Gefährliches Spiel mit den Spiele-Apps für Kinder

Laut Stiftung Warentest sind fast alle populären Games im Test durchgefallen

Eine Figur läuft die Straße entlang, in der Hand ein Maschinengewehr. Sie erschießt eine andere Figur, das Blut spritzt, der Täter lädt nach und knallt noch jemanden ab. Beobachtet haben die Tester der Stiftung Warentest diesen Amoklauf in einer Spiele-App, die ab zwölf Jahren freigegeben ist und sogar noch jüngere Kinder problemlos zulässt.

Die Testerinnen und Tester fanden auch furchterregende Monster, Sexszenen sowie faschistische und antisemitische Nutzer- und Gruppennamen. Im Test wurden einige dieser Funde gemeldet. Die Anbieter reagierten oft gar nicht – und selbst wenn, änderten sie mitunter nichts. Das war auch dann der Fall, wenn sie auf Fragen nach Handynummern von Kindern hingewiesen wurden.

Gewalt, Sex, Hassbotschaften und noch mehr

Gewalt, Sex und Hassbotschaften waren aber längst nicht alles, was im Test von 16 populären Handy-Spielen für Android beunruhigt hat. „Besonders problematisch ist das manipulative Spieldesign der Apps“, sagt Dr. Holger Brackemann, Bereichsleiter Untersuchungen der Stiftung Warentest. „Es verleitet Kinder dazu, immer mehr zu spielen und immer mehr zu kaufen.“

Beispiele für Spieldruck sind Belohnungen für tägliches Zocken, soziale Verpflichtungen gegenüber Mitspielern oder Aufforderungen, zu bestimmten Zeiten zu spielen.

Die meisten Spiele setzen auf In-App-Käufe

Die meisten Spiele setzen zudem stark auf In-App-Käufe. Gamer können etwa virtuelle Waffen, Textilien oder Ressourcen wie Feenstaub und Edelsteine erwerben. Pro Kauf können bis zu 240 Euro anfallen.

Dazu setzen die Anbieter allerlei Tricks im Spieldesign („Dark Patterns“) ein. So verschleiern sie etwa reale Kosten durch fiktive Währungen, verleiten zum Kauf virtueller Gegenstände, die den Spielfortschritt beschleunigen – oder bauen Wartezeiten ein, die sich per Kauf überspringen lassen.

Urteil „Inakzeptabel“

Das Gesamturteil für Brawl Stars, Subway Surfers, Pokémon Go, Fortnite und Co. lautet daher: Inakzeptabel. Minecraft ist das einzige Spiel im Test, das besser abgeschnitten hat. Mit etwas elterlicher Unterstützung und technischen Kniffen ist es für Kinder okay.

„Wir fordern ‚Kinderschutz by default‘ – das heißt: Verzicht auf In-App-Käufe und auf Dark Patterns bei Spielen für Kinder“, so Brackemann. Die Grundeinstellungen der Apps sollten so sein, dass sie von Kindern bedenkenlos genutzt werden können. Auch eine bessere Kontrolle jugendgefährdender Inhalte sei dringend nötig.

Was Eltern tun können, erläutert Martin Gobbin, Multimedia-Experte bei der Stiftung Warentest: „Eltern sollten mit ihren Kindern über Spiele-Apps und deren Risiken reden. Außerdem können sie In-App-Käufe verhindern, die Bildschirmzeit begrenzen und Kinder offline spielen lassen.“ Sie können auch Alternativen aufzeigen: „Abseits der populären Spiele-Apps gibt es auch viele Games, die besser für Kinder geeignet sind.“

Der vollständige Test Spiele-Apps mit weiteren Tipps für Eltern findet sich unter www.test.de/spiele-apps. Er erscheint auch in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift test, die seit 23. Mai erhältlich ist.

