Viele Lehrkräfte sind während der Sommerferien arbeitslos

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisiert das Verhalten der Bundesländer scharf

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisiert scharf, dass die Bundesländer Lehrkräfte vor den Sommerferien entlassen und nach den Ferien (meist) wieder einstellen. Wie weit diese Praxis verbreitet ist, belegt eine aktuelle Auswertung der Bundesagentur für Arbeit (BA). Demnach seien die Arbeitslosmeldungen von Lehrkräften 2020 in den Sommerferien sprunghaft gestiegen.

Hire-and-Fire-Politik

„Seit mehreren Jahren herrscht in Deutschland ein teils dramatischer Mangel an Lehrkräften. Während der Corona-Pandemie hat sich diese Situation noch einmal verschärft, weil die neuen Herausforderungen wie Wechselunterricht zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer verlangen. Es ist ein Skandal, dass die Länder trotzdem weiter an ihrer Hire-and-Fire-Politik festhalten. Schülerinnen, Schüler, Eltern und Lehrkräfte zahlen die Zeche für diese Strategie, weil die Qualität des Unterrichtsangebots leidet“, erklärt die GEW-Vorsitzende Maike Finnern. „Zudem sanieren sich die Bundesländer als Arbeitgeber auf Kosten der Beitragszahlenden der Sozialkassen.“

Dauerhafte Unsicherheit

Finnern wies auf die Konsequenzen dieser Befristungspraxis hin: „Die Schulen haben zu Beginn eines neuen Schuljahres noch keine Gewissheit über die Lehrkräfteversorgung und müssen die Stundenpläne oft zwei Wochen oder länger immer wieder überarbeiten. Darunter leiden auch die Schülerinnen und Schüler. Für die betroffenen Lehrkräfte bedeutet dieses Sparmodell andauernde Jobunsicherheit und unbezahlte Arbeit. Denn: Auch wenn der Arbeitsvertrag ausgelaufen ist, der Unterricht für das neue Schuljahr muss trotzdem vorbereitet werden.“

Trauriger Spitzenreiter Baden-Württemberg

Das Phänomen der saisonalen Lehrkräftearbeitslosigkeit gebe es bereits seit vielen Jahren. Die Zahl der zusätzlich arbeitslos gemeldeten Lehrkräfte lag laut BA im Sommer 2020 bei rund 5.800. Spitzenreiter mit 1.680 zusätzlichen Arbeitslosen sei Baden-Württemberg, das sind 76 Prozent aller Arbeitslosmeldungen von Lehrkräften in Baden-Württemberg. Aber auch die Bundesländer Bayern und Hamburg bedienten sich oft dieses Instruments, „ärmere“ Bundesländer seien da zurückhaltender, sagte Finnern.

Dunkelziffer in unbekannter Höhe

„Zu den gemeldeten Arbeitslosen ist noch eine unbekannte Zahl entlassener Lehrkräfte hinzuzurechnen. Diese melden sich gar nicht erst arbeitslos, da sie wegen fehlender Leistungsvoraussetzungen kein Arbeitslosengeld erwarten oder auf einen Anschlussvertrag nach den Ferien hoffen“, erklärte Finnern. Schulpersonalräte berichteten, dass auch andere Schulferien bei Vertretungsverträgen gerne ausgespart werden. Die Zahl befristet beschäftigter Lehrkräfte sei leider nicht genau zu erfassen, bemängelte die GEW-Vorsitzende.

 Bericht der Bundesagentur für Arbeit

Die Bundesagentur für Arbeit hat den Bericht „Arbeitsmarkt kompakt: Die Situation auf dem Arbeitsmarkt für Lehrkräfte“ Ende Juli veröffentlicht. Demnach schwanken die Arbeitslosenzahlen von Lehrkräften im Verlauf eines Jahres sehr: „In manchen Ländern fällt ein kurzzeitiger starker Anstieg während der Sommerferien auf.“ Den Bericht finden Sie unter:

https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Statischer-Content/Statistiken/Themen-im-Fokus/Berufe/Generische-Publikationen/Broschuere-Lehrkraefte.pdf?__blob=publicationFile&v=3




Alles über die Corona-Schutzimpfung für Kinder

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung informiert mit einem Merkblatt über die Impfung

Die Corona-Schutzimpfung für Kinder und Jugendliche ist in vielen Familien ein wichtiges Thema, das oft mit Unsicherheiten behaftet ist. Seit Juni 2021 können nun auch Kinder ab 12 Jahren gegen das Coronavirus geimpft werden. Mit ihrem neuen Merkblatt zur Corona-Schutzimpfung für Kinder möchte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Eltern und Sorgeberechtigte bei der Entscheidungsfindung unterstützen.

Wann Kinder geimpft werden sollten

Eine allgemeine Impfempfehlung für diese Altersgruppe hat die Ständige Impfkommission (STIKO) bisher nicht ausgesprochen, da Kinder und Jugendliche meist ohne Krankheitszeichen oder mit mildem COVID-19-Verlauf erkranken und die Datenlage für eine allgemeine Empfehlung noch nicht ausreicht.

