Webinar: Klassischen Erziehungsfallen und -irrtümern begegnen

Dipl.-Päd. Thomas Rupf geht auf zahlreiche Praxisbeispiele ein und zeigt, wie sich ihnen begegnen lässt

In dieser Weiterbildung werden verschiedene Erziehungsfallen und Erziehungsirrtümer dargestellt, die Pädagoginnen und Pädagogen oft vor eine große Herausforderung stellen.

Im Laufe der Zeit stellen sich immer wieder Fragen wie diese:

  • Müssen Kinder wirklich alles aufessen?
  • Sind Rangspiele wirklich normal?
  • Dürfen Kinder sich körperlich wehren?
  • Sollte die Eingewöhnungszeit von Kindern 4 Wochen andauern?
  • Sind Eltern wirklich die Fachkräfte ihrer Kinder?
  • Entscheiden Eltern wirklich, was ihre Kinder in den Einrichtungen essen und trinken sollen?

Aufzeigen von Erziehungsirrtümern und Erziehungsfallen in der Arbeit mit Kindern und Eltern. (Harmoniefalle, unklare Anweisungsfalle, die Unterforderungsfalle, die Drohfalle…) Angemessener Umgang mit Irrtümern und Missverständnissen.

Zielgruppe

Pädagogische Fachkräfte aus Kita, Hort und Grundschule sowie Tagespflegepersonen. Auch als Team-Fortbildung buchbar, Teilnahme dann am besten vor einem Beamer.

Termin

19.3.2024 von 16:00 bis ca. 19:00 Uhr

Sie können an diesem WEBINAR von jedem PC / Tablet oder Handy aus teilnehmen. Weitere Informationen zum Zugang, Ablauf und Organisation erhalten nach Ihrer Anmeldung.

Referent

Dipl.-Päd. Thomas Rupf

Dozent an der Christian-Albrecht-Universität Kiel, Familienhilfe und praktische Erziehungshilfe im Jugendamt Bad Segeberg, Kinderpsychiatrische Praxis in Grevesmühlen, Verhaltenstraining für Kinder & Erziehungsberatung in der Mutter&Kind Klinik in Grömitz, seit 2012 Referententätigkeit im gesamten Bundesgebiet – Arbeitsschwerpunkte: Verhaltensauffälligkeiten von Kindern, pädagogisch-therapeutisches Gesprächsverhalten, Humor in der Erziehung.

Preis/Teilnehmer

63,00 €

Diese Maßnahme ist gemäß § 4 Nr. 21 a) bb) UStG von der Umsatzsteuer befreit.

Nach dieser Veranstaltung erhalten Sie ein Teilnehmerzertifikat.

Weitere Informationen und Anmeldung




Kostenlose Lernangebote zum Naturwissen für alle

Die NABU|naturgucker-Akademie macht Naturinteressierte fit in Artenkenntnis

Sind Wanzen auch Käfer? Wie wirkt sich der Klimawandel auf unsere Pflanzen aus? Wie unterscheidet man Vogelstimmen? Welche Pilze wachsen unter Birken? Dieses Wissen und noch viel mehr kann jede und jeder online erwerben.

Zum internationalen Tag der Bildung am 24. Januar stellt der NABU die NABU|naturgucker-Akademie vor. Das deutschlandweit einzigartige E-Learning-Angebot vermittelt Arten- und Lebensraumwissen multimedial.

Die Lernangebote sind kostenlos und richten sich an alle Naturinteressierten – egal, welche Vorkenntnisse sie haben. Geeignet sind sie vor allem für Grundschüler aber der 3. Klasse, Schüler der weiterführenden Schulen und Erwachsene. Sie lassen sich aber auch für jüngere Kinder in analoger Form gut aufarbeiten.

Für Umwelt- und Naturschutz sensibilisieren

„Mit der NABU|naturgucker-Akademie wollen wir das Wissen über Arten und Biodiversität in der Bevölkerung fördern und so möglichst viele Menschen stärker für den Umwelt- und Naturschutz sensibilisieren“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Studien und Befragungen zeigen, dass dieses Wissen in den vergangenen Jahren stark abgenommen hat.“


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Die Faszination der Insekten
Loes Botman weiß wie keine andere, wie sie den Charakter der Tiere in ihren faszinierenden Pastellzeichnungen zum Ausdruck bringen kann. Dies ist einer der Gründe, warum ihre Bücher von kleinen Kindern so geliebt werden. Ihnen erschließt sich hier eine faszinierende neue Welt, in der die kleinen Tiere in einem natürlichen Hintergrund wunderschön zum Leben erweckt werden. Ihr habt noch nie so schöne Insekten gesehen.

