Heinz-Ketchup erhält die Testnote „ungenügend“

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ÖKO-TEST: Problem mit Schimmelpilzgiften und Transparenz

Jede Menge Schimmelpilzgifte und Zucker kaufen laut einem aktutellen Test des Magazins ÖKO-TEST Verbraucher mit dem Heinz Tomato Ketchup ein. Ausgerechnet der Marktführer fällt durch. Immerhin: Neun von 20 getesteten Produkten können die Verbraucherschützer empfehlen. 

Laut ÖKO-TEST überschreitet Heinz den EU-Richtwert für Alternariol-Schimmelpilzgifte und erreicht ein Vielfaches dieses Werts. Zell- und neuerdings auch Tierstudien weisen darauf hin, dass diese Toxine das Erbgut schädigen können. Den Richtwert hat die EU im Rahmen einer Empfehlung zur Überwachung von Alternaria-Toxinen in Lebensmitteln veröffentlicht. Außerdem überschreitet der Testverlierer die ÖKO-TEST-Zuckermarke: Der Heinz-Ketchup enthält mehr als 25 Gramm Zucker pro 100 Milliliter. Zur Einordnung: Mit einer 30-Milliliter-Portion dieses Ketchups hätte ein dreijähriges Kind bereits mehr als die Hälfte der Menge an Zucker intus, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für einen ganzen Tag empfiehlt. ÖKO-TEST kritisiert aber nicht nur den Inhalt der Flasche – Heinz fällt auch in Sachen Transparenz durch. „Dass ausgerechnet der Marktführer keinerlei Bereitschaft zeigt, Angaben zu Lieferketten, Herkunft der Tomaten, Arbeitsbedingungen oder Umweltbemühungen zu machen, ist ein Armutszeugnis“, sagt Kerstin Scheidecker, ÖKO-TEST-Chefredakteurin.

Tomaten sind weltweit ein gefragtes Lebensmittel. Der Kampf um einen niedrigen Preis geht oft auf Kosten von Umwelt und Arbeitsbedingungen. China ist mit Abstand der größte Tomatenproduzent weltweit und in Xinjiang, der Hauptanbauregion für Tomaten, arbeiten nach Angaben der vereinten Nationen auch Zwangsarbeiter auf den Feldern. Die Mehrzahl der Hersteller im Test bemüht sich um Transparenz und liefern Belege. Besonders vorbildlich sind dabei sechs Bio-Ketchup-Hersteller, die ÖKO-TEST den Weg ihrer Tomaten vom Feld bis zur Ketchupflasche offengelegt haben. In puncto ökologische und soziale Herstellungsbedingungen haben sie im Schnitt ebenfalls die Nase vorne.

Auch die Sensorik spielt eine Rolle im Ketchup-Test – mit dem Ergebnis: Guter Geschmack braucht keinen übermäßigen Zucker. Zwei Produkte überzeugen in allen Testkategorien und erreichen das Gesamturteil „sehr gut“: der Bio-Ketchup von Zwergenwiese und der günstige Penny Tomaten Ketchup.

Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Märzausgabe des ÖKO-TEST Magazins und auf der Website oekotest.de/13517




Deutsches Kinderhilfswerk: Schluss mit Werbung für ungesunde Lebensmittel

Eine „Werbebeschränkung light“ würde ihr Ziel nur verfehlen

Das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) begrüßt das Vorhaben von Bundesernährungsminister Cem Özdemir zur Regulierung des Kindermarketings für ungesunde Lebensmittel. Die Pläne sind aus Sicht der Kinderrechtsorganisation eine gute Grundlage, um die Gesundheit von Kindern durch eine Einschränkung von Werbung für Lebensmittel mit zu viel Zucker, Fett oder Salz zu schützen. Damit ist das Vorhaben ein zentraler Baustein für mehr Kindergesundheit und ein wichtiger Schritt, um Familien dabei zu unterstützen, Kindern eine gesunde Ernährungsweise nahezubringen.

Kinderschutz muss Vorrang vor Interessen der Produzenten haben

„Die UN-Kinderrechtskonvention verpflichtet die Bundesregierung bei den anstehenden Regulierungsfragen sehr eindeutig: Der Schutz von Kindern muss hier Vorrang vor den Interessen der Produzenten ungesunder Lebensmittel haben. Gleichzeitig braucht es neben dem Verbot auch weitere Investitionen in die Medien- und Ernährungskompetenz der Kinder. Wir brauchen für den Bereich des Kindermarketings zum Schutz der Kinder und Jugendlichen eine umfassende Regelung, die nicht nur die klassische Werbung im Fernsehen umfasst. Wichtig sind beispielswiese auch Beschränkungen für Influencerinnen und Influencer in den sozialen Medien oder eine Bannmeile im Umkreis von Kitas, Schulen und Spielplätzen. Als Grundlage bei der Frage, welche Lebensmittel als ungesund gelten, sollten die Nährwertempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO dienen“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des DKHW.

Eine ausgewogene Ernährung ist elementar für die Gesundheit

Eine ausgewogene Ernährung ist elementar für die Gesundheit, vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Doch das aktuelle Ernährungsverhalten ist von starken Missverhältnissen geprägt: So verzehren Kinder und Jugendliche etwa doppelt so viele Süßwaren, aber nur halb so viel Obst und Gemüse wie empfohlen. Auch der Fleisch- und Wurstverzehr ist deutlich zu hoch. Dabei beeinflusst Werbung nachweislich die Präferenzen und das Essverhalten von Kindern und Jugendlichen.

