Familienrecht – Kindgerecht! Ein Podcast von DKHW und DIMR
geschrieben von Redakteur | Juni 2, 2023
Mit kinderrechtsbasierten Kriterien familiengerichtliche Verfahren anders gestalten
Wie können Kinderrechte nach der UN-Kinderrechtskonvention (UN-KRK) in familiengerichtlichen Verfahren garantiert werden? Was ist eine kindgerechte Anhörung? Warum sollten die am Verfahren beteiligten Akteurinnen kooperieren und wie kann ein Kind über seine Rechte bedarfsgerecht informiert werden? Welche Vorgaben gibt es in Bezug auf die Qualifikation und Fortbildung von Richterinnen? Wie weit sind wir in Deutschland bei der Umsetzung einer kindgerechten Justiz gekommen?
Diese und andere Fragen werden in der neuen Podcast-Reihe “Familienrecht-Kindgerecht!” des Deutschen Kinderhilfswerkes (DKHW) und des Deutschen Instituts für Menschenrechte (DIMR) besprochen.
In sieben Folgen stellt die Podcasterin Ella Daum kinderrechtsbasierte Kriterien für das familiengerichtliche Verfahren vor. Dazu lässt sie in jeder Folge verschiedene Expert*innen zu Wort kommen. Diese geben einen Einblick in ihren Berufsalltag und erläutern, wie die Umsetzung einer kindgerechten Justiz hierzulande gut funktionieren kann. Die kinderrechtsbasierten Kriterien haben DKHW und DIMR auf Grundlage der UN-KRK und der Leitlinien des Europarates für eine kindgerechte Justiz erarbeitet.
Das DKHW und das DIMR setzen sich für ein Justizsystem ein, das die wirksame Umsetzung aller Kinderrechte gewährt. Und welches das Kindeswohl (Artikel 3 Absatz 1 UN-KRK) und die Beteiligung von Kindern (Artikel 12 UN-KRK) bei der Ausgestaltung von Verfahren in den Mittelpunkt stellt.
Das Pilotprojekt “Kinderrechtsbasierte Kriterien im familiengerichtlichen Verfahren” hat gezeigt, dass die Anwendung von Kriterien als unverbindliche Handlungsempfehlungen Verfahrensbeteiligte dabei unterstützen können, Verfahren kindgerechter auszugestalten. Ziel des Podcast ist es die Ergebnisse aus dem Pilotprojekt sowie die Kriterien selbst flächendeckend bekannt zu machen und für ihre Anwendung zu werben. Er soll dazu beitragen, dass Verfahrensbeteiligte die „Kinderrechte im Ohr“ haben.
Quelle: Deutsches Kinderhilfswerk / Deutsches Institut für Menschenrechte
„Globaler Kurswechsel: Sei du selbst die Veränderung!“
geschrieben von Redakteur | Juni 2, 2023
Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik feiert Jubiläum zum 20-jährigen Bestehen
In einer Welt, die von Gesundheits-, Klima- und Wirtschaftskrisen geprägt ist, sind neue Lösungsansätze und Ideen gefragt. Die elfte Runde des Schulwettbewerbs zur Entwicklungspolitik stellt daher das Thema „Globaler Kurswechsel: Sei du selbst die Veränderung!“ in den Mittelpunkt. Schülerinnen und Schüler aller Klassenstufen, Schulformen und -fächer sind aufgerufen, sich mit aktuellen globalen Herausforderungen auseinanderzusetzen, ihren eigenen Gestaltungsmöglichkeiten zu trauen und gemeinsam Wege für eine bessere Zukunft zu finden. Einsendeschluss des von Engagement Global im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums durchgeführten Wettbewerbs ist im März 2024.
Zwanzig Jahre Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik
Seit dem Jahr 2003, in dem der Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik von Bundespräsident Johannes Rau ins Leben gerufen wurde, haben sich tausende Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland am Wettbewerb beteiligt. Mit dem Beginn der elften Wettbewerbsrunde feiert der Schulwettbewerb nun sein 20-jähriges Jubiläum – und damit das große Engagement der Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte, die sich in den vergangenen zwanzig Jahren auf vielfältige Weise mit globalen Themen im Unterricht und im Schulalltag beschäftigt haben.
