Ob Corona oder nicht: Fasching, Karneval oder Fasnet kommt bestimmt. Auch wenn wir nicht mit vielen feiern können, müssen wir doch auf einige schöne Dinge, die zur Fachschingszeit gehören, nicht verzichten. Dazu passen die Quarkspitzen, die schon durch ihren Duft Genuss verbreiten.
Zutaten: 30 g Margarine, 1 Prise Salz, 1 Päckchen Vanillinzucker, 80 g Zucker, 2 Eier, 200 g Quark, 200 g Mehl, 1/2 Päckchen Backpulver, 30 g Rosinen, Ausbackfett, Puderzucker
Zubereitung: Margarine, Gewürz und Zucker schaumig schlagen. Die restlichen Zutaten beigeben und daraus einen Teig kneten. Mit einem in das erhitzte Ausbackfett getauchten Löffel kleine Teigstücke abstechen, goldbraun ausbacken und Puderzucker darüber sieben. Am besten schmecken die Quarkspitzen, wenn man sie frisch verzehrt.
Diesen Artikel haben wir aus folgendem Buch entnommen: Das Kirchenjahr mit Kindern feiern Ein Vorlesebuch mit lustigen Geschichten, Backrezepten und Spielen. Reuter, Thomas Burckhardthaus-Laetare ISBN: 9783944548906 96 Seiten, 14,95 € Mehr dazu auf www.oberstebrink.de
Was hinter dem Ampelsystem für Kitas steckt
geschrieben von Redakteur | Februar 2, 2021
Drei-Stufen-Modell für eine Öffnungsperspektive und schnelle Impfungen:
Was passiert nach dem 14. Februar? Damit Kitas dann offiziell wieder öffnen können, hat Bundesfamilienministerin Franziska Giffey die Idee eines „Ampelsystems für Kitas“ ins Spiel gebracht.
„Echte Öffnungsperspektive für Kitas und Schulen“
Was dahinter steckt, hat uns eine Sprecherin des Bundesfamilienministeriums mitgeteilt. Danach habe die Ministerin erklärt: „Die aktuellen Corona-Maßnahmen gelten bis zum 14. Februar, danach muss es echte Öffnungsperspektiven bei Kitas und Schulen geben. Klar ist, dass wir nicht alles auf einmal öffnen können. Wir arbeiten bereits an Strategien für ein mögliches Szenario im Kitabereich. Unser Vorschlag ist eine „Kita-Ampel“, bei der erstmal die Situation in einzelnen Kitas den Ausschlag gibt. Die Kita wird nach drei Kriterien angeschaut: Anzahl der infizierten Personen, Anzahl der Kinder in Quarantäne und Anzahl der Erzieherinnen und Erzieher in Quarantäne. Es gibt die Phasen grün, gelb und rot. Ist niemand infiziert und weniger als zehn Prozent der Kinder und des Personals in Quarantäne, steht die Ampel auf grün. Der Regelbetrieb findet statt. Auf gelb schaltet die Ampel, wenn eine Person infiziert und eine Kindergartengruppe oder maximal ein Viertel des Personals in Quarantäne sind. Dann gibt es eingeschränkten Regelbetrieb. Das heißt zum Beispiel, die Kita ist offen, aber für weniger Stunden. Auf rot schaltet die Ampel, wenn zwei oder mehr Personen an Corona erkrankt und mehr als 25 Prozent des Personals oder mehr als eine Kindergruppe in Quarantäne sind. Dann wird die Einrichtung geschlossen und nur noch Notbetreuung gewährt.“
Zügig Impfen!
Dabei behält Giffey nun auch den Schutz der Kita-Fachkräfte im Auge. So betont auch die Sprecherin, dass es wichtig sei, die „Kita-Ampel“ im Zusammenhang mit dem zügigen Impfen und regelmäßigen Testungen des Personals zu betrachten. Die Tests seien elementarer Bestandteil des Konzepts.
