Kinder- und Jugendpreis: Bis zum 31. Januar bewerben!

Die Bewerbungsphase für den Preis für Kinder- und Jugendbeteiligung des DKHW hat begonnen.

Der Deutsche Kinder- und Jugendpreis ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert und damit der höchstdotierte bundesweite Preis für Kinder- und Jugendbeteiligung in Deutschland. Partner sind die Deutsche Fernsehlotterie und der Europa-Park in Rust. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Januar 2022. Die feierliche Preisverleihung findet am 13. Juni 2022 im Europa-Park statt. Neben der Bekanntgabe der Gewinnerprojekte erwartet die Teilnehmenden ein buntes Rahmenprogramm mit Musik-Acts und Prominenten, die das Engagement der Kinder und Jugendlichen wertschätzen.

Partizipation ist ein zentraler Wert

„Die Beteiligung von Kindern ist ein zentraler Wert einer demokratischen Gesellschaft. Mit dem Deutschen Kinder- und Jugendpreis zeichnen wir das Engagement von Kindern und Jugendlichen für ihre eigenen Rechte oder die Rechte anderer aus. Gleichzeitig weisen wir darauf hin, wie wichtig die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist. Kinder und Jugendliche, die sich aktiv bei der Entwicklung und Umsetzung von Projekten einbringen, engagieren sich auch als Erwachsene eher an der Gestaltung des Gemeinwesens. Mit der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen wird somit ein wesentlicher Grundpfeiler unserer Demokratie gestärkt. Wir sind auf die Einsendung von fantasievollen Angeboten, die von und durch die Kreativität der Kinder- und Jugendlichen trotz der aktuellen Umstände umgesetzt werden, sehr gespannt“, sagt Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, zum Start der Bewerbungsphase.

Kinder im Mittelpunkt

Mit dem Deutschen Kinder- und Jugendpreis wirbt das Deutsche Kinderhilfswerk im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention für eine stärkere Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Fragen und Belangen. Um ihre aktive Teilnahme zu sichern, stellt das Deutsche Kinderhilfswerk Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Interesses. Nur so fühlen sie sich ernst genommen und lernen Demokratie. Priorität hat dabei auch, die Kinder und Jugendlichen im Rahmen der Preisverleihung für ihr Engagement zu würdigen und ihre Projekte einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.

Für Solidarität, Engagement und Kultur

Vergeben wird der Preis in den Kategorien Solidarisches Miteinander, Politisches Engagement und Kinder- und Jugendkultur. Die Gewinner des 1. Platzes jeder Kategorie erhalten ein Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro. Außerdem wird es in jeder Kategorie eine lobende Erwähnung geben, die mit 3.000 Euro dotiert ist. Zusätzlich wird ein Projekt mit dem Europa-Park JUNIOR CLUB Award ausgezeichnet, der mit einem Preisgeld von 3.000 Euro gewürdigt wird.

Online bewerben

Die Bewerbung erfolgt online unter www.dkhw.de/dkjp. Dort sind weitere Informationen sowie Hinweise zum Ausfüllen der Bewerbung aufgeführt. Die Vorhaben sollen bereits begonnen haben oder im letzten halben Jahr abgeschlossen worden sein. Für die Endauswahl werden je Kategorie sechs Projekte durch eine Fachjury nominiert. Danach wird der Kinder- und Jugendbeirat des Deutschen Kinderhilfswerkes als Kinderjury die Preisträgerinnen und Preisträger ermitteln. Kinder und Jugendliche der Gewinnerprojekte für den Deutschen Kinder- und Jugendpreis werden zur Preisverleihung in den Europa-Park in Rust eingeladen und erhalten während der Veranstaltung die Möglichkeit, ihr Projekt direkt auf der Bühne vorzustellen. Außerdem wird von jedem Gewinnerprojekt sowie von den lobenden Erwähnungen ein Kurzfilm gedreht, der zur Vorstellung des Engagements dient.