Quelle: Pressemitteilung Stiftung Warentest




Kinderreport 2024: Große Sorgen um den Erhalt der Demokratie

Kommentierte Studie im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerks ist jetzt online und bereit zum Download

Das Vertrauen in den dauerhaften Erhalt der Demokratie in Deutschland ist erschreckend gering: Nur rund zwei Drittel der erwachsenen Bevölkerung (67 Prozent) traut der heutigen Generation der Kinder und Jugendlichen zu, als Erwachsene Verantwortung für den Erhalt unserer Demokratie zu übernehmen. Die Kinder und Jugendlichen sind bei dieser Frage noch skeptischer:

Nur 54 Prozent trauen der heutigen jungen Generation zu, sich als Erwachsene für die Demokratie in Deutschland einzusetzen. Bei der Vermittlung demokratischer Überzeugungen und Fähigkeiten sind nach Ansicht der Erwachsenen die Familie und das Elternhaus zentral: Für 85 Prozent trägt hauptsächlich das familiäre Umfeld die Verantwortung dafür, bei Kindern und Jugendlichen demokratische Überzeugungen und Fähigkeiten zu fördern. Die Kinder und Jugendlichen hingegen sehen die Hauptverantwortlichkeit bei der Vermittlung demokratischer Überzeugungen und Fähigkeiten bei Schulen und Kitas (73 Prozent).

Kinder und Jugendliche fordern mehr Geld für die Kinder- und Jugendarbeit

Um die demokratischen Überzeugungen und Fähigkeiten bei jungen Menschen besser zu fördern, sollte es aus Sicht der befragten Kinder und Jugendlichen (92 Prozent) vor allem mehr Geld für die Kinder- und Jugendarbeit geben, zum Beispiel für Jugendclubs. 91 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind der Auffassung, dass die Interessen der jungen Generation stärker in der Politik berücksichtigt werden sollten, 89 Prozent sind der Auffassung, dass im Schulunterricht mehr über aktuelle politische Ereignisse gesprochen und die erklärt werden sollten.

Bei den Erwachsenen (jeweils 89 Prozent) werden ein verstärkter Austausch zu aktuellen politischen Ereignissen im Schulunterricht und die Förderung sozialer Begegnungsmöglichkeiten, beispielsweise in Form von Stadtteilzentren oder Jugendfreizeiten, als wichtigste Maßnahmen angesehen, um die demokratischen Überzeugungen und Fähigkeiten bei jungen Menschen zu fördern. 86 Prozent sprechen sich in diesem Zusammenhang für eine bessere finanzielle Ausstattung der Kinder- und Jugendarbeit aus.

Das sind zentrale Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter Erwachsenen sowie einer ergänzenden Kinder- und Jugendbefragung des Sozial- und Politikforschungsinstituts Verian im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes für den Kinderreport 2024, den der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, Thomas Krüger, der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, und der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, Holger Hofmann, vorgestellt haben.

Ausgewählte Ergebnisse der Umfrage für den Kinderreport 2024 im Einzelnen:

Verantwortung für die Demokratie übernehmen

Gut zwei Drittel (67 Prozent) der Erwachsenen trauen der heutigen Generation der Kinder und Jugendlichen zu, als Erwachsene Verantwortung für den Erhalt unserer Demokratie zu übernehmen. Allerdings zeigt sich ein knappes Drittel (30 Prozent) in dieser Frage eher skeptisch.

Die Kinder und Jugendlichen sind bei dieser Frage skeptischer. Hier trauen nur 54 Prozent der Befragten der heutigen Generation der Kinder und Jugendlichen zu, als Erwachsene Verantwortung für den Erhalt unserer Demokratie zu übernehmen, 23 Prozent trauen es ihnen nicht zu. Bei der Bewertung dieser Zahlen ist zu beachten, dass ebenfalls 23 Prozent der Kinder und Jugendlichen bei dieser Frage „Weiß nicht“ angegeben oder keine Angabe gemacht haben.

Kompetenz von Kindern zur Teilhabe an demokratischen Prozessen

54 Prozent der Erwachsenen sind der Auffassung, dass es Kindern und Jugendlichen an Kompetenzen fehlt, um an demokratischen Prozessen teilzuhaben, 43 Prozent sind gegenteiliger Meinung.

Auch die befragten Kinder und Jugendlichen sind überwiegend der Ansicht (48 Prozent), dass es Kindern und Jugendlichen an Kompetenzen fehlt, um an demokratischen Prozessen teilzuhaben, 30 Prozent sind nicht dieser Auffassung. Dabei ist zu beachten, dass 22 Prozent der Kinder und Jugendlichen bei dieser Frage „Weiß nicht“ angegeben oder keine Angabe gemacht haben.

