Macht Denken glücklicher und effektiver?
TU Chemnitz will Zusammenhang zwischen Denk- und Lebensfreude bei Kindern untersuchen:
Werden Personen, die gerne Denken, weniger durch belastende Lebenssituationen beeinträchtigt? Es klingt plausibel, da diese Personen es gewohnt sein müssten, Situationen und Herausforderungen zu durchdenken und zu Lösungen zu gelangen. Johanna Bruchmann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik (Prof. Dr. Anja Strobel) der Technischen Universität Chemnitz, will auf diese Frage im Rahmen ihres Dissertations-Projektes mit Blick auf Kinder und Jugendliche eine Antwort finden. Dazu läuft eine aktuelle Umfrage noch bis zum 10. Januar 2021. Die Forscherin sucht noch weitere Probandinnen und Probanden.
TeilnehmerInnen gesucht
Gesucht werden konkret Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren, die sich aktuell weder in psychotherapeutischer Behandlung befinden, noch unter einer chronischen Erkrankung (wie Diabetes mellitus, Asthma bronchiale, Neurodermitis) leiden. Die Umfrage findet online statt und wird maximal 25 Minuten dauern. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können nach Abschluss der Studie eine Zusammenfassung der Studienergebnisse erhalten.
Wie sich das Denken auf die Lebenszufriedenheit auswirkt
Bei Bruchmanns Projekt mit dem Titel „Does NFC make things better? – Exploring the potential of Need for Cognition for well-being in school and as resource for coping with physical and psychological challenging situations in children and youth“ geht es darum, inwiefern sich die kognitive Motivation positiv auf die gesundheitsbezogene Lebenszufriedenheit von Kindern und Jugendlichen auswirkt. Von besonderem Interesse ist das Persönlichkeitsmerkmal des sogenannten „Need for Cognition (NFC)“ – übersetzt: „Denkfreude“. Nach Voruntersuchungen (unter anderem Cacioppo et al. (1996) und Stumm & Ackerman (2013)) geht eine hohe NFC-Ausprägung mit einer zentraleren Informationsverarbeitung einher und beeinflusst unter anderem die Entwicklung des Intellekts im Erwachsenenalter. NFC zeigte sich in zahlreichen Studien als nützlich im akademischen und im weitesten Sinne nicht-akademischen Kontext.
Hunger nach Informationen
Im Verhalten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigte sich dies unter anderem darin, dass Kinder mit einer hohen NFC-Ausprägung genauer nachfragten, Sachverhalte verstehen wollen, Freude empfanden an der Auseinandersetzung mit kognitiven Herausforderungen wie Rätseln und ihre Entscheidungen anhand vieler Alternativ-Argumente abwogen. Kurz gesagt: Kennzeichnend war ein freudvoller Hunger nach Informationen.
Noch bis zum 10. Januar 2021 führen Laura Maj Scheffzek und Johanna Bruchmann, unter Leitung von Prof. Anja Strobel, eine Studie durch, in der die oben beschriebenen Zusammenhänge an Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren, die sich aktuell weder in psychotherapeutischer Behandlung befinden, noch unter einer chronischen Erkrankung (wie Diabetes mellitus, Asthma bronchiale, Neurodermitis) leiden, untersucht. Die Umfrage findet online statt und wird ungefähr 20 bis 25 Minuten in Anspruch nehmen. Vor der Teilnahme der Jugendlichen ist das Einverständnis eines Sorgeberechtigten notwendig, welches zu Beginn der Befragung online abgegeben werden muss.
Hintergrund: Die wichtigsten Fakten zur Studie
Zielgruppe:
- Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren
- Muttersprache: Deutsch
- Es liegt keine chronische Erkrankung vor
- Es findet aktuell keine psychotherapeutischer Behandlung statt
Die Teilnahme ist noch bis zum 10. Januar 2021 möglich.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Johanna Bruchmann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik, E-Mail johanna.bruchmann@psychologie.tu-chemnitz.de