Mein kleines Insektenbuch
Pappbilderbuch, 14 Seiten, für Kinder ab 12 Monaten
ISBN/EAN: 9783963040351
7,95 €


Naturinteressierte können zwischen 13 Kursen zu Themen wie beispielsweise Pilze, Schmetterlinge, Säugetiere oder Stadtnatur wählen. Bis Ende 2024 werden insgesamt 21 Lernangebote online sein. Alle Angebote umfassen mehrere Kapitel mit Videos, interaktiven Formaten, Übungen und Beobachtungsaufträgen. Zu jedem Kurs wird ein optionaler Abschlusstest angeboten, über die erfolgreiche Teilnahme gibt es auf Wunsch einen Nachweis. Einige Themen sind zudem inhaltlich auf die Zertifikate des bundesweiten Arbeitskreises der staatlich getragenen Umweltbildungsstätten (BANU) ausgerichtet und können zur Vorbereitung auf die Zertifikatsprüfungen genutzt werden.

Ergänzung durch Web-Apps

Alle Lernangebote werden durch Web-Apps ergänzt. Mit ihren vielen Art- und Lebensraumporträts erleichtern sie das Bestimmen und Beobachten in der Natur und unterstützen den Ausbau von Artenwissen. Zudem finden monatlich Online-Vorträge statt. So gibt es am 25. Januar einen Vortrag mit dem Thema „Gehölze im Winter erkennen“. 

Das Projekt NABU|naturgucker-Akademie wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums für Umwelt.

Zur Lernplattform: www.NABU-naturgucker-Akademie.de




Frühe Widrigkeiten treiben die Gehirnentwicklung

Langfristig kann Anpassung der Psyche der Kinder jedoch in einem erheblichen Maß schaden

Forscher des Singapore Institute for Clinical Sciences haben einen Zusammenhang zwischen einem früh erlebten Leid und der Geschwindigkeit bei der Entwicklung des Gehirns nachgewiesen. Dafür wurden Neuroimaging-Daten der groß angelegten „Kohorte Growing Up in Singapore Towards healthy Outcomes“ (GUSTO) ausgewertet. Diese zeigen, dass eine erhöhte Belastung mit Widrigkeiten im frühen Leben (ELA) in den Jahren vor dem Schulbesuch zur Beschleunigung der Entwicklung des Gehirns führt.

Kognitive und psychische Probleme

Hat eine Mutter während der Schwangerschaft psychische oder körperliche Probleme, entwickelt sich das Gehirn des Kindes schneller, um sich an diese widrigen Umstände anzupassen, so die Experten. Diese Beschleunigung kann in der Folge zu einem höheren Risiko bei abträglichen kognitiven und psychischen Ergebnissen führen. Dazu gehören unter anderem schwere depressive Störungen.

Um die Auswirkungen von ELA zu quantifizieren, haben die Forscher ein von Patricia Silveira von der McGill University entwickeltes Bewertungsverfahren eingesetzt. Ziel war es, einen zusammengesetzten Score zu erstellen, der Faktoren berücksichtigt, die sich über eine Bevölkerung erstrecken. Diese Faktoren konzentrieren sich auf Belastungen, die vor der Geburt stattgefunden haben.

Dazu gehören die psychische und körperliche Gesundheit der Mutter während der Schwangerschaft, aber auch die Familienstruktur und die finanziellen Gegebenheiten. Werden verschiedene Risikofaktoren zusammengerechnet oder kombiniert, wird eine bessere Vorhersage der Ergebnisse eines Kindes möglich. Mittels dieses zusammengesetzten Scores hat das Team die GUSTO-Kohorte in verschiedene Ausmaße einer kumulativen ELA-Belastung aufgeschichtet.

Anpassung durch Neuroplastizität

Um die Geschwindigkeit der Entwicklung des Gehirns während der Kindheit zu modellieren, wurden multimodale MRT-Scans der GUSTO-Kohorte ausgewertet. Diese Scans wurden bei 549 Kindern im Alter von 4,5, 6 und 7,5 Jahren durchgeführt. Da die meisten psychischen Erkrankungen ihren Ursprung auch in der Kindheit haben, werden diese Werte als sehr relevant angesehen.

