Eine Bauanleitung für eine Kräuterspirale!

kräuterspirale bauen

Schritt-für-Schritt-Anleitung für Kita & Grundschule

Haben Sie Lust auf ein Gartenprojekt mit Ihrer Kitagruppe oder Schulklasse? Die Stiftung für Mensch und Umwelt bietet eine Schritt-für- Schritt-Anleitung für den Bau einer Kräuterspirale an. Oben trocken, unten nass, mit leckerem Schnittlauch, Rosmarin und Minze bepflanzt:

Eine Kräuterspirale vereint Vielfalt auf kleinstem Raum. Hier können Kinder nach Herzenslust Kräuter naschen und gleichzeitig Bienen, Käfer, Schmetterlinge und viele andere Tiere beobachten. Ebenso hat die Kräuterspirale einen hohen pädagogischen Nutzen: Sie können an ihr anschaulich vermitteln, welche unterschiedlichen Bedürfnisse Pflanzen haben und welche Rolle Bestäuberinsekten in unserem Leben spielen.

Kräuterspirale anlegen, so geht’s:

Schritt 1:

  • geeigneten sonnigen bis halbschattigen Standort finden (Platzbedarf ca. 3 m Durchmesser)
  • Grundriss mit Schnur abstecken
  • Öffnung nach Süden ausrichten
  • Fundament spatentief ausheben
  • optional: Wasserstelle unten an der Öffnung der Kräuterspirale etwa 40 cm tief ausheben

Schritt 2:

  • ca. 10 cm groben Schotter als Fundament nutzen
  • mindestens 10 cm dicke Natursteine oder Klinker für die Mauern verwenden
  • rocken (d. h. ohne Mörtel o. ä.) in zwei Windungen stapeln
  • leichte Neigung nach innen berücksichtigen, damit Spirale standsicher ist
  • Steinreihen direkt mit Schotter und Erde hinterfüllen
  • Gesamthöhe sollte ca. 80 cm betragen, kann aber auch höher sein

Schritt 3:

  • unten mit Komposterde befüllen, weiter oben Sandanteil erhöhen (der Übergang ist fließend)
  • Miniteich mit Folie auskleiden oder fertigen Teichkübel einsetzen (unbedingt Ausstieg für Tiere bedenken und mit Steinen umlegen)
  • einige Regentage abwarten, damit sich alles sett, ggf. Erde nachfüllen

Besonderheiten einer Kräuterspirale:

  • verschiedene Zonen
  • unterschiedlicher Feuchtigkeitsgehalt
  • Zonen bieten unterschiedlichen Pflanzen geeigneten Lebensraum

Diese Arten eigenen sich für die Bepflanzung:

Nasse Zone (ganz unten):

  • Blutampfer (Rumex sanguineus)
  • Echte Brunnenkresse (Nasturtium officinale)
  • Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasserminze (Mentha aquatica)

Mittlere, mäßig feuchte Zone:

  • Basilikum (Ocimum basilicum)
  • Borretsch (Borago officinalis)
  • Dill (Anethum graveolens)
  • Echter Kerbel (Anthriscus cerefolium)
  • Echter Koriander (Coriandrum sativum)
  • Estragon (Artemisia dracunculus)
  • Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)
  • Liebstöckel (Levisticum officinale)
  • Melisse (Melissa officinalis)
  • Petersilie (Petroselinum crispum)
  • Pfefferminze (Mentha piperita)
  • Schnittlauch (Allium schoenoprasum)

Mediterrane Zone:

  • Currykraut/Italienische Strohblume (Helichrysum italicum)
  • Echter Thymian (Thymus vulgaris)
  • Lavendel (Lavandula angustifolia)
  • Oregano (Origanum vulgare)
  • Rosmarin (Salvia rosmarinus)
  • Ysop (Hyssopus officinalis)

Übrigens: Den Bau der Kräuterspirale können Sie auch nutzen, um mit den Kindern beim Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb mitzumachen. Den Wettbewerb bietet die Stiftung für Mensch und Umwelt bereits seit dem Jahr 2016 an. Noch bis zum 31. Juli 2023 können Sie einen Beitrag einreichen. Gegärtnert wird in zehn Kategorien. Hinzu kommt der Extrapreis „Musik für den Bienenschutz“. Zu gewinnen gibt es bis zu 400 € für die Kita- oder Klassenkasse. Details unter: www.wir-tun-was-fuer-bienen.de

Quelle: Pressemitteilung Stiftung für Mensch und Umwelt




Einladung zum Parcours rund um Pflanzen in Feld, Wald und Garten

Einladung zum Tag der offenen Tür am Julius Kühn-Institut in Braunschweig

Nach einer längeren, pandemiebedingten Zwangspause öffnet das Julius Kühn-Institut (JKI) an seinem Standort in Braunschweig-Riddagshausen am Samstag, den 3. Juni, von 10 bis 17 Uhr seine Pforte für die Öffentlichkeit. Zum Tag der offenen Tür erwartet die Besucherinnen und Besucher auf dem weitläufigen Gelände am Messeweg 11-12 ein abwechslungsreicher Stationen-Parcours rund um die Forschung zu unseren Pflanzen in Feld, Wald und Garten.

Der Großteil der Forschenden des JKI arbeitet als „Pflanzendoktoren“ daran, unsere Kulturpflanzen möglichst stark und gesund zu erhalten. Sie kennen sich aus mit Krankheiten und Schädlingen, vom winzigen Virus über gefräßige Insekten bis hin zu Unkräutern, die mit den Pflanzen um Nahrung, Licht und Wasser konkurrieren. Immer auf der Suche danach, wie man Gemüse, Getreide oder Baum am besten dabei helfen kann, möglichst gut zu wachsen und reiche Ernte zu bringen,

– erforschen wir Bestäuber und nützliche Gegenspieler,
– erproben wir neue Anbausysteme auf dem Feld,
– kümmern wir uns um umweltfreundliche Pflanzenschutzlösungen,
– loten wir die Möglichkeiten der modernen Technik aus,
– schauen wir, wer uns in Zukunft gefährlich werden könnte oder
– was auf dem Acker der Zukunft wächst.

