„MACHMAMIT! Finde, was deins ist“ – Kampagne Kulturelle Bildung 2023

mach-mit

Beteiligungsaufruf für interaktive bundesweite Karte mit Orten Kultureller Bildung

Unter dem Motto „MACHMAMIT! – Finde, was deins ist“ setzt die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) zusammen mit ihren Mitgliedern und dem Flächennetzwerk Kulturelle Bildung die Kampagne Kulturelle Bildung 2023 um, damit die vielfältigen Angebote und Orte Kultureller Bildung für Kinder und Jugendliche besser sichtbar werden.

Herzstück der Kampagne Kulturelle Bildung 2023 ist eine digitale Karte auf der Website www.machmamit.de.

Zielsetzung ist, erstmalig bundesweit alle Orte der Kulturellen Bildung darzustellen, damit Kinder und Jugendliche nahegelegene Einrichtungen in ihrem Wohnort leichter auffinden und sich aktiv über lokale Angebote informieren können.

Die Kampagne ruft hierzu Kunst- und Musikschulen, Kulturzentren und -vereine, Museen und Bibliotheken, Opernhäuser und Theater, (offene) Jugendzentren, Initiativen sowie Einrichtungen des sozialen Bereiches zur Beteiligung auf. Mit einem Eintrag in der Karte können öffentliche Bibliotheken und andere interessierte Akteure aufzeigen, dass sie Orte Kultureller Bildung sind und junge Menschen bei ihnen Unterstützung für ihre Ideen und ihre Kreativität finden.

Weitere Informationen

Kampagnenseite „MACHMAMIT! – Finde, was deins ist“

Eintragsformular für die interaktive Karte für Orte Kultureller Bildung

Hintergrundinformationen, Fortbildungsangebote und begleitende Veranstaltungen

Quelle: Pressemitteilung Regierungspräsidium Karlsruhe




Mögliche Ursache für intellektuelle Defizite bei Frühgeborenen entdeckt

Offenbar wirkt sich die Geburt hemmend auf das Wachstum von Nervenscheiden aus

Die Geburt wirkt sich hemmend auf das Wachstum von Nervenscheiden aus. Das schließt eine neurowissenschaftliche Forschungsgruppe aus der Analyse von Magnetresonanztomografie-Daten. Dass die Nervenscheiden unmittelbar nach der Geburt verlangsamt wachsen, könnte kognitive Defizite bei Frühgeborenen erklären. Das Team um die Marburger Neurowissenschaftlerin Dr. Mareike Grotheer berichtet im Forschungsmagazin „PNAS“ über seine Ergebnisse.

Je besser das Kabel isoliert ist, desto schneller kann der Strom hindurchfließen

Viele Nervenfasern von Wirbeltieren besitzen eine Hülle aus Myelin, die sogenannte Nervenscheide; sie gewährleistet eine besonders schnelle Erregungsleitung. „Dies lässt sich gut mit einem Kabel vergleichen“, erklärt Mareike Grotheer, die Leitautorin der Studie: „Je besser das Kabel isoliert ist, desto schneller kann der Strom hindurchfließen.“ Auch die Leitungsbahnen von menschlichen Hirnzellen sind mit Myelin umhüllt. „Diese Nervenscheiden aus Myelin sind für die Funktion des Gehirns von wesentlicher Bedeutung“, legt die Neurowissenschaftlerin dar; „geht die Bildung der Myelinscheiden schief, so kann dies zu Entwicklungs- und kognitiven Störungen führen.“

Nervenscheiden reifen vor der Geburt schneller als direkt danach

Grotheer nutzte gemeinsam mit ihrem Team das Verfahren der Magnetresonanztomografie, um die Ausdehnung der Myelinscheiden entlang der Leitungsbahnen zu erforschen. Hierfür griff die Gruppe auf bereits bestehende Bilddaten des „Developing Human Connectome Projects“ zurück. Um die Nervenbahnen im Gehirn der Neugeborenen zu identifizieren und deren Myelingehalt zu quantifizieren, entwickelte das Team eigens eine neue Software. „Mit deren Hilfe wiesen wir nach, dass die Nervenscheiden vor der Geburt schneller reifen als direkt danach“, berichtet Grotheer.

Verzögerung in der Reifung der Myelinscheiden bei Frühgeborenen

Zudem verglich die Forschungsgruppe die Resultate termingerecht geborener Kinder mit den Befunden bei Frühgeborenen. Bei diesen sind die Nervenscheiden demnach weniger reif. „Die Verzögerung in der Reifung der Myelinscheiden könnte damit zusammenhängen, wieviel Zeit ihrer Entwicklung die frühgeborenen Kinder im Mutterleib verbrachten und wieviel Zeit außerhalb“, erläutert Grotheer.

„Das geringere nachgeburtliche Wachstum der Nervenscheiden könnte außerdem mit kognitiven Defiziten zusammenhängen, die nach einer Frühgeburt auftreten können“, folgert die Marburger Neurowissenschaftlerin. Biete man Frühgeborenen eine Umgebung, die sich an die Gegebenheiten im Mutterleib anlehne, könne dies vielleicht ihrer neuronalen Entwicklung nach der Geburt zugutekommen.

Mit Magnetresonanztomografie kann sichtbar gemacht werden, dass das Gehirn reift, wenn Säuglinge älter werden
(Abbildung: Stephanie Zika/ Philipps-Universität Marburg)

Die Neurowissenschaftlerin Dr. Mareike Grotheer leitet die Arbeitseinheit Educational Neuroscience an der Philipps-Universität Marburg; sie gehört dem mittelhessischen „Center for Mind Brain and Behavior“ an. Neben Grotheers Team beteiligten sich Arbeitsgruppen von den Universitäten Stanford und Washington in den USA an der Veröffentlichung.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft, das Exzellenzprogramm des Hessischen Wissenschaftsministeriums sowie US-amerikanische Förderorganisationen unterstützten die Forschungsarbeit finanziell.

Originalpublikation: Mareike Grotheer & al.: Human white matter myelinates faster in utero than ex utero, PNAS 2023

Anne Reichel, Philipps-Universität Marburg




Verkehrswacht empfiehlt: Schulwegtraining statt „Elterntaxis“

verkehrswacht

Kinder sollten schon aus gesundheitlichen Gründen den Weg zur Schule zu Fuß gehen

Wenn das neue Schuljahr beginnt, treten deutschlandweit erneut weit über 700.000 Kinder zum ersten Mal den Weg ins Klassenzimmer an. Vor Unterrichtsbeginn spielen sich dann vor vielen Grundschulen wieder chaotische Szenen ab, wenn Eltern ihre Kinder mit dem Auto bringen. Verstopfte Straßen, Zeitdruck und Hektik führen nicht selten zu Unachtsamkeit und aggressivem Verhalten; wild geparkte Autos versperren Gehwege und Sichtachsen.

Die Deutsche Verkehrswacht (DVW) empfiehlt, Kinder den Schulweg zu Fuß und je nach örtlicher Situation bald auch allein zurücklegen zu lassen. Nach einem intensiven Schulwegtraining mit den Eltern können sie das in vielen Fällen schon ab der ersten Klasse. So eignen sie sich wichtige Kompetenzen für die sichere Verkehrsteilnahme an, sammeln wertvolle Erfahrungen und gehen durch die Bewegung wach und fit in den Unterricht.

DVW-Präsident Prof. Kurt Bodewig: „Elterntaxis schaden mehr als sie helfen. Werden Kinder mit dem Auto überall hingefahren, hemmt das ihre Entwicklung. Außerdem gefährden die vielen Fahrzeuge andere Schülerinnen und Schüler. Mit einem Schulwegtraining können Eltern mehr Eigenständigkeit und Sicherheit in den mobilen Alltag ihrer Kinder geben.“

Das Schulwegtraining

Die meisten Schulen stellen Schulwegpläne bereit, welche die Routen ohne oder mit nur geringen Gefahrenpunkten zeigen. Der kürzeste Weg ist darum nicht immer der sicherste. Eltern gehen dann gemeinsam mit ihren Kindern den Schulweg. Dabei wird jedes Abbiegen, jede Straßenüberquerung und jeder Gefahrenpunkt, beispielsweise eine Baustelle, einzeln besprochen. Das ist wichtig, weil es Schulanfängern noch schwerfällt, Zusammenhänge herzustellen und das Erlernte auf andere Situationen zu übertragen. Auch der Rückweg wird so trainiert.

Nach einigen Übungsgängen, wenn das Kind schon deutlich sicherer ist, kann ihm die „Führungsrolle“ übergeben werden und sie lotsen dann ihre Eltern. Diese korrigieren dann nur noch. Wichtig ist, dass die Strecke zu den gleichen Zeiten wie später abgelaufen wird, damit der Eindruck von Verkehrsaufkommen und Verkehrsgeschehen möglichst bekannt ist. Das Schulwegtraining muss mehrmals wiederholt werden. Dadurch prägen sich Kinder die Abläufe erst ein und können sicherer werden. Wenn sie den Schulweg souverän allein meistern, können Eltern langsam „loslassen“.

Infos zum Schulwegtraining

Quelle: Pressemitteilung Deutsche Verkehrswacht e.V.




Seminare und Workshops der Liga im Herbst

Herbstprogramm sowie aktuelle Informationen zu allen Angeboten und Produkten der Deutschen Liga für das Kind

Ziel der Deutschen Liga für das Kind ist es, das Wohlergehen von Kindern zu fördern und ihre Rechte und Entwicklungschancen in allen Lebensbereichen zu verbessern. Dazu nimmt die Liga Einfluss auf die Gesetzgebung, informiert Eltern, Kindertageseinrichtungen sowie die Öffentlichkeit über Bedürfnisse und Rechte von Kindern und initiiert eigene Projekte.

Die Liga gibt die Fachzeitschrift frühe Kindheit heraus, veröffentlicht Broschüren und Filme und bietet fachlichen Input und Austausch auf ihrer jährlichen Fachtagung. Zu den Fortbildungsformaten der Liga gehören die Bildungs- und Präventionsprogramme START ab 2 und Kindergarten plus, themenbezogene Online-Workshops sowie Fortbildungen und Beratungen zu institutionellem Kinderschutz, Partizipation und Beschwerden von Kindern.

Fortbildungen zu den Bildungs- und Präventionsprogrammen

Die Seminare für die Bildungs- und Präventions-Programme START ab 2 und Kindergarten plus adressieren Pädagoginnen und Pädagogen in Institutionen der Kindertagesbetreuung. Mit den Anregungen der Programme wird das Emotionswissen der Kinder gefördert, das Reden über Gefühle angeregt, die Selbst- und Fremdwahrnehmung verbessert und Problemlösungskompetenzen werden weiterentwickelt. Spielerisch wird in den Programmen auch erkundet, welche alltäglichen Situationen und Handlungen eigene Grenzen verletzen können und das persönliche Wohlbefinden beeinträchtigen oder sogar gefährden, denn Kinderrechte und Partizipation sind Grundthemen von START ab 2 und Kindergarten plus.

Alle Kinder haben einen subjektiven rechtlichen Anspruch auf die Gewährleistung der Kinderrechte

Ein kinderrechtsbasierter und partizipativer Kita-Alltag, in dem Kinder verlässlich Selbst- und Mitbestimmung erleben und in dem ihre Schutzrechte gewahrt sind, fördert ihre sozial-emotionale Entwicklung und wirkt kognitiv sowie sprachlich anregend. Dementsprechend lernen die Kinder bei Kindergarten plus gemeinsam mit den Handpuppen Tula und Tim, ihre Gefühle besser wahrzunehmen und auszudrücken, und bei START ab 2 zeigen Holzfiguren symbolisch und stellvertretend für die Kinder, welche Bedürfnisse Menschen haben können, wie sie gezeigt werden und was zu ihrer Erfüllung beiträgt.

Die Online-Fortbildungen im Wintersemester können über die Kindergarten plus-Website gebucht werden (www.kindergartenplus.de/shop-seminare)

Ein weiteres Fortbildungsangebot der Deutschen Liga für das Kind: Die Online-Live-Workshops „Kinder beteiligen, fördern, schützen“

Das von der Liga für das Kind 2022 erfolgreich etablierte Format umfasst zweistündige Live-Online-Einheiten. Diese bieten, in unterschiedlicher Form, Inputanteile, Selbstreflexions-Impulse, kleine Übungen und den fachlichen Austausch in Kleingruppen an. Die Teilnehmenden erhalten ein Workshop-Skript.

Mit der Teilnahme an Online-Live-Workshops der Deutschen Liga für das Kind vertiefen Pädagoginnen und Pädagogen, die mit den Praxisprogrammen der Liga arbeiten, ihr Wissen und erhalten Handwerkszeug zum Umgang mit herausfordernden Situationen. Die Online-Live-Workshops wenden sich darüber hinaus auch an eine größere Zielgruppe: neben Pädagoginnen und Pädagogen in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung sprechen die Workshops Kita-Fachberatungen, Fachpersonal in Jugendämtern sowie Dozierende in Aus-, Fort- und Weiterbildungskontexten an. Ebenfalls angesprochen sind Personen, die sich, auch unabhängig vom eigenen beruflichen Hintergrund, für die Belange und das Wohlbefinden junger Kinder einsetzen und eine Verbesserung ihrer Chancen und Rechte unterstützen. Die Workshops sind also auch für Mitglieder und Förderer der Deutschen Liga für das Kind eine gute Möglichkeit, Eindrücke von der Arbeit der Liga zu gewinnen, aktuelle fachliche Informationen zu erhalten und mit Akteuren im Feld in den Austausch zu kommen.

Die Referentinnen und Referenten der Workshops gehören dem interdisziplinären Vorstand der Deutschen Liga für das Kind an. Neben kinderärztlicher Expertise, einem entwicklungspsychologischen oder erziehungswissenschaftlichen Blick, bringen diese auch soziologische Sichtweisen ein sowie aktuelles fachliches Wissen in speziellen Bereichen. Der Blick ist stets auf die Fachpraxis gerichtet und wird durch Informationen zu aktuellen Forschungsvorhaben bereichert.

In den Workshops geht es um unterschiedliche Aspekte des Wohlbefindens von Kindern in Institutionen, um Fragen der Zusammenarbeit von Kitas Eltern und/oder Fachdiensten, unter anderem wenn es um die Sensibilisierung von Eltern für die Kinderrechte und die Umsetzung einer kinderrechtsbasierten Erziehungs- und Bildungspartnerschaft geht. Auch die Folgen aversiver Kindheitserfahrungen werden angesprochen. Weitere Workshop-Themen fokussieren auf die Entwicklung der Selbstregulation in der frühen Kindheit, auf Fragen der Sexualpädagogik im Spannungsfeld zwischen sexueller Bildung und Schutz vor Missbrauch und auf pädagogisch herausfordernde Situationen in Alltag von Institutionen. Es geht um die Verhinderung grenzverletzenden Verhaltens von Fachkräften sowie darum, Signale von Widerstand zu erkennen und Beschwerden von Kindern in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung zu ermöglichen. Ein weiterer Fokus liegt auf den Bedarfen von Kindern mit Fluchthintergrund.

Online-Live-Workshops „Kinder beteiligen, fördern, schützen: Termine im Wintersemester

11.10.2023
Eltern für Kinderrechte begeistern. Kinderrechtsbasierte Erziehungs- und Bildungspartnerschaft.
Prof. Dr. Jörg Maywald, Kinderrechtsexperte und Honorarprofessor an der Fachhochschule Potsdam

18.10.2023
Hier fühl‘ ich mich wohl! Wohlbefinden von jungen Kindern erkennen und stärken.
Professorin Dr. Susanne Viernickel, Professorin für Pädagogik der frühen Kindheit an der Universität

25.10.2023
Seelische Gesundheit geflüchteter Kinder.
Dr. med. Areej Zindler, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Leiterin der Flüchtlingsambulanz am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

30.10.2023
Die Entwicklung der Selbstregulation und ihre Unterstützung durch pädagogische Fachkräfte.
Professorin Dr. Jeanette Roos, Professorin für Entwicklungs- und Pädagogische Psychologie an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg

22.11.2023
Pädagogisch herausfordernde Situationen meistern, Signale von Widerstand erkennen und Beschwerden von Kindern in der Kita ermöglichen.
Bianka Pergande, Geschäftsführerin der Deutschen Liga für das Kind

29.11.2023
Die Kita als sicherer Ort für Kinder. Grenzverletzendes Verhalten von Fachkräften verhindern.
Bianka Pergande, Geschäftsführerin der Deutschen Liga für das Kind

13.12.2023
Zwischen sexueller Bildung und Schutz vor Missbrauch. Sexualpädagogik in der Kita.
Prof. Dr. Jörg Maywald, Kinderrechtsexperte und Honorarprofessor an der Fachhochschule Potsdam

10.01.2024
Aversive Kindheitserfahrungen und ihre Folgen.
Professorin Dr. Sabine Walper, Direktorin des Deutschen Jugendinstituts

17.01.2024
Schwierige Kinder in schwierigen Situationen. Herausforderung Verhaltensauffälligkeit.
Prof. Dr. Jörg Maywald, Kinderrechtsexperte und Honorarprofessor an der Fachhochschule Potsdam

31.01.2024
Seelische Gesundheit geflüchteter Kinder.
Dr. med. Areej Zindler,  Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Leiterin der Flüchtlingsambulanz am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

19.02.2024
Die Entwicklung der Selbstregulation und ihre Unterstützung durch pädagogische Fachkräfte.
Professorin Dr. Jeanette Roos, Professorin für Entwicklungs- und Pädagogische Psychologie an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg

Die Workshops finden jeweils nachmittags zwischen 16.00 und 18.00 Uhr statt. Genutzt wird das Videokonferenz-Tool Zoom. Buchung über https://fruehe-kindheit-online.de/?cat=c17_Workshops-Workshop.html.

Fortbildungsmodule und Konzepte für Institutionen nach Vereinbarung zu den Themen Partizipation, Beschwerden von Kindern und Kinderschutz

Die Liga unterstützt Teams mit Fortbildungen, sowohl im Online-Modus, als auch Inhouse, und berät Einrichtungen, Träger, Aufsichtsbehörden und Ministerien zu institutionellem Kinderschutz sowie den Themen Partizipation und Beschwerden von Kindern. Auch eine Unterstützung bei der Entwicklung von Kinderschutzkonzepten für Kitas, Krippen, Kliniken kann angefragt werden. Die Fortbildungs- und Beratungsangebote richten sich an Fachpersonen, Einrichtungsleitungen, Träger, Jugendämter, Fachaufsichten und andere Verantwortliche in Verwaltung und Politik sowie an Vertreterinnen und Vertreter von Fachverbänden.

Quelle: Information der Deutschen Liga für das Kind vom 11. August 2023




Tipp für die nächsten Nächte: Sternschnuppen zählen

Kosmischer Regen verzaubert im August den Himmel

Wer in klaren Augustnächten in den Himmel schaut, kann seinen Wunschzettel abarbeiten: Es regnet Sternschnuppen. Im August findet das alljährliche Spektakel der Perseiden am Nachthimmel statt. In der Nacht vom 12. auf den 13. August erreicht das Himmelsschauspiel seinen Höhepunkt. Dann können mit etwas Glück bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde beobachtet werden. Wie das Wetter an diesem Maximum-Wochenende sein wird, ist noch unklar.

Der Meteorstrom der Perseiden ergießt sich jedes Jahr im August über den Nachthimmel und erreicht sein Maximum mit sehr hohen Fallraten in der Nacht vom 12. auf den 13. August. Aber auch in den Nächten um dieses Datum herum sind zahlreiche Sternschnuppen zu sehen – sofern das Wetter mitspielt. Wer also jetzt schon zufällig eine Schnuppe sieht, schickt am besten schon mal einen „Schönwetterwunsch“ in den Himmel. Denn mit jeder Sternschnuppe, so der Aberglaube, geht ein Wunsch in Erfüllung.

„Die Aussichten sind in diesem Jahr ziemlich vielversprechend, denn der Himmel klart in den kommenden Nächten häufig auf. Zudem ist der abnehmende Mond in diesem Jahr kein großer Störfaktor, da seine Sichel erst in den frühen Morgenstunden erscheint“, weiß Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline.

Ein lichtarmes Plätzchen suchen

Wenn der Himmel wolkenlos ist, sucht man sich am besten einen idealen Beobachtungsplatz, um die Sternschnuppen in vollen Zügen genießen zu können.

Zur Vermeidung anderer störender Lichtquellen ist es ratsam, von der Stadt aufs Land zu fahren und sich auch dort von Ortschaften fernzuhalten. Die beste Sicht hat man von unbewaldeten Bergkuppen in der dunkelsten Nachtzeit von etwa 23 Uhr bis 4 Uhr morgens.  

Die Augen brauchen etwa 15 bis 30 Minuten, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Zur Orientierung: Die Sternschnuppen kommen aus dem Sternbild Perseus, das sich am Nordosthimmel befindet. Zur Orientierung dient auch das Sternbild Kassiopeia, auch „Himmels-W“ genannt, das sich oberhalb des Sternbildes Perseus befindet. Sternschnuppen können sich aber über den ganzen Himmel verteilen.

Staubteilchen verglühen und hinterlassen eine Leuchtspur

Ursache für das nächtliche Spektakel am Himmel ist die Staubfahne des Kometen „Swift-Tuttle“, der jedes Jahr im August die Erde passiert. Wenn die nur millimetergroßen Staubteilchen mit einer Geschwindigkeit von 60 Kilometern pro Sekunde auf die oberen Schichten der Erdatmosphäre treffen, werden sie abrupt abgebremst und bis zur Weißglut erhitzt.

Bis sie vollständig verglüht sind, legen sie aber oft noch Dutzende von Kilometern zurück. So entstehen die mehr oder weniger hellen Leuchtspuren am Nachthimmel. Die kleinsten verglühen so schnell, dass sie kaum wahrnehmbar sind. Die Leuchtspuren der größeren können einige Sekunden nachleuchten.

Quelle: wetteronline




Kinder brauchen einen besonderen Sonnenschutz

sonne kinder

Hautschützende Substanz Melanin kann noch nicht in ausreichender Menge produziert werden

Im Sommer können Kinder länger draußen spielen. KinderärztInnen und UmweltmedizinerInnen erinnern jedoch daran: die Haut von Kindern braucht besonderen Schutz, um Hautschäden, wie Sonnenbrand und Hautkrebs zu verhindern. Dabei reicht es nicht aus, Kinder mit Sonnenschutzmittel einzucremen, bevor sie in die Sonne gehen.

Sonnencreme ist sehr wichtig genügt jedoch nicht

Die drei Säulen des Sonnenschutzes fordern zusätzlich das Tragen von Hut, Kleidung und Sonnenbrille sowie eine begrenzte Aufenthaltszeit in der Sonne. Babys und Kleinkinder unter zwei Jahren sollte möglichst nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden. Ihre Haut zeigt einen anderen Aufbau im Vergleich zu älteren Kindern und bildet die hautschützende Substanz Melanin noch nicht in ausreichender Menge.

Jedes Kind zeigt eine individuelle Empfindlichkeit der Haut gegenüber der Sonne („Phototyp“).

Allgemein gilt: umso heller der Hauttyp, desto kürzer die Eigenschutzzeit der Haut und desto mehr Schutzmaßnahmen sind erforderlich. Für begrenzte Aufenthalte im Freien z.B. in Deutschland kann ein Sonnenschutzprodukt mit Lichtschutzfaktor 30 für Kinder durchaus ausreichen. Bei Aufenthalten am Meer oder in den Bergen oder einfach bei Vorliegen eines hellen Hauttyps sind Sonnencremes, die einen höheren Lichtschutzfaktor (LSF 50 oder 50+) ausweisen sicherer. Für eine gute Schutzwirkung sollte die Sonnencreme 20-30 min vor der Sonnenexposition großzügig auf alle Körperpartien aufgetragen werden. Nachcremen nicht vergessen!

Wichtig ist auch die Tageszeit der Sonnenexposition

Zwischen 11.00 und 15.00 Uhr sollten sich Kinder im Sommer nicht länger in der direkten Sonne aufhalten, da die UV-Strahlung aufgrund des Sonnenstandes besonders intensiv ist. Als wichtige Orientierungshilfe zur Umsetzung von Sonnenschutzmaßnahmen gilt der weltweit einheitlich verwendete UV-Index. Dieser beschreibt den zu erwartenden Tagesspitzenwert der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung. Je höher der UV-Index ist, desto schneller kann auf ungeschützter Haut ein Sonnenbrand auftreten.

Sonnenschutzmittel enthalten „chemische“ oder „mineralische“ UV-Filter.

Mineralische (physikalische) UV-Filter hinterlassen einen weißlichen Film auf der Haut und zwar umso stärker, je größer die Partikel des mineralischen Filters sind. In Sonnenschutzpräparaten mit kleinsten Mineralteilchen (Nanopartikel) ist dieser „Weißeleffekt“ weniger vorhanden, jedoch besteht das potenzielle Risiko des Eindringens von Nanopartikeln in tiefere Hautschichten. Chemische UV-Filter wirken schnell nach dem Auftragen sofern ein „Sofortschutz“ angegeben ist. Häufig werden sie mit mineralischen Filtern kombiniert. Als organische Substanzen können Sie als Rückstände in der Umwelt verbleiben. Problematisch sind in diesem Zusammenhang Substanzen wie Oxybenzone. Außerdem sollten keine Produkte mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum verwendet werden.

Kinder mit Neurodermitis oder empfindlicher Haut sollten Sonnenschutzpräparate ohne Zusatzstoffe, wie allergisierende Duft-, Konservierungsmittel- und Farbstoffe verwenden. Bei Kindern mit gereizter oder geschädigter Haut sowie bei Babys sollten nach aktuellem Wissensstand mineralische Filter ohne Nanopartikel verwendet werden. Nanopartikel müssen in Europa bei Angabe der Inhaltsstoffe deklariert werden. Sie finden sich hinter dem mineralischen Filter in Klammern angegeben z.B.“ Zinc Oxide (Nano)“.

Quelle Pressemitteilung: Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e. V.




„Die frühe Bildung in Deutschland steht auf wackligen Füßen“

Befragung zur Kinderbetreuung: 57 Prozent der erwerbstätigen Eltern mit Schließungen oder verkürzten Betreuungszeiten konfrontiert

Ein großer Anteil der erwerbstätigen oder arbeitsuchenden Eltern, die offiziell für ihr Kind einen Platz in der Kita oder bei Tageseltern hat, kann nicht auf eine zuverlässige Betreuung vertrauen: Gut 57 Prozent von ihnen waren in diesem Frühjahr mit Kürzungen der Betreuungszeiten und/oder sogar zeitweiligen Schließungen der Einrichtung aufgrund von Personalmangel konfrontiert. Das ist ein Ergebnis der neuen Welle der repräsentativen Erwerbspersonenbefragung der Hans-Böckler-Stiftung. Für diese wurden im Juli insgesamt mehr als 5000 erwerbstätige und arbeitsuchende Personen online befragt.

„Die Zahl ist ein Alarmsignal: Die frühe Bildung in Deutschland steht auf wackligen Füßen. Sie wurde zwar in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark ausgebaut. Aber unzureichende finanzielle Ausstattung und der damit zusammenhängende Fachkräftemangel in Erziehungsberufen machen sie unzuverlässig“, sagt Prof. Dr. Bettina Kohlrausch. Die wissenschaftliche Direktorin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung wertet die Befragung zusammen mit den WSI-Forschern Dr. Andreas Hövermann und Dr. Helge Emmler aus.

Wegen Personalmangels geschlossen

Von den 469 befragten Eltern, die ihre Kinder in einer Kita oder bei einer/einem Tagesmutter/-vater in Betreuung gegeben haben, gaben 38 Prozent an, dass die Einrichtung in den drei Monaten vor der Befragung zeitweise wegen Personalmangels geschlossen hatte. Bei 47 Prozent kam es aus diesem Grund zu Verkürzungen der vereinbarten Betreuungszeiten. Da ein Teil der Eltern sowohl mit Kürzungen als auch mit Schließungen zurechtkommen musste, summiert sich die Quote der Betroffenen insgesamt auf 57,4 Prozent.

Sehr viele Eltern stellt das vor große Probleme im Alltag: 67 Prozent der betroffenen Befragten gaben an, dass sie die Ausfälle bei der Kinderbetreuung bzw. die zeitliche Verkürzung als belastend empfinden. 30 Prozent bewerten die Situation sogar als „sehr belastend“. Knapp die Hälfte der betroffenen Mütter und Väter hat während der Schließung oder Kürzung der Betreuungszeit Urlaub genommen oder Überstunden abgebaut, um die Betreuungslücke auszugleichen. Knapp 30 Prozent mussten zeitweilig ihre Arbeitszeit reduzieren.

Betreuungsschlüssel oftmals zu schlecht

Um den Engpass irgendwie zu überbrücken, wurden häufig auch die Partner:innen oder Verwandte/Freund:innen eingebunden. Innerhalb von Partnerschaften zeigt sich dabei ein charakteristischer geschlechtsspezifischer Unterschied: Während 63 Prozent der befragten Väter in heterosexuellen Beziehungen angaben, dass ihre Partnerin bei der Kinderbetreuung eingesprungen sei, berichteten das nur 33 Prozent der Mütter über ihren Partner.

„Die Befragungsdaten zeigen, wie dringend die Arbeitsbedingungen in Erziehungsberufen verbessert werden müssen“, analysiert WSI-Direktorin Kohlrausch. „Denn es droht eine sich selbst verstärkende Spirale nach unten: Es gibt generell zu wenige Stellen an Kitas, weil die Betreuungsschlüssel zu schlecht sind und zu wenig ausgebildet wird. In dieser Situation steigen dann Erzieherinnen und Erzieher aus. Aus anderen Untersuchungen wissen wir, dass das häufig Menschen sind, die den Beruf lieben, aber die konkreten Zustände, den Stress bei mäßiger Bezahlung, auf die Dauer nicht aushalten. Der Fachkräftemangel in der frühen Bildung verschärft dann wiederum den Arbeitskräftemangel in anderen Branchen. Denn Eltern, vor allem Mütter, die nicht auf eine stabile Kinderbetreuung vertrauen können, müssen ihre Erwerbstätigkeit eher einschränken als dass sie sie ausbauen können.“

Es gebe keine schnelle Patentlösung für das Problem, das sich über Jahre aufgebaut hat, betont die Soziologin. „Trotzdem kann und muss die Politik etwas tun, und zwar rasch. Nur so kann im ersten Schritt verhindert werden, dass sich die Situation noch weiter verschlechtert und im zweiten eine Verbesserung erreicht werden“, sagt Kohlrausch. „Ein Ansatz wäre eine Ausbildungsoffensive für Erziehungsberufe, gekoppelt an deutlich bessere Personalschlüssel. Ein zweiter die Bezahlung. Trotz einiger Verbesserungen ist da noch Luft nach oben. Und mehr Geld könnte abgewanderte Fachkräfte dazu bewegen, wieder in den Bereich der frühen Bildung zurückzukehren.“

Informationen zur Befragung

Für die Erwerbspersonenbefragung der Hans-Böckler-Stiftung werden Erwerbstätige und Arbeitsuchende von Kantar Deutschland online zu ihrer Lebenssituation befragt. Die Befragten bilden die Erwerbspersonen in Deutschland im Hinblick auf die Merkmale Geschlecht, Alter, Bildung und Bundesland repräsentativ ab.

Quelle: Mitteilung der Hans-Böckler-Stiftung




Kitas als Integrationsmotor besser aufstellen

Sachverständigenrat für Integration und Migration empfiehlt bessere Berücksichtigung von Kindern mit Migrationshintergrund

Mit dem Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz wurden in der frühkindlichen Bildung auch deutliche Fortschritte erzielt. Unter anderem wurde die Sprachbildung für Kinder mit Zuwanderungsgeschichte in den vergangenen zehn Jahren ausgebaut. Eine Kurzinformation des wissenschaftlichen Stabs des Sachverständigenrats für Integration und Migration (SVR) zeigt jedoch, dass die Bedarfe zugewanderter Kinder noch nicht hinreichend berücksichtigt werden. Damit die Kita Integrationsmotor wird, müsse laut SVR der Zugang für die Zielgruppe verbessert und Maßnahmen zur Qualitätssicherung gezielter ausgerichtet werden.

Familien mit Zuwanderungsgeschichte können entscheidend von der Förderung durch frühkindliche Bildung profitieren.

Untersuchungen zeigen, dass Kinder, die mit einer anderen Familiensprache und in einer weniger anregenden Lernumwelt aufwachsen, nach einem längeren Kitabesuch etwa mehr sprachliche Kompetenzen entwickelt haben und in der Schuleingangsuntersuchung allgemein eher als schulreif befunden werden, als wenn sie keine oder nur kurz eine Kita besucht haben. Zudem können Eltern, die mit dem deutschen Bildungssystem noch nicht vertraut sind und denen am Wohnort persönliche Netzwerke fehlen, besser beraten werden. Und mit dem Wissen, dass ihre Kinder gut betreut sind, auch ihre eigenen beruflichen Ziele eher verfolgen.