Vater und Sohn im Abenteuerwunderland

Teddy-ist-weg

Coole Papa-Sohn-Tour mit überraschendem Ende – ein ungewöhnlich kreatives Bilderbuch von Antje Damm

Das Auto ist gepackt, Vater, Sohn und Teddy sind angeschnallt und los geht’s! Ab in den Wald. Hier bauen Papa und Flo erst einmal das Zelt auf. Das ist ja schon ein Abenteuer an sich. Teddy sitzt natürlich daneben. Aber dann wird alles Notwendige im Rucksack verstaut – klar, Teddy schaut oben heraus – und eine Wanderung beginnt. Über Stock und Stein, bis zum Gipfel. Und natürlich zurück. Puuh, ganz schön anstrengend. Aber dann haben alle Hunger, Teddy will Futter, und ein Lagerfeuer wird entfacht. Stockbrot gibt’s und Ravioli aus der Dose. Jetzt noch bio frisch kochen wäre auch echt zu viel. Und danach – Gute-Nacht-Geschichte und schlafen.

Papa erzählt immer so gut. Am besten kann er Gruselgeschichten. Das passt ja auch zum Wald. Obwohl der gar nicht so bedrohlich dunkel ist. Teddy sitzt draußen vor dem Zelt und hält Wache. Oder?

Jedenfalls gibt es da einen Waldbewohner, der nur zu Träumen, Märchen und Gruselgeschichten passt. Und als Flo aufwacht, ist Teddy weg. (Achtung, wer das Ende noch nicht erfahren will, bitte den Rest dieses Absatzes überspringen!) Dafür ist ein anderer Teddy da. Viel größer. Und irgendwie noch toller. Er ist gewachsen. Wie Flo. Nicht nur im Traum, sondern überhaupt auf dieser Papa-Sohn-Tour.

So machen Väter ihre Kinder stark

Wanderung, Zelten, Lagerfeuer, Gruselgeschichten – das sind klassische Inhalte eines Vater-Kind-Wochenendes. Damit wächst die Seele. Und dieses innere Wachstum, das ist es, was Kinder von solchen Tagen mit Papa haben können. Wenn der sein Kind kennt, zugewandt ist, es nicht überfordert, ihm Aufgaben gibt, die es bewältigen kann und Nähe, Wärme und Sicherheit ausstrahlt. Das hält lange an und ist später für Vater und Kind eine klassische „weißt-du-noch“-Geschichte. So wird die Bindung gefestigt, die Familie gestärkt – und Mama hat ein freies Wochenende.

Genau das fängt Antje Damm in ihrem Bilderbuch wunderbar ein. Mit knappen, fast ein wenig spröden Texten. Und vor allem äußerst kreativen Bildern. Der Wald sieht eher still aus als unheimlich. Das liegt daran, dass fast alle Teile der Bilder aus Wellpappe gebastelt, angemalt und ausgeschnitten wurden. Und zwar nicht perfekt, sondern fast ein wenig grob. Man kann sich vorstellen, dass im Kindergarten ähnliche Bäume, Zelte, Autos und Teddys entstehen. Als Träume, Wünsche und Ideen für die nächste Papa-Sohn-Tour!

Ralf Ruhl

Bibliographie:

Antje Damm
Teddy ist weg!
Moritz Verlag www.moritzverlag.de
32 Seiten
ISBN 978-3-89565-411-4
ab 3 Jahre
12,95 Euro




Zum Tag der Kinderrechte

DKHW: Großer Handlungsbedarf bei Kinderrechten in der digitalen Welt

Einen großen Handlungsbedarf im Bereich der digitalen Welt zeigt nach Ansicht des Deutschen Kinderhilfswerks auch der General Comment des UN-Kinderrechteausschusses auf [„General comment No. 25 (2021) on children’s rights in relation to the digital environment“], der unter dem Titel „Allgemeine Bemerkung Nr. 25 (2021) über die Rechte der Kinder im digitalen Umfeld“ in deutscher Fassung veröffentlicht wird. So müsse vor allen Dingen das im Frühjahr beschlossene Jugendschutzgesetz konsequent umgesetzt und der Digitalpakt Schule zügig realisiert werden.