Dabei haben wir auch die großen Herausforderungen im Blick wie den Klimawandel, die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung und den Transformationsprozess, der in der Landwirtschaft aktuell stattfindet. Zu all diesen Aspekten und vielem mehr informieren wir am Tag der offenen Tür. Dabei sind auch Familien mit Kindern, Ausbildungsinteressierte, Landwirte und Gartenfreunde herzlich willkommen. Jeweils um 11:30 Uhr und um 15:00 Uhr stellt unser Präsident im Übersichtvortrag die Arbeiten des Bundesforschungsinstituts für Kulturpflanzen an allen Standorten vor, denn der Messeweg ist nur einer von neun JKI-Standorten im gesamten Bundesgebiet.

Stefanie Hahn, Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen




Inklusion: kaum Engagement seitens der Politik

Bildungsgewerkschaft GEW zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung der Menschen mit Behinderung

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnt den Bund, mehr Verantwortung für die Inklusion in der Bildung zu übernehmen. „Statt immer nur auf die Verantwortung der Bundesländer zu verweisen und diesen Flickenteppich zu dulden, schlagen wir vor, eine Enquete-Kommission des Bundestags einzurichten. Diese soll Ziele und Wege für eine menschenrechtskonforme Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) erarbeiten“, sagte Anja Bensinger-Stolze, GEW-Vorstandsmitglied Schule, mit Blick auf den heutigen Europäischen Protesttag zur Gleichstellung der Menschen mit Behinderung. „Die schulische Inklusion ist ins Stocken geraten, in einigen Bundesländern sogar rückläufig. 14 Jahre nach der Ratifizierung der UN-BRK durch die Bundesregierung kann man das nur als skandalös bezeichnen.“

Mangel an Zielsetzungen, Maßnahmen, politischer Steuerung, politischem Willen, konkreten Erkenntnissen und Ressourcen

„Wir brauchen einen Pakt für Inklusion!“ appellierte Bensinger-Stolze an die Politik. Sie griff damit einen Vorschlag des Deutschen Instituts für Menschenrechte von Ende 2022 auf. In seinem jüngsten Menschenrechtsbericht zu Deutschland hatte das Institut eine länderübergreifende Gesamtstrategie angemahnt und entsprechende Grundgesetzänderungen sowie einen Bildungsstaatsvertrag zwischen Bund und Ländern gefordert. „Es mangelt an Zielsetzungen, überprüfbaren Maßnahmen, politischer Steuerung, politischem Willen, konkreten Erkenntnissen und vor allem an Ressourcen für Inklusion. Das muss ein Ende haben, wenn wir uns international nicht weiterhin blamieren wollen“, betonte das GEW-Vorstandsmitglied.

Deutschland verstößt gegen Artikel 24 der UN-Konvention

„Deutschland verstößt als Vertragsstaat gegen Artikel 24 der UN-Konvention, mit dem sich die Staaten auf ein Monitoring und eine entsprechende Datenerhebung verpflichtet haben. Aber auch insgesamt kommt eine Reihe von Bundesländern der völkerrechtlichen Verpflichtung, das Schulwesen inklusiver zu gestalten, nicht oder nur unzureichend nach. Dabei gibt es positive Beispiele wie die Stadtstaaten oder Schleswig-Holstein, die zeigen, in welche Richtung es gehen kann – auch wenn es selbst hier noch Luft nach oben gibt“, unterstrich Bensinger-Stolze. Die Exklusionsquote, also der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die weiterhin auf Sonderschulen gehen müssen, sei im Bundesdurchschnitt kaum gesunken, in manchen steige er sogar. Auch das Elternwahlrecht der Schulform für die Kinder führe nicht dazu, Inklusion zu fördern, sondern zementiere das Sonderschulwesen eher. „Ein echtes Wahlrecht setzt die gleichwertige Ausstattung von allgemeiner Schule und Sonderschule voraus. Gleichwertige Lebensverhältnisse und Bildungschancen zu erreichen, setzt bundesweite Kriterien und eine Gesamtstrategie voraus“, sagte Bensinger-Stolze.

Das allgemeine Schulsystem muss transformiert werden

„Die Zahl der Sonderschulen zu reduzieren, ist das eine. Andererseits muss aber auch das allgemeine Schulsystem so transformiert werden, dass sich inklusive Bildung barrierefrei und diskriminierungsfrei entwickeln kann. Denn eins ist klar: Das gegliederte Schulsystem mit der frühen Selektion der Kinder auf verschiedenwertige Schulformen ist eine der hartnäckigsten Barrieren für die Inklusion“, hob die Gewerkschafterin hervor. Alle Schulen müssten sich zu Lernorten weiterentwickeln, in denen alle Kinder und Jugendlichen in ihrer Unterschiedlichkeit willkommen sind und individuell gefördert werden. Positive bundespolitische Akzente wie das Startchancenprogramm der Bundesregierung für benachteiligte Schulen müssten konzeptionell und steuerungspolitisch viel stärker mit diesen Dimensionen der Schulentwicklung verknüpft werden, um nicht als „sozialer Notnagel“ zu enden.