Eine „Werbebeschränkung light“, die lediglich im Umfeld klassischer Kindersendungen greift, würde laut DKHW ihr Ziel verfehlen. Deshalb sollte zukünftig Werbung für ungesunde Lebensmittel von 6 bis 23 Uhr im Fernsehen, Radio und in Streamingdiensten verboten sein. Influencerinnen und Influencer sollten grundsätzlich nur Werbung für gesunde Lebensmittel machen dürfen, wenn diese sich an Kinder richtet. Außerdem ist im Bereich der Außenwerbung eine 100-Meter-Bannmeile für Ungesundes um Schulen, Kitas und Spielplätze wichtig. 




Zucker in Kinderlebensmitteln

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ÖKO-Test: Dreiste Werbung auf viel zu süßen Kinderlebensmitteln

ÖKO-TEST hat 40 Kinderlebensmittel unter die Lupe genommen und hat Anlass zu scharfer Kritik: Viele Babybreie, Cerealien oder Milchprodukte werben mit bunten Comicfiguren und machen auf gesund. Dabei enthalten die meisten Produkte viel zu viel Zucker. Negativer Spitzenreiter im Test: die Kellogg’s Frosties mit 37 Prozent Zucker.

Immer mehr Kinder leiden an Übergewicht und Krankheiten wie Typ-2-Diabetes.

Das nimmt ÖKO-TEST zum Anlass, den Zuckergehalt in Kinderlebensmitteln sowie die Werbung auf den Verpackungen zu bewerten. Im Test: Babybreie, Quetschies, Baby- und Kinderkekse, Cerealien, Ketchups und Tomatensaucen sowie Milchprodukte. Fast alle Produkte sind für Eltern und Kinder besonders ansprechend gestaltet und vermitteln den Eindruck, speziell auf die Bedürfnisse der Kleinen zugeschnitten zu sein. Das Ergebnis zeigt, dass die Aufmachung täuscht: In 29 von 40 Produkten ist der Zuckergehalt aus ÖKO-TEST-Sicht „zu hoch“. Auf insgesamt 33 Produkten bewertet ÖKO-TEST die Werbung als „problematisch“. 

Häufig tricksen die Hersteller auf Kosten der Kinder.

Aussagen wie „weniger Zucker“, „ohne Zuckerzusatz“, „Süße nur aus Früchten“ oder „mit viel guter Milch“ sind aus Sicht der Verbraucherschützer angesichts der hohen Zuckergehalte völlig unangebracht. „Viele der getesteten Produkte sind alles andere als gesund, auch wenn etwas anderes suggeriert wird. Dass die Industrie Kinder in der Werbung mit kindgerecht gestalteten Zuckerbomben ansprechen darf – damit muss endlich Schluss sein“, sagt ÖKO-TEST Chefredakteurin Kerstin Scheidecker.

Die Frankfurter Verbraucherschützer orientieren sich bei ihrer Bewertung am Nährwertprofil-Modell der WHO-Europa, das unter anderem Zucker-Höchstgehalte für verschiedene Lebensmittelgruppen vorsieht und Kindermarketing im Falle einer Überschreitung missbilligt. Für Frühstückscerealien liegt die WHO-Kinder-Werbegrenze bei 15 Milligramm pro 100 Gramm. 

Die Kellogg’s Frosties mit dem freundlichen Tiger enthalten mehr als das Doppelte und damit mehr Zucker als alle anderen Testprodukte: 37 Gramm Zucker pro 100 Gramm Cerealien. Mit einer 40-Gramm-Portion Frosties haben Kinder zwischen 1 und 3 Jahren bereits 99 Prozent der Zuckermenge zu sich genommen, die die WHO für den ganzen Tag toleriert. Es geht aber auch anders: Das Dm Bio Knuspermüsli für Kinder enthält 8,5 Gramm Zucker pro 100 Gramm, was pro Portion 23 Prozent der täglich tolerierten Zuckermenge entspricht – „in Ordnung“ lautet hier das ÖKO-TEST-Urteil.

Eltern unterschätzen den Zuckergehalt

 Eine Studie des Max-Planck-Instituts von 2018 zeigt, dass Eltern den Zuckergehalt in den Lebensmitteln ihrer Kinder massiv unterschätzen. Laut der DONALD-Studie des Forschungsinstituts für Kinderernährung (FKE) decken sechs- bis zehnjährige Kinder ihre Energiezufuhr zu mehr als 17 Prozent über zugesetzten Zucker – höchstens zehn Prozent sind eigentlich empfohlen. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist es sogar noch mehr. Die Folge: 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland gelten heute als übergewichtig, sechs Prozent sogar als fettleibig. 

Alle getesteten Kinderlebensmittel und weitere Informationen finden Sie in der Märzausgabe des ÖKO-TEST Magazins und auf der Website oekotest.de/13567




Die freiwillige Zuckerreduktion in Softdrinks gelingt offenbar kaum

Studie der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten zeigt ernüchternde Bilanz

Der durchschnittliche Zuckergehalt von Softdrinks in Deutschland ist in den Jahren 2015 bis 2021 lediglich um etwa zwei Prozent gesunken. Das zeigt eine Studie der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und der Technischen Universität München (TUM), die heute in der Fachzeitschrift „Annals of Nutrition and Metabolism“ erschienen ist. Der Studie zufolge ist die Getränkeindustrie nicht auf Kurs, die selbst gesteckten Ziele zur Zuckerreduktion zu erreichen. Im Rahmen der Nationalen Reduktionsstrategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ist vereinbart, den Zuckergehalt von Softdrinks von 2015 bis 2025 auf freiwilliger Basis um 15 Prozent zu senken.