Fähigkeiten von Kindern zur Teilhabe an demokratischen Prozessen

Bei der Zuschreibung verschiedener Kompetenzen im Hinblick auf die Teilhabe an demokratischen Prozessen sind die befragten Erwachsenen vor allem der Meinung (73 Prozent), dass die junge Generation über entsprechendes Selbstvertrauen verfügt. Nach Auffassung der Mehrheit der Erwachsenen (59 Prozent) verfügen Kinder und Jugendliche auch über ausreichende Konfliktbereitschaft, um an demokratischen Prozessen teilzuhaben. Eine knappe Mehrheit der Erwachsenen (50 Prozent) ist auch der Ansicht, dass Kinder und Jugendliche über ein ausreichendes Maß an Informiertheit verfügen, 47 Prozent sind gegenteiliger Meinung.

50 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen sind bei der Zuschreibung von Fähigkeiten, die für die Beteiligung an demokratischen Abläufen wichtig sind, der Meinung, dass es der jungen Generation meist leichtfällt, bei Problemen gemeinsam mit anderen eine Lösung zu finden. Zugleich sind 48 Prozent der Meinung, dass sich Kinder und Jugendliche bei unterschiedlichen Meinungen meist einigen können. Nach Meinung von 47 Prozent der Befragten haben Kinder und Jugendliche meistens Vertrauen in sich selbst.

Gründe für den Verlust von Demokratiefähigkeit und Demokratiezufriedenheit

Den Hauptgrund sehen die Erwachsenen (81 Prozent) darin, dass in der Gesellschaft insgesamt die Fähigkeiten für ein respektvolles Miteinander und die Offenheit für unterschiedliche Meinungen abnehmen. Dass Kinder und Jugendliche sich und ihre Interessen von den politisch Verantwortlichen nicht angemessen vertreten fühlen und die Demokratie dadurch bei der jungen Generation an Zustimmung verliert, meinen 77 Prozent der Erwachsenen. Nach Ansicht von 68 Prozent sind Kinder und Jugendliche in Deutschland frustriert, weil ihre Interessen in der Gesellschaft nicht ausreichend berücksichtigt werden.

88 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen sind der Meinung, dass die junge Generation heute weniger mit der Demokratie zufrieden ist, weil sich die Menschen in Deutschland insgesamt immer weniger mit Respekt begegnen und weniger offen für unterschiedliche Meinungen sind. Dass sich die Politikerinnen und Politiker nicht genug für ihre Interessen einsetzen, meinen 86 Prozent der Kinder und Jugendlichen. Und 81 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind der Meinung, dass die junge Generation heute weniger zufrieden mit der Demokratie ist, weil die Informationen zu Politik für Kinder und Jugendliche meistens uninteressant sind.

Verantwortung für die Demokratieförderung von Kindern und Jugendlichen

Bei der Vermittlung demokratischer Überzeugungen und Fähigkeiten sind nach Ansicht der Erwachsenen die Familie und das Elternhaus zentral: Für 85 Prozent trägt hauptsächlich das familiäre Umfeld die Verantwortung dafür, bei Kindern und Jugendlichen demokratische Überzeugungen und Fähigkeiten zu fördern. Eine wesentliche Rolle bei der Demokratieerziehung wird auch den Bildungseinrichtungen zugesprochen: Rund zwei Drittel (65 Prozent) der erwachsenen Bevölkerung sind der Ansicht, dass Kitas und Schulen für die Ausbildung demokratischer Fähigkeiten die Hauptverantwortung haben.

Die Kinder und Jugendlichen hingegen sehen die Hauptverantwortlichkeit bei der Vermittlung demokratischer Überzeugungen und Fähigkeiten, anders als die Erwachsenen, bei Schule und Kita (73 Prozent). Bei der Vermittlung demokratischer Überzeugungen und Fähigkeiten ist nach Ansicht der Kinder und Jugendlichen auch die Familie und das Elternhaus wichtig, allerdings mit deutlich niedrigeren Zustimmungswerten als bei den Erwachsenen: Für 60 Prozent trägt hauptsächlich das familiäre Umfeld die Verantwortung dafür, bei Kindern und Jugendlichen demokratische Überzeugungen und Fähigkeiten zu fördern.