Kinderrechte gelten auch im digitalen Raum

„Der General Comment zeigt auf, dass alle Kinderrechte auch im digitalen Raum gelten. Kinder haben ein Recht auf Zugang zum Internet und auf Teilhabe an digitalen Angeboten. Dabei sind sie vor Gewalt und Ausbeutung ebenso zu schützen wie ihre Daten und ihre Privatsphäre. Die Mahnung des UN-Kinderrechteausschusses zu mehr Investitionen in technologische Infrastruktur der Schulen und Fortbildungen von Lehrkräften muss Ansporn für Bund, Länder und Kommunen sein, den Digitalpakt Schule zügiger als bisher umzusetzen. Die Ausstattung mit technischen Geräten darf aber keine Einbahnstraße sein. So fordern die Vereinten Nationen Medienbildung für alle Schülerinnen und Schüler, sodass Kinder und Jugendliche die Potenziale des digitalen Raums für sich und ihre Rechte nutzen können. Auch ist es unerlässlich, die technische Ausstattung mit individuellen Schulkonzepten zu verbinden, die sich an der Lebenswirklichkeit der Kinder und Jugendlichen orientieren und Medien pädagogisch-didaktisch einsetzen. Nur so kann ein zeitgemäßes Unterrichts- und Schulkonzept entstehen, das auch nach der Corona-Pandemie dringend benötigt wird“, betont Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Auch die Anbieter sind gefordert

„Bei aller Verpflichtung des Staates durch die Vereinten Nationen können sich die Anbieter aber nicht zurücklehnen. Es liegt ganz wesentlich auch in ihrer Verantwortung für Kinder sowohl attraktive als auch sichere digitale Umgebungen zu schaffen. Sie können durch datenschützende und Privatsphäre achtende Gestaltung ihrer Angebote maßgeblich dazu beitragen, dass Kinder weniger Cybergrooming und Hass ausgesetzt sind oder sie um ihr Taschengeld gebracht werden. Gemeinsam sollten Regierungen und Anbieter sowie Kinder und die Zivilgesellschaft dafür wirken, das Internet zu einem besseren Ort für eine weiter zusammenrückende Weltgemeinschaft zu machen“, so Krüger weiter.

Gemeinsam Verantwortung tragen

„Staat und Medienanbieter, Eltern und Fachkräfte, sie alle tragen gemeinsam die Verantwortung, dass sich Kinder im digitalen Raum sicher bewegen können. Alle Angebote, die von Kindern genutzt werden, müssen deshalb mit kindgerechten Informationen und Anleitungen versehen werden, Inhaltsmoderationen sowie Hilfemechanismen sind vorzuhalten, Alters- und Inhaltskennzeichen sollen die Orientierung über Medienangebote und damit verbundene Risiken befördern. Diese hohen Standards dürfen nicht aufgeweicht werden“, so Thomas Krüger.
Weitere Infos: www.dkhw.de/kinderrechte-digitale-welt 




Stoppt Kinderrechtsverletzungen an den EU-Außengrenzen!

Appell von Kinder- und Menschenrechtsorganisationen

Die Menschen im Grenzgebiet in Belarus müssen umgehend Zugang zu einem rechtsstaatlichen Asylverfahren in Europa erhalten. Statt Abschottung und rechtswidrigen Push-Backs fordern die 28 unterzeichnenden Organisationen, zu denen auch der Paritätische Gesamtverband gehört, einen sofortigen und verbesserten Zugang zum Grenzgebiet für humanitäre Organisationen, um die betroffenen Geflüchteten versorgen zu können. Hier der appell der Organisationen:

Kinderrechtsverletzungen an den EU-Außengrenzen stoppen – Evakuierung jetzt!

In den Wäldern an der polnisch-belarussischen Grenze harren gegenwärtig geflüchtete Menschen, unter ihnen Kinder und Familien, unter unmenschlichen humanitären Bedingungen aus. Ihre Kinder- und Menschenrechte werden mit Füßen getreten. Sie leiden unter Unterkühlung, Hunger und Erschöpfung. Sie fliehen vor Verfolgung in der Heimat, Gewalt und Perspektivlosigkeit und suchen Zugang zu einem rechtsstaatlichen Asylverfahren.

An der polnisch-belarussischen Grenze, aber auch an der bosnisch-kroatischen Grenze, reagieren die EU und ihre Mitgliedsstaaten mit Abweisung, illegalen Pushbacks und dem Bau neuer Zäune.