Innovatives Denken für eine gerechte und lebenswerte Zukunft
In der elften Runde sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erneut dazu aufgefordert, kreative Lösungsansätze und innovative Zukunftsvisionen zu entwickeln, die eine gerechtere und lebenswertere Welt für alle ermöglichen. Dabei sollen sie komplexe Zusammenhänge verstehen lernen und eigene Handlungsspielräume erkunden. „Der Wettbewerb zielt darauf ab, die Schülerinnen und Schüler zu ermutigen, ihre eigenen Fähigkeiten und Talente einzusetzen, um einen Beitrag zur Lösung der drängenden Probleme unserer Zeit zu leisten“, betont Theresa Viehoff-Heithorn, Gruppenleiterin bei Engagement Global. Denn: Jede und jeder kann dazu beitragen, die Weltgemeinschaft auf den richtigen Kurs zu bringen – und zwar Richtung lebenswerte Zukunft!
Einsendeschluss im März 2024
Schülerinnen und Schüler aller Klassenstufen, Schulformen und -fächer können am Wettbewerb teilnehmen, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten oder Vorkenntnissen im Bereich der Entwicklungspolitik. Beiträge können als Schulklasse, Team, Arbeitsgemeinschaft oder Lerngruppe eingereicht werden – Preise im Gesamtwert von über 50.000 Euro werden in vier Altersgruppen vergeben. Auch ganze Schulen können sich in einer eigenen Kategorie auf den Schulpreis bewerben. Dabei sind die Formate der Wettbewerbsbeiträge vielseitig: Passende Fotos, Zeichnungen, Plakate, digitale Arbeiten, Songs, Gedichte, Kurzgeschichten und viele weitere Formate sind ausdrücklich erwünscht.
Die Einsendefrist für Beiträge endet im März 2024, bevor die Gewinnerinnen und Gewinner im Sommer 2024 zu einer großen Preisverleihung nach Berlin eingeladen werden. Um den Schülerinnen und Schülern eine bestmögliche optimale Vorbereitung auf den Wettbewerb zu ermöglichen, steht ab Sommer 2023 thematisch passendes Unterrichtsmaterial zur aktuellen Runde zur Verfügung. Dieses Material soll Lehrkräften dabei helfen, die Themen des Wettbewerbs im Unterricht zu behandeln und die Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung ihrer Projekte und Ideen zu unterstützen.
Über den Schulwettbewerb
Der Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik „alle für Eine Welt – Eine Welt für alle“ unter Schirmherrschaft des Bundespräsidenten wird im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung von Engagement Global gGmbH – Service für Entwicklungsinitiativen durchgeführt. Der seit 2003 im Zweijahresrhythmus stattfindende Wettbewerb verfolgt das Ziel, den Lernbereich Globale Entwicklung im Unterricht aller Jahrgangsstufen und Schulformen zu verankern und Kinder und Jugendliche für die Themen der Einen Welt zu sensibilisieren und zu aktivieren. Organisationen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Medien sowie Fachpartner unterstützen den Wettbewerb. Aktuell sind dies: Aktion gegen den Hunger, Bertelsmann Stiftung, Cornelsen Verlag, Grundschulverband e.V., Kindernothilfe e.V., Spiesser – die Jugendzeitschrift, TUI Care Foundation sowie ZEIT für die Schule.
Weitere Informationen zum Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik
Ein paar Erklärungen für das schlechte Leseverständnis vieler Grundschüler
geschrieben von Redakteur | Juni 2, 2023
Ein Interview mit dem Vorsitzenden des Grundschulverbandes Edgar Bohn
Nach den Ergebnissen der IQB-Studie hätte die Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) 2021 niemanden mehr überraschen dürfen. Das vielfältige Stimmengewirr offenbart vor allem aber zwei Dinge: Es gibt kein Konzept und niemand will verantwortlich sein. Sicher ist auch niemand und auch keine Institution alleine verantwortlich. Aber diese Erkenntnis sowie das Beschwören der immer alten Formeln, die schon in der Vergangenheit nicht funktioniert haben, helfen nicht, das Problem zu lösen. Eben genau das beklagen die Autorinnen und Autoren der IGLU-Studie, dass trotz aller Maßnahmen das Niveau konstant sinkt. Und Beispiele dafür gibt es genug.
Wir werden versuchen, das Thema in den nächsten Wochen zu durchleuchten. Wo hakt es? Wie könnte Abhilfe geschaffen werden? Denn schließlich handelt es sich hier um ein Thema, das nicht nur die Zukunft unserer Gesellschaft betrifft, sondern wofür viele Teile unserer Gesellschaft ihren Beitrag geleistet haben.
Beginnen wollen wir an dem Ort, der am meisten gescholten wurde: der Grundschule. Der Verband, der die Weiterentwicklung der Grundschule im Blick hat, ist der Grundschulverband. Sein Ziel ist es, bundesweit und in den einzelnen Bundesländern die Situation der Grundschule, der Grundschülerinnen und Grundschüler und ihrer Lehrkräfte zu verbessern. Schließlich ist die Grundschule der Ort, an dem alle Kinder einen umfassende, allseitige Grundbildung erhalten sollen. Nach dem Elternhaus und der Kindertageseinrichtung wird hier die Grundlage für erfolgreiches weiteres Lernen gelegt.