„Kinder, die erst kurz vor der Einschulung systematisch mit der deutschen Sprache vertraut gemacht werden, haben bei Schulbeginn nicht dieselben Startchancen wie andere Kinder. Die Kindertagesbetreuung leistet hier einen ganz entscheidenden Beitrag für die frühzeitige Verringerung von herkunftsbedingten Bildungsungleichheiten. Das ist seit langem schon Konsens. Doch trotz der vielen Maßnahmen, die in den vergangenen zehn Jahren auf den Weg gebracht wurden, sind Kitas nach wie vor nicht ausreichend für den Normalfall Vielfalt aufgestellt“. Das erläutert Dr. Mohini Lokhande, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim SVR. „Die Analyse der auf Bundesebene aufgelegten Programme in der frühkindlichen Bildung zeigt, dass in den vergangenen zehn Jahren in vielen Bereichen Fortschritte erzielt wurden. Gleichzeitig ist aber deutlich geworden, dass nicht alle davon in gleichem Maße profitieren. Vor allem Kinder mit Zuwanderungsgeschichte sind nach wie vor benachteiligt.“

2020 konnten bundesweit vier von zehn Kindern ohne Zuwanderungsgeschichte unter drei Jahren eine Kita besuchen.

Bei den Gleichaltrigen aus zugewanderten Familien waren es nur zwei von zehn. Auch bei den Kindern über drei Jahren gibt es einen deutlichen Unterschied: Während fast jedes Kind ohne Migrationshintergrund eine Kita besucht, sind es in dieser Alterskohorte nur vier von fünf Kindern mit Zuwanderungsgeschichte.

„Ein Vergleich von Bedarfs- und tatsächlichen Betreuungsquoten zeigt, dass Familien mit Zuwanderungsgeschichte zwar ein Interesse an Kinderbetreuungsangeboten haben, dass die Hürden für sie aber höher sind als für andere Familien. So werden Familien mit Zuwanderungsgeschichte von Einrichtungen bei der Platzvergabe teilweise benachteiligt. Eine langjährige Vermutung, die durch eine kürzlich veröffentlichte Studie bestätigt wurde“, so Dr. Lokhande. Hinzu komme: Sozial benachteiligte Eltern, zu denen in Deutschland weiterhin überproportional viele Familien mit Migrationshintergrund gehören, stehen vor dem Problem, dass sie die Kosten für einen Kitaplatz oft nicht aufbringen können und die Formalitäten zur Beantragung kompliziert erscheinen.

Damit Familien mit Zuwanderungsgeschichte an den gesetzlich garantierten Angeboten der frühkindlichen Bildung besser teilhaben können, sollten ihre Bedarfe künftig stärker in den Blick genommen werden.

„Die Nachteile im Zugang sollten abgebaut werden. Solange das bestehende Angebot aber hinter den Bedarfen zurücksteht, könnte überlegt werden, ob die Sprachdiagnostik frühzeitiger stattfindet und Kindern mit Sprachförderbedarf dezidiert eine Förderung in einer Kita angeboten wird“, sagt Dr. Lokhande. Dafür müsste allerdings auch die Qualität der Sprachstandsdiagnostik verbessert werden. Und eine diversitätssensible Haltung in Kindertageseinrichtungen, die Mehrsprachigkeit als Stärke begreift, zum Normalfall werden.

In den vergangenen Jahren wurden hohe Investitionen in den Ausbau, die Qualitätsentwicklung und die Sprachförderung in Kitas getätigt – mit positiver Wirkung. Allerdings profitieren Kitas, die besonders viele Kinder mit Zuwanderungsgeschichte betreuen, unzureichend von der Qualitätsförderung. „Vor allem für Kitas in besonders herausfordernder Lage sollte deshalb – ähnlich wie im Schulbereich – ein dauerhaft angelegtes ‚Startchancen-Programm‘ aufgelegt werden. Die Betreuungseinrichtungen brauchen einen besseren Planungshorizont. Und dazu gehört eben auch ein gesicherter Finanzierungsrahmen, damit sie ihrem Bildungsauftrag gerecht werden können und attraktiv bleiben für qualifizierte pädagogische Fachkräfte“, erläutert SVR-Geschäftsführerin Dr. Cornelia Schu.

Derzeit wird der Fachkräfte-Mangel in diesem Bereich auf etwa 100.000 geschätzt.

Einem so ausgeprägten Bedarf könne nur mit einer beherzten, konzertierten Aktion begegnet werden, fasst Dr. Schu zusammen: „Es gilt, die schon vielfach diskutierten Strategien umzusetzen. Dazu gehört eine praxisorientierte Ausbildung, der Wechsel hin zu multiprofessionellen Teams und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Auch viele Neuzugewanderte sind einschlägig qualifiziert. Es ist daher richtig, dass die Politik Strategien für die Berufsanerkennung, Nachqualifizierung und Einstellung auch geflüchteter Fachkräfte entwickelt. Sie können zu einer weiteren diversitätssensiblen Öffnung der Kitas beitragen.“

Quelle: Information des Sachverständigenrats für Integration und Migration (SVR)