Encanto – Der Soundtrack im südamerikanischen Flair

Encanto

Gewinne jetzt gemeinsam mit Disney® ein Encanto-Wasserschwein + eine CD mit dem Original Disney Encanto Soundtrack. Mit dem Soundtrack könnt ihr in die farbenfrohe Welt Kolumbiens eintauchen und dem Wasserschwein und der CD ein neues Zuhause geben? Mitmachen lohnt sich! Wir wünschen viel Erfolg!

„Encanto“ von den Walt Disney Animation Studios erzählt die Geschichte der Madrigals, einer außergewöhnlichen Familie, die versteckt in den Bergen Kolumbiens lebt, in einem magischen Haus, in einer lebendigen Stadt, an einem wundersamen, verzauberten Ort, einem so genannten „Encanto“. Durch die Magie des Encanto wurde jedes Kind der Familie mit einer einzigartigen Gabe gesegnet, von Superkräften bis hin zur Fähigkeit zu heilen – jedes Kind, bis auf Mirabel. Doch als sie entdeckt, dass die den Encanto umgebende Magie in Gefahr ist, stellt Mirabel fest, dass sie, die einzige gewöhnliche Madrigal, die letzte Hoffnung ihrer außergewöhnlichen Familie sein könnte.

Der Soundtrack des Disney Animationsabenteuers aus dem Jahr 2021 hat es auf den 5. Platz der Global Album Charts 2022 geschafft. Die mitreißenden Songs zum Film stammen vom Komponisten Lin-Manuel Miranda, der bereits mit dem Emmy, Grammy und Tony Award ausgezeichnet wurde.

Die Verlosung ist abgelaufen




ÖKO-TEST: Hormongift in Dosentomaten nachgewiesen

Alle Tomaten in Dosen überschreiten die neue empfohlene Tageshöchstdosis

ÖKO-TEST hat geschälte Tomaten im Labor untersuchen lassen. Alle Anbieter der Tomaten in Konservendosen geben an, Dosen zu verwenden, für deren Innenlacke kein Bisphenol A zugefügt werde. Teilweise liegen sogar Zertifikate dazu vor. Und dennoch: Alle Dosentomaten überschreiten die neue empfohlene Tageshöchstdosis der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) laut der ÖKO-TEST-Ergebnisse um ein Mehrfaches. Zur Berechnung der täglichen Aufnahme hat ÖKO-TEST angenommen, dass ein 60 Kilogramm schwerer Mensch am Tag 50 Gramm Dosentomaten verzehrt – das sind gerade einmal 350 Gramm pro Woche. Nur zwei Produkte im Test sind sauber: die Tomaten aus dem Glas.

BPA ist toxisch, die EFSA hat die Grenzwerde abgesenkt

BPA kann unser Hormonsystem beeinflussen und ist seit 2016 offiziell als „vermutlich reproduktionstoxisch beim Menschen“ eingestuft. Es wird auch mit erhöhtem Brustkrebsrisiko, Übergewicht, neurologischen Schäden und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern in Zusammenhang gebracht.

Im April hat die EFSA (European Food Safety Authority) in einem Gutachten den „Tolerable Daily Intake“ (TDI) von Bisphenol A stark abgesenkt. Seither liegt die unbedenkliche Tagesdosis der Chemikalie, die über die gesamte Lebensspanne ohne Risiko aufgenommen werden könnte, bei nur noch 0,2 Nanogramm/Kilo (ng/kg) Körpergewicht – also 20.000-fach niedriger als der zuletzt 2015 festgelegte TDI.

Die Neubewertung von Bisphenol A durch die EFSA gründet auf neuen Erkenntnissen bezüglich der immunologischen Effekte, die die Industriechemikalie haben kann. Die maßgebliche Studie für die Erkenntnisse wurde an Mäusen durchgeführt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kritisiert den neuen Richtwert der EFSA unter anderem, weil wissenschaftlich noch nicht geklärt sei, inwieweit sich Daten an Mäusen auf den Menschen übertragen lassen.

Die Eintragswege von BPA in Lebensmittel sind vielfältig

Darauf weisen auch einige Hersteller im Test hin. Laut ÖKO-TEST ist eine plausible Erklärung, dass eine Kontamination der Dosen mit BPA im Laufe des Produktionsprozesses stattfindet. Für die Verbraucherschützer ist jedenfalls klar: Ein BPA-Verbot ist überfällig. „Auch wenn scharfe gesetzliche Regelungen auf sich warten lassen, müssen die Anbieter heute schon Verantwortung übernehmen. Wir appellieren an die Unternehmen, das Problem in den Griff zu bekommen. Produktionsprozesse können nicht einfach auf Kosten von Verbraucherinnen und Verbrauchern weiterlaufen. Und Alternativen wie Glas gibt es bereits“, sagt Kerstin Scheidecker, ÖKO-TEST Chefredakteurin.

Kein BPA in geschälten Tomaten im Glas entdeckt

Nur ein Produkt im Test kann ÖKO-TEST empfehlen: die Pomodorini Pelati der Bio-Marke La Selva im Glas. Sie überzeugen auch in Sachen soziale und ökologische Anbaubedingungen und erhalten das Gesamturteil „gut“.

Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Juliausgabe des ÖKO-TEST-Magazins und unter: oekotest.de/13872

Quelle: Pressemitteilung Ökotest

Entwicklung der Grenzwerte für BPA

„Bis 2007 lag der Grenzwert für Bisphenol A bei 10 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht, dann wurde er von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) auf 50 Mikrogramm angehoben. Eine Änderung, die von Experten als unverantwortlich bezeichnet wurde – auch vor dem Hintergrund, dass die Anhebung der BPA-Grenzwerte auf Angaben von der Chemieindustrie finanzierter Studien und teilweise nicht öffentlich zugänglichen Studien basierte. 2015 wurde der Wert auf 4 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag gesenkt. 2018 legte die EU-Kommission einen Migrationsgrenzwert von 0,05 mg BPA je Kilogramm Lebensmittel (mg/kg) fest.“ https://utopia.de/ratgeber/bisphenol-a-bpa-chemikalie-hormonelle-wirkung/

Bereits im Jahr 2017 hat der BUND auf die problematische Belastung von Konservendosen mit BPA hingewiesen.

https://www.bund.net/themen/chemie/hormonelle-schadstoffe/bisphenol-a/lebensmittelkonserven/




UKE-Studie belegt: Hitze erhöht das Risiko für späte Frühgeburten deutlich

Ab 35 Grad Celsius steigt das Risiko einer Frühgeburt um 45 Prozent

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben festgestellt, dass Temperaturen über 35 Grad Celsius das Risiko einer Frühgeburt um bis zu 45 Prozent steigern können. Aus mehr als 42.000 Patientinnenakten das Team um die Professorinnen Petra Arck und Anke Diemert aus der Klinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin des UKE anonymisierte Daten von Schwangeren, die in den vergangenen 20 Jahren im UKE entbunden haben, analysiert. Die Forschenden verglichen dabei die errechneten sowie tatsächlichen Geburtstermine mit den Klimatabellen des Hamburger Wetterdienstes.

Dabei konzentrierten sie sich auf die jährlichen Perioden zwischen März und September, in denen außergewöhnlich hohe Temperaturen herrschten. Demzufolge führt Hitzestress von 30 Grad Celsius zu einer Erhöhung des Frühgeburtsrisikos um 20 Prozent. Temperaturen über 35 Grad können das Risiko sogar um 45 Prozent steigern.

„Auffällig war, dass die werdenden Mütter ein bis zwei heiße Tage offensichtlich überbrücken konnten. Folgte aber ein dritter, vierter, fünfter Tag ohne Abkühlung, setzten vermehrt vorzeitige Wehen ein. Und zwar besonders dann, wenn eine hohe Luftfeuchtigkeit das gefühlte Wärmeempfinden noch erhöhte“, erläutert Studienleiterin Prof. Dr. Petra Arck, gleichzeitig Forschungsdekanin der Medizinischen Fakultät des UKE.

Aktuell sichtet das Forschungsteam die Klima-Prognosen der kommenden zehn Jahre. 2033 könnte aufgrund steigender Temperaturen annähernd jedes sechste Kind, rund 15 Prozent, zu früh geboren werden – doppelt so viele wie heute. Prof. Arck: „Welche Folgen das für die Gesundheit der Neugeborenen hat, ist bislang noch nicht absehbar.“

Jeder Tag zu früh ein Risiko für spätere Gesundheitsprobleme

Im medizinischen Sinne handelt es sich immer dann um eine Frühgeburt, wenn das Baby vor vollendeter 37. Schwangerschaftswoche geboren wird. Von einer späten Frühgeburt spricht man zwischen der 34. bis 37. Schwangerschaftswoche. „Etwa jedes zwölfte Kind kommt vor dem errechneten Termin zur Welt“, sagt Prof. Dr. Anke Diemert, die in der Klinik für Geburtshilfe schwangere Frauen betreut und den Studiengang Hebammenwissenschaft im UKE mit verantwortet. „Eine Geburt vor der 37. Schwangerschaftswoche geht mit einem erhöhten Risiko für gesundheitliche Probleme im späteren Leben einher. Hier zählt jeder Tag“, erklärt sie. So müssen unter anderem die Lungen, das Verdauungs- und Immunsystem noch reifen. Konzentrationsstörungen, schlechtere Schulleistungen, ein höheres Risiko für Infektionen, Allergien, Asthma und Übergewicht können Studien zufolge Konsequenzen einer Frühgeburt sein.

Hitze beeinträchtigt Versorgung des Ungeborenen mit Sauerstoff und Nährstoffen

Herrschen draußen tage- oder wochenlang extrem hohe Temperaturen, ist die Situation für die werdende Mutter extrem belastend: Weil der Bauch auf die Hauptvene drückt, kommt am Herzen nicht mehr so viel Blut an. Durch die Dauerhitze weiten sich die Blutgefäße und verstärken diesen Effekt. Eine solche hitzebedingte Gefäßerweiterung beobachten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch in der Gebärmutter, was die Versorgung des heranwachsenden Babys mit Sauerstoff und Nährstoffen beeinträchtigt.

