Bundesregierung investiert 3,8 Milliarden Euro in den Kita-Ausbau

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Anhaltend hoher Bedarf an Kindertagesbetreuung – trotz sinkender Geburtenzahlen

Trotz rückläufiger Geburtenzahlen bleibt die Nachfrage nach Kindertagesbetreuung in Deutschland hoch. Das belegen aktuelle Zahlen aus der neuen Broschüre „Kindertagesbetreuung Kompakt“. Der Betreuungsanteil steigt über alle Altersgruppen hinweg – insbesondere bei Kindern unter drei Jahren. Gleichzeitig zeigt sich: Das Angebot an Betreuungsplätzen reicht vielerorts nicht aus, um den Bedarf zu decken.

Frühkindliche Bildung als Schlüssel für Chancengleichheit

Bundesbildungs- und Familienministerin Karin Prien betont die Bedeutung früher Bildung:

„Kitas geben Kindern frühe Bildungschancen und die Möglichkeit Gemeinschaft zu erleben – hier wird der Grundstein für den weiteren Erfolg in Schule und Beruf gelegt. Fast jedes Kind zwischen drei Jahren und Schuleintritt besucht eine Kita und auch bei den unter Dreijährigen steigt die Betreuungsquote stetig. Eltern brauchen Kitas als verlässliche Partner. Deshalb setze ich mich dafür ein, dass wir die Kindertagesbetreuung weiter ausbauen, modernisieren und erhalten.“

Der Bund stellt aus dem Sondervermögen 6,5 Milliarden Euro für Bildung und Betreuung bereit. Rund 3,8 Milliarden Euro fließen direkt in ein neues Investitionsprogramm Kindertagesbetreuung. Ziel ist es, flächendeckend qualitativ hochwertige Betreuungsangebote sicherzustellen.

Zentrale Erkenntnisse der Broschüre „Kindertagesbetreuung Kompakt“

Die wichtigsten Daten im Überblick:

  • Anstieg der Betreuungsquote: 2024 besuchten 37,4 % der Kinder unter drei Jahren eine Kita – ein Plus von einem Prozentpunkt im Vergleich zu 2023.
  • Stabile Nachfrage trotz sinkender Geburtenzahlen: Besonders in Ostdeutschland liegt der Fokus auf dem Erhalt bestehender Plätze, während in Westdeutschland ein Ausbau notwendig bleibt.
  • Hohe elterliche Nachfrage: 98 % der Eltern wünschen sich Betreuung für Kinder ab drei Jahren – 91,6 % erhalten tatsächlich einen Platz.
  • Versorgungslücke bei U3-Betreuung: Bei Kindern unter drei Jahren beträgt die Differenz zwischen Bedarf und Angebot weiterhin 14,6 Prozentpunkte.

Qualität und Fachkräfte im Fokus

Zur Stärkung der frühkindlichen Bildung setzt der Bund auf ein ganzheitliches Förderkonzept:

  • Investitionen in Infrastruktur: Das Investitionsprogramm Kindertagesbetreuung wird mit 3,8 Milliarden Euro ausgestattet.
  • Kita-Qualitätsgesetz: Bis 2026 stellt der Bund jährlich rund 2 Milliarden Euro zur Qualitätsentwicklung bereit. Die Länder können diese Mittel unter anderem zur Fachkräftesicherung einsetzen.
  • Geplante Weiterentwicklung: Der Koalitionsvertrag sieht vor, das Kita-Qualitätsgesetz durch ein umfassendes Qualitätsentwicklungsgesetz abzulösen.

Fachkräfte als zentrale Ressource

Ein erfolgreicher Ausbau der Kindertagesbetreuung ist nur mit qualifiziertem Personal möglich. Insbesondere in Westdeutschland ist die Verfügbarkeit von pädagogischen Fachkräften der limitierende Faktor. In Ostdeutschland könnte durch mehr Personal die Stabilität der Betreuung verbessert werden – derzeit kommt es dort häufig zu kurzfristigen Schließungen.

Zur Fachkräftegewinnung setzt die Bundesregierung unter anderem auf digitale Angebote:

👉 Kompass Erziehungsberufe – Informationen rund um Ausbildung und Quereinstieg in pädagogische Berufe

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Die aktuelle Ausgabe von „Kindertagesbetreuung Kompakt“ finden Sie hier:

https://www.bmbfsfj.bund.de/Kindertagesbetreuung Kompakt