Sie empfiehlt aktuell jedoch die Impfung für junge Menschen ab 12 Jahren bei bestimmten Vorerkrankungen, bei engem Kontakt zu Personen, die nicht selbst geimpft werden können oder die vermutlich keinen ausreichenden Impfschutz aufbauen können sowie bei einem erhöhten beruflichen Ansteckungsrisiko im Rahmen einer Ausbildung oder Tätigkeit in bestimmten Einrichtungen. Zu den Vorerkrankungen zählen beispielsweise starkes Übergewicht und schwere Erkrankungen am Herzen, dem Nervensystem, an Lunge oder Nieren. In diesen Fällen ist das Risiko für einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf erhöht.

Infomationen über Nebenwirkungen

Das Merkblatt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung informiert außerdem darüber, welche Impfstoffe es für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren gibt und welche Impfreaktionen und Nebenwirkungen auftreten können. Eine Checkliste, die bei der Entscheidung über die Impfung helfen kann, rundet das Angebot ab. 

Arzt- und Kinderarztpraxen, weitere Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie Eltern und Sorgeberechtigte können sich das Merkblatt auf der Internetseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung www.infektionsschutz.de kostenlos herunterladen. 

Informationsmaterialien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zur Corona-Schutzimpfung 
Merkblatt zur Corona-Schutzimpfung für Kinder ab 12 Jahren
http://www.infektionsschutz.de/fileadmin/infektionsschutz.de/Downloads/Merkblaet…

Informationen zur Corona-Schutzimpfung ab 12 Jahren
http://www.infektionsschutz.de/coronavirus/schutzimpfung/impfreihenfolge-und-abl…

Häufige Fragen und Antworten zur Corona-Schutzimpfung ab 12 Jahren http://www.infektionsschutz.de/coronavirus/schutzimpfung/fragen-und-antworten/co…

Informationen zur Corona-Schutzimpfung allgemein 
http://www.infektionsschutz.de/coronavirus/schutzimpfung.html

Merkblatt zur Corona-Schutzimpfung 
http://www.infektionsschutz.de/fileadmin/infektionsschutz.de/Downloads/Merkblaet…

Quelle: Dr. Marita Völker-Albert / Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung




Wertebildung sollte an erster Stelle stehen

Werteerziehung bedeutet Zukunftssicherung für die ganze Gesellschaft

Werte sind die Leitlinien im Leben eines Menschen. Sie sind die Basis für ein verantwortungsvolles Dasein und den Umgang der Menschen in einer Gesellschaft. Ohne Werte kann keine Gesellschaft existieren. Hier würde lediglich das Gesetz des Stärkeren regieren, in dem Verbrechen, Unterdrückung und Gewalt an der Tagesordnung wären. Aber im Gegensatz zu vielem anderen sind Werte nicht in uns angelegt. Wir müssen sie erst lernen und erfahren. Dabei ist jedes Kind auf die Erfahrung mit seiner Umwelt angewiesen. Uns kommt dabei eine enorme Verantwortung zu.

Bildung ist die Entwicklung der Anlagen des Menschen

In seinem Buch „Grundlagen der Elementarpädagogik“ setzt sich der bekannte Sozialpädagoge Prof. Dr. Armin Krenz mit dem Thema intensiv auseinander. In den Mittelpunkt seiner Betrachtung stellt er dabei eine Begriffsdefinition aus dem Brockhaus von 1960.

„Bildung ist die (bewusste) Entwicklung der Anlagen des Menschen mit Hilfe der Erziehung und des eigenen Strebens zur innerlichen Erfassung der religiösen, sittlichen, künstlerischen und wissenschaftlichen Werte.“

Für Krenz sind hier gleich mehrere Aspekte von besonderer Bedeutung. „Eine Bildung von Werten sowie die Existenz einer Bildung als Werteorientierung existiert nicht von Anfang an – sie ist weder genetisch programmiert noch anlagebedingt existent. Vielmehr ergibt sich eine Bildung aus bzw. von Werten durch eine Entwicklung.

Werteentwicklung geschieht bewusst und unbewusst

Eine Bildung und Werteentwicklung umfasst offensichtlich zwei Aspekte, durch die sie selbst entstehen kann: Zum einen ist es möglich, sie selbst bewusst zu initiieren und damit zu steuern, zum anderen geschieht sie auch unterbewusst (nebenbei) durch bestimmte Erlebnisse, Erfahrungen und Eindrücke, denen der Mensch im Laufe seiner Biografie ausgesetzt ist.“

Auf Basis von Werten gestalten wir unser Leben

Es sind diese beiden Aspekte, von denen nicht nur die Wertebildung, sondern letztlich unser aller Zukunft abhängt. Denn wenn Werte die Basis unserer Handlungen bilden, gestalten wir mit diesen auch unser Leben und beeinflussen das Leben von anderen. Unsere Werte finden Eingang in unsere gesellschaftliche Verfassung, in unsere Gesetze, in unsere Wirtschaft, Politik und unser Sozialsystem. Von daher ist der Spruch „Seid nett zu euren Kindern, sie suchen eines Tages euer Altersheim aus“, nicht nur witzig, sondern auch wahr. Denn auf Basis der Werte, die wir unseren Kindern vermitteln, werden diese uns eines Tages auch behandeln.

