Wie Kinder sauber werden können

Keine Frage der Erziehung, sondern der biologischen Entwicklung

Mag es auch das Natürlichste der Welt sein. Bis ein Kind sein Geschäft selbstständig auf der Toilette erledigen kann, ist viel Zeit und eine Menge Geduld nötig. Dabei können alle, die mit Kindern leben, ganz schön unter Druck geraten. Denn die ganze Geschichte stinkt im Laufe der Jahre nicht nur mehr. Viel schwieriger ist es, mit den Ratschlägen von  so genannten Expertinnen und Experten und erfahrenen Kolleginnen und Kollegen klar zu kommen. Da gibt es jede Menge gut gemeinte Tipps und Tricks, damit die Kinder schnell keine Windel mehr brauchen. Sollte ihnen im Laufe der Zeit jemand empfehlen, das Kind

  • regelmäßig auf die Toilette zu setzen, bis etwas kommt,
  • es zu wecken, um es aufs Töpfchen zu setzen,
  • gegen Abend weniger trinken zu lassen,
  • für eine nasse Hose zu bestrafen oder
  • für eine trockene Hose zu belohnen,

gehen sie bitte darüber hinweg. Im besten Fall erreichen sie mit diesen Methoden nichts. In allen anderen Fällen tun Sie dem Kind wirklich etwas Übles an. Das Ergebnis ist nichts Gutes.

Warum die Kontrolle von Darm und Blase so kompliziert ist

Denn damit ihr Kind Darm und Blase erfolgreich kontrollieren kann, müssen alle an Ausscheidungs-Funktionen beteiligten anatomischen Strukturen intakt sein. Zudem müssen die zur Steuerung notwendigen Nervenbahnen vollständig ausreifen. Dabei geht es um höchst komplizierte Vorgänge, die einige Jahre Entwicklungszeit brauchen. Schauen wir uns mal die Entwicklungsstufen an. In Ihrem Buch, „Wie Kinder richtig sauber werden“, unterscheidet die Verhaltensbiologin Dr. Gabriele Haug Schnabel vier Schritte, bis ein Kind nicht mehr einkotet.

1. Schritt: Das Kind nimmt wahr, dass sich sein Bauch ein- oder zweimal am Tag anders als sonst anfühlt. Er drückt, manchmal rumort er. „Wichtig für diese Entwicklungsstufe ist, dass die kindliche Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Körpergefühl gerichtet ist, das bald vertraut ist“, schreibt Haug-Schnabel.

2. Schritt: Das Kind kotet bewusst ein. In dieser Phase können sie auch gut erkennen, dass ihr Kind das Gefühl wieder erkennt und richtig zuordnet. Es unterbricht seine Aktivitäten und zieht sich an ein abgeschiedenes Plätzchen zurück oder macht es sich irgendwie bequem. Nun kann das Geschehen in aller Ruhe in die Windel gehen.

3. Schritt: Wenn das Kind soweit ist, das mitzuteilen, was gerade passiert ist „Stinker macht!“, ist der dritte Schritt, die „Meldung im Nachhinein“, geschafft.

Wichtig ist, positiv zu reagieren: „Hast Du es gemerkt? Prima! Dann gehen wir schnell die Windel wechseln.“

4. Schritt: Nach einiger Zeit kann das Kind die einen Stuhlgang ankündigenden „Empfindungen“ melden und passend „bearbeiten“, so dass die Chance besteht, noch rechtzeitig mit nacktem Po aufs Töpfchen zu kommen.

Über 90 Prozent aller Kinder schaffen das bis sie drei Jahre alt sind.

Entwicklung braucht Zeit

Deutlich komplizierter ist dagegen die Blasenkontrolle. Das liegt vor allem daran, dass das kleine Geschäft viel häufiger am Tag und mit weniger Regelmäßigkeit anfällt als das große. Es verlangt mehr Aufmerksamkeit. Die Blase perfekt zu beherrschen, kann vier bis fünf Jahre dauern. Mehr Komplexität verlangt auch mehr Entwicklungsschritte. Haug-Schnabel unterscheidet sieben:

1. Schritt: Das Kind erkennt die Signale im Blasenbereich.

2. Schritt: Es meldet das kleine Geschäft im Nachhinein.

3. Schritt: Das Kind zeigt deutlich, dass es den Harndrang spürt (trippeln, Beine zusammenpressen …) und versucht die Harnabgabe hinauszuzögern. Die richtige Reaktion wäre, auf das Kind zuzugehen und zu sagen: „Ich glaube, Du musst Pipi. Komm, wir versuchen mal, ob es ins Töpfchen plätschert.“ Aber nur vorschlagen, nicht erzwingen.

