Kostenfreier Webcast zur frühen Bildung zum Thema „Wasser“

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Die Welt erforschen, verstehen, erkennen, mitgestalten und erkennen, dass das indviduelle Handeln Folgen hat

Kann man Wasser waschen? Kinder lieben es, mit Wasser zu spielen: Es weckt ihren Entdeckergeist. Wasser bildet die Basis für eine handlungsorientierte frühe naturwissenschaftliche Bildung. Unser Alltag wäre ohne Wasser undenkbar. Anhand von Wasser lassen sich die großen ökologischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Herausforderungen unserer Zeit altersgerecht und zukunftsrelevant vermitteln. Dieser Webcast zeigt am Beispiel Wasser, wie frühe naturwissenschaftliche Bildung und BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) ineinandergreifen. Kinder erforschen und verstehen die Welt, erkennen, dass sie mitbestimmen und mitgestalten können, und erleben, dass ihr Handeln Folgen hat.

Alle Webcasts der Forscherstation:

  • sind kostenlos
  • finden an einem Einzeltermin statt und dauern ca. 1 Stunde
  • bieten einen ersten Einstieg in ein fachliches oder didaktisches Thema

Termin: 09.04.2025, 16:00 Uhr – 17:00 Uhr
Viele freie Plätze verfügbar

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Quelle: www.forscherstation.info




Frauen und Männer wollen die bezahlte Elternzeit gleichmäßig aufteilen

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Frauen und Männer bevorzugen eine gleichmäßige Aufteilung der Elternzeit mit sieben Monaten je Partner:in

Das zeigt eine repräsentative Befragung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Gelebte Praxis ist allerdings derzeit noch das traditionelle Modell: Frauen beziehen im Schnitt 11,6 Monate Elterngeld, Männer nur 2,8 Monate. Denn bisher ist der volle Elterngeldanspruch bereits bei zwei Partnermonaten ausgeschöpft. Daher schlagen die Expert:innen eine Ausweitung der bislang zwei im Gesetz vorgesehenen Partnermonate auf mindestens vier Monate und eine Anhebung des Elterngeldes vor. Eine solche Reform entspricht nicht nur den Vorstellungen der Frauen und Männer. Sie lindert auch den Fachkräftemangel und verbessert damit die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft.

46 Prozent der Väter beziehen Elterngeld – und damit immerhin doppelt so viele wie vor 15 Jahren. Aber drei Viertel von ihnen nehmen nur die zwei Partnermonate, mit denen der volle Elterngeldanspruch ausgeschöpft werden kann. Dabei entspricht das nicht den Vorstellungen der Mehrheit: In einer repräsentativen Befragung der Bertelsmann Stiftung sollten die befragten Frauen und Männer ihr bevorzugtes Modell angeben. Dabei gewinnt das egalitäre Modell, in dem beide sieben Monate Elternzeit nehmen: 44 Prozent aller Befragten sagen, dass sie eine gleichmäßige Verteilung der Elternzeit bevorzugen. Dahinter folgt mit knapp 39 Prozent die traditionelle Aufteilung (Mutter: 12 Monate, Vater: 2 Monate).

Bei der Elternzeit sind Männer und Frauen sich einig: Beide sollten sieben Monate nehmen

Ob eine stärkere Beteiligung der Väter in den ersten Lebensmonaten des Kindes in der Bevölkerung akzeptiert ist, hat das Institut Arbeit und Qualifikation im Auftrag der Bertelsmann Stiftung mittels einer Vignettenbefragung erforscht. Das Ergebnis: Sowohl Frauen als auch Männer ziehen die gleichmäßige Ausgestaltung der Elternzeit vor. 45 Prozent der Frauen und 42 Prozent der Männer wollen das egalitäre Modell. 41 Prozent der Frauen und 36 Prozent der Männer votieren für das traditionelle Modell. Zudem kann sich ein knappes Viertel aller Befragten sogar vorstellen, dass der Vater die längere Zeit Elterngeld bezieht. „Die Mehrheit der Paare ist längst bereit für eine faire Verteilung von Elternzeiten. Es wird höchste Zeit, dass die Politik eine moderne Elterngeldregelung beschließt, die den Vorstellungen der Eltern entspricht und Väter stärker einbindet – ohne zu starke finanzielle Einbußen für Familien“, sagt Michaela Hermann, Arbeitsmarktexpertin der Bertelsmann Stiftung.

Das würde auch eine Schwäche der aktuellen Elterngeldregelung beheben: Denn wenn Väter nur zwei Monate Elternzeit nehmen, hat dies laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung keinen positiven Effekt auf die schnellere Rückkehr von Frauen in den Job. „Und das kostet: Individuell führt es zu Karrierebrüchen, geringerem Einkommen und später weniger Rente für Frauen. Aber es bedeutet auch: weniger Fachkräfte und ein Verlust an Wirtschaftswachstum“, betont Hermann. Nehmen Väter stattdessen vier bis sechs Monate Elternzeit, dann unterbrechen Frauen im Mittel nur noch acht statt 11,6 Monate ihre Erwerbstätigkeit.

