„Bildung auf einen Blick“ – OECD-Studie offenbart Mängel bei der Integration

Bei der Lesekompetenz von Kindern mit Migrationshintergrund liegt Deutschland unter dem OECD Durchschnitt

„Bildung auf einen Blick – OECD-Indikatoren“ ist die maßgebliche Quelle für Informationen zum Stand der Bildung weltweit. Die Publikation bietet Daten zu den Strukturen, der Finanzierung und der Leistungsfähigkeit der Bildungssysteme der einzelnen OECD-Länder sowie einer Reihe von Partnerländern. Mehr als 100 Abbildungen und Tabellen in der Veröffentlichung selbst – sowie Links zu wesentlich mehr Daten in der OECD-Bildungsdatenbank – liefern zentrale Informationen zum Output der Bildungseinrichtungen, zu den Auswirkungen des Lernens in den einzelnen Ländern, zu Bildungszugang, Bildungsbeteiligung und Bildungs- verlauf, zu den in Bildung investierten Finanzressourcen sowie zu den Lehrkräften, dem Lernumfeld und der Organisation der Schulen.

Schwerpunkt „Gerechtigkeit“

Bildung auf einen Blick 2021 legt u. a. einen Schwerpunkt auf das Thema Gerechtigkeit. Es wird untersucht, welchen Einfluss Faktoren wie Geschlecht, sozioökonomischer Status, Geburtsland und regionale Lage auf den Fortschritt durch Bildung und die zugehörigen Lern- und Arbeitsmarktergebnisse nehmen. Ein eigenes Kapitel befasst sich mit dem Unterziel 4.5 von SDG 4 über Bildungsgerechtigkeit, in dem eine Beurteilung vorgenommen wird, an welchem Punkt die OECD- und Partnerländer bei der Bereitstellung eines gleichberechtigten Zugangs zu hochwertiger Bildung in allen Bildungsbereichen stehen. Zwei neue Indikatoren zu den Mechanismen und Formeln für die Zuweisung von öffentlichen Mitteln an Schulen und zur Fluktuationsrate von Lehrkräften runden die diesjährige Ausgabe ab

Mehr Mittel für Chancengleichheit gefordert

Mit Blick auf die Publikation der OECD macht sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) dafür stark, mehr Geld für Bildung auszugeben. Der Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) müsse deutlich wachsen. „Mit den bisher eingesetzten Mitteln schaffen wir es in Deutschland bis heute nicht, für Chancengleichheit zu sorgen“, sagte Anja Bensinger-Stolze, GEW-Vorstandsmitglied Schule. Dies werde insbesondere am Beispiel der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund deutlich. Ihre Lesekompetenz sei fast 20 Prozent geringer als bei Kindern und Jugendlichen ohne Migrationshintergrund. Damit liege Deutschland unter dem OECD-Schnitt. „Zugewanderte Schülerinnen und Schüler brauchen mehr Förderung und Unterstützung, um ihre sprachlichen Fähigkeiten zu entwickeln. Dafür müssen die Länder entsprechende Programm auflegen“, betonte Bensinger-Stolze.

Anteil der Bildungsausgaben unter OECD-Durchschnitt

„Trotz nomineller Zuwächse bei den Bildungsausgaben investiert Deutschland immer noch zu wenig Geld in Bildung. Der Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben von 4,3 Prozent des BIP liegt weiterhin deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 4,9 Prozent“, stellte Bensinger-Stolze fest.

Offensive zur Gewinnung von Lehrkräften

Sie setzte sich für eine Offensive zur Gewinnung von Lehrkräften ein. „Wir müssen den dramatischen Lehrkräftemangel an Grundschulen, der uns insbesondere während der Pandemie auf die Füße fällt, konsequenter als bisher bekämpfen“, sagte Bensinger-Stolze mit Blick auf die Altersstruktur der Lehrkräfte im Primarbereich. Dafür sei es dringend notwendig, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und alle voll ausgebildeten Lehrkräfte in allen Bundesländern nach A13 (Beamte) und E13 (Angestellte) zu bezahlen. Nur so werde der Lehrkräfteberuf für junge Menschen bei der Berufswahl wieder attraktiver.

