Wie Kinder und Erwachsene lernen, sich richtig zu verstehen

Ein Interview mit Joanna Faber über Konflikte und demokratische Erziehung:

Adele Faber und Elaine Mazlish haben das erfolgreichste Elternbuch aller Zeiten geschrieben. Ihre Methoden wurden oft kopiert. Jetzt hat Adeles Tochter Joanna einen eigenen Ratgeber verfasst. In den USA ist er längst ein Bestseller und nun ist er auch in Deutschland erschienen. Im Interview spricht sie über ihr Buch und gibt viele praktische Tipps.

Weil sie nie zuhören…

Sie hören nie zu – ist die häuftigste Klage, die wir von fast allen Eltern, ErzieherInnen und Lehrkräften über Kinder zu hören bekommen. Aber mit einigen cleveren Tools können wir diese Problematik angehen und uns Gehör verschaffen. Darüber haben wir mit Joanna Faber, der amerikanischen Pädagogin und Autorin von „Wie Sie sprechen sollten, damit Ihr Kind Sie versteht“ gesprochen.

Joanna hatte nicht vor, eine Fortsetzung des Bestsellers „So sag ich’s meinem Kind“ zu schreiben, den ihre Mutter, Adele Faber gemeinsam mit Elaine Mazlish verfasst hatte. Tatsächlich wehrt sie sich dagegen.

„Das sind große Fußstapfen, die es zu füllen gilt“, sagt Joanna, selbst Erziehungsexpertin und Pädagogin, die das „So sag ich’s meinem Kind“-Konzept in Erziehungsworkshops selbst praktiziert. Das Buch, das detaillierte Methoden der Eltern-Kind-Kommunikation beschreibt, verkaufte sich mehr als drei Millionen Mal und ist damit das erfolgreichste Elternbuch weltweit.

Aber Joanna wollte gemeinsam mit ihrer Freundin aus Kindertagen, Julie King, praktische Ratschläge anbieten, die sich speziell an kleine Kinder richten. „Wir hörten von so vielen Leuten, die sagten: ,Ich liebe diesen Ansatz, aber was mache ich, wenn mein Zweijähriger sich die Schuhe nicht anziehen will?’“ berichtet Faber. „Es ist schwer, die Theorie in die Tat umzusetzen, besonders wenn man mittendrin ist.“

(Foto: Joanna Faber und Julie King bei einer ersten Kooperation)

Das Ergebnis ist ihr neues Buch, Wie Sie sprechen sollten, damit Ihr Kind Sie versteht –  Ein Überlebenshandbuch für Eltern mit Kindern im Alter von 2 bis 7 Jahren“. Wir sprachen mit Joanna darüber, warum Kinder ihre Eltern manchmal ignorieren, über die Kraft des Spielens und darüber, warum Kommandos nach hinten losgehen können.

Ihre Mutter hat das weltweit meistverkaufte Erziehungsbuch geschrieben. Es ist in Deutschland unter dem Titel „So sag ich’s meinem Kind“ erschienen. Warum haben Sie „Wie Sie sprechen sollten, damit Ihr Kind Sie versteht“ geschrieben? Wie unterscheidet es sich von dem Buch deiner Mutter?

Joanna: Wir haben dieses Buch für all die Leute geschrieben, die sagen: „Ich liebe diesen So-sag-ich’s-meinem-Kind-Ansatz zur Kindererziehung, aber… was mache ich, wenn mein Zweieinhalbjähriger schreit, weil er das Hundefutter nicht essen darf… oder nicht auf die Kühlschrankregale klettern darf… oder sein batteriebetriebenes Feuerwehrauto nicht mit in die Badewanne nehmen darf…“

Joanna und Julie bei der Arbeit an ihrem Buch

Kleine Kinder leben nun mal in ihrem eigenen Reich. Sie sind voller großer Ideen und großer Gefühle. Aber sie haben noch nicht ganz begriffen, wie die Welt funktioniert. Es braucht eine besondere Mischung aus Geduld, Festigkeit und Humor, um das Leben mit Kleinkindern zu überleben. Julie und ich dachten, es wäre eine großartige Idee, ein Buch zu schreiben, das zeigt, wie Erwachsene diesen wunderbaren So-sag-ich’s meinem Kind-Ansatz in ganz konkreten Situationen anwenden können, die für kleinere Kinder typisch sind. Wir ordneten das Buch nach typischen Herausforderungen wie Essen, Schlafen, Geschwisterrivalität und so weiter. Wir haben 100 Prozent reale Geschichten von Eltern aus unseren Workshops und aus unserem eigenen Leben als Eltern und Lehrer verwendet, um die Methode zu illustrieren. Das Buch ist also nicht akademisch und belehrend. Es spiegelt die Verrücktheit des tatsächlichen Lebens mit kleinen Kindern wider.

Das Buch ist also nicht akademisch und belehrend. 
Es spiegelt die Verrücktheit des tatsächlichen 
Lebens mit kleinen Kindern wider.
Sie haben auch viel über Kinder mit Autismus geschrieben. Warum das?

