Jedes fünfte Kind in Deutschland ist armutsgefährdet

Damit sich an der Kinder- und Jugendarmut etwas ändert, ist die Kindergrundsicherung nötig

Kinder- und Jugendarmut bleibt ein ungelöstes Problem in Deutschland. Mehr als jedes fünfte Kind und jeder vierte junge Erwachsene ist von Armut bedroht. In absoluten Zahlen bedeutet das: Knapp 2,9 Millionen Kinder und Jugendliche sowie 1,55 Millionen junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 Jahren galten 2021 als armutsgefährdet. Das geht aus dem neuen Factsheet „Kinder- und Jugendarmut in Deutschland“ der Bertelsmann Stiftung hervor. „Wer als junger Mensch in Armut aufwächst, leidet täglich unter Mangel, Verzicht und Scham und hat zugleich deutlich schlechtere Zukunftsaussichten. Das ist sowohl für die Betroffenen selbst als auch für die Gesellschaft als Ganzes untragbar. Die derzeitigen Krisen und Preissteigerungen verschärfen das Problem. Daher muss die Bundesregierung die im Koalitionsvertrag vereinbarte Kindergrundsicherung jetzt schnellstmöglich und im benötigten Umfang beschließen“, sagt Anette Stein, Director Bildung und Next Generation bei der Bertelsmann Stiftung.

Alleinerziehende und Familien mit drei und mehr Kindern besonders betroffen

Vertiefende Erkenntnisse zur Armutsgefährdung liefern die amtlichen Daten zu Kindern und Jugendlichen, die Grundsicherung nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II erhalten. Demnach lebten im Sommer 2022 rund 1,9 Millionen junge Menschen unter 18 Jahren in Haushalten, die Sozialleistungen beziehen. Die Quote von Kindern und Jugendlichen im SGB II-Bezug betrug in Westdeutschland 13,4 Prozent und in Ostdeutschland 16 Prozent. Ein Blick auf die kommunale Ebene zeigt gravierende Unterschiede: Die Spannbreite lag zwischen drei Prozent im bayerischen Roth und 42 Prozent in Gelsenkirchen in Nordrhein-Westfalen. Sowohl die Anzahl als auch der Anteil von Kindern in SGB II-Haushalten sind erstmals seit fünf Jahren deutlich gestiegen. Die Zunahme ist vor allem auf die aus der Ukraine geflüchteten Kinder und Jugendlichen zurückzuführen. Diese haben gemäß der UN-Kinderrechtskonvention allerdings einen ebenso großen Anspruch auf gutes Aufwachsen und Teilhabe an der Gesellschaft. Überdurchschnittlich von Armut betroffen sind junge Menschen in alleinerziehenden Familien sowie in Familien mit drei und mehr Kindern. Die in diesen Fällen sehr aufwändige Sorge- und Betreuungsverantwortung macht es den Eltern oftmals unmöglich, einer umfänglichen Erwerbstätigkeit nachzugehen. Zudem wirken sich hier fehlende Angebote zur Kinderbetreuung besonders negativ aus. Das größte Armutsrisiko haben Kinder in Mehrkindfamilien mit einem alleinerziehenden Elternteil (86 Prozent).

Junge Erwachsene weisen höchstes Armutsrisiko aller Altersgruppen auf

Auch viele junge Erwachsene sind mit Armut konfrontiert. Laut Factsheet weisen 18- bis 25-Jährige mit 25,5 Prozent sogar das höchste Armutsrisiko aller Altersgruppen auf. Frauen sind dabei stärker betroffen als Männer, junge Menschen in Ostdeutschland häufiger als die in Westdeutschland. SGB II-Leistungen beziehen allerdings nur 7 Prozent dieser Altersgruppe, was auf den ersten Blick überrascht. Das liegt hauptsächlich daran, dass junge Erwachsene für gewöhnlich eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren und viele zum ersten Mal in eine eigene Wohnung ziehen. Hier greifen andere sozialstaatliche Maßnahmen, wie BAföG oder Wohngeld. „Die hohe Armutsbetroffenheit junger Erwachsener weist jedoch darauf hin, dass die verschiedenen Systeme nicht gut zusammenwirken. Ohne Unterstützung durch ihre Eltern wäre es vielen nicht möglich, ihre Existenz zu sichern. Damit hängen die Chancen junger Menschen weiterhin zu stark vom Elternhaus ab“, mahnt Stein.

Kindergrundsicherung wirksam gestalten

Aus Sicht der Bertelsmann Stiftung unterstreichen die Daten die Notwendigkeit, die Bekämpfung der Kinder- und Jugendarmut zur politischen Priorität zu machen. Die angekündigte Kindergrundsicherung wäre dafür ein zentrales Instrument. Doch diese müsse laut Stein so gestaltet sein, dass sie Armut wirksam vermeidet und sich an den tatsächlichen Bedarfen junger Menschen für gutes Aufwachsen, Bildung und Teilhabe orientiert. Die Kindergrundsicherung sollte ihnen eine weitgehend normale Kindheit und Jugend ermöglichen. Dazu ist es erforderlich, junge Menschen zu beteiligen und sie regelmäßig zu ihren Bedarfen zu befragen.