Hier geht es zum Download der Studie




Ärmere Familien durch Schulschließungen stärker finanziell belastet

Leibnitz-Institut: Fast zwei Drittel der Eltern fühlten sich durch Schließungen gestresst

Mehr als 60 Prozent der Eltern haben sich durch den Distanzunterricht infolge der Corona-Pandemie immer oder sehr häufig gestresst gefühlt. Das ergab eine Befragung des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. Dabei wurden im Juni und Juli 2021 knapp 6.000 Eltern von Grundschulkindern in Nordrhein-Westfalen zur Lern- und Alltagssituation während der zweiten Phase der Pandemie befragt. Für die Analyse wurden die Befragungsergebnisse durch kleinräumige Daten etwa zum Einkommen in den jeweiligen Stadtvierteln der Schulen ergänzt.  

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Corona-Pandemie hat die Familien in Nordrhein-Westfalen stark getroffen. Dabei ergeben sich aus der RWI-Befragung insgesamt nur wenige Unterschiede zwischen Familien aus wohlhabenderen und ärmeren Stadtvierteln.
  • Die Mehrheit der Eltern von Grundschulkindern hatte Probleme, die Kinder zu Hause zum Lernen zu motivieren. Diese Motivationsschwierigkeiten traten besonders häufig bei Kindern auf, denen von der Schule keine oder kaum digitale Lernmittel zur Verfügung gestellt wurden.
  • Während des Distanzlernens verbrachten die Grundschulkinder täglich durchschnittlich nur drei Zeitstunden mit ihren Aufgaben.
  • 62 Prozent der befragten Eltern fühlten sich durch das Distanzlernen immer oder sehr häufig gestresst. Dies galt besonders für Familien, in denen die Mütter mehr als 25 Stunden pro Woche arbeiteten. Auch tägliches oder fast tägliches Homeoffice wirkte sich negativ auf das Stressempfinden aus.
  • Insgesamt fühlte sich die Mehrheit der Eltern sehr gut von den Schulen unterstützt. In den meisten Klassen wurden digitale Lerninhalte angeboten. Allerdings haben 13 Prozent der Grundschulkinder im Frühjahr 2021 keine digitalen Möglichkeiten wie Videounterricht, Apps oder Lernvideos regelmäßig genutzt. Dies gilt besonders für Schulen in ärmeren Stadtvierteln: Dort wurden durchschnittlich weniger (digitale) Lernmittel regelmäßig eingesetzt.
  • Viele Familien haben sich speziell für das Distanzlernen digitale Endgeräte angeschafft. Familien in Vierteln mit geringerem Einkommen mussten sich häufiger Geräte anschaffen als andere Familien. Dies führte zu stärkeren finanziellen Belastungen – zusätzlich zu möglichen pandemiebedingten finanziellen Einbußen, von denen insbesondere Familien von Kindern mit Migrationshintergrund häufiger betroffen waren.  
  • In ärmeren Stadtvierteln wurden außerdem häufiger Mobiltelefone für das Distanzlernen genutzt. Durch das kleinere Display wurde eine aktive Teilnehme am Distanzunterricht erschwert.

Weitere Schulschließungen vermeiden!

„Die Studie zeigt, wie stark Eltern und ihre Kinder durch die Schulschließungen belastet waren“, sagt Studienautorin Sandra Schaffner, Leiterin des Forschungsdatenzentrums Ruhr am RWI. „Weitere Schulschließungen sollten unbedingt vermieden werden. Zudem braucht es nach wie vor höhere Investitionen in die digitale Ausstattung von Schulen, insbesondere in ärmeren Stadtvierteln.“

(Dieser Pressemitteilung liegt der RWI-Projektbericht „Grundschulunterricht in Zeiten von Corona – Auswertungen einer Elternbefragung in NRW“ von Philipp Breidenbach, Friederike Hertweck, Lisa Höckel, Lukas Hörnig, Sandra Schaffner und Michael Schweitzer zugrunde.)