Quelle: Pressemitteilung GEW




Eine moderne Fabel für Integrität und Freundschaft

Benjamin. Ein kleiner Fisch mit großem Mut

Rocio Bonilla: Benjamin. Ein kleiner Fisch mit großem Mut

„Ein kleiner Fisch“ ist sprichwörtlich jemand, der nicht viel Bedeutung hat; bei dem es sich nicht lohnt, ihn zu beachten. Und auch wenn Benjamin wirklich ein kleiner Fisch ist, trifft die Doppelbedeutung im Titel des neuen Kinderbuchs von Rocio Bonilla den Nagel auf den Kopf.

Benjamin ist ein kleiner schüchterner Fisch, der gerne mit seinen Freunden Fußball spielt. Als eine berüchtigte Bande ihn zu ihrem elften Mitglied kürt, fühlt er sich sehr geehrt. Er ist jetzt nicht mehr Benjamin, sondern der 11. Fisch der Bande. Das Leben ist nun leicht für ihn. Denn die Bande bekommt alles, was sie will. Da fällt Benjamin auf, dass die anderen niemanden aus der Bande mögen, sondern einfach nur Angst vor ihr haben. Schließlich trifft er eine Entscheidung…

Mit „Benjamin. Ein kleiner Fisch mit großem Mut“ (Originaltitel: La colla dels 11) ist der spanischen Illustratorin und Kinderbuchautorin Rocio Bonilla ein vielschichtiges Bilderbuch mit einer klaren Botschaft gelungen. Aber beginnen wir mit den Nebenschauplätzen. Bonillas Geschichte spielt sich im großen Ozean ab. Wer die früheren Bücher der gebürtigen Barcelonès kennt, weiß um ihren schönen, modernen Aquarellstil.

„Benjamin“ spielt im Meer. Ideal für das Aquarell. Auf den Bildern gilt es einiges zu entdecken: Ein halbverdeckter Octopus, verschiedene Fisch und Krustentiere und auf vielen Doppelseiten auch etwas Müll: eine Dose, eine Waschmaschine, eine Plastikflasche, eine Teekanne, ein Schnuller… Hier müssen wir nicht lange darüber nachdenken, was uns die Autorin sagen will. Für die jungen Betrachter können diese vordergründigen Hinweise aber durchaus spannend und Gesprächsanlass sein.

Neben der Schönheit der Bilder sind es aber vor allem die kleinen Dinge, die Bonillas Illustrationen so spannend machen. An allererster Stelle sind es die Körpersprache und Gefühlsausdrücke ihrer Figuren und wie es ihr gelingt, den Bezug zwischen den verschiedenen Akteuren herzustellen. All das ist eindeutig und klar.

Diesmal ist Bonillas Geschichte eine Fabel mit mindestens einer moralischen Lehre. In der Gemeinschaft der Bande ist Benjamin stark, das Leben ist einfach und er ist als Bandenmitglied unantastbar. Den Preis, den er dafür zahlt, ist seine Individualität. Aus Benjamin wird das elfte Bandenmitglied; getrennt von seinen früheren Freunden.

Ein weiteres Element der Geschichte ist der Auftritt der Bande selbst. Sie schützt ihre Mitglieder für den Preis der Aufgabe der eigenen Persönlichkeit und schließt andere aus; unterdrückt diese sogar. Sie wird nicht geachtet oder respektiert, sondern bekommt lediglich aufgrund ihrer Brutalität das, was sie will. So ist Bonillas Kinderbuch eine Allegorie auf all jene Gruppen unserer Gesellschaft, die meinen, sich mittels Gewalt und Exklusion Respekt verschaffen zu können. Ein archaisches Bild, in dem Gewalt und Rücksichtslosigkeit die Macht sichern sollen.

Dass dies in kein glückliches Leben in Freundschaft und Harmonie führt, merkt nicht nur der kleine Benjamin, sondern auch der Betrachter des Buches schnell. Und wir alle sind erleichtert, wenn am Ende alle einen anderen Weg gehen oder in diesem Fall schwimmen.

So ist Bonillas Fabel ein Plädoyer für echten Respekt und die Wertschätzung der Menschen, Freundschaft, Individualität und… Umweltschutz. Sie verurteilt die Brutalität der Bande und ruft zum Widerstand auf. Dabei zeigt sich auch deutlich, dass der Einsatz für die eigene Integrität und den Schutz aller nicht immer so glimpflich verlaufen muss wie bei Benjamin.

„Benjamin. Ein kleiner Fisch mit großem Mut“ ist eine moderne Fabel und eine Allegorie auf aktuelle gesellschaftliche Situationen. Sie stellt den selbstverleugnenden Mitläufer und die brutale Exklusivität großer Gruppen bloß. Gleichzeitig tritt sie für persönliche wie gesellschaftliche Werte ein, für die es sich einzutreten lohnt. Sehr schön!

Gernot Körner

Rocio Bonilla, geboren 1970 in Barcelona, ist vielfach ausgezeichnete Illustratorin und Autorin zahlreicher Kinderbücher. Sie hat Kunst mit Fokus auf Illustration an der Universität Barcelona studiert. Vor der Veröffentlichung ihres ersten Buches hat sie als Malerin, Fotografin, Pädagogin und in der Werbebranche gearbeitet. Ihr erstes Kind hat sie schließlich dazu inspiriert, zur Kunst zurückzukehren. Bei JUMBO sind bereits über zwanzig Titel mit ihren bezaubernden Illustrationen erschienen. Besonders ihre Kinderbücher Welche Farbe hat ein Kuss? und Der höchste Bücherberg der Welt erzielen enorme Verkaufserfolge.