Familienministerium in NRW lehnt Ampel ab
Als praxisfremd und völlig naiv bezeichnet der Familienminister in Nordrhein-Westfalen, Joachim Stamp, das Ampelsystem des Bundesfamilienministeriums. Dies werde zu einem völligen Chaos für Personal, Eltern und Träger führen, da Einrichtungen nicht ständig zwischen Regelbetrieb, eingeschränktem Regelbetrieb und Notbetreuung hin und her wechseln könnten.
Fasching mit Marcus und Luise
geschrieben von Redakteur | Februar 2, 2021
Eine Vorlesegeschichte mit einer Prinzessin, einem Gespenst und Kater Max
Zu Fasching oder Karneval gehört jede Menge Kreativität. In diesem Jahr enfällt wohl die Dekoration für die Party. Aber Kostüme und Masken bieten dennoch viel Raum für die Fantasie. Unsere Faschingsgeschichte stammt von Thomas Reuter aus seinem Buch „Das Kirchenjahr mit Kindern feiern“ und macht sicher allen großen und kleinen Zuhörern viel Freude.
Dies ist die Geschichte von der Waschmaschine, die eine Marzipanwurst aufgefuttert hat. Und das kam so:
Marcus und Luise wollten mit ihren Eltern Familienfasching feiern. Jeder musste sich ein Faschingskostüm ausdenken und ein Spiel überlegen.
Luise verkleidete sich als Prinzessin. Sie kramte ihre Schulanfänger-Zuckertüte aus dem Schrank, setzte sie sich auf den Kopf und schmückte sich mit bunten Tüchern. Dann ließ sie sich von Mama schminken. Fertig.
Marcus ging als Gespenst. Er schnitt in ein altes Bettlaken zwei kleine Löcher zum Durchgucken und zwei große Löcher für die Arme. Dann malte er eine Fratze auf den Stoff. Auch fertig. Der Familienfasching konnte beginnen.
Marcus und Luise waren ziemlich gespannt, was wohl Mama und Papa eingefallen war. Papa kam im dunkelblauen Anzug, mit weißem Hemd, geblümter Krawatte und frischgeputzten Halbschuhen. In der Hand trug er eine Aktentasche. „Ich bin ein Minister“, sagte er.
„Ich weiß, was eine Prinzessin tut und ein Gespenst“, erwiderte Luise. „Aber was macht ein Minister?“
„Ein Minister“, erläuterte Papa, „hat was zu sagen, zum Bei spiel wie viel Geld ein Staat ausgeben darf. Oder er fährt von Land zu Land und trifft sich mit anderen Ministern.“ „Aha“, sagte Luise.
Plötzlich knirschte es gewaltig, denn Mama passte kaum durch die Tür. Sie kam – als Waschmaschine. Nur Kopf, Arme und Beine schauten aus einem riesigen Karton hervor, den sie wie eine Waschmaschine gestaltet hatte: mit aufgemaltem Bullauge, Schaltern, Knöpfen und bunter Wäsche.
Marcus und Luise prusteten los, Papa strich sich schmunzelnd die Krawatte glatt. Mama konnte sich nicht mal hinsetzen in ihrem großen Karton. Also lehnte sie sich an den Schrank.
Kater Max kam als Kater: im schwarzen Fell mit weißem Latz. Er legte sich in die Sofaecke und beobachtete das Treiben. „Jetzt die Spiele“, sagte Marcus. „Papa, fängst du an?“ „Gut. Es folgt das ,Nachmach-Spiel‘. „
Papa kletterte auf einen Stuhl – die anderen taten es ihm nach. Papa hüpfte durchs Zimmer – die anderen auch. Plötzlich stoppte Papa – und wer nun noch wackelte, schied aus. Fünfmal spielten sie und fünfmal verlor Mama Waschmaschine, denn sie konnte sich ja kaum bewegen. Papa lachte sich schief dabei.