Reform des Elterngeldes rechnet sich, bringt Fachkräfte und Wirtschaftswachstum

Eine Elterngeldreform würde aber nicht nur eine gerechtere Aufteilung der Sorgearbeit ermöglichen. Weil die Frauen früher an den Arbeitsmarkt zurückkehren, ließen sich so auch Fachkräfte gewinnen und die Wirtschaft stärken. Konkret schlagen die Expert:innen eine Ausweitung der bisher zwei auf mindestens vier Partnermonate sowie eine Erhöhung der Lohnersatzrate von bisher 65-67 auf 80 Prozent vor. Ein höheres Elterngeld stabilisiert das Haushaltseinkommen, Väter erhalten einen stärkeren Anreiz, Sorgearbeit zu übernehmen, und Mütter können schneller wieder ihre Erwerbsarbeit aufnehmen. Selbst bei vorsichtigen Schätzungen würde dadurch zusätzliche Beschäftigung in Höhe von 200.000 Vollzeitstellen entstehen.

Auch nach Abzug der Kosten für ein erhöhtes Elterngeld würde dadurch das BIP um 16,5 Milliarden Euro steigen – ein zusätzliches Wirtschaftswachstum von 0,4 Prozentpunkten. „Eine Reform der Elterngeldregelung wäre eine lohnende Investition für Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit“, betont Eric Thode, Volkswirt und Arbeitsmarktexperte der Bertelsmann Stiftung. „Und die langfristig positiven Effekte für die Einkommen und Renten von Frauen sind dabei noch gar nicht berücksichtigt.“

Ostdeutsche Frauen besonders deutlich für faire Aufteilung

Wie prägend das kulturelle Umfeld langfristig ist, zeigt sich auch im regionalen Vergleich. Ostdeutsche Frauen, die auch nach Geburt ihrer Kinder früher in den Beruf zurückkehrten, bevorzugen mit 50 Prozent eine egalitäre Elternzeit-Aufteilung – deutlich mehr als westdeutsche Frauen (44 Prozent) und Männer (knapp 43 Prozent). Die geringste Zustimmung für eine gleichmäßige Aufteilung zeigen mit 40 Prozent ostdeutsche Männer.

Eltern wünschen sich weniger Behördenkram und leichtere Antragstellung

Die befragten Eltern wurden außerdem gebeten, anzugeben, welche Maßnahmen ihnen in der Kinderphase bei der Vereinbarkeit helfen würden. „Weniger Behördenkram und eine leichtere Antragstellung“ werden am häufigsten genannt (44 Prozent). Rund ein Drittel der Eltern sagt, eine kostenlose Kinderbetreuung, flexible Arbeitszeiten und eine bezahlte Haushaltshilfe würde sie entscheidend entlasten. Weder für Frauen noch für Männer steht eine Reduzierung der Arbeitszeit ganz oben auf der Wunschliste. „Der Wille zur Erwerbsarbeit ist nach wie vor da. Die Übernahme von Sorgearbeit darf für Eltern deshalb nicht zu Lasten der beruflichen Entwicklung gehen“, sagt Michaela Hermann.

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Jansen, A. und Kümmerling, A.
Spannungsfeld Vereinbarkeit: Elternzeitpräferenzen
und Vereinbarkeitswünsche von Frauen und Männern.
Bertelsmann Stiftung (Hrsg.). Gütersloh

Die Studie gibt es hier zum kostenlosen Download as PDF

Zusatzinformationen:

Die Studie ist der dritte Teil einer Veröffentlichungsreihe des Projekts „Spannungsfeld Vereinbarkeit: Onlinebefragung zur Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit im Paarkontext“, das das Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen im Auftrag der Bertelsmann Stiftung durchgeführt hat. Die Datengrundlage bildet eine Onlinebefragung von 2.523 Frauen und Männern im erwerbsfähigen Alter (18-65 Jahre). Die Befragung wurde zwischen dem 19.12.2023 und dem 19.1.2024 vom Umfragezentrum Bonn und einem Online-Access-Panel mit Incentivierung von bilendi durchgeführt. Sie wurde im Rahmen der ESOMAR-Richtlinie durchgeführt, das für die Erhebung genutzte Panel ist nach ISO 20252:2019 zertifiziert.

Wir beziehen uns außerdem auf eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung, die die Erwerbsunterbrechungen von Müttern in Abhängigkeit der Elternzeit ihrer Partner untersuchte: Frodermann et al (2023): Elternzeiten von verheirateten Paaren: Mütter kehren meist schneller auf den Arbeitsmarkt zurück, wenn ihre Partner Elternzeit nehmen. IAB-Kurzbericht 1/2023, Nürnberg.

Quelle: Pressemitteilung Bertelsmann Stiftung

Hier haben wir über den zweiten Teil der Studie berichtet:




Volle Wolle – Bring deine Schafe ins Trockene

Schafe clever platzieren – und dabei das Denken fördern

Spielerisch das Denken fördern: Logikspiele als sinnvolle Ergänzung im pädagogischen Alltag

Kinder lieben Herausforderungen – besonders, wenn sie mit Neugier und Spaß verbunden sind. Gerade im pädagogischen Umfeld sind Spiele wertvoll, die nicht nur unterhalten, sondern auch gezielt kognitive Fähigkeiten fördern. Volle Wolle, das neue Logikspiel von SmartGames, könnte genau die richtige Ergänzung für den Alltag in Schule, Hort oder Therapie sein.