Malen ist Mitteilung und Selbstmitteilung zugleich

Die Künstlerin Hanne Türk über das Thema „Malen mit Kindern“

Das Malen von Bildern als spontaner, schöpferischer Akt ist bei Kindern immer Mitteilung und Selbstmitteilung zugleich. Ebenso wichtig wie die Förderung des ausdrucksstarken, freien Malens ist Führung und Anleitung. Denn das Malen ist auch eine Kulturtechnik, die erlernt sein will und Schulung braucht. Das Wissen um den sachgerechten Umgang mit Material und Werkzeug sowie gewisse technische Grundkenntnisse eröffnen der Fantasie neue Wege sich auszudrücken. Das weckt und fördert schlummernde Talente und lässt die Kinder Erfolge erleben, ohne sie in ihrer Kreativität einzuschränken.

Wegweiser im Meer der Möglichkeiten

Dabei ist es wichtig den Kindern auch zu zeigen, was hilfreich und möglich ist beim Malen mit Bunt- und Filzstiften, Wachsmalkreiden und Wasserfarben; in kunterbunten Mischtechniken oder beim Vermalen von Farbe mit Wasser. Die Maltechniken sind gewissermaßen Stationen auf einer spannenden Entdeckungsreise in die bunte Bilderwelt. Die Kinder erfahren die Besonderheiten und Möglichkeiten jeder Technik schon beim ersten Ausprobieren und Üben; oder beim Nachmalen der Vor-Bilder Schritt für Schritt.

Malen fördert!

Malen und Zeichnen fördert Kinder in vielfacher Weise und hat daher einen hohen Wert für die kindliche Entwicklung. Der Umgang mit Stiften, Pinseln und Farben schult die Koordination von Hand und Auge sowie die Handgeschicklichkeit – eine wichtige Voraussetzung für das Schreibenlernen bzw. die Entwicklung der Handschrift. Beim Malen lernen Kinder, sich auf ihr Tun zu konzentrieren und gleichzeitig planend vorzugehen.

In besonderem Maße wird dabei auch die visuelle Wahrnehmung gefördert: zum einen im Hinblick auf die Wahrnehmung von Farben und das Erspüren ihrer emotionalen Eigenschaften; zum anderen wächst mit zunehmen- dem Alter der Ehrgeiz, das Vorgestellte oder Gesehene „richtig“ abzubilden.  Mag der Ehrgeiz der kleinen Maler noch so groß sein:

Auf die „Schönheit“ des Bildes im Sinne einer Übereinstimmung von Bild und Vorbild kommt es zunächst überhaupt nicht an.

Die Grundausstattung

Zur einer idealen, weil umfassenden Mal-Grundausstattung gehören Buntstifte (am besten vermalbare), Filzstifte, Wachsmalkreiden (vermalbare und wasserfeste) und Wasserfarben.

An Pinseln werden dünne (Größe 3) und dickere (Größe 12) Haarpinsel benötigt. Je besser das Papier ist, desto leichter malt es sich. Schreibpapier ist billig,

eignet sich jedoch nur für die wenigsten Zwecke. Die meisten Techniken erfordern zumindest gutes Zeichenpapier, besser noch Aquarellpapier in verschiedenen Stärken und Strukturen.

Vorgezeichnet wird mit einem weichen Bleistift; zum Radieren eignet sich Knetgummi wesentlich besser als ein Radiergummi, der allzu leicht das Papier beschädigt.

Wie malen wir den Fisch?

Buntstift oder Filzstift, Wachsmalkreide oder Wasserfarben? Hier zeigen uns die Bilder, wie zum Beispiel ein Fisch aussieht, wenn er auf unterschiedliche Weise gemalt wird. Jeder Fisch auf den beiden Seiten hat die gleiche Farbe und die gleiche Form. Deshalb können wir die Unterschiede gut erkennen.

