Akzeptanz körperlicher Bestrafung auf historischem Tiefpunkt

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Repräsentative Befragung der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Ulm

Knapp 25 Jahre nach der gesetzlichen Verankerung der gewaltfreien Erziehung im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) ist die gesellschaftliche Akzeptanz körperlicher Bestrafung so gering wie nie zuvor. Dies zeigt eine aktuelle, repräsentative Befragung der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm in Kooperation mit UNICEF Deutschland

So ist der Anteil der Menschen, die Gewalt anwenden bzw. als angebracht ansehen, seit der Jahrtausendwende insgesamt gesunken. Gaben in einer Befragung aus dem Jahr 2005 noch rund drei Viertel der Befragten an, einen „Klaps auf den Hintern“ als Erziehungsmethode verwendet zu haben, hielten 2016 noch 44,7 Prozent, 2020 noch 42,7 Prozent und 2025 30,9 Prozent diese Strafe für angemessen – immerhin noch fast jede/r Dritte. Im Jahr 2005 berichteten 53,7 Prozent der Befragten, schon einmal eine „leichte Ohrfeige“ als Erziehungsmethode eingesetzt zu haben. Zwischen 2016 und 2020 stagnierten die Zahlen hingegen bei 17,0 bzw. 17,6 Prozent. 2025 hielten dies nur 14,5 Prozent der Befragten für angebracht.

Einführung der gewaltfreien Erziehung keine Symbolpolitik – weitere Anstrengungen notwendig

Trotz der bislang erzielten Fortschritte bleibt einiges zu tun. Laut UNICEF Deutschland und dem Kinder- und Jugendpsychiater sowie Psychotherapeut Prof. Dr. Jörg M. Fegert ist es unerlässlich, die Anstrengungen zum Schutz von Kindern vor Gewalt weiter zu intensivieren. Denn noch immer hält ein Teil der Bevölkerung körperliche oder emotionale Strafen für angemessen. Insbesondere psychische Gewalt und emotionale Bestrafung in der Erziehung erfahren nach wie vor nicht die notwendige Aufmerksamkeit – trotz ihrer nachgewiesenen negativen Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung.

„Die gesetzliche Verankerung der gewaltfreien Erziehung im BGB war keine Symbolpolitik, sondern ein bedeutender Meilenstein – mit konkreten Auswirkungen auf die Einstellungen und das Handeln vieler Eltern“, sagte Prof. Dr. Jörg M. Fegert. „Doch auch wenn der Trend positiv ist, dürfen wir uns nicht ausruhen. Hinzu kommt, dass die Misshandlungsform der Vernachlässigung – also Gewalt durch Unterlassung – nach wie vor weitgehend unbeachtet bleibt. Auch die Ächtung dieser Form der Gewalt muss endlich gesetzlich verankert werden.“

„Das Gesetz zur Ächtung der Gewalt in der Erziehung im Jahr 2000 war ein wegweisendes Signal: Gewalt als Mittel der Erziehung ist niemals zu rechtfertigen und jedes Kind hat das Recht auf Schutz vor jeglicher Form von Gewalt“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Es ist eine dauerhafte gesellschaftliche Verantwortung, Kinder vor psychischer und physischer Gewalt zu bewahren. Diese Aufgabe hat auch heute nichts von ihrer Aktualität eingebüßt.“

„Seit Einführung des Gesetzes erfuhr die Ablehnung der Gewalt in der Erziehung zunehmend mehr Akzeptanz, insbesondere in der jüngeren Generation“, sagte Dr. Christine Bergmann, ehemalige Bundesministerin für Familie, Frauen, Senioren und Jugend. „Doch noch immer werden grundlegende Kinderrechte nicht ausreichend beachtet. Ein Neustart ist nötig: Um zu erreichen, dass bei allen Angelegenheiten, die Kinder und Jugendliche betreffen, zuerst an diese gedacht wird, bedarf es der Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz.“

Weitere Ergebnisse der Befragung

  • Die Zustimmung zu der Aussage „Ein Klaps auf den Hintern hat noch keinem Kind geschadet“ lag 2016 bei 53,7 Prozent, 2020 bei 52,4 Prozent und sank 2025 auf 36,9 Prozent.
  • Die Zustimmung zu der Aussage „Eine Ohrfeige hat noch keinem Kind geschadet“ liegt 2025 nun ebenfalls tiefer bei 17,1 Prozent, während sie vom Jahr 2016 mit 23,2 Prozent bis in das Jahr 2020 mit 23,1 Prozent stagnierte.
  • Die Zustimmung zu der Aussage „Eine Tracht Prügel hat noch keinem Kind geschadet“ sank 2025 auf einen Tiefpunkt mit 5,4 Prozent, während im Jahr 2020 sogar ein Anstieg der Zustimmung zu verzeichnen war. 2016 lag die Zustimmung bei 5,9 Prozent und 2020 bei 7,2 Prozent.
  • Die grundsätzliche allgemeine Zustimmung zu Körperstrafen in der Erziehung von Kindern ist bei Männern größer als bei Frauen. Allerdings sind auch hier starke Rückgänge im Vergleich zu 2020 zu beobachten. 2025 stimmten noch 40,8 Prozent der Männer im Vergleich zu 33,6 Prozent der Frauen der Aussage „Ein Klaps auf den Hintern hat noch keinem Kind geschadet“ zu.
  • Gerade in der jüngeren Generation scheinen Zustimmungen zu körperlichen Bestrafungen zunehmend zu schwinden.