Konzentration, räumliches Denken und Problemlösen im Fokus

Logikspiele sind eine bewährte Methode, um Kindern strukturiertes Denken zu vermitteln. Sie fördern die Fähigkeit, Muster zu erkennen, vorausschauend zu planen und Lösungsstrategien zu entwickeln. Volle Wolle setzt genau hier an:

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Die Aufgabe besteht darin, eine kleine Schafherde sicher auf der Weide zu verteilen. Aber Achtung: Im Bach darf keines stehen! Dabei müssen die Kinder nach und nach herausfinden, welche Kombinationen möglich sind, damit alle Spielsteine mit unterschiedlicher Anzahl an Schafen auf den grünen Feldern des Spielbretts stehen. Eine zusätzliche Herausforderung bietet der Spielstein mit dem Bock, der ebenfalls auf der Weide stehen möchte.

Mit 60 Aufgaben in verschiedenen Schwierigkeitsstufen bietet das Spiel eine kontinuierliche Steigerung – ideal für heterogene Gruppen. Jüngere Kinder können mit den einfacheren Aufgaben einsteigen, während geübtere Spieler sich an komplexere Herausforderungen herantasten.

Ein Spiel, das mehr kann

Auch die Gestaltung spricht für das Spiel: Volle Wolle überzeugt durch ein liebevolles 3D-Design, das Kinder anspricht und spielerisch zum Tüfteln motiviert. Gleichzeitig fördert das Platzieren der Spielfiguren die Feinmotorik – ein wichtiger Aspekt der Entwicklung, der mit der Verbreitung von digitalen Gadgets zunehmend aus dem Fokus gerät.

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Das kompakte Format macht das Spiel zudem flexibel einsetzbar: Es passt in jeden Rucksack und kann sowohl im Unterricht als auch in Betreuungssituationen oder während einer Förderstunde genutzt werden.

Logikspiele als Bereicherung im pädagogischen Alltag

Für Pädagogen, die nach spielerischen Ansätzen suchen, um Kinder in ihrer Entwicklung gezielt zu unterstützen, bieten Logikspiele einen besonderen Mehrwert. Sie regen eigenständiges Denken an und ermöglichen gleichzeitig kooperative Lernformen. Sie können als ruhige Einzelbeschäftigung dienen, aber auch als Impuls für gemeinsames Überlegen und Diskutieren.

Gerade in einer Zeit, in der Kinder oft mit schnellen Reizen konfrontiert sind, bieten durchdachte Denkspiele einen wertvollen Gegenpol. Sie fordern Geduld, Genauigkeit und die Fähigkeit, aus Fehlern zu lernen – alles Kompetenzen, die im schulischen Kontext und darüber hinaus von Bedeutung sind.

Praxisimpuls: Wie kann Volle Wolle im pädagogischen Alltag eingesetzt werden?

  • Förderstunden: Als ruhige Konzentrationsübung für Einzel- oder Partnerarbeit.
  • Therapeutische Settings: Fördert exekutive Funktionen wie Planung und Strategieentwicklung.
  • Hort und Betreuung: Eine kreative Alternative für entspannte Spielphasen ohne Bildschirm.

Pädagogen, die gerne neue Impulse für ihren Arbeitsalltag suchen, finden in Volle Wolle eine vielseitige Möglichkeit, Kinder herauszufordern – ohne Druck, aber mit viel Spaß am Denken.

Mehr Infos und noch mehr tolle Spiele auf smartgames.eu




So klappt’s mit dem digitalen Dienstplan für die Kita

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Der neue Dienstplan hängt im Flur. Und keiner hat ihn gesehen.

Zeit für echte Teamorganisation.

Der Alltag in Kitas ist bunt, lebendig – und oft organisatorisch herausfordernd. Zwischen pädagogischer Arbeit, Elternkommunikation und spontanen Ausfällen bleibt wenig Zeit für Aufgaben wie Zeiterfassung, Urlaubsplanung oder das Erstellen eines übersichtlichen Dienstplans. Genau diese Prozesse sind jedoch entscheidend für ein gut funktionierendes Team – und für die pädagogische Qualität.

Viele Einrichtungen arbeiten noch mit Excel-Listen, Wandplänen oder ganz klassisch mit Papier und Stift. Verständlich – das ist vertraut und „funktioniert irgendwie“. Aber eben nur so lange, bis jemand spontan ausfällt, die Urlaubsanfrage im Büro liegen bleibt oder der Plan plötzlich ganz woanders hängt.

Digitale Unterstützung für den Kita-Alltag

Was wäre, wenn Zeiterfassung und Dienstplanung einfacher wären? Wenn Urlaubsanträge nicht mehr per Zettel weitergereicht werden müssten? Und wenn die Leitung den Dienstplan nicht jede Woche neu schreiben müsste – sondern ihn per Klick kopieren könnte?

Genau hier setzt moderne Teamorganisation an. Digitale Lösungen helfen, wiederkehrende Prozesse zu automatisieren, Transparenz zu schaffen und wertvolle Zeit zurückzugewinnen – für das, was wirklich zählt: die Arbeit mit den Kindern.

In einem digitalen Dienstplan lassen sich Schichten übersichtlich planen, farblich kennzeichnen und schnell anpassen. Mitarbeitende sehen jederzeit, wann und wo sie eingeteilt sind – und auf Wunsch auch den Plan ihrer Kolleg*innen. Auch Abwesenheiten wie Urlaub, Krankheit oder Fortbildung werden transparent verwaltet – inklusive Stellvertretung und Genehmigungsprozess.

Besser planen. Weniger Stress. Mehr Team.

Ein solches digitales Werkzeug bringt spürbare Erleichterung: für die Leitung, die weniger organisieren muss – und für das Team, das besser eingebunden ist.

