden Kampagnenphase liegt der Fokus auf digitalen Risiken, darunter:

  • Cybergrooming und Grenzverletzungen in Social Media
  • Schutzfaktoren in Chat- und Gaming-Umgebungen
  • Anforderungen an digitale Schutzkonzepte in Schulen und Kitas
  • Medienkompetenz für Kinder, Eltern und pädagogische Teams

Ziel ist es, Erwachsene dabei zu unterstützen, Kinder und Jugendliche auch online aktiv zu begleiten und digitale Räume sicherer zu machen.

Neue Forschungsvorhaben für evidenzbasierten Kinderschutz

Neben der Kampagne wurden von Bundesfamilienministerin Karin Prien und der Unabhängigen Bundesbeauftragten Kerstin Claus mehrere Forschungsvorhaben gestartet, die für die Praxis im Bildungswesen bedeutsam sind.

Zentrum für Forschung zu sexueller Gewalt (ZEFSG)

Das neue Zentrum am Deutschen Jugendinstitut (DJI) wird langfristig Daten sammeln, Forschungslücken schließen und wissenschaftliche Grundlagen für Schutzkonzepte und Prävention bereitstellen. Für pädagogische Fachkräfte bedeutet das:

  • bessere Orientierung bei der Weiterentwicklung eigener Schutzkonzepte
  • wissenschaftlich fundierte Materialien für Fortbildungen
  • klarere Handlungsempfehlungen durch neue Erkenntnisse

„Safe!“-Jugendstudie ab 2026

Die bundesweite, repräsentative Studie befragt rund 10.000 Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen zu:

  • Häufigkeit und Formen sexueller und anderer Gewalt
  • Folgen für schulische Entwicklung, Gesundheit und Teilhabe
  • Unterstützungsbedarfen

Die Ergebnisse sollen 2027 veröffentlicht werden und können Einrichtungen bei der Entwicklung aktueller Präventionsmaßnahmen unterstützen.

Digitale Sicherheit: Expertenkommission entwickelt neue Strategie

Die neu eingesetzte Unabhängige Expertenkommission „Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt“ erarbeitet derzeit eine umfassende Strategie für den Schutz von Kindern und Jugendlichen in digitalen Medien. Für die pädagogische Praxis kündigt sie u. a. an:

  • Empfehlungen zum Umgang mit sozialen Netzwerken im Schul- und Kitakontext
  • Mindeststandards für digitale Schutzkonzepte
  • Hinweise zur Förderung altersgerechter Medienkompetenz
  • Forschung zu gesundheitlichen Folgen intensiver Mediennutzung

Diese Informationen sollen künftig verstärkt in Fortbildungen, Leitfäden und Schutzkonzept-Prozesse einfließen.

Materialien, Links & Ansprechpartnerinnen

Zahlen und Fakten zu sexuellem Missbrauch

https://beauftragte-missbrauch.de/mediathek/publikationen/zahlen-und-fakten




Online-Fortbildungen 2026: Pädagogik und Erziehung praxisnah vermittelt

Die BildungsBeratung Ankum lädt im Januar zu drei Online-Seminaren mit renommierten Expertinnen und Experten ein – zu Themen rund um Verhalten, Gefühle und Erziehung im pädagogischen Alltag

Das Fortbildungsinstitut, BildungsBeratung Ankum, bietet eine Reihe praxisnaher Online-Fortbildungen an, die aktuelle Themen aus Pädagogik, Erziehung und Kindheitsforschung aufgreifen. Die Seminare richten sich an Erzieherinnen und Erzieher, Lehrkräfte und alle pädagogischen Fachkräfte aus der Jugendarbeit und weiteren Bereichen.

Alle Veranstaltungen finden online statt und können bequem von zuhause aus besucht werden. Die Teilnahme erfordert eine Anmeldung über die Website der BildungsBeratung Ankum.