Binsenweisheiten sind Wahrheiten

Mag dies auch eine Binsenweisheit sein, scheint sie im Alltag kaum präsent zu sein. Ebenso wenig wie andere Binsenweisheiten, die da heißen „Wie man in den Wald hineinschreit, so schallt es zurück“ oder „Was Du nicht willst, das man Dir tut, das füg‘ auch keinem andern zu.“

Krenz schreibt dazu:

„So zeigen uns viele Alltagsbeispiele, dass eine „Spaßgesellschaft“ hauptsächlich einer egozentrischen Wunschbefriedigung nachgeht und damit sozialgeprägten Werten (z.B. Rücksichtnahme auf andere; Mitverantwortung für das Wohlergehen anderer; Aufgabenerfüllung im Dienste der Gemeinschaft …) keine wesentliche Bedeutung beimisst.“

Wohin das führt, zeigt sich unter anderem in den enormen sozialen Ungerechtigkeiten, dem verantwortungslosen Umgang mit der Umwelt, der letztlich in die Klimakatastrophe führen wird oder den menschenverachtenden Handlungen gegenüber den Armen und Schwachen in unserer Gesellschaft.

Missstände sind das Ergebnis einer mangelhaften Bildungslandschaft

All diese und viele andere Missstände sind letztlich nichts anderes als Ausdruck einer mangelhaften Bildungslandschaft, der es eben nicht gelungen ist, die Bedeutung von Werten zu vermitteln. Dabei findet Bildung inmitten unserer Gesellschaft statt. Kinder lernen von ihren Vorbildern. Sie lernen das zu schätzen, was ihre Vorbilder schätzen.

Wenn für diese aber eben nicht die sozialgeprägten Werte im Vordergrund stehen, sondern das Streben nach Reichtum, hoher sozialer Stellung und großer Macht entsteht unter anderem aufgrund der Unerreichbarkeit dieser Ziele für die meisten Menschen eine sinnentleerte Gesellschaft. Diese füllt ihre Leere durch dauernden Konsum und tut jene, die sich verantwortungsvoll der Zukunft stellen gerne als Gutmenschen ab.

Der Schlüssel zur Zukunft liegt in unserer Hand

Und wenn es sich nun auch pathetisch anhören mag, liegt der Schlüssel für eine glückliche Zukunft in der Bildung und damit in unserer Hand. Kinder lernen von unserem Vorbild und wenn dieses glaubhaft ist, haben wir die Möglichkeit, ihnen jene Werte nahe zu bringen, die ihnen und uns helfen, eine glückliche und sinnvolle Zukunft zu gestalten. Wie wir das tun sollen, dafür gibt es etliche Anregungen für spielerisches Wertelernen, das in seiner Bedeutung ganz sicher vor dem Erlernen von MINT-Fächern und vielem anderen steht. Dass wir das tun sollten, daran gibt es keinen Zweifel.

Krenz schreibt dazu:

„Wertebildung wird demnach als eine persönlichkeitsbildende und nachhaltige Entwicklung angesehen, die sich in erster Linie auf emotional-soziale und handlungsorientierte Kompetenzen bezieht, ausgerichtet auf bedeutsame Einstellungen, Werte und Sichtweisen. Diese gilt es auf der Grundlage von verinnerlichten Erkenntnissen in eigene Entscheidungen und in das eigene Handeln einfließen zu lassen.“

Gernot Körner

krenz grundlagen

Buchtipp:

Armin Krenz
Grundlagen der Elementarpädagogik
Unverzichtbare Eckwerte für eine professionelle Frühpädagogik
ISBN 978-3-944548-03-6
192 Seiten
24,95 €




Integration geflüchteter Kinder gelingt Kitas gut

Studie ReGES (Refugees in the German Educational System) analysiert Situation geflüchteter Kinder

Für die Analyse der Situation geflüchteter Kinder in Kindertageseinrichtungen wurden 2.405 Kinder im Alter von mindestens vier Jahren, die zum ersten Befragungszeitpunkt noch nicht eingeschult waren, und ihre Eltern befragt.

Besuch einer Einrichtung wichtig für Integration

79,2 % der Kinder besuchten eine Kindertageseinrichtung. Dabei erachten Dr. Jutta von Maurice und Dr. Gisela Will, die beiden Verfasserinnen des Transferberichts, den Besuch einer Kindertageseinrichtung gerade für Kinder mit Fluchthintergrund als sinnvoll und wichtig. Die Familien, deren Kinder keine Kindertageseinrichtung besuchten, gaben als Grund hierfür am häufigsten an, dass kein Betreuungsplatz verfügbar war. Die Problemlage von Geflüchteten geht aber darüber hinaus, so die Autorinnen des Transferberichts, da etwa einige Eltern hier von fehlenden Informationen berichten.

Fast alle ErzieherInnen halten Integration für gelungen

„Ein erfreuliches Ergebnis ist, dass 94,1 % der befragten Erzieherinnen und Erzieher die Integration der Kinder mit Fluchthintergrund in ihrer Einrichtung als gelungen einschätzen“, so Jutta von Maurice, Leiterin der ReGES-Studie. Es dürfe aber nicht unerwähnt bleiben, dass damit 5,9 % nicht von einer gelingenden Integration berichten.