Kinder und Familien dürfen nicht zum Opfer regionaler Macht- und europäischer Abschottungspolitik werden. Die unterzeichnenden Organisationen fordern die bestehende und künftige Bundesregierung auf, sofort tätig zu werden, um das Leid der Kinder und Familien an den europäischen Land-Außengrenzen zu lindern. Die Spirale der Gewalt sowie die lebensgefährliche Kälte und Unterversorgung, denen die Kinder insbesondere in Belarus ausgesetzt sind, dürfen nicht ignoriert, ihre Rechte nicht für Machtpolitik kompromittiert werden.

Menschenunwürdige und kindeswohlgefährdende Unterbringungs- und Versorgungssituation

An der Außengrenze der EU in Belarus findet vor den Augen der europäischen Öffentlichkeit eine humanitäre Krise statt, die sich angesichts des beginnenden Winters noch drastisch zuspitzen wird.

An der Grenze zu Polen campieren Tausende Menschen obdachlos in einem Waldgebiet trotz der stetig fallenden Temperaturen. Der Zugang zu sanitären Anlagen, Lebensmitteln oder medizinischer Versorgung ist faktisch nicht vorhanden und wird nur durch das Engagement der Zivilgesellschaft und engagierter Bürgerinnen ermöglicht.

Die betroffenen Geflüchteten, unter ihnen viele Kinder und Jugendliche, befinden sich in einer ausweglosen Situation: Sie können nicht in die EU einreisen und gleichzeitig ist ihnen der Weg durch Belarus versperrt.

Auch in Bosnien und Herzegowina kommt es immer wieder dazu, dass Menschen, unter ihnen auch Kinder, bei Minusgraden in selbstgebauten Camps vor der Grenze ausharren in der Hoffnung, endlich in die EU zu gelangen.

Gewalt und illegale Rückschiebungen von Kindern an den Außengrenzen

Die unterzeichnenden Organisationen sind extrem besorgt hinsichtlich des europa- und völkerrechtswidrigen Vorgehens der EU-Mitgliedstaaten Kroatien und Polen bei Grenzübertritten. Gewaltsame Pushbacks, wie sie von Kroatien seit Jahren straflos praktiziert werden, sind auch in Polen zur gut dokumentierten Praxis des Grenzschutzes geworden. Menschen werden im Grenzgebiet aufgespürt und ohne individuelle Prüfung ihres Asylgesuchs oder ihrer Einreisegründe unter Zwang vor die europäischen Außengrenzen zurückgebracht. Einmal mehr zeigt sich: Werden Gewalt und europa- und völkerrechtswidrige Rückschiebungen nicht geahndet und sanktioniert, avancieren sie durch stillschweigende Zustimmung zu regulären Mitteln des Grenzmanagements an den europäischen Außengrenzen.

Verschiedene Berichte belegen Gewaltanwendung und illegale Rückschiebungen durch sowohl polnische als auch kroatische Grenzbeamte. So haben Menschenrechtsorganisationen bereits im August 2021 illegale Kollektivausweisungen an der polnischen Grenze öffentlich dokumentiert.

Auch an der bosnisch-kroatischen Grenze finden schon seit langem nachweislich rechtswidrige Rückschiebungen durch kroatische Sicherheitsbehörden statt, welche von Gewalt, Erniedrigung und Entwendung von Eigentum begleitet werden. Auch Kinder sind von Pushbacks betroffen.

Die EU-Grenzschutzagentur Frontex sieht dabei tatenlos zu und schreitet bei Menschenrechtsverletzungen nicht ein. Der Winter hat in den Grenzregionen Polens und Kroatiens bereits begonnen. Sinkende Temperaturen, teils unter null Grad, verschlechtern die lebensgefährliche Situation für Kinder und Familien noch weiter dramatisch. Ihnen muss unverzüglich geholfen, ihre Rechte umgehend respektiert werden.

Die unterzeichnenden Organisationen fordern die Bundesregierung auf:

  • Sofortige Evakuierung – legale Zugangswege schaffen

Die Bundesregierung und die EU-Kommission müssen die betroffenen Menschen, allen voran Kinder und Familien, aus den entsprechenden Regionen evakuieren und auf die EU-Staaten umverteilen. Dies bedarf eines Ad-hoc-Evakuierungsmechanismus, wie er im Ansatz bei der Aufnahme von den griechischen Inseln angewendet wurde. Um mittelfristig die Situation an den EU-Außengrenzen zu verbessern, müssen in Ergänzung zum individuellen Asylverfahren Resettlement- und humanitäre Aufnahmeprogramme sowie andere legale Zugangswege ausgebaut und die Hürden für Familienzusammenführungen gesenkt werden.