👉 Alle aktuellen Veranstaltungen unter: www.bb-ankum.de/veranstaltungen

14. Januar 2026

Herausforderung: Verhaltensauffälligkeit
mit Prof. Dr. Maywald
Wie können Fachkräfte mit herausforderndem Verhalten von Kindern und Jugendlichen sensibel und professionell umgehen? Prof. Dr. Maywald vermittelt praxisnahe Ansätze, um Auffälligkeiten früh zu erkennen und angemessen zu begleiten.
📄 Zur Kursinformation

21. Januar 2026

Kinder und ihre starken Gefühle
mit Dr. Jan-Uwe Rogge
Bekannt für seine humorvollen und tiefsinnigen Vorträge zeigt Dr. Rogge Wege, wie Kinder lernen können, mit Wut, Angst und Traurigkeit umzugehen – und wie Erwachsene sie dabei liebevoll unterstützen.
📄 Zur Kursinformation

29. Januar 2026 von 17 bis 20 Uhr

Klassische Erziehungsfallen – und wie man sie vermeidet
mit Dipl.-Päd. Thomas Rupf
Wie gelingt es, Kinder wertschätzend zu begleiten, ohne in alte Erziehungsmuster zu verfallen? Thomas Rupf gibt praxisorientierte Impulse, um Konflikte gelassener zu meistern und den Familienalltag zu entlasten.
📄 Zur Kursinformation

Anmeldung und weitere Informationen

Alle Seminare werden online durchgeführt.
Anmeldungen sind über die Website der BildungsBeratung Ankum möglich:
👉 www.BB-Ankum.de




Stimmungsvolle Kinderbücher von Ravensburger für den Advent und die Weihnachtszeit gewinnen

ravensburger_

Lesespaß im Lichterglanz: das Ravensburger Weihnachtsgewinnspiel

Wenn draußen bald Schneeflocken fallen, Kerzenlicht flackert und der Duft von Plätzchen durchs Haus zieht, beginnt für die ganze Familie eine der schönsten Zeiten des Jahres: die Advents- und Weihnachtszeit. Weihnachtsgeschichten zum Vorlesen und fürs Leselernen von Ravensburger heben die Stimmung und vergrößern die Vorfreude aufs Fest.

Wir verlosen fünf Buchpakete mit jeweils fünf liebevoll ausgewählten Büchern rund um die Themen Advent, Winter und Weihnachten. Sie laden ein zum Mitfiebern, Lachen, und Rätseln.

Hurra, der Wichtel ist da! Mein Wichteltür-Buch: Wichtel Emil ist krank, doch seine Freundin Lea lässt ihn nicht allein. Mit Tee, kleinen Spielen und viel Herz hilft sie ihm, wieder gesund zu werden. Bald hat Emil neue Streiche parat: eine bunte Murmelbahn, Schokolinsen-Zielschießen und Lollis, die aus Samen wachsen. Eine liebevolle Geschichte über Freundschaft und die kleinen Wunder der Adventszeit für Kinder ab 3 Jahren, mit vielen einfachen Wichtelideen zum Nachmachen.

Sternenglanz und Weihnachtswunder: Acht liebevoll erzählte Bilderbuchgeschichten und bekannte Weihnachtslieder laden Klein und Groß ein, die Magie der Adventszeit zu spüren. Vom Weihnachtsmann und dem Christkind, von funkelndem Schnee, Freundschaft und Bräuchen aus aller Welt: Dieses Buch verzaubert Kinder ab 3 Jahren und schafft gemeinsame weihnachtliche Vorlesestunden.

Leserabe 1. Lesestufe: Zauberhafte Weihnachtsgeschichten für Erstleser: Der Weihnachtsmann hat sich ein Bein gebrochen; nun versuchen Wichtel Wolle und Rentier Rick, das Fest zu retten. Lara und die Elfe Fritzi suchen eine verlorene Mütze, und die Kinder der Burg-Schule bauen ein Iglu. Kurze, liebevolle Geschichten voller Herzenswärme, Freundschaft und Fantasie laden mit einfachem Wortschatz und textunterstützenden Illustrationen zum Lesenlernen ein.