Hier geht es zum Interview:
Im Zusammenhang mit der IGLU-Studie fordert der Verband vor allem zwei Dinge:
Kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zur Behebung des Lehrkräftemangels. Dabei ist eine hohe Ausbildungsqualität zu gewährleisten. Der Großteil der schon umgesetzten Maßnahmen zur Sicherung des Unterrichts (merke: Nicht zur Gewinnung ausreichender Lehrkräfte!) gehen zu Lasten der Qualität der Ausbildung. Es lässt sich unschwer vorstellen, wie sich diese kurzsichtige Denkweise auf kommende Studien und – wesentlich schlimmer noch – auf die Leistungen der Schülerinnen und Schüler auswirken wird.
Deutliche Anhebung der Aufwendungen für die Ausstattung der Grundschulen, orientiert am Durchschnitt vergleichbarer westlicher Industrienationen.
Auf den ersten Blick, ist das auch nicht weiter erstaunlich. Schließlich steht der Grundschulverband für die Grundschule. Bedrückender erscheint die Situation, wenn man sich vergegenwärtigt, dass seit 2006 Studien immer wieder darauf hinweisen, dass – sofern nicht intensiv gegengesteuert würde – mittel- bis langfristig mit einem Mangel an Lehr-kräften, und dies insbesondere im Grundschulbereich, zu rechnen sei. Angesichts dessen, dass seither so gut wie nichts geschehen ist, stehen wir heute in diese Situation.
In seiner Erklärung verweist der Grundschuldverband auf zwei Studien:
„2017 beleuchtete ein vom Grundschulverband in Auftrag gegebenes Gutachten von Prof. Dr. Klaus Klemm die Ausstattung der Grundschulen in Deutschland. Im Ergebnis ist festzuhalten, dass Deutschland – als einer der reichsten Staaten – allerhöchstens im OECD-Mittelfeld anzusiedeln ist. Hier wurde erheblicher Nachholbedarf festgestellt. Daran hat sich seither kaum etwas geändert.
2020 machte – ebenfalls im Auftrag des Grundschulverbands – einGutachten zur Arbeitssituation in den Grundschulen des Instituts für interdisziplinäre Schulforschung von Reiner Schölles, Hans-Georg Schönwälder, Gerhard Tiesler und Helmut Zachau auf die Tatsache der hohen und höchsten Arbeitsbelastung von Lehrkräften der Grundschulen aufmerksam: „Zu viele Aufgaben, zu wenig Zeit: Überlastung von Lehrkräften in Grundschulen“ wurde bereits im Titel des Gutachtens auf die prekäre Situation der Lehrkräfte der Grundschulen hingewiesen. Und dies unmittelbar vor den gravierenden Folgen für Schule und Unterricht, die die Pandemie mit sich brachte.“
Die Schlussfolgerung des Verbands lautet demzufolge relativ nüchtern: „Seit 2006 zeichnet sich also ein negativer Bildungstrend ab. Übrigens nicht nur für Grundschulen. Gerade diese aber stehen aktuell vor einer Aufgabe, die der Quadratur des Kreises gleicht: Mit immer weniger qualifiziertem und zu wenig Personal sollen sie die Leistungen ihrer Kinder deutlich verbessern. Dazu werden nun – das steht zu erwarten – hektisch neue und zusätzliche Aufgaben auf die Grundschulen zukommen. Das Kernproblem wird dabei nicht angegangen.“
Um hier mehr zu erfahren, haben wir mit dem Vorsitzenden des Grundschulverbands, dem Diplom-Pädagogen und langjährigen Schulleiter, Edgar Bohn, gesprochen. Das Interview können Sie sich hier auf der Seite anhören. Es ist nicht nur informativ und birgt einige Lösungsansätze, sondern bringt auch für viel Erstaunliches zutage.
Kindersicherungen und Hochstühle: ÖKO-TEST warnt vor Sicherheitsmängeln
geschrieben von Redakteur | Juni 2, 2023
ÖKO-TEST hat sieben Kinderhochstühle und 20 Kindersicherungen getestet
Laut der Ergebnisse des Verbrauchermagazins ÖKO-TEST ist Kindersicherheit bei Kindersicherungen und Hochstühle nicht immer garantiert. „Mangelhaft“ lautet das Gesamturteil für einen Hochstuhl von Heinrich Geuther, da aus Sicht der Tester Durchrutschgefahr besteht. Drei Kinderhochstühle empfehlen die Verbraucherschützer – darunter der Hochstuhl Cybex Gold Lemo 3-in-1 Set, sand white, den ÖKO-TEST mit „sehr gut“ bewertet.