Maßnahmen zur Förderung demokratischer Überzeugungen bei jungen Menschen

Bei den Erwachsenen wird ein verstärkter Austausch zu aktuellen politischen Ereignissen im Schulunterricht als wichtigste Maßnahmen angesehen, um die demokratischen Überzeugungen und Fähigkeiten bei jungen Menschen zu fördern. 89 Prozent sind dieser Ansicht. Ebenfalls 89 Prozent halten die Förderung sozialer Begegnungsmöglichkeiten, beispielsweise in Form von Stadtteilzentren oder Jugendfreizeiten, für eine sinnvolle Maßnahme. Und 86 Prozent der Erwachsenen halten mehr Geld, um den Erhalt und Ausbau der Kinder- und Jugendarbeit finanziell abzusichern, für wichtig, um die demokratischen Überzeugungen und Fähigkeiten bei jungen Menschen zu fördern.

Aus Sicht der befragten Kinder und Jugendlichen sollte es vor allem mehr Geld für die Kinder- und Jugendarbeit geben, zum Beispiel für Jugendclubs, um die demokratischen Überzeugungen und Fähigkeiten bei jungen Menschen zu fördern. 92 Prozent sehen das so. 91 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind der Auffassung, dass die Interessen der jungen Generation stärker in der Politik berücksichtigt werden sollten. Und 89 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind der Ansicht, dass im Schulunterricht mehr über aktuelle politische Ereignisse gesprochen und diese erklärt werden sollten.

1672 Personen befragt

Für den Kinderreport 2024 des Deutschen Kinderhilfswerkes führte das Sozial- und Politikforschungsinstitut Verian zwei Umfragen in Deutschland durch, eine unter Kindern und Jugendlichen (10- bis 17-Jährige) und eine unter Erwachsenen (ab 18-Jährige). Befragt wurden insgesamt 1.672 Personen, davon 666 Kinder und Jugendliche sowie 1.006 Erwachsene. Die Befragungen der Kinder und Jugendlichen erfolgte altersgerecht online unter Nutzung eines Access-Panels, die Erwachsenen wurden mittels computergestützter Telefoninterviews befragt. Alle Fragen wurden Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen gleichermaßen gestellt, allerdings wurde den Kindern und Jugendlichen ein Fragebogen mit Formulierungen vorgelegt, die der Altersgruppe angepasst worden waren.

Der Kinderreport 2024 des Deutschen Kinderhilfswerkes, die Fragen und Ergebnisse der Umfragen für den Kinderreport 2024 sowie eine Zusammenfassung des Kinderreports 2024 können unter www.dkhw.de/Kinderreport2024 heruntergeladen werden.

Quelle: Pressemitteilung Deutsches Kinderhilfswerk




Mit Kindern die Sterne des Wissens vom Himmel holen

supernova

Forscherstation Heidelberg und ESO Supernova Garching stärken frühe naturwissenschaftliche Bildung durch Fortbildung

Abenteuer Weltall ein Thema für Kita und Grundschule? Auf jeden Fall! Schließlich fängt das Universum nicht erst vor der Haustür an, sondern wir selbst sind ein Teil von ihm. Und genau das fasziniert viele Menschen. Wie es geht, diese Begeisterung in naturwissenschaftlichen Wissensdurst zu verwandeln, zeigt die von der Klaus Tschira Stiftung ermöglichte Kooperation der Forscherstation Heidelberg mit der ESO Supernova, Planetarium und Besucherzentrum in Garching. Pädagogische Fachkräfte können dort nicht nur kostenlosen Fortbildungen besuchen. Sondern sie können sich jetzt auch Forscherkisten ausleihen, um mit Kindern Naturphänomene in den Blick zu nehmen.

Kooperationen machen Bildung möglich

Seit 2021 kooperieren diese beiden Einrichtungen, um frühe naturwissenschaftliche Bildung kostenfrei in der Region München zu stärken. In der Metropolregion Rhein-Neckar arbeitet die Forscherstation schon seit über zehn Jahren mit dem Heidelberger Haus der Astronomie zusammen.

Umrahmt von einem Markt der Möglichkeiten erläuterten Tania Johnston (Leiterin der ESO Supernova) und Alev Dreger,  Förderreferentin für Bildung der Klaus Tschira Stiftung, ihre Begeisterung für die Kooperation. Für Tania Johnston sind die Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche, aber auch für die pädagogischen Fach- und Lehrkräfte zentraler Bestandteil des Angebots ihrer Einrichtung. 60.000 Besuchende im Jahre weist die ESO Supernova im fünften Jahr ihres Bestehens auf – Tendenz immer noch stark steigend. Darunter waren 2023 mehr als 10.000 Kinder sowie Schülerinnen und Schüler. Johnston weiß aus eigener Erfahrung, dass die ersten Eindrücke, die Kinder von den Naturwissenschaften bekommen, prägend sind. Auch deshalb ist sie stolz auf die Kooperation mit der Forscherstation und das einzigartige Angebot, das durch die Unterstützung der Klaus Tschira Stiftung möglich ist.

