Antikörper gegen Corona bei Kindern aggressiver

Immunantwort stabiler – Asymptomatischer Verlauf tritt fünfmal häufiger auf

Kinder stecken sich innerhalb der Familien deutlich seltener mit dem Coronavirus an als Erwachsene. Auch der Verlauf ist meist deutlich milder. Gleichzeitig fällt die Immunantwort bei infizierten Kindern im Schnitt stärker aus und hält länger an als bei Erwachsenen, unabhängig davon, ob Symptome auftraten oder nicht. Zu diesen Ergebnissen kommen Forscher in einer neuen Studie unter Beteiligung des Universitätsklinikums Freiburg https://uniklinik-freiburg.de .

328 Familien untersucht

Für ihre Studie haben die Experten 328 Familien mit mindestens einem an COVID-19 erkrankten Mitglied mehrfach untersucht. Insgesamt nahmen 548 Kinder im Alter zwischen sechs und 14 Jahren und 717 Erwachsene teil. In Familien mit einer infizierten Person steckten sich Kinder (34 Prozent) deutlich seltener an als Erwachsene (58 Prozent) und waren – im Fall einer Infektion – fünfmal häufiger ohne Krankheitszeichen (Erwachsene: neun Prozent, Kinder: 45 Prozent).

Trotzdem haben die Kinder elf bis zwölf Monate nach der Infektion stärkere und länger anhaltende spezifische Antikörperspiegel als Erwachsene. Das gilt der Studie zufolge unabhängig davon, ob Krankheitszeichen bestanden oder nicht. Die kindlichen Antikörper sind gut wirksam gegenüber verschiedenen Virusvarianten, so dass auch nicht sichtbar erkrankte Kinder nach einer Infektion geschützt sein sollten, mutmaßen die Wissenschaftler. Keines der infizierten Kinder musste im Krankenhaus behandelt werden.

Beschwerden oft anders

Auch bei den berichteten Beschwerden unterscheiden sich Erwachsene und Kinder. Während bei Erwachsenen Fieber, Husten, Durchfall und Geschmacksstörungen gleichermaßen ein guter Hinweis auf eine Infektion waren, waren bei Kindern nur Geschmacksstörungen ein deutlicher Hinweis auf eine COVID-19-Infektion (in 87 Prozent). Husten und Fieber waren erst mit steigendem Alter ab etwa zwölf Jahren ein Hinweis auf eine Infektion.

Quelle: pressetext.redaktion/Florian Fügemann




Sonderfonds „Fluthilfe für Kinder“ jetzt beantragen

DKHW fördert Spielflächen, Freizeitangebote und Spielgeräte in Flutgebieten

Das Deutsche Kinderhilfswerk hat anlässlich der Flutkatastrophe in verschiedenen Regionen Deutschlands den Sonderfonds „Fluthilfe für Kinder“ eingerichtet. Der Fonds startet mit einem Fördervolumen von 250.000 Euro und wird entsprechend der weiter eingehenden Spenden aufgestockt.

Mit dem Fonds „Fluthilfe für Kinder“ seitens des Deutschen Kinderhilfswerks (DKHW) werden gemeinnützige Träger und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe dabei unterstützt, Kindern und Jugendlichen wieder Spielflächen und Freizeitangebote vor Ort zu ermöglichen. Familien mit Kindern, die besonders stark vom Hochwasser betroffen sind, hilft das Deutsche Kinderhilfswerk zudem über seinen Kindernothilfefonds.

Lebensräume für Kinder neu schaffen

Durch die Flut haben Kinder und Jugendliche wichtige Lebensräume verloren: das eigene Zimmer, der nahegelegene Spielplatz, die Freizeiteinrichtung. All dies sind wichtige Ankerpunkte in ihrem Leben. Das Förderangebot ist niedrigschwellig, unbürokratisch und ergänzt staatliche Wiederaufbauhilfen an den Stellen, wo diese kurz- und langfristige Bedarfe von Kindern und Jugendlichen nicht bedienen.

