Unser Tipp für die Feiertage: rausgehen, bewegen, Spaß haben!
geschrieben von Redakteur | Dezember 20, 2022
Kinder und Jugendliche bewegen sich zu wenig. Das hat Folgen für die geistige und körperliche Entwicklung
Die Zahlen sind alarmierend. Kinder und Jugendliche bewegen sich viel zu wenig. Sportwissenschaftler des WHO-Kooperationszentrums für Bewegung und Public Health an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) haben jetzt im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) auf Grundlage nationaler und internationaler Empfehlungen eine Bestandsaufnahme zu „Bewegungsförderung bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ entwickelt.
Erkenntnissen der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge sollten sich Säuglinge und Kleinkinder so viel wie möglich, Kindergartenkinder mindestens 180 Minuten pro Tag und Schulkinder und Jugendliche mindestens 60 Minuten pro Tag bewegen. Nationale Studien zeigen, dass der Anteil der Vier- bis Fünfjährigen, die sich ausreichend bewegen, unter 50 Prozent liegt und mit steigendem Alter sukzessive abnimmt. Unter den Elf- bis 17-Jährigen sind weniger als 20 Prozent ausreichend aktiv – Mädchen noch weniger als Jungen.
Bewegungsmangel hat sich verschärft
In diesem Kontext hat das BMG das WHO-Kooperationszentrum für Bewegung und Public Health an der FAU damit beauftragt, eine Informationsgrundlage für die Weiterentwicklung politischer Maßnahmen zu erarbeiten, um dem Bewegungsmangel entgegenzuwirken. Seit 2014 ist das Department für Sportwissenschaft und Sport WHO-Kooperationszentrum. Erst im März war die Zusammenarbeit für die kommenden vier Jahre verlängert worden. Das BMG unterstützt die Aktivitäten des WHO-Kooperationszentrums für Bewegung und Public Health seit 2020 mit einem jährlichen finanziellen Zuschuss.
Bedingt durch die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Kontaktbeschränkungen und Schließungen von Sportstätten, Kitas und Schulen hat sich der Bewegungsmangel weiter verschärft. „Mit der Bestandsaufnahme haben wir eine kompakte Übersicht über den aktuellen Stand der Bewegungsförderung bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland erstellt, die auf die Bedürfnisse des Bundesministeriums für Gesundheit zugeschnitten ist und sich an Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Politik und Praxis richtet“, sagt Prof. Dr. Klaus Pfeifer, Leiter des Arbeitsbereichs Bewegung und Gesundheit am Department für Sportwissenschaft und Sport der FAU. „Die Corona-Pandemie hatte dramatische Auswirkungen auf das Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Daher ist es nun wichtig, eine klare politische Strategie zur Bewegungsförderung zu entwickeln und dabei wissenschaftliche Erkenntnisse zu berücksichtigen“, erklärt Pfeifer.
Umfangreicher Empfehlungskatalog
Die Bestandsaufnahme enthält für Politik, Bildungseinrichtungen und weitere Akteure des Bewegungssektors einen umfangreichen Empfehlungskatalog, der auf diversen Initiativen auf nationaler und europäischer Ebene sowie dem Globalen Aktionsplan für Bewegung der WHO aufbaut. Dazu zählen unter anderem, zukünftige Eltern und junge Familien über die Bedeutung von Bewegung zu informieren, Programme für Familien einzurichten, um das aktive Spielen der Kinder zu fördern sowie Eltern aktiv in die Bewegungsförderung ihrer Kinder einzubeziehen. Auf Kindergarten- und Kita-Ebene empfehlen die Wissenschaftler*innen eine landesweite Implementierung von Programmen zur Bewegungsförderung, ebenso die Qualifizierung von Erzieher*innen und pädagogischen Fachkräften.
Was den Schulweg betrifft, sollen das Zufußgehen sowie Radfahr- und Verkehrssicherheitstrainings für Kinder gefördert werden. Zudem ist die Stadtplanung gefragt, für sichere Verkehrswege und wohnortnahe Geschäfte, Schulen, Dienstleistungen, Parks, Erholungseinrichtungen, aber auch gute Geh- und Radwege zu sorgen.
Etablierte Maßnahmen weiterführen
Vielerorts haben sich bereits gute Bewegungspraktiken etabliert. So gehören etwa Wandertage, Eltern-Kind-Turnen, Waldtage oder tägliches Rausgehen zur Routine in vielen Einrichtungen. Die Reichweite und Effektivität dieser Bewegungsförderung sollte den Schlussfolgerungen der Bestandsaufnahme zufolge erhöht und regelmäßig überprüft werden. Auch wird darin ein systematisches Monitoring der Politik in Sachen Bewegungsförderung gefordert – und zwar sowohl auf nationaler Ebene als auch in den Bundesländern und Kommunen. Eine stärkere Vernetzung relevanter Organisationen über politische Ebenen und Sektoren hinweg ist notwendig, um die Bewegungsförderung in Deutschland strukturell zu stärken, lautet ein weiteres Fazit.
Die Bestandsaufnahme ergänzt bestehende politische Aktivitäten der Bundesregierung zur Bewegungsförderung für Kinder und Jugendliche. Das Bundesinnenministerium und das BMG richteten im Dezember 2022 gemeinsam einen Bewegungsgipfel aus, und 2023 werden weitere Maßnahmen mit dem „Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit“ des Bundesfamilienministeriums finanziell gefördert. Zudem bringt das BMG Vertreterinnen und Vertreter verschiedener politischer Ebenen und Sektoren zu einem Runden Tisch „Bewegung und Gesundheit“ zusammen, an dem Prof. Dr. Pfeifer als Vertreter des WHO-Kooperationszentrums teilnimmt. „Ich freue mich, dass das Bundesministerium für Gesundheit mit dem Runden Tisch einen Austausch über politische Sektoren hinweg fördert, und bringe dort gerne unsere vielfältigen Erfahrungen ein. Besonders wichtig ist aus meiner Sicht, bestehende Aktivitäten besser zu vernetzen und Synergieeffekte zu nutzen, beispielsweise durch die Schaffung eines Nationalen Zentrums für Bewegungsförderung“, sagt Prof. Klaus Pfeifer.
Kindergesundheitsbericht der Stiftung offenbart dramatischen Bewegungsmangel
Dass sich unsere Kinder deutlich mehr bewegen sollten, fordern medizinische wie pädagogische Fachkräfte schon seit langer Zeit. Schließlich sollen sich die Kinder gesund entwickeln können. Leider verhallen diese Forderungen meist. Rund 70 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland bewegen sich nach wie vor nicht ausreichend, beklagt die Stiftung Kindergesundheit in ihrem „Kindergesundheitsbericht“. Stattdessen verbringen sie mehr Zeit vor dem Bildschirm, können oft keinen Purzelbaum mehr schlagen und riskieren zu „Couch Potatoes“ zu werden.