Analysen verschiedener ForscherInnen zusammengefasst

ReGES ist eine Längsschnittstudie, die über 4.800 Kinder und Jugendliche mit Fluchthintergrund begleitet. Sie ist im Juli 2016 am Bamberger Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) gestartet und wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Zum Abschluss des Projekts ReGES wurden nun die Analysen verschiedener Forscherinnen und Forscher in einem Transferbericht zusammengefasst. Dieser bietet einen umfangreichen Überblick über bisherige Befunde und zeichnet dabei ein differenziertes Bild über die Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen an verschiedenen Punkten im deutschen Bildungssystem. Die Befunde reichen in ihren Implikationen deutlich über den formalen Bildungsbereich hinaus.

Neue Studie am LIfBi: „Bildungswege von geflüchteten Kindern und Jugendlichen“

Ende Januar wurde die Förderung eines neuen Projekts „Bildungswege von geflüchteten Kindern und Jugendlichen“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bewilligt, das auf dem Datenbestand der Studie ReGES aufbaut. Das Projekt untersucht mit längerfristiger Perspektive Bildungswege sowie Bildungsentscheidungen von jungen Geflüchteten an zentralen Schnittstellen des deutschen Bildungssystems.

Hier geht es zum vollständigen Bericht zum Projekt ReGES: https://www.lifbi.de/…/LIfBi-Forschung-kompakt_02_ReGES…




Ernährung in der Schule: Was Eltern wünschen und Kinder wollen

Umfrage zeigt den Unterscheid zwischen den Wünschen der Eltern und ihrem Nachwuchs

Was Eltern wünschen, dass ihr Nachwuchs isst, hat oftmals nur wenig mit dem zu tun, was sich die Kinder wünschen. Das gilt insbesondere für die Schulverpflegung. Die Ernährungskampagne Snack5 hat sich diesem Thema in einer neuen Studie gewidmet.

Sind die Schulkinder in Bezug auf die Ernährung während ihres Schultags wirklich gut versorgt? Welche Rolle spielt das Snackangebot in und außerhalb der Schule? Wie sehen das die Eltern? Und wie ihre Kinder? Diesen Fragen ist die Ernährungskampagne „Snack5“ nachgegangen. Im Rahmen einer Studie wurden Ende des vergangenen Jahres 1.260 Befragungen von Kindern und ihren Eltern in Deutschland und Österreich durchgeführt. Zu dieser Zeit war das schulische Essensangebot wegen der Pandemie stark eingeschränkt. Die Befragten wurden aber gebeten, sich bei der Beantwortung der Fragen auf die Situation vor der Pandemie zu beziehen. Hier einige Ergebnisse:

Die Erwartungen der Eltern an ihre Kinder

Am liebsten wäre es den Eltern, wenn ihre Kinder die Zwischenmahlzeiten von zu Hause mitnehmen würden. Das wünschen sich immerhin rund 80 Prozent. Die zweite Präferenz der Eltern lautet, die Kinder mögen sich ihre Snacks in der Schule kaufen. Einkäufe in Supermärkten, Bäckereien oder Imbissstuben im Umfeld der Schule sehen Eltern am wenigsten gern. Sie sorgen sich, dass das Angebot dort ungesünder sein könnte. Verbieten wollen die meisten der Snackkauf außerhalb der Schule aber nicht. Rund 60 Prozent erlauben ihn sogar.

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Wenn sich die Kinder Snacks außerhalb der Schule besorgen, wünschen sich Eltern, dass sie belegte Brötchen, frisches Obst oder frisches Gemüse kaufen. Das liest sich wie ein frommer Wunsch angesichts der Tatsache, dass sich die Eltern nach eigenen Aussagen gar nicht sicher sind, ob es ein Angebot an frischem Gemüse oder Obst im Umfeld der Schule überhaupt gibt. Bei belegten Brötchen und süßen Backwaren sind sich um die 80 Prozent der Eltern in Deutschland und Österreich sicher, dass sie schulnah zu kaufen sind, bei frischem Gemüse hingegen sind es nur um die 30 Prozent.

Die Kinder folgen jedenfalls in ihrem Einkaufsverhalten eindeutig nicht dem Wunsch der Eltern: Süße Backwaren, belegte Brötchen und Süßigkeiten wie Bonbons oder Schokolade nehmen in Deutschland wie in Österreich die ersten drei Plätze der Snacks ein, für die sich die Kinder entscheiden. Übrigens: Solche Snacks kaufen die Kinder mindestens einmal pro Woche außerhalb der Schule (Deutschland 74 Prozent, Österreich 65 Prozent). Auffällig ist auch die intensive Nutzung von Fast-Food-Angeboten, die zu 37 Prozent schulnah in beiden Ländern vorhanden sind.