„Die freiwillige Zuckerreduktion bei Softdrinks kommt nicht voran. Wenn sich der Trend so fortsetzt, würde das Ziel ‚15 Prozent weniger Zucker‘ erst in Jahrzehnten erreicht“, resümiert Oliver Huizinga, Co-Autor der Studie und politischer Geschäftsführer der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG). „So viel Zeit haben wir nicht! Bundesernährungsminister Cem Özdemir ist gut beraten, die Strategie seiner Vorgängerin nicht fortzuführen“, so Huizinga.

Treiber für Adipositas und Diabetes

„Zuckergetränke gelten als wesentlicher Treiber für Adipositas und Diabetes“, sagt Barbara Bitzer, Sprecherin von DANK und Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). „Appelle an die Industrie reichen nicht aus. Die Regierung muss endlich effektive Maßnahmen ergreifen, damit der Zuckergehalt in Softdrinks deutlich zurückgeht“, fordert Bitzer.

„Unsere Daten zeigen nicht nur ein langsames Reduktionstempo in Deutschland – sie zeigen auch, wie es anders geht. In Großbritannien ist der Zuckergehalt im gleichen Zeitraum um knapp 30 Prozent gefallen, bei ähnlichen Ausgangswerten“, ergänzt Dr. Peter von Philipsborn, Hauptautor der Studie und Wissenschaftler am Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung der LMU. „Großbritannien hat 2018 eine Hersteller-Abgabe auf Softdrinks eingeführt, um die Hersteller zu einer Zuckerreduktion zu bewegen. Dieser Ansatz hat sich als sehr wirkungsvoll erwiesen“, sagt Philipsborn.

Nationale Reduktionsstrategie von Julia Klöckner

Die damalige Bundesernährungsministerin Julia Klöckner hatte im Jahr 2018 die „Nationale Reduktionsstrategie“ für Fertiglebensmittel ins Leben gerufen. In diesem Rahmen hat sich die Getränkeindustrie freiwillig dazu verpflichtet, den absatzgewichteten Zuckergehalt von Softdrinks im Zeitraum 2015 bis 2025 um 15 Prozent zu reduzieren. Die aktuelle Studie zeigt, dass die Industrie bislang deutlich hinter diesem Ziel zurückbleibt. Rechnerisch hätte von 2015 bis 2021 eine Reduktion um neun Prozent erfolgen müssen, um auf Kurs zu sein.

Der Studie zufolge lag der durchschnittliche absatzgewichtete Zuckergehalt von Softdrinks in Deutschland im Jahr 2015 bei 5,3 Gramm je 100 Milliliter und im Jahr 2021 bei 5,2 Gramm je 100 Milliliter. Zum Vergleich: In Großbritannien ist der Zuckergehalt im gleichen Zeitraum von ebenfalls 5,3 Gramm je 100 Milliliter auf 3,8 Gramm je 100 Milliliter gesunken. Die britische Regierung hatte 2018 eine Hersteller-Abgabe auf stark gezuckerte Getränke eingeführt, um den Zuckergehalt in Softdrinks zu senken.

Abgabe oder Steuer auf Zuckergetränke zeigen Erfolge im Ausland

Weltweit haben mittlerweile mehr als 50 Regierungen eine Abgabe oder Steuer auf Zuckergetränke eingeführt. Medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaften, die Weltgesundheitsorganisation, Verbraucherschützer und auch Krankenkassen empfehlen seit Jahren die Einführung einer entsprechenden Regelung auch in Deutschland. Das Bundesernährungsministerium hatte im Mai 2022 gegenüber der Lebensmittelzeitung angegeben, auf neue Erkenntnisse aus der Forschung zu warten und diese in die „Positionierung bezüglich einer möglichen Einführung einer Zuckersteuer in Deutschland“ einzubeziehen.

Für die aktuelle Studie haben die Autor:innen Daten des Marktforschungsinstituts Euromonitor International ausgewertet, das als führend in der Marktforschung für Verbrauchermärkte gilt. In die Daten von Euromonitor fließen Unternehmensberichte, offizielle Statistiken, Markterhebungen und Schätzungen von Branchenexpert:innen ein.

Die Studie wurde finanziert aus Mitteln des Berufsverbands der Kinder und Jugendärzte (BVKJ), der Deutschen Adipositas Gesellschaft (DAG), der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM), der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), der Deutschen Herzstiftung, der LMU und des Verbands der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD).

Originalpublikation

Direktlink zur aktuellen Studie in der Fachzeitschrift „Annals of Nutrition and Metabolism“ (abstract, Englisch – Volltext als PDF): https://www.karger.com/Article/Abstract/529592

Michaela Richter/Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten




„Diese Werbung macht Kinder nachweisbar krank!“

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Die Stiftung Kindergesundheit warnt vor Reklame für süße, fette und salzige Lebensmittel für Kinder

Die meisten beworbenen Produkte für Kinder enthalten laut der Stiftung Kindergesundheit zu viel Zucker, Fett oder Salz und fördern dadurch langfristig Krankheiten wie Bluthochdruck, Schlaganfall, Herzinfarkt und Diabetes Typ 2.