Notwendige Maßnahmen zum nachhaltigen Schutz von Kindern vor Gewalt

Nachfolgende Ansätze sind entscheidend, um Kinder nachhaltig vor Gewalt zu schützen:

1) Kinderrechte stärken:

Die Geschichte der gewaltfreien Erziehung in Deutschland zeigt, wie gesetzliche Maßnahmen zu nachhaltiger positiver gesellschaftlicher Veränderung führen. Eine Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz würde die Rechtsposition von Kindern zusätzlich stärken und so die Rahmenbedingungen für einen wirksamen Kinderschutz und die Teilhabe von Kindern in allen Lebensbereichen verbessern.

2) Den Begriff der gewaltfreien Erziehung erweitern:

Die gesetzliche Norm zum Recht auf gewaltfreie Erziehung berücksichtigt bislang nicht die Misshandlungsform der Vernachlässigung. Während die Ablehnung körperlicher Gewalt und auch zunehmend der emotionalen Gewalt im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert ist, fehlt es weiterhin an einer breiten Sensibilisierung für die Folgen unterlassener Fürsorge. Der Begriff der gewaltfreien Erziehung sollte daher im Bürgerlichen Gesetzbuch ausdrücklich auf diese Form der Gewalt durch Vernachlässigung ausgeweitet werden.

3) Datenlage zu Gewalt in der Erziehung verbessern:

Die Datenlage zur Gewalt in der Erziehung in Deutschland ist weiterhin lückenhaft. Eine systematische Datenerhebung ist das Fundament für wirksame Prävention und gezielte Intervention. Nur durch fundierte Daten lassen sich das Ausmaß und die Risikofaktoren von Gewalt gegen Kinder erkennen. Darauf aufbauend lassen sich Lösungen erarbeiten sowie politischer und gesellschaftlicher Handlungsdruck erzeugen.

Hintergrund:

Die Befragung wurde mit Unterstützung von UNICEF Deutschland und mit Förderung durch eine philanthropische Stiftung von der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm durchgeführt. Zwischen Oktober 2024 und Februar 2025 wurden 2.530 repräsentativ ausgewählte Personen befragt. Die aktuelle Studie baut auf bestehenden Arbeiten zur Akzeptanz von Körperstrafen auf und untersucht, wie sich Einstellungen seit Inkrafttreten des Rechts auf eine gewaltfreie Erziehung im Jahr 2000 verändert haben.

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Seit 2000 macht UNICEF Deutschland mit der Kampagne #NiemalsGewalt auf Gewalt gegen Kinder aufmerksam. Weitere Informationen stehen hier zur Verfügung.




Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ 2025

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Verbände fordern sichere Infrastruktur für Kinder

Jeden Tag verunglücken in Deutschland rund 75 Kinder im Straßenverkehr. Der ökologische Verkehrsclub VCD, der Verband Bildung und Erziehung (VBE) und das Deutsche Kinderhilfswerk fordern deshalb grundlegende Verbesserungen der Verkehrsinfrastruktur. Diese müsse kindgerecht und barrierefrei sein, um die Sicherheit von Kindern besser zu gewährleisten. Um auf aktuelle Missstände aufmerksam zu machen, finden auch in diesem Jahr die Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ statt. Hierfür können sich Schulen und Kitas ab sofort anmelden – und vom 15. bis 26. September 2025 Aktionen umsetzen.

Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes

Jeden Tag verunglücken auf deutschen Straßen fast 75 Kinder unter 15 Jahren. Davon mehr als 25 von ihnen mit dem Fahrrad und mehr als 16 zu Fuß. Fast jede Woche verunglückt ein Kind unter 15 Jahren sogar tödlich. Insgesamt verunglückten 2023 27.235 Kinder unter 15 Jahren bei Straßenverkehrsunfällen. Das zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Die Verbände VCD, VBE und das Deutsche Kinderhilfswerk zeigen sich angesichts dieser Zahlen zutiefst betroffen und fordern, die Verkehrsinfrastruktur endlich sicherer zu machen – auch und besonders für Kinder.

Verbände fordern Reformen für ein sicheres und kinderfreundliches Straßenverkehrssystem

„Es ist der Albtraum aller Eltern: Das eigene Kind hat einen Unfall und wird verletzt. Dieser Albtraum wird auf deutschen Straßen allzu oft bittere Realität. Schlechte oder gar nicht erst vorhandene Radwege, keine sicheren Querungsmöglichkeiten und zu wenig Schutz vor Autofahrenden, die Abstände nicht einhalten und oftmals viel zu schnell fahren. Das dürfen wir nicht tolerieren! Wir brauchen Reformen für ein sicheres und kinderfreundliches Straßenverkehrssystem. Und zwar so schnell wie möglich“, fordern die Verbände in einem gemeinsamen Statement.

Straßenverkehr muss für alle Kinder sicherer werden

Dafür muss der Straßenverkehr für alle Kinder so sicher werden, dass Eltern sie sorgenfrei in ihrer eigenständigen Mobilität unterstützen können. Dazu gehört vor allem die Begrenzung des Straßenverkehrs rund um Schulen und Kindergärten – sowohl das Tempo als auch die Durchfahrt von Straßen betreffend. Wichtig sind außerdem ein dichtes und komfortables Radwegenetz und breite und sichere Straßenquerungen. Außerdem fordern die Verbände, das Halten und Parken vor Schulen generell zu verbieten und konsequenter zu ahnden. Dafür sind sogenannte Elternhaltestellen als alternative Parkmöglichkeiten einzurichten – nahe genug, dass die Wege für Kinder und Begleitpersonen zumutbar bleiben, aber weit genug weg, um die Verkehrssituation im unmittelbaren Schulumfeld sicherer zu gestalten. Wichtig ist dabei auch, dass die Kinder und Jugendlichen in die Planungsprozesse einbezogen werden.

Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ vom 15. bis 26. September 2025

Im Rahmen der Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ vom 15. bis 26. September 2025 können Kinder mit ihren Lehrkräften und Erzieherinnen und Erziehern oder ihren Eltern eigene Projekte rund um das Thema zu Fuß zur Schule und zur Kita entwickeln. Die Aktionstage richten sich gezielt an Grundschulen und Kindertageseinrichtungen, aber auch Kommunen oder (Sport-)Vereine können die Initiative ergreifen. Viele Materialien wie kostenlose Aktionsposter, Infoflyer und Projektideen gibt es unter: zu-fuss-zur-schule.de.

Quelle: gemeinsame Pressemitteilung: Deutsches Kinderhilfswerk e.V. / Verkehrsclub Deutschland e.V. / Verband Bildung und Erziehung e.V.




Straßenmalkreiden: Endlich unbedenklicher Malspaß laut Öko-Test

strassenmalkreide

Öko-Test hat 17 Marken Straßenmalkreide mit verschiedenen Farben untersucht.

In der letzten Öko-Test-Untersuchung von Straßenmalkreiden bemängelten die Verbraucherschützer noch krebserregende Farbstoffe in manchen Produkten. Im aktuellen Test sind aus Sicht von Öko-Test alle Produkte gesundheitlich unbedenklich.

Öko-Test hat 17 Marken Straßenmalkreide mit verschiedenen Farben untersucht. Im letzten Test vor neun Jahren wies das beauftragte Labor in knapp zwei Dritteln der getesteten Kreidesets krebserregende Farbbestandteile nach. Laut Öko-Test gehört das der Vergangenheit an.

„Wir haben im Labor auf ein breites Spektrum an krebserregenden und problematischen Stoffen überprüfen lassen und diesmal waren alle Straßenkreiden im Test frei davon. Eine tolle Entwicklung, die uns zeigt, dass unsere Tests etwas bewirken“, sagt Öko-Test-Redakteurin Marieke Mariani.

Sechs Produkte sind zumindest anteilig in Plastik verpackt

Einziger Kritikpunkt der Verbraucherschützer: Sechs Produkte sind zumindest anteilig in Plastik verpackt, aber auf Nachfrage gibt kein Hersteller an, darin recycelten Kunststoff aus dem Wertstoffkreislauf einzusetzen. Die Kreiden von Maped sowie die Kunststoffverpackungen des Ikea- und des Westcott-Produkts sind zudem zusätzlich in Folie eingeschweißt. Aus Öko-Test-Sicht ist das unnötiger Müll, der abgewertet wird.

Weitere Information finden Sie im Öko-Test-Magazin ab den 24. April und online unter: oekotest.de/15389

Quelle: Pressemitteilung Öko-Test




18. Deutscher Kinder- und Jugendhilfetag 2025 in Leipzig

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Der Demokratiemotor Kinder- und Jugendhilfe nimmt weiter Fahrt auf

Jetzt Anmeldebeginn für Ausstellerinnen und Veranstalterinnen!

Vom 13. bis 15. Mai 2025 wird der 18. Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT) seine Pforten in Leipzig öffnen. Der größte Jugendhilfegipfel in Europa steht unter dem Leitgedanken „Weil es ums Ganze geht: Demokratie durch Teilhabe verwirklichen!“. Die Krisen der letzten Jahre und der Gegenwart stellen viele Selbstverständlichkeiten in Frage, legen gesellschaftliche Konflikte offen oder befördern sie sogar. Aktuell wird neu verhandelt, in welcher Gesellschaft wir leben wollen – es geht ums Ganze. Die Kinder- und Jugendhilfe ist hier klar positioniert und wirkt als Demokratiemotor, in dem sie jungen Menschen Beteiligung und Teilhabe ermöglicht, Vielfalt fördert und auf den Abbau sozialer Ungleichheiten hinwirkt.

In diesem Sinne soll der DJHT einen Beitrag zur Stärkung der Demokratie leisten und gemeinsam mit jungen Menschen Lösungsansätze für die aktuellen Herausforderungen entwickeln. Ziel ist, dass die Generation U 27 mit über 22 Millionen jungen Menschen in Deutschland eine gerechte und lebenswerte Zukunft hat. Voraussetzung dafür ist die Teilhabe aller Menschen an dieser Gesellschaft.

Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend:

„Wer sich als Teil einer Gesellschaft fühlt, sagt ‚Ja‘ zu dieser Gesellschaft. Wenn der Wunsch nach Teilhabe hingegen enttäuscht wird, trägt das dazu bei, dass sich Menschen von der Demokratie abwenden. Um besonders die Teilhabe junger Menschen zu fördern, sind viele gesellschaftliche Kräfte aktiv. Der Beitrag der Kinder- und Jugendhilfe ist dabei immens, insbesondere in der frühkindlichen, außerschulischen und politischen Bildung. Gleichzeitig ist das Motto des 18. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetages ‚Weil es ums Ganze geht: Demokratie durch Teilhabe verwirklichen!‘ vor dem Hintergrund der aktuellen Bedrohungen für unsere Demokratie brandaktuell. Junge Menschen wachsen unter ganz verschiedenen Bedingungen auf, sie haben vielfältige Interessen und gehen unterschiedliche Wege. Das gute Aufwachsen von allen jungen Menschen auch in Krisenzeiten steht im Zentrum meiner Arbeit als Bundesjugendministerin. Ich freue mich auf den 18. DJHT in Leipzig – ein wichtiges Signal für Demokratie und Teilhabe!“

Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt:

„Ich freue mich, dass es mit unserer Unterstützung gelungen ist, erstmals seit 1996 wieder einen DJHT nach Sachsen und damit nach Ostdeutschland zu holen. Wir leben in Zeiten großer Verunsicherungen und einer gesellschaftlichen Spaltung, die auch vor den Familien, den Kindern und den Jugendlichen nicht haltmacht. Gerade auch bei uns in Sachsen ist es daher wichtig, den kommenden Generationen den Wert unserer Demokratie zu vermitteln und zu zeigen, dass es sich lohnt, aktiv an unserem Gemeinwesen mitzuarbeiten. Die Kinder- und Jugendhilfe hat hier eine wichtige Multiplikatorenrolle. Wir wollen ermöglichen, dass alle gleichberechtigt an unserer Gesellschaft teilhaben und selbstbestimmt ihren Weg im Leben gehen können. Der DJHT knüpft daran an. Er zeigt nicht nur die vielfältigen Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe, sondern ist ein Ort der Weiterbildung, der Vernetzung und der Ermutigung. Mit unserem Beitrag zum Kongress und der Messe zeigen wir bewusst eine ostdeutsche Perspektive auf die vielfältigen Themen.“

Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig:

„Ich freue mich, dass sich der 18. Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag zum Thema „Demokratie durch Teilhabe verwirklichen“ in Leipzig trifft. In unserer familienfreundlichen Stadt wirkt auch die Kinder- und Jugendhilfe als Demokratiemotor. Sie vermittelt Kompetenzen, die für eine pluralistische, offene Gesellschaft entscheidend sind. Es werden Maßnahmen gefördert, die Zivilcourage stärken, und demokratische Werte und Fähigkeiten, wie Toleranz, Dialogbereitschaft und Respekt, vermitteln. Frühe positive Bildungserfahrungen wirken lebenslang und stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt nachhaltig.“

Mit dem 18. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag 2025 wird der Demokratiemotor Kinder- und Jugendhilfe weiter Fahrt aufnehmen. Von der Kitaleiterin bis zum Schulsozialarbeiter, vom Jugendamtsleiter bis zur Kinderpsychologin, von der Heimerzieherin bis zum Erziehungsberater und der Streetworkerin: Insgesamt arbeiten mehr als eine Million Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe. Diese Gesamtzahl entspricht ungefähr 2,8 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland. Für sie ist der DJHT mit seinem Kongress und der Fachmesse das Top-Event der Branche – er ist Innovationsbörse und Ideenschmiede.

Franziska Porst, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ

„Beim 18. DJHT erwarten wir an den drei Veranstaltungstagen ca. 30.000 Besucherinnen. Im Rahmen des Fachkongresses wird es rund 250 Fachveranstaltungen für mehrere tausend Menschen zeitgleich geben. Darüber hinaus werden sich auf der Fachmesse auf 30.000 m² verschiedenste Organisationen und Institutionen der Zukunftsbranche Kinder- und Jugendhilfe präsentieren. Ein besonderes Highlight ist das Forum Berufseinstieg als Informations- und Netzwerkangebot für angehende Fachkräfte, Neu- und Quereinsteigerinnen. Auch Europa wird eine starke Rolle spielen, hierzu gibt es zahlreiche Veranstaltungen und einen Marktplatz Europa. Die AGJ freut sich, nach fast 30 Jahren den DJHT wieder nach Leipzig bringen zu dürfen. Werden Sie als Ausstellerin oder Mitveranstalterin Teil des DJHT! Anmeldungen sind bis zum 3. Mai 2024 unter www.jugendhilfetag.de möglich.“

Hintergrund

Seit 1964 veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ alle drei bis vier Jahre den Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT). Der DJHT ist das größte Branchentreffen der Kinder- und Jugendhilfe und ihrer Schnittstellenbereiche in Europa. Mit seinen vielseitigen und kreativen Angeboten im Fachkongress und auf der Fachmesse ist er Kommunikationsplattform, Ideenbörse und Zukunftsschmiede. Der DJHT leistet so einen wesentlichen Beitrag, damit junge Menschen gut aufwachsen können, und er befördert zudem die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe.
Der 18. Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (SMS) und die Stadt Leipzig.

Weitere Infos zum DJHT erhalten Sie unter: https://www.jugendhilfetag.de/.

Quelle: Pressemitteilng Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe e. V.  




Wer Entwicklung will, muss das Spiel lieben

Das Deutsche Kinderhilfswerk ruft unter dem Motto „Lasst und spielen – mit allen Sinnen“ zum Weltspieltag auf

Das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) ruft unter dem Motto „Lasst und spielen – mit allen Sinnen“ zum Weltspieltag am 11. Juni 2025 auf. In dem Aufruf heißt es: „Über ihre Sinne kommen Kinder von Beginn an in Kontakt mit der Welt und wollen diese auf spielerische Weise mitgestalten und dadurch ihrer Wahrnehmung Ausdruck verleihen. Daher haben Kinder ein Recht darauf, ihr natürliches Spielbedürfnis mit allen Sinnen auszuleben und sich dabei frei und zweckfrei zu entfalten.“

Weil sich der Mensch über das Spiel entwickelt

Natürlich ist es wichtig, dass das Kinderhilfswerk diesen Aufruf tätigt und auf das Recht der Kinder hinweist. Das eigentlich Traurige dabei ist, dass auch im Jahr 2025 noch immer auf die Bedeutung des Spiels und das Recht darauf hingewiesen werden muss. Die vielen blumigen Worte rund um das Recht und die Verknüpfung von Kultur verdecken, dass es ohne das Spiel kaum eine Entwicklung bei Kindern und damit beim Menschen geben kann, dass sich der Mensch über das Spiel entwickelt. Das ist der eigentliche Grund. Nicht nur weil Kinder auf spielerische Weise die Welt mitgestalten wollen, sondern weil sie das gar nicht anders können.