Bibliographie

Rocio Bonilla
Benjamin. Ein kleiner Fisch mit großem Mut
Jumbo Neue Medien
Altersempfehlung des Verlags: ab 4 Jahren
Hardcover, 48 Seiten
ISBN: 978-3-83374-566-9
18 €




Die neue Kindheit und ihre emotionale Situation

trauriges kind

Oder, warum Herzensbildung heute wichtiger ist denn je

Wenn achtjährige Kinder aufeinander einschlagen und hemmungslos auf dem Boden liegende Erstklässler treten, wenn Zehnjährige sich als Bildschirmhelden omnipotent fühlen aber letztendlich einsam sind, wenn Jugendliche ihre Mitschüler erpressen und ihre Lehrer körperlich bedrohen, dann ist die Frage „Was ist los mit der neuen Generation?“ längst überfällig.

Natürlich waren früher Rangeleien unter Kindern auch an der Tagesordnung. Heute jedoch rollt eine Aggressionswelle von bislang einmaligem Ausmaß auf Elternhaus, Kindergarten und Schule zu. Der Direktor des Instituts für kriminologische Sozialforschung an der Uni Hamburg, Prof. Dr. Scheerer, erläutert, dass 34 % der Gewalttaten in Deutschland von Kindern und Jugendlichen begangen werden – also jede dritte Tat – obwohl sie nur 23 % der Bevölkerung ausmachen! Dabei gehen 90 % der Gewaltkriminalität auf das Konto junger Männer; hier gibt es die meisten Täter und Opfer. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass die brutalen Helden aus den Medien die jungentypischen Größenphantasien prägen. Der amerikanische Psychologe Daniel Goleman warnt:

„Das Risiko von Gefühlsausbrüchen nimmt zu, weil wir unsere emotionale Intelligenz nicht schulen, während die Angst im Alltag wächst. Wir rechnen an jeder Straßenecke mit Gefahren. Mehr und mehr Leute, vor allem Jugendliche tragen Waffen. Die drücken einfach ab, wenn der Verstand von der Angst überrumpelt wird. Tatsächlich gibt es heute Kinder, die ein neutrales Gesicht nicht von einem feindlichen unterscheiden können. Sie schlagen ein anderes Kind, weil sie dessen Gesichtsausdruck falsch interpretieren.“

Nicht jedes Kind reagiert auf die fortschreitende Vereinsamung, emotionale Kälte und soziale Heimatlosigkeit mit Gewalt. Manche verhalten sich unsicher, wählen den Rückzug nach innen und stehen traurig abseits des Geschehens. Diese Außenseiter sind nur leiser als die Hau-drauf-Kandidaten, aber sie sollten uns nicht weniger Sorgen machen, denn unter ihnen leiden viele an Depressionen, Schlafstörungen und Nervosität.

Mein Freund, der Bildschirm

Viele Kinder wissen heute mehr über ihren Lieblingsdarsteller in einer soap-Sendung als über ihren Klassenkamaraden. Der Hamburger Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Peter Struck warnt: „Kinder sind früher mit Menschen aufgewachsen, heute leben sie überwiegend mit Sachen und Bildschirmen, so dass ihre Bilanz nicht stimmt. Viele von ihnen sind in die innere Emigration gegangen, privatisieren stundenlang hinter einer verschlossenen Tür allein mit dem Bildschirm.“ Dort schauen sie wöchentlich bis zu 40 Stunden lang Fernsehen; dabei sehen sie 800 Gewalttaten und 150 Morde! Laut einer UNESCO-Studie hat ein zwölfjähri- ges Kind im Laufe seines Lebens 14.000 Morde im Fernsehen erlebt! Und wenn, wie dieses Jahr geschehen, ein 15-jähriger ostdeutscher Jugendlicher seinen Selbstmord über einen chatroom im Internet verkündet, so ist dies nicht nur ein persönlicher Hilferuf, sondern der einer ganzen Generation, die weniger virtuelle Kommunikation als vielmehr menschliche Begegnung braucht.

Ein Vakuum, das die Industrie gewinnbringend zu nutzen weiß: Vorbei sind die Zeiten der unpersönlichen Handys. Für mehr persönliche Ansprache sorgen Buddys d. h. digitale Wesen, die allerlei sinnvolle Dinge erledigen wie z. B. Zugverbindungen heraussuchen. Die guten Geister verfügen über eine sogenannte emotionale Intelligenz: Sie können lachen, traurig und auch muffelig sein, je nachdem, wie sie behandelt werden. Sie reagieren auf ihre Umgebung mit vielen unterschiedlichen Wesenszuständen – von ausgelassener Freude bis hin zum Wutanfall. Sie lernen ständig hinzu und entwickeln allmählich ihre eigene Persönlichkeit. „Die Wahrscheinlichkeit, dass einer dem anderen gleicht, ist eine Million Mal geringer als die Chance auf eineiige Drillinge“, sagt Andreas Höss, der Vater dieser guten Geister, die er in seiner Firma in Potsdam/ Babelsberg kreierte. Dabei erfüllte er sich den alten Kindheitstraum mit dem Teddy oder der Puppe kommunizieren zu können.
Diesen Traum nach ständigem Gefragt- und Wichtigsein scheinen viele Kinder auch in ihrer SMS-Sucht auszuleben. Für das Jahr 2002 meldete das Wirtschaftsinstitut IW allein in Deutschland 14 Milliarden SMS-Botschaften, wobei die Altersgruppe der 12- bis 25-jährigen überwiegt! In Skandinavien, wo das Handy zur Grundausstattung gehört, ist der SMS-Entzug längst zum Tagesgeschäft vieler Kliniken geworden.

Wie gut sich die Sehnsucht nach Emotionen vermarkten lässt, zeigt die zweite Generation der Tamagotchis aus Tokyo. Jetzt brauchen diese Plastikwesen nicht nur die Aufmerksamkeit ihrer Besitzer, sondern auch die Liebe von Artgenossen, also eines zweiten Tamagotchis. Diese beiden können dann heiraten und virtuellen Nachwuchs in die Welt setzen.