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👉 Die digitale Teamplanung von Stay Informed, einem der führenden Kita-App-Anbieter in Deutschland, unterstützt Einrichtungen dabei, Zeiterfassung, Abwesenheiten und Dienstpläne strukturiert und zeitsparend zu organisieren – per App oder Web.

Mit über 11.000 Einrichtungen als Kunden und mehr als 850.000 App-Nutzer*innen gehört Stay Informed zu den etabliertesten Lösungen im Bereich der digitalen Kita-Kommunikation.

Die Teamplanung ist speziell auf Kitas zugeschnitten, leicht bedienbar und kann kostenfrei getestet werden – ein unkomplizierter Schritt hin zu mehr Übersicht und weniger Aufwand.

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Neues Angebot „Medienquiz“ in einfacher Sprache

Das Deutsche Kinderhilfswerk startet Angebot für Kinder im Alter von acht bis 16 Jahren

Das Deutsche Kinderhilfswerk startet heute mit einer Neuauflage des pädagogischen Projektes „Medienquiz” auf der Kinderwebseite www.kindersache.de. Das medienpädagogische Angebot richtet sich in einfacher Sprache insbesondere an Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 16 Jahren, die besondere Herausforderungen beim Lesen und Schreiben oder zum Beispiel aufgrund eines Flucht- oder Migrationshintergrundes (noch) geringe Deutschkenntnisse haben. Das Quiz vermittelt in spielerischer Art Basiswissen zu Themen wie Sicherheit im Internet, Datenschutz oder Kommunikation. Das Projekt wird vom Deutschen Kinderhilfswerk – und unterstützt von Dell Technologies – mit Einrichtungen und Angeboten für geflüchtete Kinder in Deutschland sowie in Zusammenarbeit mit vielen Öffentlichen Bibliotheken im ganzen Bundesgebiet durchgeführt.  

Sicher und kompetent im Internet

„Damit Kinder und Jugendliche sicher und kompetent im Internet unterwegs sind, muss ein kritischer und verantwortungsbewusster Umgang mit digitalen Medien erlernt und geübt werden. Gerade für Kinder, die Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben oder noch keine gefestigten Deutschkenntnisse haben, gibt es hier Hürden. Das Medien-Quiz des Deutschen Kinderhilfswerkes bietet hier einen besonders niedrigschwelligen Einstieg in die komplexe digitale Welt.

Mit Fragen rund um Technik, Künstliche Intelligenz, private Daten, Kommunikation im Internet und Gaming können Kinder und Jugendliche ihr Wissen testen und erweitern. Je nach vorhandenem Vorwissen können die Teilnehmenden entscheiden, welche Themen sie durchspielen wollen. Denn die insgesamt 160 Fragen sind in verschiedenen Wissenslevel unterteilt: von inhaltlich einfachen bis zu schweren Profi-Fragen, – da ist für jeden was dabei. Alle Fragen sind in einfacher Sprache formuliert, um möglichst vielen Kindern Partizipationsmöglichkeiten zu schaffen. Besonders freuen wir uns über die erneute Zusammenarbeit mit zahlreichen Öffentlichen Bibliotheken, denn diese sind sehr wichtige Vermittler von Medienkompetenz. Sie bieten den Raum, die Technik, das geschulte Personal und zudem einen offenen und kostenlosen Zugang zu allen Medien“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Für Kinder mit geringen Lesefähigkeiten

Das medienpädagogische Angebot an Öffentlichen Bibliotheken soll insbesondere Kinder und Jugendliche mit geringen Deutschkenntnissen und/oder Lesefähigkeiten erreichen, um ihre Technik- und Medienkompetenz zu fördern. Durch den besonders niedrigschwelligen Zugang ist dieses Medienquiz auch für jüngere Kinder gut geeignet. Auch sie können, wie alle anderen Interessierten, von diesem Medienkompetenz-Projekt profitieren. Das Deutsche Kinderhilfswerk bietet auch weiterhin Öffentlichen Bibliotheken an, bis Ende Juni gemeinsam das Medienquiz-Projekt umzusetzen. Interessierte können sich unter https://www.kindersache.de/projekt informieren und anmelden. Das Quiz ist kostenfrei zugänglich auf der Kinder-Internetseite unter www.kindersache.de/medienquiz. www.kindersache.de ist die Kinderinternetseite des Deutschen Kinderhilfswerkes und vermittelt für Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren alltagsnah kinderrechtliches Wissen und gesellschaftsrelevante Themen.

Quelle: Pressemitteilung Deutsches Kinderhilfswerk




„Sich für Qualität in der frühen Bildung stark machen!“

Bündnis für Kita-Qualität richtet Appell an Beteiligte der Koalitionsverhandlungen

Investitionen in die heranwachsende Generation legen den Grundstein für eine bessere Zukunft. Eine gute und bedarfsgerechte Kindertagesbetreuung stärkt die Gesellschaft. „Eine neue Bundesregierung muss sich für Qualität in der frühen Bildung stark machen und die dafür notwendigen Finanzmittel dauerhaft zusichern und ausbauen – auch nach 2026“, fordert daher das Kita-Qualitätsbündnis aus Arbeiterwohlfahrt (AWO), Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und Verband Katholischer Tageseinrichtungen (KTK) – Bundesverband in einem gemeinsamen Appell an die Beteiligten der Koalitionsverhandlungen, der von einer Vielzahl von weiteren Organisationen unterzeichnet wurde.