Verstehen ist ein Menschenrecht

Förderreferentin Alev Dreger hob hervor, dass sich astronomische Inhalte besonders leicht und anschaulich darstellen lassen. Abgeholt werden Groß und Klein hierfür bei ihrer Neugierde und bei ihrem Staunen. Die Klaus Tschira Stiftung verstehe sich als eine Art Geburtshelferin, die vor allem niederschwelligen Projekten mit Breitenwirkung helfe, das Licht der Welt zu erblicken. Dabei gehe es immer auch um Bildungschancen und Bildungsgerechtigkeit. Fokus der von der Stiftung ermöglichten Kooperationsprojekt sei aber vor allem, die pädagogischen Fachkräfte zu ermutigen, damit diese wiederum die Kinder auf ihrem Weg begeistern können.

Markus Rehm, fachlicher Leiter der Forscherstation, erklärte, warum für ihn gilt: „Verstehen ist ein Menschenrecht“ und warum er frühe naturwissenschaftliche Bildung in Kita und Grundschule gerade deshalb als Chance begreift. Bildung und Lernen sind für den Professor für die Didaktik der Naturwissenschaften an der Pädagogischen Hochschule eine Frage der Gerechtigkeit. Gerade in Zeiten des schlechtesten deutschen PISA-Ergebnisses aller Zeiten müsse dieser Aspekt endlich Einzug in die Bildungslandschaft halten. „Jeder Mensch muss lernen dürfen“, so Rehm.

Bildungschancen beginnen laut ihm schon mit dem In-der-Welt-Sein und den ersten Erfahrungen eines Kindes. Da werde das Ich mit der Welt verknüpft und der Boden für Lernerfahrung und Lernerfolg bereitet. Gerade frühkindliche naturwissenschaftliches Lernen ermögliche den Wissensdurst und damit den Antrieb für lebenslanges Lernen. Die Rolle von pädagogischen Fach- und Lehrkräften kann hier seiner Ansicht nach nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Wolfgang Vieser von der ESO Supernova und Natalie Fischer (Forscherstation und Haus der Astronomie, Heidelberg) freuten sich, dass die Astronomie so ein wunderbarer Türöffner für Groß und Klein in die Welt der Naturwissenschaften geworden ist. Genau dies habe sich Klaus Tschira für die Bildungsprojekte seiner Stiftung erhofft.

Aus der Praxis berichteten die beiden pädagogischen Fachkräfte Melanie Kapeller und Moritz Sagmeister aus Giesing. Sie lobten die Kooperation einhellig: „Wir hatten die besten Partner, die man sich wünsche kann, um Kinder auf den Weg zu bringen, ihrer Neugierde zu folgen“. Anfängliche Bedenken, selbst nicht genug Ahnung zu haben, habe das Fortbildungsteam in der ESO Supernova schnell zerstreuen können. „Fragt, wie die Kinder und fangt einfach an“, brachten sie ihre Erfahrung auf den Punkt.

Und hier geht es zu den Fortbildungen: 

Sonne, Mond und Sterne – Abenteuer Weltall in der Kita (forscherstation.info)

Kleine Dinge, große Fragen – Im Kita-Alltag gemeinsam staunen und forschen (forscherstation.info)




Mit beleduc lernen für den Umweltschutz

beleduc

Wie können wir Kindern das Thema Umweltschutz näherbringen?

„Save our Planet“ ist eine Produktlinie, die sich genau darum dreht, den ganzheitlichen Schutz der Erde zu stärken. Das Sortiment bei beleduc wird auch zukünftig zu diesem Thema immer weiterwachsen. Wir wollen vermitteln: Obwohl ich ein kleines Kind bin, hat mein Handeln eine große Wirkung. Ich bin ein kleiner, großer Klimaheld!

