„Ein Fünftel der befragten Leitungskräfte beobachtet verletzendes Verhalten häufig“

Studie zu verletzendem Verhalten in Kindertagesstätten erschienen

Dass es Kindertagesstätten gibt, in denen die pädagogischen Fachkräfte gegenüber Kindern verletzendes Verhalten zeigen, ist nichts Neues. Die Sozialwissenschaftlerinnen Prof. Dr. Regina Remsperger-Kehm und Prof. Dr. Astrid Boll haben nun gemeinsam eine Studie zum Thema „Verletzendes Verhalten in Kitas“ veröffentlicht. Ihre Ergebnisse zeigen die verschiedenen Ausprägungen von verletzendem Verhalten und vor allem die Schwierigkeiten der Fachkräfte, einen Ausweg aus den entsprechenden Konfliktsituationen zu finden. Damit einher gehen bildungs- und gesellschaftspolitische Ansatzpunkte, wie sich solche Situationen vorbeugen ließen.

Ein Tabuthema?

Den Anlass, verletzendes Verhalten in Kitas zu erforschen, lieferten die pädagogischen Fachkräfte selbst. Als Studierende der Hochschule Koblenz sind sie neben ihrem Studium auch in Kitas tätig. „In Lehrveranstaltungen, in denen wir über Interaktions- und Beziehungsgestaltung gesprochen haben, schilderten uns die Fachkräfte immer wieder, dass es im Kita-Alltag nicht immer gelingt, angemessen mit den Kindern umzugehen“, so Remsperger-Kehm, „das beschäftigt die Fachkräften sehr – vor allem, wenn über verletzendes Verhalten geschwiegen wird.“

In ihrer Studie „Verletzendes Verhalten in Kitas“ beleuchteten die beiden Wissenschaftlerinnen vier Fragenkomplexe:

  • Welche Formen des verletzenden Verhaltens werden in Kindertageseinrichtungen von den pädagogischen Fachkräften beobachtet oder womöglich sogar selbst ausgeübt?
  • Wie gehen Fachkräfte damit um, wenn sie verletzende Verhaltensweisen befürchten, beobachten oder sogar selbst ausüben?
  • Welches sind nach Meinung der Fachkräfte mögliche Ursachen für verletzendes Verhalten?
  • Welche Formen der Unterstützung wären in den Augen der Fachkräfte hilfreich, um verletzende Verhaltensweisen verhindern zu können?

Begrenzter Aussagewert

Zur Annäherung an das Phänomen des verletzenden Verhaltens in Kindertageseinrichtungen führten die beiden Forscherinnen schriftliche Interviews mit 58 Studierenden kindheitspädagogischer Studiengänge der Hochschule Koblenz durch, die aus ihrer beruflichen Praxis heraus die Sichtweisen von Fachkräften darlegen konnten. Sie berichteten eindrücklich von einer großen Bandbreite verletzender Verhaltensweisen, die oftmals sehr subtil und kaum merkbar begönnen, die sich aber soweit steigern könnten, dass Kindern Angst gemacht und ihr Wille und ihre Würde gebrochen würden. Anzumerken ist, dass angesichts von 57.600 Kitas in Deutshcland mit fast einer halben Millionen Beschäftigten, die Interviews von 58 Personen in einer kleinen Region nur sehr begrenzenten Aussagewert haben kann.

Motive: Ohnmacht, Hilflosigkeit, Verzweiflung, Angst und Scham

„Wenn die Fachkräfte verletzendes Verhalten befürchten, beobachten oder ausüben, sind sie starken Emotionen ausgeliefert: angefangen von Ohnmacht und Hilflosigkeit, bis hin zu Verzweiflung, Angst und Scham“, erklärt Boll. Dabei seien sie oft zwischen aktiven Reaktionen und passivem Verharren hin- und hergerissen. „Obwohl die vorliegenden Resultate zunächst lediglich Gültigkeit für die herangezogene Stichprobe haben, zeigt eine bundesweite Befragung von Kita-Leitungskräften, in die wir im Auftrag der Bundesarbeitsgemeinschaft ,Mehr Sicherheit für Kinder e.V.‘ eingebunden waren, dass die Problematik des verletzenden Verhaltens durch Fachkräfte in zahlreichen deutschen Kitas existiert.“