Für Spielflächen, Freizeitangebote und Spielgeräte

„Die Flut hat in vielen Teilen Deutschlands Schicksale zerstört. Die Katastrophe hat dabei nicht nur das leibliche Wohl der Betroffenen bedroht, sie gefährdet auch nachhaltig die Bedingungen insbesondere von Kindern und Jugendlichen, die in den betroffenen Regionen aufwachsen. Gerade nach den Lasten durch die Corona-Pandemie sind es erneut Kinder und Jugendliche und Einrichtungen, die sich für sie einsetzen, die langfristig unter den Flutschäden leiden werden. Das Deutsche Kinderhilfswerk hat deshalb einen Sonderfonds ,Fluthilfe für Kinder‘ eingerichtet, der Kinder in Not und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe schnell, effektiv und unbürokratisch unterstützen kann“, betont Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes. „Die Hilfsangebote des Deutsche Kinderhilfswerkes unterstützen die aktuell in Aussicht gestellten und dringend notwendigen staatlichen Hilfen. Denn Träger benötigen unserer Erfahrung nach rasche und niedrigschwellige Hilfe, um Spielflächen, Freizeitangebote und Spielgeräte neu anzuschaffen oder instand zu setzen.

Über www.dkhw.de/fluthilfe-fuer-kinder kann direkt für Kinder, die Opfer der Flutkatastrophe geworden sind, gespendet werden.

Anträge jetzt stellen

Antragsstellerinnen und Antragsteller können unter www.dkhw.de/sonderfonds-fluthilfe Hilfeleistung beantragen. Gefördert werden insbesondere gemeinnützige Vereine, operative Stiftungen, gemeinnützige Gesellschaften, freie Träger sowie Bürgerinitiativen. Beispielhafte Maßnahmen wären der Wiederaufbau des Spielplatzes in einer Kita-Außenfläche, Renovierung von Aufenthaltsräumen eines Jugendhilfezentrums oder die Wiederherstellung von Sportplätzen und Spielgeräten. Die Anträge können laufend eingereicht werden.

Über den Kindernothilfefonds des Deutschen Kinderhilfswerks können zudem Kinder und ihre Familien schnell und unbürokratisch Hilfe beantragen. Die Bedarfe der Kinder sind dabei je nach Kind unterschiedlich, Unterstützungsleistungen werden daher in individuellen Förderverfahren in Zusammenarbeit mit Familiendiensten vor Ort gezielt entwickelt und gewährt.




Eltern Mut machen – Bindung stärken

Elternkurse als Beziehungskick für die ganz Familie von Isabelle von Abendroth

Isabelle von Abendroth ist systemische Beraterin, Elterncoach und studierte Erziehungsberaterin. Seit sechs Jahren berät sie Eltern in den USA und Deutschland. In den Vereinigten hat sie den Ansatz der beiden international anerkannten Erziehungsexpertinnen Adele Faber und Elaine Mazlish kennen gelernt. Der leicht zu vermittelnde und umsetzbare Ansatz ist der beste Weg, jederzeit die Beziehung mit unseren Kindern positiv stärken lässt. Dies geschieht durch kleine Änderungen in unserer Wahrnehmung und Kommunikation mit den Kindern. Die Erziehungsexpertin ermutigt Eltern, mit ihrem Kind eine enge Beziehung aufzubauen, die sie ein Leben lang stärkt und verbindet. Mit diesem Band sollen die Kinder in der Lage, auf andere Menschen wertschätzend einzugehen und empathisch ihr Umfeld zu respektieren. Dabei ist der Schlüssel für die Eltern die eigene Wahrnehmung über ihr Verhalten und Kommunikation mit den Kindern.

Zur Zeit bereitet sie zwei Onlinekurse vor:

„So sag ich’s meinem Kind“: In dem Kurs geht es um die Förderung der Kommunikation zwischen Eltern und ihrem Kind zur Stärkung ihrer liebevollen Beziehung.