Die Fachleute haben einen Maßstab eingesetzt, der die strukturelle und funktionelle Konnektivität des Gehirns kombiniert, um Einblicke in den Zusammenhang zwischen der Gehirnstruktur und der -funktion darzustellen. Der Messwert „SC-FC“ spiegelt das Potenzial eines Kindes im Bereich der Neuroplastizität wider – also die Fähigkeit des Gehirns, sich anzupassen und um zu lernen, auch neu zu organisieren, sich von Verletzungen zu erholen und sich auf neue Erfahrungen einzustellen. Es wird vermutet, dass das Gehirn in der frühen Kindheit weniger spezialisiert und anpassungsfähiger ist. Dem würde im Verlauf der Kindheit eine abnehmende Kurve des SC-FC entsprechen.

Das Team unter der Leitung von Tan Ai Peng und Chan Shi Yu hat nachgewiesen, dass eine hohe Belastung mit ELA zu einem rascheren Abfall von SC-FC zwischen viereinhalb und sechs Jahren führt. Das weist auf eine beschleunigte Entwicklung des Gehirns hin. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um einen Mechanismus, der auf Anpassung ausgerichtet ist, heißt es.

Er tritt auf, wenn es zum Kontakt mit Umweltfaktoren kommt, die eine gewisse Reife erfordern. Obwohl es sich dabei um einen Schutz gegen Widrigkeiten handelt, gibt es auch negative Auswirkungen. Langfristig führt dieser Mechanismus nämlich dazu, dass das Zeitfenster bei Neuroplastizität und adaptivem Lernen kleiner wird. Details sind in „Nature Mental Health“ nachzulesen.

Moritz Bergmann, pressetext.redaktion




Wer sich viel bewegt, denkt schneller und besser

Wissenschaftler weisen verstärkte Ausschüttung des Hormons Dopamin bei sportlichen Aktivitäten nach

Körperliche Anstrengungen sind nicht nur gut für die Gesundheit, sie verbessern auch die kognitiven Fähigkeiten. Das Gehirn denkt wegen des Dopamins schneller und besser. Das hat Sportwissenschaftler Joe Costello von der University of Portsmouth mit seinem Team herausgefunden.

Für kognitive Gesundheit

Der Neurotransmitter Dopamin, der gemeinhin als Glückshormon bezeichnet wird, spielt eine entscheidende Rolle. Das könnte zu einem neuen therapeutischen Weg für die kognitive Gesundheit führen, da Dopamin bei verschiedenen Erkrankungen, darunter Parkinson, Schizophrenie, ADHS, Sucht und Depression, entscheidenden Einfluss hat.

Dass Dopamin ausgeschüttet wird, wenn man sich körperlich anstrengt, haben die Forscher mit der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) nachgewiesen. Das ist ein bildgebendes Diagnoseverfahren. Dabei erhält der Patient ein Radiopharmaka, das meist in eine Armvene injiziert wird. Dieses Präparat verteilt sich über den Blutkreislauf im Körper. Es sendet Positronen aus, elektrisch positiv geladene Teilchen, den Gegenstücken zu Elektronen.

52 Männer im Versuchslabor

Positronen und Elektronen verschmelzen, nachdem erstere emittiert worden sind, im Bruchteil einer Sekunde. Dabei senden sie zwei Lichtteilchen (Photonen) aus, die eine PET-Kamera aufzeichnet. Aus vielen dieser Momentaufnahmen entsteht ein Bild des Kreislaufs, auf dem beispielsweise detailliert zu sehen ist, wie gut die Herzkranzgefäße durchblutet sind.

Um die Ausschüttung von Dopamin beim Training zu erkennen, haben die Forscher 52 männliche Probanden ausgewählt. Im ersten Test sollten sie kognitive Aufgaben im Ruhezustand und beim Radfahren im PET-Scanner ausführen. Die zweite Studie hat elektrische Muskelstimulation genutzt, um zu testen, ob erzwungene Muskelbewegungen die kognitive Leistung ebenfalls verbessern. Das letzte Experiment kombinierte echtes Training mit Muskelstimulation. Ergebnis: Die Gehirnleistung verbesserte sich nur bei „echtem“ Training.