Disney: Wintergeschichten zum Lesenlernen: Fünf herzerwärmende Wintergeschichten aus der Welt von Frozen, Bambi, 101 Dalmatiner, Mickey Maus und Prinzessin Belle. Elsa und Anna nehmen an den Winterspielen teil, Bambi folgt geheimnisvollen Spuren im Schnee, und Mickey erlebt ein turbulentes Winterabenteuer. Bekannte Figuren, kurze Texte und viele Bilder machen das Lesenlernen leicht und fördern spielerisch die Sprachkompetenz.

Disney: Magischer Adventskalender zum Lesenlernen: Ein Advent voller Lieblingshelden! In 24 kurzen Kapiteln erleben Figuren aus Toy Story, Cars, Arielle und vielen weiteren Disney-Welten lustige und spannende Abenteuer. Abwechselnd gibt es Geschichten und Rätsel, so entsteht jeden Tag ein bisschen mehr Freude am Lesen.

Jetzt mitmachen und gewinnen!

Lesen verbindet, inspiriert und schenkt Geborgenheit. Machen Sie mit bei der Ravensburger Weihnachtsverlosung und gewinnen Sie eines von fünf liebevoll zusammengestellten Buchpaketen im Wert von je rund 60 Euro. So wird das Warten auf Weihnachten zu einer Zeit voller Fantasie, Freude und gemeinsamer Lesemomente. www.ravensburger.de

Gewinnprodukte:

ravensburger_

• Hurra, der Wichtel ist da! Mein Wichteltür-Buch
• Sternenglanz und Weihnachtswunder
• Leserabe 1. Lesestufe: Zauberhafte Weihnachtsgeschichten für Erstleser
• Disney: Wintergeschichten zum Lesenlernen
• Disney: Magischer Adventskalender zum Lesenlernen

Das Stichwort lautet: Ravensburger. Das Gewinnspiel endet am 3.12.2025






Wie Kinder heute schlafen – und welche sozialen Faktoren ihre Nächte prägen

Warum Alltagsrhythmen, Medien, Wohnumfeld und Schule den Schlaf von Kindern beeinflussen – und was Eltern und Lehrkräfte dabei beachten können

Schlaf ist für Kinder weit mehr als Erholung. Er ist ein Motor für Wachstum, Lernen, emotionale Stabilität und Gesundheit. Doch viele Kinder – und auch Jugendliche – bekommen heute nicht mehr die Schlafmenge, die sie eigentlich bräuchten. Forschungen der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) zeigen, dass der Schlaf nicht nur biologisch geprägt ist, sondern auch stark von kulturellen, familiären und gesellschaftlichen Einflüssen abhängt.

Wie viel Schlaf brauchen Kinder wirklich?

Kinder und Jugendliche haben ein deutlich größeres Schlafbedürfnis als Erwachsene. Als Orientierung gelten:

  • Vorschulkinder: 11–13 Stunden
  • Grundschulkinder: 10–11 Stunden
  • Jugendliche: 8–10 Stunden

Besonders bei Jugendlichen verschiebt sich die innere Uhr nach hinten, während Schule häufig sehr früh beginnt – ein strukturelles Problem, das seit Jahren kritisiert wird.

Warum Kinder heute zu wenig schlafen

Die Forschung zeigt: Schlafzeiten entstehen nicht im luftleeren Raum. Sie sind eingebettet in Familienrhythmen, soziale Lebensbedingungen und gesellschaftliche Erwartungen.

1. Familienalltag und Zeitdruck
Berufstätige Eltern, lange Betreuungszeiten oder Schichtarbeit beeinflussen den Tagesrhythmus – und damit auch Einschlaf- und Aufstehzeiten der Kinder. Oft bleibt abends wenig Zeit für Ruhe vor dem Zubettgehen.

2. Digitale Medien
Smartphones, Tablets oder Fernsehen direkt vor dem Schlafengehen stören den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus. Das künstliche Licht signalisiert dem Gehirn „Tag“ – besonders bei Jugendlichen.