Es gibt Kinder, die in ihrer Kindheit so wenig Zärtlichkeit und Liebe erhalten, dass sie sich von Menschen verraten fühlen. Sie errichten innere Schutzmauern, um nicht mehr enttäuscht, gekränkt und verletzt zu werden. Mit diesem Gefühlspanzer suchen sie die verlockende und scheinbar unkomplizierte Bindung zu ihren Bildschirm-Freunden (Fernseher, Gameboy, Playstation, Computer usw.). Sie verdrängen Isolation und Langeweile, kompensieren Stress und Einsamkeit, verschaffen Erfolg und Kick. Die Psychologin Jirina Prekop8 erläutert, wie schnell Kinder dabei in einen Teufelskreis geraten: „Je mehr sich der Mensch der Realität der Mitmenschlichkeit entzieht, umso mehr sucht er das Scheinbare. Und je mehr er im Scheinbaren seine Scheinidentität sucht, desto mehr entfernt er sich von der Realität der Mitmenschlichkeit.“ Dazu bemerkte Woody Allen treffend: „Das Schlimmste am Fernsehen ist, dass es von der Einsamkeit ablenkt.“

Ob die virtuelle Welt die kindliche Entwicklung gefährdet, ist wie so oft in der Erziehung eine Frage des richtigen Maßes und der Gegengewichte. Der Göttinger Pädagoge Karl Gebauer meint: „Ich denke, dass Jugendliche mit einem guten Selbstbewusstsein keine Gefahr laufen, die Realtität mit der virtuellen Welt zu verwechseln. Nicht das Spiel an sich stellt die Gefahr dar. Sondern erst die doppelte Dosis: Wenn Jugendliche ohne Selbstbe- wusstsein, ohne emotionale Kompetenz und sichere Bindungen Gewaltspiele spielen, dann wird’s gefährlich.“

So – glauben zumindest die Experten – könnte der explosive Cocktail aus virtuellem Gewaltvorbild und realem Minderwertigkeitsgefühl beschaffen sein. Es erstaunt allerdings, dass nach dem Amoklauf an einem Erfurter Gynasium ganz Deutschland ratlos vor dem angeblich Unverständlichen stand, aber bis heute keine Studie in Auftrag gegeben wurde, die danach fragt „Was passiert mit Jugendlichen, die sich vorwiegend in virtuellen Welten aufhalten?“.

Vom Schwinden der Vorbilder

Aber was nutzt das Wehklagen über die Erfurter Tat, reden wir über die Gesellschaft, die wir Erwachsene gestalten und in der unsere Kinder aufwachsen. Denn schließlich geht jedem Amoklauf die emotionale Kälte und der soziale Tod voraus. Schon lange warnen Experten vor dem Laisser- faire-Stil und der „anything goes“-Haltung, die Kindern zu wenig Orientierung und verlässliche Werte bieten. Ein gesellschafticher Konsens herrscht allerdings in den Forderungen an die neue Generation: Leistung, Karriere und Geld! Nicht erst nach der PISA-Studie droht ein neuer Leistungswahn, eine fieberhafte Jagd nach Privilegien, ein selbstverständlicher Narzissmus und eine hysterische Abstiegsangst, die alle Erfolgsprediger um den Schlaf bringt.

Auch wenn’s unangenehm ist, so müssen wir uns bei der Charakterisierung der neuen Kindheit einige Fragen gefallen lassen:
Was leben wir unseren Kindern in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft vor? Sind sie nicht auch Opfer unserer Ellbogengesellschaft, die Skrupellosigkeit, Egoismus und Gefühlskälte nach dem Motto „Das ist dein Problem“ erst salonfähig gemacht hat? Der Maßstab der globalisierten Wirtschaft ist Profit; all ihr Trachten zielt auf Erfolg und Macht. Aber wenn in der freien Wirtschaft der Ellbogen siegt und privat die ausgestreckte Hand erwünscht ist, dann stecken wir im Zwiespalt: Morgens verlassen wir die Wohnung in Raubritterkleidung und abends streifen wir den Bademantel der sanften Eltern über. Mal ehrlich, wie authentisch sind wir da noch in unserer Erzieherrolle? Solange die Wirtschaftskriminalität in Deutschland eine Zuwachsrate von 80 % hat, solange Unternehmen vor lauter Hörigkeit zum globalen Markt ihre kommunale Verantwortung vergessen, solange Politiker Korruptionsgelder als peanuts bezeichnen und dennoch von uns wiedergewählt werden, solange ist es nicht weit her mit unserem moralischen Vorbild.

Kein Wunder, dass unser Kraftfutter gegen soziale Verantwortungslosigkeit und emotionale Kälte eher mager ausfällt. Die meisten verhaltensauffälligen Kinder, alkohol- und drogensüchtigen Jugendlichen haben eines gemeinsam: Ihnen fehlt etwas, was jeder Mensch braucht, um sein Leben ausgeglichen zu meistern: Strategien der Problemlösung. Statt- dessen ersticken die Kids ihre Probleme in Bonbons, Spielsachen und Geldscheinen. Dass sie dabei immer einsamer werden und nach menschlicher Wärme lechzen, dies weiß die Industrie mit ihrem ausgetüftelten Konsumangebot geschickt zu nutzen.