4. Schritt: Aufs Töpfchen oder zur Toilette gehen, wenn Harndrang verspürt wird.

5. Schritt: Harn abgeben, wenn die Blase noch nicht voll ist.

6. und 7. Schritt: Aufschieben, wenn die Blase voll ist und nachts aufwachen, wenn der Harndrang da ist.

Auf diesem Weg können sie ihr Kind positiv begleiten. Sie haben jedoch keine Chance, etwas zu beschleunigen. Ihr Kind lernt von ihnen durch Beobachtung, wann es Zeit ist zur Toilette zu gehen, wie viel Zeit es vorher einkalkulieren muss damit es noch rechtzeitig klappt, wo und wie es den passenden Ort findet – und was es dort machen muss. Seien sie also an der Seite ihres Kindes, aber drängen sie es nie. Es wird immer wieder Fortschritte, aber auch oftmals Rückschläge geben, etwa wenn das Kind im Spieleifer in die Hose pinkelt. Für das Kind ist die Geschichte ohnehin dann erst geschafft, wenn es allein auf die Toilette gehen darf und dort selbstständig zurechtkommt.

Kinder auf dem Weg zur Resilienz begleiten

Kinder stärken und sie in ihrer Entwicklung unterstützen. Das ist der Weg, Kinder körperlich, geistig und seelisch zu bilden. Auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse zeigen die Autorinnen, wie Sie dazu beitragen, dass Kinder zu starken Persönlichkeiten werden, die sich nicht in Angst, Gewalt oder Sucht flüchten. Ein umfassender Ratgeber für Eltern, Erzieher und Therapeuten.

Stark von Anfang an – Kinder auf dem Weg zur Resilienz begleiten
Gabriele Haug-Schnabel/Gabriele Schmid-Steinbrunner
Hardcover, 250 Seiten
ISBN/EAN: 978-3-934333-45-1
20 Euro




Gesunde Entwicklung dank älterer Geschwister

Kinder mit älteren Brüdern oder Schwestern entwickeln seltener Probleme

Bereits in den ersten Lebensjahren entwickeln Kinder die kognitiven, sozialen und emotionalen Fähigkeiten, die für ihre lebenslange Gesundheit und Leistungsfähigkeit die Grundlage bilden. Sind Kinder in besonders kritischen Lebensabschnitten Stress ausgesetzt, kann ihre Entwicklung jedoch langfristig Schaden nehmen. Ein besonders starker Stressfaktor für Kinder ist der Stress, dem die Mutter ausgesetzt ist, und der sich bereits während der Schwangerschaft negativ auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Kindes auswirken kann.

In einer neuen Studie untersuchte ein Leipziger Forschungsteam, dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung, der Universität Leipzig, des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie und des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung angehören, 373 deutsche Mutter-Kind-Paare von der Schwangerschaft bis zu einem Alter von zehn Jahren anhand von Langzeitdaten aus der LINA-Kohorte (Lifestyle and environmental factors and their influence on the newborn allergy risk).

Die Mütter füllten insgesamt drei Fragebögen aus, in denen sie jeweils ihr eigenes Stressempfinden und eventuell vorhandene Verhaltensprobleme ihres Kindes bewerten sollten. Die Forschenden untersuchten zunächst, welche sozialen und Umweltfaktoren mit einem tatsächlichen Anstieg des Stressniveaus der Mütter während der Schwangerschaft im Zusammenhang stehen könnten und ob dieser Stress sich langfristig negativ auf das Verhalten des Kindes auswirkt. In einem zweiten Schritt untersuchten die Forschenden, ob Kinder, die Geschwister haben, weniger häufig Verhaltensprobleme entwickeln. Könnten Geschwisterkinder das psychische Wohlbefinden ihrer Brüder oder Schwestern steigern, indem sie die negativen Folgen mütterlichen Stresses indirekt abfedern?

Pränataler Stress kann beim Kind Verhaltensprobleme hervorrufen

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sozio-ökologische Stressfaktoren, wie etwa das Fehlen adäquater sozialer Räume in der Nachbarschaft, eindeutig mit einem Anstieg des Stressniveaus in der Schwangerschaft verbunden waren. Außerdem berichteten Frauen, die während der Schwangerschaft starkem Stress – Sorgen, Traurigkeit oder Anspannung – ausgesetzt waren, häufiger über Verhaltensprobleme ihrer Kinder im Alter von sieben, acht oder zehn Jahren. „Unsere Ergebnisse bestätigen, dass selbst milde Formen von pränatalem Stress noch Jahre später negative Auswirkungen auf das Verhalten von Kindern haben können und unterstreichen die Bedeutung frühzeitiger Interventionsmaßnahmen, die das Wohlbefinden von Müttern steigern und die Risiken von mütterlichem Stress bereits während der Schwangerschaft verringern können“, erklärt Federica Amici von der Universität Leipzig und vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, eine der an dem Projekt beteiligten Forscherinnen.