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Buntstift

Mit Buntstiften können wir dünne Linien ziehen und kleine Farbflächen genau ausmalen. Es gibt wasserfeste und vermalbare Buntstifte. Wenn wir mit vermalbaren Buntstiften malen, können wir die Farbflächen später mit Pinsel und Wasser übermalen. An diesen Stellen werden die Farben dunkler und die Striche verwischen sich. Das sehen wir bei diesem Fisch.

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Verdünnte Wasserfarben

Wasserfarben lassen sich gut mit Wasser verdünnen. Dann scheint der Untergrund durch, nämlich das Papier oder die Farbe darunter. Wir können scharfe Ränder, aber auch fließende Übergänge von einer Farbe zur anderen malen und im nassen Bild Farben miteinander vermischen.

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Deckende Wasserfarben

Hier wurde die Wasserfarbe direkt aus dem Malkasten genommen und mit ganz wenig Wasser dick aufgetragen. Nun deckt sie den Untergrund ab. Wenn wir eine trockene Farbfläche mit einer anderen übermalen, vermischen sich die Farben. Das sehen wir vorne beim Kopf.

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Filzstift

Mit Filzstiften malen wir auf trockenes Papier. Später können wir an bestimmten Stellen auch mit Pinsel und Wasser darübermalen. Hier sehen wir, wie die Farben dann ineinander übergehen.

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Vermalbare Wachsmalkreide

Vermalbare Wachsmalkreide können wir trocken auftragen und so belassen. Wir können sie aber auch mit dem Pinsel und mit Wasser vermalen. Hier sehen wir, wie die Farben dunkler werden und verfließen.

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Wasserfeste Wachsmalkreide mit Wasserfarbe

Wasserfeste Wachsmalkreide löst sich nicht auf. Wenn wir mit dem Pinsel und verdünnten Wasserfarben über das Bild malen, nimmt nur das Papier die Farbe an. So entstehen schöne Muster.

Wir malen mit Buntstiften

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Beim Malen mit Buntstiften reiben wir die Farbe der Mine auf das Papier ab. Das geht am besten bei einem Papier, das nicht ganz glatt ist. Auf Papier mit einer rauen Oberfläche färbt der Stift stärker ab und rutscht nicht so leicht darüber.

Raues Papier hat viele winzige Grübchen und Hügel. Wenn wir leicht darübermalen und dabei den Stift flach halten, bekommen nur die Hügel Farbe ab. Die Grübchen bleiben weiß. Dadurch erscheint die Farbe heller. Je fester wir andrücken, desto weiter dringt die Farbe in die Vertiefungen des Papiers ein. Die weißen Pünktchen verschwinden, und die Farbe wirkt dunkler und kräftiger. So können wir mit der gleichen Farbe dunkler und heller, Schatten und Licht malen.

Es gibt auch Buntstifte, die man mit Wasser vermalen kann. Mit ihnen malen wir zuerst genauso wie mit normalen, wasserfesten Buntstiften. Doch im Wasser löst sich ihre Farbspur auf, und wir können die Farbe mit dem nassen Pinsel gut auf dem Papier verteilen. Das sehen wir an den Bildern auf der rechten Seite.

Die Farbflächen links bilden eine Farbpalette. Sie enthält längst nicht alle, aber die wichtigsten Farben. Mehr brauchen wir nicht. Denn wir können die Farben mischen und viele Zwischenfarben erzeugen.

Die Farbpalette ist mit vermalbaren Buntstiften gemalt. Der obere Teil jedes Farbfeldes zeigt die Farbe so, wie sie vom Stift auf das Papier kommt. Darunter sieht sie verwaschen aus. Das kommt vom Vermalen mit Wasser: Die Farbe wird flüssig und fließt in die Grübchen im Papier. Gleichzeitig nimmt der Pinsel die Farbe auf. So können wir die Farbe noch weiter verteilen und verdünnen.