In schwülen Nächten erhöht zudem fehlender Schlaf den Stress. Parallel sinken die Schwangerschaftshormone, der Cortisolspiegel steigt – und auch das Risiko einer Frühgeburt.

Was also tun bei Hitze-Stress? „Frauen, die sich zwischen der 34. und 38. Schwangerschaftswoche befinden, sollten bei anhaltend hohen Temperaturen möglichst die Sonne meiden, sich in klimatisierten Räumen aufhalten sowie viel Flüssigkeit zu sich nehmen“, lautet die Empfehlung von Prof. Arck.

PRINCE-Studie erforscht vorgeburtliche Prägung

Seine Forschungsergebnisse hat das Team unter anderem im Rahmen der Langzeitstudie PRINCE (Prenatal Identifiction of Children‘s Health) gewonnen. Seit 2011 wird im UKE erforscht, wie sich der Lebensstil einer werdenden Mutter auf die spätere Gesundheit ihres Kindes auswirkt. Mehr als 800 Schwangere haben bisher an den Untersuchungen zur vorgeburtlichen Prägung teilgenommen. Die ersten Kinder sind inzwischen zehn Jahre alt. Ziel ist es, molekulare Mechanismen zu entschlüsseln, mit denen bereits vor der Geburt die Grundlagen für mögliche spätere Erkrankungen gelegt werden. Aufbauend auf diese Erkenntnisse sollen dann Präventionsstrategien entwickelt werden. Weitere Infos: www.uke.de/prince.

Originalpublikation:

Dennis Yüzen et. al., Increased late preterm birth risk and altered uterine blood flow upon exposure to heat stress, EBIOMedicine, 2023. DOI: https://www.thelancet.com/journals/ebiom/article/PIIS2352-3964(23)00216-5/fulltext

Saskia Lemm, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf




Greenpeace-Analyse: Bio-Milch gesünder als konventionelle Milch

Mogelpackung: Bärenmarke und Discounterprodukt enthalten die gleiche Milch

Bio-Milch von Weidekühen enthält deutlich mehr gesunde Omega-3-Fettsäuren als solche von konventionell gehaltenen Kühen, die durch Kraftfutter unnatürlich viel Milch produzieren. Das zeigt eine neue Analyse, für die Greenpeace Milchproben verschiedener Marken untersucht hat (https://act.gp/3XmfUqY). Die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren kann der menschliche Körper nicht selbst herstellen und muss über Nahrungsmittel zugeführt werden.

Untersuchungen schreiben ihnen verschiedene günstige Effekte im Körper zu. Alle Proben ökologisch hergestellter Milch weisen bis auf einen Ausreißer einen Omega-3-Fettsäuregehalt zwischen 1,1 und 1,3 g pro 100 g auf. Dagegen liegen die teuren Premiummarken Landliebe (0,7 g), Bärenmarke und Weihenstephan (je 0,6 g) nur knapp über dem niedrigsten Wert von 0,5 g/100 g bei konventionell hergestellter Milch. “Biomilch-Hersteller setzen stärker auf Grünfutter von der Weide. Das kommt durch mehr Omega-3-Fettsäuren auch der Gesundheit der Konsument:innen zugute, ebenso wie solche in pflanzlichen Ölen wie Leinsamen oder Raps”, sagt Lasse van Aken, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace. „Landliebe, Bärenmarke und Weihenstephan enttäuschen dagegen. Die Laboranalyse zeigt, dass die Kühe dieser Premiummarken kaum mit Gras gefüttert werden.”  

Masse statt Klasse bei Premiummarken

Die Erzeugung von Bio-Milch ist teurer, da die Kühe in der trockenen Jahreszeit auf der Weide stehen, sie im Stall deutlich mehr Platz haben und weniger Kraftfutter erhalten. Das führt zu einer geringeren Milchleistung. Die niedrigen Werte der Laboranalyse belegen, dass für Milch der Premiummarken die Kühe – mit wenigen Ausnahmen – das ganze Jahr im Stall stehen. Und sie werden mit übermäßig viel Kraftfutter und Maissilage gefüttert, um die Milchmenge zu steigern. Ursprünglich sind Rinder Steppentiere, die vor allem Gras fressen. Eine Auswertung von Greenpeace zeigt jedoch, dass in Deutschland nur noch rund 30 Prozent des Futters für Milchkühe aus Gras besteht (https://act.gp/3NnMJyW). Bei einer reinen Vollweide-Fütterung kann eine Kuh im Mai und Juni 18 bis 20 Liter Milch am Tag geben. Die Milchmenge der Hochleistungs-Kühe liegt durchschnittlich bei 30 bis 40 Litern. 

Auch ökologisch ist der hohe Einsatz von Kraftfutter und Maissilage problematisch

60 Prozent der Ackerfläche in Deutschland dient dem Futteranbau. Im Vergleich zum Maisacker bietet die Weide Nahrung und Lebensraum für Insekten und Vögel. Und sie bindet fast 19 Tonnen CO2 pro Hektar und Jahr.  „Die Molkereien müssen auf Milch aus Weidehaltung umstellen und das auch den Landwirt:innen bezahlen”, fordert van Aken. „Im Sinne von Umwelt und Klima können wir in Zukunft nur noch so viele Tiere halten, wie weidebasiert ernährt werden können. Doch für Verbraucher:innen gibt es schon jetzt gesunde und günstige pflanzliche Milchalternativen.”