„Bewegung ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden eines Kindes von fundamentaler Bedeutung“, unterstreicht der Münchner Kinder- und Jugendarzt Professor Dr. Berthold Koletzko, Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit. „Schon bei Kindern und Jugendlichen und natürlich auch bei erwachsenen Frauen und Männern geht mangelnde körperliche Aktivität mit erheblichen gesundheitlichen Risiken einher. Durch Trägheit begünstigt werden beispielsweise Übergewicht und Adipositas, Typ-2-Diabetes, ein erhöhter Blutdruck und Störungen des Fett- und Blutzuckerstoffwechsels“.
60 Minuten Bewegung am Tag
Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt aus gutem Grund allen heranwachsenden Mädchen und Jungen, sich jeden Tag mindestens 60 Minuten lang mit moderater bis hoher Intensität körperlich zu bewegen, zum Beispiel durch Laufspiele, Klettern, Fahrradfahren oder Schwimmen.
Nur jedes vierte Kind bewegt sich genug!
Dieses wünschenswerte Mindestmaß an Bewegung erreichen in Deutschland laut aktuellen Daten allerdings nur 25 Prozent der Kinder und Jugendlichen, heißt es im „Kindergesundheitsbericht“ der Stiftung. „Das bedeutet: Drei von vier Kindern und Jugendlichen leiden unter einem potentiell gesundheitsgefährdenden Bewegungsmangel!“, betont Professor Dr. Berthold Koletzko. Bundesweiten Studien zufolge sind vier- bis 17-jährige Kinder und Jugendliche während einer ganzen Woche lediglich etwa sechs Stunden körperlich aktiv, berichtet die Stiftung Kindergesundheit. Besonders viele „Sitzenbleiber“ gibt es unter den Teenagern: Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren bewegen sich am wenigsten. Dabei liegt die Zahl der nur gering aktiven Mädchen doppelt so hoch wie die der bewegungsfaulen Jungen.
Mediennutzung verführt zu Trägheit
Die Dauer und Häufigkeit der Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland nimmt schon seit Jahren zu, hat jedoch durch die Covid-19-Pandemie auch zu einer Zunahme an problematischem Medienverhalten geführt, berichtet die Stiftung Kindergesundheit.
Viele Kinder verbringen ihre Freizeit auf dem Sofa. Fernsehen, Computerspiele, Smartphones und Spielekonsolen – die beliebtesten Freizeitbeschäftigungen von Kindern und Jugendlichen verdrängen Sport und außerhäusliche Aktivitäten.
Benachteiligte Kinder am wenigsten aktiv
Neben dem Alter und dem Geschlecht beeinflusst auch der Sozialstatus der Kinder und Jugendlichen das Bewegungsverhalten, heißt es im „Kindergesundheitsbericht“. Kinder und Jugendliche aus Familien mit niedrigerem sozioökonomischen Status bewegen sich weniger als Kinder und Jugendliche aus bessergestellten Familien, zeigen eine deutlich geminderte Lebensqualität und leiden vermehrt unter depressiven Symptomen und psychischen Auffälligkeiten.
Zu den besonders benachteiligten Kindern gehören solche, deren Eltern eine geringe Bildung oder einen Migrationshintergrund haben oder psychisch belastet sind und Kinder in Familien, die auf beengtem Raum leben. Mädchen aus Familien mit niedrigem Sozialstatus sind insgesamt am wenigsten körperlich aktiv.
Programm „TigerKids“ soll Kinder auf die Beine bringen
Allen Kindern und Jugendlichen sollten mehr Möglichkeiten und Räume für Sport- und Bewegungsaktivitäten in Alltag und Freizeit bereitgestellt werden, fordert die Stiftung Kindergesundheit.
Da die Grundlagen für eine gesunde Entwicklung bereits im frühen Lebensalter gelegt werden, hat die Stiftung Kindergesundheit gemeinsam mit der Kinderklinik der Universität München und verschiedenen weiteren Partnern das Präventionsprojekt „TigerKids“ zur Ernährungs- und Bewegungsintervention für Kindertageseinrichtungen entwickelt.
„Unser Programm ‚TigerKids‘ fördert Bewegung und gesunde Ernährung in Kindertageseinrichtungen, um Bewegungsmangel und Übergewicht vorzubeugen“ erläutert Professor Berthold Koletzko: „Es ist wissenschaftlich fundiert und wird mittlerweile von mehr als 2.500 Kindergärten und Kitas genutzt“.
Das Programm „TigerKids“ enthält auch Empfehlungen für die Eltern, wie sie unkompliziert mehr Bewegung in den Alltag ihres Kindes einfließen lassen können. Sie lauten:
Reduktion von Medienkonsum: Konsumieren Sie max. 0,5 bis 1 Stunde Medien am Tag, legen Sie medienfreie Tage fest.
Bewegung im Alltag: Legen Sie Distanzen zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück, nutzen Sie Treppen statt Rolltreppen, beobachten Sie Ihre Schrittanzahl mit Hilfe eines Schrittzählers und vergleichen Sie innerhalb der Familie.
Bewegung leicht gemacht: Kleiden Sie Ihr Kind in bequeme Kleidung, um Bewegung zu begünstigen.
Mehr Kreativität in der Freizeit: Nutzen Sie das Angebot des Sportvereins, gestalten Sie das Wochenende aktiv (z.B. Wandern, Zoobesuch, Spielplatz, Schwimmbad).
Ein gutes Vorbild sein: Beachten Sie, dass Kinder Ihr Verhalten nachahmen. Vermitteln Sie Freude an der Bewegung, spielen und bewegen Sie sich mit.
Das TigerKids-Projekt der Stiftung Kindergesundheit dient mittlerweile in vielen weiteren europäischen Ländern als Modell für die Entwicklung von Präventionsmaßnahmen und wurde bereits vielfach ausgezeichnet.
Giulia Roggenkamp, Stiftung Kindergesundheit
Deutsches Kinderhilfswerk fördert Anschaffung von Bewegungsbaustellen
geschrieben von Redakteur | Dezember 20, 2022
Schulen können sich bis zum 30. November 2022 bewerben
Das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) fördert bundesweit fünf Schulen bei der Anschaffung von Bewegungsbaustellen. Ein Antrag auf Förderung kann bis Ende November online unter https://www.dkhw.de/foerderung/foerderantrag-stellen/ eingereicht werden. Im Dezember werden die fünf Schulen mit dem überzeugendsten Konzept ausgewählt. Der Gesamtwert der Förderungen beträgt 10.000 Euro.
Was eine „Bewegungsbaustelle“ sein soll
Eine Bewegungsbaustelle ist ein von Wissenschaftlern unter pädagogischen, motorischen und gesundheitsfördernden Aspekten entwickeltes, vielseitig einsetzbares Spielgerät. In Kindergärten, Vorschulen und Grundschulen regt es Kinder zum gemeinsamen, intensiven und bewegten Spielen an. Sie machen dabei Bewegungs- und Körpererfahrungen, setzen sich mit verschiedenen Materialien, Formen und Situationen auseinander und erleben in Kooperation mit anderen Kindern Erfolge beim Konstruieren und Bauen. Eine Bewegungsbaustelle besteht aus einfachen Holzbauteilen, die wie überdimensionale Bauklötze zusammensetzbar sind. Sie ist für Kinder zwischen zwei und zwölf Jahren geeignet. Die Kinder entwickeln, konstruieren und erproben damit Spiel- und Bewegungsräume, die immer wieder umgebaut werden können. Die einzelnen Bauteile kann man alleine nur schwer bewegen. Viel mehr Spaß macht es mit anderen zu bauen. Es entstehen dabei Bewegungslandschaften, die vielseitig beklettert und bespielt werden können.