Was sich Eltern wünschen und welche Snacks sich Kinder im Schulumfeld kaufen, liegt oft weit auseinander. (© Snack5)

Was sich Kinder wünschen

Bei allen gutgemeinten und fachlich richtigen Ernährungstipps für Kinder lohnt es sich, sich immer wieder vor Augen zu führen, was aus Sicht der Kinder die wichtigste Motivation ist, wenn sie vom Schulgelände losziehen, um sich Snacks zu kaufen. Da geht es nicht um ausgewogene Ernährung, sondern um Coolness, um Zusammengehörigkeit und das Erleben von Autonomie. Eine gewichtige Rolle spielt auch ein als uninteressant empfundenes Snackangebot innerhalb der Schule (rund 80 % der Schüler in Deutschland und Österreich sagen, bestimmte Snacks gebe es nur außerhalb der Schule oder das Angebot in der Schule sei uninteressant).

Was kommt den Kindern in die Tüte?

Woran orientieren sich Schulkinder bei ihrer Kaufentscheidung? Die Antwort ist eindeutig: Es geht darum, was ihnen schmeckt. Das sagen rund 85 Prozent der befragten Kinder in Deutschland und in Österreich. Vorgaben von Eltern oder Empfehlungen von Freunden spielen in der konkreten Kaufentscheidung eine nur untergeordnete Rolle (rund acht Prozent der deutschen Kinder kaufen, was die Eltern erlauben, rund fünf Prozent das, was Freunde empfehlen.)

Betrachtet man die Gruppe der Schulkinder differenziert nach Altersgruppen, ergeben sich interessante Aufschlüsse – und vielleicht sogar wertvolle Hinweise für eine nicht nur kindgerechte Ansprache in der Ernährungsbildung, sondern für eine noch differenziertere altersspezifische Tonalität und Argumentation:

Dass der Snack gesund sein soll, steht insgesamt auf Platz 10, wenn man die Daten aggregiert über alle Altersgruppen hinweg betrachtet. Allerdings bewerten die gesundheitlichen Aspekte Kinder im Alter von fünf bis 10 Jahren sowie Jugendliche ab 15 Jahre höher (jeweils 15,1 Prozent in Deutschland) als die Gruppe der Elf- bis 14-Jährigen.

Wird Fast Food im Schulumfeld angeboten, wird es von den Kindern auch häufig gekauft. (© Snack5)

Die Einsicht wächst mit dem Alter

Eine Erklärung kann sein, dass die Jüngeren offener für die Ratschläge von Eltern und Lehrern sind, während sich die Pubertierenden auch bei der Ernährung von Autoritätspersonen emanzipieren. Ab einem Alter von 15 Jahren wiederum kann ein gerade entwickeltes Körper- und Gesundheitsbewusstsein dazu beitragen, sich auch bei der Wahl der Snacks etwas Gutes zu tun oder, im Extremfall, sich weiter zu „optimieren“.

Diese Ergebnisse ermutigen dazu, weiter für die Vorteile einer ausgewogenen Ernährung zu werben – bei Kindern und Jugendlichen, bei Eltern und bei Lehrern:  Denn die meisten Schulkinder sind dafür offen.

Ein weiterer Aspekt für Kinder, sich für einen bestimmten Snack zu entscheiden, ist, dass es diesen zu Hause so nicht gibt. Über alle Altersgruppen hinweg geben das 24,7 Prozent der befragten Schüler in Deutschland an (28,2 Prozent in Österreich). Dieser Grund ist für die Jüngsten am wichtigsten und verliert an Relevanz mit zunehmendem Alter. Angesichts der Tatsache, dass Kinder mit am häufigsten Süßigkeiten kaufen, bleibt zu überlegen, wie Eltern und Lehrkräfte sich verhalten können.

Die Kriterien, nach denen sich Schulkinder ihre Snacks aussuchen, unterscheiden sich in den verschiedenen Altersgruppen. (© Snack5)

Kaum Chancen gegen den „Coolness-Faktor“

Die Ergebnisse zeigen, dass nicht automatisch alles gut ist, sobald es ein Verpflegungsangebot an den Schulen und ein Schulkiosk oder eine Cafeteria gibt. Gegen den „Coolness-Faktor“, gemeinsam mit den Freunden „draußen“ Snacks zu kaufen, werden es die schulischen Einrichtungen vermutlich immer schwer haben. Dennoch sollte nichts unversucht bleiben, die Auswahl an attraktiven, ausgewogenen Snacks in der Schule zu verbessern. Der Faktor „gesund“ und „frisch“ spielt für die Schulkinder durchaus eine Rolle. Und was spräche dagegen, dass in den Schulen „coole“ Projekte wie das gemeinsame Zubereiten von Snacks etabliert werden? Und Lehrer wie Eltern über Möglichkeiten informiert werden, altersgerechte, passende Argumente zu entwickeln, mit denen sie die Kinder für eine ausgewogene Ernährung am besten mit 5 Portionen Gemüse und Obst am Tag gewinnen können.

Die Studie

Von Dezember 2020 bis Januar 2021 wurden im Auftrag von Snack5 im Rahmen der Online-Studie „Snacks zum Zwischendurchessen im Umkreis von Schulen“ 1260 Eltern und ihre Schulkinder durch das unabhängige Inquest Institut für Wirtschafts- und Sozialpsychologie befragt. In Deutschland wurden 379 Eltern- und 379 Schülerinterviews ausgewertet, in Österreich 251 Eltern- und 251 Schülerinterviews. Das Alter der befragten Kinder lag zwischen fünf und 20 Jahren. Die Aufteilung der Schulformen war wie folgt: In Deutschland: Grundschulen (28,8 %), weiterführende Schulen (71,2 %) bzw. Ganztagsschulen (44,9 %) und Halbtagsschulen (55,1 %). In Österreich: Volksschulen (34,34 %), weiterführende Schulen (65,7 %) bzw. Ganztags- (28,3 %) sowie Halbtagsschulen (71,7 %).

Quelle: Pressemitteilung Snack5




Studie zu den Belastungen von Familien während der Pandemie

Weitreichende Folgen für Bildung, Gesundheit, Lebensqualität und Zukunftsperspektiven

Zu Beginn der Corona-Pandemie im Januar 2020 lebten in Deutschland rund 13,7 Mio. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren – das entspricht in etwa einem Sechstel der Gesamtbevölkerung. Besonders betroffen vom Lockdown und seinen Folgen waren Schulkinder unter 12 Jahren (4,4 Mio.), für die teilweise eine Notbetreuung vorgesehen war, sowie weitere 4,5 Mio. Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren. Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Kita- und Schulschließungen hatten weitreichende Auswirkungen auf Bildung, Gesundheit, Lebensqualität und Zukunftsperspektiven von Familien. Die Folgen untersucht eine neue BiB-Studie. 

Gesundheitliche und entwicklungspsychologische Dimension von hoher Bedeutung

Die gesundheitlichen Auswirkungen der Pandemie auf Kinder und Jugendliche sind vielfältig: Es gibt Hinweise auf einen Anstieg von psychischen Beeinträchtigungen von Kindern, insbesondere bei psychosomatischen Beschwerden, Verhaltensauffälligkeiten und psychischen Erkrankungen, vor allem bei bereits vorbelasteten Kindern. Auch die Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung vieler Kinder und Jugendlicher wurde durch die Kontaktbeschränkung beeinträchtigt. Infolge der Pandemie und der damit verbundenen Schulschließungen hat sich die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei hochgerechnet 1,7 Millionen Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren erheblich verschlechtert.

477.000 Jugendliche im Alter von 16 bis 19 Jahren mit Depressivitätssymptomatik

Analysen aus dem deutschen Familienpanel pairfam weisen darauf hin, dass nach dem ersten Lockdown (Mai/Juni 2020) etwa 25 Prozent der Jugendlichen auf Basis einer etablierten Skala mit Selbsteinschätzungen eine deutliche Symptomatik von Depressivität aufweisen. Im Jahr vor der Pandemie betraf das lediglich 10 Prozent dieser Altersgruppe. Nach einer Hochrechnung betrifft der Anstieg der Depressivitätssymptomatik rund 477.000 Jugendliche im Alter von 16 bis 19 Jahren. „Die Auswirkungen von Schulschließungen auf die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen sind offensichtlich gravierender als bisher angenommen. Davon sind jugendliche Mädchen und Jugendliche mit Migrationshintergrund häufiger betroffen“, erklärt Dr. Martin Bujard vom BiB. „Das Offenhalten der Schulen sollte hohe Priorität haben, damit sich psychische Belastung und Lernrückstände nicht noch weiter verstärken können.“

Lernzeit hat sich durch die Schulschließungen deutlich reduziert

Belastungen für Kinder und Jugendliche betreffen die Bildung, die körperliche und psychische Gesundheit sowie die Persönlichkeitsentwicklung. Die Zeit für schulische Aktivitäten hat sich während des ersten Lockdowns halbiert und lag im zweiten Lockdown bei durchschnittlich rund 60 Prozent. Allerdings gibt es hierbei erhebliche Unterschiede innerhalb der Gruppe der Schülerinnen und Schüler: Einige konnten im Distanzunterricht relativ gut lernen, andere sind besonders stark abgehängt. „Bei einigen vulnerablen Kindern können sich Lernrückstände und psychische Beeinträchtigungen wechselseitig verstärken“, meint Bujard. „Bei den Betroffenen ist es hilfreich, Druck von den Schülerinnen und Schülern nehmen. Bildungsdefizite aufzuholen ist ein langfristiger Prozess, viele belastete Kinder müssen zunächst gestärkt werden und unbeschwerte Zeit mit Gleichaltrigen und Lebensfreude erleben.“

Keine „verlorene Generation“

Angesichts der Zahlen sei es jedoch nicht gerechtfertigt, pauschal von einer ‚verlorenen Generation‘ zu sprechen, findet Dr. Martin Bujard: „Rund zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen sind trotz mancher Schwierigkeiten relativ gut durch die bisherigen pandemiebedingten Einschränkungen gekommen. Es ist zu erwarten, dass sie in dieser Phase auch Kompetenzen hinsichtlich Digitalisierung und Selbständigkeit erworben haben.“ Allerdings ist eine differenzierte Sicht notwendig: Belastete Kinder und Jugendliche gibt es in allen Bevölkerungsgruppen, sie finden sich jedoch in einigen soziodemografischen Gruppen deutlich häufiger.