Wolfgang Kempkens, pressetext.redaktion




Selbstbestimmtes Essen fördert die Gesundheitskompetenz

Jedes Kind hat ein Recht darauf, darüber zu bestimmen, wann und was es isst

Viele Eltern kennen das: Sie bemühen sich, frische und abwechslungsreiche Gerichte zu kochen, doch kaum steht das Essen auf dem Tisch, verzieht das Kind das Gesicht und ruft „Iih!“. Diese Reaktion ruhig hinzunehmen, erfordert eine Menge Gelassenheit.

Erwachsene haben klare Vorstellungen davon, wie Kinder essen sollen: sauber und ordentlich, gesund und in der richtigen Menge. Kinder hingegen haben eigene Bedürfnisse, die sie beim Essen ausleben und befriedigen wollen. Oft prallen die Vorstellungen der Erwachsenen und die Bedürfnisse jüngerer Kinder bei Tisch aufeinander. Die Entwicklung eines eigenständigen, gesunden und genussvollen Essverhaltens wird durch diesen Konflikt erschwert. Die Stiftung Kindergesundheit plädiert daher für einen zweigleisigen Weg zu einer gesundheitsfördernden Esskultur: Einen gelassenen Umgang mit den Nahrungsvorlieben des Nachwuchses, begleitet von einer frühzeitigen Ernährungsbildung. 

Eigenständigkeit statt Zwang am Esstisch

„Ich rate allen Eltern, Druck und Stress von den Familienmahlzeiten fernzuhalten. Essen ist nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern eine umfassende Erfahrung, die auch Einfluss auf die körperliche und emotionale Gesundheit unserer Kinder hat“, so Professor Dr. Berthold Koletzko, Kinder- und Jugendarzt an der Universität München und Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit. „Damit sich Kinder gesund ernähren, ist es zunächst einmal wichtig, dass Eltern für ein abwechslungsreiches und vollwertiges Angebot sorgen. Kinder sollten jedoch das Recht haben, selbst mitzuentscheiden und auszuwählen, was und wie viel davon sie essen möchten. Diese Autonomie hilft ihnen dabei, eine positive Beziehung zum Essen zu entwickeln und das Vertrauen in das eigene Sättigungsgefühl zu stärken“, betont Koletzko weiter. Dies bedeute, dass Kinder bei Mahlzeiten eine gewisse Entscheidungsfreiheit haben sollten, während Erwachsene die Rahmenbedingungen festlegten. 

Solange Kinder gesund sind und ihr Körpergewicht im Normbereich liegt, könnten Eltern darauf vertrauen, dass Kinder ihr Essverhalten eigenständig regulieren und die Menge an Nahrung aufnehmen, die sie benötigen. Das Angebot spiele hier eine wichtige Rolle. „Die Entscheidung darüber, ob ein Kind hungrig ist, welche Nahrung es auswählt und wie viel es davon isst, liegt in der individuellen Entscheidungsfreiheit jedes Kindes. So kann sich ein gesundes Gefühl für die eigenen Bedürfnisse und Vorlieben entwickeln. Dies kann auch zur Vermeidung eines gestörten Essverhaltens beitragen“, erläutert Koletzko.

Für die Eltern sei es wichtig, ein gesundes Essverhalten vorzuleben. Dazu gehöre auch die Reflexion der eigenen Biografie in Bezug auf das Essen: Welche Werte und Regeln wurden mir als Kind vermittelt? Welche emotionale Beziehung habe ich zum Essen? Womit belohne ich mich? Entsprechen meine Vorstellungen, wie und was mein Kind essen soll, dem Entwicklungsstand des Kindes? Wo kann ich Abstriche machen, was ist mir wichtig? Diese Fragen sollten sich Eltern stellen.

Wählerisches Essverhalten bei Kindern meist kein Grund zur Sorge

Wissenschaftliche Untersuchungen deuten zudem darauf hin, dass es nicht hilfreich ist, wenn Eltern das Essverhalten ihrer Kinder durch Druck und Verbote beeinflussen wollen. Eine US-amerikanische Forschungsgruppe von der Universität Michigan untersuchte den Einfluss eines wählerischen Essverhaltens (sogenanntes „picky eating“) im Kindesalter auf den Bodymaßindex (BMI) im Lebensverlauf. Dafür verfolgte sie 317 Kinder zwischen 4 und 9 Jahren über einen mehrjährigen Zeitraum. Das Ergebnis: Wählerisches Essverhalten in der Kindheit scheint eine feststehende Charaktereigenschaft zu sein, die unabhängig vom elterlichen Versuch gegenzusteuern über Jahre bestehen bleibt. Außerdem legten die Studienergebnisse nahe, dass das „picky eating“ vor einem höheren BMI schützen könnte. Weitere Studien haben gezeigt, dass selbst Kinder, die beim Essen sehr wählerisch sind, äußerst selten zu dünn sind oder Mangelerscheinungen aufweisen.