Wer jetzt noch immer kein Bild (wir haben keines bekommen) vor sich hat, sollte den Begriff „Bewegungsbaustelle“ im Internet einfach mal über eine der gängigen Suchmaschinen suchen. Viele Kindergarten- und Schulausstatter bieten hier komplette System an. Diese sind aber nur in seltenen Fällen wikrlich notwendig, da die meisten Schulen schon etliche Gerätschaften im eigenen Fundus haben.
Spiel und Bewegung sind existenziell
„Spiel und Bewegung sind existenziell für ein gesundes Aufwachsen und grundlegende Lern- und Bildungsprozesse. Beim bewegten Spiel sammeln Kinder vielfältige Erfahrungen. Durch diese lernen sie, in bestimmten Situationen schnell und individuell reagieren zu können. Bewegung ist dabei weit mehr als Sport, sie ist ein Grundbedürfnis und Motor einer körperlichen und geistigen Entwicklung. Dabei fördert eine Bewegungsbaustelle nicht nur die Motorik, sondern ebenso die Kreativität und die geistigen Fähigkeiten der Kinder. Denn wer rückwärts balancieren kann, kann auch rückwärts rechnen. Damit werden also die Spielfreude von Kindern und ihre gesunde Entwicklung gleichermaßen unterstützt“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des DKHW.
Kinder bewegen sich zu wenig
Kinder bewegen sich in Deutschland viel zu wenig. So stellt die KiGGS-Studie des Robert Koch-Instituts fest, dass über 70 Prozent der Kinder nicht die von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlenen Mindestanforderungen von täglich einer Stunde mäßiger bis intensiver Bewegung erfüllen. Die nationalen Bewegungsempfehlungen von 2014 gehen sogar weit über diese Werte hinaus: Je nach Alter werden bis zu 180 Minuten Bewegung pro Tag empfohlen. Die Folgen des Bewegungsmangels sind vielfältig: Adipositas, Haltungsschäden, motorische Defizite, Verhaltensauffälligkeiten, Konzentrationsstörungen sowie körperliches und seelisches Unwohlsein. Die Corona-Pandemie hat den Bewegungsmangel noch verstärkt, insbesondere im 2. Lockdown haben sich die Kinder und Jugendlichen zu wenig bewegt. Eine der Folgen: 16 Prozent mehr übergewichtige Kinder.
Zur Sicherstellung einer ausreichenden Bewegungsförderung für Kinder sind hier neben den Familien und Sportvereinen insbesondere die Bildungseinrichtungen gefragt. Besonders sie können und sollten versuchen, den alltäglichen Bewegungsmangel durch das lange Sitzen in der Schule und vor dem Computer auszugleichen. Am besten mit der Förderung von spielerischen Bewegungsmaßnahmen im Freien, beispielsweise im Rahmen von Konzepten wie der bewegten Schule oder der bewegten Hofpause. Hier kann eine Bewegungsbaustelle unterstützend eingesetzt werden.
Betreuungs- und Bildungseinrichtungen können sich beim Präventionsprogramm der DAK und der fit4future foundation bewerben
Die DAK-Gesundheit und die fit4future foundation, des früheren Finanzchefs und Aufsichtsratsmitglieds der METRO AG Dr. Hans-Dieter Cleven, wollen die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen von der Kita bis zum Schulabschluss unterstützen: Nach den Sommerferien 2022 startet das gemeinsame Präventionsprogramm fit4future an Kitas und Schulen.
Die Initiative wurde inhaltlich und methodisch weiterentwickelt und nimmt nun auch Einrichtungen in sozialen Brennpunkten in den Fokus. Ziel ist es, Kitas und Schulen in einem zweijährigen Programm die Fähigkeit zu geben, nachhaltig und selbstständig ein gesundheitsförderliches Umfeld für Kinder und Lehrkräfte gleichermaßen zu schaffen. Damit reagiert die Krankenkasse auch auf negative Gesundheitsfolgen in der Pandemie wie Bewegungsmangel oder Ernährungsprobleme. Seit dem Start des Präventionsprogramms im Jahr 2016 nahmen mehr als 1,2 Millionen Kinder und Jugendliche an über 3.100 Einrichtungen an fit4future teil.
Mehr Depressionen und Essstörungen durch die Pandemie
Mehrere aktuelle Studien der DAK-Gesundheit zeigen, dass sich in der Pandemie einzelne Gesundheitsprobleme deutlich verschärft haben. So gibt es zum Beispiel in den vergangenen zwei Jahren eine deutliche Zunahme von Depressionen und Essstörungen bei Mädchen oder von starkem Übergewicht bei Jungen.
„Mit dem Projekt fit4future reagieren wir darauf und stärken die Gesundheitsvorsorge der Kinder und Jugendlichen schon im Kindergartenalter“, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. „Körperliche Aktivität ist ein unverzichtbarer Motor für die soziale und emotionale Entwicklung. Deshalb bringen wir Bewegung wieder in den Alltag vieler Kinder und Jugendlichen zurück – gerade in sozialen Brennpunkten. Die Neuauflage von fit4future ist passgenaue Hilfe zur Selbsthilfe an unseren Schulen und Kitas.“
Prof. Dr. Ingo Froböse sieht Bewegungsmangelpandemie
Unterstützt und wissenschaftlich begleitet wird fit4future von Prof. Dr. Ingo Froböse, Professor der Deutschen Sporthochschule Köln und Leiter des Lehrstuhls für Prävention und Rehabilitation im Sport: „Wir haben in Deutschland auch eine Bewegungsmangelpandemie: Seit vielen Jahren beobachten wir, dass Kinder und Jugendliche viel zu wenig körperlich aktiv sind. Das ist dramatisch. Kinder bleiben nur gesund, wenn sie sich frühzeitig bewegen. Wer sich heute keine Zeit für seine Gesundheit nimmt, wird sich irgendwann viel zu früh viel Zeit für seine Krankheit nehmen müssen.“
Schaffung einer nachhaltig gesunden Lebenswelt
Um die teilnehmenden Einrichtungen nachhaltig auf dem Weg zu einer gesünderen Schule beziehungsweise Kita zu begleiten, wurde fit4future umfassend weiterentwickelt und optimiert. Das Ziel: Eine schrittweise und bedürfnisorientierte Begleitung, um eine nachhaltig gesunde Lebenswelt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu schaffen. Schwerpunkte sind die Handlungsfelder Bewegung, ausgewogene Ernährung, psychische Gesundheit und geistige Fitness sowie Suchtprävention. Das Programm steht nun Heranwachsenden von drei bis 19 Jahren zur Verfügung – egal ob Kita, Grundschule oder weiterführende Schule. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf Einrichtungen in sozialen Brennpunkten, die gezielt akquiriert werden.