  1. Treffen  Deinem Kind helfen, mit seinen Gefühlen umzugehen
  2. Treffen  Dein Kind zur Mitarbeit motivieren
  3. Treffen  Alternativen für Bestrafungen/ Konflikte friedlich lösen
  4. Treffen  Selbständigkeit, Selbstbewusstsein und Stärken fördern
  5. Treffen  Effektiv loben lernen – 3 Methoden der Wertschätzung
  6. Treffen  Typisches Rollenverhalten von Kindern erkennen & positiv leiten

Termin: 2. September bis 7. Oktober 2021 donnerstags abends, 6 Termine, 20 bis 22 Uhr
3. September bis 8. Oktober 2021 freitags vormittags, 6 Termine, 9.30 bis 11.30 Uhr
Teilnahmegebühr je 239 Euro

„Hilfe, meine Kinder streiten“: Die Förderung der Beziehung aller Beteiligten, der Abbau von Rivalitäten sowie ein guter Umgang mit Geschwisterstreit sind die Ziele des Kurses.

  1. Treffen  Mit negativen Gefühlen unter Geschwistern umzugehen lernen
  2. Treffen  Die Gefahren des Vergleichens & der Gleichmacherei
  3. Treffen  Typisches Rollenverhalten auflösen
  4. Treffen  Streit unter Geschwistern friedlich lösen, gegenseitigen Respekt aufbauen
  5. Treffen   Geschwister – ein Team fürs Leben

Termine: 11. November bis 9. Dezember 2021 abends, oder
               12. November bis 10. Dezember 2021 vormittags
Teilnahmegebühr 199 Euro

Weitere Informationen und Anmeldung finden Sie hier:

Die Bücher zum Kurs und die anderen Werke von Adele Faber und Elaine Mazlish sind im Oberstebrink Verlag erschienen.




Lernen ist ein natürlicher Fluss

Ezra Jack Keats: Peter lernt pfeifen

Eine Neuerscheinung, die jung geblieben ist: Bereits 1964, als die amerikanische Bürgerrechtsbewegung große Demonstrationen organisierte, schrieb und zeichnete Ezra Jack Keats „Whistle for Willie“. Das war etwas Besonderes, denn ein weißer alter Mann stellte eine Familie schwarzer Hautfarbe in den Mittelpunkt seines Kinderbuches. Und zwar als ganz normale Mittelstandsfamilie. Keine Sozialromantik, keine edlen Unterdrückten, keine brutalen, sensationsheischenden Szenen von Diskriminierung oder Brutalität.

Sondern ein ganz normaler Junge, der im Sommer in kurzen Hosen draußen herumläuft. Allein. Was heute für ständig im pädagogischen Dauerbeobachtungsstress steckende Eltern fast widernatürlich klingt. Und Peter bläst die Backen. Nicht, weil er wütend ist. Sondern weil er etwas können will. Pfeifen. Denn dann würde sein Hund Willi auf ihn hören und tun, was er von ihm will.

Und Peter lernt. Ohne ständige Begleitung, ohne den Rat von anderen. Er probiert einfach aus. Ganz viel atmen, sich im Kreis drehen, in einem Pappkarton sitzen. Nebenbei spielt er auch noch andere Dinge, zeichnet mit Kreide, verkleidet sich und schlüpft in die Rolle von Papa und Mama.

Auf einmal klappt es. Stolz ist er. Zeigt seine neue Fähigkeit seinen Eltern. Die freuen sich darüber. Kein „oh super, toll, was du alles kannst“. Sondern einfach Freude.

So einfach kann Lernen sein. Motivation, ausprobieren, üben, zwischendurch sich mit Anderem beschäftigen, wieder auf das Thema zurückkommen. Und es anderen präsentieren. Das braucht Zeit, das braucht Vertrauen. Vor allem Vertrauen der Pädagogen und Pädagoginnen, dass die Kinder lernen wollen und ganz natürlich an ihren Themen dran bleiben. Peter zeigt, wie es geht!

Ralf Ruhl

Bibliographie:

Ezra Jack Keats
Peter lernt pfeifen
Carl Auer Kids 2021
32 Seiten, ab 3 Jahre
www.carl-auer.de
ISBN 9783968430171
19,95 Euro




Umfrage zu digitalen Fortbildungen während der Corona-Zeit

Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte zur Teilnahme an Online-Umfrage eingeladen

Für den Leitfaden sollen in einer Umfrage die Erwartungen und Erfahrungen von Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften mit Fortbildungen des vergangenen Jahres erhoben werden. Pädagoginnen und Pädagogen, die an einer Kita oder Schule tätig sind, deshalb eingeladen, an der Umfrage teil zu nehmen. Die Beantwortung der Fragen soll lediglich zehn Minuten in Anspruch nehmen. Für die Teilnahme an der Umfrage kommt es nicht darauf an, an wie vielen und welchen Fortbildungen die Befragten teilgenommen haben, und ob diese digital oder in Präsenz stattgefunden haben. 