3. Lärm und Wohnumgebung
Kinder in städtischen Ballungsräumen schlafen oft schlechter als Kinder auf dem Land. Gründe sind u. a.:

  • nächtlicher Verkehrslärm
  • Lichtverschmutzung
  • wenig Rückzugsmöglichkeiten

4. Soziale Unterschiede
Studien zeigen: Schlaf ist nicht gleich verteilt. Kinder aus Familien mit niedrigerem Einkommen oder geringerer Bildung schlafen häufiger kürzer, unregelmäßiger oder unruhiger. Gründe sind z. B. Stress, beengte Wohnverhältnisse oder unregelmäßige Tagesabläufe.

5. Frühe Schul- und Betreuungszeiten
Viele Kinder – besonders Jugendliche – müssen weit vor ihrer biologischen Idealzeit aufstehen. Das führt zu chronischer Müdigkeit, geringerer Konzentrationsfähigkeit und emotionaler Instabilität.

Was passiert, wenn Kinder zu wenig schlafen?

Schlafmangel wirkt sich spürbar aus:

  • nachlassende Aufmerksamkeit
  • geringere Lernleistung
  • stärkere emotionale Schwankungen
  • höheres Stressniveau
  • geringere körperliche Erholung
  • langfristig höhere Risiken für psychische Probleme

Gerade im Schulalltag zeigt sich mangelnder Schlaf sofort: Kinder wirken unkonzentriert, reizbar oder „schlapp“ – nicht selten wird dies mit mangelnder Motivation verwechselt.

Was Eltern tun können

Viele Stellschrauben liegen im familiären Alltag:

✓ Feste Zubettgehzeiten

Auch am Wochenende – das stabilisiert den inneren Rhythmus.

✓ Bildschirmfreie Zeit vor dem Schlafen

Mindestens eine Stunde vorher auf digitale Medien verzichten.

✓ Einschlafrituale

Vorlesen, ruhige Gespräche, Musik – Rituale geben Sicherheit.

✓ Schlafumgebung verbessern

Dunkelheit, Ruhe, frische Luft und angenehme Temperatur wirken wahre Wunder.

✓ Bewegung am Tag

Kinder, die sich viel bewegen, schlafen besser und tiefer.

Was Lehrkräfte tun können

Auch in der Schule kann viel bewirkt werden:

✓ Müdigkeit ernst nehmen

Unaufmerksamkeit ist nicht immer fehlende Motivation.

✓ Gut geplante Lernzeiten

Leistungsstarke und konzentrierte Lernphasen eher in den späteren Vormittag legen.

✓ Gespräche über Schlaf führen

In Gesundheitserziehung, Naturwissenschaft oder Klassenrat kann das Thema „Schlaf“ leicht integriert werden.

✓ Realistische Hausaufgabenmengen

Zu große Lernlast am Abend geht direkt auf Kosten des Schlafs.

✓ Sensibilisierung in der Elternarbeit

Hinweise auf Mediennutzung, Schlafhygiene und Abendroutinen sind wertvolle Unterstützungen.

Abschließende Einordnung

Schlaf begleitet Kinder durch alle Entwicklungsphasen und wird durch biologische, familiäre und gesellschaftliche Faktoren geprägt. Aktuelle Erkenntnisse aus der Schlafforschung helfen, diese Zusammenhänge besser zu verstehen und zeigen, an welchen Stellen Eltern und Lehrkräfte den Alltag so gestalten können, dass er mit den natürlichen Rhythmen von Kindern harmoniert.

So entsteht ein Umfeld, das gesunde Routinen unterstützt – unabhängig davon, wie Familien oder Schulen individuell damit umgehen möchten.




Rauchverbot im Auto: Deutsches Kinderhilfswerk kritisiert Entscheidung der Bundesregierung

autorauchen

Deutsches Kinderhilfswerk kritisiert Entscheidung zum Rauchverbot im Auto

Das Deutsche Kinderhilfswerk reagiert mit deutlicher Kritik auf die Entscheidung der Bundesregierung, kein Rauchverbot in Autos zum Schutz von Kindern und Schwangeren einzuführen. Laut der Organisation wird damit eine zentrale Chance verpasst, Minderjährige vor den Risiken des Passivrauchens zu schützen.

Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, betont:

„Die Bundesregierung versteckt sich bei diesem Thema hinter verfassungsrechtlichen Bedenken, obwohl der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages schon vor mehr als zehn Jahren zu dem Ergebnis gekommen ist, dass ein Rauchverbot in Fahrzeugen mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Also kann in diesem Bereich vom Bundesgesetzgeber gehandelt werden. Der Vorschlag der Bundesregierung, dass die Bundesländer prüfen könnten, entsprechende Regelungen im Rahmen der bestehenden Landesnichtraucherschutzgesetze einzuführen, ist nicht praktikabel.“

„Appelle reichen nicht aus“ – Forderung nach klarer Gesetzgebung

Seit Jahren wird in Deutschland über den Schutz von Minderjährigen vor Tabakrauch in Fahrzeugen diskutiert. Freiwillige Selbstverpflichtungen oder Appelle an die Bevölkerung reichen nach Einschätzung vieler Fachleute nicht aus, um Kinder zuverlässig zu schützen.

Holger Hofmann erklärt weiter:

„Wir diskutieren über diesen Bereich des Kinderschutzes schon viel zu lange, denn es hat sich deutlich gezeigt, dass Appelle allein hier nicht ausreichen. Es braucht zum Schutz gerade von Kindern und Jugendlichen vor den Gefahren des Passivrauchens eine klare gesetzliche Regelung.“

In zahlreichen europäischen Ländern – darunter Frankreich, Finnland, Großbritannien, Italien und Österreich – existieren bereits konkrete Vorschriften, die das Rauchen im Auto in Anwesenheit von Kindern untersagen.

Besonders eindrucksvoll sind Erfahrungen aus Kanada, wo ein solches Verbot schon lange gilt und zu einer deutlichen Verringerung des Rauchens in Fahrzeugen geführt hat.

Hofmann betont daher:

„Diesen Beispielen sollten wir umgehend folgen. Kinder haben nach der UN-Kinderrechtskonvention das Recht auf ein erreichbares Höchstmaß an Gesundheit. Deshalb muss Schluss sein mit den Diskussionen und das Bundesnichtraucherschutzgesetz schleunigst ergänzt werden, wohl wissend, dass eine solche Gesetzesänderung kein Allheilmittel ist, aber ein wichtiger Mosaikstein zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention.“

Warum Passivrauch im Auto besonders gefährlich ist

In geschlossenen Räumen wie Fahrzeugkabinen steigt die Belastung durch Tabakrauch extrem schnell an. Kinder und ungeborene Babys sind besonders empfindlich, da ihre Atemfrequenz höher ist und sich die Lunge bis zum 20. Lebensjahr entwickelt.

Bereits eine einzige Zigarette kann innerhalb weniger Minuten eine Konzentration von Schadstoffen erzeugen, die deutlich höher liegt als in stark verrauchten Gaststätten. Schätzungen zufolge sind in Deutschland rund eine Million Kinder und Jugendliche regelmäßig Tabakrauch im Auto ausgesetzt.

Gesundheitsrisiken für Kinder und Schwangere

Passivrauch enthält rund 250 giftige und etwa 90 krebserregende Substanzen. Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum sind eine Vielzahl von gesundheitlichen Folgen bei Kindern dokumentiert – dazu zählen:

  • Schäden an der sich entwickelnden Lunge
  • Atemwegsbeschwerden und -erkrankungen
  • Einschränkungen der Lungenfunktion
  • Beim Rauchen in der Schwangerschaft steigt zusätzlich das Risiko für:
  • Fehl-, Früh- und Totgeburten
  • ein vermindertes Geburtsgewicht
  • kleinere Körper- und Kopfmaße
  • plötzlichen Kindstod

Vermutet wird zudem ein Zusammenhang zwischen Passivrauch und bestimmten Verhaltensauffälligkeiten sowie Übergewicht im späteren Leben.