An der Stellschraube Kindergeld zu drehen, helfe laut Stein hingegen nicht weiter, im Gegenteil: „Eine Erhöhung des Kindergeldes ist teuer, vermeidet aber keine Armut, denn es kommt bei Familien im SGBII-Bezug nicht an. Die Kindergrundsicherung muss die Verteilung mit der Gießkanne beenden und gezielt denjenigen helfen, die besonders darauf angewiesen sind.“ Um die Lage speziell der jungen Erwachsenen zu verbessern, sind eine – auch von der Bertelsmann Stiftung empfohlene – Ausbildungsgarantie sowie eine BAföG-Reform unerlässlich. Beide Vorhaben sind ebenfalls im Koalitionsvertrag angekündigt. Zudem ist es wichtig, diese ergänzenden Instrumente mit der Kindergrundsicherung zu einem Leistungspaket zu verzahnen, das Kinder- und Jugendarmut wirksam bekämpft.

 Zusatzinformationen

Den Berechnungen im Factsheet „Kinder- und Jugendarmut“ liegen die beiden gängigen Definitionen im Bereich der Armutsforschung zugrunde: Erstens die Armutsgefährdungsquote, der zufolge Familien als arm gelten, die über weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Haushaltseinkommens verfügen. Zweitens die SGBII-Hilfequote, die Aufschlüsse über das Armutsrisiko zum Beispiel nach Wohnort oder Familienform gibt. Zu dieser sozialstaatlichen Armutsdefinition ist anzumerken, dass die Anteile der von Armut betroffenen Personen hier niedriger ausfallen. Denn viele Menschen beziehen zwar ein Einkommen unterhalb der Schwelle zur Armutsgefährdung, beantragen aber aus Unkenntnis oder auch aus Scham keine SGBII-Leistungen. Die Daten für Kinder und Jugendliche im SGBII-Bezug stammen aus der Statistik der Bundesagentur für Arbeit aus dem Juni 2022.

Quelle: Pressemitteilung Bertelsmann Stiftung




Gratis: PIXI-Buch zum Kinderrecht auf kulturelle Bildung

Deutsches Kinderhilfswerk und Musiker Sebastian Krumbiegel stellen gemeinsames Projekt vor

Das Deutsche Kinderhilfswerk hat eben in einer Kindertagesstätte in Berlin-Mitte gemeinsam mit dem Musiker und Botschafter des Deutschen Kinderhilfswerkes, Sebastian Krumbiegel („Die Prinzen“), das neue PIXI-Buch „Kunst ist für alle da!“ vorgestellt. Das Buch macht bereits Kinder im Kita-Alter und ihre Eltern auf die in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebenen Kinderrechte aufmerksam. Das neue PIXI-Buch befasst sich mit dem Kinderrecht auf kulturelle Bildung. Es ist nach den PIXI-Büchern zu den Themen Mitbestimmung von Kindern, Schutz von Kindern vor Gewalt, Kinderarmut, Kinderrecht auf beide Eltern, Kinderrecht auf Privatsphäre und das Kinderrecht auf Information das siebte dieser Reihe und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Insgesamt haben die sieben PIXI-Bücher inzwischen eine Auflage von rund 500.000 Exemplaren erreicht.

„Wir können mit kultureller Bildung nicht früh genug anfangen“

„Als Botschafter des Deutschen Kinderhilfswerkes möchte ich mich vor allem um Kinderrechte kümmern. Das Recht, als Kind Nein sagen zu dürfen, wenn du irgendwas nicht willst, wenn dir irgendwas nicht passt, aber eben auch das Recht auf Bildung, auch auf kulturelle Bildung. Deshalb freue ich mich wahnsinnig, dass wir das mit unserer PIXI-Reihe thematisieren, dass durch diese kleinen Bücher für kleine Menschen Kinderechte schon für die jüngsten unter uns erfahrbar werden. Wir können mit kultureller Bildung nicht früh genug anfangen, denn Kultur kann und wird der Kitt für den viel beschworenen gesellschaftlichen Zusammenhalt sein. Gerade in einer Zeit, in der viel vom Auseinanderdriften unserer Gesellschaft die Rede ist, ist das wohl wichtiger denn je“, sagt Sebastian Krumbiegel, Musiker und Botschafter des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Kinderrechte noch immer zu wenig bekannt

„Leider sind die Kinderrechte auch mehr als 30 Jahre nach Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention noch viel zu wenig bekannt. Unsere PIXI-Buchreihe ist eine tolle Möglichkeit, um Kindern ihre Rechte näherzubringen. Das Recht auf kulturelle Bildung muss für alle Kinder gleichermaßen und unabhängig von sozioökonomischen Voraussetzungen umgesetzt werden. Kultur schafft wichtige Potenziale für die Persönlichkeitsentwicklung und ganz neue Bereiche, in denen Kinder aktiv werden können. Deswegen steht die kulturelle Bildung im Mittelpunkt unseres neuen PIXI-Buches“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Ohne Digitale Medien geht auch beim DKHW nicht