Die Umfrage finden Sie hier und auf den Social-Media-Kanälen von Kindergarten plus (Instagram und Facebook). Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!

Kontakt: Deutsche Liga für das Kind, E-Mail: julia.huwer@liga-kind.de

Quelle: Meldung der Deutschen Liga für das Kind




Arme Kinder haben höheres Corona-Risiko

Corona-KiTa-Studie zum Infektionsgeschehen in Kitas

Aufgrund der Coronapandemie standen Kindertageseinrichtungen in ganz Deutschland vor der Herausforderung, ihr Angebot kurzfristig und grundlegend an die neue Situation anzupassen. Im Zuge dessen wurden Öffnungszeiten gekürzt, die Anzahl an betreuten Kindern begrenzt und der pädagogische Alltag umgestaltet. Während des Beobachtungszeitraums von September 2020 bis Juni 2021 im Rahmen der gemeinschaftlich vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) und dem Robert Koch-Institut (RKI) geführten Corona-KiTa-Studie, wurden insgesamt jeweils nur sehr wenige neue bestätigte Corona-Fälle pro Woche unter den anwesenden Kita-Kindern und Kita-Beschäftigten beobachtet. Dennoch konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anhand statistischer Modellierungen Merkmale identifizieren, die mit einem erhöhten Auftreten von COVID-19-Infektionen in Kitas einhergingen. 

Statistische Auswertung der Infektionszahlen

Kinder sowie Erzieherinnen und Erzieher haben ein erhöhtes Infektionsrisiko, wenn viele Kinder mit sozioökonomisch benachteiligtem Hintergrund in der Einrichtung betreut werden. So zeigte die statistische Auswertung der Infektionszahlen im Zeitraum von September 2020 bis Juni 2021, dass die Wahrscheinlichkeit, eine Corona-Infektion bei Kindern oder Erzieherinnen und Erziehern zu beobachten, in Einrichtungen mit einem größeren Anteil an Kindern mit sozioökonomisch benachteiligtem Hintergrund signifikant höher war. Für Einrichtungen mit einem Anteil von 60 Prozent und mehr an sozioökonomisch benachteiligten Kindern war die Wahrscheinlichkeit, dass sich Kinder oder das pädagogische Personal mit SARS-CoV-2 infizieren, etwa doppelt so hoch wie in Einrichtungen mit einem niedrigeren Anteil mit bis zu 10 Prozent.

Kontaktbeschränkungen senken das Infektionsrisiko

Zudem zeigte sich im Zeitverlauf, dass strikte Kontaktbegrenzungen durch die Trennung der Kindergruppen und die feste Zuweisung des pädagogischen Personals zu ihren Gruppen das Infektionsrisiko für Kinder und Beschäftigte reduzierten. Kitas, die nach eigenen Angaben ihr Gruppenkonzept hin zu mehr Kontakten zwischen den Kindern öffneten, berichteten in der Folge signifikant höhere Infektionsraten. Einrichtungen, die hingegen eine strikte Gruppenzuweisung des Personals zu den jeweiligen Gruppen einführten, hatten in der Folge ein nur halb so großes Infektionsrisiko.

Effekte in der dritten Welle größer

Beide beschriebenen Effekte, der sozioökonomische Status sowie die Einführung beziehungsweise Aufhebung von kontaktreduzierenden Maßnahmen, waren tendenziell in der dritten Welle größer als in der zweiten. Für die Autorinnen und Autoren der Corona-KiTa-Studie könnte dies auf die seit Anfang 2021 zunehmende Verbreitung der infektiöseren Alpha-Variante (B.1.1.7) zurückzuführen sein.