Nun war Mama an der Reihe. „Wir spielen: ,Ich sehe was, was du nicht siehst‘.“ Das kannten zwar alle schon, aber es macht halt immer wieder Spaß.
„Jetzt wäre ich gern dran“, sagte Marcus. „Jeder muss einen Pfannkuchen essen. Wer danach zuerst pfeifen kann, hat gewonnen.“ Jeder griff sich einen Pfannkuchen – und los ging‘s.
Papa stopfte sich sofort den ganzen Pfannkuchen in den Mund. Es machte „rrrtschsch“, der Pfannkuchen platzte und die Marmelade tropfte Papa übers Kinn aufs weiße Hemd und die geblümte Krawatte. „So wirst du nie Minister“, lachte Mama und Papa musste dreimal kräftig schlucken. Marcus nutzte die Lachpause und gewann das Spiel überlegen. „Luise, du bist dran.“ „Weiß ich selber. Wir spielen ,Wer hat das schönste Faschingskostüm?“‘ – Papa holte Zettel und Stifte. „Jeder darf nur einen Namen aufschreiben.“ Mama und Papa zwinkerten sich zu. Luise sammelte die Blätter ein.
Auf Mamas Zettel stand MARCUS, auf Papas Zettel LUISE. Marcus hatte MAMA geschrieben. Luises Zettel musste entscheiden. Als sie ihn umdrehte, war LUISE zu lesen.
„Ich hab zwei Punkte!“, jubelte sie.
„Das zählt nicht!“ rief Marcus. „Ich habe auch nicht meinen eigenen Namen aufgeschrieben!“
„Klar zählt das! Stimmt‘s, Papa?“
Papa, der mit seinem bekleckerten Hemd überhaupt keinen Punkt bekommen hatte, zögerte. „Na ja, Luise“, sagte er dann. „Wenn sich jeder selber wählt, kann überhaupt keiner gewinnen. Dann hat jeder einen Punkt.“
„Siehst du!“, ergänzte Marcus.
„Ich kann aber nur meinen eigenen Namen schreiben!“ Oh, daran hatte vorher niemand gedacht.
„Wen hättest du denn gewählt?“, fragte Papa, der hoffte, doch noch zu einem Punkt zu kommen.
„Die Waschmaschine“, sagte Luise sofort.
„Ich bin deine Mutter!“, meldete sich die Waschmaschine. „Wir haben eine Waschmaschine zur Mutter“, feixte Marcus.
„Und wo ist mein Preis?“, fragte Mama. Luise stocherte in der Spielecke herum und angelte eine Marzipanwurst hervor, die noch von ihrem Weihnachtsteller übrig war. Diesen Preis überreichte sie Mama Waschmaschine: „Für dich. Mir schmeckt das sowieso nicht besonders.“
Jetzt ärgerte sich Marcus, dass er nicht gewonnen hatte, denn hinter Luises Marzipanwurst war er schon lange her. Glücklicherweise ließ Mama alle abbeißen, die Appetit hatten.
Übrigens: Mama „Waschmaschine“ futtert nicht nur Marzipanwürste gern, sondern auch Erdnussflips, Lakritzschnecken, Fondantringe, Geleebananen, Salzstangen, Schaumzucker, Nussschokolade, Sahnetoffees, Pfefferminztaler und Fruchtbonbons. Aber das wären zehn andere Geschichten.
Diesen Artikel haben wir aus folgendem Buch entnommen: Das Kirchenjahr mit Kindern feiern Ein Vorlesebuch mit lustigen Geschichten, Backrezepten und Spielen. Reuter, Thomas Burckhardthaus-Laetare ISBN: 9783944548906 96 Seiten, 14,95 € Mehr dazu auf www.oberstebrink.de
„Kita-Fachkräfte haben höheres Covid-Infektionsrisiko“
geschrieben von Redakteur | Februar 2, 2021
Nach Analyse durch Kita-Träger Fröbel dringend Impfungen und Aussetzung der Beiträge gefordert:
Dass Kita-Fachkräfte mit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen sind, haben schon die AOK und der Dachverband der Betriebskrankenkassen festgestellt. Dass auch die Corona-Tests bei dieser Berufsgruppe deutlich häufiger positiv ausfallen als beim Durchschnitt der Bevölkerung, teilt aktuell der Kita-Träger Fröbel mit. Das Sozialunternehmen fordert deshalb eine zügige Impfung der Fachkräfte und eine Aussetzung der Elternbeiträge.