Das Gefühlsangebot der vielen Ein-Eltern-Familien, der doppelbelasteten Alleinerziehenden wirkt dagegen kümmerlich und karg. Aber auch in Zwei-Eltern-Familien regiert oft das Motto „Jeder tut das, worauf er gerade Lust hat“. So sitzen zum Beispiel nach einer Studie der GfK-Fernsehforschung mehr als die Hälfte aller Verheirateten getrennt vor der Röhre. Wenn sich ein Paar schon nicht auf ein Fernsehprogramm einigen kann, wie will es dann seinen Kindern Vorbild für friedliche Konsensfindung sein?
Doch es kommt noch ärger: Die Studie Kinderwelten 2002 offenbarte „Kinder haben keine Eltern mehr!“ Im Auftrag des Kindersenders Super RTL wurden ca. 1.000 Kinder zwischen sechs bis 13 Jahren und jeweils ein Elternteil zu ihrem Verhältnis befragt. Erschreckendes kam zutage: Fast einem Fünftel der Eltern sind ihre Kinder völlig egal! 12 % erwiesen sich als wenig familiär und 34 % stuften ihre Rolle immerhin als Aufpasser oder Behüter ein.

Aber auch die Schule lässt zu wünschen übrig. So stellte das LBS-Kinderbarometer, das alle fünf Jahre die Wünsche und Ängste von Kindern in NRW untersucht, fest, dass 42,5 % der befragten Kinder auf den Schulstress mit Kopf- und Bauchschmerzen reagieren. Eine Studie in über 43 Schulen in Schleswig-Holstein ermittelte, dass jeder zehnte Schüler unter Mobbing leidet. Aber nur jeder dritte Lehrer sei bereit, – obwohl er weiß, dass seine Schüler leiden – mit ihnen darüber zu sprechen! Der Hamburger Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Peter Struck mahnt: „Das ist ein Spiegelbild der aktuellen Schulmisere: Zeit ist nur für Unterricht vorgese- hen, aber nicht für die individuelle Not einzelner Schüler und ihrer Familien.“
Wir Erwachsene sollten nicht vergessen, dass wir alle Veranstalter und Regisseure der Neuen Kindheit sind: Wer produziert Gewaltvideos, wer erfindet sprechende Kuscheltiere, wer lässt Kinder stundenlang allein fernsehen, wer lässt Mobbing in Schulklassen zu …?

Auf der Suche nach Identität

Immer mehr Kinder beziehen ihre Identität aus der Interaktion mit den Medien. Fernab vom realen Leben stattet sie die virtuelle Welt mit der ersehnten Omnipotenz aus und schenkt ihnen Beachtung. Per Knopfdruck erwerben sie rasch und mühelos ihre ideale Identität, die ihnen das reale Leben verwehrt. Soziologen sprechen inzwischen von Patchwork-Identitäten, in denen nebeneinander stehende Selbstkonzepte die Lebensentwürfe prägen. Kinder und Jugendliche zappen sich je nach Bedarf und Lebenssituation in verschiedene Rollen und verkleiden ihr Ich. In dieser künstlichen Identität verbringen sie oftmals mehr Zeit als in ihrer realen. Viele Psychologen und Soziologen warnen angesichts der Zunahme an hyperaktiven Kindern, Autisten, verwöhnten und lebensuntüchtigen Egoisten und narzisstischen Singles vor einer globalen Identitätskrise. Der Münchner Sozialpsychologe Heiner Keupp beschreibt sie als ein Gefühl des Entbettet-Seins der Personen, als Vielfalt der Lebensformen und individualisierte Sinnsuche, die Heranwachsende vor neue Herausforderungen stellt. Waren sie gestern noch dazu verdammt in einer engen Lebenswelt mit festen Werten und Normen zu leben, so werden sie heute von individuellen Wertesystemen geradezu überrollt. Die Verbindlichkeit ist gewichen und nicht selten tritt an ihre Stelle die Beliebigkeit, die Ambivalenz der postmodernen Identität.


Diesen Text haben wir aus folgendem Buch:


Der Konsens über gesellschaftliche Werte wird immer geringer; allgemein gültige Erziehungsziele sind verpönt und während wir Erwachsene so dahin lavieren, befindet sich die Neue Kindheit längst auf der Suche nach neuen Maßstäben, Aufmerksamkeit und emotionaler Zuwendung. Ein gefundenes Fressen für Rattenfänger, denn: „Jede Sucht beginnt als Sehnsucht in der Kindheit.“

Immer mehr Jugendliche sind süchtig nach dem thrill, dem emotionalen highlight, nach Castings, Shows und Starrummel, in denen sie endlich wahrgenommen werden, so glauben sie zumindest. Die individuelle Sinnsuche erfordert von den Kindern und Jugendlichen ein hohes Maß an Eigenverantwortlichkeit, dem sie meist nicht gewachsen sind. In einer Gesellschaft, in der der Wert des Menschen schon im Elternhaus nach der vermeintlichen Leistungsfähigkeit taxiert wird, droht die Seele zu verdursten.

Eines ist gewiss: Die Atmosphäre in Kindergärten ist angespannter denn je. Schnell können Gefühle hochkochen und sich in körperlicher Gewalt entladen. Das individuelle Lustprinzip nimmt Überhand, Anweisungen der Erzieher, die früher schweigend befolgt wurden, müssen heute mit jedem Einzelnen diskutiert werden. Der Satz Ich habe aber keine Lust fordert immer wieder von neuem die Überzeugungskraft der Erzieher heraus.

Unbestreitbar ist aber auch: Noch nie waren Kinder so selbstbewusst, sagten sie so offen ihre Meinung und engagierten sich so vehement für Gerechtigkeit wie heute.

Auch wenn es genügend Anlass gibt, sich um das emotionale Befinden der Neuen Kindheit zu sorgen, so gibt es immerhin Licht am Ende des Tunnels: Die Schüler in NRW sind führend, wenn es um die Mitmenschlichkeit geht. Der Länderbericht der Pisa-Studie15 gibt ihnen die Bestnote für soziales Verhalten. In keinem anderen Bundesland sind die Kinder so sehr bereit, für sich und für ihre Mitmenschen Verantwortung zu übernehmen.