Unsere Erde braucht starke Helden

Unsere „Save our Planet“ Produkte werden durch fünf tierische Helden mit verschiedenen Themenbereichen begleitet und jeder hat dabei eine eigene Mission. Billy Biene sorgt sich um die Artenvielfalt auf der Wiese, Foxy Fuchs um einen gesunden Wald mit unterschiedlichen Bäumen und Pflanzen. Wanda Waschbär ist eine echte Alltagsheldin und hilft bei der richtigen Mülltrennung. Paul Pinguin stellt sich gegen die globale Klimaerwärmung und Tina Turtle beschützt die Ozeane. Mit den Klimahelden von beleduc können Kinder herausfinden, welche Probleme angepackt werden müssen, um den Planeten zu retten.

Hier geht’s zu den Tier-Steckbriefen und Ausmalbildern:

Entdecken Sie das umfangreiche Zusatzmaterial zum Thema Nachhaltigkeit und Umwelt auf: www.beleduc.de

Auf unserer Webseite finden Sie neben einer „Igel-Projektwoche“, auch Garten-Ideen, Aussaatkalender, Anleitungen zu Upcycling-Projekten, wie einem Insektenhotel aus einer alten Konservendose, Ausmalbilder und vieles mehr.

Spiele rund um das Thema Nachhaltigkeit

Die „Save our Planet“ Linie umfasst derzeit fünf Produkte. Mit dem Zuordnungspuzzle „HUMANICO Mülltrennung“ lernen Kinder spielerisch das Thema Recycling und eine richtige Mülltrennung kennen. Auch das Legespiel „What Can I Do“ handelt vom logischen Kombinieren in Bezug auf unsere Umwelt und hilft Kindern, ihr Verhalten in der Welt spielerisch zu reflektieren. Bei „Pingolino“ müssen die kleinen Pinguine gerettet werden, da ihre Eisschollen langsam schmelzen. „Joe’s Zoo“ erklärt kindgerecht die wichtige Rolle des Artenschutzes in Zoos. Der Seestern „Mr. Bubbles“ lädt zum Kuscheln ein und informiert mit einem integrierten Spiel gleichzeitig über Umweltverschmutzung.

HUMANICO Mülltrennung

  • Lernen für den Umweltschutz
  • Leichte Selbstkontrolle durch die Kontur der Puzzleteile
  • Mit Booklet für viel Hintergrundwissen
  • In praktischer Holzbox

What Can I Do

  • Leichte Selbstkontrolle durch die Kontur der Puzzleteile
  • Mit Booklet in kindgerechter Sprache
  • In praktischer Holzbox

Pingolino

  • Fördert erstes Zählen und Spielübersicht
  • Über die Folgen der Klimaerwärmung reden

Joe’s Zoo

  • Fördert mathematische und sprachliche Kompetenzen   
  • Erstes Erkennen von Mengen

Mr. Bubbles Seestern

  • Hochwertige und kuschelige Stoffqualität
  • Spielvarianten für bis zu 4 Kinder
  • Thema Umweltschutz kindgerecht erklärt

Beleduc übernimmt Verantwortung

Zur Nachhaltigkeit gehört für uns der Klima- und Naturschutz genauso wie die Verantwortung für alle Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten und die uns vertrauen. Langlebigkeit fängt bei uns in der Produktenwicklung an. Mit durchdachten Spielkonzepten und Varianten regen wir einen hohen Aufforderungscharakter an, was langen Spielspaß garantiert. Viele unserer Spiele und Puzzle werden seit den Anfängen aus Holz gefertigt – seit 2024 sind einige unserer Produkte auch FSCTM-zertifiziert verfügbar.




Bei den Naturdetektiven gibt es ein kostenloses Naturschutz-Magazin

kinatschu

Das Bundesamt für Natruschutz stellt ein breites Programm für Kinder zu verschiedenen Umwelt- und Naturthemen zur Verfügung

Die Kinatschu begleitet Kinder durch alle vier Jahreszeiten. Außerdem gibt es Sonderhefte zu verschiedenen Naturschutz-Themen. Wussten Sie zum Beispiel, dass unsere Städte voller wilder Tiere sind? Mehr darüber erfahren die Kinder im Kinatschu „Stadtnatur“. Oder lesen Sie im Kinatschu „Zoo“, wer der klügste Kopf im Zoo ist.

Hier können Sie alle Hefte kostenlos als PDF herunterladen.