Ein weiteres Ergebnis der Untersuchung: Aus dem Werk, in dem die Bärenmarke-Milch hergestellt wird, stammt auch Milch für Eigenmarken der Supermärkte. Die Laboranalyse bestätigt, dass es sich bei der Bärenmarke-H-Milch der Molkerei Hochwald um dieselbe wie die von Milsani (Aldi) handelt. Bei Frischmilch aus einem anderen Bärenmarke-Werk um dieselbe wie die ja!-Discountmilch von Rewe. „Bärenmarke bietet weder für Mensch, Tier noch Umwelt irgendwelche Leistungen, die den hohen Preis rechtfertigen“, so van Aken. „Die gleiche Milch wird im Discounter billig verscherbelt – man kann hier von einer Mogelpackung sprechen.“

Quelle: Pressemitteilung Greenpeace




Kostenloses Unterrichtsmaterial zu Informatik für Grundschullehrkräfte

forschen

Mehr als Nullen und Einsen: Informatische Bildung im Klassenzimmer

Mit ihrem neuen Bildungsangebot „Abenteuer Informatik“ lädt die Stiftung Kinder forschen Grundschullehrkräfte dazu ein, mit ihren dritten und vierten Klassen die Welt der Daten und Algorithmen zu entdecken. Indem die Kinder im Unterricht Codes entschlüsseln und Pixelbilder malen, holen Lehrkräfte Informatikwissen didaktisch sinnvoll und unkompliziert in ihre Klassenzimmer – ohne Vorwissen und ohne Computer. Das Unterrichtsmaterial bietet eine fachliche Grundlage für die pädagogische Arbeit sowie praktische Werkzeuge für den Unterricht in Klassenstufe drei und vier. Interessierte finden das mehrteilige Angebot ab sofort online unter stkf.site/abenteuer-informatik!

Kann Papas Smartphone Gedanken lesen? Wie passt Oma ins Tablet? Weiß das Internet alles? Kinder stellen früh Fragen über unsere digitale Welt und beschäftigen sich mit ihr. Und unser Alltag steckt voller Informatik, die sich in Smartphones, Waschmaschinen oder Autos verbirgt.

Kinder begeistern sich schnell für digitale Themen. Wenn sie ihren Traumcomputer malen oder Computer auf einem Wimmelbild suchen, erforschen sie unsere moderne Welt. Dafür hat die Stiftung das Angebot ‚Abenteuer Informatik‘ ins Leben gerufen. Es bietet Lehrkräften Leitfäden zur Unterrichtsbegleitung, praktische Impulse sowie einfach umsetzbare Aufgaben für den Unterricht.

So geht’s: Pixel unter der Lupe

Unter stkf.site/abenteuer-informatik suchen Lehrkräfte sich ein Thema aus, das sie interessiert. Sie laden das entsprechende Materialpaket herunter, das unter anderem einen Leitfaden mit Vorschlägen zur Unterrichtsgestaltung enthält.

Beispielsweise beim Thema „Pixel“ erforschen Lehrkräfte anschließend gemeinsam mit den Kindern, was hinter digitalen Bildern steckt. In einer ersten Aufgabe nehmen die Kinder hier verpixelte Bildausschnitte unter die Lupe. Sie rätseln, was auf diesen zu sehen ist und ordnen die Ausschnitte einem Foto zu. In der Gruppe reflektieren sie. Die Lehrkräfte nutzen hierfür Impulse aus dem Leitfaden. Weitere Aufgaben vertiefen das Thema. Die Kinder malen Bilder nach Pixeln aus und erstellen eigene Pixelbilder. Innerhalb von zwei bis drei Schulstunden erarbeiten Lehrkräfte und Kinder gemeinsam ein Verständnis für digitale Bilder. Dabei lassen sich alle Aufgaben individuell an die Bedürfnisse der Kinder anpassen.

„Abenteuer Informatik“ verknüpft Bildung und Digitalisierung

Kinder wachsen in einer digitalisierten Welt auf. Mit dem Bildungsangebot „Abenteuer Informatik“ bietet die Stiftung Kinder forschen Grundschullehrkräften die Möglichkeit, digitale Themen einfach und ohne Vorwissen oder Computer in ihren Unterricht zu integrieren. Mit dem niedrigschwelligen Angebot wendet sich die Stiftung erstmals bundesweit direkt an Lehrkräfte. Finanziell unterstützt wird das Angebot von Amazon Future Engineer, einer Initiative, die Kindern und Jugendlichen den Zugang zur Informatikbildung erleichtert.