Aktive Mitgestaltung und bedarfsorientierte Angebote
Die Neuauflage der Initiative bietet zahlreiche analoge und digitale Materialien wie Aktionskarten, Angebotsplanungen oder zielgruppengerechte Video- und Audiodateien. Die digitalen Angebote werden den teilnehmenden Einrichtungen auf einer geschützten digitalen Gesundheitsplattform zur Verfügung gestellt.
Neben diesen Inhalten erhalten die Schulen und Kitas in Seminaren und Workshops fachliches Wissen und praxisorientierte Kompetenzen, um Gesundheitsförderung im Alltag zu etablieren. Ziel ist eine nachhaltige Sensibilisierung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für einen gesunden Lebensstil auch nach Abschluss des neuen Programms. Die Einrichtungen können die erlernten Maßnahmen somit selbst langfristig und eigenständig umsetzen.
Dr. Florian Kreuzpointner, Projektleiter fit4future, erklärt: „Es gibt auf dem deutschen Markt aktuell kein Präventionsprogramm, das in seiner strukturellen Ausrichtung über die Lebenswelten und Handlungsfelder so umfassend ist wie fit4future. Aus der Sicht der Gesundheitsförderung liegt der primäre Fokus auf den Kindern und Jugendlichen, doch auch die Erwachsenen werden mit eingebunden. Denn ganz gleich, ob pädagogisches Personal oder Eltern – sie alle müssen selbst gesund und zufrieden sein, um der nächsten Generation als Vorbild und Wegbegleitung zur Seite zu stehen.“
Wissenschaftlich begleitet und evaluiert
Die positiven Effekte von fit4future sind wissenschaftlich belegt: Forscherinnen und Forscher der Technischen Universität München (TUM) beobachteten im Verlauf der ersten vier Projektjahre signifikante Verbesserungen, beispielsweise bei körperlicher Aktivität, Konzentrationsfähigkeit und im Ernährungsverhalten der teilnehmenden Grund- und Förderschulkinder. Prof. Dr. med. Martin Halle, Ordinarius für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin an der Medizinischen Fakultät der TUM und wissenschaftlicher Beirat von fit4future, erläutert: „Wir haben durch fit4future auch in den evaluierten Kita-Einrichtungen Verbesserungen im Bewegungsangebot und einen Rückgang des Konsums von zuckerhaltigen Getränken festgestellt. Positive Veränderungen gab es ebenso bei der Umsetzung von Stressbewältigungsstrategien. Deshalb ist unser Programm so wichtig – je früher Prävention startet, desto langfristiger sind die Effekte.“
Über fit4future
Mehr Bewegung, ausgewogene Ernährung, eine Verbesserung der psychischen Gesundheit und geistigen Fitness, ein verantwortungsvoller Umgang mit Suchtmitteln und die Entwicklung einer gesundes Lebenswelt von Kita bis Schule – das sind die Ziele der bundesweiten Präventionsinitiative fit4future von DAK-Gesundheit und der fit4future foundation. Von der wissenschaftlich entwickelten und fortlaufend evaluierten Initiative profitieren seit 2016 Kinder und Jugendliche von drei Jahren bis zum Schulabschluss in drei eigenständigen Programmen: Zunächst Kinder von Grund- und Förderschulen, mit dem Schuljahr 2019/20 konnten erstmals Schülerinnen und Schüler von weiterführenden Schulen teilnehmen und seit 2020 gibt es fit4future auch für Kindertagesstätten. Nach den Sommerferien 2022 startet die weiterentwickelte Neuauflage der drei Programme und begleitet die Teilnehmenden in drei Kohorten (Start: 2022, 2023, 2024) bis Ende 2026 auf ihrem Weg zu einer gesünderen Schule bzw. Kita. Mehr Informationen und Bewerbung für das Programm: https://fit-4-future.de
Quelle: Pressemitteilung DAK
Mehr Bewegung hilft Kinderunfälle zu vermeiden
geschrieben von Redakteur | Dezember 20, 2022
Kostenlose Broschüre der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. hilft Eltern und pädagogischen Fachkräften
Kinder wollen laufen, klettern, hüpfen und springen, sie haben Freude daran, so richtig aus der Puste zu kommen. Wie wichtig es ist, dass sie sich ausreichend bewegen, zeigen die Folgen der Pandemie. Kontaktbeschränkungen, Lockdowns und Homeschooling haben viele Mädchen und Jungen in ihrem Bewegungsdrang eingeschränkt. „Je mehr sich die Jüngsten bewegen, desto sicherer können sie sich und ihre körperlichen Fähigkeiten einschätzen. Kinder, die sich häufig und regelmäßig bewegen, sind geschickter und routinierter in ihren Bewegungsabläufen. Das mindert das Risiko für Unfälle“, erläutert Prof. Stefanie Märzheuser, Präsidentin der BAG und Direktorin der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie, Universitätsmedizin Rostock.
Bewegungsdrang unterstützen
Durch die pandemiebedingten Probleme wird es noch dringender, die Bewegungsförderung in den Fokus zu rücken. Dabei spielen zwei Perspektiven eine entscheidende Rolle: Einerseits geht es darum, Eltern, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie die Öffentlichkeit zu motivieren, den kindlichen Spaß an Bewegung und Sport zu fördern und ihre körperliche Aktivität zu steigern. Andererseits können die Adressaten ihr Wissen über sichere Bewegungs- und Sportangebote vertiefen, um die Risiken für Unfälle zu verringern.
Immer mehr Kinder zeigen deutlich, dass es ihnen an Bewegung mangelt. Damit fehlt ihnen jedoch das wesentliche Element für Entwicklung und Wachstum. Deshalb stellen die zahlreichen Bewegungsübungen und -spiele in diesem Buch unserer bewegungsarmen und reizüberfluteten Welt etwas entgegen. Dafür realisierte Dr. Gabriela Falkenberg-Gurges mit ihren Student:innen ein Projekt. Die Resultate, erprobt und überarbeitet, stehen hier zur Verfügung. Die dabei entwickelten Bewegungsangebote bilden die Grundlage für die in diesem Buch vorgestellten Spiel- und Körpererfahrungen.
„Erstmals kennen wir die Zahlen: Eine von uns durchgeführte repräsentative Befragung ergab, dass sich über eine Million Kinder in zwölf Monaten bei Sport und Bewegung so schwer verletzten, dass sie ärztlich behandelt werden mussten. Das Verletzungsrisiko liegt damit in Deutschland höher als bei unseren deutschsprachigen Nachbarn. Rund 85 Prozent der Unfälle hätten sich vermeiden lassen, so eine weitere Erkenntnis unserer Studie. Vielfältige Bewegungserfahrungen in Kombination mit konkreten präventiven Maßnahmen, z. B. das Tragen von Schutzausrüstungen und die Entwicklung der Risikokompetenz können die Zahl der Verletzungen von Kindern deutlich senken“, sagt Claus Weingärtner, Vorstand der Stiftung „Sicherheit im Sport“.