Quelle: Pressemitteilung Deutsches Kinderhilfswerk




Warum die Lesekompetenz sinkt – und was jetzt wirklich helfen würde

Neue Studien zeigen: Fehlende Bildungsqualität, falsche Fördermaterialien und schwierige Lebensbedingungen bremsen Kinder beim Lesenlernen aus

Ob IQB, IGLU, PISA, LEO oder PIAAC – alle internationalen und nationalen Erhebungen kommen seit Jahren zum gleichen Ergebnis: Die Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen sinkt, besonders im deutschsprachigen Raum.

Das Erstaunliche daran:

  • Die Zahl der Fördermaßnahmen ist in den vergangenen 25 Jahren explodiert.
  • Wir wissen wissenschaftlich heute alles über das Lernen.

Der Abgleich dieser beiden Punkte führt zu einer unbequemen Wahrheit: Viele Förderprogramme, Materialien und Trainings wirken nicht – manche schaden sogar. Der Grund liegt häufig weniger in mangelnder Forschung als in kommerziellen Interessen von Herstellern.

Dass diese Materialien trotzdem massenhaft eingesetzt werden, offenbart ein strukturelles Problem: Es fehlt vielerorts an pädagogischer und entwicklungspsychologischer Kompetenz – bei Eltern, in Einrichtungen und teilweise sogar in der fachlichen Ausbildung der pädagogischen Fachkräfte.

Sprachkitas und Förderprogramme: Wertvoll, aber nicht annähernd ausreichend

Durch Bundes- und Landesprogramme – insbesondere die „Sprachkitas“ – wurde die sprachliche Bildung gestärkt. Diese Initiativen haben zweifellos bewirkt, dass Erzieherinnen und Erzieher ihre Rolle als Sprachvorbilder besser verstehen und bewusster mit Kindern sprechen.

Doch: Für die Breite des Problems reicht das nicht.

Viele Schulen könnten enorm profitieren, wenn sie sich an innovativen Konzepten orientieren – etwa an jenen Schulen, die mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnet wurden. Der Weg dorthin erfordert jedoch Mut, Kompetenz und die Bereitschaft zu echter Reformarbeit. Allzu oft scheitern notwendige Veränderungen am Widerstand von Behörden, Interessengruppen oder Ministerien.

Der Einfluss der Pandemie: Schulschließungen sind nur ein Teil des Problems

Eine neue Studie des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) zeigt, dass die pandemiebedingten Schulschließungen erheblich zum Leistungsrückgang beigetragen haben. Besonders drastisch ist der Befund:

  • In Europa sind etwa ein Viertel der Einbußen beim Lesen darauf zurückzuführen.
  • In Deutschland sogar mehr als die Hälfte.

Doch die Forscherinnen und Forscher betonen: Schulschließungen allein erklären den Negativtrend nicht. Die Studie zeigt erstmals deutlich, dass Verschlechterungen der außerschulischen Lernbedingungen eine zentrale Rolle spielen. Dazu gehören insbesondere:

  • finanziell angespannte Lebenssituationen vieler Familien,
  • zunehmende Mehrsprachigkeit ohne ausreichende sprachliche Unterstützung,
  • Digitalisierung, die lesebezogene Freizeit reduziert,
  • fehlende Vorbilder, die selbst zu wenig lesen.

Beim Wegfall des Präsenzunterrichts verschärfen sich diese Nachteile – besonders für Kinder aus ohnehin benachteiligten Haushalten.

Strukturelle Ursachen: Was Kinder am Lesen hindert

Neben schulischen Faktoren wirken gesellschaftliche Entwicklungen negativ auf den Leseerwerb:

1. Veränderte Kindheit
Viele Kinder haben heute weniger Zeit für freie Entwicklung. Statt altersangemessen zu spielen, werden sie früh in MINT-Kurse, Lerntrainings oder Förderprogramme gesteckt. Manche Entwicklungsschritte bleiben dadurch auf der Strecke.