Die Stiftung Kinder forschen hieß bis 2023 Stiftung „Haus der kleinen Forscher“. Am 10. Mai 2023 gab sie ihre Umbenennung bekannt. Hier erfahren Sie mehr über die Stiftung Kinder forschen: www.stiftung-kinder-forschen.de

Quelle: Pressemitteilung Stiftung Kinder forschen




Erneuter Appell für einen Nationalen Bildungsgipfel

Ein unabhängiges Team aus Wissenschaft und Praxis sollte die Bildungsreform konzipieren und vorbereiten

Angesichts der seit vielen Jahrzehnten ungelösten, gravierenden Probleme im deutschen Bildungssystem haben 89 Organisationen einen gemeinsamen Aufruf an die Bundesländer und den Bund gestartet. Unter dem Hashtag #NeustartBildungJetzt appellieren sie an die Ministerpräsidentinnen, Ministerpräsidenten sowie den Bundeskanzler, einen Nationalen Bildungsgipfel einzuberufen. Unter www.neustart-bildung-jetzt.de wurde eine neue Website aufgesetzt, die weitere Informationen bereithält.

Nationaler Bildungsgipfel als Auftakt zu einem kontinuierlichen Reformprozess

„Dass großer Handlungsbedarf in der Bildung gesehen wird, zeigen weitere Initiativen, die sich nach der erstmaligen Veröffentlichung des Appells in den vergangenen Wochen gegründet haben und, die ähnliche bildungspolitische Forderungen stellen.“, heißt es in der Mitteilung des Appells. Und weiter: „Für die Unterstützer von #NeustartBildungJetzt steht fest, dass ein Nationaler Bildungsgipfel nur den Auftakt zu einem kontinuierlichen Dialog- und Reformprozess zwischen allen beteiligten Akteuren darstellen kann. Es gehe darum, Vertreter aus der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik, aus Wirtschaft, Wissenschaft, Bildungspraxis, Zivilgesellschaft sowie von Eltern, Schülerinnen und Schüler zusammenzubringen.“

Kommentar zum Bündnis

Richtig ist: Wir brauchen endlich einen Reformprozess. Aber so naheliegend es auch scheinen mag. Die wenigsten Vertreterinnen und Vertreter der Unterzeichner des Appells können diesen initiieren. Einerseits zeichnen hier viele Vereine und Organisationen, die das Gesamtinteresse im Blick haben, denen aber allzu oft die Kapazitäten und manchmal auch die Kompetenzen fehlen. Andererseits tummeln sich bei den Unterzeichnern auch zahlreiche Interessengruppen wie etwa der Verband der Bildungswirtschaft didacta, zahlreiche unternehmensnahe Stiftungen sowie Vertreter von Interessengruppen, die vornehmlich eigene und nicht gesamtgesellschaftliche Interessen im Fokus haben. Und diese sind organisatorisch und finanziell sicher die Potentesten.

Dabei kann ein Reformprozess nur dann gelingen, wenn diesen unabhängige ernsthafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und integre Praktikerinnen und Praktiker voranbringen, die einer Kontrollkommission aus Politik und Gesellschaft stetig Rechenschaft ablegen müssen. Nur so kann eine echte Reform gelingen, die gegen viele Widerstände, auch gegen die Interessen vieler Unterzeichner dieses Appells, durchgesetzt werden muss. Schließlich geht es um unser aller Zukunft.

Den Appell unterstützen:

  • AJA Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch 
  • Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. 
  • Allgemeiner Schulleitungsverband Deutschlands (ASD)  
  • Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen (AGF) e.V.
  • Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ
  • AWO Bundesverband e.V.
  • Bertelsmann Stiftung
  • Berufsverband für Lerntherapeut:innen (BLT e.V.)
  • Bildungsrat von unten
  • Bildungswerk für Schülervertretung und Schülerbeteiligung e.V. (SV-Bildungswerk)
  • BöfAE e.V. (Bundesarbeitsgemeinschaft öffentlicher und freier Ausbildungsstätten für Erzieherinnen und Erzieher) 
  • Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
  • Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
  • Bundesarbeitsgemeinschaft Katholischer Ausbildungsstätten für Erzieherinnen und Erzieher 
  • Bundeselternnetzwerk der Migrantenorganisationen für Bildung & Teilhabe (bbt) 
  • Bundeselternrat
  • Bundesverband der Kita- und Schulfördervereine e.V.   
  • Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung e.V. (BvLB) 
  • Bundesverband der Träger beruflicher Bildung (Bildungsverband) e.V.
  • Bündnis Ökonomische Bildung Deutschland e.V. (BÖB) 
  • dbb beamtenbund und tarifunion 
  • Der Kinderschutzbund Bundesverband e.V. 
  • Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik e.V. (DeGeDe) 
  • Deutsche Gesellschaft für Sprachheilpädagogik e.V. 
  • Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
  • Deutsche Liga für das Kind e.V. 
  • Deutsche Telekom Stiftung
  • Deutscher Caritasverband
  • Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)
  • Deutscher Lehrerverband
  • Deutscher Städtetag
  • Deutscher Volkshochschul-Verband e.V.
  • Deutsches Kinderhilfswerk e.V. 
  • Deutsches Komitee für UNICEF e.V.  
  • Diakonie Deutschland  
  • Didacta Verband e.V.
  • Dieter Schwarz Stiftung
  • Dieter von Holtzbrinck Stiftung GmbH
  • Flossbach von Storch Stiftung
  • Ganztagsschulverband e.V.
  • Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
  • GGG – Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule – Verband für Schulen des gemeinsamen Lernens e.V.
  • Grundschulverband e.V.
  • Helga Breuninger Stiftung
  • Heraeus Bildungsstiftung 
  • Internationaler Bund (IB) Freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit e.V.
  • Joachim Herz Stiftung
  • Karg-Stiftung
  • Kita-Fachkräfte-Verband Hessen e.V. 
  • Kita-Fachkräfteverband Niedersachsen-Bremen e.V.
  • komba gewerkschaft
  • Körber-Stiftung
  • Landesverband Sozialpädagogischer Fachkräfte Berlin e.V. 
  • Montag Stiftungen
  • Montessori Bundesverband Deutschland e.V.
  • Montessori Landesverband Berlin-Brandenburg e.V.
  • National Coalition Deutschland – Netzwerk zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention e.V. 
  • Netzwerk Offene Arbeit Deutschland
  • Reinhard Mohn Stiftung
  • Robert Bosch Stiftung
  • Roland Berger Stiftung
  • Schöpflin Stiftung
  • Schule im Aufbruch
  • Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland e.V.
  • SOS-Kinderdorf e.V.  
  • Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V. 
  • Stiftung Bildung
  • Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels
  • Stiftung Kinder forschen
  • Stiftung Lernen durch Engagement
  • Stiftung Lesen
  • Teach First Deutschland
  • Unternehmerstiftung für Chancengerechtigkeit
  • Verband Bildung und Erziehung (VBE)
  • Verband deutscher Musikschulen e.V. (VdM)
  • Verband Deutscher Privatschulverbände e.V. – Bildungseinrichtungen in freier Trägerschaft    
  • Verband für Kitafachkräfte NRW e.V.  
  • Verband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) – Bundesverband e.V.
  • Verband Kita-Fachkräfte Baden-Württemberg  
  • Verband Kita-Fachkräfte Bayern e.V. 
  • Verband KiTa-Fachkräfte Rheinland-Pfalz
  • Verband Kitafachkräfte Saar 
  • Verband Sonderpädagogik e.V.
  • Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – ver.di  
  • Vodafone Stiftung Deutschland
  • VPK – Bundesverband privater Träger der freien Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe e.V. 
  • Wübben Stiftung Bildung
  • ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius  
  • Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland

Quelle: Pressemitteilung Stiftung Bertelsmann/Kommentar: Gernot Körner




Die meisten Schulleitungen sind mit ihrer Arbeit zufrieden

schulleitungsmonitor

Schulleitungsmonitor Deutschland: zentrale Ergebnisse der Studie

Eine aktuelle Studie betrachtet die Situation der Schuleiterinnen und Schulleiter an deutschen, allgemeinbildenden Schulen. Sie untersucht, was die Aufgabe der Schulleitung (un)attraktiv macht, welche Karrieremotive und Arbeitsplatzwechselabsichten Schulleitungen bewegen und welche Rolle Unterstützungsangebote sowie Qualifizierungsmaßnahmen spielen.

Die Mehrheit der befragten Schulleitungen ist mit ihrer beruflichen Karriere zufrieden. Der weitaus größte Teil stimmt den Aussagen eher oder voll zu, dass sie ausgesprochen froh sind, ausgerechnet an dieser Schule zu arbeiten (92%), mit ihrer derzeitigen Arbeit viele wertvolle Dinge erreicht (91%) und richtig Freude an ihrer Arbeit zu haben (82%). Die Mehrheit der Schulleitungen gibt an, dass sie sich bei der Arbeit fit und tatkräftig fühlt (73%). Die Arbeit nehmen die Schulleitungen als inspirierend wahr (76%) und können darin völlig aufgehen (75%).

Ein Viertel der Schulleitungen denkt darüber nach, die eigene Schule zu verlassen

Der eigenen Schule den Rücken kehren wollen 19% der Schulleitungen, sobald sich eine bessere Möglichkeit bietet. Ihre Schule so schnell wie möglich zu verlassen planen 6%. Im Vergleich dazu waren das in der Vorgängerstudie 15% und 4%. Somit beabsichtigte etwa jede fünfte Schulleitung (19%) in Deutschland, ihren Arbeitsplatz zu wechseln. 13% der Befragten haben keine Auskunft gegeben (Cramer et al 2021, S. 140).

Wechselmotive sind zu wenig Unterstützung (48%), eine nicht angemessene Bezahlung (41%) und der Wunsch nach beruflicher Entwicklung (40%) Etwa ein Drittel (34%) der Befragten gibt schlechte Arbeitsbedingungen als Wechselmotiv an. Überforderung durch die Arbeit (29%).

Fast ein Viertel der befragten Schulleitungen charakterisiert ihre Schule als Schule in einem sozialen Brennpunkt.

Verhältnis der Schulleitungen zu Mitarbeitenden und Schulaufsicht

Die große Mehrheit der Schulleitungen hat ein gutes Vertrauensverhältnis zu ihren Mitarbeitenden. Sie nehmen ihre Lehrkräfte als kompetent, ehrlich, zuverlässig und einsatzbereit wahr.