„Für Kinder und Jugendliche ist eine ausgewogene Ernährung für Wachstum, Entwicklung, Leistungsfähigkeit und langfristige Gesundheit besonders wichtig“, unterstreicht Kinder- und Jugendarzt Professor Dr. Dr. Berthold Koletzko, Stoffwechselspezialist der Universitätskinderklinik München und Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit. „Gesund zu essen lernt man als Kind: In den jungen Jahren werden all die Gewohnheiten etabliert, die im späteren Alter die Vorlieben für die Auswahl von Speisen und Getränken prägen. Die von unterschiedlichen Medien tagtäglich auf die Kinder einprasselnden Werbebotschaften fallen leider auf fruchtbaren Boden: Sie nehmen nachweislich Einfluss auf die Ernährungsgewohnheiten und Produktvorlieben von Kindern und Jugendlichen und können so deren spätere Gesundheit nachteilig beeinträchtigen“.

Gimmicks und Comicfiguren ködern Kinder

Eines der Zauberworte, mit dem Eltern und Kinder zum Einkauf und Konsum der Produkte der Lebensmittelindustrie verführt werden, heißt „Kinderoptik“, berichtet die Stiftung Kindergesundheit. Eine „Kinderoptik“ haben Produkte, auf die mindestens eines der folgenden Kriterien zutrifft:

• Der Produktname „Kind“, „Kinder“ bzw. „Kids“ oder Kinder ansprechende Produktnamen wie „Schoko Bären“;
• eine die Kinder ansprechende optische Gestaltung der Verpackung, zum Beispiel mit der Darstellung von lachenden Tieren oder Comicfiguren;
• eine Kinder ansprechende optische Gestaltung des Produkts oder einzelner Zutaten, z. B. Cerealien in Form von Bären oder Buchstaben;
• an Kinder oder Eltern gerichtete Botschaften auf den Verpackungen wie z. B. „Für Ihre Kleinen“, Hinweise auf Spiele oder Lerneffekte oder „Gimmicks“ (Zugaben) in der Packung wie z. B. Sammelbilder oder Spielzeug.
• Bei jedem Gang durch einen Supermarkt stößt man unweigerlich auf mehr oder weniger aufdringliche „Kinderoptik“, berichtet die Stiftung Kindergesundheit: Sie findet sich auf fast jeder fünften Joghurtzubereitung, auf Getränken mit Früchten, Milch oder Schokolade, auf Müsli, Cornflakes oder Frühstücksbreien.

Ist „Kinderoptik“ eine Garantie für gesunde Inhalte? Weit gefehlt, zeigt der Blick ins Joghurtregal: Ausgerechnet die Joghurtzubereitungen mit Kinderoptik haben mit 14 Gramm Zucker pro 100 Gramm einen höheren medianen Zuckergehalt als die meisten vergleichbaren Erzeugnisse, ergab eine Untersuchung des Max Rubner-Instituts (Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel).

Harte Fakten statt süßer Verführung

Zur Dokumentation der negativen Folgen der Werbung für die Gesundheit der Kinder hat die Stiftung Kindergesundheit ein Faktenblatt über die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zusammengestellt und veröffentlicht. Hier eine kurze Auswahl der wichtigsten Fakten:

• Dass die an Kinder gerichtete Werbung tatsächlich wirkt, ist bereits seit langem gut belegt. Eine 2006 veröffentlichte Analyse der wissenschaftlichen Daten durch das US-amerikanische „Institute of Medicine“ ermittelte: Die Werbung für bestimmte Produkte führte nachweislich zu einer Erhöhung des Verzehrs dieser Produkte bei 2- bis 11-jährigen Kindern und ist mit gehäufter Adipositas bei 2- bis 18-jährigen Kindern und Jugendlichen assoziiert. Die Studie ergab zudem, dass Kinder bis zum Alter von etwa 4 Jahren nicht klar zwischen Programm und Werbung unterscheiden und bis etwa 8 Jahren dem verführenden Charakter von Werbung kaum widerstehen können.
• Der „Kindergesundheitsbericht 2022“ der Stiftung Kindergesundheit zeigt einen erheblichen Verbesserungsbedarf bei der Lebensmittel- und auch der Nährstoffzufuhr der Kinder und Jugendlichen. Heranwachsende verzehren zu wenig Obst, Gemüse und Getreideprodukte, aber hohe Mengen an Fleisch und Wurst, gesättigten Fetten und Salz. Besonders besorgniserregend ist ein weitaus zu hoher Zuckerverzehr aus Speisen und Getränken.
• Bei Kindern und Jugendlichen in den Industrieländern ist der Verzehr hochverarbeiteter Lebensmittel im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte deutlich angestiegen, von 61,4 auf 67 Prozent der Energiezufuhr, mit einem besonders starken Anstieg des Konsums von Fertigmahlzeiten (von 2,2 auf 21,2 Prozent der Energiezufuhr). Solche hochverarbeiteten Lebensmittel haben im Mittel eine deutlich schlechtere Nährstoffzusammensetzung als nicht oder wenig verarbeitete Lebensmittel. So enthält eine Fertigpizza beispielsweise bis zu 14 Gramm Zucker (5 Würfelzucker), 20-30 Gramm ungünstige Fette, 2-4 Gramm Salz (empfohlen sind maximal 6 Gramm täglich) und insgesamt wesentlich mehr Kalorien als die selbstgemachte Variante.
• Die Europäische Union hat in ihrer Richtlinie zu Audiovisuellen Medien 2018 und in ihrem Plan zur Bekämpfung der Krebserkrankungen 2021 die Mitgliedsstaaten aufgefordert, Produktplatzierungen in Nachrichtensendungen, Sendungen zum aktuellen Zeitgeschehen, Verbraucherschutzsendungen, religiösen Sendungen und Kindersendungen zu unterbinden. Betont wird die Wichtigkeit des Verbotes von Produktplatzierung in Kindersendungen, weil Produktplatzierung und Werbung das Verhalten von Kindern beeinflussen können und Kinder oft nicht in der Lage sind, den kommerziellen Inhalt zu erkennen.
• Freiwillige Maßnahmen zur Begrenzung der an Kinder gerichteten Werbung, wie der sogenannte „EU Pledge“ einiger großer Lebensmittel- und Getränkehersteller, zeigen keine ausreichende Wirkung. So zeigte eine von Foodwatch und der Stiftung Kindergesundheit im Jahr 2021 vorgestellte Untersuchung, dass von 283 in deutschen Fernsehsendern an Kinder beworbenen Produkten 85,5% ungesunde Lebensmittel und Getränke waren. Entsprechend fordern ebenso wie die Stiftung Kindergesundheit auch führende medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaften, die in der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten zusammenarbeiten, zum Schutz von Kindern ein Fernsehwerbeverbot für ungesunde Lebensmittel.
• Die Auswertung der Daten von 76 Untersuchungen belegte eindeutig die schädlichen Wirkungen der an Kinder und Jugendliche gerichteten Lebensmittelwerbung auf die Bevorzugung und den Verzehr der im Fernsehen oder auf der Verpackung für Kinder beworbener Produkte.