Soziale Ungleichheiten verstärken die Belastung von Familien

Die Schließung von Bildungseinrichtungen aufgrund der Pandemie hat viele Kinder und Jugendliche vor erhebliche Hürden gestellt: „Im Lockdown entfällt Schule als ein mit Lernen assoziierter Ort, der einen festen Rhythmus von Lern- und Erholungszeiten vorgibt, was Folgen für die Lernmotivation, Lernzeiten und Lernerfolg hat“, erklärt die Soziologin Kerstin Ruckdeschel vom BiB. Vor allem Schülerinnen und Schüler aus bildungsfernen Familien oder diejenigen, die zuhause kein Deutsch sprechen, sind durch Schulschließungen besonders benachteiligt. So haben etwa 11 Prozent der schulpflichtigen Kinder Eltern mit einem niedrigen Bildungsabschluss. Bei etwa jedem siebten Schulkind (ca. 1,0 Mio.) wird zuhause überwiegend kein Deutsch gesprochen. Hinzu kommt, dass bei Kontaktbeschränkungen die eigene Wohnsituation entscheidend ist: Gerade in Großstädten leben viele Familien in beengten Verhältnissen – etwa jede vierte Familie mit zwei Kindern lebt in Wohnungen mit weniger als 80 Quadratmetern Fläche. Da die meisten Familien in Mehrfamilienhäusern leben, hat etwa ein Drittel von ihnen keine Gartennutzung.

Große Herausforderung für berufstätige Eltern

Während der coronabedingten Schließungen fühlten sich die Menschen unterschiedlich stark belastet. Bereits im ersten Lockdown zeigte sich, dass dieser für manche Bevölkerungsgruppen (beispielsweise Paare ohne Kinder) auch eine Art Entschleunigung darstellte – bei ihnen sank der wahrgenommene Stress. Dagegen standen viele Eltern besonders im Bereich der Kinderbetreuung und des Homeschooling durch die Schließungen von Kitas und Schulen vor großen Herausforderungen. „Bei Paaren mit jüngeren Kindern unter 10 Jahren hat sich das subjektive Stressempfinden nicht verändert, sondern blieb auf einem vergleichsweisen hohen Niveau“, ergänzt Kerstin Ruckdeschel vom BiB. Der Zeitbedarf wurde von Vätern und Müttern je nach beruflicher Situation unterschiedlich aufgefangen. Viele Väter haben sich in der Familie zusätzlich engagiert, dadurch hat sich im ersten Lockdown der durchschnittliche Anteil der Familienarbeit der Väter erhöht. Mütter jedoch übernahmen nach wie vor den Hauptteil der Familienarbeit. Dies betrifft sowohl die Zeitverwendung als auch die kognitive Planungsarbeit, den sogenannten ‚Mental Load‘.

Wechselseitige Beziehungen zwischen Kindern und Eltern

Die Belastungen durch Schul- und Kita-Schließungen haben sich auf verschiedene Aspekte des Wohlbefindens der Eltern, beispielsweise auf die Lebenszufriedenheit und die emotionale Erschöpfung negativ ausgewirkt. Insbesondere Mütter, Alleinerziehende und Familien mit niedrigem Einkommen waren besonders betroffen, die schon vor der Pandemie einer hohen Belastung ausgesetzt waren. Aber auch hierbei gab es Rückkopplungen zu den Kindern, wie Kerstin Ruckdeschel erklärt: „Viele Studien zeigen übereinstimmend, dass die Belastungen von Eltern auch das Wohlbefinden der Kinder beeinflussen. Die Unterstützung von Kindern bedeutet deshalb immer auch eine Hilfe für die Eltern – und umgekehrt.“

Quelle: Pressemitteilung BiB




Gewinnen Sie ein Dusyma Regenbogen-Steckspiel

Kind Steckspiel

Nehmen Sie am Gewinnspiel teil und gewinnen Sie eines von zwei Dusyma Regenbogen Steckspielen im Wert von 365,- €!

Dieses Spiel ist ein farbenfrohes und visuelles Erlebnis. Mit den beiliegenden, transparenten Steckern können bereits die Kleinen ab 2 Jahren individuelle Muster stecken. Beim Stecken und Experimentieren mit Farbe und Licht machen Kinder erste Erfahrungen in den Bereichen der Geometrie und Kreativität. Zusätzlich fördert es die Fantasie. Eine feinmotorische Übung und gleichzeitig im Zusammenspiel mit (Tages-)Licht ein besonderes Erlebnis!

Spielidee für ältere Kinder: 

Durch das regelmäßige Raster im Steckbrett können Sie älteren Kindern am Brett Aufgaben stellen, die diese erfüllen müssen. Wie z. B. das Füllen von bestimmten Reihen. So sollen die Kinder beispielsweise nur jede zweite Reihe mit den Steckern füllen. Auch eine Möglichkeit ist das Stecken von bestimmten Formen, Zahlen oder Buchstaben wie z. B. einem Viereck, einer „1“ oder ein „A“. Um die unterschiedlichen Farben der Stecker zu nutzen können die Kinder auch nur bestimmte Farben der Stecker verwenden, um die Aufgabe zu lösen.