Maike Finnern, GEW-Vorsitzende: „Bildung von Anfang an ist der Schlüssel zu einer gerechten und inklusiven Gesellschaft. Eine neue Bundesregierung muss schnell handeln, denn wir brauchen dringend bundesweit gute Rahmenbedingungen in der frühkindlichen Bildung und die dafür notwendigen Finanzmittel. Hier muss der Bund Verantwortung übernehmen und sich für die frühe Bildung stark machen.“

Marvin Deversi, Vorstand im AWO-Bundesverband: „Als Bündnis halten wir an unseren bekannten Forderungen wie etwa einem angemessenen Personalschlüssel, dem Anspruch auf Fort- und Weiterbildung und dem Anspruch auf Fachberatung fest. Wir wissen genau: Das Kita-System ist bereits hochkompetent, es braucht aber dringend passgenaue Unterstützung vom Bund. Die allseits bekannten Schwachstellen müssen jetzt in Angriff genommen werden.“

Mirja Wolfs, Vorsitzende des KTK-Bundesverbandes: „Es ist ein wichtiges Signal, dass die Verhandelnden gerechte und gleiche Bildungschancen für alle Kinder als Ziel benannt und die gemeinsame Verantwortung von Bund, Ländern und Kommunen für die Kitas betont haben. Entscheidend wird nun sein, dass diesen Worten Taten folgen. Wir werden die Umsetzung der zugesagten Maßnahmen in den nächsten vier Jahren intensiv verfolgen und die Verantwortlichen daran messen.“

Info: Die Bereitschaft zu einer Kooperation haben Bund und Länder in der vergangenen Legislaturperiode im gemeinsamen „Letter of Intent zwischen der Jugend- und Familienministerkonferenz der Länder und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend“ vom 27. März 2024 klar festgehalten. Darin heißt es: „In gemeinsamer Verantwortung von Bund und Ländern werden wir den gemeinsam begonnenen Prozess zur Weiterentwicklung der Qualität in den Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege nahtlos weiterführen.“

Seit mehr als zehn Jahren setzt sich das Bündnis für Kita-Qualität aus AWO, GEW und KTK-Bundesverband für mehr Qualität in der Kindertagesbetreuung ein. Kernforderungen sind bundesweit verbindliche Standards, u.a. gute Personalschlüssel, Leitungsfreistellung sowie mehr Zeit für Fort- und Weiterbildung, Fachberatung und die Berücksichtigung der mittelbaren pädagogischen Arbeitszeit.

Quelle: Pressemitteilung AWO, GEW, KTK




Manche App zur Kindersicherung gefährdet die Privatsphäre der Kinder

Bis zu 80 Prozent der Eltern verwenden Apps, um die Sicherheit und Privatsphäre ihrer Kinder zu schützen

Bis zu 80 Prozent der Eltern verwenden Apps, um die Sicherheit und Privatsphäre ihrer Kinder zu schützen. Die Apps bieten verschiedene Funktionen: von der Beschränkung der Online-Zeit der Kinder und der Inhalte, die sie sehen können, bis hin zur Aktivitätsüberwachung und Standortverfolgung.

Eine Studie hat nun „offizielle“ Apps zur Kindersicherung, die im Google Play Store verfügbar sind, mit „sideloaded“ oder „inoffiziellen“ Apps zur Kindersicherung verglichen, die aus anderen Quellen erhältlich sind.

Die Studie verglich 20 sideloaded Apps zur Kindersicherung mit 20 aus dem Google Play Store und untersuchte dabei Datenschutzrichtlinien, Android-Package-Kit-Dateien (die zum Verteilen und Installieren von Android-Apps verwendet werden), Anwendungsverhalten, Netzwerkverkehr und Funktionen.

Heimliches Ausspionieren

Das Team stellte fest, dass sideloaded Apps ihre Präsenz vor den Telefonbenutzer*innen eher verbergen – eine Vorgehensweise, die bei offiziellen Store-Apps verboten ist. Sie erforderten auch übermäßige Berechtigungen – Regeln, die festlegen, worauf Apps auf dem Telefon zugreifen können, darunter „gefährliche“ Berechtigungen wie den jederzeitigen Zugriff auf persönliche Daten, wie zum Beispiel den genauen Standort.

Darüber hinaus übertrugen drei sideloaded Apps vertrauliche Daten unverschlüsselt. Die Hälfte hatte keine Datenschutzrichtlinie. Acht von 20 Apps wurden als potenzielle Stalkerware identifiziert.

Schmaler Grad zwischen Schutz und Überwachung

Leonie Tanczer, leitende Autorin der Studie von der UCL: „Apps zur Kindersicherung sind ein beliebtes Mittel, um die Sicherheit von Kindern online und persönlich zu gewährleisten, und können nützliche Werkzeuge für Eltern sein, um die Gefahren zu meistern, denen Kinder in der heutigen Welt ausgesetzt sind. Aber die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass viele sideloaded Apps ernsthafte Probleme in Bezug auf Datenschutz, Zustimmung und sogar Sicherheit haben. Wenn eine App beispielsweise versucht, ihre Präsenz auf dem Gerät zu verbergen, ist das nichts anderes als Stalkerware. Sobald man beginnt, die Sicherheitsvorkehrungen zu entfernen, die offizielle Store-Apps haben müssen, ist es ein schmaler Grat zwischen legitimer Nutzung und unethischer Überwachung oder in extremen Fällen häuslicher Gewalt.“

Heimliche Screenshots und Abhören von Anrufen

Die Forscher*innen beobachteten mehrere besorgniserregende Verhaltensweisen von sideloaded Apps zur Kindersicherung, die ihrer Meinung nach für Apps, die als Kindersicherheitstools vermarktet werden, ungeeignet sind. Beispielsweise enthielten die Apps Funktionen zum Abfangen von Nachrichten von Dating-Apps wie Tinder.