Und für die Deutsche Turnerjugend erläutert Vorstandsmitglied Friederike Holfeld: „Regelmäßiges und vielfältiges Bewegen wirkt sich darüber hinaus positiv auf die gesamte körperliche, geistige und emotionale Entwicklung von Kindern aus. Durch das Herausbilden der motorischen Grundlagen lernen Kinder sich und ihre Umwelt besser kennen, wodurch ein sicheres und gesundes Aufwachsen ermöglicht wird.“
Kostenlose Broschüre „Bewegung und Sport – aber sicher!“
Gemeinsam mit beiden Partnern gibt die BAG die kostenlose Broschüre „Bewegung und Sport – aber sicher!“ für Eltern sowie Multiplikator:innen heraus. Sie kann hier bestellt werden und wird über Kinderarztpraxen vertrieben.
In Deutschland lebten im Jahr 2019 ca. 11,39 Millionen Kinder unter 15 Jahren, von denen ungefähr 1,88 Millionen bei einem Unfall so heftig verletzt wurden, dass sie einen Arzt aufsuchen mussten. Fast zwei Drittel der Unfälle waren Stürze. „Viele Unfälle können durch Bewegungssicherheit der Kinder vermieden werden. Der Kindersicherheitstag 2022 ist ein wichtiger Tag, um zusammen mit starken Partnern auf das Thema Bewegungsförderung und Unfallprävention aufmerksam zu machen“, erläutert Prof. Stefanie Märzheuser.
Über die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V.
Die BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V. informiert über die Verhütung von Kinderunfällen, gibt zahlreiche Broschüren zur Kindersicherheit heraus und veranstaltet Fortbildungen. Unterstützt durch verschiedene Bundesministerien und weitere Institutionen setzt die BAG sich dafür ein, Kinderunfälle zu reduzieren und innovative Präventionsmaßnahmen für Heim und Freizeit sowie Kooperationen auf nationaler und internationaler Ebene voranzubringen.
Quelle: Karoline Becker/BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V.
Körperliche Fitness verbessert Konzentration und Lebensqualität
geschrieben von Redakteur | Dezember 20, 2022
Studie der TU-München belegt positive Wirkung von Bewegung und Sport auf Kinder
Regelmäßige Bewegung hält Kinder gesund und macht sie fit für die Schule. Die Vorteile von Sport sind in zahlreichen Studien belegt. Neu ist der Nachweis des Zusammenhangs von körperlicher Fitness, Konzentration und gesundheitsbezogener Lebensqualität von Grundschulkindern, den ein Forschungsteam der TU München jetzt erbracht hat.
An der Studie beteiligten sich 3285 Mädchen und 3248 Jungen aus dem Berchtesgadener Land. Die Schlüsselkriterien, körperliche Kraft und Ausdauer, Konzentrationsfähigkeit und die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurden von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nach international standardisierten Testverfahren bestimmt.
Es ist wichtig, Kinder frühzeitig motorisch zu fördern
Die Studienergebnisse zeigen: Je besser die Fitness der Kinder ist, umso besser können sie sich konzentrieren und umso höher ist auch ihre gesundheitsbezogene Lebensqualität. Dabei schnitten die Jungen bei den Fitnesstests besser ab, während die Mädchen bei den Konzentrations- und Lebensqualitätswerten überlegen waren.
Immer mehr Kinder zeigen deutlich, dass es ihnen an angeleiteter Bewegung mangelt. Bewegung jedoch ist wesentliches Element für Entwicklung und Wachstum – und sie ist Bedürfnis der Kinder. Deshalb muss unserer bewegungsarmen und reizüberfluteten Welt etwas gegenübergestellt werden: sinnvolles und sinnenvoll bewegtes Spiel! Genau damit befasst sich dieses Buch. Dr. Andrea Falkenberg-Gurges realisierte mit ihren StudentInnen ein Projekt, welches sich mit der Lösung dieses Problems beschäftigte. Die Resultate, erprobt und überarbeitet, stehen hier zur Verfügung. Die dabei entwickelten Bewegungsangebote bilden die Grundlage für die in diesem Buch vorgestellten Spiel- und Körpererfahrungen.
Gleichzeitig erreichten übergewichtige und fettleibige Kinder bei allen Tests für die körperliche Fitness signifikant schlechtere Ergebnisse als unter- oder normalgewichtige Kinder. Insbesondere bei den adipösen Kindern waren auch die Werte für die gesundheitsbezogene Lebensqualität insgesamt, körperliches Wohlbefinden, Selbstwertgefühl sowie das Wohlbefinden in Freundschaften und Schule deutlich vermindert.
Sport fördert Sprung aufs Gymnasium
Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie: „Grundschulkinder mit einer guten körperlichen Fitness und Konzentrationsfähigkeit schaffen eher den Sprung auf das Gymnasium“, sagt Prof. Renate Oberhoffer-Fritz, Inhaberin des Lehrstuhls für Präventive Pädiatrie und Dekanin der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften.
„Umso wichtiger ist es, Kinder frühzeitig motorisch zu fördern, weil sich damit auch die Entwicklung der geistigen Fitness positiv beeinflussen lässt“, sagt Prof. Oberhoffer-Fritz. Um hierfür flächendeckend ein geeignetes Angebot zu schaffen, sei ein Zusammenwirken von Eltern, Schulen, Gemeinden und Sportvereinen wichtig.
Ein Jahr Mitgliedschaft im Sportverein geschenkt
Dr. Thorsten Schulz, Leiter des Studienteams an der TUM ergänzt: „Die Studienergebnisse waren für das Landratsamt Berchtesgadener Land unter anderem auch ein Anlass, seit 2019 allen Erstklässlerinnen und Erstklässlern der Region ein Jahr Mitgliedschaft in einem Sportverein zu schenken. Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie verschiedene Akteure zusammenarbeiten und Kinder zum Sport motivieren und verhelfen können.“
Die Daten wurden auf Basis international anerkannter und standardisierter, altersgerechter Tests erhoben. So wurden körperliche Kraft und Ausdauer nach den Kriterien der FitnessGram-Leitlinien gemessen, die Konzentrationsfähigkeit wurde mit dem d2-R Test bestimmt und die gesundheitsbezogene Lebensqualität (health related quality of life, HRQOL) anhand des KINDL Fragebogens.
Die Studie wurde in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Deklaration von Helsinki durchgeführt und von der örtlichen Ethikkommission genehmigt.In einer weiteren Studie untersuchte das Forschungsteam auch ältere Kinder und Jugendliche auf weiterführenden Schulen. Für diese Daten ist eine weitere wissenschaftliche Veröffentlichung geplant.