Die Geschichten der Kinderrechte-PIXI-Reihe des Deutschen Kinderhilfswerkes drehen sich um eine Gruppe befreundeter Kitakinder, die die Herausforderungen in ihrem Alltag selbstbestimmt und kreativ lösen. In jedem Buch steht ein anderes Kind im Mittelpunkt. Dieses Mal ist Nesrin die Hauptfigur. Nesrin entdeckt auf einem Plakat eine interessante Ausstellung in einem Museum, die jedoch nur für Erwachsene zugänglich ist. Die Kinder machen daraufhin einen Ausflug in das Atelier der Künstlerin Thea und gestalten eigene Kunstwerke. Mit diesen Kunstwerken planen und gestalten sie dann selbst eine Ausstellung, in deren Vorbereitung auch die Nutzung digitaler Medien durch die Kinder ein wichtiger Bestandteil ist. Ganz am Ende der Geschichte erleben die Kinder noch eine unerwartete Überraschung.

Selbstverständlicher Umgang mit Inklusion

Besonderheit dieser PIXI-Reihe ist der selbstverständliche Umgang mit Vielfalt und Inklusion, der sich unterschwellig wie ein roter Faden durch die Geschichten zieht. Die Figuren im Buch, die Zeichnungen und die verwendete Sprache sind bewusst so gewählt, dass Diversität als Normalität im Alltag wahrgenommen wird. So leben die Hauptfiguren in unterschiedlichsten Familienkonstellationen, haben verschiedene Ausgangssituationen und Lebenswelten. Über das Begleitmaterial „Vielfalt in der Kita – Methoden für die Kitapraxis 7“, das zusammen mit dem PIXI-Buch bestellt werden kann, erhalten Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe einen Leitfaden und Praxisübungen. Dieser unterstützt sie darin, das Kinderrecht auf kulturelle Bildung, insbesondere in Bezug auf Inklusion und Vielfalt, alltagsnah und altersgerecht mit Kita-Kindern zu thematisieren.

Im Shop des Deutschen Kinderhilfswerkes können Kitas kostenfrei gegen Versandgebühren Kita-Pakete inkl. Begleitheft für pädagogische Fachkräfte à 15 oder 30 Stück bestellt werden: www.dkhw.de/shop.

Das Pixi-Buch finden Sie unter folgendem Link: https://shop.dkhw.de/de/kinderrechte-artikel/236-fur-kitas-pixi-kunst-ist-fur-alle-da-das-kita-paket-klein15.html. Das große Kita-Paket finden Sie hier: https://shop.dkhw.de/de/kinderrechte-artikel/237-fur-kitas-pixi-kunst-ist-fur-alle-da-das-kita-paket-gross30.html. Hier können sie es dann auch bestellen. Das kleine Kita-Paket enthält 15 Hefte und das große 30 Hefte.




Gute Ausbildungschancen für Abiturienten – schlechte für Hauptschüler

Ergebnisse der Studie des Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung

Eine wachsende Zahl von Abiturient:innen entscheidet sich für eine Berufsausbildung. In den vergangenen zehn Jahren ist der Anteil derer, die mit Abitur eine duale oder schulische Ausbildung beginnen, von 35 Prozent im Jahr 2011 auf 47,4 Prozent im Jahr 2021 gestiegen. „Von einer mangelnden Attraktivität der Berufsausbildung für Abiturient:innen kann keine Rede sein“, sagt Dieter Dohmen, Direktor des FiBS Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie und Autor der Studie. „Und auch nicht davon, dass sich Abiturient:innen zu wenig für berufliche Ausbildungen interessieren würden“.

Schlechte Ausbildungschancen für Hauptschüler:innen

Ganz anders stellt sich die Situation für Hauptschüler:innen dar: Schulabgänger:innen mit Hauptschulabschluss haben es immer schwerer, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Es sinkt nicht nur die Zahl der Hauptschulabsolvent:innen insgesamt, sondern auch der Anteil derjenigen, die eine Ausbildung machen. Zwischen 2011 und 2021 hat sich der Anteil der Jugendlichen, die mit einem Hauptschulabschluss die Berufsausbildung beginnen, um ein Fünftel verringert. 

Zahl der Ausbildungsverträge deutlich gesunken

Auch die Gesamtzahl der Ausbildungsverhältnisse sinkt im langfristigen Vergleich: Wurden 2007, dem letzten Höchststand, noch 844.000 Ausbildungsverhältnisse neu begründet, so liegt im Jahr 2021 die Zahl bei 706.000 Ausbildungsverträgen. Damit ist die Zahl der Ausbildungsverträge insgesamt um fast 140.000 gesunken. Dies ist auf rückläufige Zahlen bei den dualen Ausbildungsverhältnissen (Rückgang um 158.000) bei einem gleichzeitig leichten Anstieg bei den schulischen Ausbildungen (Anstieg um 20.000) zurückzuführen.

Viele Jugendliche gehen leer aus

Auf den ersten Blick erscheint positiv, dass die Zahl der Jugendlichen gesunken ist, die nach der Schule in Übergangsmaßnahmen landen, um den Schulabschluss zu verbessern oder sich auf den Ausbildungseinstieg vorzubereiten. Begannen zum letzten Höchststand in 2005 noch 417.000 junge Menschen solche Maßnahmen, so ist mit 225.000 in 2021 ein Tiefststand zu verzeichnen. Jedoch hat sich zugleich die Zahl der Jugendlichen deutlich erhöht, die sich weder in Ausbildung noch in der Schule oder in Arbeit befinden, die sogenannten NEETs (Not in Employment, Education or Training). 2021 werden in der Gruppe der 15- bis 24-Jährigen 630.000 Personen zu den NEETs gezählt, im Jahr 2019 waren es 492.000. „Die Entwicklung ist dramatisch“, sagt Dieter Dohmen. „Viel zu viele Jugendliche gehen auf dem Ausbildungsmarkt leer aus oder fallen ganz aus dem System. Wir müssen die Integrationsfähigkeit des Ausbildungssystems wieder deutlich erhöhen“. 

Ausbildungsgarantie hilft jungen Menschen beim Einstieg in den Beruf

Vor allem für Jugendliche mit niedriger Schulbildung wird es offenkundig trotz vieler tausend unbesetzter Ausbildungsplätze immer schwieriger, einen Ausbildungsplatz zu ergattern. Ursachen dafür liegen unter anderem in steigenden Qualifikationsanforderungen auf dem Ausbildungsmarkt und in regionalen Ungleichgewichten. Auch hat die Coronakrise vielen Jugendlichen den Berufseinstieg aufgrund fehlender Praktika und Orientierungsmöglichkeiten erschwert. „Für diese jungen Menschen ist die Gefahr besonders groß, ohne berufliche Qualifizierung zu bleiben und damit in prekären Beschäftigungsverhältnissen oder Dauerarbeitslosigkeit zu landen“, warnt Clemens Wieland, Ausbildungsexperte der Bertelsmann Stiftung. 

Im Jahr 2020 lag die Quote der sogenannten Ungelernten im Alter von 20 bis 35 Jahren laut Berufsbildungsbericht bei 15,5 Prozent und damit bei mehr als 2,3 Millionen. Bei jungen Menschen ohne Schulabschluss in dieser Altersgruppe liegt die Ungelerntenquote sogar bei 64,4 Prozent und selbst bei denjenigen mit Hauptschulabschluss liegt sie noch bei mehr als einem Drittel (35,8 Prozent). „Wir brauchen eine Ausbildungsgarantie, die wirklich jedem jungen Menschen eine Ausbildungschance gibt und die auch individuelle Begleitung und Unterstützung beinhaltet, um den Abschluss zu erreichen“, sagt Wieland. „Der aktuelle Gesetzesentwurf zur Ausbildungsgarantie greift hier noch deutlich zu kurz.“ 

Link zur Studie: www.chance-ausbildung.de/MonitorBund

Zusatzinformationen

Das FiBS Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie hat unter Leitung von Dieter Dohmen untersucht, wie sich die Übergangschancen von jungen Menschen in die verschiedenen nachschulischen Bildungswege – einschließlich der schulischen Ausbildung und der verschiedenen Bildungsgänge des Übergangsbereichs – in Abhängigkeit der Schulabschlüsse im Zeitablauf entwickelt haben. Dazu nutzt das FiBS das dort entwickelte Bildungsmonitoringtool EduSimTM, dessen Langzeitdaten alle formalen Bildungsbereiche umfassen und u.a. auf Daten aus der Ausbildungsstatistik des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB), der Bundesagentur für Arbeit, des Statistischen Bundesamts sowie von Eurostat aufbauen.




Petition „Kitas müssen die Rechte der Kinder schützen!“ mitzeichnen

Die Deutsche Liga für das Kind fordert zur Unterzeichnung der Petition auf

Im Jahr 2000 wurde im Bürgerlichen Gesetzbuch niedergelegt: „Kinder haben das Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig“ (§ 1631 Abs. 2 BGB). Gewalt gegen Kinder hat viele Gesichter. In Kitas erleben Kinder unterschiedliche Formen von Alltagsgewalt: Zum Beispiel Zwang, etwa wenn sie etwas kosten oder aufessen sollen. Wenn sie in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden, wenn sie beschämt oder bestraft werden. Auch Schimpfen, Anschreien oder grob am Arm packen ist übergriffig.

Die Ursachen dafür sind vielfältig. Oftmals sind die betroffenen Fachkräfte einfach überlastet und reagieren in einem Moment falsch. Einigen fehlt es an der notwendigen Qualifikation, während wenige einfach fehl am Platz sind.

Die zentralen Forderungen der Petition sind:

  1. Kitas brauchen mehr und gut ausgebildete pädagogische Fachkräfte. Sie benötigen mehr Zeit für Vor- und Nachbereitung, für Reflexion, Teamsitzungen und Weiterbildung. Der Betreuungsschlüssel ist deutlich zu verbessern.
  2. Gewalt darf im Alltag von Kitas nicht vorkommen. Fehlverhalten muss klarer definiert werden. Kinderrechtsbasiertes pädagogisches Handeln muss vorrangig Gegenstand von Personal- und Teamentwicklung sein. Die Aus- und Fortbildung von pädagogischen Fachkräften zu Beteiligungs- und Schutzrechten von Kindern muss unmittelbar verbessert und ausgeweitet werden.
  3. Kinder müssen sich wirksam beschweren können, ebenso ihre Eltern. Dafür sind die gesetzlich geforderten Beschwerdemöglichkeiten in Kitas sowie die unabhängigen Ombudsstellen endlich systematisch einzurichten.
  4. Wir brauchen mehr Wissen darüber, wie die Beteiligungs- und Schutzrechte von Kindern in Kitas, Kindertagespflegestellen und Horten tatsächlich verwirklicht werden, und wie das die Kinder sehen. Nur so können wirksame Möglichkeiten der Intervention und Prävention entwickelt werden. Dafür brauchen wir mehr Monitoring und mehr Forschung.

BiKA Studie

Die BiKA-Studie („Beteiligung von Kindern im Kita-Alltag“, 2018 – 2020) hat in Krippengruppen mit Hilfe von Videografie untersucht, wie die Beteiligungsrechte der Jüngsten im Alltag umgesetzt werden: Link zur Studie: Pina Institut. Nach Ergebnissen der Studie kommt es beispielsweise in knapp der Hälfte der untersuchten Krippengruppen beim Mittagessen zu grenzüberschreitendem Körperkontakt gegenüber Kindern. In genauso vielen Essenssituationen können nicht alle Kinder selbst entscheiden, wie viel sie essen oder trinken möchten. Ebenfalls in knapp jeder zweiten beobachteten Essenssituation sind Bewegungseinschränkungen von Kindern zu beobachten. Das kann so nicht bleiben! 

Grenzüberschreitungen auch im Kitaalltag

Kitas sind gut für Kinder, wenn die Kitas gut sind. Wir wissen aber, dass auch Grenzüberschreitungen zum alltäglichen Kitaleben von Kindern gehören. Die Deutsche Liga für das Kind solidarisiert sich mit den Kindern und fühlt sich verpflichtet, die Gelegenheit der öffentlichen Aufmerksamkeit zu nutzen, um für den Schutz der Rechte von Kindern einzutreten und pädagogische Fachkräfte zu stärken. 

Die Petition kann unter folgendem Link mitgezeichnet werden:

https://www.openpetition.de/petition/online/kitas-muessen-die-rechte-der-kinder-schuetzen

Quelle: Online-Petition des ISTA – Institut für den Situationsansatz an der Internationalen Akademie Berlin gGmbH




Damit die Zwischenzeugnisse Kinder nicht in Verzweiflung stürzen

Die Nummer gegen Kummer bietet Kindern- und Jugenlichen Hilfe bei Schulsorgen und anderen Problemen

In Kürze erhalten Schülerinnen und Schüler in ganz Deutschland ihre Halbjahreszeugnisse. Diese sind ein wichtiger Indikator dafür, wie das Kind in der Schule zurechtkommt und wegweisend für dessen schulische Laufbahn. Auch bewirbt man sich damit an weiterführenden Schulen, für eine Ausbildung oder auf Praktikumsplätze. Wem das Halbjahreszeugnis Sorgen bereitet, kann an den Beratungsangeboten von „Nummer gegen Kummer“ darüber sprechen. Egal, ob es dabei um schlechte Noten, Angst vor der Reaktion der Eltern oder Lernschwierigkeiten geht. Kinder und Jugendliche können sich kostenlos und anonym am Kinder- und Jugendtelefon oder in der Online-Beratung Hilfe suchen, für Eltern und andere Erziehungsberechtigte haben Beratende am Elterntelefon ein offenes Ohr.

Seit 40 Jahren Kinder- und Jugendtelefon

Vor über 40 Jahren als Zeugnissorgentelefon gestartet, ist das Kinder- und Jugendtelefon zusammen mit der Online-Beratung und dem Elterntelefon, auch weiterhin eine wichtige Anlaufstelle, wenn es um Schulsorgen geht. In einer Zeit, in der die Folgen der Corona-Pandemie und des damit verbundenen Distanz- und Wechselunterrichts erst wirklich deutlich werden, können Schülerinnen und Schüler und Eltern mit schlechteren Noten oder Lernschwierigkeiten konfrontiert sein. Denn nicht alle Schülerinnen und Schüler hatten ausreichend Ressourcen den Lernstoff selbstorganisiert und -verantwortlich zu erarbeiten.

Über Probleme in der Schule sprechen

„Wie kann ich mit meinen Eltern über Probleme in der Schule sprechen?“, „Ich habe mich in der Schule verschlechtert und Sorge, dass ich nicht wieder auf den alten Stand komme, was kann ich tun?“ „Unser Kind ist in der Schule schlechter geworden, wie können wir es unterstützen?“ Bei all solchen Anliegen hören die Berater*innen von „Nummer gegen Kummer“ geduldig zu, sie bringen eine andere Perspektive ein, heben Positives hervor und relativieren. So können neue Sichtweisen und Dialoge in den Familien entstehen.

Bundesweite Schulinitiative

Damit noch mehr Schülerinnen und Schüler von den Beratungsangeboten der „Nummer gegen Kummer“ erfahren und wissen, an wen sie sich bei Sorgen und Problemen wenden können, ist im Herbst 2022 die bundesweite Schulinitiative von „Nummer gegen Kummer“, in Zusammenarbeit mit dem Bundefamilienministerium, gestartet. Jede Schule in Deutschland kann unter www.bmfsfj.de/schulbox eine kostenlose Schulbox mit Informationsmaterialien zu den Beratungsangeboten von „Nummer gegen Kummer“ bestellen. 