Was Pädagogen beherzigen sollten

  • Immer wenn die Werbung Ihnen vorgaukelt „Wenn du dein Kind liebst, dann kauf ihm …!“ dann denken Sie daran, dass Berge von Besitztümern (Spielzeug, Handy, Computer usw.) kein Kind auf Dauer im tiefsten Innern seiner Seele glücklich machen. Wenn Sie mal das schlechte Gewissen plagt, dass Sie zu wenig für das Kind da sind, dann hilft kein großer Kaufrausch sondern nur ihre Präsenz als liebevolles und verständnisvolles Wesen.
  • Denken Sie daran, im Unterricht spielt der Stoff zwar eine wichtige Rolle aber nicht immer die wichtigste! Schließlich stehen der objektiven Wissensvermittlung die berechtigten subjektiven Bedürfnisse der Schüler gegenüber.
  • Im Wettkampf mit den virtuellen Erziehungsagenten wie Fernsehen, Computer, Tablet oder Smartphone müssen wir Pädagogen mehr denn je den Respekt vor der Würde des Menschen, die Fähigkeit zur Empathie und die persönliche Begegnung fördern. Wir können uns nicht länger hinter den Strategien der Wissensvermittlung verschanzen und in Sachen Herzensbildung ein ungenügend abliefern, während die Kinder orientierungslos nach starken Vorbildern suchen.



„Ferienzeit und Leseglück“: Kostenlose Kurse zur Leseförderung

nachhilfe

Angebote des Bundesverbands Leseförderung und des Bundesverbands Nachhilfe- und Nachmittagsschulen

Die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2021 sind alarmierend. Die Kompetenzen in Deutsch und Mathematik haben sich bei Kindern in der vierten Klasse dramatisch verschlechtert. Mit dem Leseförderprojekt „Ferienzeit und Leseglück“ wollen der Bundesverband Leseförderung (BVL) und der VNN Bundesverband Nachhilfe- und Nachmittagsschulen schnelle Hilfe leisten. Und dazu beitragen, diese Lücken zu schließen.

Je nach Kompetenzbereich verfehlen dem IQB-Bildungstrend zufolge im Schnitt 18 bis 30 Prozent der Schülerinnen und Schüler die Mindeststandards (https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/iqb-bildungstrend-die-wichtigsten-ergebnisse/). BVL und VNN befürchten dramatische Folgen aufgrund von nicht genutzten Chancen und fehlenden Entscheidungen. Das über Jahrzehnte aufgebaute Defizit bei der Finanzierung und qualitätsvollen Ausstattung in Grundschulen lasse sich nicht mehr mit Bewusstseinskampagnen ummanteln. Es brauche politischen Handlungswillen. „So lange dieser ausbleibt, handeln BVL und VNN“, erklären die beiden Verbände.

Lesekompetenz ermöglicht Freude am Lernen

Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement setzen BVL und VNN an einem zentralen Punkt für die Freude am Lernen und schulischen Erfolg an: der Lesekompetenz. Im Rahmen von Ferienkursen werden sie Drittklässler:innen kreativ an das Lesen heranführen. Die einwöchigen Kurse werden bundesweit in den Mitgliedsschulen des VNN durchgeführt. Die Teilnahme ist für die Mädchen und Jungen kostenlos.

„Lesen zu können ist Voraussetzung für den Abschluss der Schule, für eine Ausbildung und beruflichen Erfolg“, weiß Patrick Nadler, Vorstandsvorsitzender des VNN und ergänzt: „Hapert es mit der Lesefähigkeit, folgen Verständnisschwierigkeiten und Lernlücken auch in den anderen Fächern.“

Forderung nach einer strukturierten und qualitätsvolle Leseförderung.

Lese- und Literaturpädagoginnen und -pädagogen, zusammengeschlossen im Bundesverband Leseförderung e. V., fordern: Es braucht jetzt eine strukturierte und qualitätsvolle Leseförderung. Hier bietet der BVL mit dem von ihm entwickelten Curriculum zur Lese- und Literaturpädagogik eine fundierte und vor allem qualitätsvolle Weiterbildung für alle in der Leseförderung Tätigen an. „Die Lehrkräfte in den Nachhilfeschulen des VNN wurden unter anderem geschult in literaturpädagogischen Vermittlungsmethoden, zu Sprachentwicklung, Schriftsprachenerwerb und Methoden der Leseförderung. So sind sie auf die Durchführung der Kurse bestens vorbereitet. Das ist entscheidend für den Erfolg, denn: Leseförderung ist dann wirksam, wenn sie durch qualifizierte Vermittlerinnen und Vermittler geschieht“, weiß Manuela Hantschel, Vorsitzende des BVL, durch ihre langjährige Arbeit in diesem Segment.

VNN Bundesverband Nachhilfe- und Nachmittagsschulen e.V.

Der VNN wurde 1998 als Interessenverband Nachhilfeschulen e.V. gegründet und ist der einzige Verband der Nachhilfe-Branche. Er setzt sich für mehr Transparenz und verlässliche Qualität in der institutionellen Nachhilfe ein. www.nachhilfeschulen.org.

Quelle: Pressemeldung VNN Bundesverband Nachhilfe- und Nachmittagsschulen e. V.