Joanna: Die Eltern dieser Kinder sehen sich in den typischen Kindererziehungsbüchern oft nicht repräsentiert. Also haben wir alle Geschichten von Eltern mit nicht-neurotypischen Kindern gesammelt und gezeigt, wie sie diese Methoden an die Entwicklungsbedürfnisse ihres jeweiligen Kindes anpassen können.

Nun zur Kernfrage: Warum hören Kinder nicht auf ihre Eltern? Sollten wir uns in den letzten paar tausend Jahren nicht so entwickelt haben, dass wir kooperative Kinder haben?

Joanna: Ja, das wäre doch zu schön! Das Problem ist, dass wir Erwachsenen uns intensiv für eine ganze Reihe von Dingen interessieren, die unseren Kindern völlig egal sind. Zum Beispiel sind wir besessen von der Zeit. Wann haben Sie das letzte Mal gesagt: „Wir werden zu spät kommen!?“ Wahrscheinlich heute Morgen. Kinder kümmern sich nicht um die Zeit. Sie kümmern sich um das, was sie gerade tun. Und sie mögen es nicht, gehetzt zu werden. Wir Erwachsenen machen uns ständig Sorgen um die Sauberkeit – „Du musst dir die Hände waschen, ein Bad nehmen, deine Haare waschen…“
Die meisten Kinder wären vollkommen zufrieden damit, mit klebrigen Fingern, schmutzigen Knien, stinkenden Füßen und Haaren, die mit Haferflocken und Joghurt verklumpt sind, durchs Leben zu gehen. Wir möchten, dass sie ihre Spielsachen wegräumen und ihr Zimmer sauber halten. Sie würden gerne mit ihren Lastwagen und ihren Buntstiften im Bett schlafen. Und so weiter. Kinder können sich das vorstellen. Wir haben somit radikal unterschiedliche Vorstellungen.

Die meisten Kinder wären vollkommen zufrieden damit, 
mit klebrigen Fingern, schmutzigen Knien, stinkenden
Füßen und Haaren, die mit Haferflocken und Joghurt
verklumpt sind, durchs Leben zu gehen.
Warum sagen wir unseren Kindern nicht einfach, dass sie ihre Jacke aufhängen sollen oder, dass sie aufhören sollen zu quengeln?

Joanna: Stellen Sie sich mal vor, Sie kommen von der Arbeit nach Hause und Ihr Partner sagt: „Oh, gut, du bist zu Hause. Zieh deine Jacke aus, häng sie auf, setz dich hin und iss dein Essen. Beeil dich, hast du mich gehört, ich sagte, setz dich hin.‘ Selbst wenn das Essen gut riecht und Sie müde sind, gibt es etwas in Ihnen, das sich dagegen sträubt, weil niemand gerne gesagt bekommt, was er tun soll. Kinder bekommen den ganzen Tag lang gesagt, was sie tun sollen, und sie haben die gleichen nachtragenden Gefühle, die Erwachsene bekommen, wenn man uns sagt, was wir tun sollen.

Kinder bekommen den ganzen Tag lang gesagt, was sie tun
sollen, und sie haben die gleichen nachtragenden
Gefühle, die Erwachsene bekommen, wenn man uns sagt, was
wir tun sollen.
Wie sollen wir also unsere Kinder dazu bringen, zu kooperieren?

Joanna: Kinder werden tagsüber viel herumkommandiert. Es gibt so viele Dinge, die wir sie tun lassen müssen. Und natürlich mag niemand das Gefühl, herumkommandiert zu werden. Kein Kind und kein Erwachsener. Es gibt uns das Gefühl, trotzig zu sein. Befehle erzeugen automatisch Widerstand. Wenn wir also einen Befehl raushauen, arbeiten wir gegen unsere eigenen Interessen.
Um ein einfaches Beispiel zu geben, ist einer unserer Vorschläge, einen Befehl oder eine Drohung durch eine Wahlmöglichkeit zu ersetzen.
Anstelle von „Zieh jetzt deinen Schlafanzug an, sonst gibt es keine Gute-Nacht-Geschichte für dich!“ könnten wir sagen: „Willst du deinen Schlafanzug auf die normale Art und Weise anziehen… oder von innen nach außen?“ Oder: „Willst du ihn mit offenen Augen anziehen, oder willst du es mit geschlossenen Augen versuchen?“

Die dem Buch zugrunde liegenden Basisdaten, auf denen die praktischen Beispiele, Impulse und Sprachvorschläge aufgebaut sind, stimmen mit bedeutsamen Forschungsergebnissen aus den Feldern der Konfliktpsychologie sowie der Kommunikationswissenschaft überein und damit ist diese Publikation zugleich auch für elementarpädagogische Fachkräfte ein lesenswertes Praxislehrbuch zur weiteren Verbesserung der eigenen Sprachkompetenz.  