Zur Zeit können Sie die Hefte „Frühling“ und „Ferien“ in gedruckter Form kostenlos bestellen.

Zum Kinatschu-Bestellformular

Viele weitere Informationen und praktische Spieletipps rund um die Natur finden Sie auf naturdetektive.bfn.de

naturdedektive

Quelle: Bundesamt für Naturschutz




Anschauliche Antworten und neue Fragen rund um Klima und Umwelt

regenwald

Ole Häntzschel/Matthias Stolz: Wie viel Regenwald passt auf dieses Brot?

Der Klimawandel und die Umweltzerstörung bergen enorme Veränderungen in sich.  Dabei ist nicht nur schwer abzusehen, was auf uns zukommt, sondern auch, was wir noch dagegen tun können. Und wer verändern will, muss verstehen können, was geschieht. Doch die Realität ist komplex und viele Dinge sind abstrakt.

Um beides für Kinder verständlicher zu machen, haben Ole Häntzschel und Matthias Stolz rund um die Themen Klima und Umwelt anschauliche Grafiken geschaffen und in dem Buch „Wie viel Regenwald passt auf dieses Brot?“ bereits vor einiger Zeit veröffentlicht. Dabei geht es um Themen wie „Was bringen Veränderungen im Alltag?“, „Wie viel Biomüll schafft es in den Biomüll“, „Was produziert am meisten schädliche Klimagase?“ oder eben „Wie viel Regenwald passt auf dieses Brot?“ Die Antwort lautet: „Bis zu 142 Quadratzentimeter Regenwald werden für den täglichen Frühstückstoast mit Nuss-Nougat-Creme gerodet.“ Die Antwort mag zwar stimmen, dennoch hat wohl kaum jemand eine Vorstellung von dem, was 142 Quadratzentimeter bedeuten. Deshalb übersetzen Häntzschel und Stolz diese in „etwas größer als das Toastbrot selbst“ und bilden dieses Toastbrot ab. So funktioniert es mit der Anschaulichkeit viel besser.

Mit insgesamt 50 Grafiken veranschaulichen sie Zahlen mit Bildern, zeigen Hintergründe und Zusammenhänge auf und weisen auf erstaunliche Tatsachen hin. Wie viel Umweltbelastung sich etwa einsparen lässt, wenn man gemeinsam in die Wanne steigt. Oder: Welche Möglichkeiten es gibt, Spielzeug auf vernünftigen Weg loszuwerden. Und wie viel Geld die Lebensmittel wert sind, die von Menschen weggeworfen werden.

Viele Antworten finden sich beim Durchblättern des Buches. Neue Fragen ergeben sich und über Manches ließe sich diskutieren. Schließlich sind die Prämissen vieler Schaubilder nicht bekannt. Genau so weckt das Buch das Interesse an den Themen, gibt erste Antworten und fordert zur weiteren Auseinandersetzung auf. Deshalb ist es zwar einerseits bestens dazu geeignet, sich in Ruhe mit den verschiedenen Aspekten auseinander zu setzen, andererseits aber auch eine perfekte Ergänzung im Unterricht, wenn es um Klima und Umwelt geht.

Gernot Körner

Wie viel Regenwald passt auf dieses Brot?
Erstaunliche Grafiken über Klima und Umwelt

Autor Matthias Stolz
Illustrator Ole Häntzschel
Umfang 96 Seiten
ab 10 Jahr(en)
ISBN: 978-3-7886-2242-8
19,95 €
Tessloff




UBA-Erklärfilm: Meeresschutz beginnt an Land

meer-uba

Meere sind wichtig für uns Menschen

Viele Belastungen der Meeresumwelt haben ihren Ursprung bereits an Land. Welche Belastungen sind das? Ein neues Erklär-Video des Umweltbundesamtes (UBA) zeigt am Beispiel der Elbe, dass Meeresschutz uns alle angeht.

Die Meere sind über die Flüsse mit dem Landesinneren verbunden. Auch Regionen, die weiter von der Küste entfernt sind, können für die Verschmutzung der Meere mitverantwortlich sein. Denn Flüsse transportieren auf ihrem Weg Nährstoffe, Schadstoffe und Kunststoffe bis ins Meer. Dort haben die Belastungen schädliche Einflüsse auf die Meeresumwelt und ihre Meereslebewesen.