Dr. Andreas Battenberg Corporate Communications Center, Technische Universität München
Gefühl bis in die Fingerspitzen
geschrieben von Redakteur | Dezember 20, 2022
Lernen über die Sinne
Wir lernen über unsere Sinne. Sie ermöglichen es, die für alle Erfahrungen nötigen Eindrücke von Umwelt und eigenem Körper wahrzunehmen und zu verarbeiten. Schon im Mutterleib reagiert der Fötus auf Außenreize, vor allem durch den taktilen Hautreiz und durch das vestibuläre System, das über Lage und Druckverhältnisse Auskunft gibt. Diesen Sinnesempfindungen in der ersten Lebensphase wird eine entscheidende Bedeutung, nicht nur für den sensorischen, sondern auch für den kognitiven und sozial-emotionalen Bereich, zugeschrieben.
Motorische Aktivitäten sind Voraussetzung für Sinnesreize
Um die Sinnesreize aufzunehmen und ohne Störungen zu speichern, sind motorische Aktivitäten unersetzliche Bedingung. Ein Kind ist von Anfang an bewegungsfreudig. Es untersucht ganzheitlich, mit all seinen Sinnen und körperlichen Möglichkeiten die Umwelt, differenziert sie und erschließt sie sich im Laufe seiner Entwicklung. Kindliche Bewegungen sind am Anfang ungenau und unkoordiniert. Sie werden erst im Zuge der Entwicklung und durch ständiges Üben sparsam und genau, also ökonomisch und präzise.
Im Vorschulbereich lässt sich die Bedeutung für die Entwicklung an vier Faktoren deutlich machen:
a ) aus biologischer Sicht, also für den Muskel- und Skelettapparat, liegen im Alter von 3 bis 6 Jahren wichtige Wachstums- und Entwicklungsabschnitte, die durch Bewegungsschulung entscheidend beeinflusst werden können.
b ) auf psychologischer Ebene sind die Wechselwirkungen des Körperlich-Motorischen mit dem Geistig-Seelischen sicherlich unzweifelhaft. Bewegungsgeschickte Kinder können sich besser in ihrer Umwelt zurechtfinden, was sich wiederum positiv auf das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein auswirkt.
c ) die kognitive oder intellektuell geistige Entwicklung wird entscheidend über frühere Bewegungserfahrungen gesteuert. Nur in der mtorischen Auseinandersetzung mit der Umwelt können sich geistige, also Denkentwicklungen vollziehen.
d ) auch die soziale Entwicklung ist nicht unabhängig von der motorischen. Motorisch ungeschickte Kinder haben in der Kinder- und Erwachsenenwelt mehr Schwierigkeiten, sie stoßen eher auf Ablehnung und dies wiederum wirkt sich negativ auf die motorische Entwicklung aus, da das Kind wichtige neue Bewegungsanregungen, zum Beispiel durch das Gruppenspiel und die aktive Auseinandersetzung mit seiner Umwelt nur schwerlich und unzureichend erfährt.
Stetiges Wiederholen und Ausprobieren
Wir brauchen also grundsätzlich Wahrnehmungsfähigkeiten und koordinative Leistungen für das Erlernen von Bewegungen. Für beide Teile sind Wachstum und Reifung wesentlich, jedoch ebenso wichtig ist das Einüben und beständige Wiederholen und Ausprobieren dieser Fähigkeiten. Das Vorschulalter nimmt hier als frühes Lernalter eine wichtige Stellung ein, damit solche Bewegungserfahrungen gemacht werden können.
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!“
Gelingt es in dieser frühen Phase vielfältige Anreize zu geben und so eine ganzheitliche, sinnvolle und sinnenvolle Basis zu schaffen, ist dies eine gute Voraussetzung für jedes Kind, sich den zukünftigen Aufgaben und Anforderungen, nicht nur für das Bewegungslernen, gewachsen zu fühlen.
Dies gilt zunächst für den Schritt ins Schulleben. Die ungewohnt vielen kognitiven Leistungen, die Konzentration und Kooperation sind deutlich leichter zu bewältigen, wenn man sich in seinem und mit seinem Körper wohl fühlt und Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und das Können oder die Bereitschaft hat, gerne diese vielen neuen Herausforderungen zu meistern.
GLEICHGEWICHT (Fähigkeit) BALANCIEREN (Tätigkeit)
Ist es nicht beeindruckend, wenn sich Seiltänzer scheinbar mühelos auf dem dünnen Drahtseil bewegen und dabei noch Kunststücke vorführen, oder wenn Artisten sich und unterschiedliche Geräte ausbalancieren? Geschicklichkeit alleine reicht für diese „hohe Kunst“ nicht aus. Ein besonderes Maß an Gleichgewichtsvermögen kommt hinzu.
Aber nicht nur Artisten sind bei ihrer Arbeit auf diese Fähigkeit angewiesen. Auch in der Alltagsmotorik spielt das Gleichgewicht eine wesentliche Rolle. Wir nutzen die Gleichgewichtssicherung im Stand und in der Fortbewegung, um uns gegen die Schwerkraft aufzurichten. Selbst ungemütliche, unsichere und kippelige Haltungen können wir einnehmen, ohne umzufallen. Das erfordert komplexe motorische und sensorische Leistungen, die zum einen durch Entwicklung und Reifung des Menschen entstehen, zum anderen aber durch vieles und abwechslungsreiches Üben erlernt werden. Das Gleichgewicht kann auf sehr verschiedene Arten erfahren werden. Wir können einen Gegenstand oder unseren Körper im Gleichgewicht halten, wobei der Körper sich dabei in einer bestimmten Position befinden kann oder aber bewegt wird. Dementsprechend unterscheidet die Fachliteratur das Objektgleichgewicht (wie es beim Jonglieren mit Bällen erforderlich ist), das statische Körpergleichgewicht (etwa auf einem Bein oder im Handstand stehen) und das dynamische Gleichgewicht (zum Beispiel über ein Seil balancieren). Hierbei kann die Unterstützungsfläche, z. B. der Boden oder das Balanciergerät, wie die umgedrehte Bank, feststehen. Dann spricht man von stabilen Unterstützungsflächen. „Wackelt“ die Unterstützungsfläche wie beim Wackelteller, dann wird sie als labil bezeichnet.
Alle drei vorgestellten Teilfähigkeiten sollten beim Spielen und Üben mit den Kindern berücksichtigt werden.
Generell sollte darauf geachtet werden, dass barfuß geübt wird, damit die Fußmuskulatur beim Halten des Gleichgewichts und Erspüren des Untergrunds eingesetzt werden kann. Außerdem sollte der methodische Leitsatz „vom Leichten zum Schweren“ beachtet werden. Das bedeutet in diesem Fall: von breiten zu schmalen und von niedrigen zu hohen Balanciergeräten.
DER ZAUBERER GEHT UM
Alle Kinder laufen durch den Raum. Der Zauberer (Spielleiter) gibt den Hinweis, sich sehr achtsam und aufmerksam zu bewegen, um ein Zusammenprallen mit anderen Kindern zu vermeiden. (Hierbei wird gleichzeitig die räumliche Orientierungsfähigkeit angesprochen!) Bei einer vorher fest gelegten „Zauberformel“ bleiben die Kinder sofort bewegungslos stehen, wie „verzaubert“, und zwar in der Position, in der sie sich gerade befinden. Zauberformeln sind entweder akustische Signale, wie eine Rassel oder Handtrommel (womit auch die gesamten Laufbewegungen der Kinder begleitet werden können) oder optische Signale, wie Farbkarten oder Handzeichen. Es kann natürlich auch ein „echter“ Zauberspruch gesprochen werden. Nach einigen Sekunden wird der „Zauber“ durch ein vorbestimmtes Signal von den Kindern genommen und das Spiel kann weitergehen.