Kinderleicht gesund: Ein Podcast erklärt, wie es geht

Statt sich also zu sehr zu sorgen und deshalb Druck aufzubauen, sollten Eltern ihre Kinder darin unterstützen, frühzeitig Gesundheitskompetenz in Sachen Ernährung zu erlangen. Zu diesem Zweck hat die Stiftung Kindergesundheit den 10-teiligen Podcast „Hör dich fit“ entwickelt. Der Podcast richtet sich an Kinder im Vor- und Grundschulalter und vermittelt kindgerechte Informationen über gesunde Ernährung, gemeinsames Einkaufen und Kochen sowie einen ausgewogenen Lebensstil. Eingebettet in spannende Geschichten erhalten Kinder praktische Tipps und lernen, wie sie gesunde Entscheidungen treffen können. Der Podcast wurde jüngst mit dem „Wir sind IN FORM“-Logo der Bundesregierung ausgezeichnet und ist auf allen gängigen Podcast-Plattformen, darunter Spotify, Apple Podcasts und Google Podcasts, verfügbar. In der letzten Folge geht es um das Thema „selbstbestimmt Essen“ – ein Kinderrecht, wie Randi Benner, Projektleiterin und Verantwortliche für den Podcast, findet.

„Kinder sollten wissen und erfahren, dass sie sich auch am Esstisch selbstbestimmt und selbstwirksam beteiligen können. Leider gibt es aber noch immer Betreuungseinrichtungen oder Familien, in denen Kinder im Zusammenhang mit Essen ausgeschimpft werden, der Nachtisch als Druckmittel benutzt wird oder sie zum Probieren und Aufessen gezwungen werden. Das sehen wir sehr kritisch“, betont Benner. Artikel 24 der auch von Deutschland unterzeichneten UN-Kinderrechtskonvention sichere allen Kindern das Recht auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit zu. Essen sei ein zentrales Element von Gesundheit, positive Erfahrungen bei den Mahlzeiten legten den Grundstein für ein gesundheitsförderndes Ernährungsverhalten. Deshalb setze sich die Stiftung Kindergesundheit dafür ein, dass Kinder sich selbstbestimmt an Essenssituationen beteiligen können und dabei unterstützt werden, gesunde Ernährungsgewohnheiten zu entwickeln.

Giulia Roggenkamp, Stiftung Kindergesundheit




Kindgerechte Ernährung: Wissen, was gesund hält

IST-ebk

Ausreichend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung – das sind zwei wichtige Säulen für die gesunde Entwicklung von Kindern

Dass die richtige Ernährung für die kindliche Entwicklung unabdingbar ist, dürfte bekannt sein. Aber was ist denn eigentlich „die richtige“ Ernährung? Die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen ändern sich im Laufe ihrer Entwicklung immer wieder und die vom Robert Koch-Institut veröffentlichten Zahlen zu Übergewicht unter Kindern zeigen, dass es offensichtlich nicht so einfach ist, die „richtige“ Ernährung zu erkennen: Etwa jedes sechste Kind in Deutschland ist übergewichtig.

Mit der Weiterbildung „Ernährungsberater:in für Kinder“ gibt das IST-Studieninstitut Eltern, professionellen Ernahrungsberater:innen, aber auch Erzieher:innen einen Leitfaden in die Hand, mit dem sie sich einen fundierten Überblick über den sich verändernden Nähstoffbedarf von Kindern verschaffen können.

Die berufsbegleitende Weiterbildung dauert nur sechs Monate und setzt sich aus dem Grundlagenkurs „Ernährungsberater:in“ und einem kinderspezifischen Part zusammen

Im spezifischen Teil dreht sich alles um die richtige Ernährung von Kindern und Jugendlichen. Hier wird der Zusammenhang von Ernährung und Bewegung beleuchtet. Altersgruppenspezifische Ernährungserkrankungen werden vorgestellt und die Abhängigkeit des Nährstoffbedarfs in unterschiedlichen Entwicklungsstadien erläutert.