Inhalt/Material:

1 Holzsteckbrett Birke Multiplex mit 11 x 11 Löchern, 126 Acrylstecker in 7 Farben, Anleitung.

Maße:

Stecker ca. 6,6 cm, Ø 2 cm, Holzbrett ca. 46 x 49 cm, 18 mm stark.
Ab 2 Jahren.

Mehr Informationen zum Regenbogen-Steckspiel

Trostpreis:

  • Jeder Teilnehmer gewinnt einen 20 € Gutschein bei 200 € Mindestbestellwert
  • Bedingungen: Gültig bis 31.10.2021, MB 200 €, einmal einlösbar, nicht kombinierbar

Das Gewinnspiel ist am 17. August 2021 abgelaufen




Wie wäre es mit Sternschnuppen zählen?

In der Nacht zum 13. August erreichen die Perseiden den Höhepunkt 

Jedes Jahr bringt uns der Meteorstrom der Perseiden ein beeindruckendes Schauspiel an den nächtlichen Himmel. Bereits ab dem 17. Juli waren die Sternschnuppen über Deutschland zu sehen. In der Nacht zum 13. August steht der Höhepunkt bevor. Ein Blick in den Nachthimmel lohnt sich also auf jeden Fall und wer einen ausführlicheren Wunschzettel geschrieben hat, kann diesen dann gut abarbeiten.

Perseus und Swift-Tuttle

Der Meteorstrom der Perseiden ergießt sich jedes Jahr in der ersten Augusthälfte über den Nachthimmel. Er ist auf der gesamten Nordhalbkugel vom 9. bis zum 13. August am besten zu sehen. Der Strom kommt scheinbar aus Richtung des Sternbildes Perseus. Die Sternschnuppen strahlen von dort in alle Himmelsrichtungen aus. „Die Perseiden bestehen aus vielen kleinen, maximal zentimetergroßen Teilchen, die der Schweif des Kometen Swift-Tuttle in seiner Flugbahn hinterlässt. Die Erde bewegt sich auf ihrer Bahn um die Sonne jedes Jahr gegen Mitte August durch das Gebiet dieser kosmischen Teilchen. Sie schießen mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 Kilometer pro Sekunde in die Erdatmosphäre. Durch die enorme Reibung an den Luftmolekülen werden die Teilchen abgebremst und verglühen binnen Sekunden. Ihre Bewegungsenergie wird dabei in Licht und Wärme umgewandelt“, erklärt Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline. Bis sie vollständig verglüht sind, legen sie oft noch Dutzende von Kilometern zurück. So entstehen die mehr oder weniger hellen Leuchtspuren am Nachthimmel. Die kleinsten Schnuppen verglühen so schnell, dass sie kaum wahrnehmbar sind. Die Leuchtpfade der größeren können ein paar Sekunden lang nachglimmen.

Beste Sicht

Die beste Beobachtungszeit ist immer in der zweiten Nachthälfte. In dicht besiedelten Gebieten mittlerer Breiten kann man höchstens 20 bis 50 Perseiden pro Stunde sehen. Das theoretische Maximum von 100 bis 120 Sternschnuppen, das Mitte August möglich wäre, wird in Mitteleuropa aus mehreren Gründen praktisch nie erreicht. „Um das Spektakel beobachten zu können, ist ein möglichst dunkles Plätzchen weitab von störenden Lichtquellen wichtig. Wer in der Stadt wohnt, sollte aufs Land fahren und auch dort möglichst abseits von Ortschaften bleiben“, raten die Meteorologen von WetterOnline. „Die beste Sicht hat man von unbewaldeten Bergkuppen aus. Die Augen benötigen etwa 15 Minuten Zeit, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Natürlich bedarf es ein wenig Geduld und natürlich auch etwas Wetterglück, denn das alles klappt natürlich nur dann, wenn Petrus auch die Bühne freigibt!“, sagt Goldhausen. 

Sternschnuppenglück und gute Wünsche

Allein das Beobachten des Himmelspektakels macht glücklich. Nun sollen die Sternschnuppen darüber hinaus Wünsche wahr werden lassen – vorausgesetzt man schickt sie rein gedanklich in den Himmel. „Niemand weiß so genau, woher der Aberglaube kommt, dass man sich bei einer Sternschnuppe etwas wünschen kann. Es ranken sich viele Legenden um Sternschnuppen. Die meisten von ihnen betrachten Sternschnuppen als Glücksbringer. So kehren nach einem alten schwäbischen Volksglauben verirrte Sterne an ihren Platz im Himmel zurück. Andernorts hält man Sternschnuppen für die verglühenden Dochte von Kerzen, die die Engel beim Sterneputzen fallen lassen“, erklärt der Pressesprecher.  

Übrigens werden die Perseiden auch „Laurentiustränen“ genannt. Diesen wenig fröhlichen Namen verdanken sie dem Umstand, dass sie am 10. August mit dem Fest des Märtyrers Laurentius zusammenfallen.

Ob der Nachthimmel klar genug ist, erfährt man unter anderem auf www.wetteronline.de und allen gängigen WetterApps.

Quelle: Pressemitteilung WetterOnline