Höheres Infektions-Risiko
Kita-Fachkräfte haben ein deutlich höheres Risiko, sich mit Covid-19 zu infizieren als die bundesdeutsche Gesamtbevölkerung. Das belegt jetzt auch eine interne Analyse des bundesweit aktiven Trägers Fröbel. Nach Auskunft des Sozialunternehmens fallen die Covid-19-Tests bei den seinen rund 4.200 Mitarbeitenden in den Einrichtungen im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt wesentlich häufiger positiv aus.
Bis zu 20 Prozent der Mitarbeitenden haben sich in manchen Regionen im Verlauf der Pandemie bereits infiziert. Fast an allen FRÖBEL-Standorten liegt diese Rate deutlich über dem Wert für die bundesdeutsche Gesamtbevölkerung von rund 2,6 Prozent. Andere Träger berichten ähnliches.
„Unsere Beschäftigten bezahlen gerade mit ihrer Gesundheit für die Notbetreuung – egal ob diese gerade über Berufslisten oder über dringende Appelle an die Eltern organisiert wird. Denn zu kleinen Kindern kann man im Betreuungsalltag keinen Mindestabstand einhalten. Wenn die Kita-Fachkräfte unsere Kinder auch weiterhin bestmöglich bilden, betreuen und Eltern entlasten sollen ohne dabei zu erkranken, dann brauchen sie schnell ein Impfangebot,“ sagt Stefan Spieker, Geschäftsführer Fröbel Bildung und Erziehung gGmbH.
Die FRÖBEL-Auswertung nach ausgewählten Regionen und Standorten:
Anteil der bereits erkrankten oder positiv auf Covid-19 getesteten Mitarbeiter in Fröbel-Einrichtungen im Bezug auf die Gesamtbelegschaft bei Fröbel vor Ort:
Fröbel geht davon aus, dass diese Auswertung in Regionen ab 300 Beschäftigten Werte liefert, die auch für andere Kitas in der jeweiligen Region repräsentativ sind.
Weitere Fakten aus der Fröbel-Auswertung
Insgesamt ist eine deutliche Zunahme der Fälle seit November erkennbar.
Nach Analyse der vorliegenden Zahlen und ihrer Entwicklung kann lässt sich momentan grob davon ausgehen, dass sich jede Woche im eingeschränkten bzw. offenen Betrieb bis zu 0,5 Prozent der Beschäftigten neu infizieren – das ist eine Inzidenz von bis zu 500 und im Monat.
Setzt sich dieser Trend fort, werden bis Ende Februar rund zehn Prozent und bis Ende April rund 15 Prozent der Fröbel- Mitarbeitenden ein positives Testergebnis erhalten haben – wenn sich die neue Covid-19-Variante nicht schneller verbreitet als das in Deutschland bisher dominante Virus.
„Impfungen und Streichung der Kita-Elternbeiträge“
Mit Blick auf diese Zahlen fordert Fröbel zwei Dinge:
Weil Kita-Fachkräfte bei ihrer Arbeit keinen Abstand halten können und sich öfter infizieren als alle anderen Berufsgruppen müssen sie so schnell wie möglich ein Impfangebot erhalten.
Damit Eltern ihre Kinder weiterhin nur im absoluten Notfall in Einrichtung bringen, müssen Kita-Elternbeiträge bundesweit ausgesetzt werden.
Tatsächlich sind in vielen Kinderbetreuungseinrichtungen die Gruppen aufgrund der so genannten „Notbetreuung“ gut gefüllt. Die Eltern benötigen dafür keinen gesonderten Nachweis.