Prof. Dr. Armin Krenz auf kindergartenpaedagogik.de

Das hört sich danach an, als würden Sie dazu raten, dass Eltern ein bisschen albern sein sollten, wenn sie wollen, dass ihre Kinder etwas tun…

Es stimmt, dass dem eine humorvolle Grundhaltung zugrunde liegt. Viele der Vorschläge in unserem Buch haben spielerische Elemente. Kinder reagieren sehr stark auf Verspieltheit. Das kann fast magisch sein. Ein übler Konflikt lässt sich so in eine freudige Aktivität verwanden.
Ich hatte eine Mutter in meinem Workshop, die berichtete, dass sie mit ihrem Sohn erbitterte Kämpfe wegen des Aufräumens der Bauklötze hatte. Sie hatte mehrfach gedroht, sie wegzuwerfen, ohne erkennbaren Erfolg. Sie hatte ihn gezwungen, sie aufzuräumen, indem sie seine Hand über jeden einzelnen Klotz klemmte, seine Hand in die Klotztasche zwang und dann seine Finger von dem Klotz abzog. Du kannst dir wahrscheinlich vorstellen, wie unangenehm diese ganze Tortur war!
Nach unserer Workshop-Sitzung über Alternativen zu Befehlen und Drohungen beschloss sie, dass der Klotzsack mit einer schroffen, „klotzigen“ Stimme sprechen sollte. „Ich habe Hunger! FÜTTERE MICH MIT KLÖTZEN!“ Plötzlich rannte ihr Kind durch den Raum, um leckere Klötze aufzusammeln… Und auch sein älteres Geschwisterchen kam zur Hilfe. Der Klotzsack war vollgestopft mit Klötzchen, und er machte viele Kommentare über die verschiedenen Geschmacksrichtungen und den Zustand seines Verdauungstraktes. Eine neue Aufräumroutine war geboren.
Natürlich sind wir nicht immer in der Stimmung für Spiele, aber wenn wir die Energie aufbringen können, ist es ein mächtiges Werkzeug!

Bei unser Methode finden sich Wege, die Kinder dazu
bringen, sich kooperativ zu FÜHLEN, so dass das
Familienleben harmonischer verläuft, anstatt
Wege zu benutzen, die Kinder wütend und trotzig machen.
Manche Eltern vertreten schlicht die Meinung, ihre Kinder sollten einfach gehorchen, ohne sich immer Spiel und Spaß ausdenken zu müssen. Was können Sie diesen Eltern sagen?

Joanna: Es ist mehr als nur Spaß und Spiel. Es ist schon richtig. Wir wollen, dass unsere Kinder gut erzogen sind. Bei unser Methode finden sich Wege, die Kinder dazu bringen, sich kooperativ zu FÜHLEN, so dass das Familienleben harmonischer verläuft, anstatt Wege zu nutzen, die Kinder wütend und trotzig machen, während sich die Eltern frustriert fühlen. Letztlich schätzen wir alle den Geist der Kooperation und Fürsorge mehr als blinden Gehorsam, der meist nur auf Gewalt beruht.
Wir wollen, dass unsere Kinder auch noch kooperativ sind, wenn sie größer sind als wir. Und indem wir die Werkzeuge in diesem Buch verwenden, einschließlich der Problemlösung und das Erkennen und Anerkennen von Gefühlen, modellieren wir für unsere Kinder auch fürsorgliche und respektvolle Wege, um Konflikte mit anderen Menschen in ihrem Leben zu lösen.

Was anfangs nach mehr Arbeit aussieht, wird sich am Ende
als Erleichterung ihres Lebens herausstellen.
Die Eltern fühlen sich vielleicht zu müde und glauben nicht, dass sie das noch leisten können.

Joanna: Sie arbeiten für ein größeres Ziel. Und es ist nicht so schwer, wie es sich manchmal anhört. Sobald Eltern anfangen, solche Dinge zu tun, stellt sie fest, dass auch sie das Leben ein bisschen mehr genießen können, weil die Kinder kooperativer sind. Die Eltern und ErzieherInnen kommen mit weniger Kämpfen und mehr Spaß und mehr guten Gefühlen durch den Tag. Was anfangs nach mehr Arbeit aussieht, wird sich am Ende als Erleichterung ihres Lebens herausstellen.

Viele Eltern haben das Gefühl, dass alle anderen ihre Familiensituation besser im Griff haben. Kennen Sie das auch?

Joanna: Wir sitzen in unseren kleinen Kernfamilien fest und wissen nicht, was für Kämpfe es gibt. Jeder denkt, dass sein Kind das einzige ist, das zusammenbricht, wenn es vier Dinge malen muss, die mit einem B beginnen. Aber überall in der Stadt weinen Kinder hysterisch über ihren Hausaufgaben. In unserem Buch versuchen wir, dieses Gemeinschaftsgefühl wiederherzustellen, so dass man einen Blick auf all die Eltern werfen kann, die mit denselben Herausforderungen auf dieselbe menschliche, unvollkommene Weise umgehen.

In unserem Buch versuchen wir, dieses Gemeinschafts-
gefühl wiederherzustellen, so dass man einen Blick auf
all die Eltern werfen kann, die mit denselben Heraus-
forderungen auf dieselbe menschliche, unvollkommene
Weise umgehen.
Welchen Rat hast du für Eltern, die sich verzweifelt fühlen?

Joanna: Manchmal müssen sie sich eine Auszeit für sich selbst nehmen. Sagen sie sich: „Ich sehe, mein Kind will, dass ich mir sein Bild ansehe und es braucht das, aber ich kann das jetzt nicht. Ich brauche fünf Minuten, um mich hinzusetzen und meinen Tee zu trinken.‘ Ein Zweijähriger kann sie nicht verstehen. Aber ein Vierjähriger, der sich mit der Sprache der Gefühle beschäftigt hat, kann das schon. Sagen sie nicht: „Du bist böse, du belästigst mich, lass mich in Ruhe“. Sage sie: „Ich fühle mich mürrisch und müde und ich brauche ein wenig Zeit.“

Sei zu dir selbst so freundlich und nachsichtig wie zu
deinen Kindern und gib dir selbst genauso viele Chancen,
wie du sie deinen Kindern gibst.
Noch ein letzter Rat?

Joanna: Sei zu dir selbst so freundlich und nachsichtig wie zu deinen Kindern und gib dir selbst genauso viele Chancen, wie du sie deinen Kindern gibst. Behandle dich selbst liebevoll. Wenn dein Kind das sieht, bist Du ihm ein gutes Vorbild.

Das Buch von Joanna Faber und Julie King ist bei Oberstebrink unter dem Titel Wie Sie sprechen sollten, damit Ihr Kind Sie versteht – Ein Überlebenshandbuch für Eltern mit Kindern von 2 bis 7 Jahren“ erschienen, ISBN 978-3-96304-026-9, 24 €.




Quarkspitzen auch für ruhige Narrentage

Ein Rezept für leckere Quarkspitzen

Ob Corona oder nicht: Fasching, Karneval oder Fasnet kommt bestimmt. Auch wenn wir nicht mit vielen feiern können, müssen wir doch auf einige schöne Dinge, die zur Fachschingszeit gehören, nicht verzichten. Dazu passen die Quarkspitzen, die schon durch ihren Duft Genuss verbreiten.

Zutaten: 30 g Margarine, 1 Prise Salz, 1 Päckchen Vanillinzucker,
80 g Zucker, 2 Eier, 200 g Quark, 200 g Mehl, 1/2 Päckchen Backpulver, 30 g Rosinen, Ausbackfett, Puderzucker

Zubereitung: Margarine, Gewürz und Zucker schaumig schlagen. Die restlichen Zutaten beigeben und daraus einen Teig kneten.
Mit einem in das erhitzte Ausback­fett getauchten Löffel kleine Teig­stücke abstechen, goldbraun ausbacken und Puderzucker darüber sieben. Am besten schmecken die Quarkspitzen, wenn man sie frisch verzehrt.

Kirchenjahr_Reuter-Quarkspitzen
Reuter Kichenjahr

Diesen Artikel haben wir aus folgendem Buch entnommen:
Das Kirchenjahr mit Kindern feiern
Ein Vorlesebuch mit lustigen Geschichten, Backrezepten und Spielen.
Reuter, Thomas
Burckhardthaus-Laetare
ISBN: 9783944548906
96 Seiten, 14,95 €
Mehr dazu auf www.oberstebrink.de




Was hinter dem Ampelsystem für Kitas steckt

Drei-Stufen-Modell für eine Öffnungsperspektive und schnelle Impfungen:

Was passiert nach dem 14. Februar? Damit Kitas dann offiziell wieder öffnen können, hat Bundesfamilienministerin Franziska Giffey die Idee eines „Ampelsystems für Kitas“ ins Spiel gebracht. 

„Echte Öffnungsperspektive für Kitas und Schulen“

Was dahinter steckt, hat uns eine Sprecherin des Bundesfamilienministeriums mitgeteilt. Danach habe die Ministerin erklärt: „Die aktuellen Corona-Maßnahmen gelten bis zum 14. Februar, danach muss es echte Öffnungsperspektiven bei Kitas und Schulen geben. Klar ist, dass wir nicht alles auf einmal öffnen können. Wir arbeiten bereits an Strategien für ein mögliches Szenario im Kitabereich. Unser Vorschlag ist eine „Kita-Ampel“, bei der erstmal die Situation in einzelnen Kitas den Ausschlag gibt. Die Kita wird nach drei Kriterien angeschaut: Anzahl der infizierten Personen, Anzahl der Kinder in Quarantäne und Anzahl der Erzieherinnen und Erzieher in Quarantäne. Es gibt die Phasen grün, gelb und rot.
Ist niemand infiziert und weniger als zehn Prozent der Kinder und des Personals in Quarantäne, steht die Ampel auf grün. Der Regelbetrieb findet statt. Auf gelb schaltet die Ampel, wenn eine Person infiziert und eine Kindergartengruppe oder maximal ein Viertel des Personals in Quarantäne sind. Dann gibt es eingeschränkten Regelbetrieb. Das heißt zum Beispiel, die Kita ist offen, aber für weniger Stunden. Auf rot schaltet die Ampel, wenn zwei oder mehr Personen an Corona erkrankt und mehr als 25 Prozent des Personals oder mehr als eine Kindergruppe in Quarantäne sind. Dann wird die Einrichtung geschlossen und nur noch Notbetreuung gewährt.“

Zügig Impfen!

Dabei behält Giffey nun auch den Schutz der Kita-Fachkräfte im Auge. So betont auch die Sprecherin, dass es wichtig sei, die „Kita-Ampel“ im Zusammenhang mit dem zügigen Impfen und regelmäßigen Testungen des Personals zu betrachten. Die Tests seien elementarer Bestandteil des Konzepts.

Familienministerium in NRW lehnt Ampel ab

Als praxisfremd und völlig naiv bezeichnet der Familienminister in Nordrhein-Westfalen, Joachim Stamp, das Ampelsystem des Bundesfamilienministeriums. Dies werde zu einem völligen Chaos für Personal, Eltern und Träger führen, da Einrichtungen nicht ständig zwischen Regelbetrieb, eingeschränktem Regelbetrieb und Notbetreuung hin und her wechseln könnten.




Fasching mit Marcus und Luise

Eine Vorlesegeschichte mit einer Prinzessin, einem Gespenst und Kater Max

Zu Fasching oder Karneval gehört jede Menge Kreativität. In diesem Jahr enfällt wohl die Dekoration für die Party. Aber Kostüme und Masken bieten dennoch viel Raum für die Fantasie. Unsere Faschingsgeschichte stammt von Thomas Reuter aus seinem Buch „Das Kirchenjahr mit Kindern feiern“ und macht sicher allen großen und kleinen Zuhörern viel Freude.

Dies ist die Geschichte von der Waschmaschine, die eine Marzipanwurst aufgefuttert hat. Und das kam so:

Marcus und Luise wollten mit ihren Eltern Familienfasching feiern. Jeder musste sich ein Faschingskostüm ausdenken und ein Spiel überlegen.

Luise verkleidete sich als Prinzessin. Sie kramte ihre Schulanfänger-Zuckertüte aus dem Schrank, setzte sie sich auf den Kopf und schmückte sich mit bunten Tüchern. Dann ließ sie sich von Mama schminken. Fertig.

Marcus ging als Gespenst. Er schnitt in ein altes Bettlaken zwei kleine Löcher zum Durchgucken und zwei große Löcher für die Arme. Dann malte er eine Fratze auf den Stoff. Auch fertig. Der Familienfasching konnte beginnen.

Marcus und Luise waren ziemlich gespannt, was wohl Mama und Papa eingefallen war. Papa kam im dunkelblauen Anzug, mit weißem Hemd, geblümter Krawatte und frischgeputzten Halbschuhen. In der Hand trug er eine Aktentasche. „Ich bin ein Minister“, sagte er.

„Ich weiß, was eine Prinzessin tut und ein Gespenst“, erwiderte Luise. „Aber was macht ein Minister?“

„Ein Minister“, erläuterte Papa, „hat was zu sagen, zum Bei­ spiel wie viel Geld ein Staat ausgeben darf. Oder er fährt von Land zu Land und trifft sich mit anderen Ministern.“ „Aha“, sagte Luise.

Plötzlich knirschte es gewaltig, denn Mama passte kaum durch die Tür. Sie kam – als Waschmaschine. Nur Kopf, Arme und Beine schauten aus einem riesigen Karton hervor, den sie wie eine Waschmaschine gestaltet hatte: mit aufgemaltem Bullauge, Schaltern, Knöpfen und bunter Wäsche.

Kirchenjahr Fasching Reuter Waschmaschine

Marcus und Luise prusteten los, Papa strich sich schmunzelnd die Krawatte glatt. Mama konnte sich nicht mal hinsetzen in ihrem großen Karton. Also lehnte sie sich an den Schrank.

Kater Max kam als Kater: im schwarzen Fell mit weißem Latz. Er legte sich in die Sofaecke und beobachtete das Treiben. „Jetzt die Spiele“, sagte Marcus. „Papa, fängst du an?“ „Gut. Es folgt das ,Nachmach-Spiel‘. „

Papa kletterte auf einen Stuhl – die anderen taten es ihm nach. Papa hüpfte durchs Zimmer – die anderen auch. Plötzlich stoppte Papa – und wer nun noch wackelte, schied aus. Fünfmal spielten sie und fünfmal verlor Mama Waschmaschine, denn sie konnte sich ja kaum bewegen. Papa lachte sich schief dabei.

Nun war Mama an der Reihe. „Wir spielen: ,Ich sehe was, was du nicht siehst‘.“ Das kannten zwar alle schon, aber es macht halt immer wieder Spaß.

„Jetzt wäre ich gern dran“, sagte Marcus. „Jeder muss einen Pfannkuchen essen. Wer danach zuerst pfeifen kann, hat gewonnen.“ Jeder griff sich einen Pfannkuchen – und los ging‘s.

Papa stopfte sich sofort den ganzen Pfannkuchen in den Mund. Es machte „rrrtschsch“, der Pfannkuchen platzte und die Marmelade tropfte Papa übers Kinn aufs weiße Hemd und die geblümte Krawatte. „So wirst du nie Minister“, lachte Mama und Papa musste dreimal kräftig schlucken. Marcus nutzte die Lachpause und gewann das Spiel überlegen. „Luise, du bist dran.“ „Weiß ich selber. Wir spielen ,Wer hat das schönste Faschingskostüm?“‘ – Papa holte Zettel und Stifte. „Jeder darf nur einen Namen aufschreiben.“ Mama und Papa zwinkerten sich zu. Luise sammelte die Blätter ein.

Auf Mamas Zettel stand MARCUS, auf Papas Zettel LUISE. Marcus hatte MAMA geschrieben. Luises Zettel musste entscheiden. Als sie ihn umdrehte, war LUISE zu lesen.

„Ich hab zwei Punkte!“, jubelte sie.

„Das zählt nicht!“ rief Marcus. „Ich habe auch nicht meinen eigenen Namen aufgeschrieben!“

„Klar zählt das! Stimmt‘s, Papa?“

Papa, der mit seinem bekleckerten Hemd überhaupt keinen Punkt bekommen hatte, zögerte. „Na ja, Luise“, sagte er dann. „Wenn sich jeder selber wählt, kann überhaupt keiner gewinnen. Dann hat jeder einen Punkt.“

„Siehst du!“, ergänzte Marcus.

„Ich kann aber nur meinen eigenen Namen schreiben!“ Oh, daran hatte vorher niemand gedacht.

„Wen hättest du denn gewählt?“, fragte Papa, der hoffte, doch noch zu einem Punkt zu kommen.

„Die Waschmaschine“, sagte Luise sofort.

„Ich bin deine Mutter!“, meldete sich die Waschmaschine. „Wir haben eine Waschmaschine zur Mutter“, feixte Marcus.

„Und wo ist mein Preis?“, fragte Mama. Luise stocherte in der Spielecke herum und angelte eine Marzipanwurst hervor, die noch von ihrem Weihnachtsteller übrig war. Diesen Preis überreichte sie Mama Waschmaschine: „Für dich. Mir schmeckt das sowieso nicht besonders.“

Jetzt ärgerte sich Marcus, dass er nicht gewonnen hatte, denn hinter Luises Marzipanwurst war er schon lange her. Glücklicherweise ließ Mama alle abbeißen, die Appetit hatten.

Übrigens: Mama „Waschmaschine“ futtert nicht nur Marzipanwürste gern, sondern auch Erdnussflips, Lakritzschnecken, Fondantringe, Geleebananen, Salzstangen, Schaumzucker, Nussschokolade, Sahnetoffees, Pfefferminztaler und Fruchtbonbons. Aber das wären zehn andere Geschichten.

Reuter Kichenjahr

Diesen Artikel haben wir aus folgendem Buch entnommen:
Das Kirchenjahr mit Kindern feiern
Ein Vorlesebuch mit lustigen Geschichten, Backrezepten und Spielen.
Reuter, Thomas
Burckhardthaus-Laetare
ISBN: 9783944548906
96 Seiten, 14,95 €
Mehr dazu auf www.oberstebrink.de




„Kita-Fachkräfte haben höheres Covid-Infektionsrisiko“

Nach Analyse durch Kita-Träger Fröbel dringend Impfungen und Aussetzung der Beiträge gefordert:

Dass Kita-Fachkräfte mit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen sind,  haben schon die AOK  und der Dachverband der Betriebskrankenkassen festgestellt. Dass auch die Corona-Tests bei dieser Berufsgruppe deutlich häufiger positiv ausfallen als beim Durchschnitt der Bevölkerung, teilt aktuell der Kita-Träger Fröbel mit. Das Sozialunternehmen fordert deshalb eine zügige Impfung der Fachkräfte und eine Aussetzung der Elternbeiträge. 

Höheres Infektions-Risiko

Kita-Fachkräfte haben ein deutlich höheres Risiko, sich mit Covid-19 zu infizieren als die bundesdeutsche Gesamtbevölkerung. Das belegt jetzt auch eine interne Analyse des bundesweit aktiven Trägers Fröbel. Nach Auskunft des Sozialunternehmens fallen die Covid-19-Tests bei den seinen rund 4.200 Mitarbeitenden in den Einrichtungen im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt wesentlich häufiger positiv aus.

Bis zu 20 Prozent der Mitarbeitenden haben sich in manchen Regionen im Verlauf der Pandemie bereits infiziert. Fast an allen FRÖBEL-Standorten liegt diese Rate deutlich über dem Wert für die bundesdeutsche Gesamtbevölkerung von rund 2,6 Prozent. Andere Träger berichten ähnliches.

 „Unsere Beschäftigten bezahlen gerade mit ihrer Gesundheit für die Notbetreuung – egal ob diese gerade über Berufslisten oder über dringende Appelle an die Eltern organisiert wird. Denn zu kleinen Kindern kann man im Betreuungsalltag keinen Mindestabstand einhalten. Wenn die Kita-Fachkräfte unsere Kinder auch weiterhin bestmöglich bilden, betreuen und Eltern entlasten sollen ohne dabei zu erkranken, dann brauchen sie schnell ein Impfangebot,“ sagt Stefan Spieker, Geschäftsführer Fröbel Bildung und Erziehung gGmbH.

Die FRÖBEL-Auswertung nach ausgewählten Regionen und Standorten:

Anteil der bereits erkrankten oder positiv auf Covid-19 getesteten Mitarbeiter in Fröbel-Einrichtungen im Bezug auf die Gesamtbelegschaft bei Fröbel vor Ort:

Fröbel geht davon aus, dass diese Auswertung in Regionen ab 300 Beschäftigten Werte liefert, die auch für andere Kitas in der jeweiligen Region repräsentativ sind.

Weitere Fakten aus der Fröbel-Auswertung

  • Insgesamt ist eine deutliche Zunahme der Fälle seit November erkennbar.
  • Nach Analyse der vorliegenden Zahlen und ihrer Entwicklung kann lässt sich momentan grob davon ausgehen, dass sich jede Woche im eingeschränkten bzw. offenen Betrieb bis zu 0,5 Prozent der Beschäftigten neu infizieren – das ist eine Inzidenz von bis zu 500 und im Monat.
  • Setzt sich dieser Trend fort, werden bis Ende Februar rund zehn Prozent und bis Ende April rund 15 Prozent der Fröbel- Mitarbeitenden ein positives Testergebnis erhalten haben – wenn sich die neue Covid-19-Variante nicht schneller verbreitet als das in Deutschland bisher dominante Virus.

„Impfungen und Streichung der Kita-Elternbeiträge“

Mit Blick auf diese Zahlen fordert Fröbel zwei Dinge:

  1. Weil Kita-Fachkräfte bei ihrer Arbeit keinen Abstand halten können und sich öfter infizieren als alle anderen Berufsgruppen müssen sie so schnell wie möglich ein Impfangebot erhalten.
  2. Damit Eltern ihre Kinder weiterhin nur im absoluten Notfall in Einrichtung bringen, müssen Kita-Elternbeiträge bundesweit ausgesetzt werden.

Tatsächlich sind in vielen Kinderbetreuungseinrichtungen die Gruppen aufgrund der so genannten „Notbetreuung“ gut gefüllt. Die Eltern benötigen dafür keinen gesonderten Nachweis.

Impfdruck steigt

Mit dieser Forderung ist Fröbel alles andere als allein. Auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey fordert ein zügiges Impfen der Kita-Fachkräfte und Lehrkräfte. In Brandenburg fordern etwa der Landeselternrat und der Landeskitaelternbeirat die dortige Landesregierung zu einer Änderung der Impfstrategie auf. Die Möglichkeit dazu ergäbe sich mit der Zulassung des Impfstoffes von AstraZeneca. Lehrer und Erzieher leisteten einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Krise. Für sie müsse es unverzüglich ein Impfangebot geben. Nur so könnten Schulen und Kitas möglichst schnell zum Regelbetrieb zurückkehren. Der Philologenverband fordert dies für die Lehrer.




Väter und Kinder beim Spielen auf gleicher Wellenlänge

Kinder erwerben wichtige soziale Kompetenzen durch Interaktionen mit ihren Eltern:

Die Entwicklungspsychologinnen Trinh Nguyen und Stefanie Höhl von der Universität Wien erforschen, was beim Spielen mit den Eltern im Gehirn passiert. Erst kürzlich zeigten sie, dass sich während sozialer Interaktion die rhythmische Gehirnaktivität von Müttern und Kindern gegenseitig anpasst. In einer aktuellen Studie gingen sie nun der Frage nach, ob dieser Effekt auch zwischen Vätern und Kindern eintritt. Die Studie erscheint aktuell im Fachjournal „Child Development“.

Was passiert im Gehirn?

In der neuen Studie haben fünf bis sechs Jahre alte Kinder mit ihren Vätern gemeinsam oder getrennt Puzzles gelöst, so wie sie das zu Hause auch machen würden. Während des Spiels wurde durch funktionelle Nah-Infrarotspektroskopie (fNIRS) gleichzeitig die Gehirnaktivität von Vater und Kind abgeleitet. Bei dieser Methode werden Änderungen der Sauerstoffsättigung in der äußersten Schicht des Gehirns erfasst – hier insbesondere im Schläfenlappen und Frontalhirn. Eine Aktivierung in diesen Regionen steht im Zusammenhang mit dem Fassen gemeinsamer Absichten, gegenseitiger Perspektivenübernahme sowie Selbstregulation. Diese Prozesse sind besonders relevant für soziale Interaktionen und entwickeln sich im Vorschulalter.

Anpassung der Gehirnaktivität

„Wir konnten beobachten, dass eine wechselseitige Anpassung der Gehirnaktivität von Vater und Kind nur dann stattfand, wenn beide miteinander das Puzzle lösten. Zudem war die Anpassung der Gehirnaktivität höher bei jenen Vater-Kind-Paaren, in welchen sich der Vater stärker mit seiner Rolle als fürsorglicher und involvierter Vater identifizierte“, erklärt Nguyen. Die neue Studie belegt daher, dass nicht nur die Anpassung der Gehirnaktivität zwischen Müttern und Kindern, sondern auch zwischen Vätern und Kindern eine grundlegende Rolle in sozialen Interaktionen spielt.