„Wir wissen, dass die von der Werbung beeinflussten Essgewohnheiten die Gesundheit von Kindern dauerhaft nachteilig prägen“, sagt Prof. Dr. Berthold Koletzko. „Deshalb fordern wir Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte schon seit langem, die an Kinder und Jugendliche gerichtete Werbung wirksam zu beschränken. Die allermeisten beworbenen Produkte sind unausgewogen und fördern langfristig ernährungsbedingte Krankheiten wie Bluthochdruck, Schlaganfall, Herzinfarkt, Diabetes Typ 2 und einige Arten von Krebs. Die Stiftung Kindergesundheit unterstützt daher die Bemühungen von Bundesminister Özdemir für eine konsequente Begrenzung der an Kinder und Jugendliche gerichteten Werbung für ungesunde Lebensmittel und Getränke. Denn die Datenlage zeigt glasklar: Diese Werbung macht Kinder krank!“

Giulia Roggenkamp/Stiftung Kindergesundheit




Gemüsesuppe: einfach und jeder kann mitmachen

suppe

Kinder lernen gesunde Ernährung auch durch Nachmachen und mitmachen

Kinder lernen durch Nachahmen und Mitmachen. Und besonders das Kochen ist ein Vergnügen, bei dem Kinder immer gern mithelfen. Oft fehlt die Zeit, es ist hektisch und ohne die kleinen Fingerchen geht es manchmal schneller und einfacher. Trotzdem oder auch gerade deshalb sollte es einen Tag in der Woche geben, an dem Kinder und Erwachsene miteinander Kochen.

Vorbereitungen

Hände waschen:

Beim Kochen sollten Sie Ihren Kindern ein paar Grundregeln von Anfang an vermitteln. Wer kochen möchte, der muss sich die Hände waschen. Wir fassen täglich so viele Dinge an, die wir nicht in den Mund stecken würden – warum sollten wir damit unser Essen berühren?

Arbeitsfläche:

Wir haben das Rezept ausgewählt und alle Zutaten sind eingekauft. Nun werden sie zurechtgelegt. Eigentlich nutzen wir dazu die Arbeitsplatte. Für Kinder kann die Arbeitsplatte aber ein Problem darstellen, denn sie ist oftmals zu hoch. Daher ist ein Tisch viel besser geeignet. Hier können die Kinder sitzen und haben viel besser die Möglichkeit in das Geschehen einzugreifen. Solange nicht am Herd gearbeitet werden muss, ist der Tisch die bessere Arbeitsfläche.

Aufräumen:

Wir können die ganzen Aufräumarbeiten natürlich auf das Ende des Kochens schieben. Besser ist es jedoch, wenn wir schon zwischendurch all die Dinge abspülen und wegräumen, die nicht mehr benötigt werden. Das geht einfacher und schneller. Außerdem kann so weniger umfallen.

Gemüse und Obst:

In den Tropen gilt der Satz: Wasch es, schäl es, koch es oder vergiss es! Eigentlich sollte dieser Satz in jeder Küche Beachtung finden. Obst und Gemüse wandern durch so viele Hände, dass es besser ist, sie vor dem Essen zu waschen. Selbst wenn sie aus dem eigenen Garten kommen, ist nicht gewährleistet, dass sie immer sauber sind.

Probieren:

Wer kocht, muss probieren. Bringen Sie Ihrem Kind gleich von Anfang an bei, mit zwei Löffeln zu probieren. Den einen Löffel tauchen Sie in die Speise, dann tropfen Sie damit auf den anderen. So benutzen Sie nicht den schon abgeschleckten Löffel zum Umrühren.