An den Beratungsangeboten der „Nummer gegen Kummer“ finden Kinder und Jugendliche, aber auch Eltern ein offenes Ohr für ihre Fragen, Sorgen und Ängste – zu schulischen aber auch zu allen anderen Themen, die sie beschäftigen.

Das Elterntelefon ist aktuell montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, dienstags und donnerstags auch bis 19 Uhr, unter 0800 111 0 550 zu erreichen. Kinder und Jugendliche finden montags bis samstags von 14.00 bis 20.00 Uhr unter der Rufnummer 116 111 Unterstützung am Kinder- und Jugendtelefon oder rund um die Uhr bei der Online-Beratung unter www.nummergegenkummer.de. Und die neu eingerichtete Helpline Ukraine ist montags bis freitags von 14.00 Uhr bis 17 Uhr, unter 0800 500 225 0 erreichbar. Hier findet Beratung auf Ukrainisch und Russisch statt. Alle Beratungsangebote sind anonym und kostenlos.

Weitere Informationen unter www.nummergegenkummer.de

Quelle: Information durch die Nummer gegen Kummer




Personalsorgen überlagern alle weiteren Probleme der Schulen

Robert Bosch Stiftung befragt 1.055 Schulleitungen für das Schulbarometer

Deutschlands Schulen leiden unter einem massiven Fachkräftemangel, der alle anderen Sorgen und Probleme überlagert. Zwei Drittel (67 Prozent) der Schulleitungen sehen im fehlenden pädagogischen Personal die größte Herausforderung für ihre Schule. An sozial benachteiligten Standorten sagen dies sogar 80 Prozent.

Andere Themen eher zweitrangig

Erst mit großem Abstand nennen sie weitere Themen wie die schleppend vorankommende Digitalisierung, eine schlechte technische Ausstattung (22 Prozent), zu viel Bürokratie (21 Prozent) und die hohe eigene Arbeitsbelastung (20 Prozent).

Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Maßnahmen beschäftigen hingegen nur noch jede zehnte Schule (9 Prozent). Das geht aus dem eben veröffentlichten Deutschen Schulbarometer der Robert Bosch Stiftung GmbH hervor. Für die repräsentative Umfrage, die die Stiftung seit 2019 unter Lehrkräften durchführen lässt, hat forsa erstmals ausschließlich Schulleitungen befragt.

Weniger Bürokratie könnte Personalnot lindern

„Für den Lehrkräftemangel gibt es keine schnelle und vor allem keine einfache Lösung“, sagt Dr. Dagmar Wolf, Leiterin des Bereichs Bildung der Robert Bosch Stiftung. „Weniger bürokratischer Aufwand könnte die aktuelle Personalnot an den Schulen aber zumindest lindern, indem beispielsweise die Anstellung von Unterstützungsfachkräften in der Verwaltung, von pädagogischen Assistenzkräften oder ausländischen Lehrkräften erleichtert wird. Gleichzeitig muss jetzt langfristig geplant werden. Eine Erhöhung der Kapazitäten in den Lehramtsstudiengängen reicht dazu nicht aus. Der Lehrerberuf muss attraktiver werden.“

Ziel verfehlt: Deutliche Lernrückstände trotz Corona-Aufholprogrammen

Wie in den letzten Befragungen des Deutschen Schulbarometers sehen die Schulen bei mehr als einem Drittel der Schülerinnen und Schüler nach wie vor einen deutlichen Lernrückstand (Schulleitungen im November 2022: 35 Prozent, Lehrkräfte im April 2022: 41 Prozent). An Schulen in sozial benachteiligter Lage betrifft dies sogar zwei Drittel der Kinder (65 Prozent). Fast 80 Prozent der Schulen geben zudem an, dass sie nicht allen Kindern und Jugendlichen die benötigte Unterstützung beim Lernen bieten können.

Dementsprechend verzeichnet lediglich ein Drittel (32 Prozent) eine Wirkung der Corona-Aufholprogramme. Während an Gymnasien das Urteil am positivsten ausfällt (42 Prozent), entfalten die Programme an sozial benachteiligten Standorten den geringsten Effekt (23 Prozent). Trotz der zwei Milliarden Euro schweren Unterstützung benötigt die große Mehrheit der Schulleitungen (70 Prozent) dringend weitere Fördermittel.

Das Gießkannenprinzip bietet keine Lösung

„Das Ziel, insbesondere sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche zu unterstützen, wurde weit verfehlt, weil alle Schulen über einen begrenzten Zeitraum Fördermittel nach dem sogenannten Gießkannenprinzip erhalten haben. Das zeigen die Ergebnisse des aktuellen Schulbarometers mehr als deutlich. Dabei wären die Bedingungen für eine bedarfsgerechte Verteilung günstig“, erläutert Wolf. Drei Viertel der Schulen in sozial benachteiligter Lage (73 Prozent) erfassen die Lernstände ihrer Schülerinnen und Schüler systematisch. „Für das geplante Startchancen-Programm der Bundesregierung müssen diese Daten besser genutzt und die bisherigen Programme evaluiert werden. Schon jetzt zeigt sich, wie wichtig eine langfristige Förderung ist, die den Beteiligten in den Schulen und Verwaltungen Planungssicherheit garantiert.“ Die Robert Bosch Stiftung hat aus diesem Grund gemeinsam mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung eine Expert:innenrunde Startchancenprogramm ins Leben gerufen.