  • Stopp der Push-Backs – Zugang zum Asylverfahren

Die Praxis der Push-Backs muss sofort unterbunden und der Zugang zu einem rechtsstaatlichen Asylverfahren sichergestellt werden. Mitgliedstaaten, die sich dem verweigern, müssen sanktioniert werden. Um Menschenrechtsverletzungen aufzudecken, muss das Grenzmanagement der EU-Mitgliedstaaten von einem transparenten, unabhängigen und effektiven Monitoringmechanismus begleitet werden. Konsequente Schulungen zu Kinder- und Menschenrechten können zudem rechtswidriges Vorgehen einzelner Grenzbeamt:innen verhindern.

  • Unterstützung der Menschen vor Ort – Zugang von Hilfsorganisationen

Den betroffenen Menschen, insbesondere Kindern und Familien, in den Grenzregionen müssen umgehend ein festes Dach über dem Kopf, eine regelmäßige Versorgung mit Lebensmitteln und Kleidung sowie Zugang zur Gesundheitsversorgung gewährt werden. Humanitäre Organisationen sowie Menschen- und Kinderrechtsorganisationen müssen zudem umgehend umfassenden Zugang zu den betroffenen Menschen in den Grenzregionen erhalten. In diesem Sinne fordern wir die Bundesregierung auf, sofort aktiv zu werden und Unterstützung zu leisten, und zwar sowohl in Form von direkter humanitärer Hilfe für die Betroffenen vor Ort als auch durch ihren Einsatz für eine nachhaltige Lösung auf EU-Ebene.

Folgende Organisationen haben den Appell unterzeichnet:

Amadeu Antonio Stiftung, Amnesty International Deutschland e.V., Arbeitsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), Ärzte ohne Grenzen e.V., AWO Bundesverband, Brot für die Welt e.V., Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, Der Paritätische Gesamtverband, Deutsche Jugend in Europa Bundesverband e.V., Deutsches Kinderhilfswerk e.V., Diakonie Deutschland, ECPAT Deutschland e.V., Equal Rights Beyond Borders, International Rescue Committee, Jesuitenflüchtlingsdienst, Jugendliche ohne Grenzen, JUMEN – Juristische Menschenrechtsarbeit in Deutschland e.V., National Coalition Deutschland – Netzwerk zur Umsetzung der UN – Kinderrechtskonvention, OUTLAW.die Stiftung, Plan International, PRO ASYL, Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein e.V. (RAV), Save the Children Deutschland e.V., Seebrücke – Schafft Sichere Häfen!, SOLWODI Deutschland e.V., SOS-Kinderdorf e.V., terre des hommes Deutschland e.V., World Vision Deutschland e.V.




„Killerspiele“ machen Kinder offenbar nicht gewalttätig

Studie der Mikroökonomin Agne Suziedelyte findet keine Belege für erhöhte Gewaltbereitschaft

Gewalttätige Videospiele machen Kinder im realen Leben nicht gewaltbereiter als andere. Das ist das Ergebnis einer Studie der Mikroökonomin Agne Suziedelyte an der City University London http://city.ac.uk. „Regeln, die den Verkauf von Videospielen an Minderjährige einschränken, werden die Gewalt wahrscheinlich nicht reduzieren“, urteilt die Studienautorin.

Games machen keine Gewalttäter

Ob nach Schulmassakern in den USA oder mit hoher Regelmäßigkeit in Deutschland: In der Öffentlichkeit werden gewalttätige Games wie Shooter oft als „Killerspiele“ hingestellt, die für Gewalt durch Jugendliche verantwortlich sind. Um zu sehen, ob da wirklich etwas dran ist, hat sich sich Suziedelyte in ihrer Studie auf Jungen im Alter von acht bis 18 Jahren konzentriert – eine Gruppe, bei der sehr gern ein Zusammenhang zwischen Games und realweltlicher Gewaltbereitschaft in den Raum gestellt wird. An der Studie nahmen insgesamt 2035 Kinder und Jugendliche teil. Dabei nutzte die Ökonomin wirtschaftliche Methoden, um zu klären, ob es einen plausiblen kausalen Zusammenhang gibt.