Das Vertrauen der Schulleitungen in Personen der Bildungsadministration ist im Vergleich zu repräsentativen Vorläuferstudien in den vergangenen drei Jahren gesunken. Mit Fokus auf die Schulaufsicht geben 40% der Befragten mangelndes Vertrauen an.

Empfehlungen für die Verbesserung von Schule:

Schulleitungen fordern mehr Unterstützung und Stärkung der eigenen Rolle. Sie hoffen auf mehr Unterstützung von Schulbehörde bzw. Ministerium (74%) sowie vom Schulträger (65%). Um Schule verbessern zu können, geben die Befragten vor allem an, zusätzliche Ressourcen zu benötigen, insbesondere mehr Personal.

Weitere Informationen zum Projekt: https://www.fhnw.ch/plattformen/slmd/ueber-das-projekt/

Quelle: Wübben Stiftung Bildung

Hintergrundinformationen zur Studie

Ziel des „Schulleitungsmonitor Deutschland“ ist es, die Arbeitssituation und das Handeln von Schulleitungen in Deutschland zu erfassen.

Grundlage des Schulleitungsmonitors ist eine für Deutschland repräsentative Befragung von Schulleiterinnen und Schulleitern an allgemeinbildenden Schulen. Das Projekt wurde als Längsschnittstudie angelegt, sodass die teilnehmenden Schulleitungen im Abstand von mehreren Jahren wiederholt befragt werden. Dadurch können langfristig auch Entwicklungsverläufe und Trends abgebildet werden.

Das Forschungsteam besteht aus MitarbeiterInnen der Pädagogische Hochschule FHNW, der Leuphana Universität Lüneburg, der Universität Tübingen und der Pädagogische Hochschule Vorarlberg,

Auftraggeber und Kooperationspartner ist die Wübben Stiftung Bildung. Ihre Vision ist es, dass alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrer Herkunft gerechte Bildungschancen erhalten. Sie berät, begleitet und unterstützt Akteure des Bildungssystems bei der Weiterentwicklung von Schulen im Brennpunkt.

Inhaltlich knüpft der Schulleitungsmonitor an das Forschungsprojekt „Leadership in German Schools“ (LineS2020) an, in deren Rahmen zwischen 2019 und 2021 bereits 405 Schulleitungen mit Blick auf ihre Karriereverläufe befragt wurden.

Die Grundgesamtheit der Studie (LineS2020) waren Schulleitungen an allgemeinbildenden Schulen in ganz Deutschland. Auswahl und Rekrutierung erfolgten telefonisch im Rahmen bevölkerungsrepräsentativer Mehrthemenumfragen. Im Rekrutierungsverfahren hatte jedes Mitglied der Grundgesamtheit die gleiche statistische Chance, in die Stichprobe aufgenommen zu werden. Grundlage hierfür waren Daten des Statistischen Bundesamtes für Lehrkräfte im Schuljahr 2018/2019 an allgemeinbildenden Schulen, die für die Ziel-Verteilung der Stichprobe die Merkmale Alter, Geschlecht, Region (Ost/West) und Schulform vorgaben. In Summe wurden 1.636 Lehrpersonen in vier in sich repräsentativen Rotationen (Zufallssplits) befragt. Hiervon bilden 405 Schulleitungen die hier analysierte Stichprobe. (Cramer et al, S. 135)

Insgesamt wurden für die aktuelle Studie 1.007 Schulleitungen an allgemeinbildenden Schulen aller Schulformen aus allen Bundesländern befragt. Etwas weniger als die Hälfte der befragten Schulleitungen (48%) arbeiten an Grundschulen, knapp 17 % an (beruflichen) Gymnasien sowie jeweils etwa 10 % an Förder- oder Sonderschulen, Realschulen sowie Schulen mit mehreren Bildungsgängen.

Anzahl der allgemeinbildenden Schulen in Deutschland im Schuljahr 2021/2022 nach Schulart

Im Schuljahr 2021/2022 gab es in Deutschland 32.206 allgemeinbildende Schulen. Davon 15.466 (48%) Grundschulen, 3.151 (10%) Gymnasien, 2.792 (8,7%) Förderschulen, 2.156 (6,7%) Integrierte Gesamtschulen, 1.500 (4,6%) Hauptschulen und 1727 (5,3%) Realschulen. 1.902 (5,9%) Schulen mit mehreren Bildungsgängen Quelle: statista.com

Literatur:

(Cramer et al 2021): Cramer, Colin; Groß Ophoff, Jana; Pietsch, Marcus; Tulowitzki, Pierre. Schulleitung in Deutschland. Repräsentative Befunde zur Attraktivität, zu Karrieremotiven und zu Arbeitsplatzwechselabsichten. Die deutsche Schule 113 (2021) 2, S. 132-148




Lesen und Schreiben lernen in der digitalisierten Gesellschaft

schreiben

Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache

Immer wieder wird diskutiert, wie sich der zunehmende Einsatz von digitalen Medien auf die Lese- und Schreibkompetenzen von Kindern und Jugendlichen auswirkt und ob sich diese Fähigkeiten mithilfe digitaler Medien fördern lassen. Der neu erschienene Faktencheck „Lesen und Schreiben lernen in der digitalisierten Gesellschaft“ des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache der Universität zu Köln so einiges zu diesen und weiteren Fragen zum Lesen- und Schreibenlernen in einer digitalisierten Gesellschaft.