Entlastung und Bildung könnten helfen

„Rund ein Fünftel der befragten Leitungskräfte beobachtet ein verletzendes Verhalten sogar häufig“, ergänzt Remsperger-Kehm. Vor diesem Hintergrund seien die Resultate der qualitativen Studie wirklich erschreckend.Als Ursachen für verletzendes Verhalten benannten die Befragten persönliche und berufsbiografische Hintergründe bis hin zu prekären Rahmenbedingungen in den Kitas. Entlastung, Bildung, die Stärkung von Kindern und eine Kultur der gegenseitigen Rückmeldung und Unterstützung sind daher in den Augen der Fachkräfte unbedingt erforderlich. Sie müssen für die Weiterentwicklung von Praxis, aber auch in weiteren Forschungsarbeiten und im politischen Diskurs aufgegriffen werden.

Berichte machen betroffen

Zu den besonderen Herausforderungen dieser Studie gehörte zum einen, die pädagogischen Fachkräfte so zu befragen, dass sie sich öffnen und ganz individuell über Erlebtes berichten konnten. „Dies erfordert Mut und dem gebührt unser aufrichtiger Dank“, so Boll und Remsperger-Kehm. Zum anderen mussten die Forscherinnen die Berichte über verletzendes Verhalten verarbeiten: „Uns haben die Schilderungen der Befragten selbst sehr betroffen gemacht. Dieser Diskurs über verletzendes Verhalten gegenüber Kindern wird wehtun und nicht einfach sein. Aber es gilt ihn zu führen, um Kindern ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen.“

Die Studie „Verletzendes Verhalten in Kitas. Eine Explorationsstudie zu Formen, Umgangsweisen, Ursachen und Handlungserfordernissen aus der Perspektive der Fachkräfte“ von Astrid Boll und Regina Remsperger-Kehm ist unter der ISBN-Nummer 978-3-8474-2556-4 veröffentlicht worden. Weitere Infos zu dem Buch finden Sie hier: https://shop.budrich.de/…/verletzendes-verhalten-in-kitas/

Quelle: Pressemitteilung Hochschule Koblenz




„Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch“ relauncht

Vereinfachte Suchfunktionen, neue Angebote und mehr Informationen

Unter dem Motto „Hilfe suchen, Hilfe finden“ startet das neue Hilfe-Portal www.hilfe-portal-missbrauch.de. Hier finden Betroffene, Angehörige und Fachkräfte einen schnellen Zugang zu Hilfe und Beratung. Auch Menschen, die sich Sorgen um ein Kind machen oder Fragen zum Thema haben, erhalten hier Unterstützung.

Johannes-Wilhelm Rörig ist der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM). Zum Relaunch des neuen Hilfeportals erklärt er: „Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche betrifft die gesamte Gesellschaft. Es gibt sie überall. Meist findet sie im sozialen Nahfeld statt, dort wo sie niemand vermuten möchte: in Familien, in der Nachbarschaft, im Sportverein oder online. Betroffene und ihr Umfeld brauchen dann schnellzugängliche und passgenaue Unterstützung. Doch der Weg in die Beratung oder Therapie ist nicht immer einfach und kann zusätzlich belasten. Das Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch unterstützt dabei, Hilfeangebote in der Region zu finden, und bietet viele Informationen für alle, die mehr zum Thema wissen möchten. Wer Hilfe sucht, muss auch Hilfe finden können. Genau das ist das Ziel des neuen Hilfe-Portals.“

Portal lotst Nutzerinnen und Nutzer deutschlandweit zu passenden Hilfeangeboten

Das Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch lotst die Nutzerinnen und Nutzer je nach Anliegen über eine deutschlandweite Datenbank zu passenden Unterstützungs- und Hilfeangeboten – beispielsweise zu spezialisierten Beratungsstellen, Krisendiensten, Psychotherapie oder Anwältinnen und Anwälte. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, sich von Beraterinnen und Beratern des Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch unter Tel. 0800 22 55 530 anonym telefonisch oder auch online beraten zu lassen: www.hilfe-telefon-missbrauch.de oder www.hilfe-telefon-missbrauch.online.