Suziedelyte hat eigenen Angaben zufolge keine Belege dafür gefunden, dass es nach Erscheinen eines neuen gewalttätigen Games zu mehr realweltlicher Gewalt gegen Menschen durch Minderjährige kommt. Allerdings berichteten Eltern, dass ihre Kinder nach dem Daddeln eher irgendetwas kaputt gemacht haben. „Insgesamt legt das nahe, dass gewalttätige Videospiele Kinder aufregen können, diese Erregung sich aber nicht in Gewalt gegen andere Menschen äußert“, meint daher Suziedelyte.

Eigenheim als wichtige Pufferzone

Das dürfte der Ökonomin zufolge damit zusammenhängen, dass normalerweise daheim gespielt wird, wo es kaum Potenzial für gewalttätige Auseinandersetzungen gibt. „Dieser Effekt ist besonders wichtig bei gewaltbereiten Jungen, die sich besonders von gewalttätigen Videospielen angezogen fühlen“, sagt Suziedelyte. Also kommt sie in der im „Journal of Economic Behavior & Organization“ (https://www.sciencedirect.com/…/abs/pii/S0167268121002006) veröffentlichten Studie zum Schluss, dass eine strengere Reglementierung von gewalttätigen Spielen nicht gegen realweltliche Gewalt helfen würde.Quellen:

Thomas Pichler von pressetext und Journal of Economic Behavior & Organization




Körperliche Nähe macht Menschen glücklich

Von Corona erzwungener sozialer Abstand laut norwegischen Wissenschaftlern schädlich

Der aufgrund der Corona-Pandemie und deren Gegenmaßnahmen ausgelöste Mangel an sozialen Kontakten bewirkt das verstärkte Verlangen nach körperlicher Nähe. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie (NTNU) http://ntnu.edu. Denn liebevolle Berührungen durch andere Menschen, so die Experten, lösen Glückshormone wie Serotonin, Dopamin und Oxytocin aus.

Mehr Stress und Angst

„Auch Erwachsene brauchen körperliche Berührungen, um Nähe zu spüren“, sagt NTNU-Wissenschaftler Leif Edward Ottesen Kennair. Dopamin und Serotonin würden Stress und Angstzustände regulieren. Oxytocin sei mit Anhaftung und Nähe verbunden. Die Berührung von Mutter und Kind fördert die Entwicklung der Bereiche des Gehirns des Kindes, die für ihre soziale Entwicklung entscheidend sind.

„Wir fühlen uns bei Berührungen sicherer, weniger gestresst und verstehen uns besser mit Menschen und auch deshalb berühren wir andere“, so Kennair. Körperliche Berührung lasse Menschen näher und intimer fühlen. „Freundschaften vertiefen sich, eine Liebesbeziehung wird sexueller und Flirten ist besser mit ein wenig Berührung.“ Der erzwungene Verzicht auf Berührung mache die Menschen traurig.

Internationale Unterschiede

Zur Nähe gehören das Umarmen, Streicheln und Festhalten. Verschiedene Kulturen haben unterschiedliche Berührungsebenen. Zum Beispiel können italienische Männer Händchen halten, während sie in einem öffentlichen Raum spazieren gehen, was viele Menschen in Norwegen ziemlich irritieren würde. Andererseits findet in Norwegen niemand etwas dabei, wenn eine Mutter ihr Kind in der Öffentlichkeit stillt.

Kennair weist darauf hin, dass die Einschränkungen während der Pandemie nicht alle gleich hart getroffen haben. Einige Menschen haben den Rat der Gesundheitsbehörden einfach ignoriert und weiterhin Nähe gesucht und gefunden. So wurden während der Pandemie im studentischen Gesundheitsdienst ebenso viele Kondome verteilt und genauso viele Termine wegen sexuell übertragbarer Krankheiten vereinbart wie zuvor.