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Hier sehen wir, dass auf einem rauen Papier nur die Hügel Farbe angenommen haben. Die winzigen Grübchen sind weiß geblieben. Bei manchen Bildern wollen wir das genau so haben – und keine glatte Farbfläche.

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So sieht es aus, wenn wir mit dem Pinsel Wasser über die Farbfläche malen. Das geht nur mit vermalbaren Buntstiften. Wo Wasser hinkommt, verfließt die Farbe und färbt auch die Grübchen im Papier ein. Hier wird die Farbe dunkler und glatter.

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Das sehen wir auch an der Blume.

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(A) Die eine Blüte ist nicht übermalt, und bei ihr schimmert es weiß durch.

(B) Die andere Blüteist übermalt. Die Farbe ist voll und dunkel.

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(C) So sieht das Blatt vor dem Vermalen aus.

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(D) Nach dem Vermalen gehen die Farben weich ineinander über.

Bei uns im Wald

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Mit dem Bleistift zeichnen wir ein Bäumchen nach dem anderen vor: die vorderen zuerst, die hinteren danach. Falsche Striche nehmen wir mit dem Knetgummi weg.

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Die Umrisse malen wir mit einem grünen Buntstift aus. Die Bleistift- striche sollen noch schwach sicht- bar bleiben. Fertig? Nein, der Wald ist noch langweilig. Überall das gleiche Grün!

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Deshalb kommen jetzt Wasser und Pinsel dran. Damit malen wir hier und dort einen Baum an, vielleicht nicht ganz bis zum Rand. Plötzlich stehen die Bäume auch hintereinander!

Nun soll das Bild trocknen. Den dunklen, schattigen Waldboden malen wir kräftig mit dem dunkelgrünen Stift auf und vermalen ihn mit dem Pinsel.

(Hanne Türk)

Hanne Türk begann nach ihrem Kunststudium in Paris, eine internationale Karriere als Illustratorin, unter anderem als Schöpferin der Kinderfigur Philipp die Maus. Sie ist Art-Direktorin von Freude am Zeichnen und des französischen Magazins Dessin Passion.

Bücher von Hanne Türk finden Sie hier bei oberstebrink.de




Die große Zeichenschule für kleine Künstler – mit Vorlage

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Fröhlich bunte Ideen und Übungen für Kinder

Schritt für Schritt führen die Anleitungen in diesem Buch zum Zackenwald, zum Eckenhund und Kugelküken. Und dann zu all den Motiven, die Kinder im Alter von vier bis acht Jahren gerne zeichnen. Das gelingt mit einfachen Formen, aus denen nach und nach Zwerge, Kätzchen oder Feuerwehrautos entstehen. Erst die Grundform eines Motivs erfassen, dann das Bild nach und nach ausgestalten. Auf diesem Königsweg zum Zeichnenlernen erleben kleine Nachwuchskünstler schöne Erfolge. Die jeden Schritt begleitenden Reime machen das Zeichnen zum doppelten Vergnügen. Als Anleitung vertiefen und bereichern sie das kreative Geschehen. Als lustige Kindergedichte motivieren sie zum Nachsprechen – und Nachzeichnen! Hier finden Sie zwei Seiten zum kostenlosen Download.

Tipps

  • Regen Sie die Kinder dazu an, rhythmische Schwungübungen auf großen Blättern und mit weichen Stiften zu machen.
  • Auch wenn Kinder lieber zum Buntstift greifen: Zunächst sollten sie  hier mit dem Bleistift zeichnen, der sich besser radieren lässt.
  • Für das Ausmalen sind Buntstifte oder Wachsmalkreiden zuständig.
  • Striche weg zu nehmen gehört genauso zum Zeichnen, wie einen Strich zu ziehen.
  • Lassen Sie die Kinder ruhig immer wieder ihre Lieblingsbilder zeichnen.
  • Loben Sie viel! Helfen Sie über die ersten Klippen hinweg, indem Sie gemeinsam zeichnen.
zeichenschule