Im Test Kindersicherungen hat ÖKO-TEST Produkte aus vier Kategorien geprüft:
Eckenschutz, Schrank- und Schubladensicherungen, Steckdosensicherungen und Herdschutzvorrichtungen. Drei Produkte fallen mit „ungenügend“ durch – darunter der Lesfit Eckenschutz, transparent, erhältlich etwa auf dem Amazon-Marktplatz. Der Praxistest zeigt: Kinder können die Eckenschutzkappen ohne großen Aufwand selbst ablösen. Einmal im Mund droht bei den kleinen Teilen Erstickungsgefahr. Doch damit nicht genug: Der Lesfit-Eckenschutz aus PVC-Kunststoff steckt so voller Schadstoffe, dass ein solches Produkt laut Einschätzung eines Untersuchungsamtes nicht verkauft werden dürfte. Unter anderem enthält das Produkt fortpflanzungsgefährdende und hormonwirksame Phthalatweichmacher in beträchtlichen Mengen sowie große Mengen Chlorparaffine, unter denen sich auch krebserregende Verbindungen befinden können. „Das ist in unseren Augen keine Kindersicherung, sondern eine Gefahrenquelle. Ein solches Produkt müsste sofort aus dem Verkauf gezogen werden“, kritisiert Kerstin Scheidecker, ÖKO-TEST-Chefredakteurin.
Ebenfalls laut ÖKO-TEST „ungenügend“ ist die Hoffenbach Schrank- und Schubladensicherung Baby und Kind, transparent. Auch hier erfüllt das Produkt die zu erwartende Kinderschutzfunktion nicht und enthält diverse Schadstoffe. Eine günstige und „sehr gute“ Alternative aus dieser Kategorie ist aus ÖKO-TEST-Sicht die Undvika Multisperre für 2,50 Euro pro Stück von Ikea.
Der dritte Verlierer im Test Kindersicherungen ist das Elternstolz Edelstahl-Herdschutzgitter mit Schalterabdeckung von Freudentaler Kinderladen. Das Produkt fällt komplett durch den Praxistest. Immerhin: Der Hersteller hat bereits angekündigt, nachbessern zu wollen.
Weitere Informationen zu den aktuellen Tests „Kindersicherungen“ und „Kinderhochstühle“ finden Sie in der Juniausgabe des ÖKO-TEST-Magazins und unter: oekotest.de/13818 und oekotest.de/13813
Sonnencremes: Hersteller verzichten endlich auf bedenkliche UV-Filter
geschrieben von Redakteur | Juni 2, 2023
ÖKO-TEST hat sensitive Sonnenschutzmittel getestet und empfiehlt mehr als die Hälfte
Eine richtig gute Nachricht: Bekannte bedenkliche UV-Filter haben die Hersteller der Testprodukte ganz aus der Rezeptur verbannt. Zwei teure Produkte fallen allerdings durch.
ÖKO-TEST hat 21 Sonnencremes im Labor untersuchen lassen, die laut Hersteller für empfindliche Haut geeignet sind. Die Verbraucherschützer aus Frankfurt bewerten mehr als die Hälfte der Marken im Test mit „gut“ oder „sehr gut“. Zwei Produkte fallen aber durch – darunter die teure Hautallerliebst (Be) sensitive Sun Sonnencreme 30 von Haka Kunz, das ein umstrittenes Konservierungsmittel verwendet. Das ÖKO-TEST-Gesamturteil: „ungenügend“. Auch die ebenfalls teure Avène Mineralische Sonnencrème 50+ überzeugt die Tester nicht, sie kommt insgesamt auf ein „mangelhaft“.
Bedenkliche UV-Filter, die ÖKO-Test in der Vergangenheit häufig kritisiert hat, weil sie im Verdacht stehen, wie Hormone zu wirken, finden sich in keinem der Testprodukte.
Gänzlich vom Markt verschwunden sind Produkte mit bedenklichen UV-Filtern jedoch noch nicht. Vereinzelt gibt es sie noch. Die Verbraucherschützer raten beim Kauf einer Sonnencreme, auf die INCI-Liste mit den Inhaltsstoffen auf der Verpackung zu achten. Denn etliche chemische UV-Filter sind in den Verdacht geraten, hormonell wirksam zu sein. So beispielsweise Ethylhexylmethoxycinnamat, Octocrylen und Homosalat. Für letzteren gibt es sogar Hinweise aus Tierversuchen, dass er möglicherweise Nieren, Leber und Schilddrüse schädigt.