Viele sideloaded Apps enthielten auch die Möglichkeit, Screenshots aus der Ferne zu machen, Anrufprotokolle anzuzeigen, Nachrichten zu lesen und sogar Anrufe abzuhören.

Die Forscher*innen stellten fest, dass Entwickler*innen aufgrund einer Gegenreaktion auf Apps, die beispielsweise zum Erwischen untreuer Ehepartner*innen vermarktet werden, stattdessen dazu übergegangen sind, Apps als Tools zur Kindersicherung zu vermarkten.

Fehlende Einwilligung der Kinder

Eva-Maria Maier, Erstautorin der Studie, die die Arbeiten im Rahmen ihrer Abschlussarbeit im Studiengang IT Security an der FH St. Pölten verfasst hat, sagt dazu: „Das Hauptproblem bei der umfangreichen Funktionalität dieser inoffiziellen Apps ist die Einwilligung. Wenn Eltern eine offene, transparente Beziehung zu ihrem Kind haben, sollten sie diese Apps nicht auf dem Telefon ihres Kindes verstecken oder auf so viele private Informationen zugreifen müssen. Das wirft ernsthafte Fragen darüber auf, ob Kinder wissen, wie sie verfolgt werden und wie sich dies auf ihre Privatsphäre und Rechte auswirkt. Auch wenn Eltern glauben, dass ihnen das Wohl ihres Kindes am Herzen liegt, birgt das Sammeln so vieler persönlicher Informationen Risiken, da es häufig zu Massendatenlecks kommt.“

Datenleak von Überwachungsapp

Im Jahr 2015 wurde der Entwickler der mSpy-App gehackt und zehntausende Kundendatensätze wurden online geleakt, darunter auch die persönlichen Daten von Kindern. Im Jahr 2024 wurden Kundendienstunterlagen von mSpy online geleakt, was Aufschluss darüber gab, wie Kund*innen die Apps nutzten, darunter das Ausspionieren von Partner*innen, die des Fremdgehens verdächtigt wurden. mSpy ist eine sideloaded App und wird derzeit als Überwachungssoftware für Eltern vermarktet.

Lukas Daniel Klausner, Forscher am Institut für IT-Sicherheitsforschung der FH St. Pölten: „Die Rechte von Kindern sind von Land zu Land unterschiedlich, aber in der Europäischen Union müssen Kinder unter 16 Jahren nicht ihre Zustimmung geben, wenn ein Elternteil eine Kindersicherungs-App auf ihrem Gerät installiert. Obwohl Kinder über 16 Jahren ihre Zustimmung geben müssen, sind es in Wirklichkeit oft die Eltern, die Geräte und Apps kaufen und einrichten. Daher vermute ich, dass die Zustimmung nicht immer erteilt wird. Diese Situation bedeutet auch, dass Kinder häufig keinen Zugriff auf ihre von Überwachungs-Apps gesammelten Daten und keine Autonomie darüber haben. Diese Apps und viele Aspekte der Online-Kultur sind relativ neu – es sind keine Probleme, mit denen sich Eltern vor einer Generation herumschlagen mussten. Ich denke, es besteht dringender Bedarf an einer öffentlichen Diskussion über die Verfügbarkeit dieser Apps, wie sie verwendet werden und wie sie aus ethischer Sicht verwendet werden sollten.“

Studie zum Thema

Eva-Maria Maier et al. „Surveillance Disguised as Protection: A Comparative Analysis of Sideloaded and In-Store Parental Control Apps“, Proceedings on Privacy Enhancing Technologies.

https://petsymposium.org/popets/2025/popets-2025-0052.php
https://doi.org/10.56553/popets-2025-0052

Über die FH St. Pölten – University of Applied Sciences

Die Fachhochschule St. Pölten steht für angewandte Forschung und internationale Vernetzung. Knapp 4.000 Studierende erhalten in zahlreichen Bachelor- und Master-Studiengängen sowie berufsbegleitenden Weiterbildungsprogrammen eine praxisorientierte Ausbildung in den Themenbereichen Medien, Kommunikation, Management, Digitale Technologien, Informatik & KI, Security, Bahntechnologie, Gesundheit und Soziales. Lehre und Forschung sind dabei eng verzahnt: Als forschungsstarke Hochschule kooperiert die FH St. Pölten mit nationalen und internationalen Partner*innen in anwendungsbezogenen Projekten. Zudem leitet sie die europäische Hochschulallianz E³UDRES² (Engaged and Entrepreneurial European University as Driver for European Smart and Sustainable Regions) und entwickelt zusammen mit Hochschulen aus neun Partnerländern zukunftsweisende Konzepte für die Hochschule der Zukunft sowie für smarte und nachhaltige europäische Regionen.