Tisch decken und genießen:

Wer sich Mühe gibt beim Kochen, der soll auch das Essen genießen dürfen. Decken Sie den Tisch schön mit Servietten und nehmen Sie sich genug Zeit für die Mahlzeit. So wird auch das Essen zu einem Erlebnis.

Gemüsesuppe für vier Personen

Zutaten:             

  • 1 Liter Wasser
  • 2 Würfel Gemüsebrühe
  • 1 Prise Salz
  • buntes Gemüse, z. B. Broccoli, Blumenkohl, Lauch, Kartoffeln, Paprika, Kürbis, Zwiebeln, Rosenkohl, Bohnen, Möhren, Kohlrabi
  • frische Kräuter: z. B. Petersilie, Schnittlauch, Majoran, Estragon

Materialien:       

Messer, Schneidbrettchen, Kartoffelschäler, Topf, Löffel

Zubereitung:

  1. Wasser mit Brühwürfeln und einer Prise Salz zum Kochen bringen.
  2. Gemüse waschen, putzen, schälen und in kleine Würfel schneiden.
  3. Zunächst die harten Gemüsearten ins Wasser geben, die länger brauchen, bis sie gar sind, wie z. B. Kartoffeln und Blumenkohl.
  4. Nach zehn Minuten das restliche Gemüse hinzugeben. Weitere 20 Minuten bei mittlerer Hitze unter gelegentlichem Umrühren kochen lassen.
  5. Dann die fein gehackten Kräuter hinzugeben und noch einmal fünf bis zehn Minuten kochen lassen.
  6. Heiß servieren; dazu passt Brot!
Kochen

! Besonders beachten:

Gemüse sollten Sie besonders gründlich waschen. Gelegentlich findet man den Hinweis, dass Obst und Gemüse aus Umweltschutzgründen in einer Schale gewaschen werden können. Solange es sich nur um Verunreinigungen wie Sand und Erde handelt, ist das in Ordnung. Diese sinken dann in der Schale nach unten. Bakterien und eventuelle Reste von Pflanzenschutz- und Düngemitteln lassen sich jedoch besser unter fließendem Wasser abwaschen.

Besonderer TIPP:

Eine Gemüsesuppe passt besonders gut in die Erntedankzeit. Lassen Sie die Kinder dazu heimisches und fremdes Gemüse mitbringen. Sie können die Suppe auch noch beliebig erweitern. Zu der Suppe passen auch Zucchini oder Erbsen gut. Allerdings sind die im Sommer reif und es kann sich bei frischen nicht um heimische handeln. Gemüse aus Konserven können Sie bedenkenlos verwenden. Oft ist es sogar vitaminreicher als „frisches“. Letzteres wird unreif geerntet und reift dann während des Transportes nach. Dabei werden viele Vitamine und Mineralstoffe erst gar nicht gebildet. Gemüse aus der Dose wurde in der Regel reif geerntet und dann direkt verarbeitet.

Die Kräuter können Sie entweder klein gehackt der Suppe beifügen oder zu einem Sträußchen gebunden, das Sie nach dem Kochen wieder entfernen.

Varianten:

  • Die Suppe können Sie auch pürieren. Manche Kinder mögen das bunte Durcheinander auf dem Teller nicht und beginnen zu stochern und auszusortieren.
  • Sie können auch kleine Wurststücke oder angebratene Hackfleischbällchen in die Suppe geben.
  • Statt Brot dazu zu reichen, können Sie auch (altes, hartes) Brot in Würfel schneiden, diese in der Bratpfanne in Butter und mit Salz anbraten und dann am Tisch über die Suppe geben. Das schmeckt besonders bei der pürierten Version gut, da es etwas „Biss“ in die Suppe bringt.

Reste:

Reste der Gemüsesuppe lassen sich mühelos einfrieren und schnell wieder auftauen. Das ist besonders praktisch, wenn es mal richtig schnell gehen muss!

Große Mengen:

Diese Suppe können Sie bedenkenlos in großen Mengen kochen. Vervielfachen Sie die Mengenangaben für das Rezept einfach. Gute Gelegenheiten für einen Teller Suppe bieten sich viele.

Blumenkohl und Broccoli:

Bei diesen beiden Namen denkt man eigentlich, dass der Blumenkohl ein altes deutsches Gemüse sei, der Broccoli hingegen aus Italien oder sonst wo aus dem Süden zu uns gekommen sei. Viele Menschen nehmen sogar an, dass Broccoli eine neue Züchtung ist. Das stimmt aber gar nicht. Beides sind sehr alte Pflanzen, die aus Kleinasien stammen und von den alten Griechen und später von den Römern nach Europa gebracht wurden. Beides sind also keine einheimischen, aber doch sehr alte Arten. Während der Blumenkohl inzwischen bei uns heimisch geworden ist, wird Broccoli vor allem im Mittelmeerraum angebaut, da er nicht winterhart ist. Etwas neuer ist die Zuchtform des Romanesco. Aber auch er wird schon seit dem 16. Jahrhundert auch in Deutschland angebaut.

Paprika:

Paprika wird in den Sommermonaten auch aus deutscher Zucht angeboten. Durch die Zucht in Gewächshäusern, kann die Ernteperiode deutlich verlängert werden. Das ganze Jahr über wird Paprika aus wärmeren Regionen geliefert.