Drei Sonnencremes bewertet ÖKO-TEST mit der Bestnote „sehr gut“ – darunter auch eines der beiden günstigsten Produkte im Test mit 1,88 € pro 100 Milliliter: Sun D‘Or Sonnenmilch Sensitiv 30, erhältlich bei Budni, Netto und Edeka.
Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Juniausgabe des ÖKO-TEST-Magazins und unter: oekotest.de/13801
Die Haut von Babys und Kindern ist besonders dünn, und zu starke UV-Belastungen oder gar Sonnenbrände in der Kindheit erhöhen das Risiko, später Hauptkrebs zu bekommen. Daher ist Sonnenschutz unverzichtbar. Kinder brauchen nicht unbedingt eine spezielle Kindersonnencreme. Wichtig ist der hohe Lichtschutzfaktor.
Projekt „Clever in Sonne und Schatten“ stärkt die Hautkrebsprävention
geschrieben von Redakteur | Juni 2, 2023
Klimawandel erfordert Anpassungsstrategien in Kitas
Auch in deutschen Kitas sind die Folgen des Klimawandels spürbar, durch Hitze und steigende Sonnenbrandgefahr. Um Hautkrebs langfristig vorzubeugen, müssen Kinder vor UV-Strahlen geschützt werden. Für Erzieherinnen und Erzieher in Kitas ist dies eine Herausforderung, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Das bundesweite Projekt „Clever in Sonne und Schatten“ der Deutschen Krebshilfe unterstützt Einrichtungen dabei, eine angepasste Sonnenschutzstrategie zu entwickeln. Umfassende Informationen stehen unter www.cleverinsonne.de/kita bereit.
Kostenfreies Projektpaket mit Materialien zu bestellen
Das Projektpaket umfasst Materialien für eine Projektwoche für Kinder im Alter von einem bis sechs Jahren. Dabei erlernen die Kinder gemeinsam mit dem SonnenschutzClown das richtige Verhalten zum Sonnenschutz und werden zu richtigen Sonnenschutz-Experten. Enthalten sind eine DVD mit zwei Filmen und ein Bilderbuch, welche die Kleinen mit in den Urlaub von Clown Zitzewitz nehmen.
Die Kinder können als Schatten-Detektive schattige Plätze im Kita-Garten suchen, als Sonnenkleidungs-Experten dem Clown beim Anziehen helfen und „Das Lied vom Sonnenschutz“ singen. Empfehlungen zur Umsetzung des Sonnenschutzes im Kita-Alltag erfahren Sie als ErzieherIinnen in der beiliegenden interaktiven Team-Weiterbildung sowie im Handbuch. Hier finden Sie auch zusätzliche Materialien für den U3-Bereich und die Vorschule und weitere Ideen für kleine und große Sonnenschutz-Experten und zur Information der Eltern.
Die Folgen des Klimawandels in Deutschland sind mehr Sonnenscheinstunden und höhere Temperaturen. Der vergangene Sommer gehört laut Deutschem Wetterdienst mit einer durchschnittlichen Sonnenscheindauer von fast 820 Stunden zu den sonnenreichsten seit 1881. Zudem zählen die Jahre 2022, 2020, 2019 und 2018 zu den wärmsten seit Wetteraufzeichnungsbeginn. Der Klimawandel ist auch für die Krebsprävention relevant. Um Hautkrebs aktiv vorzubeugen wird richtiger UV-Schutz immer bedeutender.
Hitze und UV-Strahlung belasten Kita-Beschäftigte
Mehr als 4.000 pädagogische Fachkräfte nahmen Ende 2022 an der Online-Umfrage „Klimawandel und Gesundheit“ des Präventionszentrums am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden/Universitäts KrebsCentrum (NCT/UCC) teil. „In den letzten Jahren fühlten sich 71 Prozent der Befragten durch Hitze und 43 Prozent durch UV-Strahlung in ihrem Arbeitsalltag stark oder sehr stark belastet und nahmen vergleichbares auch bei ihren Kita-Kindern wahr“, berichtet Dr. Nadja Knauthe, Co-Leiterin des Präventionszentrums. „Auch Kitas müssen sich daher gegen die Folgen des Klimawandels wappnen. Ausreichend personelle Kapazitäten, finanzielle Mittel für bauliche Hitze- und UV-Schutzmaßnahmen, Aus- und Weiterbildungen für pädagogische Fachkräfte sowie das Programm ‚Clever in Sonne und Schatten‘ sind hierbei wichtige Ansätze.“
Präventionsprogramm „Clever in Sonne und Schatten“
Kinder sowie Erzieherinnen und Erzieher in ihrer Lebenswelt frühzeitig für richtigen UV-Schutz zu sensibilisieren und mit der Kita eine Umgebung zu schaffen, die sie ausreichend vor UV-Strahlung schützt, sind die Ziele des Präventions-Programms „Clever in Sonne und Schatten für Kitas“.
Quelle: Pressemitteilung Deutsche Krebshilfe
Weltspieltag 2023: Auch Spielplätze müssen inklusiver werden
geschrieben von Redakteur | Juni 2, 2023
Schluss mit der Einfalt – Es lebe die Vielfalt
Der Weltspieltag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Schluss mit der Einfalt – Es lebe die Vielfalt!“. Damit will das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) gemeinsam mit seinen Partnern im „Bündnis Recht auf Spiel“ und in Zusammenarbeit mit der Aktion Mensch auf die besondere Wichtigkeit inklusiver Spielräume aufmerksam machen.
Forderung: mindestens eine inklusive Spielmöglichkeit bei jedem Spielplatz
Das DKHW fordert zum Weltspieltag am Sonntag eine gesetzliche Verpflichtung für Städte und Gemeinden, bei jedem Spielplatzneubau oder bei einer umfassenden Spielplatzsanierung mindestens eine inklusive Spielmöglichkeit zu schaffen. Damit soll allen Kindern entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten eine gemeinschaftliche Nutzung des Spielraums ermöglicht werden. Zudem müssen aus Sicht der Kinderrechtsorganisation Spielplätze künftig so gestaltet sein, dass sie für alle Kinder und deren Begleitpersonen problemlos zugänglich und erlebbar sind. Auch bei der Planung und Gestaltung von Schulhöfen sowie Aktionsflächen für Jugendliche wie Skateanlagen oder Streetballflächen sollten die Aspekte des inklusiven Spielens stärker als bisher berücksichtigt werden, um die in Deutschland gültige UN-Behindertenrechtskonvention zu verwirklichen.
Inklusion gestalten bedeutet Spielräume inklusiv zu gestaltet
„Inklusion zu gestalten bedeutet für uns grundsätzlich, Räume und Spielgelegenheiten zu schaffen, in denen die Teilhabe aller Kinder unabhängig von sozioökonomischer Herkunft, Nationalität, Kultur, Alter, Geschlecht oder individuellen körperlichen und geistigen Fähigkeiten möglich ist. Um inklusives Spiel zu ermöglichen, sollten Spielräume so gestaltet sein, dass sie auf vielfältige Art und Weise von möglichst allen Kindern entsprechend ihrer Fähigkeiten und Bedürfnisse erreicht und genutzt werden können. Auch die Konzentration vieler ärmerer Kinder in einem Stadtteil ist für die Kommunen eine Herausforderung und muss beachtet werden“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
Aktuelle Studie der Aktion Mensch zeigt erheblichen Mangel an inklusiven Spielplätzen in Deutschland
80 Prozent der Spielplätze schließen Kinder mit Behinderung aus
Strukturelle Diskriminierung macht auch vor Kindern mit Behinderung nicht Halt. Lediglich jeder fünfte Spielplatz ist zumindest teilweise barrierefrei oder verfügt über inklusive Spielgeräte, die das Recht auf Spiel und Teilhabe auch für Kinder mit Behinderung umsetzen. Im regionalen Vergleich zeigt sich, dass der größte Nachholbedarf dabei in Brandenburg sowie Schleswig-Holstein besteht. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Aktion Mensch zum Weltspieltag. Diese ist in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport (FIBS) entstanden.
Gesellschaftliche Ausgrenzung statt Inklusion von Anfang an
Fast 80 Prozent der Spielplätze in Deutschland weisen keine Merkmale auf, die ein gemeinsames Spielen von Kindern mit und ohne Behinderung erlauben. Besonders dramatisch äußert sich die Situation bei der Beschaffenheit der Böden. Gerade einmal ein Prozent der Spielplätze verfügt über befahrbare Zuwege, die zu allen Geräten führen. Und sogar weniger als ein Prozent über Leitsysteme oder andere taktile Hilfen. Statt barrierefreien Flächen aus stoßdämpfendem Gummi oder Korkmischungen weit verbreitet: Sand, Kies oder Hackschnitzel. Für Kinder mit einer Mobilitätseinschränkung oder Sehbehinderung scheitert das Spielen folglich spätestens am Erreichen der Spielgeräte. Sie tragen die unmittelbaren Konsequenzen, wie etwa der achtjährige Metin, der einen Rollstuhl nutzt: „Ich kann nicht zu Geburtstagen, wenn es auf den Spielplatz geht.“
Ein Blick über den Atlantik zeigt: Es geht auch anders
Mit den bestehenden DIN-Normen existieren hierzulande bereits Richtlinien, die den Bau von inklusiven und barrierefreien Spielplätzen unterstützen. Ihre Anwendung ist jedoch freiwillig. „Ohne ein Gesetz zur verpflichtenden Umsetzung haben die derzeitigen Rahmenbedingungen keine Durchschlagkraft“, kommentiert Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch. „Auch beim Spielplatzbau müssen Menschen mit Behinderung von den ersten Planungsschritten an mitgedacht werden, um einer Diskriminierung bereits im Kindesalter entgegenzuwirken.“ Als Vorbild können die USA dienen. Dort müssen qua Gesetz alle seit 2012 errichteten Spielplätze barrierefrei ausgestaltet sein. Neben dem Zugang umfasst dies auch die Gestaltung der Geräte. Diese adressieren etwa durch Rampen oder verschiedene Griffhöhen und -stärken Kinder mit und ohne Behinderung gleichermaßen.
Inklusive Spielplätze als #OrteFürAlle
Als Orte der Begegnung haben inklusive Spielplätze eine Strahlkraft weit über die Kinder hinaus. Nicht nur sie und ihre Begleitpersonen profitieren von einem gleichberechtigten Miteinander, sondern letztlich die gesamte Gesellschaft. Gleichzeitig erhöhen sie, wie die Studie zeigt, die Qualität des Spiels sowie die Attraktivität des Standortes. Dort wo inklusive Spielplätze bereits existieren, werden sie gut angenommen. Ihr Angebot ist jedoch zu gering. Unter www.aktion-mensch.de/spielplatzstudie finden Sie die vollständige Studie
Studie der Aktion Mensch zeigt den Handlungsdruck auf
„Die Studie der Aktion Mensch zur Inklusion auf Spielplätzen in Deutschland hat den enormen Handlungsdruck in diesem Bereich noch einmal ganz deutlich vor Augen geführt. Wir brauchen dringend mehr Teilhabe von Kindern mit Behinderungen auf öffentlichen Spielplätzen. So scheitern vor allem Kinder mit Mobilitätseinschränkung oder Sehbehinderung häufig bereits beim Zugang zum Spielplatz. Spätestens aber bei der Zugänglichkeit der Geräte werden sie vom gemeinsamen Spiel ausgeschlossen. Hier braucht es ein generelles Umdenken in der Planung sowohl bei Neubau als auch bei Sanierungen im Bestand. Und letztlich ist auch der Gesetzgeber gefragt, wenn Appelle an Städte und Gemeinden hier nicht fruchten“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
Der Weltspieltag 2023
Der Weltspieltag 2023 Er wird deutschlandweit zum 16. Mal ausgerichtet. Zum Weltspieltag sind Schulen und Kindergärten, öffentliche Einrichtungen, Vereine und Nachbarschaftsinitiativen aufgerufen, in ihrer Stadt oder Gemeinde eine beispielgebende oder öffentlichkeitswirksame Aktion durchzuführen – egal ob Spiel-, Beteiligungs- oder Protestaktion. Das Deutsche Kinderhilfswerk stellt umfangreiche Aktionsmaterialien zum Bewerben des Weltspieltages zur Verfügung.
Quelle: Pressemitteilungen Aktion Mensch e.V. und Deutsche Kinderhilfswerk
Psychisch kranke Kinder müssen lange auf einen Therapieplatz warten
geschrieben von Redakteur | Juni 2, 2023
Stiftung Kindergesundheit: „Die Hilfesysteme sind überlastet“
Durchschnittlich 25 Wochen müssen psychisch auffällige Kinder auf einen Therapieplatz warten. Anlässlich der Europäischen Mental Health Week vom 22. bis 28. Mai 2023 fordert die Stiftung Kindergesundheit gemeinsam mit Expert*innen und ihrer Schirmherrin, Regisseurin Caroline Link, eine bessere Vernetzung der Systeme – und entschiedenes Handeln der Politik.
Zunahme von schweren Fällen und Kindeswohlgefährdungen
„Die Folgen der Pandemie zeigen sich immer noch gravierend bei den Kindern und Jugendlichen. In allen Bereichen sehen wir eine Zunahme von schweren Fällen und Kindeswohlgefährdungen. Gleichzeitig gibt es einen gravierenden Mangel an Fachkräften und an Therapieplätzen. Bildungssystem, Gesundheitssystem und Jugendhilfe – alle drei sind überlastet“, konstatiert Kinderärztin Dr. med. Monika Reincke, Leiterin des Arbeitskreises Seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen des Gesundheitsbeirats der Landeshauptstadt München.