Lesen und Forschen mit dem Kindermagazin „echt jetzt?“

hallo-cover echt jetzt

MINT und Lesen fördern: 216.000 Grundschülerinnen und -schüler lesen und forschen

„Hallo“ steht in großen Buchstaben auf der neuen Ausgabe des Kindermagazins „echt jetzt?“. Im Heft geht es um Sprache und Kommunikation. Immer verbunden mit kindgerechten Ansätzen aus dem Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Das Ziel: Kinder für MINT-Themen begeistern und gleichzeitig das Lesen fördern. Insgesamt lesen und forschen damit nun 216.000 Kinder in Deutschland gemeinsam mit ihren Lehrkräften.

Das „echt jetzt?“-Magazin verbindet mit Lesen und Forschen zwei wichtige Basiskompetenzen für Kinder im Grundschulalter miteinander. Die Inhalte der Zeitschrift machen Lust auf Lesen. Und sie fördern eine fragend-forschende Haltung. Kinder brauchen beides. Etwa um Fakten von Fehlinformationen unterscheiden zu lernen und sich die Welt, in der sie leben, anzueignen.

„echt jetzt?‘ unterstützt Lehrkräfte dabei, den Kindern Basiskompetenzen im Schulalltag mit Spaß zu vermitteln.

Die Ergebnisse der IQB-Studien, aber auch die Rückmeldungen aus den Klassenräumen bestätigen, dass dieses Angebot vielen Kindern und Lehrkräften einen echten Mehrwert bietet. Das Ziel ist es jeder Grundschule in Deutschland den Zugang zum gedruckten Magazin ermöglichen.

Dass das Interesse der Lehrkräfte an ‚echt jetzt?‘ so hoch ist, zeigt, dass an Grundschulen ein großer Bedarf an niedrigschwelligen und einfach einsetzbaren Angeboten herrscht, die gleichzeitig eine hohe Qualität bieten. Durch die Verknüpfung von Lese- und Sachunterrichts-Kompetenzen können Lehrkräfte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen – das wird geschätzt.

Erweitertes Angebot für Lehrkräfte

Zu jeder Ausgabe des Magazins existiert ein umfangreiches digitales Material- und Fortbildungsangebot. Das soll einen optimalen Einsatz des Hefts im Unterricht ermöglichen. In Online-Selbstlernkursen zur aktuellen Ausgabe können Teilnehmende erfahren, wie sie das im Magazin abgebildete Dosentelefon im Unterricht nachbauen. Oder wie sie über die Kommunikation mit Computern ins Programmieren einsteigen können. Eine Lese- und Forschungsgeschichte nimmt die Kinder mit auf eine Abenteuerreise durch verschiedene Zeiten und Verschlüsselungstechniken. Weitere Arbeitsblätter sowie eine interaktive Grafik zum menschlichen Ohr runden das Angebot ab. Diese können etwa auf Tablets oder Smartboards gemeinsam besprochen werden.

Die Dieter Schwarz Stiftung ermöglicht „echt jetzt?“ seit 2019 mit einer Anschubfinanzierung. Sie hat diese seitdem mehrfach verlängert und erweitert. So konnten statt der ursprünglich geplanten 2.000 mittlerweile sogar 7.200 Projektklassen das Magazin erhalten. Alle, die aktuell noch keinen Klassensatz erhalten, können die Online-Materialien und die E-Paper-Ausgaben der Hefte nutzen können.

Mehr Informationen, Tipps und Inhalte für die Unterrichtsvorbereitung und die allgemeine Arbeit mit dem Kindermagazin sowie digitale Unterrichtsmaterialien finden Interessierte auf der Website https://www.echtjetzt-magazin.de.

Quelle: Pressemitteilung Stiftung „Haus der kleinen Forscher“:




Spannende Experimente, Workshops und Spiele

FORSCHA

FORSCHA: Bayerns Wissens- und Erlebnisfestival für alle in München

Spannende Experimente, Workshops, Spiele, faszinierende Exponate, Vorträge und 3-D-Spaziergänge durch virtuelle Welten – von der Antike, der Reise zum Mars oder ins Forschungslabor – machen Unsichtbares sichtbar, Unbegreifbares begreifbar. Universum, Metaversum, Nanosatelliten, »New Space«, die Welt der Quanten, MINTmagie, KI in Schule und Arbeitswelt, Kybernetik und Kunst, Aus- und Weiterbildung, Gesundheit, Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit und Energiegewinnung sind u.a. die großen Themen auf dem Programm. Hier geht es zum Veranstaltungsprogramm

SchulFREItag für Kita und Schulen

Am Freitag, den 05. Mai 2023 verwandeln sich Münchner Wissenschaftstage mit dem Entdecker-Reich der FORSCHA in das aufregendste Klassenzimmer Bayerns.Geboten wird eine Entdeckungsreise durch die faszinierenden Welten von Wissenschaft & Forschung, MINT & mehr, zu einem Wissens- und Erlebnisfestival inmitten der faszinierenden Exponate des Deutschen Museums Verkehrsmuseums – gemeinsam mit Schüler-, Kita- oder Hortgruppen, alleine oder mit Kolleg:innen.

Melden Sie sich bitte möglichst schnell an, da erfahrungsgemäß der Andrang sehr groß ist.

DER EINTRITT IST FREI! Weitere Informationen und Anmeldung

Auf einen Blick: Bayerns Wissens- und Erlebnisfestival für ALLE

Wann:                   5. bis 7. Mai 2023

Wo:                       Deutsches Museum Verkehrszentrum,

                              Theresienhöhe, 80339 München                   

Wer:                      Veranstalter i!bk Institut für innovative Bildungskonzepte

Öffnungszeiten:  9:00 bis 17:00h / EINTRITT FREI

Special Show:     Samstag, 6. Mai 2023 ab 19.00, Auditorium Halle 3

                             Science & Technology Slam acatech, Anmeldung erforderlich

Quelle: Pressemitteilung ibk Institut für innovative Bildungskonzepte GmbH