Smartphones, Tablets und digitale Tools sind ständige Begleiter im Alltag von Kindern und Jugendlichen

Daher wird es immer wichtiger, Kinder und Jugendliche auch im Rahmen des Schulunterrichts an die Nutzung digitaler Medien heranzuführen. Kritikerinnen und Kritiker sehen darin eine Gefahr. Sie argumentieren, dass Schülerinnen und Schüler, die häufig digitale Medien nutzen, schlechter lesen und schreiben. Der neueste Faktencheck „Lesen und Schreiben lernen in der digitalisierten Gesellschaft“ zeigt, dass es darauf auf Basis der aktuellen Literatur keine eindeutige Antwort gibt. „Vorliegende Studien zeigen, dass der Einfluss der Mediennutzung auf die Lese- und Schreibleistungen vor allem von der Intensität und Art der Mediennutzung abhängt. Insbesondere die unterhaltende Mediennutzung scheint sich eher negativ auszuwirken“, sagt Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek, Direktor des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache. Ein informatives Fernsehprogramm könne hingegen zu verbesserten Lesegeschwindigkeits- und -verständnisleistungen führen.

Wenn Kinder grundlegende Fertigkeiten, wie etwa den Umgang mit der Tastatur oder dem Touchscreen erlernen, können digitale Medien das Schreiben wirksam unterstützen

Mehr noch, sie haben einen positiven Einfluss auf das Überarbeiten von Texten. Denn während das handschriftliche Überarbeiten oft umständlich ist, lassen sich beim Schreiben mit einer Textverarbeitungssoftware Sätze einfach verschieben, entfernen oder flexibel verändern. Digitale Medien bieten eine Vielzahl von Lernchancen. Es gilt dafür diejenigen digitalen Medien auszuwählen, die sich für die jeweilige Zielgruppe eignen. Kinder mit Schriftsprachschwierigkeiten können digitale Tools zum Beispiel durch die Nutzung der Sprachausgabe unterstützen: Hören sich Lernende ihre Texte wiederholt an, verbessern sich diese im Hinblick auf die Textlänge, die Rechtschreibung, die Struktur und den Inhalt.

Immer wieder wird auch kontrovers diskutiert, ob es einen Unterschied macht, wenn Schülerinnen und Schüler auf dem Papier oder am Bildschirm lesen. Während sich die Wortleseflüssigkeit der Kinder auf dem Papier kaum von der am Bildschirm unterscheidet, kommen Studien zu dem Schluss, dass Lesende analoge Texte besser verstehen als digitale. Dabei spielen die Textlänge, die Textsorte und die Lesezeit eine entscheidende Rolle. Ziel sollte es daher sein, Schülerinnen und Schüler darin zu unterstützen, sich zu kompetenten Lesenden in beiden Formaten zu entwickeln.

Der Faktencheck gibt auch konkrete Hinweise, wie Lehrkräfte digitale Medien im Unterricht für die Lese- und Schreibförderung einsetzen können

Mithilfe meist spielerischer Lernprogramme lassen sich bestimmte Inhalte festigen. Zentral ist dabei, dass die Lehrkräfte diese vorher im Unterricht eingeführt haben. Lehrkräfte könnten mit Lernprogrammen den Schülerinnen und Schülern ein Lernangebot bereitstellen, das an die Lernvoraussetzungen der Lernenden angepasst ist. Auch digitale Anwendungen ohne einen ausgewiesenen Sprachbildungsbezug können die Lese- und Schreibkompetenzen der Lernenden fördern: Interaktive, webbasierte Whiteboards und Pinnwände können helfen, Schreibideen zu sammeln und zu ordnen oder auch um Gelesenes zu veranschaulichen und zusammenzufassen.

Über das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache

Das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache ist ein durch die Stiftung Mercator initiiertes und gefördertes Institut der Universität zu Köln. Es will sprachliche Bildung verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, erforscht und entwickelt es innovative Konzepte, Maßnahmen und Instrumente für sprachliche Bildung. Es bildet regional Lehramtsstudierende aus sowie bundesweit Pädagoginnen und Pädagogen in Kitas, Schulen und der Erwachsenenbildung fort und bereitet wissenschaftliche Erkenntnisse gezielt für Entscheidungsträger in Bildungspolitik und -verwaltung sowie Bildungspraxis auf. Mit seiner Forschung und seinen wissenschaftlichen Serviceleistungen zu sprachlicher Bildung in einer mehrsprachigen Gesellschaft trägt das Mercator-Institut zu mehr Chancengleichheit im Bildungssystem bei.

Weitere Informationen unter www.mercator-institut-sprachfoerderung.de

Quelle: Pressemitteilung Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache