Neue Bewegungsangebote für Kinder vor Ort schaffen

Aktion „Bleibt fit, macht mit!“ will mit interessierten Vereinen „Bewegungshaltestellen“ ins Leben rufen

Neue, niedrigschwellige Bewegungsangebote für Kinder vor Ort schaffen – das ist Ziel der Aktion „Bewegungshaltestellen“, die der Deutsche Turner-Bund (DTB) und die Deutsche Turnerjugend (DTJ) gemeinsam mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) jetzt gestartet haben. Die Aktion ermöglicht Turn- und Sportvereinen, in ihrem jeweiligen Ort ein Bewegungsangebot für Kinder zu schaffen, das ohne großen Aufwand umsetzbar ist. Unter dem Motto „Bleibt fit, macht mit!“ sollen nicht nur die motorische Entwicklung, sondern auch die sozialen Kompetenzen von Kindern gefördert werden.

Anmelden und Bewegungshaltestellen anbieten

DTB-Vereine, die sich an der Aktion beteiligen möchten, können sich unter www.dtb.de/bewegungshaltestellen/anmeldung anmelden.

Die Bewegungshaltestellen laden zum sofortigen Mitmachen ein – unabhängig von Kinderturnstunden, Material und Räumlichkeiten. Insgesamt gibt es zehn Haltestellen, hinter denen sich je eine Bewegungsaufgabe verbirgt. Angemeldete Vereine erhalten kostenlos zehn Schilder mit QR-Codes, die sie vor Ort an geeigneten Stellen anbringen können. Der QR-Code führt direkt zur Bewegungsaufgabe auf der Website kinderturnen.de. Auch Nationalturnerin Sarah Voss – gleichzeitig Botschafterin der BZgA-Mitmachinitiative „Kinder stark machen“ – ist mit zwei Clips aus der BZgA-Videoreihe „Bewegungs-ABC“ bei den Bewegungshaltestellen vertreten.

Im Downloadbereich finden angemeldete Vereine außerdem eine Checkliste zu Rechts- und Versicherungsfragen sowie Anleitungen zum Erstellen einer Haltestellenroute.

Weitere Informationen zur Aktion: www.dtb.de/bewegungshaltestellen.

Informationen zum Mitmach-Angebot der BZgA: www.kinderstarkmachen.de.




Schon die Kelten feierten Halloween

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Die schaurige Geschichte zum Abend vor Allerheiligen ist 2.500 Jahre alt

Ursprünglich geht Halloween auf das keltische „Samhain“ zurück. Dieses feierten die Menschen im fünften Jahrhundert vor Christus und zwar am keltischen Neujahrstag, am Vorabend zu unserem heutigen Allerheiligen. Das Wort Halloween entstand aus „All Hallows Eve“ (Allerheiligen Abend). Die Kelten glaubten, dass sich am Vorabend von Allerheiligen die Toten in der Welt der Lebenden auf die Jagd nach einer Seele begeben. Durch gruselige Fratzen und Kostümierungen versuchten sie diese Jäger zu erschrecken und zu vertreiben. Irische Auswanderer nahmen den Brauch im 19. Jahrhundert mit in die USA. Dort wurde er zur Tradition und entwickelte seinen heutigen Charakter. Seit den 1990er Jahren feiern wir Halloween auch bei uns.

Die Kürbislaterne

Der geschnitzte und beleuchtete Kürbis erinnert an die irische Geschichte über den verstorbenen Jack Oldfield. Dieser war zur Strafe dazu verdammt, auf ewig zwischen Himmel und Hölle hin und her zu wandern. Auf seinem Weg hielt er eine Laterne aus einer hohlen Rübe. So entstand der Name Jack O’Lantern (deutsch: Jack mit der Laterne).

Süßes oder Saures

Das Betteln um Süßigkeiten an den Haustüren geht auf eine christliche Tradition aus dem 11. Jahrhundert zurück. Die Iren verteilten am Allerseelentag kleine Brote („Seelenkuchen“) an die Bettler, die zum Dank für die Verstorbenen beteten. Der etwas erpresserische Bettelspruch „trick or treat“ („Süßes, sonst gibt’s Saures“) geht auf den Brauch zurück, das Seelenheil des Gebenden durch das Gebet des Nehmenden zu retten. Diese Bedeutung ist verloren gegangen und hat sich zu einem reinen Spaß für Kinder entwickelt.

Wie gruselig das Wetter aktuell wird, erfahren Sie auf www.wetteronline.de

Quelle: Pressemitteilung WetterOnline, Foto: WetterOnline




AWO, GEW und KTK: „Für ein Bundesqualitätsgesetz!“

Gemeinsam mit weiteren Verbänden fordern AWO, GEW und KTK eine Bundesqualitätsgesetz

Das Bündnis von AWO, GEW und KTK hält es für dringend erforderlich, dass Rahmenbedingungen wie eine bessere Fachkraft-Kind-Relation, mehr Zeit für Leitungsaufgaben und die mittelbare pädagogische Arbeit länderübergreifend verbindlich in einem Bundesqualitätsgesetz festgeschrieben werden. Die Finanzierung dieser Maßnahmen für eine gute frühkindliche Bildung müsse dauerhaft gesichert werden. Dies sei von zentraler Bedeutung, um das Recht eines jeden Kindes auf eine hochwertige Bildung, Erziehung und Betreuung nachhaltig zu garantieren und die Arbeitsbedingungen der pädagogischen Fachkräfte deutlich zu verbessern, heißt es in einer Erklärung der Verbände.

Kitas sind Bildungsorte

Dem Positionspapier des Bündnisses haben sich 38 Verbände und diverse Einzelpersonen durch ihre Erstunterzeichnung angeschlossen und unterstützen die Forderung für ein Bundesqualitätsgesetz.

„Kitas sind Bildungsorte. Jedes Kind, egal wo es in Deutschland zu Hause ist, muss in jeder Kita einen Ort finden, an dem es individuell und seinen Bedürfnissen entsprechend gefördert wird. Damit das klappt, braucht es einen fixen Rahmen: ein Bundesqualitätsgesetz“, betont Doreen Siebernik, GEW-Vorstandsmitglied Jugendhilfe und Sozialarbeit.

Standards für alle Länder 

„In einem Bundesqualitätsgesetz sind Standards für alle Länder verbindlich zu regeln, die wissenschaftlich begründet und unabhängig von der Haushaltslage definiert werden“, so Frank Jansen, Geschäftsführer des KTK- Bundesverbandes. „Qualität braucht einen verbindlichen Rahmen und kostet Geld. Hier sind wir auf eine verlässliche und dauerhafte Unterstützung des Bundes angewiesen“, betont Jansen. „Unsere pädagogischen Fachkräfte sind der Schlüssel für eine gute frühe Bildung in Kindertageseinrichtungen.“

Der politische Wille ist gefragt 

„Für eine konsequente Sicherung der Qualität in Kindertageseinrichtungen ist nun der politische Wille erforderlich, der zu einem Bundesqualitätsgesetz führt“, unterstreicht Selvi Naidu, Mitglied des AWO Bundesvorstandes, „Diesen politischen Willen gilt es nun in einem ersten Schritt im Koalitionsvertrag der neuen Regierungskoalition zu dokumentieren.“ 

 Im AWO Bundesverband und im KTK-Bundesverband sind über 10.000 Kindertageseinrichtungen organisiert. Als Bildungsgewerkschaft vertritt die GEW die pädagogischen Fachkräfte in der frühkindlichen Bildung.




Bunte Blätter: Darum ist der Herbst so farbenfroh

Warum im Herbst die Blätter bunt und die Äste kahl sind 

Pflanzen haben verschiedene Blattfarbstoffe, einer von ihnen ist Chlorophyll. Es gibt den Blättern die grüne Farbe und ist wichtig für das Überleben des Baumes. Das Chlorophyll dient Pflanzen vor allem zur Energiegewinnung: Sonnenlicht, Wasser und Kohlendioxid werden in den Blättern zu Glukose umgewandelt. Dieser Vorgang heißt Photosynthese und ist für Mensch und Tier essenziell, da bei ihm Sauerstoff freigesetzt wird. Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, beginnen die Bäume, das Blattgrün abzubauen. Die Photosynthese wird zurückgefahren, das Chlorophyll und die Proteine in ihre Bestandteile zerlegt und in Stamm und Äste zurückgezogen. Sie bleiben dort bis zur Wiederverwendung im folgenden Frühjahr. Während das Chlorophyll abgebaut wird, kommen andere Farbpigmente der Blätter zum Vorschein wie das gelbe Karotin oder das rote Anthocyan– die bunte Färbung entsteht. In der Forschung wird diskutiert, dass Anthocyan und Karotin durchaus eine Funktion haben. Man nimmt an, dass sie während des schwindenden Blattgrüns als UV- und Sonnenschutz sowie als Schutz gegen den Kältestress am Morgen dienen. Forscher vermuten auch, dass Schädlinge die rote Blattfarbe meiden. 

Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, beginnen die Bäume, das Blattgrün abzubauen und es wird bunt.
(Quelle: WetterOnline)

Warum bleiben die bunten Blätter nicht an den Ästen?

Dass die Bäume im Herbst ihre Blätter verlieren, ist eine reine Überlebensmaßnahme. Je nach Temperatur verdunstet ein ausgewachsener Laubbaum an einem Tag bis zu 400 Liter Wasser über seine Blätter. In der kalten Jahreszeit aber können Pflanzen weniger Wasser aus der Erde ziehen, denn nicht selten ist es dann im Boden gefroren. Oft ist das Wasser auch über längere Zeit in einer Schneedecke gebunden und für den Baum erst verfügbar, wenn der Schnee schmilzt. Hätte der Baum also auch im Winter Blätter, würde er vertrocknen. Bei Frost würde zudem das in den Blättern enthaltene Wasser gefrieren und diese zerstören. Durch den Blattabwurf entsorgt der Baum nebenbei auch giftige Stoffwechselendprodukte und Umweltgifte, die in den Blättern gespeichert wurden. 

Wie lösen sich die Blätter vom Baum?

Wenn der Baum das Chlorophyll und die anderen Nährstoffe aus den Blättern zieht, bildet er nach und nach zwischen Zweig und Blattstiel ein Trenngewebe. Dadurch wird die Wasserzufuhr abgeschnitten, die Blätter vertrocknen und hängen nur noch lose an dem Ast. Kommt dann der erste Herbstwind, weht er die Blätter von den Bäumen. Manche Arten bilden anstatt eines Trenngewebes auch bestimmte Zellen aus, die die Wasserzufuhr verstopfen. Dies ist beispielsweise bei Buchen und Eichen der Fall. Bei ihnen bleiben die braunen, vertrockneten Blätter daher meist noch etwas länger am Baum hängen. Eine große alte Buche wirft beispielsweise etwa 30 Kilogramm Laub ab. 

Björn Goldhausen/WetterOnline




Vom digitalen Schnuller zur Lesefähigkeit

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Der Medienexperte Thomas Feibel im Podcast zum Thema Medienerziehung

Thomas Feibel ist der führende Journalist in Sachen Kinder und Computer in Deutschland. Zudem gehört er zu den renommiertesten Medienexperten hierzulande. Seit 27 Jahren befasst er sich mit dem Thema digitale Medien für Kinder. Er ist der Veranstalter des deutschen Kindersoftwarepreises und Autor zahlreicher Kinder- und Sachbücher zum Thema.

Wir haben uns mit ihm über Medienerziehung und digitale Bildung unterhalten. In diesem Zusammenhang setzt er sich für einen bessere „digitale Lesefähigkeit“ ein. Für die Schulen fordert er, diesen eine verlässliche und dauerhafte digitale Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Wie jedes andere Unternehmen bräuchten auch Schulen eine eigene IT-Abteilung. Lehrkräfte seien keine „digitalen Hausmeister“. Schulen stünden heute zunehmend unter Druck, Konzepte für „digitale Bildung“ zu entwickeln. Eine Zusammenarbeit der verschiedenen Schulen wäre hier hilfreich. Ein erstes Projekt mit den Schülerinnen und Schülern könne etwa die Erarbeitung einer „digitalen Schulordnung“ sein.

Interview mit Thomas Feibel

Derzeit schreibt Feibel NetzKrimis für Kinder im Alter von 8 bis 13 Jahren zu bestimmten Themen aus dem Bereich Social Media. Mit „Cybermobbing“ und „Fake News“ sind die beiden erste Bücher aus der Reihe erschienen. Jedes Buch enthält vier Mitratekrimis mit den Detektivinnen Hilda und Hulda.

NetzKrimi Cybermobbing

„HILDA UND HULDA SIND VOLL HÄSSLICH, MEGADUMM + ÜBELST FETT!!“
Mobbing im Internet? Das geht gar nicht, finden die Zwillinge Hilda und Hulda. Die berühmten YouTube-Stars kennen die Gefahren in sozialen Netzwerken. Als clevere Detektivinnen lösen sie spannende Fälle zum Thema Cybermobbing. Wer steckt hinter den üblen Beschimpfungen und Beleidigungen im Netz? Wer ist der „Pränkmän“, der andere heimlich filmt und dann online stellt? Gemeinsam mit ihrem Freund Friedo und Hund Speck kommen sie jedem Täter auf die Spur.

Thomas Feibel
Cybermobbing – Hilda und Hulda lösen jeden Fall
102 Seiten, Paperback
Ab 8 Jahren
ISBN 978-3-86216-841-5
9,99 Euro




Schlafprobleme durch intensive Bildschirmnutzung

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Forscherinnen weisen auf Zusammenhang zwischen Bildschirmnutzung und Schlafproblemen bei Kindern hin

Schlaf ist wichtig für die Entwicklung, die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen. Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung und Mediennutzung, haben Wissenschaftlerinnen des National Institute of Public Health in Kopenhagen http://sdu.dk die Auswirkungen von Bildschirmnutzung auf den Schlaf von Null- bis 15-Jährigen untersucht. Sie haben hierfür die Ergebnisse von 49 Studien aus den Jahren 2009 bis 2019 untersucht und interpretiert.

Schlechte Schlafqualität

Die Ergebnisse, die nun im Fachmagazin BMC Public Health publiziert wurden, weisen deutlich auf einen Zusammenhang zwischen der Nutzung elektronischer Medien und der Schlafdauer hin, wobei die Belege für die Sechs- bis 15-Jährigen deutlicher ausfielen als für die Null- bis Fünfjährigen. Bei den Sechs- bis Zwölfjährigen zeigte sich zum einen, dass die Kinder mit einer größeren Bildschirmnutzung zu spät zu Bett gehen. Zum anderen leiden sie unter einer schlechteren Schlafqualität. Bei den 13- bis 15-Jährigen gab es Belege für einen Zusammenhang zwischen Bildschirmzeit und Einschlafproblemen sowie zwischen der Nutzung sozialer Medien und schlechter Schlafqualität. Insgesamt wurde die Nutzung elektronischer Medien bei Kindern und Jugendlichen generell mit einer kürzeren Schlafdauer in Verbindung gebracht.

Keine elektronischen Geräte eine halbe Stunde vor der Schlafenszeit

„Kinder und Jugendliche sollten mindestens eine halbe Stunde vor der Schlafenszeit keine elektronischen Geräte mehr benutzen“, empfiehlt Psychologe Dominik Rosenauer http://dominikrosenauer.com gegenüber der Nachrichtenagentur pressetext. Zum einen wegen des melatoninhemmenden Blaulichts und zum anderen, weil das Spielen oder Streamen sehr anregend sein kann. Das Handy allein sei jedoch nicht immer für schlechten Schlaf von Kindern verantwortlich. Aufgrund mangelnder Bewegung seien viele Kinder, die ihre Nachmittage vor der Spielekonsole oder dem Fernseher verbringen, am Abend einfach nicht müde und ausgelastet.

Ergebnisse einer ähnlichen Studie der Universität Leipzig verdeutlichen diesen Teufelskreis. Kinder, die einen hohen Medienkonsum haben, schlafen schlechter. Zur gleichen Zeit greifen diese unausgeschlafenen Kinder tendenziell eher zu elektronischen Medien und sind zu müde für Sport oder andere Aktivitäten. Es besteht demnach die Notwendigkeit, dass sich Eltern über die Gefahren von digitaler Mediennutzung informieren und dementsprechend handeln.

Medienerziehung früh beginnen

„Medienerziehung ist Elternsache. Es müssen von Anfang an klare Grenzen gesetzt werden. Die Erziehung fängt bereits im Säuglingsalter an und muss mit der restlicher Erziehung übereinstimmen. Es wird nicht funktionieren bei einem Thema streng zu sein, wenn den Kindern sonst alle Freiheiten gelassen werden“, sagt Rosenauer im Gespräch mit pressetext.

Eltern müssten von Anfang an dahinter sein, dass sich Kinder nicht irgendwann besser mit Medien auskennen als sie selbst. „Wie im realen Leben sollten Eltern auch wissen, wo sich ihre Kinder in der virtuellen Welt befinden. Wichtig dafür ist eine klare Kommunikation und das Aufstellen von altersgerechten Regeln und Benutzungszeiten“, so Rosenauer. Auch gebe es in den Betriebssystemen oder in externen Apps Einstellungen für Eltern, mit denen sie die Kontrolle über das Medienverhalten ihrer Kinder behalten können.

Methode:

Die Wissenschaftlerinnen haben Recherchen in vier Datenbanken (CINAHL, Web of Science, EMBASE und Medline) durchgeführt. Zu den Einschlusskriterien gehörten Alter ≤ 15 Jahre und Interventions-, Kohorten- oder Querschnittsstudien aus westlichen Ländern. Die methodische Qualität wurde anhand des Quality Assessment Tool for Quantitative Studies von zwei unabhängigen Gutachtern bewertet. Die Daten wurden mithilfe eines standardisierten Datenextraktionsformulars extrahiert. Die Synthese erfolgte durch die Zusammenfassung der Ergebnisse aller Studien nach den Altersgruppen 0-5, 6-12 und 13-15 Jahre in vier Schlafbereichen: Schlafenszeit und Schlafbeginn, Schlafqualität, Schlafdauer und Tagesmüdigkeit.

Bei der Suche wurden 10.719 einzelne Studien gefunden, von denen 109 die Ein- und Ausschlusskriterien erfüllten und auf ihre methodische Qualität geprüft wurden. Insgesamt wurden 49 Studien in die Überprüfung einbezogen. Bei den Studiendesigns handelte es sich um randomisierte kontrollierte Studien (n = 3), quasi-experimentelle Studien (n = 2), prospektive Kohortenstudien (n = 15) und Querschnittsstudien (n = 29).




Wildpilze noch immer radioaktiv verseucht

Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit bestätigt das bei 70 von 74 Proben

Deutsche Wildpilze sind nach dem Super-GAU in Tschernobyl 1986 noch immer radioaktiv belastet. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Lebensmittelkontrollergebnisse der Länder durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit http://bvl.bund.de . Demnach sind in den Jahren 2015 bis 2021 exakt 70 von 74 überprüften Wildpilzproben verstrahlt.

Hotspot Süddeutschland

Vor allem in Süddeutschland treten in Wildpilzen immer noch erhöhte Konzentrationen von Radiocäsium (Cäsium-137) als Folge der Atomreaktorkatastrophe vor 35 Jahren auf, teilt die Behörde heute, Freitag, mit. Im Vergleich zu landwirtschaftlichen Produkten seien wildwachsende Pilze immer noch höher kontaminiert. Wegen des sehr wirksamen Nährstoffkreislaufs in Waldökosystemen sei zu erwarten, dass die Aktivitäten auch künftig nur sehr langsam zurückgehen, heißt es.

In Deutschland ist es nicht erlaubt, Lebensmittel, also auch Pilze, mit einem Cäsium-137-Gehalt von mehr als 600 Bq/kg in den Verkehr zu bringen. Für den Eigenverzehr gilt diese Beschränkung nicht. Bei den untersuchten Pilzproben aber überschritt keine den Grenzwert von 600 Bq/kg. Neben der Kontamination durch radioaktive Elemente besteht beim Essen von Wildpilzen aber immer auch das Risiko, sich zu vergiften. Deshalb wird unerfahrenen Pilzsammlern auch aufgrund der Verwechslungsgefahr mit Giftpilzen vom Sammeln und Eigenverzehr von Pilzen abgeraten.

Florian Fügemann/pressetext.redaktion




Studie: Bundeseinheitliche Schulcloud ist Utopie

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Große Vielfalt bei den Lernplattformen und keine Notwendigkeit für Einheitlichkeit

Eine bundesweit einheitliche Schulcloud-Lösung für alle Schulen wird es wahrscheinlich nicht geben – und sie ist auch nicht notwendig. Vorausgesetzt, es gibt in Zukunft gemeinsame Standards und funktionierende Schnittstellen für alle bestehenden Systeme. So lautet das zentrale Fazit einer aktuellen Bestandsaufnahme zu schulischen Lernplattformen in Deutschland, die die Deutsche Telekom Stiftung heute veröffentlicht. Die vom Institut für Informationsmanagement an der Universität Bremen (ifib) unter Leitung von Professor Dr. Andreas Breiter erstellte Untersuchung zeigt auch, welche Länder mit ihren Angeboten für Schulen gut unterwegs sind – Bayern, Bremen, Hamburg und Sachsen gehören dazu. In anderen Ländern dagegen existieren unterschiedliche Lösungen zum Teil nebeneinander.

Eigens entwickeltes Modell für die Untersuchung

Untersucht wurden neben Lernplattformen der 16 Länder auch die von fünf ausgewählten Kommunen: Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und Köln. In einem eigens entwickelten Modell systematisieren die ifib-Expertinnen und -Experten, welche Möglichkeiten die jeweiligen Lernplattformen Schülerinnen und Schülern bieten, wie der Betrieb der Systeme organisiert ist und wer pädagogische und technische Unterstützung leistet.

Mehr IT-Support und weniger Bürokratie

„Die Studie zeigt klar, dass die immer wieder geforderte bundeseinheitliche Schulcloud eine Utopie ist“, macht Dr. Thomas de Maizière, Vorsitzender der Deutsche Telekom Stiftung, deutlich. „Angesichts der längst bestehenden Vielfalt an Lernplattformen muss es vielmehr darum gehen, diese Systeme miteinander verbinden zu können – mit gemeinsamen Standards und Schnittstellen. Zusätzlich braucht jede Schule umfassenden IT-Support durch Experten. Und weniger Bürokratie: einfachere Vorgaben, weniger Dokumentationspflichten und effizientere Zuständigkeiten für einen rascheren Ausbau pädagogisch sinnvoller IT-Lösungen.“

Schulautornomie verhindert einheitliche Lösung

Studienleiter Professor Andreas Breiter erläutert: „Insgesamt hat Deutschland im internationalen Vergleich sehr spät angefangen, sich mit Lernplattformen zu beschäftigen. Der Digitalpakt und die Pandemie haben dem Thema Dynamik verliehen. Aber die Landschaft bleibt heterogen. Wir sehen Länder, die ihren Schulen früh Angebote gemacht und damit Orientierung geboten haben. Andere haben später angefangen und sind jetzt damit konfrontiert, dass es auf kommunaler Ebene bereits eine Vielzahl an Lösungen gibt. Diese Tatsache, die kommunale Selbstbestimmung der Schulträger und auch die Schulautonomie verhindern aus unserer Sicht dauerhaft eine einheitliche Lösung.“

Weitere Informationen

Einen Überblick über die Bestandsaufnahme gibt es online unter www.telekomstiftung.de/lernplattformen-uebersicht. Der komplette ifib-Ergebnisbericht steht bereit unter www.telekom-stiftung.de/lernplattformen. Hier finden sich auch eine animierte Grafik des Modells zur schematischen Darstellung von Lernplattformen sowie eine Grafik, die einen Überblick über das Zuständigkeitsgefüge beim Aufbau schulischer Lernplattformen gibt.

Quelle: Telekom Stiftung