Außerdem werden Beratungsansätze aufgezeigt, die Kinder und Eltern zugleich einbeziehen. Denn im Kindesalter wird der Grundstein für das spätere Essverhalten und die Gesundheit im Erwachsenenalter gelegt: wer schon als Kind wenig gesunde Nahrung bekommen hat, greift auch später eher zu Fast Food und ungesunden Snacks. Dafür müssen Eltern, aber auch schon Kinder und Jugendliche selbst sensibilisiert werden.

Erzieher:innen erhalten in dieser sechsmonatigen Weiterbildung also einen wertvollen Instrumentenkasten an die Hand, der sie dabei unterstützt, Kinder und Eltern von gesunder Ernährung zu begeistern.

Die Fortbildung setzt sich aus Studienheften, Online-Vorlesungen, Podcasts und (Online-)Seminaren zusammen. Dabei können sich die Teilnehmer:innen das Lernpensum selbst einteilen. Es gibt keinen vorgegeben Stundenplan, sondern einzelne Bausteine, auf die jede:r zugreifen kann, wenn es der Alltag zulässt. Lediglich die (Online-) Seminare finden zu vorgegebenen Zeiten statt. Allerdings gibt es meist mehrere Termine zur Auswahl, so dass man es sich auch hier passend machen kann.

Weitere Infos unter www.ist.de




Kita-Besuch kann soziale Unterschiede angleichen

Herkunftsbezogene Unterschiede in den kognitiven Kompetenzen können verringert werden

Kompetenzen von Kindern entwickeln sich schon in jungen Jahren unterschiedlich – insbesondere, weil sich die Entwicklungs- und Lernmöglichkeiten in ihren Familien voneinander unterscheiden. Eine neue Studie mit Daten des Nationalen Bildungspanels zeigt, dass für Kinder aus sozial schwächeren Familien der Besuch einer Kindertagesstätte besonders bereichernd ist. Herkunftsbezogene Unterschiede in den kognitiven Kompetenzen können so verringert werden. Problematisch ist jedoch, dass gerade Kinder aus benachteiligten Elternhäusern wesentlich stärker von fehlenden Betreuungsplätzen betroffen sind, als solche von besser gestellten Eltern.

Kinder lernen anderes als zu Hause

Die häusliche Lernumgebung spielt für Kleinkinder eine zentrale Rolle bei ihrer kognitiven, sozialen und emotionalen Entwicklung. Wie viel die Kinder lernen, hängt dabei stark vom sozialen und wirtschaftlichen Hintergrund der Familie ab. Der Besuch einer Kindertagesstätte (Kita) hingegen kann für Kinder unabhängig von den Bedingungen im Elternhaus Vorteile bringen, weil sie dort andere Dinge lernen als zuhause, beispielsweise durch das Miteinander mit Gleichaltrigen oder durch den Kontakt mit pädagogischen Konzepten.

Kita-Besuch hängt vom sozialen Status ab

Die Studie, die auf Längsschnittdaten von 992 Kindern im Nationalen Bildungspanel (NEPS) basiert, konnte nun zeigen, welche Kinder in ihrer Entwicklung besonders stark von einer institutionellen Betreuung profitieren. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder aus besser gestellten Familien im Alter von zwei Jahren häufiger eine Betreuungseinrichtung besuchen als Kinder aus sozial benachteiligten Elternhäusern. Letztere ziehen aber die größeren Vorteile aus einem Besuch im Hinblick auf ihre kognitiven Kompetenzen, beispielsweise in Bereich Mathematik oder beim Wortschatz. Umgekehrt bringt der Besuch einer Kinderbetreuungseinrichtung Kindern aus Familien mit einem sehr hohen sozialen und wirtschaftlichen Status keine Vorteile in ihren kognitiven Kompetenzen. Auf ihre Mathematikkenntnisse wirkt er sich sogar tendenziell nachteilig aus. Unabhängig von ihrer Herkunft gilt für alle Kinder, dass der Kita-Besuch ihre sozial-emotionalen Kompetenzen stärkt.

Was wäre, wenn?