Anpassung der Gehirnaktivität anders als bei Müttern

Interessanterweise waren die beobachteten Verhaltensmuster bei den Vater-Kind-Paaren trotz der wechselseitigen Anpassung der Gehirnaktivität anders als in den Mutter-Kind-Paaren aus der letzten Studie. Während die Anpassung der Gehirnaktivität bei den Vater-Kind-Paaren von der Identifikation des Vaters mit der Vaterrolle abhing, war bei den Mutter-Kind-Paaren entscheidend, ob beide in der Spielsituation aufeinander eingingen. Was genau diese Unterschiede bedeuten und wie sich diese möglicherweise auf die Eltern-Kind-Beziehung auswirken, wollen die ForscherInnen in zukünftigen Studien weiterführend untersuchen.

Publikation in „Child Development“:
Interpersonal Neural Synchrony During Father–Child Problem Solving: An fNIRS Hyperscanning Study. Trinh Nguyen, Hanna Schleihauf, Melanie Kungl, Ezgi Kayhan, Stefanie Höhl, Pascal Vrticka. Child Development (2021). DOI: 10.1111/cdev.13510




ErzieherInnen stehen an der Spitze der Corona-Krankschreibungen

Schließungen haben Situation verbessert:

Beschäftigte in Kindergärten sind nach Auswertungen des Dachverbandes der Betriebskrankenkassen (BKK DV) die stärkste von Covid-19 betroffene Berufsgruppe. Das zeigen kumulierte Krankheitsdaten von rund vier Millionen BKK-Versicherten, die sich zwischen März und November 2020 krankgemeldet haben.

162 Krankmeldungen pro 100.000

Schon im Dezember hatte die AOK gemeldet, dass Berufe in der Kindererziehung am stärksten von Covid-19 betroffen seien. Das bestätigt nun auch der BKK DV in einer Mitteilung. „Mit 162 Krankmeldungen aufgrund einer Infektion mit dem Coronavirus je 10.000 Beschäftigte liegen Kitas und Vorschulen noch vor den Pflegekräften in Altenheimen und medizinischem Personal in Krankenhäusern“, teilt die politische Interessenvertretung der betrieblichen Krankenversicherungen mit. Dem Dachverband gehören aktuell 72 Betriebskrankenkassen (BKK) sowie vier BKK Landesverbände an.

Altenpflegeberufe im Dezember stärker betroffen

In der aktuellen Auswertung der Dezemberzahlen der Betriebskrankenkassen liegen nun jedoch die Altenpfleger und Altenpflegerinnen deutlich vor den Erzieherinnen und Erziehern. Sie führen die Statistik mit 408,7 Krankschreibungen je 10.000 Beschäftigte vor dem medizinischen Personal in Krankenhäusern (380,7) an.

Notbetrieb hat wohl geholfen

In den Zahlen für die Erzieherinnen und Erzieher bildet sich im Dezember wohl der durch den Lockdown bedingte Notbetrieb in Kindergärten und Vorschulen ab. „Die angespannte Situation in den Altenheimen während der ansteigenden zweiten Welle der Infektionen zum Jahresende spiegelt sich in unseren Zahlen. Die Beschäftigten in den Altenheimen arbeiten am Limit“, so Franz Knieps, Vorstand des BKK DV.

Warten auf die Impfung?

Diese Erkenntnisse ändern nichts an der aktuellen Situation. Viele Kindergärten sind zwar offiziell geschlossen, müssen jedoch eine Notbetreuung anbieten. Da dazu meist kein Nachweis notwendig ist, sind viele Kindergruppen weiterhin gut besucht. Da zudem Impfstoffe fehlen, wird auch das Personal in Kitas und Grundschulen noch lange nicht geimpft.




Öko-Test schaut sich die Bio-Milch ganz genau an

Testbericht von Öko-Test gratis im Netz:

Eben ist die aktuelle Ausgabe des Öko-Test-Magazins am Kiosk erschienen. Neben Spaghetti, Cornflakes, Gesichtscremes für trockene Haut, Wundschutzcremes für Babys, Waschlotionen für Babys und Mascara haben die Tester auch Bio-Milch unter die Lupe genommen. Dieser Test ist gratis im Internet abrufbar.

„Die Bio-Milch in unserem Test ist ihren Preis wert. Die Qualität stimmt meistens und die Kühe haben größere Chancen auf ein gutes Leben“, schreibt Öko-Test. „Dennoch muss sich die Bio-Branche noch weiterentwickeln, wenn sie den Tieren, den Bauern und den Erwartungen der Kunden gerecht werden will.“

Dabei ist Bio eben nicht gleich Bio. Was manche Höfe, Molkereien und Verbände besser machen als andere, erklärt Öko-Test in zehn Punkten. Dazu gehören

  1. Bio-Zertifizierung
  2. Rückverfolgbarkeit zu den Höfen
  3. Anteil der antwortenden Höfe
  4. Unabhängige Tierwohlkontrolle
  5. Anbindehaltung
  6. Ausreichend Fress- und Liegeplätze
  7. Abkalbeboxen und Krankenabteile
  8. Weidegang
  9. Enthornung
  10. Kuhgebundene Kälberaufzucht

Insgesamt haben die Tester 20 verschiedene Bio-Milch-Sorten unter die Lupe genommen. Wer „seine“ Sorte nicht findet, kann zumindest versuchen, sich an den Kriterien zu orientieren. Hier geht es zum TEST.