Auf Trennung in Kita-Gruppen achten

Angesichts der aktuellen Ausbreitung der Delta-Variante des SARS-CoV-2-Virus leitet die Forschungsgruppe auf der Basis aktueller Auswertungen der Erhebungen die Empfehlung ab, soweit personell möglich, weiterhin auf die Trennung der Kita-Gruppen zu achten. Zudem sollte das Personal von Kitas in sozial belasteten Quartieren vorrangig geimpft werden und auch priorisiert Zugang zu möglicherweise notwendigen Auffrischungsimpfungen erhalten. „Kinder aus sozioökonomisch schwachen Familien sind besonders auf frühe Förderung angewiesen. Das Personal in den entsprechenden Einrichtungen sollte darum priorisiert geschützt und unterstützt werden, um weitere Kita-Schließungen in einer möglichen vierten Welle zu vermeiden und die sozialen Folgen der Pandemie nicht noch größer werden zu lassen,“ sagt DJI-Wissenschaftler Dr. Franz Neuberger. 

Die Veröffentlichung dieser Ergebnisse ist abrufbar unter:

https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.06.07.21257958v2

Wöchentlich aktuell: Corona-KiTa-Dashboard:

https://corona-kita-studie.de/ergebnisse#dashboard

Quartalsbericht I/2021: 

https://corona-kita-studie.de/quartalsberichte-der-corona-kita-studie

Weitere Informationen: 

https://www.corona-kita-studie.de

Quelle: Pressemitteilung der Corona-KiTa-Studie




Der perfekte Wickeltisch

wickeltisch

Sicherheit, Beziehung, Hygiene und – sogar – Bildung

Der Wickeltisch hat nicht nur für die Hygiene von Kindern unter drei Jahren zentrale Bedeutung. Eine gute Wickellandschaft muss eine abgestimmte Einheit von Sicherheit, Beziehung, Hygiene – und sogar Bildung sein. Sicherheit steht an erster Stelle. Bei allen Bauten und Einrichtungsgegenständen, die für Kinder gedacht sind und die von Kindern bespielt werden. Das sollte zuhause so sein, in der Kita und der Krippe ist es ein unumgängliches Gebot. Es gilt selbstverständlich auch für den Wickeltisch.

Den hier vorgestellten Tisch hat das Team der Krippe des Jona-Kindergartens in Elisabethfehn zusammen mit der Krippenexpertin Annette Drüner entworfen. Eingebaut und an die vorhandenen Maße angepasst hat ihn ein örtlicher Schreiner. Was sofort die Frage nach den Kosten aufwirft. Laut Leiterin Heike Pieper war er nur unwesentlich teurer als ein Modell eines klassischen Anbieters für Kindergartenbedarf. Dafür passt er genau und zeigt auch nach mehreren Betriebsjahren noch keine Abnutzungserscheinungen!

Aber dieser Wickeltisch bietet noch eine ganze Menge mehr: Er ermöglicht es den Kleinkindern unter anderem, so selbstbestimmt wie auch immer möglich den Windelwechsel zu gestalten. Dabei können sie eine ganze Reihe verschiedener körperbezogener und sozialer Lernerfahrungen machen – alles auf Grundlage einer verlässlichen Beziehung zum/r ErzieherIn die Geborgenheit bietet.

tür und treppe

Tür und Treppe

Auf – zu, auf – zu! Marieke juchzt und kann sich von der Tür gar nicht losreißen. Die Eineinhalbjährige hat eine wichtige Lernerfahrung gemacht: Sie kann selbst die Tür öffnen und schließen. Dabei ist es nicht nur die Bewegung, die sie so freut: es ist auch die Selbstwirksamkeitserfahrung! Und: Sie kann selbst bestimmen, ob jemand mit ihr oder nach ihr die Treppe hinaufsteigt. Sie kann ihren eigenen Raum schützen und fordert damit auch von den ErzieherInnen und den anderen Kindern, ihre Intimsphäre zu achten.

Das ist ein wesentlicher Moment, macht er doch dem Kind selbst, den anderen Kindern und den ErzieherInnen deutlich: Mein Körper gehört mir! Für Erwachsene ist das im Alltag selbstverständlich, die gehen auf die Toilette und schließen die Tür, manchmal drehen sie sogar den Schlüssel um. Und was für die Großen völlig normal ist, sollten sie Kleinsten erst recht gönnen. Marieke macht es ganz deutlich: Sie schiebt den Riegel vor. Natürlich auch ein paar Mal. Und rüttelt an der Tür, ja, die bleibt zu.

Dann dreht sie sich um und geht die Treppe hinauf. Dabei kann sie sich sehr gut an den Stangen auf der rechten Seite festhalten. Die stehen bewusst senkrecht; Kinder jeder Größe können sie gut mit ihren Händen greifen. Marieke schaut durch die Öffnungen, ja, die Erzieherin ist noch da. Dabei legt sie ihr Gesicht ganz nah ans Holz. Selbstverständlich sind die Rundungen gut geglättet, sie kann sich keinen Splitter oder Span einreißen. Und natürlich ist das Holz mit ungiftigen und gut haut­verträglichen Materialien behandelt.

Marieke ist schon sehr sicher auf ihren kleinen Beinchen. Aber anfangs war es schon gut, dass die Rutschsicherungen in die Stufen eingelassen waren – da krabbelte sie noch lieber die Treppe hinauf. Der Handlauf, das Tau an der linken Seite, ist für die größeren Kinder. Der „wackelige Halt“ fördert das Ausbalancieren des Gleichgewichts und die Achtsamkeit für die eigene Bewegung.

Der Treppenabsatz

Der Treppenabsatz

Nach der ersten Anstrengung des Treppensteigens braucht sie eine kleine Pause auf dem Treppenabsatz. Runter­springen? Nein, das ist viel zu hoch. Aber, wenn sie will, kann Marieke sich hier im Stehen wickeln lassen. Denn mit zunehmendem Alter finden viele Kinder das deutlich bequemer. Es geht schneller für sie und sie müssen nicht so viel ausziehen. Ganz wichtig ist die Höhe: hoch genug für den Rücken der ErzieherIn! Sie kann gerade stehen und muss sich nicht immer krumm machen.

Der Handlauf führt selbstverständlich den ganzen Weg am Podest entlang und auch die nächsten beiden Stufen hinauf. Das Gitter kann erst nach dem Treppenabsatz wieder beginnen, sonst könnte die Erzieherin hier ja nicht wickeln. Die Stangen sind hier auch nicht nötig, auf der „geraden Strecke“ können auch kleine Kinder ohne Hilfe gehen.

Die Fächer

Die Fächer

Unter dem Podest und unter dem eigentlichen Wickeltisch sind große Fächer angebracht. Die Schubladen sind aus Metall, sehr geräumig, gut zu reinigen und vor allem: haltbar! Nach Heike Piepers Erfahrung mussten die Vorgängermodelle „von der Stange“ manchmal bereits nach wenigen Monaten ausgetauscht werden. Qualität lohnt sich in der Krippe also! Die Schubladen sind leichtgängig, die Kinder können sie selbst öffnen und schließen. Jedes Fach ist mit dem Foto eines Kindes versehen. Marieke weiß natürlich sofort, welches ihres ist. Dort hat sie sich eine Windel herausgeholt und mit auf den Weg genommen.

Diese Nähe der Fächer zum Wickeltisch ist nicht nur funktional. Sie ist auch aus Gründen der Sicherheit notwendig!
Denn manchmal muss die Erzieherin beim Wickeln noch etwas aus dem Fach holen, etwa weil die Unterhose nass geworden ist. Dann kann sie die eine Hand zum Sichern und zur Beziehungsbestätigung am Kind lassen, während sie die Schublade hervorzieht.

Der Wickeltisch

Der Wickeltisch

Die „Arbeitsfläche“ des Wickeltischs ist richtig groß. Und hoch. Auch hier kann sich das Kind im Stehen wickeln lassen. Und es ist egal, ob es sich lieber längs oder quer hinlegt – beides ist möglich. Dabei hängen auch nicht die Beinchen mit heruntergelassener Hose über den Rand hinaus.

Leider sind Wickeltische, die nur diese Haltung ermöglichen, immer noch häufig zu finden. Aber eine solche Haltung ist für das Kind nicht nur unbequem, sie ist auch entwürdigend! Auf diesem Tisch kann das Kind selbst bestimmen, auf welche Weise es Po und Genitalien den Erzieherinnen zur Reinigung darbietet.