Eine positive Erkenntnis der Studie war jedoch, dass Verhaltensprobleme bei Kindern mit älteren Geschwistern seltener auftraten. „Kinder mit älteren Brüdern oder Schwestern, die ebenfalls im Haushalt leben, entwickeln seltener Probleme, was darauf hindeutet, dass Geschwister zur gesunden Entwicklung eines Kindes beitragen können“, erklärt Gunda Herberth vom Helmholtz Zentrum für Umweltforschung, Koordinatorin der LINA-Studie.

Bessere Sozialkompetenz durch ältere Geschwister?

Obwohl die Anwesenheit älterer Geschwister die Wahrscheinlichkeit verringert, dass ein Kind Verhaltensprobleme entwickelt, werden dadurch die negativen Auswirkungen mütterlichen Stresses auf das kindliche Verhalten nicht ausgeglichen. Wie verringern ältere Geschwister das Auftreten von Verhaltensproblemen bei ihren Brüdern und Schwestern? Möglicherweise helfen sie bei der Herausbildung wichtiger Sozialkompetenzen – sich beispielsweise in andere Personen, ihre Gedanken- und Gefühlswelt hineinversetzen zu können – sowie dabei, Strategien zur Problemlösung zu entwickeln. Darüber hinaus können ältere Geschwister Eltern zusätzliche Lernmöglichkeiten bieten. So können Eltern ihre Erwartungen an ihre Kinder und sich selbst überdenken und möglicherweise sogar an ihren elterlichen Fähigkeiten arbeiten und diese verbessern.


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„Besonders beeindruckt waren wir, was für eine wichtige Rolle Geschwisterkinder für eine gesunde Kindesentwicklung spielen“, fasst Anja Widdig zusammen, die an der Universität Leipzig, am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie und am Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung forscht. „Wir hoffen, dass die Ergebnisse unserer Studie dabei helfen werden, die Bedürfnisse von Kindern und ihren Geschwistern in den Fokus einer integrativen öffentlichen Gesundheitspolitik zu rücken – um für sie ein gesundes Umfeld zu schaffen, dass zu ihrem Wohlergehen beiträgt und die Herausbildung qualitativ hochwertiger Geschwisterbeziehungen fördert.“

Originalveröffentlichung:

Federica Amici, Stefan Röder, Wieland Kiess, Michael Borte, Ana C. Zenclussen, Anja Widdig & Gunda Herberth

Maternal stress, child behavior and the promotive role of older siblings

BMC Public Health, 29 April 2022

https://bmcpublichealth.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12889-022-13261-2




Pandemiefolgen: Depressionen und Entwicklungsstörungen steigen weiter an

Krankenkasse lässt Abrechnungsdaten von 800.000 Kindern und Jugendlichen untersuchen

Die Pandemie hat massive Folgen für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Im Jahr 2021 stiegen Depressionen und Essstörungen bei Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren weiter an. Mädchen wurden mit psychischen Erkrankungen deutlich häufiger stationär behandelt als Jungen. Im Grundschulalter zeigte sich eine spürbare Steigerung von Störungen sozialer Funktionen und eine Zunahme von Entwicklungsstörungen. Das ist das Ergebnis der Analyse aktueller Krankenhausdaten der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) für den Kinder- und Jugendreport 2022.

Für den Report untersuchten Wissenschaftler von Vandage und der Universität Bielefeld anonymisierte Abrechnungsdaten von rund 800.000 Kindern und Jugendlichen im Alter bis 17 Jahren, die bei der DAK versichert sind. Analysiert wurden die Jahre 2019 bis 2021. Die Daten zeigen, dass vor allem Mädchen im späten Teenageralter massiv unter den Auswirkungen der Pandemie leiden. So wurden Mädchen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren über 32-mal so häufig wegen Essstörungen stationär behandelt wie Jungen, ein Trend, welcher sich während der Pandemie verschärft hat. Der Anteil junger Patientinnen mit Essstörungen stieg 2021 um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zudem kamen sie fünfmal öfter wegen Depressionen, dreimal häufiger wegen Angststörungen und 2,5-mal öfter aufgrund von emotionalen Störungen in deutsche Kliniken.