Der Zauberer gibt Bewegungen und Haltungen vor, die von den Kindernausgeführt werden. Dies können Bewegungsarten sein, wie:
vorwärts, rückwärts und seitwärts laufen, hüpfen, federn,
laut und leise laufen, schnell und langsam laufen, schleichen,
auf allen Vieren krabbeln oder ähnliches.
Andere „Verzauberungen“ (eingefrorene Positionen) sind eher statisch, wie:
auf einem Bein stehen,
im Hochzehenstand verharren,
in der Hocke kauern,
mit beiden Händen den Boden berühren,
mit einer Hand und einem Fuß Bodenberührung haben,
sich hinsetzen oder hinlegen,
ein Knie zum Ellbogen führen oder desgleichen mehr.
Als „Herr aller Tiere“ kann der Zauberer die Kinder in bekannte Tiere verwandeln, die dann in Bewegungen und Geräuschen nachgeahmt werden müssen. Diese Variante schult eher andere Teilaspekte der Koordination als unbedingt das Gleichgewicht, ist aber immer eine willkommene Abwechslung.
JONGLEURE UND AKROBATEN
Zum Balancieren eignen sich ziemlich viele Geräte und Materialien. Sehr einfach ist es, einen Luftballon auf der Hand zu balancieren. Schwieriger wird es, wenn er auf dem Handrücken, dem Arm, der Schulter, der Stirn, dem Kinn, dem Knie, dem Fuß, auf einem Finger oder gar auf der Nasenspitze balanciert werden soll.
Ebenso können verschieden große Bälle, Papprollen, Sandsäckchen, Tannenzapfen, Tücher, Plastikteile balanciert werden. Mit Stäben oder Doppelklöppeln wird es noch schwieriger.
Dazu kann noch eine Fortbewegung oder eine bestimmte Haltung angegeben werden, etwa sich während des Balancierens hinsetzen oder drehen, auf einem Bein stehen oder einem anderen Kind die Hand geben …
IM LAND DER SPUREN
Der zur Verfügung stehende Raum wird zum „Spurenland“. Dazu verwandeln sich seine vorhandenen Linien oder Geräte zu Balanciermöglichkeiten.
Bodenmarkierungen oder Linien im Raum, vielleicht auch Spielfeldabgrenzungen, bieten einfache Balancieranregungen. Sollten diese nicht vorhanden sein, sind sie schnell durch Kreidestriche oder dünne Seilchen herzustellen.
Seilchen eignen sich besonders, da sich damit nicht nur gerade Linien legen lassen, sondern die Kinder können Fantasiegebilde (Kreise, Achten, Schnecken, Dreiecke u. s. w.) formen und diese neuen Spuren zum Balancieren nutzen.
Mit den bei der Übung „Der Zauberer geht um“ (vgl. S. 24) genannten Bewegungsformen ist das Spurenland auf leichtere oder schwerere Art zu durchforschen.
Weitere Balanciergeräte wie Reifen, lange Teppichbodenstreifen, zusammengefaltete Wolldecken oder andere Materialien machen den Spurentanz noch spannender. Dabei muss nur darauf geachtet werden, dass die Kinder nicht ausrutschen oder sich verletzen können.
In einer Spielphase sollte das Balancieren mit geschlossenen Augen unbedingt eingebaut werden. Es mobilisiert alle anderen Sinne in erhöhtem Maße und lässt die Füße viel bewusster den Untergrund erspüren. Selbst einmal ausprobieren, es ist gar nicht so einfach!
SEILTÄNZER UND CO.
Während des Balancierens können weitere Anreize gegeben werden, die den Spaß und die Ausdauer beim Üben erhöhen. Hierfür einige Beispiele: Auf ein Zeichen nehmen die Kinder bestimmte Positionen ein.
Damit wird dann gleichzeitig das statische Gleichgewicht gefördert (vgl. Zaubererspiel). Geübtere Kinder können zusätzlich Gegenstände balancieren, etwa einen Stab quer vor den Körper halten, wie es die „richtigen“ Seiltänzer vormachen. Sie können auch einen Ball, einen Luftballon, Tennisringe oder andere Gegenstände vor, hinter und neben dem Körper transportieren; schwierig wird es, wenn ein Ball mit beiden Händen über dem Kopf getragen wird oder ein Tischtennisball auf einer Zeitung mit beiden Händen gehalten wird. Weitere Ideen haben hier Platz.
Die Bewegungsaufgabe lässt sich auch verändern, indem „Hindernisse“ in den Weg gelegt werden. Dies können Bälle sein, die auf Tennisringen liegen, damit sie nicht unkontrolliert wegrollen, aber auch gehaltene Stäbe oder Reifen (waagerecht oder senkrecht gestellt), die zum Übersteigen / Unterdurchkriechen anregen.
BÄNKE, NICHT NUR ZUM SITZEN
All diese Ideen sind auch für das Balancieren auf Bänken geeignet. Zu Anfang wird die breite Seite genutzt, wenn die Kinder sicherer sind, sollten die Bänke umgedreht werden.
Doch zuerst einige kleine Spielideen. Sie eignen sich zum Erwärmen und Einstimmen, helfen aber auch zwischendurch, die Konzentration wieder auf das Balancieren zu lenken.
Möglichst viele Kinder sollen gemeinsam auf einer Bank stehen.
Es werden zwei Gruppen gebildet, jede hat eine Bank zur Verfügung (max. 8 Kinder an einer Bank).
Welche Gruppe kann am längsten auf der Bank stehen, ohne herunterzufallen? Dabei stehen die Kinder einmal hintereinander und einmal nebeneinander.
Können sie dann noch in die Hocke oder in den Hochzehenstand gehen, vielleicht sogar auf einem Bein stehen?
KLEINE STAFFELSPIELE
Größere und geübtere Kinder können auch einen Ball oder Luftballon von einem zum anderen geben. Es geht von vorn nach hinten über Kopf, durch die Beine, im Wechsel oder als Acht um den Körper. (Hierfür eventuell vorher um die Bänke kleine Turnmatten legen, damit das „Runterpurzeln“ nicht weh tut!)
PUDDING IN DEN BEINEN
Bisher ist das Spielen mit dem Gleichgewicht zwar immer schwieriger geworden, aber die Kinder hatten zumindest noch „festen“ Boden unter den Füßen. Dies ist bei den nachstehenden Beispielen nicht mehr der Fall. Aus der „stabilen Unterstützungsfläche“ des Bodens und der Geräte wird nun eine „labile“. Hier muss das Kind sein Gleichgewicht ständig neu herstellen. Das kann nur gelingen, wenn die Muskulatur jedes „Wackeln“ schnell ausgleicht. Es ist also neben dem Gespür und Gefühl für das Gleichgewicht auch eine intensive Muskelschulung.