„Die einsamsten Menschen während der Pandemie waren die Leute, die die Regeln befolgt haben, die nicht so impulsiv sind und die schon vorher einsam waren. Vor allem die ältere Bevölkerung ist einem Mangel an sozialem Kontakt, Umarmungen und körperlicher Zuneigung ausgesetzt“, fügt der Psychologe abschließend hinzu.

Quelle: Wolfgang Kempkens für pressetext.com




Die Nummer gegen Kummer: Damit Kinder nicht alleine bleiben

Rund 13 Prozent aller Gespräche drehen sich um den Themenkomplex Gewalt und Missbrauch

Heute findet zum 7. Mal der europäische Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexueller Gewalt statt. Sexualisierte Gewalt gegen Heranwachsende ist durch die Missbrauchsskandale vermehrt ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Und als Folge der Corona-Pandemie wächst die Sorge um zunehmende sexualisierte Gewalt gegen Kinder, denn:Kinder und Jugendliche sind während der Pandemie – sowohl im direkten Umfeld aber auch im Internet – einem erhöhten Risiko von sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch ausgesetzt.

Anstieg der Beratungen in 2021

Im Jahr 2021 steht der Aktionstag unter dem Motto „Making the circle of trust truly safe for children“. Kinder und Jugendliche sollen sich gerade innerhalb der Familie oder dem Freundeskreis sicher(er) fühlen. Doch häufig finden Übergriffe im Kreis der engsten Vertrauten statt. Die Pandemie wirkt sich hier noch verstärkend aus, da Kinder und Jugendliche mehr Zeit zu Hause verbringen. Dies spiegelt sich auch in den Erfahrungen der Nummer gegen Kummer wider: Etwa 13 Prozent aller Gespräche am Kinder- und Jugendtelefon und in der Online-Beratung konnten in 2020 dem Themenkomplex Gewalt und Missbrauch zugeordnet werden. Und auch die bisherigen Zahlen aus 2021 lassen einen Anstieg der Beratungen zur Thematik vermuten.

Mediennutzung von Jugendlichen hat stark zugenommen

Auch online steigt das Risiko von sexuellen Übergriffen. Die JIM-Studie von 2020 zeigt, dass die Mediennutzung der Jugendlichen unter Corona stark zugenommen hat. Durch die viele Zeit im Internet können Kinder und Jugendliche leicht auf Inhalte oder Personen stoßen, die ihnen schaden. „Viele Heranwachsende sind heute leider immer noch nicht ausreichend über mögliche Risiken der digitalen Welt aufgeklärt“, so Rainer Schütz, Geschäftsführer von Nummer gegen Kummer e.V. „Täterinnen und Täter nutzen diesen Umstand gerne für ihre Zwecke aus. So berichten Ratsuchende von unerwünschten Nachrichten mit sexualisiertem und Angst machenden Bildmaterial oder, dass sie selbst unter Druck gesetzt werden intime Fotos von sich zu verschicken.“

Anonym und kostenfrei erreichbar

Damit Kinder und Jugendliche mit ihren Sorgen und Problemen nicht alleine bleiben, sind die anonym und kostenfrei erreichbaren Beratungsangebote der „Nummer gegen Kummer“ von großer Bedeutung. Denn im geschützten Raum der vertraulichen Beratung am Telefon und Online fällt es Betroffenen oft leichter über das Erlebte zu sprechen. „Die Wichtigkeit unserer telefonisch und online erreichbaren Angebote zeigt sich besonders in den Pandemiezeiten – die „Nummer gegen Kummer“ war eines von wenigen Angeboten, die durchgehend und „kontaktlos“ erreichbar bleiben konnten“, betont Schütz. Seit 40 Jahren finden Ratsuchende bei der „Nummer gegen Kummer“ ein „offenes Ohr“ zu all ihren Sorgen, Fragen und Problemen. Die qualifizierten ehrenamtlich Beratenden hören zu, besprechen gemeinsam mögliche Lösungen und können bei Bedarf über weitere spezialisierte Hilfeangebote informieren.

Im Verbund mit saferinternet.de

Gemeinsam mit Partnern wie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Projekt Trau Dich!, im Verbund www.saferinternet.de und dem Deutschen Kinderschutzbund stellt die „Nummer gegen Kummer“ eine wichtige Anlaufstelle zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung dar.