Paprika gibt es in vielen unterschiedlichen Geschmacks­richtungen (von scharf bis süß), Farben und Formen. Paprika können Sie auch roh essen. Wenn sie verschiedene Sorten haben, darf ruhig mal probiert werden. Vorsicht! Gerade einige gelbe Paprikasorten (nicht die aus normalen Supermärkten) können roh sehr scharf sein, probieren Sie besser zunächst einmal selbst.

Kohlrabi:

Kohlrabi ist eine, wahrscheinlich aus Europa stammende, Zuchtform des Gemüsekohls. Er ist sehr reich an Spurenelementen und Vitaminen. Kohlrabi können Sie gut im Gemüsegarten selber ziehen. Sie vertragen sich jedoch nicht mit Eichen oder Erdbeeren. Kohlrabi schmeckt auch roh gut. Der Geschmack ist bei vielen Kindern sehr beliebt, da er mild und süßlich ist.

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Manon Sander
Kochen und Backen mit Kindern
Alles, was Kinder über Ernährung wissen sollten
Hardcover, 280 Seiten
ISBN: 978-3-934333-48-2
7,95 €




Eine ausgewogene Ernährung schmeckt und ist gesund

Eine ausgewogene Ernährung enthält alle Nährstoffe, die ein Kind zum Wachsen und Gedeihen braucht. Sie wirkt auch auf das kindliche Bewegungsverhalten und umgekehrt.

Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung: drei Bausteine einer gesunden Entwicklung

Eine gesunde Ernährung, viel Bewegung und die Fähigkeit, mit Stress, zum Beispiel in Konfliktsituationen, umzugehen, sind wesentliche Bausteine einer gesunden kindlichen Entwicklung. Forschungen belegen, dass alle drei Faktoren viel miteinander zu tun haben und sich wechselseitig beeinflussen.

  • Eine gesunde Ernährung bildet eine wichtige Grundlage für das kindliche Bewegungsverhalten: Indem sie alle wichtigen Nährstoffe bereitstellt, liefert sie dem Kind die nötige Energie, die es für seine täglichen Aktivitäten, für sein Spiel und seine Bewegung, braucht.
  • Wenn sich ein Kind viel bewegt und aktiv ist, setzt es mehr Energie um und braucht demzufolge auch mehr davon. So reguliert die oft auch spielerische Bewegung durch ein gesundes Hunger- und Sättigungsgefühl auf natürliche Weise die Energieaufnahme des Kindes. Eine zu hohe Nahrungsaufnahme dagegen führt auf Dauer zu einer Gewichtszunahme und Übergewicht, die Kinder bewegen sich dann meist weniger und das Stressempfinden nimmt zu.
  • Eine schlechte Nährstoffversorgung begünstigt die Stressanfälligkeit des Kindes. Das heißt, es fühlt sich in bestimmten Situationen und bei Anforderungen, zum Beispiel, wenn es mit Gleichaltrigen streitet, eher belastet. Dabei kann solcher Stress Essen aus Frust auslösen oder zu einem Appetitverlust führen. Im Bewegungsbereich löst Stress entweder Überaktivität oder Bewegungsträgheit aus. Dabei wäre die Schulung von Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit bei Stress genau das Richtige. Denn körperliche Aktivität hilft dabei, Stresssymptome wie Unruhe, Nervosität und Schlafstörungen abzubauen, die Eltern auch schon bei ihren Kleinsten immer öfters feststellen. Gleichzeitig vermindert ein altersgerechtes Bewegungsverhalten und eine ausreichende Entspannung die Stressanfälligkeit und bewahrt so Kinder vor Gesundheitsstörungen.

Wird einer dieser drei Bausteine – Ernährung, Bewegung, Stress – positiv beeinflusst, so hat dies also auch immer Einfluss auf die anderen Aspekte. Im Zusammenspiel dieser Faktoren trägt eine ausgewogene Ernährung somit dazu bei, dass Sie die gesundheitliche Entwicklung Ihres Kindes optimal unterstützen.

Die einfachen Regeln einer gesunden Kinderernährung

Kinder sind neugierig, wollen Neues kennen lernen und ausprobieren. Das gilt auch beim Essen. Unbekannte Lebensmittel sind ein wunderbares Betätigungsfeld für Kinder wie auch für die Eltern. Insbesondere jüngere Kinder sind in ihrer Auswahl an Lebensmitteln noch nicht festgefahren. Vielfältige Gerüche, Farben, Zusammensetzungen und Geschmäcker wecken die Neugier und verleiten zum Entdecken. Kinder sollten daher so früh und so oft wie möglich die leckere Vielfalt von gesunden Lebensmitteln ausprobieren können.

Im Alter von etwa einem Jahr kann die Umstellung von der Säuglingsernährung auf Familienkost – also normale Kost – erfolgen. Das Kind kann nun an den Familienmahlzeiten teilnehmen. Wenn die Familienernährung ausgewogen und abwechslungsreich ist, deckt sie – in altersgerechten Mengen und Zubereitungen – den Bedarf des Kleinkindes.