Trägerschaft des Hilfe-Telefons

Das Hilfe-Telefon und die dazugehörige Online-Beratung stehen unter der Trägerschaft von N.I.N.A. e.V. (Nationale Infoline, Netzwerk und Anlaufstelle zu sexueller Gewalt an Mädchen und Jungen). Die Berater*innen am Hilfe-Telefon und in der Online-Beratung sind psychologisch und pädagogisch ausgebildete Fachkräfte, die die Ratsuchenden vertraulich und kostenfrei beraten und bereits seit vielen Jahren im Themenfeld des sexuellen Kindesmissbrauchs tätig sind.

Das neue Hilfeportal bündelt die Angebote

Silke Noack, Leiterin Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch: „Wir wünschen uns, dass Menschen, die sich Sorgen um ein Kind machen oder selbst von sexualisierter Gewalt in der Kindheit betroffen waren, beim Hilfe-Telefon anrufen. Vielen Menschen fällt es jedoch leichter, zunächst eine Nachricht zu schreiben. Deshalb haben wir beim Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch unsere Online-Beratung ausgebaut. Das neue Hilfe-Portal bündelt unsere Angebote und macht sie leichter zugänglich. Wir möchten, dass alle Menschen wissen, dass es Hilfe gibt, und dass sie diese Hilfe für sich in Anspruch nehmen.“

Informationen und persönliche Geschichten erleichtern den Weg zur Hilfe

„Was ist sexueller Missbrauch?“ „Woran erkenne ich ihn?“ „Wo kann ich Unterstützung finden?“ – Die neue Rubrik „Fragen und Antworten“ bieten einen ersten Einstieg in das Thema. Wer noch nicht weiß, welches Hilfeangebot passen könnte, findet unter „Wissenswertes“ einen Überblick zu den Themen Hilfe in Krisen, Beratung, Therapie, finanzielle Hilfen, Recht, Prävention und Selbsthilfe sowie zu organisierter, sexualisierter und ritueller Gewalt. In den „Geschichten, die Mut machen“ berichten Betroffene und Helfende in Interviews von ihren persönlichen Erfahrungen. Sie sprechen darüber, was ihnen geholfen hat, wie sie anderen helfen – und natürlich, was ihnen Mut macht.

Der Relaunch wurde neben dem Team von N.I.N.A. begleitet von Fachkräften aus Wissenschaft und Praxis, aus Beratungsstellen, aus der Psychotherapie und dem Themenfeld Migration und Inklusion sowie vom Betroffenenrat beim Unabhängigen Beauftragten, der bei der Entwicklung uns Ausrichtung maßgeblich beteiligt war.

Betroffenenrat bei Entwicklung beteiligt

Betroffenenrat beim Unabhängigen Beauftragten: „Betroffene und Helfende sind meist in einer Ausnahmesituation. Langes Suchen nach Hilfe oder das Durchforsten verschiedener Internetseiten sind dabei oft große Hürden. Bereits in der Vergangenheit bot das Hilfe-Portal umfangreiche Informationen rund um das Thema sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend und ermöglichte über die Suchfunktion ein schnelles Finden von spezialisierten Angeboten. Dass jetzt mit dem Relaunch der Zugang noch niedrigschwelliger und Informationen umfassender sind, ist ein großer Gewinn für Betroffene, Unterstützer*innen und Interessierte.“

Mehr dazu unter: www.hilfe-portal-missbrauch.de

Quelle: Pressemitteilung des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs




Datenschutz in der Kita

Welche Daten dürfen pädagogische Fachkräfte sammeln und austauschen – Broschüre zum Download

„Datenschutz“ ist heikles Thema. Während viele besonders in sozialen Medien oder beim Onlinekauf oftmals sehr persönliche Dinge preisgeben, reagieren sie in anderen Bereichen extrem empfindlich. Das hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass das Datenschutzrecht immer komplizierter geworden ist. Und dieses Recht gilt für große Konzerne genauso wie für Kindertageseinrichtungen.