Die Forschenden konnten in ihrer Studie aufzeigen, dass der Besuch einer Kindertageseinrichtung das soziale Gefälle in den Kompetenzen von Kindern mindert und sozial ausgleichend wirken kann. Prof. Dr. Corinna Kleinert vom Leibniz-Institut für Bildungsverläufe sagt dazu: „Unsere Simulationen mit einem ‚Was wäre, wenn‘-Szenario zeigen: Würden alle Kinder eine Kita besuchen, würden die sozialen Ungleichheiten in den Kompetenzen geringer ausfallen als heute. Würden alle Kinder ausschließlich durch ihre Eltern betreut, würden sich die sozialen Ungleichheiten in der Entwicklung hingegen verstärken.“

Weiterer Kita-Ausbau kann helfen

Kritisch sehen die Forschenden die Zugangsmöglichkeiten zu institutioneller Kinderbetreuung in Deutschland. Obgleich die Vorteile gerade für schlechter gestellte Familien am höchsten sind, besuchen nur 35 % der Kinder aus diesen Familien im Alter von zwei Jahren eine Einrichtung. Bei besser gestellten Familien liegt die Wahrscheinlichkeit eines Kitabesuchs hingegen bei 60 %. Trotz eines bestehenden Rechtsanspruchs auf institutionelle Betreuung hängt die tatsächliche Inanspruchnahme stark vom sozialen und wirtschaftlichen Hintergrund der Eltern ab. Die Forschenden fordern deshalb nicht nur, die Anzahl an Betreuungsplätzen weiter auszubauen, sondern auch den Zugang für benachteiligte Kinder zu erleichtern. Beides sei eine langfristig lohnende staatliche Investition in den Abbau sozialer Ungleichheit und die allgemeine Förderung von Kompetenzen bei Kindern.

Eine Zusammenfassung der Studie ist als Transferbericht in der Reihe LIfBi Forschung kompakt unter dem Titel „Führt ein Kitabesuch zu einer Angleichung sozialer Unterschiede?“ erschienen: https://www.lifbi.de/Portals/2/Publikationen/Transferberichte/LIfBi%20Forschung%20kompakt/LIfBi-Forschung-kompakt_05_Kita.pdf?ver=KUN261kvmznx63QVcjcWtA%3d%3d

Iris Meyer, Leibniz-Institut für Bildungsverläufe




Schwaches Klassenniveau beeinträchtigt Leistung von Zuwandererkindern

Schwache wie starke Schüler profitieren von einer stärkeren Durchmischung

Die Leistungen von Zuwandererkindern leiden besonders, wenn viele leistungsschwache Mitschüler in einer Klasse sind. Das gilt für Schüler, die aus einem benachteiligten Umfeld kommen, die ein geringeres schulisches Leistungsniveau aufweisen, die zu Hause nicht die Sprache des Einwanderungslandes sprechen, oder deren Eltern beide im Ausland geboren wurden. Auf besser gestellte Schüler mit Migrationshintergrund hat der Anteil der leistungsschwachen Mitschüler keinen Effekt. Das haben Forscherinnen vom ifo Institut und der Universität Mailand-Bicocca anhand von Daten aus Italien herausgefunden. „Zur besseren Förderung der Schüler mit Migrationshintergrund schlagen wir vor, Klassen stärker in Hinblick auf das Leistungsniveau zu durchmischen“, sagen Vera Freundl und Caterina Pavese vom ifo Institut.

„Vor dem Hintergrund der gestiegenen Anzahl von Kindern mit Migrationshintergrund ist es wichtig, Maßnahmen zu deren schulischer Förderung und Integration zu ergreifen“, fügt Pavese hinzu. Ein Anstieg an leistungsschwachen Mitschülern in der Klasse um 10 Prozentpunkte – das sind zwei Schüler in einer durchschnittlichen Klasse mit 20 Kindern – verschlechtert die Leistungen von Kindern mit Migrationshintergrund um etwa 0,75 Punkte. Sozioökonomisch besser gestellte Schüler mit Migrationshintergrund werden umgekehrt durch den Anteil der leistungsstärksten Klassenkameraden positiv beeinflusst.

Für einheimische Schüler haben die Forscherinnen andere Effekte beobachtet: Der Anteil leistungsschwacher Mitschüler beeinträchtigt ihre Leistungen nicht. Einheimische Schüler profitieren hingegen von einer hohen durchschnittlichen Testleistung in der Klasse. Interessanterweise werden diese Schulkinder auch nur von anderen einheimischen Schülern beeinflusst, die Leistungen von Kindern mit Migrationshintergrund sind dagegen unerheblich für ihre Testleistungen.

Hier geht es zum Zeitungsartikel: https://www.ifo.de/publikationen/2023/aufsatz-zeitschrift/kinder-mit-migrationshintergrund-leistungsniveau-schulklasse