Auch für die Erzieherin ist der Tisch hoch genug, rückenfreundlich eben. Die Wickelauflage wurde inzwischen übrigens entfernt. Krippenexpertin Drüner nennt die Gründe: „Zum einen sammelt sich oft unter der Wickelauflage jede Menge Schmutz, das ist schlicht unhygienisch. Zum anderen sind auch harte Auflagen für die Kinder meist zu weich, sie können dort nicht sicher gehen und sich hinlegen.“

Und ein paar Schritte müssen sie auf dem Tisch ja auch machen. Aber ist das Holz als einzige Unterlage nicht zu hart für den zarten Kinderpo? „Nein“, so Drüner, „die Kinder lieben es, weil sie sich so sicher bewegen können.“ Und gut zu reinigen ist das Holz sowieso.

Das Waschbecken

Das Waschbecken

Ein Waschbecken ist Vorschrift. Weil sich die/der ErzieherIn nach der Reinigungsprozedur am Kind auch selbst die Hände waschen muss. Hier ist es ganz nah am Wickeltisch, so muss sie/er nicht mit verschmutzten Händen vielleicht noch einen Türgriff anfassen. Und es ist groß. Groß genug, um auch ein Kind hineinzusetzen. Manchmal ist das wichtig – und vor allem gelingt die Reinigung mit dem Duschstrahl viel leichter, wenn das Kind sich stark eingekotet hat.

Auch die Kinder finden es toll. Marieke will sofort auch die Hände waschen. Und natürlich ein bisschen herumplanschen. Wieder was gelernt: dass zum Windelwechsel und später dem Toilettengang das Händewaschen gehört. Geübt wurde es gleich mit. Außerdem hat es Spaß gemacht. Stolz und zufrieden klettert Marieke den Weg wieder zurück, schiebt den Riegel von der Tür und schwingt sich hinaus. „So, Finn, jetzt bist du dran“, sagt sie zu dem schon wartenden Jungen.

Auch dieser hier vorgestellte Wickeltisch ist natürlich nicht perfekt. Haben Sie gesehen, was fehlt? Auf Bild 4 zeigt es sich: Der Übergang von der Treppe zum Wickeltisch und der Tisch selbst sind für das Kind nicht optimal gesichert. Inzwischen ist ein durchgängiger Haltegriff angebracht. Der erleichtert den Kindern die selbstständigen Schritte auf dem Wickeltisch. Woran deutlich wird: Auch, was im eigenen Entwurf perfekt aussieht, kann durch die Erfahrung noch verbessert werden!

Ralph Ruhl




Hygiene in der Kita

regenbogenkobolde@kita-router.de

Ein abgestimmer Hygieneplan ist notwendig – Hier gibt es einen zum Download

Es ist wichtig, Regeln zur Hygiene in der Kita einzuhalten. Als Gemeinschaftseinrichtung mit Küche, Speiseraum und sanitären Anlagen ist für die Einhaltung der Hygiene-Richtlinien ein abgestimmter Hygieneplan notwendig.

Auf kindergesundheit-info.de finden Sie beispielhafte Hygienepläne, Hygienemaßnahmen bei besonderen Anlässen wie Kita-Feste, Hinweise zur rechtlichen Situation und Hygiene-Informationen zur Weitergabe an Eltern und Kinder.

Dazu gehören zum Beispiel das Plakat „Richtig Hände waschen“ für Kindertagesstätten.

handwaschenmalvorlage

Es gibt in anschaulicher Art Hinweise zum richtigen Händewaschen, um Infektionen zu verhindern.

Mehr Informationen und Bestellung

Download

Oder die Kopiervorlage Malblätter „Richtig Hände waschen / Richtig husten und niesen“ für Kindertagesstätten. Mit den Vorlagen zum Ausmalen soll Kindern in Tagesstätten Wissen über richtiges Verhalten beim Husten und Niesen sowie beim Händewaschen spielerisch vermittelt werden.

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Der Block mit 10 Kopiervorlagen zum Ausmalen mit Hygienetipps für Kinder in Kindertagesstätten kann ausschließlich von Kindertagesstätten unter Angabe der Kita-Anschrift bestellt werden!

Mehr Informationen und Bestellung

Download als PDF

Weitere Informationen und Materialien finden Sie hier auf www.kindergesundheit-info.de