Dabei sind die pädagogischen Fachkräfte bei ihrer täglichen Arbeit darauf angewiesen, persönliche Daten Kindern und Eltern abzufragen, zu speichern und manchmal sogar zu dokumentieren. Aber wie sieht es denn bei der Kontrolle des Masernschutzes aus? Dürfen Erzieherinnen und Erzieher Daten mit den Grundschulen austauschen? Wann und wie dürfen Kinder fotografiert werden, und wie dürfen diese Bilder verwendet werden? Wann müssen Bildungs- und Entwicklungsdokumentationen vernichtet werden?

Auch wenn doch eigentlich die gesamte Energie in die Betreuung und Förderung der Kinder gesteckt werden sollte, müssen sich pädagogische Fachkräfte mit dem Datenschutz auseinandersetzen. Um das etwas zu erleichtern, gibt es vom VFR Verlag für Rechtsjournalismus für Kindertagesstätten die Website: https://www.datenschutz.org/kita/. Sie informiert über die wichtigsten Fragen. Daneben halten auch die verschiedenen Bundesländer Informationen bereit. Hier finden Sie etwa Informationen des Landes Baden-Württemberg samt einer ausführlichen Broschüre mit Mustervorlagen zum Download. Ausführliche Informationen bietet auch das Land Niedersachsen online oder Rheinland-Pfalz.




Beobachten und dokumentieren im Kindergarten

Armin Krenz: Beobachtung und Entwicklungsdokumentation im Elementarbereich

Eine regelmäßige, professionell geplante und konzipierte Beobachtung von Kindern sowie die Erstellung von Entwicklungsdokumentationen gehört zum festen Bestandteil einer qualitätsgeprägten Elementarpädagogik. Nachdem die 1. Auflage für eine längere Zeit vergriffen war, liegt nun allen KindheitspädagogInnen die zweite aktualisierte und um ca. 85 Seiten erweiterte Neuauflage des Buches „Beobachtung und Entwicklungsdokumentation im Elementarbereich“ vor.

Im Mittelpunkt steht das einzelne Kind

Prof. Dr. Armin Krenz geht in seiner Publikation auf acht Schwerpunkte (Kapitel) ein. Zunächst benennt er die grundlegenden Aufgaben und Ziele einer professionell gestalteten Elementarpädagogik ein. Diese ergibt sich aus dem Betreuungs-, Bildungs- und Erziehungsauftrag. Es folgen die daraus abgeleiteten Anforderungen an eine individualisierte Pädagogik. Bei dieser steht das einzelne Kind mit seinen vielfältigen Entwicklungsressourcen im Mittelpunkt. Im Anschluss daran werden die Aufgaben, Ziele und Formen der unterschiedlichen Möglichkeiten an Verhaltensbeobachtungen deutlich auf den Punkt gebracht. Besondere Berücksichtigung finden dabei häufige Wahrnehmungs- und Beobachtungsfehler, die es zu vermeiden gilt.

Mit Beobachtungs- und Entwicklungsbögen

Das darauffolgende Kapitel stellt je nach Aufgabenstellung viele, unterschiedliche, anlassspezifische Beobachtungs- und Entwicklungsbögen vor. Im weiteren Verlauf erläutert Krenz sehr konkret und praktisch, wie die gewonnenen Beobachtungsergebnisse zusätzlich abgesichert oder auch überprüft und wie Entwicklungsberichte gegliedert, konzipiert und verfasst werden können.

Anschließend werden bei psychologischen oder medizinischen Untersuchungen gebräuchliche, angewandte Testverfahren in Kürze in einem Überblick vorgestellt. Das Buch endet mit Begriffserklärungen aus dem Feld der Entwicklungs- und Wahrnehmungspsychologie sowie der Entwicklungspädagogik und sehr umfangreichen Literatur- und Linkangaben.