Mag. Mark Hammer, Fachhochschule St. Pölten




Millionen Kinder haben große Probleme durch Medienkonsum

Längsschnittuntersuchung des UKE Hamburg analysiert Gaming, Social Media und Streaming bei Zehn- bis 17-Jährigen

„Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen ist zu einem dauerhaften und ernsten Problem geworden. Wenn junge Menschen ohne Ende online sind, dann schadet das häufig der Gesundheit und führt zu sozialen Konflikten“, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. „Bei den zunehmenden Gesundheitsproblemen vieler Schüler ist Mediensucht nur die Spitze des Eisbergs. Um unsere Kinder zu stärken und zu schützen, ist Schule ein wichtiger Ort. Deutschland braucht ein neues Schulfach Gesundheit. Die Kultusminister der Länder sollten dieses Thema offen diskutieren.“ 

Mediensucht deutlich höher als vor fünf Jahren

Laut DAK-Studie hat sich die Problematik der Mediensucht auf hohem Niveau eingependelt und liegt deutlich höher als vor fünf Jahren: Ein Viertel der Zehn- bis 17-Jährigen nutzt soziale Medien problematisch, darunter gelten 4,7 Prozent als abhängig. Jungen sind dabei mit sechs Prozent fast doppelt so häufig betroffen wie Mädchen (3,2 Prozent). Im Vergleich: Im Jahr 2019 lag der Anteil der problematischen Social-Media-Nutzung nur bei 11,4 Prozent. Das bedeutet einen Anstieg von 126 Prozent. Weniger dramatisch sind die Ergebnisse beim Gebrauch digitaler Spiele. Demnach nutzten zwölf Prozent aller Kinder und Jugendlichen digitale Spiele problematisch, 3,4 Prozent pathologisch. 2019 waren es 12,7 Prozent problematische Nutzer mit einem Anteil von 2,7 Prozent pathologischer Gamerinnen und Gamern. Neue Entwicklungen zeichnen sich auch beim Streamingverhalten ab, das erst seit 2022 in der Studie erfasst wird. Hier sind die Zahlen konstant hoch: 16 Prozent problematische Nutzer im Jahr 2024 stehen 16,3 Prozent im Jahr 2022 gegenüber. 2,6 Prozent gelten heute als abhängig.

Zweieinhalb Stunden Social Media täglich

An einem typischen Wochentag nutzen die Befragten zweieinhalb Stunden (157 Minuten) Social Media und damit ähnlich lang wie in den beiden Jahren zuvor. Dennoch ist ein deutlicher Anstieg über die insgesamt sieben Messzeitpunkte der Studie sichtbar. So verbrachten Kinder und Jugendliche im Jahr 2019 täglich durchschnittlich eine halbe Stunde weniger mit der Nutzung von sozialen Medien. Beim Gaming liegt die tägliche Nutzungszeit werktags bei 105 Minuten im Vergleich zu 91 Minuten im Jahr 2019. Beim Streaming ist indes ein deutlicher Corona-Peak im Jahr 2021 zu sehen (170 Minuten täglich), während die Nutzungszeiten ansonsten konstant um die 100 Minuten täglich lagen und zuletzt sogar leicht zurückgingen (93 Minuten). 

Soziale Konflikte: Viele erleben „Phubbing“

Erstmalig wurde in der Erhebung des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) das Phänomen „Phubbing“ untersucht: Es setzt sich aus den Wörtern „Snubbing“ (Englisch für „jemanden brüskieren“) und „Phone“ (Telefon) zusammen und beschreibt die unangemessene Nutzung des Smartphones in sozialen Situationen, beispielsweise bei Gesprächen oder am Esstisch. Demnach erleben die befragten Menschen das Phänomen häufig: 35,2 Prozent der Kinder und Jugendlichen fühlen sich durch die Smartphone-Nutzung anderer Personen ignoriert. 25,2 Prozent haben Erfahrungen mit sozialen Konflikten im Kontext mit Phubbing gemacht. Ebenso die Eltern: 29,2 Prozent fühlten sich bereits ignoriert, 28,2 Prozent erlebten entsprechende Konflikte. Insgesamt zeigt sich in diesem Zusammenhang auch, dass Kinder und Jugendliche mit häufigen Phubbing-Erfahrungen nachweislich einsamer, depressiver, ängstlicher und gestresster sind als solche, die selten Phubbing erfahren.

UKE-Suchtexperte Prof. Thomasius sieht Depressionsrisiko

„Es gibt hier eine sichtbare Verbindung zu psychischen Belastungen wie Depressivität“, sagt Prof. Rainer Thomasius, Studienleiter und Ärztlicher Leiter des DZSKJ. „Wir erleben im klinischen Alltag, dass die digitale Welt zunehmend auch als störend empfunden wird. Gleichzeitig zeigt sich ein fehlender Effekt bei der elterlichen Regulation. Das Handeln der Eltern passt also häufig nicht zum eigentlichen Erziehungsanspruch.“ Laut Studie wird von etwa 40 Prozent der Eltern der zeitliche Umfang der Mediennutzung nicht hinreichend festgelegt. Ein Viertel moderiert die Inhalte nicht. Gleichzeitig wünschten sich Eltern häufig zusätzliche Informationen oder gar Hilfe. „Die in der Studie erhobenen Befunde bilden sich in einem klinischen Zusammenhang ebenfalls ab: Ein Drittel der in unserem Institut behandelten Jugendlichen leidet mittlerweile unter einer medienbezogenen Störung. Diese jungen Menschen tendieren dann auch zu anderen psychischen Problemen oder gar stoffgebundenen Süchten.“