Viel zu lange Wartezeiten
Das bestätigt auch Priv.-Doz. Dr. med Katharina Bühren, ärztliche Direktorin der kbo-Heckscher-Klinikum GmbH. „Das medizinische System ist sehr gefordert. Es entstehen viel zu lange Wartezeiten. Das birgt die Gefahr einer Chronifizierung. Im stationären Bereich sehen wir dann die schweren Fälle“. Bühren, Mitglied im Vorstand der Stiftung Kindergesundheit, ist es ein großes Anliegen ein gesellschaftliches Bewusstsein für die Not der Kinder und Jugendlichen zu schaffen.
Dramaserie „SAFE“ mit Caroline Link
Auch Caroline Link will dazu mit ihrer Dramaserie „SAFE“ beitragen. Sie zeigt, wie psychologische Therapie belasteten jungen Menschen helfen kann. Doch viele von ihnen suchen vergeblich nach Hilfe. In den vergangenen Jahren hat sich die Situation verschärft. „Was ist mit unserer Gesellschaft los?“ fragt sich die Regisseurin. „Ich sehe hier eine Problematik, die nicht allein in der Pandemie begründet ist. Kinder und Eltern stehen unter massivem Druck“. Kirstin Dawin, Leiterin des Kinderschutz-Zentrums München betont: „Viele Eltern sind hoch belastet. Wenn es ihnen nicht gut geht, können sie ihre Kinder nicht gut versorgen. Wir müssen die Eltern in ihrer Beziehungs- und Erziehungsfähigkeit stärken.“
Familien sind zunehmend belastet
Dass Familien zunehmend belastet sind, unterstreicht auch Dr. Dieter Reithmeier, ehemaliger Landesgeschäftsführer des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes. „Die Schule ist geprägt von einem Leistungsbegriff, der jeder Erkenntnis der Kinderpsychologie Hohn spricht. Die Schule ist die einzige Institution, wo alle Kinder über einen langen Zeitraum sind. Dieser Einrichtung müssen wir die maximalen Ressourcen zur Verfügung stellen. Doch es gibt zu wenige Schulpsychologen, zu wenige Lehrer.“, so Reithmeier weiter.
Aufklärung ist gefragt
„Wir müssen über psychische Krankheiten aufklären und Frühinterventionen stärken. Dafür ist es nötig, Ressourcen zu bündeln und Programme und Initiativen zu entwickeln, die dafür sorgen, Kinder und Jugendliche möglichst resilient zu machen“, ergänzt Kinder- und Jugendpsychiaterin Bühren. Prävention müsse niederschwellig da ansetzen, wo Kinder sind, darüber sind sich die Expert*innen einig. In der Schule, Kita, wohnortnah, niederschwellig in den Familien. In einer jeden Schule müsse es eine Anlaufstelle geben, an die sich Kinder in seelischer Not wenden können. Auch internetbasierte Programme, Gruppenprojekte und ähnliches könnten helfen. Letztlich müsse die Politik den Ernst der Lage erkennen und dauerhaft Mittel zur Verfügung stellen. 100 Millionen für „Gesundheits-Coaches“ könnten nur ein Anfang sein.
Weitere Empfehlungen der Stiftung Kindergesundheit zur Stärkung der seelischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen:
Rechtzeitige kinder- und jugendpsychiatrische beziehungsweise psychologisch/ psychotherapeutische Diagnostik und Intervention für psychisch auffällige Kinder und Jugendliche, um zu verhindern, dass sich ernsthafte psychische Störungen entwickeln
Förderung dauerhafter psychosozialer, psychotherapeutischer und psychiatrischer Angebote mit niedrigschwelliger schulischer Anbindung sowie erweiterter Jugendhilfemaßnahmen in besonders belasteten Wohnquartieren
Massive Investitionen in sozialpädagogische Fachkräfte und Schulpsycholog*innen. Die von der Bundesregierung vorgesehenen 10 Mio. Euro für „Mental Health Coaches“ sind für die mehr als 32.000 Schulen in Deutschland nicht ausreichend.
Ausbau evidenzbasierter Maßnahmen und Programme zur primären und sekundären Prävention psychischer Störungen und Erkrankungen
Verbesserung der Gesundheitskompetenz von Kindern und Jugendlichen durch eine Behandlung des Themas „mentale Gesundheit” im Lehrplan.