Die große Zeichenschule für kleine Künstler
Fröhlich bunte Ideen und Übungen für Kinder
Türk, Hanne
Oberstebrink
ISBN: 9783963040191
80 Seiten, 12,95 €
Mehr unter: www.oberstebrink.de




Wie sich Kreative Techniken vermitteln lassen

schnipselvogel

Kleckern, Klecksen, Kleben und der Schnipselvogel

Es gibt eine ganze Reihe von verschiedenen Techniken, die die Kinder im Laufe ihrer Kindergartenzeit lernen sollten. Sie müssen natürlich die Möglichkeit bekommen viel auszuprobieren und zu entscheiden, was ihnen am besten gefällt.

Erklärungen der Aufgaben

Erklären Sie den Kindern in kleineren oder größeren Gruppen, was Sie mit ihnen machen möchten. Dabei soll natürlich nicht das Erklären der Technik im Vordergrund stehen, sondern das Erschaffen eines neuen Kunstwerkes. Die Technik sollte in den Hintergrund rücken und eher Mittel zum Zweck sein und nicht der Hauptgrund, aus dem heraus die Kinder arbeiten. 

Gelenktes Arbeiten – freies Arbeiten

Damit Kinder alleine Ideen entwickeln können, müssen sie zunächst einmal in der Lage sein, ihre Fähigkeiten richtig einzuschätzen und ihr Wissen anzuwenden. Darum kann es manchmal sinnvoll sein, in den Gestaltungsprozess einzugreifen und Vorlagen anzubieten. Die Kinder werden mitarbeiten und daraus eigene Ideen entwickeln. Halten Sie die Kinder dazu an, die Techniken möglichst genau anzuwenden. Wenn die Ausführungen kreativ und eigenwillig sind, dann macht das natürlich nichts, suchen Sie aber das Gespräch und fragen Sie nach den Gründen für die Umsetzung.

Einstimmung auf Themen

Oft lohnt es sich einen Übergang zu den Themen zu finden und sie mit den Kindern zu besprechen. Das kann zum Beispiel beim Gestalten eines Schmetterlingsbildes das Buch über die kleine Raupe Nimmersatt sein, aber genauso ein Schmetterling, den die Kinder auf der Wiese gesehen haben. So fällt es den Kindern viel leichter, sich auf ein Thema einzulassen. Ebenso sollten sie die Kinder wieder aus dem Thema herausführen. Die Kinder können etwas mit ihren Kunstwerken machen. Das könnten, je nach Thema, zum Beispiel wechselnde Ausstellungen in der Einrichtung sein.

Gesprächsanlässe

Laden Sie die Eltern immer wieder beim Abholen dazu ein, einen Blick auf die Arbeiten der Kinder zu werfen. Denn nur so haben die Eltern die Möglichkeit, an die Arbeiten anzuknüpfen und das Gespräch mit ihren Kindern zu suchen. Erklären Sie den Eltern an einem Elternabend, wie sie solche Gespräche führen können: Sprechen Sie die Kinder direkt auf die Bilder an und stellen Sie offene Fragen, auf die sie nicht nur mit ja oder nein antworten können. Zum Beispiel: „Was hast du gemalt?“,  „Wie hast du das gemacht?“,  „Wer hat dir dabei geholfen?“,  „Warum hast du das so gemacht?“ So können die Kinder noch einmal reflektieren, was sie gestaltet haben.

Gespräch mit den Kindern

Sie können mit den Kindern besprechen, was sie erschaffen haben. Was war daran leicht und was war ein bisschen kniffliger? Warum haben sie bestimmte Sachen genau so oder anders gemacht, als zunächst besprochen. Wenn Sie es schaffen, dass die Kinder nicht nur mit Ihnen darüber reden, sondern sich auch miteinander unterhalten und sich gegenseitig Tipps und Hinweise geben, dann haben Sie einen großen Schritt getan.