Impfdruck steigt
Mit dieser Forderung ist Fröbel alles andere als allein. Auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey fordert ein zügiges Impfen der Kita-Fachkräfte und Lehrkräfte. In Brandenburg fordern etwa der Landeselternrat und der Landeskitaelternbeirat die dortige Landesregierung zu einer Änderung der Impfstrategie auf. Die Möglichkeit dazu ergäbe sich mit der Zulassung des Impfstoffes von AstraZeneca. Lehrer und Erzieher leisteten einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Krise. Für sie müsse es unverzüglich ein Impfangebot geben. Nur so könnten Schulen und Kitas möglichst schnell zum Regelbetrieb zurückkehren. Der Philologenverband fordert dies für die Lehrer.
Väter und Kinder beim Spielen auf gleicher Wellenlänge
geschrieben von Redakteur | Februar 2, 2021
Kinder erwerben wichtige soziale Kompetenzen durch Interaktionen mit ihren Eltern:
Die Entwicklungspsychologinnen Trinh Nguyen und Stefanie Höhl von der Universität Wien erforschen, was beim Spielen mit den Eltern im Gehirn passiert. Erst kürzlich zeigten sie, dass sich während sozialer Interaktion die rhythmische Gehirnaktivität von Müttern und Kindern gegenseitig anpasst. In einer aktuellen Studie gingen sie nun der Frage nach, ob dieser Effekt auch zwischen Vätern und Kindern eintritt. Die Studie erscheint aktuell im Fachjournal „Child Development“.
Was passiert im Gehirn?
In der neuen Studie haben fünf bis sechs Jahre alte Kinder mit ihren Vätern gemeinsam oder getrennt Puzzles gelöst, so wie sie das zu Hause auch machen würden. Während des Spiels wurde durch funktionelle Nah-Infrarotspektroskopie (fNIRS) gleichzeitig die Gehirnaktivität von Vater und Kind abgeleitet. Bei dieser Methode werden Änderungen der Sauerstoffsättigung in der äußersten Schicht des Gehirns erfasst – hier insbesondere im Schläfenlappen und Frontalhirn. Eine Aktivierung in diesen Regionen steht im Zusammenhang mit dem Fassen gemeinsamer Absichten, gegenseitiger Perspektivenübernahme sowie Selbstregulation. Diese Prozesse sind besonders relevant für soziale Interaktionen und entwickeln sich im Vorschulalter.
Anpassung der Gehirnaktivität
„Wir konnten beobachten, dass eine wechselseitige Anpassung der Gehirnaktivität von Vater und Kind nur dann stattfand, wenn beide miteinander das Puzzle lösten. Zudem war die Anpassung der Gehirnaktivität höher bei jenen Vater-Kind-Paaren, in welchen sich der Vater stärker mit seiner Rolle als fürsorglicher und involvierter Vater identifizierte“, erklärt Nguyen. Die neue Studie belegt daher, dass nicht nur die Anpassung der Gehirnaktivität zwischen Müttern und Kindern, sondern auch zwischen Vätern und Kindern eine grundlegende Rolle in sozialen Interaktionen spielt.
Anpassung der Gehirnaktivität anders als bei Müttern
Interessanterweise waren die beobachteten Verhaltensmuster bei den Vater-Kind-Paaren trotz der wechselseitigen Anpassung der Gehirnaktivität anders als in den Mutter-Kind-Paaren aus der letzten Studie. Während die Anpassung der Gehirnaktivität bei den Vater-Kind-Paaren von der Identifikation des Vaters mit der Vaterrolle abhing, war bei den Mutter-Kind-Paaren entscheidend, ob beide in der Spielsituation aufeinander eingingen. Was genau diese Unterschiede bedeuten und wie sich diese möglicherweise auf die Eltern-Kind-Beziehung auswirken, wollen die ForscherInnen in zukünftigen Studien weiterführend untersuchen.