Die Hälfte der Schulen sieht keine Kapazitäten, weitere neu zugewanderten Schüler aufzunehmen

Seit März 2022 hat das deutsche Schulsystem eine sehr hohe Zahl an geflüchteten Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine aufgenommen. Den Anteil an der Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler schätzen die Schulleitungen auf 2,7 Prozent (Median: sieben Schülerinnen und Schüler je Schule).

Laut Deutschem Schulbarometer sind im selben Zeitraum fast genauso viele neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler aus anderen Ländern an die Schulen gekommen (Anteil an der Gesamtzahl: 2,7 Prozent, Median: fünf Schülerinnen und Schüler je Schule). Anders als bei den geflüchteten Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine veröffentlicht die Kultusministerkonferenz (KMK) hierzu allerdings bislang keine Zahlen.

Rund die Hälfte der Schulen sieht aktuell keine Kapazitäten mehr für die Aufnahme weiterer Schülerinnen und Schüler. Insbesondere Schulen an sozial benachteiligten Standorten arbeiten bereits über ihrer Kapazitätsgrenze (45 Prozent). Hier wurden neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler überdurchschnittlich häufig aufgenommen (Ukraine: 3,7 Prozent, andere Länder: 5,3 Prozent/ Anteil an der Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler). 

Die detaillierten Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier. Darunter weitere Themen wie die weiterhin unzureichende psychosoziale Versorgung von Kindern und Jugendlichen und der hohe Fortbildungsbedarf der Lehrkräfte im Umgang mit psychosozial belasteten Kindern.

15-Punkte-Plan gegen den Lehrkräftemangel

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) spricht sich für schnelle und nachhaltige Hilfen zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels aus, wie sie in dem kürzlich veröffentlichten „15-Punkte-Plan gegen den Lehrkräftemangel“ der Bildungsgewerkschaft vorgeschlagen werden. „Der eklatante Lehr- und Fachkräftemangel ist die Achillesferse des Schulsystems. Er bremst nicht nur nahezu jedes schulpolitische Reformvorhaben aus, sondern gefährdet mittlerweile die Bildungsanstrengungen in Deutschland insgesamt“, kommentierte GEW-Vorstandsmitglied Anja Bensinger-Stolze die Ergebnisse des heute veröffentlichten Deutschen Schulbarometers. „Die Bundesländer haben es schlichtweg verpasst, den Generationenwechsel in den Schulen zu planen und zu koordinieren“, begründete die GEW-Schulexpertin die Forderung nach einem bundesweiten konzertierten Vorgehen.

Über das Deutsche Schulbarometer

Das Deutsche Schulbarometer ist eine Umfrage der Robert Bosch Stiftung unter Lehrkräften an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in Deutschland. Für die aktuelle Ausgabe wurden erstmals ausschließlich Schulleitungen befragt. Die repräsentative Stichprobe umfasste insgesamt 1.055 Schuleiterinnen und Schulleiter und wurde zwischen dem 31. Oktober und dem 16. November 2022 als Online-Befragung von forsa durchgeführt.

Quellen: Mitteilungen der Robert-Bsoch-Stiftung und der GEW




„Schluss mit der Einfalt – Es lebe die Vielfalt!“

Das Motto des Weltspieltages 2023 weist auf das Recht auf Inklusion hin

Das Motto des Weltspieltages am 28. Mai 2023 „Schluss mit der Einfalt – es lebe die Vielfalt!” weist auch auf das Recht auf „Inklusion“ hin. Es ist das Recht auf Teilhabe aller Menschen und insbesondere aller Kinder unabhängig von körperlichen und geistigen Fähigkeiten sowie kulturellen oder sozioökonomischen Hintergründen. Kommunen, Vereine, Initiativen und Bildungseinrichtungen sind aufgerufen, mit einer Aktion am Weltspieltag 2023 teilzunehmen und darüber hinaus für eine grundsätzliche Verbesserung der Rahmenbedingungen insbesondere für die gesellschaftliche Inklusion von Kindern einzutreten. 15 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention ist dies aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes mehr als überfällig.