Die Wackelteller, Sport- oder Therapiekreisel werden häufig in der Haltungserziehung, zu therapeutischen Zwecken oder in der Psychomotorik eingesetzt: Aus der Physiomotorik kommen auch die Pedalos. Mittlerweile haben sie sich aber als Spielgerät im Kindergarten und in der Grundschule bewährt und sind aus einer abwechslungsreichen Bewegungsschulung nicht mehr wegzudenken. Die Pedalos gibt es in verschiedenen Ausführungen. Diejenigen, die nur zwei Rollen und schmale Stege haben, sind schwerer zu fahren als solche mit einem Fußbrett und vier Rollen. Dazu gibt es noch größere Geräte, die mehrere Kinder gleichzeitig befahren können.
Zunächst einige Ideen für die Sport- oder Therapiekreisel
Sie werden zuerst mit der flachen Seite auf den Boden gelegt und die Kinder versuchen, auf der runden Seite zu stehen.
Danach werden die Kreisel umgedreht, diese neue Herausforderung an die Gleichgewichtsfähigkeit kann zunächst im Sitzen ausprobiert werden. Dabei können im ersten Schritt die Füße am Boden Stabilität bieten, eine sinnvollere Aufgabe ist es, einen Fuß oder beide Füße vom Boden ab zu heben, geschulten Kindern gelingt es sogar die angehobenen Beine zu strecken.
Die Kinder sitzen im Schneidersitz auf dem Kreisel. Können sie sich dabei langsam drehen?
Auf dem Gerät können sie auch liegen. Es geht in der Bauchlage oder Rückenlage. Dabei versuchen sie mit Händen und Füßen zu winken, sich zu drehen oder Schwimmbewegungen zu machen.
Die Kinder knien auf dem Wackelteller. Zuerst helfen die Hände noch, das Gleichgewicht zu halten, dann sollten die Hände weder den Kreisel noch den Boden berühren. Es können eher Gegenstände (Luftballons, Tücher etc.) gehalten oder zum vorsichtigen Spielen genutzt werden.
Die Kinder stellen sich auf die Kreisel; zuerst beidbeinig, dann einbeinig, zuletzt probieren sie viele verschiedene andere Positionen aus.
Aus dem Stand auf den Geräten gehen die Kinder langsam in die Hocke und stehen wieder auf.
Mehrere Wackelteller liegen hintereinander. Darüber soll vorsichtig balanciert werden.
Ideen mit den Pedalos
Zum Ausprobieren sollten die Kinder erst nur mit den Händen das Pedalo fortbewegen (hier eignen sich die mit den schmalen Stegen). Danach kann im Knien gefahren werden (dazu werden die größeren Pedalos mit vier Rollen gebraucht).
Das Fahren im Stand sollte am Anfang nur mit Hilfe eines Erwachsenen geübt werden, wenn keine Stützhilfen angebracht sind. Nach einiger Übungszeit reichen Stäbe als Stützhilfe, die in die Hand genommen werden. Ein sehr reizvolles, aber betreuungsintensives Spielgerät!
Haben die Kinder erst einmal „den Bogen“ heraus, wird das Pedalo fahren eine reine Freude und ist auch selbstständig gut zu beherrschen.
Dr. Gabriela Falkenberg-Gurges Gefühl bis in die Fingerspitzen Körpererfahrung in Kindergruppen Burckhardthaus-Laetare ISBN: 978-3-944548-10-4 Taschenbuch, 96 Seiten 14,95 € Mehr auf www.oberstebrink.de
Das rhythmische Prinzip von Ruhe und Kraft
geschrieben von Redakteur | Dezember 20, 2022
Drei Spiele zu Bewegung und Rhythmus von Dr. Charmaine Liebertz
Das rhythmische Prinzip von Ruhe und Kraft findet sich überall in unserem Alltag, sei es in der Musik, der Beobachtung von Naturphänomenen oder dem täglichen menschlichen Umgang. Kinder lernen hier spielend ein inneres Gleichgewicht kennen.
Lebende Buchstaben und Zahlen
Die Kinder gehen oder hüpfen im Kreis, bis ein vereinbartes Signal (z. B. Klangschale) ertönt. Der Spielleiter hält ein großes Blatt aus Papier oder Karton in die Höhe. Darauf ist eine Zahl oder ein Buchstabe gezeichnet. Die Kinder bilden mit ihrem Körper stehend, sitzend oder liegend die Zahl bzw. den Buchstaben nach. Komplexe Figuren erfordern mehrere Kinder etwa das A: zwei etwa gleich große Kinder und ein kleines Kind. Durch häufiges Ausprobieren finden die Kinder selbst die beste Lösung der Körperdarstellung heraus. Es gibt viele Wege!
Variante
Je nach Altersstufe können so nicht nur Buchstaben oder Zahlen, sondern auch ganze Wörter zum Leben erweckt werden. Rechtschreib- und leseschwache Kinder erleben Buchstaben nicht mehr als angsteinflößende, abstrakte Gebilde. Sie erwachen vielmehr zu lebendigen Körpern. Und Ganzkörpererfahrungen steigern ihre Merkfähigkeit!
Alter 3 bis 10 Jahre Zeit: 5 bis 10 Minuten Sozialform: Gruppenspiel Material: Klangsignal, Buchstaben oder Zahlen
Die Bewegungskette
Alle Kinder stehen im Kreis. Nun führt das erste Kind eine Bewegung vor, z. B. Kopfnicken.
Das nächste wiederholt dieses Kopfnicken und zeigt eine neue Bewegung, z. B. Arme in die Luft strecken. Jedes Kind ahmt alle vorangegangenen Bewegungen nach und fügt eine neue hinzu. So entsteht eine lustige Bewegungskette. Wer eine Bewegung vergisst, scheidet aus.
Alter: 3 bis 9 Jahre Zeit: 5 bis 10 Minuten Sozialform: Gruppenspiel
Hexe, Hexe, was kochst du heute?
Ein Kind wird zur Hexe auserkoren, die sich ans Ende des mindestens 20 Meter langen Spielfeldes stellt. Ihr gegenüber am anderen Ende des Spielfeldes stehen alle Mitspieler nebeneinander auf einer Startlinie (evtl. mit Kreide gezogen). Sie rufen bei jedem Schritt, den sie in Richtung Hexe gehen, je ein Wort des folgenden Spruches: »Hexe, Hexe, kochst du heute grüne Echse?« Ruft die Hexe »Ja!«, dann bleiben alle Mitspieler regungslos auf der Stelle stehen und antworten »Hhmm, wie lecker!«
Ruft die Hexe jedoch »Nein, ich koche Zitteraal!«, dann laufen alle zitternd und zähneklappernd zur Startlinie zurück, während die Hexe versucht, die Flüchtenden zu fangen. Wen die Hexe erwischt, der spielt in der nächsten Runde ihre Rolle.
Alter: 3 bis 10 Jahre Zeit: 10 bis 15 Minuten Sozialform: Gruppenspiel