Jede Arbeit ist einzig

Das sollten Sie beachten und keine Bewertung oder einen Vergleich aufkommen lassen. Jedes Kind hat eigene Talente und Fähigkeiten. Wenn es aber hören muss, dass die anderen es viel besser machen, dann macht ihm das Arbeiten keinen Spaß mehr. Erklären Sie, wie man einen Stift hält, machen Sie vor allem viel vor, denn Kinder lernen durch Nachmachen und Nachahmen. Das machen sie in der Regel ganz von allein. Kinder brauchen keine ständige Ermahnung. 

Lust wecken

Wenn ein Kind keine Lust zum Arbeiten hat, dann hat das oft einen Grund. Vielleicht ist es frustriert, weil es etwas nicht kann, vielleicht lockt aber der Baubereich einfach mehr, wenn alle anderen beschäftigt sind. Geben Sie jedem Kind die Zeit, die es braucht. Das kann bedeuten, dass es an einem Tag nicht mitarbeitet und dann am nächsten Tag oder in der nächsten Woche während des Freien Spiels nachholt, was es verpasst hat – oder es unter Umständen gar nicht tut. Versuchen Sie es nicht mit Strenge, sondern wecken Sie die Lust der Kinder. „Möchtest du auch so einen tollen Schmetterling basteln?“ – Das klingt viel netter und lässt dem Kind die Wahl abzulehnen.

Aufbewahren oder mitgeben?

Sollen die Kinder ihre Kunstwerke gleich mitnehmen, wenn sie fertig sind oder wenn die Ausstellung beendet ist? Alternativ sammeln Sie die Kunstwerke und geben sie den Kindern beim Kindergartenabschluss mit. Bilder können Sie in Sammelmappen aufbewahren und kleinere Objekte in Schachteln, wie zum Beispiel Schuhkartons. Die Kinder verzieren beides sicher gerne und bewahren dann ihre Lieblingsbilder darin auf. Manche Kinder nehmen ihre Bilder gern mit und hängen sie zu Hause auf. Andere Kinder freuen sich darüber, wenn sie die Kunstwerke zum Abschluss noch einmal in den Händen halten und sich zurückerinnern dürfen. Vielleicht ist eine Kombination von beidem eine gute Lösung. Einzelne Stücke nehmen die Kinder gleich mit nach Hause, andere werden gesammelt. Ab und zu werfen die Kinder einen Blick in ihre Schatzkisten und schauen, was dort alles zu finden ist.

Idee für die Umsetzung

Die folgende Technik können Sie bei zahlreichen verschiedenen Ideen anwenden. Wenn sie später die Technik in einem anderen Zusammenhang anwenden sollen, dann erinnern Sie die Kinder ganz einfach daran.

schnipsvogel

Schnipselvogel

Die Kinder benötigen für diese Arbeit ganz viele Schnipsel in verschiedenen Farben. Die ausgerissenen Stücke sollten im Durchmesser eine Größe von 1 – 2 cm haben. Bewahren Sie die Schnipsel farblich sortiert in kleinen Dosen (zum Beispiel von Eiscreme) oder in Pappschachteln auf.

Und so geht’s:

  • Viele Schnipsel aus Zeitungen, Katalogen und Zeitschriften ausreißen.
  • Eine Vorlage auf ein großes Blatt (DIN A3) malen, das lässt das Kunstwerk gut zur Wirkung kommen.
  • Die Schnipsel mit einem Klebestift auf die Vorlage aufkleben.
  • Um das Bild haltbarer zu machen, am Ende das fertige Kunstwerk dünn mit einer Schicht Kleister überziehen. Hierfür entweder recht schnell arbeiten, oder die Stellen immer teilweise bestreichen.