Kinder haben ein Recht auf gemeinsames Spiel

„Für Kinder ist gemeinsames Spielen die natürlichste Sache der Welt – und sie haben nach den Bestimmungen der UN-Kinderrechtskonvention auch ein Recht darauf. Inklusion zu gestalten, bedeutet für uns, Räume und Spielgelegenheiten zu schaffen, in denen die Teilhabe aller Kinder unabhängig von sozioökonomischen Hintergründen, Nationalität, Kultur, Alter, Geschlecht und persönlichen körperlichen und geistigen Fähigkeiten stattfindet. Wir müssen also auch beim Spielen die Voraussetzungen dafür schaffen, jedem Kind gerecht zu werden. Barrieren können räumlicher, sprachlicher, informativer und finanzieller Natur sein. Um inklusives Spiel zu ermöglichen, sollten Spielräume so gestaltet sein, dass sie auf vielfältige Art und Weise von möglichst allen Kindern entsprechend ihrer Fähigkeiten und Bedürfnisse erreicht und genutzt werden können. Insbesondere für Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen sind klassische Spielplätze häufig nicht oder nur sehr eingeschränkt nutzbar – hier bedarf es eines generellen Umdenkens in der Planung und deutlich mehr Investitionen als bisher, sowohl bei Neubau als auch im Bestand“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Teilhabe aller Betroffenen eingefordert

„Darüber hinaus dürfen ältere Kinder und Jugendliche bei der Planung von Spielräumen nicht länger ausgegrenzt werden – Kommunen müssen sich mehr Gedanken um jugendgerechte Aufenthaltsorte machen. Und auch die Konzentration vieler ärmerer Kinder in einem Stadtteil ist für die Kommunen eine Herausforderung und muss beachtet werden. Wichtig ist zudem, dass Kinder Aspekte ihrer Identität und die Vielfalt der Menschen im Spielzeug wiederfinden, wie zum Beispiel bei verschiedenen Hautfarbentönen zum Malen, Puppen mit Hilfsmitteln wie Brillen, Hör- und Gehhilfen oder der Darstellung von Personen, die nicht eindeutig dem weiblichen oder männlichen Geschlecht zuzuordnen sind“, so Hofmann weiter.

16. Weltspieltag

Der Weltspieltag 2023 wird deutschlandweit zum 16. Mal ausgerichtet. Zum Weltspieltag sind Schulen und Kindergärten, öffentliche Einrichtungen, Vereine und Nachbarschaftsinitiativen aufgerufen, in ihrer Stadt oder Gemeinde eine beispielgebende oder öffentlichkeitswirksame Aktion durchzuführen – egal ob Spiel-, Beteiligungs- oder Protestaktion. Denn der Aktionstag dient ebenso der Lobbyarbeit für das Recht auf Spiel gemäß UN-Kinderrechtskonvention. Die Partner sind vor Ort für die Durchführung ihrer Aktion selbst verantwortlich. Das Deutsche Kinderhilfswerk stellt umfangreiche Aktionsmaterialien zum Bewerben des Weltspieltages zur Verfügung. Weitere Informationen unter www.weltspieltag.de.

Quelle: Pressemitteilung Deutsches Kinderhilfswerk




Essen macht Schule! Bio, vielfältig und gesund

kuhl

Bundesernährungsminister Cem Özdemir lädt zum Schulwettbewerb „Echt kuh-l!“ ein

Der Schulwettbewerb „Echt kuh-l!“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) startet in die neue Runde. Diesmal dreht sich alles um Pausenverpflegung in der Schule. Unter dem Motto „Essen macht Schule! Bio, vielfältig und gesund.“ sollen Kinder und Jugendliche die Zusammenhänge von ökologischer Landwirtschaft und umweltgerechter Ernährung entdecken und verstehen. 

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir ruft alle Schülerinnen und Schüler in Deutschland dazu auf, Veränderungen für ausgewogenes und nachhaltiges Essen in der Schule selbst anzustoßen: „Jeder Bissen zählt – und zwar für unsere Gesundheit, das Klima, unsere Tiere und die Umwelt! Das kann man nicht früh genug lernen. Ich lade alle Schülerinnen und Schüler ein: Werdet selbst aktiv bei unserem Schulwettbewerb „Echt kuh-l!“. Gestaltet das Angebot in euren Mensen oder Kiosken mit! Lernt, woher eure Lebensmittel kommen, was bei Bio anders ist und wie wichtig es ist, wertschätzend mit Lebensmitteln umzugehen.

Wie das alles zusammenhängt, könnt ihr mit „Echt Kuh-l!“ auch in eurer Schule entdecken.

kuhlkuh

„Echt kuh-l!“ richtet sich an Kinder und Jugendliche der 3. bis 10. Klassen aller Schulformen. Dieses Jahr steht das Schul- und Pausenessen unter dem Motto: „Essen macht Schule! Bio, vielfältig und gesund.“ im Fokus. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt – alles ist gewünscht: Songs, Filme, Spiele, Projekttage, Ausstellungsexponate und vieles mehr. Zu gewinnen gibt’s Berlin-Fahrten, Preisgelder bis zu 1.200 Euro und die Trophäe „Kuh-le Kuh“. Daneben werden Forschungspreise bis zu 1.200 Euro für besonders inhaltsstarke Beiträge und Schulpreise bis zu 2.000 Euro für herausragende Projekte von Großgruppen verliehen.

Einsendeschluss ist der 1. April 2023. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden Ende Mai 2023 gekürt: Die erstplatzierten Gewinnergruppen erhalten dann im Juni 2023 bei einer offiziellen Preisverleihung in Berlin die Trophäe „Kuh-le Kuh“. 

„Echt kuh-l!“ ist eine Maßnahme des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL). Weitere Informationen zum Schulwettbewerb des BMEL finden Sie hier: www.echtkuh-l.de.