Kalorienzählen oder aufwändige Rezepte sind hierfür nicht nötig. Auch auf spezielle Fertigprodukte, Beikostprodukte oder sogenannte Kinderlebensmittel kann verzichtet werden. Vielmehr sind für eine ausgewogene Kost nur einige einfache Grundregeln zu beachten:

  • Geben Sie Ihrem Kind reichlich zu trinken: am besten Wasser oder andere ungesüßte bzw. zuckerfreie Getränke.
  • Verwenden Sie reichlich pflanzliche Lebensmittel: Gemüse, Obst, Getreide und Getreideprodukte (einschließlich Vollkorn), Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Nüsse (gemahlenes reines Nussmus).
  • Bieten Sie nur in Maßen tierische Lebensmittel an, wie Fleisch, Wurst, Fisch, Eier, aber auch Milch und Milchprodukte wie Käse, Quark, Joghurt.
  • Für die Zubereitung von Speisen eignen sich insbesondere pflanzliche Öle (z. B. Rapsöl, Leinöl). Fisch, insbesondere fettreiche Meeresfische (z. B. Hering und Lachs) sollte regelmäßig angeboten werden.
  • Das verwendete Salz sollte mit Jod angereichert sein.
  • Seien Sie sparsam mit: (Jod-)Salz, Zucker, Süßigkeiten, Snackprodukten und fettreicher Kost. Dies gilt insbesondere für fettreiche Produkte mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, wie zum Beispiel Schokocreme, Chips, Flips und Ähnliches.

Vorsicht mit kleinen runden Lebensmitteln

Im Kleinkindalter ist die Gefahr, dass etwas in die Luftröhre verschluckt wird (sogenanntes Aspirationsrisiko), besonders hoch. Sie nehmen gerne Dinge in den Mund, reden dabei, und durch das Fehlen der Backenzähne ist ihr Kauvermögen noch eingeschränkt. Kleine runde Lebensmittel geraten dabei am häufigsten in die Luftröhre.

  • Geben Sie Ihrem Kind deshalb noch keine Nüsse, Mandeln, Samen, Beeren, Hülsenfrüchte und andere harte Lebensmittelstücke in Größe einer Erdnuss.
  • Auch rohes Wurzelgemüse (im Ganzen oder in Stücken), Fisch mit Gräten, ganze Weintrauben mit Kernen, Fleischstücke, Kügelchen von Bubble Tea, harte Lutschbonbons oder Kaugummi sollte Ihr Kind aus diesem Grund noch nicht bekommen.

Achten Sie darauf, dass Ihr Kleinkind auch nicht versehentlich an diese Lebensmittel gelangt.

Speisen aus quetschbaren Kunststoffbeuteln meiden

Die darin verwendeten pürierten Lebensmittel und Speisen enthalten oft sehr viel Energie und Zucker und erschweren die Gewöhnung an feste Lebensmittel, die man kauen muss. Frisches Obst und Gemüse ist da die bessere Wahl.
(Stand: 8.7.2022)

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, kindergesundheit-info.de,
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/ernaehrung/1-6-jahre/gesunde-kinderernaehrung, (Auszug) CC BY-NC-ND

Wir danken der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung für die Bereitstellung dieser Inhalte!!!




Essen macht Schule! Bio, vielfältig und gesund

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Bundesernährungsminister Cem Özdemir lädt zum Schulwettbewerb „Echt kuh-l!“ ein

Der Schulwettbewerb „Echt kuh-l!“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) startet in die neue Runde. Diesmal dreht sich alles um Pausenverpflegung in der Schule. Unter dem Motto „Essen macht Schule! Bio, vielfältig und gesund.“ sollen Kinder und Jugendliche die Zusammenhänge von ökologischer Landwirtschaft und umweltgerechter Ernährung entdecken und verstehen. 

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir ruft alle Schülerinnen und Schüler in Deutschland dazu auf, Veränderungen für ausgewogenes und nachhaltiges Essen in der Schule selbst anzustoßen: „Jeder Bissen zählt – und zwar für unsere Gesundheit, das Klima, unsere Tiere und die Umwelt! Das kann man nicht früh genug lernen. Ich lade alle Schülerinnen und Schüler ein: Werdet selbst aktiv bei unserem Schulwettbewerb „Echt kuh-l!“. Gestaltet das Angebot in euren Mensen oder Kiosken mit! Lernt, woher eure Lebensmittel kommen, was bei Bio anders ist und wie wichtig es ist, wertschätzend mit Lebensmitteln umzugehen.

Wie das alles zusammenhängt, könnt ihr mit „Echt Kuh-l!“ auch in eurer Schule entdecken.

kuhlkuh

„Echt kuh-l!“ richtet sich an Kinder und Jugendliche der 3. bis 10. Klassen aller Schulformen. Dieses Jahr steht das Schul- und Pausenessen unter dem Motto: „Essen macht Schule! Bio, vielfältig und gesund.“ im Fokus. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt – alles ist gewünscht: Songs, Filme, Spiele, Projekttage, Ausstellungsexponate und vieles mehr. Zu gewinnen gibt’s Berlin-Fahrten, Preisgelder bis zu 1.200 Euro und die Trophäe „Kuh-le Kuh“. Daneben werden Forschungspreise bis zu 1.200 Euro für besonders inhaltsstarke Beiträge und Schulpreise bis zu 2.000 Euro für herausragende Projekte von Großgruppen verliehen.

Einsendeschluss ist der 1. April 2023. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden Ende Mai 2023 gekürt: Die erstplatzierten Gewinnergruppen erhalten dann im Juni 2023 bei einer offiziellen Preisverleihung in Berlin die Trophäe „Kuh-le Kuh“. 

„Echt kuh-l!“ ist eine Maßnahme des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL). Weitere Informationen zum Schulwettbewerb des BMEL finden Sie hier: www.echtkuh-l.de.