Ein Vogel eignet sich besonders gut als Vorlage, denn sein Gefieder können die Kinder in den verschiedensten Farben schillern lassen. Diesem Bild können die Kinder ein noch abwechslungsreicheres Aussehen geben, wenn sie den Vogel nicht nur auf einen Ast aus anders gefärbten Papierschnipseln setzen, sondern auf einen, der aus kleinen Holzstückchen besteht. Zumindest die Holzstückchen müssten die Kinder mit Kleister aufkleben, damit sie wirklich halten.

Material:

  • Zeitungen, Kataloge,
  • kleine Dosen, Gläser oder Pappschachteln,
  • Papier (A3),
  • Kleber, evtl. Kleister,
  • kleine Holzstückchen
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Diesen Artikel haben wir aus folgendem Buch entnommen:

Kleckern, Klecksen, Kleben
Künstlerische Aktivitäten in der Kindergruppe
Sander, Manon
Burckhardthaus-Laetare
ISBN: 9783944548197
176 Seiten, 7,95 €

Mehr dazu auf www.oberstebrink.de




Mein erstes Malbuch – mit Malvorlage zum Download

spanner-malbuch

Helmut Spanners Malbuch für Kinder ab zwei Jahren

Über 250 Gegenstände aus Küche, Bad und Kinderzimmer, Keller und Garten sowie rund um den Spielplatz und am Wasser gibt es hier zu entdecken. Beim Ausmalen erleben die Kinder die Gegenstände und Situationen viel intensiver als beim reinen Betrachten. Das fördert Sprache und Beobachtungsgabe. Hier finden Sie zwei Seiten zum kostenlosen Download.

Viel Platz zum Malen auf 27 x 38 cm!

  • Perfekt zur Förderung von Wahrnehmung und Feinmotorik
  • Unterstützt die geistige Entwicklung
  • Kind- und entwicklungsgerecht

Helmut Spanner beschäftigt sich seit über 40 Jahren mit der Wahrnehmung von Kleinkindern und zeichnet seine Illustrationen so, dass es den Mädchen und Jungen leicht gelingt, die vertrauten Alltagsgegenstände auch im Buch zu erkennen.

Mein erstes Malbuch

Helmut Spanner
Mein erstes Malbuch
Oberstebrink
ISBN: 9783963040061
7,95 Euro
Mehr unter: www.oberstebrink.de




KREATIV – Die Messe für kreatives Gestalten

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Vom 18. bis 21. November 2021 findet die Kreativmesse in Stuttgart statt

Auf der Kreativmesse in Stuttgart finden Bastelinteressierte vieles aus den Bereichen Papeterie, Handarbeit, Basteln, Malerei und Dekoration. Die BesucherInnen können sich mit Künstlerbedarf, Werkzeug und neuen Materialien eindecken.

Ein umfangreiches Workshop-Programm mit zahlreichen Angeboten ist fester Bestandteil und Herzstück der Messe. Hier können Besucher die Verarbeitung hochwertiger Materialien nah und live erleben, neue Techniken kennenlernen und sich mit Gleichgesinnten austauschen und Fragen stellen.

kreativ

Weitere Informationen finden Sie hier:

www.messe-stuttgart.de/kreativ

Das Ticket gilt auch für alle parallel stattfindenden Veranstaltungen des Stuttgarter MesseHerbst.

www.messe-stuttgart.de/stuttgarter-messeherbst

Foto: © Landesmesse Stuttgart GmbH




Jetzt gewinnen: Kreativtasche und Bastelbogen

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Die Kreativtasche des „Verlag Junge Gemeine“ ist eine tolle Hilfe bei der Legebildgestaltung. Mit dabei ist das Buch „Mit allen Sinnen sind wir da“ und viele neue Legematerialien für verschiedene Themen wie Sinne, Gefühle, Gleichnisse und mehr.

Es gibt eine Kreativtasche zu gewinnen, sowie 5 x 5 Bastelbogen „Bischof Nikolaus“.

Weitere Informationen zu diesen Produkten finden Sie auf www.junge-gemeinde.de

Das Gewinnspiel ist am 27.9.2021 abgleaufen