DAK-Chef Storm: Schulen müssen Gesundheitskompetenz fördern

„Im Kampf gegen die Mediensucht brauchen wir den Schulterschluss mit den Schulen“, sagt DAK-Vorstandschef Andreas Storm. Er appelliert an die kommende Woche tagende Kultusministerkonferenz der Länder zum gemeinschaftlichen Handeln. „Uns hilft jetzt keine kontroverse Diskussion über ein Handy-Verbot für Schülerinnen und Schüler. Wir sollten offen über ein neues Schulfach Gesundheit diskutieren“, betont Storm. „Gesunde und fitte junge Menschen sind die Basis für die unsere Zukunft.“ Deshalb müsse an den Schulen über ein neues Fach die Gesundheitskompetenz von Lehrkräften, Kindern und Jugendlichen gestärkt werden, wobei dann auch die gesunde Mediennutzung ein zentrales Thema sei. Es gebe im Ausland zahlreiche Best-Practice-Beispiele zur Anpassung der Lehrpläne.

Dr. Hubmann: Immer häufiger medienbezogene Störungen

„Medien- und Gesundheitskompetenz sind nah beieinander, weshalb deren Vermittlung in der Schule einen viel höheren Stellenwert einnehmen muss“, erklärt Dr. Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (BVKJ). „Wir sehen im Praxisalltag das Problem der psychischen Störungen sowie medienbezogener Störungen immer häufiger. Außerdem sehen wir, dass Eltern überfordert sind und Orientierung suchen. Die Ausweitung des Mediensuchtscreenings mit der DAK-Gesundheit ist hierfür ein wichtiger Schritt. Dadurch können wir Handlungsbedarf erkennen und eine weitere Steuerung vornehmen. Das kann aber nur ein Baustein sein. Wir müssen die Gesamtgesellschaft bei diesem Problem wieder mehr in die Verantwortung nehmen. Und das schließt den Lernort Schule explizit mit ein.“


Medienkompetenz beginnt bei den Erwachsenen

Kinder jeden Alters erleben die vielfältige digitale Mediennutzung überall in ihrem Lebensalltag. Da bleibt es nicht aus, dass sie sich der Faszination digitaler Medien nicht entziehen können. Gleichzeitig gehört es zu den >Lebenskompetenzen< eines Menschen, mit den unübersehbaren und besonders verlockenden Angeboten in einer stark konsumorientierten und digital durchsetzten Welt differenzieren zu können. So dreht sich aktuell vieles um die >digitale Mediennutzung< – und das auch schon für Kinder im Krippen- und in Fortsetzung im Kindergarten- und Grundschulalter. Wenn ‚neue Schwerpunkte‘ in die Elementarpädagogik implantiert werden, bedarf es stets einer sorgsamen Betrachtung, was dabei zu berücksichtigen ist. Darum geht es in dieser Streitschrift.

28 Seiten, ISBN: 9783963046193, 5 Euro


Neues DAK-Mediensuchtscreening für Jugendliche

Als Reaktion auf die Mediensucht-Studie baut die DAK-Gesundheit ihre Präventionsangebote aus. Seit 2020 bietet die Krankenkasse ihren Versicherten in fünf Bundesländern zusätzlich zu den bestehenden Vorsorgeuntersuchungen ein Mediensuchtscreening an. Dieses wird angesichts zunehmender Mediensucht zum 1. April bundesweit ausgeweitet. Im Rahmen der J1- und J2-Vorsorgeuntersuchungen kommt dabei erstmals der Fragenbogen breit in der Praxis zum Einsatz, der im Zuge der gemeinsamen Längsschnittstudie mit der DAK-Gesundheit von Dr. Kerstin Paschke und ihrem Team vom DZSKJ entwickelt wurde. Bei Auffälligkeiten werden gemeinsam mit den Eltern und den Betroffenen Möglichkeiten aufgezeigt, einer beginnenden Mediensucht entgegenzuwirken oder eine bestehende Sucht professionell zu behandeln. Das neue DAK-Angebot gilt für Jungen und Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren. Dabei werden die Diagnosekriterien für die Mediensucht nach ICD-11 abgefragt. Interessierte Eltern können sich direkt in ihrer teilnehmenden Kinder- und Jugendpraxis in das Programm einschreiben oder die Praxis-App „Meine pädiatrische Praxis“ des BVJK einschreiben. Das Angebot ist für DAK-Versicherte kostenlos. Um Betroffene und Angehörige weiter zu unterstützen, fördert die DAK-Gesundheit eine Online-Anlaufstelle Mediensucht am UKE auf 

www.mediensuchthilfe.info.  

Weltweit einmalige Längsschnittstudie

Die repräsentative Längsschnittstudie zur Mediennutzung im Verlauf der Corona-Pandemie untersucht an rund 1.200 Familien die Häufigkeiten pathologischer und riskanter Gaming- und Social-Media-Nutzung bei Kindern und Jugendlichen nach den neuen ICD-11-Kriterien der WHO und ist damit weltweit einmalig. Die DAK-Gesundheit führte dazu gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) in mehreren Wellen Befragungen durch das Meinungsforschungsinstitut Forsa durch. Dafür wurde eine repräsentative Gruppe von Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen zehn und 17 Jahren mit je einem Elternteil zu ihrem Umgang mit digitalen Medien befragt.

Quelle: Pressemitteilung DAK