Publikation in „Child Development“: Interpersonal Neural Synchrony During Father–Child Problem Solving: An fNIRS Hyperscanning Study. Trinh Nguyen, Hanna Schleihauf, Melanie Kungl, Ezgi Kayhan, Stefanie Höhl, Pascal Vrticka. Child Development (2021). DOI: 10.1111/cdev.13510
ErzieherInnen stehen an der Spitze der Corona-Krankschreibungen
geschrieben von Redakteur | Februar 2, 2021
Schließungen haben Situation verbessert:
Beschäftigte in Kindergärten sind nach Auswertungen des Dachverbandes der Betriebskrankenkassen (BKK DV) die stärkste von Covid-19 betroffene Berufsgruppe. Das zeigen kumulierte Krankheitsdaten von rund vier Millionen BKK-Versicherten, die sich zwischen März und November 2020 krankgemeldet haben.
162 Krankmeldungen pro 100.000
Schon im Dezember hatte die AOK gemeldet, dass Berufe in der Kindererziehung am stärksten von Covid-19 betroffen seien. Das bestätigt nun auch der BKK DV in einer Mitteilung. „Mit 162 Krankmeldungen aufgrund einer Infektion mit dem Coronavirus je 10.000 Beschäftigte liegen Kitas und Vorschulen noch vor den Pflegekräften in Altenheimen und medizinischem Personal in Krankenhäusern“, teilt die politische Interessenvertretung der betrieblichen Krankenversicherungen mit. Dem Dachverband gehören aktuell 72 Betriebskrankenkassen (BKK) sowie vier BKK Landesverbände an.
Altenpflegeberufe im Dezember stärker betroffen
In der aktuellen Auswertung der Dezemberzahlen der Betriebskrankenkassen liegen nun jedoch die Altenpfleger und Altenpflegerinnen deutlich vor den Erzieherinnen und Erziehern. Sie führen die Statistik mit 408,7 Krankschreibungen je 10.000 Beschäftigte vor dem medizinischen Personal in Krankenhäusern (380,7) an.
Notbetrieb hat wohl geholfen
In den Zahlen für die Erzieherinnen und Erzieher bildet sich im Dezember wohl der durch den Lockdown bedingte Notbetrieb in Kindergärten und Vorschulen ab. „Die angespannte Situation in den Altenheimen während der ansteigenden zweiten Welle der Infektionen zum Jahresende spiegelt sich in unseren Zahlen. Die Beschäftigten in den Altenheimen arbeiten am Limit“, so Franz Knieps, Vorstand des BKK DV.
Warten auf die Impfung?
Diese Erkenntnisse ändern nichts an der aktuellen Situation. Viele Kindergärten sind zwar offiziell geschlossen, müssen jedoch eine Notbetreuung anbieten. Da dazu meist kein Nachweis notwendig ist, sind viele Kindergruppen weiterhin gut besucht. Da zudem Impfstoffe fehlen, wird auch das Personal in Kitas und Grundschulen noch lange nicht geimpft.
Öko-Test schaut sich die Bio-Milch ganz genau an
geschrieben von Redakteur | Februar 2, 2021
Testbericht von Öko-Test gratis im Netz:
Eben ist die aktuelle Ausgabe des Öko-Test-Magazins am Kiosk erschienen. Neben Spaghetti, Cornflakes, Gesichtscremes für trockene Haut, Wundschutzcremes für Babys, Waschlotionen für Babys und Mascara haben die Tester auch Bio-Milch unter die Lupe genommen. Dieser Test ist gratis im Internet abrufbar.