Kontakt zum Kinder- und Jugendtelefon

Tel.: 116111

Telefonische Beratung, montags bis samstags von 14 Uhr bis 20 Uhr. Anonym und kostenlos in ganz Deutschland.

Mehr dazu unter: https://www.nummergegenkummer.de/kinder-und-jugendberatung/kinder-und-jugendtelefon/




Kinostart: Ein Junge namens Weihnacht

spielen und lernen und Literaturgarage verlosen 4 x 2 Eintrittskarten

Beim Blick in die Innenstädte und Geschäfte drängt sich der Eindruck auf, dass die Weihnachtszeit längst begonnen hat. Ganz sicher ist das mit der Sehnsucht vieler Menschen verbunden, in diesem Jahr endlich mal wieder richtig Weihnachten zu feiern – mit allem Drum und Dran. Dazu gehört auch der Weihnachtsfilm in den Kinos. In diesem Jahr kommt schon am 18. November mit „Ein Junge namens Weihnacht“ ein Film in die Kinos, der das Zeug dazu hat, ein echter Klassiker zu werden.

Dabei konnten wir uns den Film im Vorfeld gar nicht wirklich ansehen. Unsere Einschätzung bezieht sich auf den Plot und den Trailer, den wir im Vorfeld sichten konnten, und den wir Ihnen hier zur Verfügung stellen. „Ein Junge namens Weihnacht“ ist ganz offensichtlich so ein Weihnachtsfilm mit allem Drum und Dran.

Da wäre zunächst der oscarprämierte Regisseur Gil Kenan. Wir begegnen mit Jim Broadbent, Zoe Colletti, Toby Jones, Sally Hawkins, Michiel Huisman, Henry Lawfull, Maggie Smith, Rune Temte, Indica Watson und Kristen Wiig einer ganzen Reihe bekannter, beliebter und hochkarätiger Schauspieler. Die Filmdrehs fanden in Lappland, Tschechien, der Slowakei und in London statt. Und auch bei den visuellen Effekten haben sich die Filmemacher mit Team von Framestore („Paddington 1 & 2“ „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“) ein oscarprämiertes Team aus der ersten Reihe verpflichtet. Zudem handelt es sich natürlich um einen Fantasiemärchen, gedreht in goldenen Farbtönen mit einer spannenden Geschichte. Kurz also zum Inhalt.

Zum Inhalt:

Der elfjährige Nikolas wohnt in einer kleinen Holzhütte mitten in Finnland. Um seinen Vater zu finden, macht er sich eines Tages auf die aufregende Reise gen Nordpol. Nikolas besteht allerhand Abenteuer und trifft neben einer mysteriösen Elfe und einem Troll auch fliegende Rentiere! Nikolas beschließt, dass er die Welt zu einem besseren, glücklicheren Ort machen möchte.

Mehr sei an dieser Stelle nun nicht erzählt. Aber der Film transportiert Werte und Gefühle, nach denen besonders an Weihnachten die Sehnsucht wächst: Gemeinschaft, Fairness, Freundschaft und Liebe

Das Buch:

Und nicht zuletzt gibt es noch ein weiteres Argument: Das Drehbuch beruht auf dem Buch von Matt Haig „A Boy Called Christmas“. Wie im Film handelt es sich eine magische, komische und liebenswerte Geschichte für die ganze Familie . Hierzulande ist das Buch nun bei dtv als Taschenbuch natürlich mit dem Titel „Ein Junge namens Weihnacht“ erschienen.

Filmografie:

Regie: Gil Kenan
Drehbuch: Gil Kenan, Ol Parker
Besetzung: Sascha Grammel, Henry Lawfull, Jim Broadbent
Originaltitel: A BOY CALLED CHRISTMAS 
Genre: Family, Family Entertainment 
Produktionsjahr: 2019 
Produktionsland: Tschechien, Slowakei, London 
FSK: Freigegeben ab 6 Jahren 
Dauer: 104 Minuten

Verlosung:

Wir verlosen 4 x2 Kinogutscheine. Füllen Sie einfach das Teilnahmefeld aus und geben sie als Stichwort „Weihnacht“ ein. Die Verlosung ist am 25. November 2021 abgelaufen. Sie sollen ja spätestens zum 1. Advent ins Kino kommen.