2. Unpassende Medien und Materialien
Die Medienwelt vieler Kinder ist nicht entwicklungsangemessen. Auch bei Büchern greifen Erwachsene häufig zu Titeln, die ihrer eigenen ästhetischen Vorliebe entsprechen – nicht dem Entwicklungsstand des Kindes. Viele Verlage tragen dem heute Rechnung und produzieren etwa künstlerisch gestaltete oder gar abstrakte Pappbilderbücher. Selbst die Stiftung Lesen bietet inzwischen nicht mehr verlässlich die fundierte Orientierung, die Familien bräuchten.

3. Fehlende Wertschätzung für Kindheit und Jugend
Kindheit wird oft wie eine „Vorstufe“ zum Erwachsenenleben betrachtet, die man möglichst effizient gestalten müsse. Doch Kinder sind keine kleinen Erwachsenen – ihre Entwicklung braucht Zeit, Wertschätzung, Zuwendung und sinnvolle Anregungen.

Was jetzt wirklich nötig ist, um die Lesekompetenz zu stärken

Damit Kinder nachhaltig und erfolgreich Lesen lernen können, braucht es ein systematisches Umdenken. Entscheidend sind:

1. Finanzielle Unterstützung für Familien
Stabile Lebensumstände erleichtern Lernen – emotional wie praktisch.Armut ist einer der stärksten Risikofaktoren für niedrige Lesekompetenz.

2. Orientierung an wissenschaftlichen Erkenntnissen
Pädagogik muss sich konsequent an der Lern- und Entwicklungsforschung orientieren.Das betrifft Unterricht, Förderkonzepte und die Auswahl geeigneter Materialien.

3. Bessere Ausbildung von Fach- und Lehrkräften
Professionelles Sprach- und Leseförderwissen gehört in die Grundausbildung – nicht in optionale Fortbildungen.

4. Wiederentdeckung der Bedeutung von Kindheit
Echte Leseförderung braucht Zeit, Ruhe, Bindung, Vorlesen, Gespräche und entwicklungsangemessene Materialien. Kinder müssen wieder lesen dürfen, nicht nur lesen sollen.

Ein Schlusswort – und ein notwendiger Weckruf

Wenn wir als Gesellschaft Kinder und deren Familien in ihren Lebensbedingungen schwächen, dürfen wir uns nicht wundern, wenn ihre Leistungen sinken. Lesekompetenz fällt nicht vom Himmel. Sie entsteht aus individueller Entwicklung, Wertschätzung, echter pädagogischer Qualität und alltagsnahen Vorbildern.

Lesen ist mehr als eine Kulturtechnik – es ist ein Schlüssel zur Welt. Damit Kinder ihn nutzen können, braucht es unseren Mut zur Veränderung: in Familien, Schulen, Kitas und politischen Strukturen.

Nur wenn wir Kinder und Kindheit ernst nehmen, klappt es auch mit dem Lesen besser.

Gernot Körner




Kompetenzen für Kinderrechte stärken: Das Portal kinderrechte.de startet

kinderrechte

Ein zentrales Angebot für Fachkräfte

Mit dem neuen Praxisportal www.kinderrechte.de stellt das Deutsche Kinderhilfswerk ab sofort eine gebündelte Wissensplattform rund um das Thema Kinderrechte zur Verfügung. Das kostenfreie Angebot richtet sich an Fachkräfte aus Kita, Schule, Kinder- und Jugendhilfe, Verwaltung und Justiz.
Ziel des Portals ist es, die Umsetzung der Kinderrechte im beruflichen Alltag gezielt zu fördern und Fachkräfte bei der Integration der Kinderrechte in ihre Arbeit zu unterstützen.

Wissen, Austausch und praxisnahe Impulse

Das Portal bietet ein breites Spektrum an wissenschaftlich fundierten Informationen, praxisorientierten Materialien und inspirierenden Projektbeispielen. Verschiedene Datenbanken liefern Ideen für den pädagogischen Alltag, fördern den fachlichen Austausch und unterstützen die Vernetzung zwischen Fachkräften. Zudem finden sich auf der Plattform zahlreiche Angebote zur Qualifizierung und Weiterbildung, um das Wissen über die UN-Kinderrechtskonvention zu vertiefen und eigene Kompetenzen auszubauen.