Der Film zeigt am Beispiel der Elbe, die in die Nordsee mündet, wie Nährstoffe, Schadstoffe und Kunststoffe in Flüsse gelangen und gibt Tipps für mehr Umweltschutz im Alltag. Denn Meeresschutz beginnt an Land.

Quelle: Umweltbundesamt




„Zukunft Mitgemacht“ fördert innovative Schulprojekte mit 1 Million Euro

Der Bewerbungsstart für Schulen hat begonnen – „Maker Spaces“ und „DigitalSchoolStory“ werden gekürt

Die Initiative „Zukunft Mitgemacht“ fördert deutschlandweit innovative Schulprojekte mit einer Million Euro. Gefördert werden dabei sowohl die Einrichtung offener, kreativer Lernräume – sogenannte Maker Spaces – als auch „DigitalSchoolStory“ – ein Format, das Schulen dabei unterstützt, digitales Storytelling in Form von Kurzvideos in den Unterricht zu integrieren.

Ab sofort kann sich jede interessierte Schule auf www.dkhw.de/ZukunftMitgemacht über den genauen Bewerbungsprozess informieren. Und sie kann sich für eins der beiden Projekte bewerben. Die Hauptförderung ist mit 30.000 Euro dotiert. Unterstützt werden die Schulen bei der Projektrealisierung der Maker Spaces von der Initiative #wirfürschule. „DigitalSchoolStory“ verantwortet die Projektumsetzungen eigenverantwortlich gemeinsam mit den Gewinnerschulen.

Maker Spaces sind offene Lernräume

Maker Spaces sind offene Lernräume, die einen einfachen Zugang zu Werkzeugen, Technologien, Materialien und Know-how bieten. Und so einen gezielten Raum für kollaboratives und interdisziplinäres Arbeiten bilden. In Maker Spaces soll projektorientiert, experimentell und kreativ gearbeitet werden – mithilfe von verschiedenen digitalen sowie analogen Hilfsmitteln, wie zum Beispiel 3D-Druckern, für handwerkliches Arbeiten, Kameras und Greenscreens zur Produktion von Filmen und Videos. Durch das Teilen von Gelerntem und durch das Meistern von Herausforderungen werden unterschiedlichste Fähigkeiten und Zukunftskompetenzen der Lernenden unterstützt.

Das Projekt „DigitalSchoolStory“

Das Projekt „DigitalSchoolStory“ soll die Begeisterung junger Menschen für soziale Medien in eine kraftvolle Lernressource verwandeln, in dem sie ihre regulären Lerninhalte in kreative Kurzvideoformate übersetzen. Es soll die Persönlichkeitsbildung und Potenzialentwicklung von Jugendlichen durch innovative Bildungsansätze fördern und in der Schule Lern-Communities aufbauen helfen. Die Stärkung der digitalen, methodischen und sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler unterstützt den kritischen Blick auf soziale Medien sowie die gesellschaftliche Verantwortung und damit die Demokratie.
Ein Cent in den Fördertopf
Die Erhöhung des jährlichen Spendenvolumens der Initiative „Zukunft Mitgemacht“ auf 1 Million Euro wird durch die Einführung einer neuen Spendenmechanik möglich. Mit jedem Kauf eines Procter & Gamble Produktes bei ROSSMANN fließt fortan ein Cent in den Fördertopf. Ende 2024, sobald die Spendensumme von 1 Million Euro erreicht ist, werden die Gewinner ausgezeichnet.

Die Initiative

Bereits seit vielen Jahren engagieren sich ROSSMANN, das Deutsche Kinderhilfswerk und Procter & Gamble gesellschaftlich für Familien und Kinder, seit 2021 unter dem gemeinsamen Dach „Zukunft Mitgemacht“. Ziel der Partner ist es, junge Menschen zu stärken und ihnen die Möglichkeit zu geben, selbstbestimmt zu lernen und die Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Dabei wird Schülerinnen und Schüler besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Neben Digitalisierung geht es bei „Zukunft Mitgemacht“ auch um Themen wie Nachhaltigkeit, Diversität oder die Förderung der MINT-Fächer, also Mathematik, Informatik, Technik und Naturwissenschaften. In diesem Zusammenhang unterstützen die Partner auch in diesem Jahr wieder die Bildungsinitiative #wirfürschule.

Quelle: Pressemitteilung Deutsches Kinderhilfswerk e.V.