Bedeutung der Bildungsqualität

Zuletzt darf nicht unerwähnt bleiben, dass der Autor in dieser zweiten Auflage einige sehr hilfreiche Ausführungen zu den Erfassungsmerkmalen der Schulfähigkeit, zur Bedeutung der Bindungsqualität, zu Erscheinungsformen eines erwartungswidrigen Verhaltens und zur Bedeutung einer Teamqualität in Verbindung zu kindeigenen Ausdrucksformen vorgenommen hat. Darüber hinaus ist auch ein besonderer Schwerpunkt zur Selbstbeobachtung der Fachkräfte vorgesehen, damit persönliche Problematiken nicht zum Problem für Kinder gemacht werden.

Praktisch orientiertes Lehr- und Handbuch

Dieses Buch kann uneingeschränkt als ein überaus praktisch orientiertes Lehr- und Handbuch eingestuft werden, das sich sowohl für Studierende als auch für praktisch tätige KindheitspädagogInnen zur zielgerichteten Beobachtung von Kindern im Krippen-/Kindergartenalter und zum Erstellen von ressourcenorientierten Entwicklungsdokumentationen eignet.

Kathrin Nürge

Armin Krenz
Beobachtung und Entwicklungsdokumentation im Elementarbereich
Verlag Mediengruppe Oberfranken
2. aktualisierte und erweiterte Auflage 2019
Taschenbuch, 326 Seiten
ISBN: 978-3-96474-198-1
22,90 €




Kinderportfolio für Deutsch als Fremdsprache

Das Portfolio zum kostenlosen Download des Goethe Instituts wendet sich an Kitas und Grundschulen

Das Portfolio für Deutsch als Fremdsprache soll Kindern und ihren Eltern helfen, von Anfang an den Fortschritt und den persönlichen Lernweg beim Deutsch lernen festzustellen. Es soll dazu beitragen, dass Kinder im Kindergarten erste Schritte auf dem Weg zum selbstgesteuerten, selbstverantworteten Lernen zu machen. Das Portfolio eignet sich für Kinder im Kindergartenalter und in der Grundschule.

Gedacht ist das Portfolio für das einzelne Kind. Die Arbeit muss aber von den Pädagoginnen und Pädagogen angeregt und begleitet werden. Wichtig ist, dass es von Anfang an einen integralen Teil der pädagogischen Arbeit bildet. Dabei muss jedes Kind verstehen, welche Zeile mit dem Portfolio verbunden sind und dass es die Aufgaben schaffen kann.

Da die einzelnen Vorlagen sprachlich und inhaltlich nicht aufeinander aufbauen, können sie je nach Lernstand in unterschiedlicher Reihenfolge bearbeitet und bei Bedarf geändert werden.




Risikofaktoren für das Lesen, Schreiben und Rechnen frühzeitig erkennen

Seminar mit Dr. Petra Küspert zur präventiven Förderung von Lernproblematiken

Lernstörungen wie Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) oder Rechenschwäche beginnen nicht erst in der Schule, denn schon im Vorschulalter unterscheiden sich Kinder in beträchtlichem Ausmaß hinsichtlich sogenannter „Vorläufermerkmale“, die den Erfolg (oder Misserfolg) beim späteren Lesen-, Schreiben- oder Rechnenlernen recht zuverlässig vorhersagen. Das sind die Themen von Dr. Petra Küspert in einem Seminar am 3. September 2021 in Köln.

„Vorläuferfähigkeiten und -fertigkeiten“ identifizieren

Mittlerweile konnten sowohl für den Bereich des Schriftspracherwerbs als auch des Aufbaus mathematischer Kompetenz spezifische „Vorläuferfähigkeiten und -fertigkeiten“ identifiziert werden und es schloss sich konsequenterweise die Entwicklung entsprechender Tests und Förderprogramme an. Risikofaktoren beziehen sich u. a. auf Aspekte der Sprachentwicklung, auf phonologische Bewusstheit, phonologisches und visuelles Arbeitsgedächtnis. So erlauben Screenings die Risikoeinschätzung bereits im Vorschulalter und wissenschaftlich evaluierte Förderprogramme führen zur effizienten Prävention. Die vorliegenden wissenschaftlichen Untersuchungen belegen, dass durch diese spezifischen und spielerisch angelegten Fördermaßnahmen späteren Lernstörungen wirksam vorgebeugt werden kann.

Neu entwickelte Testverfahren und Förderprogramme

In diesem sehr praxisbezogenen Seminar werden neu entwickelte Testverfahren und Förderprogramme in engem Bezug zu ihren wissenschaftlichen Grundlagen vorgestellt und gemeinsam mit den Teilnehmern praktisch erprobt.

Aus Forschung und Praxis

Dr. Petra Küspert, Diplom-Psychologin, ist langjähriges Mitglied der Forschergruppe von Prof. Dr. Wolfgang Schneider und Lehrbeauftragte am Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie der Universität Würzburg. Hier entwickelte sie auch Test- und Fördermaterialien für den Vorschul- und Grundschulbereich. Daneben arbeitet sie am Würzburger Institut für Lernförderung im therapeutischen Bereich bei Legasthenie, Dyskalkulie und Aufmerksamkeitsstörungen, führt Fortbildungen für Lehrkräfte, Erzieherinnen und Kinderärzte durch und ist auch als Autorin von Ratgeberwerken zum Thema „Lern-Leistungsstörungen“ bekannt. Sie leitet seit 19 Jahren eine lerntherapeutische Praxis.

Weitere Informationen unter: https://www.prolog-shop.de/detail/index/sArticle/6805#

Dr. Petra Küspert

Neue Strategien gegen Legasthenie
Lese- und Rechtschreibschwäche: Erkennen, Vorbeugen, Behandeln

192 Seiten
ISBN: 978-3-934333-12-3
19,90 €

Ebenfalls bei Oberstebrink erschienen:
Dr. Petra Küspert: Wie Kinder besser rechnen lernen – Neue Strategien gegen Dyskalkulie, 192 Seiten, ISBN: 978-3934333-70-3, 25 €

Weitere Seminare von Dr. Petra Küspert

„Würzburger orthografisches Training (WorT)“ am 1. September 2021 in Köln. Mehr dazu

Förderung von Lesen und Leseverständnis am 2. September 2021 in Köln. Mehr dazu




Start Low Projekt startet Umfrage zur Kitaverpflegung

Gesucht: Expertinnen und Experten aus der Gemeinschaftsverpflegung

Sie sind in der Gemeinschaftsverpflegung (GV) tätig und bieten Verpflegung für Kindertageseinrichtungen (Kitas) an? Dann freuen sollten sie an der Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. teilnehmen. Für das Projekt Start Low sind Anbieter von Kitaverpflegung aufgerufen, an einer Umfrage zum Thema nährwertoptimierte Speisen in der Kita teilzunehmen. 

Maßnahmen und Angebote für eine gesundheitsfördernde Kitaverpflegung

Wie gestalten Sie Ihre Speiseplanung? Welche Kriterien sind für Sie beim Einkauf von hoch verarbeiteten Produkten für die Kitaverpflegung relevant und welche Bedeutung hat das Thema Salz- und Zuckerreduktion sowie Fettoptimierung in Ihrem Unternehmen? Auf Basis dieser und weiterer Fragen entwickelt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) zusammen mit der Hochschule Albstadt-Sigmaringen (HSAS) und dem Unternehmen Pro Care Management (PCM) Maßnahmen und Angebote für eine gesundheitsfördernde Kitaverpflegung. Diese sollen alle Beteiligten dabei unterstützen, sich gemeinsam für eine zucker- und salzreduzierte sowie fettoptimierte Verpflegung einzusetzen. 

Welche Rolle spielen Salz- und Zuckerreduktion?

Um herauszufinden welche Schritte dafür notwendig sind, läuft derzeit eine Umfrage für Anbieter der Kitaverpflegung. „Unser Ziel ist es, zu erfassen, worauf Anbietende beim Einkauf hochverarbeiteter Lebensmittel achten. Dabei steht die Frage im Vordergrund, welche Rolle aktuell die Salz- und Zuckerreduktion sowie die Fettoptimierung bei der Kitaverpflegung spielt“, erläutert Dr. Ernestine Tecklenburg, Leiterin des Projekts Start Low. Neben den Einrichtungen für Gemeinschaftsverpflegung werden in Kürze auch noch Kitas befragt, die selbst kochen. Hier sollen weitere Informationen aus dem Praxisalltag der Einrichtungen gesammelt werden. 