„Die Bio-Milch in unserem Test ist ihren Preis wert. Die Qualität stimmt meistens und die Kühe haben größere Chancen auf ein gutes Leben“, schreibt Öko-Test. „Dennoch muss sich die Bio-Branche noch weiterentwickeln, wenn sie den Tieren, den Bauern und den Erwartungen der Kunden gerecht werden will.“
Dabei ist Bio eben nicht gleich Bio. Was manche Höfe, Molkereien und Verbände besser machen als andere, erklärt Öko-Test in zehn Punkten. Dazu gehören
Bio-Zertifizierung
Rückverfolgbarkeit zu den Höfen
Anteil der antwortenden Höfe
Unabhängige Tierwohlkontrolle
Anbindehaltung
Ausreichend Fress- und Liegeplätze
Abkalbeboxen und Krankenabteile
Weidegang
Enthornung
Kuhgebundene Kälberaufzucht
Insgesamt haben die Tester 20 verschiedene Bio-Milch-Sorten unter die Lupe genommen. Wer „seine“ Sorte nicht findet, kann zumindest versuchen, sich an den Kriterien zu orientieren. Hier geht es zum TEST.
Akuter Personalmangel in westdeutschen Kitas – mindestens 20.400 Fachkräfte fehlen
geschrieben von Redakteur | Februar 2, 2021
Potenzial für Qualitätsverbesserungen in Ostdeutschland:
Für einen Kita-Ausbau, der den Rechtsanspruch auf einen Platz in der Kindertagesbetreuung ab dem vollendeten ersten Lebensjahr erfüllt und den Bedarf der Eltern deckt, fehlen in den westdeutschen Bundesländern in den kommenden fünf Jahren mindestens 20.400, gegebenenfalls sogar bis zu 72.500 Kita-Fachkräfte. Das entspricht vier bis 15 Prozent des Personalbestands in Kindertageseinrichtungen für Kinder bis zum Schuleintritt im Jahr 2019. In den ostdeutschen Ländern werden hingegen bald schon mehr Fachkräfte ausgebildet als benötigt werden. Zu diesem Ergebnis kommt die Autorengruppe einer Studie des Forschungsverbundes Deutsches Jugendinstitut/Technische Universität Dortmund.
Kurzfristige und schnell wirkende Lösungsansätze sind gefragt
Den Berechnungen zufolge reichen in Westdeutschland die gegenwärtig absehbaren Neuzugänge für das Arbeitsfeld Kita bei weitem nicht aus, um den Personalbedarf zu sichern: Die Spannbreite zwischen 20.400 und 72.500 fehlenden Fachkräften ergibt sich durch die Kombination wahrscheinlicher Szenarien: Angenommen, der Personalbedarf ist niedrig und eine hohe Anzahl an Erzieherinnen startet nach der Ausbildung tatsächlich in das Arbeitsfeld Kita, wächst die Personallücke bis zum Jahr 2023 auf einen Wert von 20.400 fehlenden Fachkräften. Geht man jedoch von einem höheren Bedarf aus bei gleichzeitig weniger neu ausgebildeten Erzieherinnen, die in die Kitas einmünden, würde die Personallücke 2025 mit 72.500 fehlenden Fachkräften den Höchststand erreichen. In beiden Fällen verringert sie sich danach zwar wieder leicht. Zumindest bis zum Jahr 2026 muss allerdings mit einem ungedeckten Personalbedarf gerechnet werden. Hinzu kommt, dass für die Kindertagespflege bis 2030 voraussichtlich weitere 13.000 bis 17.000 Personen benötigt werden.
„Da in den westdeutschen Ländern der Personalbedarf kurzfristig sehr hoch ist, sind vor allem schnell wirkende Lösungsansätze gefragt, um weiteres Personal zu gewinnen“, fordert Prof. Dr. Thomas Rauschenbach, DJI-Direktor und Mitglied der Autorengruppe: Geplante Qualitätsverbesserungen sind in diesen Szenarien noch nicht berücksichtigt, beispielsweise beim Personalschlüssel in den Kita-Gruppen, sodass sich der Personalbedarf unter diesen Gesichtspunkten weiter erhöhen dürfte. Die Vorausberechnungen beziehen sich allein auf die Bereitstellung eines bedarfsdeckenden Angebots für Kinder vor dem Schuleintritt – ein Versprechen, das seit Einführung der Rechtsansprüche seiner Umsetzung harrt.