Zum nutzen des Kindes und nicht der Industrie

„Das Spiel ist die Arbeit des Kindes“ und nichts anderes. Und das Kind hat das Recht, sein Spiel selbst zu erfinden, ohne dass ihm hier irgendjemand hineinreden sollte. Keine ernsthafte Pädagogin und kein ernsthafter Pädagoge wird dem widersprechen. Es kann eben nicht oft genug betont werden, dass das nicht einfach deshalb so ist, weil das Spiel zum Menschen gehört, sondern weil der Mensch sich über das Spiel entwickelt. Wer es genauer wissen will, kann es etwa hier in einem Beitrag von Prof. Armin Krenz nachlesen

Wenn Elementarpädagog*innen in diese Entwicklung stetig mit Bildschirmaktionen und sogenannten Förderprogrammen eingreifen, tut das nur einem gut: der Kasse der Bildungsindustrie. Die Kinder dagegen zahlen dafür mit Entwicklungsdefiziten, über die dann letztlich großes Erstaunen bei sogenannten Leistungserhebungen herrscht.

Die Betonung liegt dabei auf dem kleinen Wörtchen stetig. Es ist unbestritten, dass Kinder Spielzeug brauchen, dass viele Kinder Projekte lieben und dass sie auch gerne mal an Förderprogrammen teilnehmen. Aber weder Spielzeug, Projekte noch Förderprogramme sind Legitimation dafür, das freie Spiel der Kinder zu unterbrechen.

Deshalb ist der Weltspieltag so wichtig

Das gilt jeden Tag und nicht nur am Weltspieltag. Letzterer ist aber deshalb so wichtig, um immer wieder auf die Bedeutung des Spiels hinzuweisen. Und in diesem Sinne sei auch der letzte Absatz der Pressemitteilung des DKHW zitiert: „Zum Weltspieltag sind Schulen und Kindergärten, öffentliche Einrichtungen, Vereine und Nachbarschaftsinitiativen aufgerufen, in ihrer Stadt oder Gemeinde eine beispielgebende oder öffentlichkeitswirksame Aktion durchzuführen – egal ob Spiel-, Beteiligungs- oder Protestaktion. Denn der Aktionstag dient ebenso der Lobbyarbeit für das Recht auf Spiel, Freizeit und Erholung gemäß UN-Kinderrechtskonvention. Die Partner sind vor Ort für die Durchführung ihrer Veranstaltung selbst verantwortlich. Das Deutsche Kinderhilfswerk stellt umfangreiche Aktionsmaterialien zum Bewerben des Weltspieltages zur Verfügung. Weitere Informationen unter www.weltspieltag.de.“

Gernot Körner

Spiel- und Selbstbildung

Wenn dem Spiel kaum noch eine Beachtung geschenkt wird, hat dies gravierende Folgen für die Persönlichkeits- und Lernentwicklung der Kinder und damit auch auf die künftige gesellschaftliche Entwicklung. In dieser Veröffentlichung werden fachliche Grundlagen vorgestellt, um das SPIEL wieder verstärkt in die Elementarpädagogik zu integrieren. Es muss eine praxisorientierte Revolution stattfinden, indem einer wirtschaftlich und funktional gestalteten Elementarpädagogik die „Rote Karte“ gezeigt und erneut Kinder und ihre Entwicklungsbedürfnisse in das Zentrum der Pädagogik gerückt werden. Das gelingt nur mit einer aktiven, lebendigen, authentisch gestalteten SPIELPÄDAGOGIK und spielfreudigen kindheitspädagogischen Fachkräften. Mehr dazu…




Wie verhalten sich Geflüchtete im Zielland und wieso?

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Jenseits der Sprachbarriere: Neue Studie wirft Blick auf die schulische Ausbildung von Kindern

In Deutschland zur Schule gehen – das gilt als Goldstandard für die Integration geflüchteter Kinder. Hier lernen sie die Sprache. Hier lernen sie die sozialen Normen. Die Schulpflicht sichert diesen Anspruch des Staates ab. Doch wie verhalten sich die Eltern dazu? Erschwert der fachübergreifende Unterricht in einer Fremdsprache aus ihrer Sicht das Lernen? Und böte die Digitalisierung nicht auch Alternativen zum deutschen Klassenzimmer? Diesen Fragen sind die Makrosoziologin der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Céline Teney, und ihr Team nachgegangen.

Die Forschenden haben ukrainische Mütter und Väter befragt, die als Geflüchtete in Berlin beziehungsweise Warschau leben. Die ersten Interviews fanden wenige Monate nach der russischen Invasion 2022 statt. Zwei weitere Runden folgten 2023 und 2024. Die Ergebnisse ihrer Studie „Educational stategies of displaced Ukrainians in Berlin und Warsaw. The role of transnational opportunity structure“ ist gerade im Fachmagazin “Population, Place & Space“ erschienen und online abrufbar unter (https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/psp.70032 )

Optionen über Grenzen hinweg

„Wir sind auf ein Phänomen gestoßen, das sich als transnationale Chancenstruktur beschreiben lässt“, sagt die Céline Teney. Die Makrosoziologin forscht unter anderen zum sozialen Konfliktpotenzial der Globalisierung. Sie betont: „Dank Digitalisierung haben sich digitale Beziehungsräume geöffnet. Das heißt, Geflüchtete können ihr Leben weitgehend jenseits von nationalstaatlichen Grenzen führen.“ Theoretisch gelte diese Tatsache auch für Schulkinder. Denn viele Länder – einschließlich der Ukraine – haben während der Covid-Pandemie eine Infrastruktur für Fernunterricht aufgebaut. Praktisch stehen geflüchtete Eltern in Deutschland lediglich vor die Wahl, ob sie ihren schulpflichtigen Kindern zusätzlich zum Präsenzunterricht muttersprachlichen Onlineunterricht aufbürden, trotz aller Risiken in die Heimat zurückkehren, damit die schulische Ausbildung in der Muttersprache und nach heimischem Lehrplan weitergehen kann oder vollständig auf Bildung an einer deutschen Schule setzen.

Auf Rückkehr hoffen und sich eingliedern

Für eine doppelte Beschulung entschieden sich 2022 deutlich mehr Befragte als 2023: Viele Eltern glaubten zu Beginn der Invasion noch an deren baldiges Ende. 2023 und 2024 muteten jeweils immer weniger Eltern ihren Kindern die Doppelbelastung zu. Das heißt, sie kehrten entweder in die Ukraine zurück oder verzichteten auf den Unterricht in der Muttersprache. „Die Mehrheit setzt auf eine ausschließliche Beschulung im Zielland“, fasst Céline Teney zusammen. „Das bestätigt den in anderen Studien nachgewiesenen Wunsch der meisten Migrant*innen, sich einzugliedern.“

Sorgen um den Lernerfolg

Allerdings äußern viele Mütter und Väter, die sich für einen Verbleib in Deutschland entschieden, auch Unbehagen. Sie fürchten beispielsweise, ihre Kinder könnten aufgrund der Sprachbarriere schlechtere Noten bekommen als es ihren Potenzialen entspricht. Eine 17-jährige Schülerin aus Mariupol bringt es so auf den Punkt: „Meinen Traumberuf bekomme ich nur mit Bestnoten. Das wird auf Deutsch sehr schwer.“ Sie halte es für realistischer, sich mit einem guten ukrainischen Abschluss in Deutschland zu bewerben als mit einem mittelmäßigen deutschen Abitur, so die Teenagerin.

Auch die Willkommensklassen, die unter anderem das Land Berlin eingerichtet hat, stoßen auf Skepsis. Ziel dieses Angebots ist es, Kinder mit viel Deutschunterricht auf eine Regelklasse vorzubereiten. Zahlreiche Eltern halten das für vergeudete Zeit, weil sie perspektivisch zurück nach Hause möchten. „Das Zertifikat ist in der Ukraine wertlos. In einer Willkommensklasse wird nichts gelehrt, was ein Zehnjähriger nachweisen muss“, gab beispielsweise eine 32-jährige Kiewerin zu Protokoll. Manche Befragten befürchten sogar langfristige Nachteile, sobald sich die Kinder wieder an das Leben in der Ukraine gewöhnen müssten. „Tatsächlich lässt sich kaum von der Hand zu weisen, dass Menschen, die ihre eigene Muttersprache nicht idiomatisch einwandfrei sprechen und schreiben können, mit einem Makel behaftet sind“, gibt Céline Teney zu bedenken.

Debatten über Alternativen

Auf Basis dieses Befunds erwartet das Forschungsteam, dass künftige Fluchtwellen Diskussionen über die Beschulung der Kinder auslösen. „Die Schulpflicht an sich ist ein unverzichtbares Mittel der Integration“, sagt Professor Teney. „Eine Politik, die auf Deutsch als alleiniger Unterrichtssprache besteht, wird sich allerdings erklären müssen.“ In alternativen Szenarien werde die Muttersprache der Geflüchteten eine größere Rolle spielen. Das schließe auch eine Mischung aus Präsenz- und Online-Unterricht ein.

Nationaler Anspruch auch in Polen

Ansatzweise hat Polen diesen Weg eine Zeit lang beschritten – und dann eine Kehrtwende vollzogen. Bei Deutschlands Nachbarn durften Eltern ihre Kinder zunächst online auf Ukrainisch unterrichten lassen. Der Besuch einer polnischen Schule erübrigte sich dadurch, und viele Geflüchtete machten gerne von dieser Option Gebrauch. Im September 2024 ordnete Warschau dann Vor-Ort-Unterricht an. Die Regierung begründete diesen Schritt mit dem Wunsch nach mehr Assimilation. Auch von Anreizen zur Rückkehr in die Ukraine war die Rede.

Fazit

„Die Verpflichtung auf Bildung nach den eigenen Regeln gehört zum legitimen Arsenal von Staaten, um Kinder von Geflüchteten zu integrieren“, lautet das Fazit von Professor Teney. Auf der anderen Seite könne eine transnationale Chancenstruktur dafür sorgen, Brüche in den Biografien von Geflüchteten abzumildern und Kindern den erhofftem Neustart in der Heimat zu erleichtern. „In diesem Spannungsfeld wird sich in Zukunft so manche bildungs- und integrationspolitische Debatte bewegen.“

Über die Studie

Im Auftrag von Professor Dr. Céline Teney führten ukrainische Assistentinnen im Sommer 2022 halbstrukturierte Interviews mit 82 vertriebenen Eltern schulpflichtiger Kinder. Die befragten Ukrainerinnen leben in Berlin beziehungsweise Warschau. An den Folgeinterviews im Frühjahr 2023 nahmen 60 und im Frühjahr 2024 noch 44 dieser Personen teil. Etwa ein Drittel der Befragten kehrte zwischen den Interviewrunden eins und drei in die Ukraine zurück.

Originalpublikation: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/psp.70032

Christine Xuan Müller Stabsstelle Kommunikation und Marketing, Freie Universität Berlin

Quelle: Pressemitteilung idw – Informationsdienst Wissenschaft




MINT-Kurse in den Osterferien zur Stärkung der Zukunftskompetenzen

kurse-ostern mint nrw

zdi.NRW stärkt Kinder und Jugendliche für die Herausforderungen von morgen

In den Osterferien bieten die zdi-Netzwerke der Gemeinschaftsoffensive Zukunft durch Innovation.NRW (zdi.NRW) eine Vielzahl an Kursen im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) in ganz Nordrhein-Westfalen an. Die Kurse zielen darauf ab, Zukunftskompetenzen wie interdisziplinäres Arbeiten, Teamwork und Innovationsfähigkeit zu stärken und Spaß an MINT zu vermitteln. Kinder und Jugendliche können kostenfrei daran teilnehmen.

Der Klimawandel, eine wachsende Weltbevölkerung oder die zunehmende Digitalisierung – um aktuelle Herausforderungen anzugehen, braucht es gut ausgebildete MINT-Fachkräfte. Sie benötigen technologisches, technisches, handwerkliches und naturwissenschaftliches Wissen genauso wie Kreativität oder Teamfähigkeit, um innovative Lösungen zu entwickeln.

In den zdi-Osterferienkursen lernen junge Menschen unterschiedliche MINT-Bereiche kennen und haben die Chance, sich auszuprobieren, Interessen nachzugehen, praktische Erfahrungen zu sammeln und die eigenen Fähigkeiten zu entdecken. Schüler:innen können NRW-weit kostenfrei an dem Ferienangebot der zdi-Netzwerke teilnehmen.

Einblick in das umfangreiche zdi-Kursangebot – einige Beispiele:

Kursbeispiel aus dem Regierungsbezirk Arnsberg

  • Im Kurs „Zauber der Chemie – vom Wunder zum Experiment“ können Kinder der ersten bis vierten Klasse spielerisch die Grund-lagen der Chemie erlernen. Experimente mit Luft und Gas geben Einblicke in Alltagsphänomene wie Sprudelwasser. Der Kurs wird veranstaltet vom zdi-Netzwerk Bildungsregion Hochsauerlandkreis.

Kursbeispiel aus dem Regierungsbezirk Detmold

  • Im MINT-Osterspecial „MINT-Mach-Mittwoch“ entdecken Kinder und Jugendliche der dritten bis zehnten Klasse den 3D-Druck und stellen ihre technischen und kreativen Fähigkeiten unter Beweis. Mit dem 3D-Stift können sie Osterschmuck, Blumen und weitere 3D-Objekte drucken. Veranstalter ist das zdi-Zentrum Paderborn.

Kursbeispiel aus dem Regierungsbezirk Münster

  • In den „Osterferien im FabLab“ sind Schüler:innen dazu eingeladen, alle Geräte des FabLabs auszuprobieren und an der Workshopgestaltung für das kommende Jahr mitzuwirken. Das Angebot findet im zdi-Schülerinnenlabor HRW-FabLab (FabLab der Hochschule Ruhr-West) statt und richtet sich an Schüler:innen ab der siebten Klasse.

Kursbeispiel aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf

  • Von der Idee bis zum fertigen Produkt – dieser Workshop bietet Einblicke in Gestaltungsprinzipien, die Bedeutung von User Experience, Produktdesign, Storytelling und das Pitchen von Produkten. Hier können Schüler:innen ab Klasse sieben kreative Ideen entwickeln und sie anschließend vorstellen. Dieser Kurs wird von der zdi-Community Mönchengladbach veranstaltet.

Kursbeispiel aus dem Regierungsbezirk Köln

  • Im Kurs Abenteuer Honigbiene – Entdecke die Welt der fleißigen Bienen! lernen Kinder und Jugendliche der vierten bis zehnten Klasse alles über das Bienenvolk, ihren Honig und Wachs. Sie begutachten Honig und Bienen unter dem Mikroskop, stellen mit alten Techniken Wachstücher her und gießen eigene Kerzen. Der Kurs wird angeboten vom zdi-Zentrum LNU- Frechen im Rhein-Erft-Kreis.

Ausprobieren, entdecken, experimentieren

Diese und viele weitere Ferienkurse werden in ganz NRW angeboten. zdi-Netzwerke gibt es in allen Kreisen und kreisfreien Städten in NRW. Pressevertreter:innen sind herzlich eingeladen, die Kurse vor Ort zu besuchen und mit den zdi-Akteur:innen direkt ins Gespräch zu kommen.

Über zdi.NRW:

zdi.NRW steht für „Zukunft durch Innovation.NRW“ und ist mit über 5.000 Partnerschaften mit Akteur:innen aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Schule, Politik und Gesellschaft europaweit das größte Netzwerk zur Förderung des MINT-Nachwuchses. Flächendeckend gibt es zdi-Angebote in allen Kreisen und kreisfreien Städten in NRW. In 20 Jahren hat zdi.NRW über 2 Millionen junge Menschen erreicht. Über 100 zdi-Schüler:innenlabore bieten Kindern und Jugendlichen Räume, um MINT zu erleben, ihrer Begeisterung für MINT nachzugehen und sich über MINT-Ausbildungs- und Studiengänge zu informieren. Die Kurse und Angebote von zdi.NRW tragen auch zum Transfer aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse aus den Hochschulen heraus bei. Koordiniert wird zdi.NRW vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Landesweite Partner:innen sind unter anderem die Ministerien für Schule und Bildung und für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen sowie die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit.

Weitere Informationen: www.zdi-portal.de und https://mint-community.de

Gwendolyn Paul Pressestelle, Zukunft durch Innovation.NRW




Die Ostergeschichte für Kinder erzählt

Von Palmsonntag bis Ostersonntag

An Ostern denken die Christen an die letzten Tage von Jesus Christus, an seinen Tod und an seine Auferstehung. Die Geschichte beginnt an Palmsonntag.

Jesus reitet durch Jerusalem

An einem Sonntag ritt Jesus auf einem Esel nach Jerusalem. Er kam zum Pascha-Fest. Das ist das Fest, bei dem die Juden ihre Befreiung von der Unterdrückung durch die Ägypter und ihren Auszug aus Ägypten feiern. Da Jesus selbst Jude war, wollte er mitfeiern. Viele Menschen in Jerusalem freuten sich über die Ankunft von Jesus Christus. Sie riefen: „Gesegnet sei er, der da kommt im Namen des Herrn!“ Einige legten ihre Kleidung auf den Boden oder rissen Palmzweige von den Bäumen und legten sie hin, um Jesus zu ehren. Deshalb nennen die Christen diesen Tag Palmsonntag. Die Mächtigen in der Stadt hörten die Menschen jubeln. Sie fürchteten Jesus, den die Leute wie einen König feierten, und beschlossen, ihn zu töten.

Das letzte Abendmahl

Jesus wusste, dass seine Feinde ihn verfolgten, um ihn zu töten. Deshalb war es ihm sehr wichtig, am Donnerstagabend mit seinen engsten Gefolgsleuten, den zwölf Aposteln, das Paschamahl zu feiern. Er wusch den Aposteln die Füße, um sie daran zu erinnern, wie wichtig der Dienst an allen Mitmenschen ist. Er segnete das Brot, zerbrach es, verteilte es und sprach dazu: „Nehmet und esset alle davon: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.“ Auch den Wein segnete er, reichte den Kelch weiter an seine Apostel und sprach dazu: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist der Kelch des ewigen Bundes, mein Blut, das für Euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden.

Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ Er erzählte seinen Jüngern davon, dass ihn einer von ihnen an die Soldaten seiner Feinde ausliefern würde, und dass diese in töten lassen würden. Alle waren sehr traurig und wollten es nicht so recht glauben.

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Jesus am Ölberg

Nach dem Essen ging Jesus mit seinen Aposteln auf den nahegelegenen Ölberg, in einen Garten, der Getsemani genannt wird. Dort ließ er sie zurück und ging ein Stück weiter, um zu beten. Als er zurückkam waren seine Freunde eingeschlafen. Da kamen Soldaten mit einem seiner Jünger. Dieser hieß Judas und hatte die Soldaten zu Jesus geführt, damit diese ihn verhafteten. Dafür bekam Judas 30 Silberstücke.

Jesus bei den Priestern und bei Pilatus

Die Soldaten brachten Jesus zu den mächtigen Priestern Jerusalems. Diese ließen falsche Zeugen auftreten, damit sie Jesus verurteilen konnten. Anschließend gingen sie mit ihm zum Palast des römischen Statthalters Pontius Pilatus. Nachdem dieser mit Jesus gesprochen hatte, teilte er den Priestern mit, dass er ihn für unschuldig halte. Aber die Priester und viele andere wollten, dass Jesus verurteilt würde.

Es gab ein riesiges Geschrei und sie drohten Pilatus. Dieser schlug vor, Jesus zu begnadigen. Doch die bösen Menschen gaben nicht nach. Um sie zu besänftigen, ließ er Jesus auspeitschen, eine Dornenkrone auf den Kopf setzen, ihn beleidigen und ihn ohrfeigen. Pilatus fürchtete sich vor den Leuten. Als diese nicht nachgaben und ihm nichts mehr einfiel, ließ er eine Schüssel mit Wasser bringen, wusch seine Hände darin und sagte: „Ich wasche meine Hände in Unschuld!“ Er war überzeugt, dass Jesus selbst unschuldig war, aber aus Furcht überließ er ihn den wütenden Menschen.

Jesus am Kreuz

Am frühen Morgen des Freitags verurteilten sie Jesus zum Tod am Kreuz. Er musste es selbst tragen. Aber weil sie ihn so geprügelt hatten, war Jesus schwach und stürzte immer wieder unter der Last des Kreuzes auf den Boden. Ein Bauer, der eben vom Feld kam, musste Jesus helfen, das Kreuz auf den Berg zur Richtstätte zu tragen. Dort schlugen sie Jesus ans Kreuz und richteten es auf. Aber Jesus sprach zu Gott: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Jesus starb am Kreuz. Ein Freund mit Namen Josef bat darum, den toten Jesus mitnehmen zu dürfen. Er wickelte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Grab in einer Höhle. Davor ließ er einen großen Stein rollen.

Ostersonntag

Damals war es üblich, Tote mit duftenden Ölen einzureiben. Deshalb machten sich einige Frauen am Sonntag auf den Weg zum Grabe Jesus. Sie erschraken, als sie sahen, dass der schwere Stein beiseite gerollt und das Grab leer war. Zwei leuchtende Engel standen am Grab und fragten sie. „Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten? Er ist nicht hier. Er ist auferstanden.“


Das Kirchenjahr mit Kindern feiern

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Thoma Reuter
Das Kirchenjahr mit Kindern feiern

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