Optimierung der Ernährung

Hauptziel des Projekts Start Low ist es, Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung im Bereich der Kitaverpflegung dabei zu unterstützen, Maßnahmen zur Reduktion von Zucker und Salz sowie zur Reduktion und Optimierung von Fett zu entwickeln, bereitzustellen und die Wirksamkeit zu überprüfen. Start Low wird als Projekt von der DGE koordiniert und im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) durchgeführt. Es läuft seit dem vergangenen Herbst für drei Jahre. Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des BMEL aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung.




Soziale Kompetenzen spielend lernen

Laura Blanco/Silvia Carbonell: Lebenswerte

Warum müssen wir manchmal tapfer sein? Warum können wir nicht alles haben, was wir haben wollen? Und was geschieht, wenn wir einander nicht vertrauen? Ethische Fragen, die sich jederzeit aus der kindlichen Lebenswelt ergeben und Kinder oft unausgesprochen bewegen. Je früher Kinder ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie wichtig Werte für ein harmonisches Miteinander sind, desto besser werden sie sich in der Welt, in die sie hineinwachsen, zurechtfinden. Werte machen das Leben einfacher und das Zusammenleben schöner.

Das Konzept

Laura Blanco und Silvia Carbonell haben in ihrem Buch „Lebenswerte“ ein Konzept entwickelt, wie Kinder anschaulich und praxisnah Werte spielerisch erleben können. Auf jeder Doppelseite befinden sich Ideen und Anregungen rund um einen bestimmten Wert. Freundschaft, Liebe, Vertrauen, Freude, Mut, Selbstbewusstsein, Höflichkeit, Respekt, Toleranz, Hilfsbereitschaft aber auch die Natur und die Umwelt sind mit dabei.

Fünfzig Kapitel regen dazu an, Kindern Werte spielerisch nahe zu bringen: Kleine Geschichten, Gedichte und Lieder, Fragen, zahlreiche Bilder, Spiele und vielfältige Beschäftigungsideen fordern Kinder auf, Werte zu entdecken, deren Bedeutung zu erfahren – und zu begreifen.  

Regelmäßig oder situationsorientiert

Für fast jede Woche des Jahres ein Wert. So können spielerisch wöchentlich regelmäßig kleine Projekte durchgeführt werden – oder auch situationsorientiert.

Beim Betrachten der Illustrationen, im begleitenden Gespräch, beim szenischen Nachspielen und bei den passenden Spielen und Bastelarbeiten erleben die Kinder Werte spielerisch. Das Buch richtet sich an Kinder und an Erwachsene, die mit Kindern leben, die Kinder erziehen und die Kinder auf ihrem Weg begleiten.

Auf vergnügliche Weise

So unterstützt das Buch im Kindergarten, der Grundschule oder auch zu Hause bei dieser elementaren Aufgabe auf unangestrengte, ideenreiche und für alle Beteiligten vergnügliche Weise. Kleine szenische Geschichten, Diskussionen, Spiele und Beschäftigungsideen begleiten und vertiefen jeweils ein bedenkenswertes Sprichwort oder philosophisches Zitat. So kommt, fast beiläufig und Woche für Woche, ein weiterer Aspekt sozialer Kompetenzen zu Sprache und ins Spiel.

Zum Ausprobieren, finden Sie in diesem Beitrag drei Doppelseiten aus dem Buch. Wir wünschen viel Spaß dabei.

lebenswerte

Lebenswerte
Soziale Kompetenzen spielend lernen

Blanco, Laura; Carbonelli Silvia
Krüger, Anima; Curto, Rosa Maria
Oberstebrink
ISBN: 9783934333673
128 Seiten, 14,95 €
Mehr dazu auf www.oberstebrink.de