Schere zwischen Platzangebot und Nachfrage ist in westdeutschen Ländern weiter auseinandergegangen
Der Personalbedarf ergibt sich unter anderem aus dem weiterhin bestehenden Bedarf an zusätzlichen Kita-Plätzen für Kinder bis zum Schuleintritt. Dieser wird maßgeblich durch zwei Größen beeinflusst: die demografische Entwicklung und den unerfüllten Elternbedarf. Um diesen bis zum Jahr 2025 zu decken, werden in Westdeutschland für Kinder bis zum Schuleintritt rund 462.000 bis 630.000 zusätzliche Plätze in der Kindertagesbetreuung benötigt. Das entspricht zwischen 18 und 24 Prozent der im Jahr 2019 vorhandenen Kita-Plätze. Bis zum Jahr 2030 dürfte der Bedarf allerdings wieder um 90.000 bis 95.900 Plätze zurückgehen.
„Es müssten demnach mehr als 500.000 Plätze zusätzlich geschaffen werden, von denen aber knapp jeder fünfte Platz nur vorübergehend benötigt wird“, erklärt Dr. Christiane Meiner-Teubner aus der Autorengruppe der Studie. Die Dynamik des Ausbaus muss deshalb noch einmal deutlich gesteigert werden.
Würde sich lediglich die bisherige Ausbaugeschwindigkeit fortsetzen, könnte der Platzbedarf für Kinder unter drei Jahren erst viele Jahre später, zwischen den Jahren 2028 und 2030, gedeckt werden und für Kinder zwischen drei Jahren und dem Schuleintritt erst in den Jahren 2023 bis 2026. Wichtig seien außerdem kluge Übergangslösungen für die zwischenzeitlichen Spitzen.
Ostdeutsche Bundesländer können Personalschlüssel verbessern
Deutlich anders stellt sich die Lage in Ostdeutschland dar: Sofern die Ausbildungszahlen weiterhin stabil und die aktuellen Personalschlüssel unverändert bleiben, werden dort deutlich mehr Fachkräfte ausgebildet, als für die Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern bis zum Schuleintritt benötigt werden. „In den ostdeutschen Ländern könnte daher eine Qualitätsoffensive gestartet werden, mit der die immer wieder kritisierten Personalschlüssel verbessert werden könnten“, schreibt die Autorengruppe in der Studie. Weiterhin könnten für künftige Berufseinsteigende Anreize geschaffen werden, dort zu arbeiten, wo Personal dringend gebraucht wird. Von einer Senkung der Ausbildungskapazitäten rät die Autorengruppe ab, nicht zuletzt, weil von den verfügbaren Fachkräften andere Arbeitsfelder profitieren könnten, beispielsweise die ganztägige Betreuung von Grundschulkindern.
Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter erhöht Platz- und Personalbedarf sowie Kosten
Der mit dem hier skizzierten Kitaplatz- und Personal-Ausbau verbundene Finanzbedarf wäre erheblich: Bis zum Jahr 2030 ist jährlich mit zusätzlichen Betriebskosten von deutschlandweit bis zu 9 Milliarden Euro und Investitionskosten in Höhe von jährlich maximal knapp 3 Milliarden Euro zu rechnen. Der Platz- und Personalbedarf und die damit verbundenen Kosten werden noch steigen, wenn die geplante Einführung eines Rechtsanspruchs auf einen Ganztagsplatz im Grundschulalter für West- und Ostdeutschland berücksichtigt wird.
Publikation:
Thomas Rauschenbach, Christiane Meiner-Teubner, Melanie Böwing-Schmalenbrock, Ninja Olszenka (2020): Plätze. Personal. Finanzen. Bedarfsorientierte Vorausberechnungen für die Kindertages- und Grundschulbetreuung bis 2030. Teil 1: Kinder vor dem Schuleintritt (PDF-Download)