Praxisbeispiele und Methodendatenbanken

Besonders hilfreich ist die Methodendatenbank, die erprobte Ansätze für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bereitstellt.
Eine ergänzende Expert*innen-Datenbank ermöglicht es, erfahrene Fachpersonen direkt für Workshops, Schulungen oder Beratungen zu kontaktieren.
Darüber hinaus bietet das Portal Einblicke in Förder- und Kooperationsmöglichkeiten des Deutschen Kinderhilfswerkes – ideal für alle, die eigene Projekte entwickeln oder bestehende Initiativen erweitern möchten.

Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes betont:

„Aktuelle Umfragen des Deutschen Kinderhilfswerkes zeigen, dass wir bei der Bekanntheit der Kinderrechte in Deutschland in den letzten Jahren zwar kleine Fortschritte erzielt haben, aber diese sind nicht zufriedenstellend. Wir brauchen daher dringend eine Bildungsoffensive in Sachen Kinderrechte. Mit unserer Kinderseite www.kindersache.de sind wir diesbezüglich bei den Kindern schon sehr gut aufgestellt, mit dem neuen Praxisportal www.kinderrechte.de schaffen wir jetzt auch für die Fachkräfte aus Kita, Schule, Kinder- und Jugendhilfe, Verwaltung und Justiz eine hervorragende Möglichkeit, sich neues Wissen zum Thema Kinderrechte anzueignen, sich mit anderen Interessierten zu vernetzen oder beispielsweise von anderen Initiativen zu lernen.“

Förderung und Zielsetzung

Das Praxisportal wird im Rahmen der Koordinierungsstelle Kinderrechte vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Es soll dazu beitragen, Kinderrechte in allen gesellschaftlichen Bereichen stärker zu verankern – von der frühkindlichen Bildung bis hin zur Justiz.

Quelle: Pressemitteiluung Deutsches Kinderhilfswerk e.V.




Ausgezeichnet von „spiel gut“: Die Werkbank von nic Spiel + Art

werkbank-

Hochwertige Kinder-Werkbank aus Holz – echte Qualität für kleine Handwerker

Diese Kinder-Werkbank begeistert nicht nur Kinder. Sie ist in Material, Ausführung, Verarbeitung und Ausstattung einer echten Werkbank nachempfunden.                  

So ist zum Beispiel eine hochwertige Metall Spannzange verbaut. Dadurch wird ein komfortables und sicheres Spannen von Werkstücken ermöglicht. Auch vier Holzhaken zum Einspannen der Werkstücke sind dabei.                                         

Die Arbeitshöhe der Glückskäfer Werkbank lässt sich um ca. 10 – 12 cm verstellen. Die passende Höhe der Arbeitsplatte bedeutet auch ein Stück Sicherheit und die Werkbank kann länger benützt werden.                                                                     

Die untere Ablage der Arbeitsplatte ist schräg und hat einen erhöhten Rand. Somit können Werkzeug und sonstige Utensilien griffbereit abgelegt werden. Eine eingefräste Mulde dient ebenfalls zur Aufbewahrung von Werkzeug.                       

Die sehr gute Qualität sorgt für ein langes Spiel- bzw. Arbeitsvergnügen und kann mehr als eine Generation erfreuen, so dass sich die Anschaffungskosten relativieren.

       

Die Werkbank ist robust und stabil und sehr gut verarbeitet. Sie kann wie eine „echte“ Werkbank benützt werden und ermöglicht so sicheres Arbeiten selbst für jüngere Kinder: deshalb spiel gut ausgezeichnet.

Material: Buche massiv, geölt. Birkensperrholz, Metallschrauben
Arbeitshöhe variabel
Maße: 79*46*60 cm. 
Preis: 355.- €
Alter: ab 4 Jahre
Marke: Glückskäfer
Hersteller: nic Spiel + Art GmbH