Essstörungen: starker Anstieg seit Pandemie-Beginn

Insgesamt nahmen die Behandlungszahlen 2021 von Jugendlichen mit Depressionen und Essstörungen im Vergleich zum Vorjahr merklich zu. So kamen 28 Prozent mehr 15- bis 17-Jährige mit Depressionen und 17 Prozent mehr ältere Teenager mit Essstörungen in die Kliniken. In Relation zu 2019 stiegen die Krankenhausaufenthalte 2021 bei Essstörungen sogar um 40 Prozent. Auch bei emotionalen Störungen war ein Plus der Behandlungen zu verzeichnen: 2021 wurden 42 Prozent mehr 15- bis 17-Jährige aufgrund von emotionalen Störungen stationär versorgt. Unter emotionale Störungen fallen insbesondere Ängste wie Trennungsangst, soziale Ängstlichkeit oder auch phobische Störungen, zum Beispiel die Angst vor imaginären Gestalten. Die Fallzahlen blieben hier aber unter den Fallzahlen depressiver Episoden und Essstörungen.

Ähnliche Tendenzen gab es auch bei den Schulkindern im Alter zwischen zehn und 14 Jahren. Hier nahmen vor allem stationäre Behandlungen aufgrund von Depressionen (plus 27 Prozent), Angststörungen (plus 25 Prozent) und Essstörungen (plus 21 Prozent) zu.

„Der DAK-Report belegt in sehr eindrucksvoller Weise, wie häufig inzwischen psychische und psychosomatische Auffälligkeiten, Themen und Erkrankungen gerade im Jugendalter in unserer Gesellschaft geworden sind. Es ist zu erwarten, dass die Zahl psychischer Erkrankungen und Problemfelder auch in Zukunft weiter steigen wird“, so Prof. Dr. med. Wieland Kiess, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Leipzig. „Die Daten belegen aber auch, dass sich das Gesundheitswesen durch die Veränderungen in Krisenzeiten, wie einer Pandemie, reorganisiert und die Organisationsformen dringend überdacht werden sollten. Die Trennung zwischen ambulanten und stationären Behandlungs- und Betreuungskonzepten ist falsch und nicht mehr zeitgemäß. Wir müssen Versorgungsformen neu denken und die Versorgungsstrukturen dem Bedarf der Kinder und Jugendlichen heute und in der Zukunft anpassen.“

Grundschulkinder: mehr Störungen sozialer Funktionen und Entwicklungsstörungen

Die Daten des Kinder- und Jugendreports zeigen zudem, dass Grundschulkinder vor allem unter Störungen sozialer Funktionen und Entwicklungsstörungen leiden. So wurden 2021 36 Prozent mehr Kinder im Alter zwischen fünf und neun Jahren aufgrund von Störungen sozialer Funktionen in Kliniken behandelt. Bei Entwicklungsstörungen war es ein Plus von elf Prozent. Auffallend ist, dass Jungen in diesem Kontext häufiger in Behandlung waren als Mädchen: Sie fanden fast doppelt so häufig wegen der Störung sozialer Funktionen und fast dreimal so häufig aufgrund von Entwicklungsstörungen den Weg in deutsche Krankenhäuser.

„Die Corona-Pandemie und ganz besonders die von der Politik verhängten Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung haben Kindern in allen Altersstufen erheblichen gesundheitlichen Schaden zugefügt. Neben eher organischen Krankheiten wie Adipositas betreffen die feststellbaren Gesundheitsschäden vorwiegend den psychosozioemotionalen Bereich“, sagt Dr. Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte. „Kinder und Jugendliche stellen eine ebenso vulnerable Gruppe innerhalb der Bevölkerung dar wie alte beziehungsweise vorerkrankte Bürgerinnen und Bürger während der Corona-Pandemie. Während letzteren natürlich auch zu Recht Aufmerksamkeit und Fürsorge gewidmet wurden, haben die politisch Verantwortlichen über zwei Jahre lang die ebenso existentiell wichtigen Bedürfnisse und Bedarfe der jungen Generation schlichtweg ignoriert. Der dadurch bedingte Schaden ist erheblich, wie der vorliegende DAK-Report zeigt. Wie viele Dauerschäden entstanden sind, ist heute noch schwer zu erfassen. Aus den Fehlern der Pandemiebekämpfung müssen Lehren gezogen werden, insbesondere von Seiten der Politik. Auch Kinder haben die gleichen Rechte wie Erwachsene, und zwar immer. Und diese Rechte gehören in unser Grundgesetz.“

Quelle: Jörg Bodanowitz/DAK




Ungewollte Kinderlosigkeit darf kein Tabu bleiben!

Bundesweite Info-Kampagne der Initiative „Gemeinsam Familien gründen“ ist gestartet

Ungewollt kinderlos: Für jede zehnte Frau und jeden zehnten Mann im Alter zwischen 20 und 50 Jahren in Deutschland ist das die Realität. Viele Lebensentwürfe geraten ins Wanken, wenn sich der Wunsch nach einem Kind nicht erfüllt und statt Verständnis, erleben viele von ihnen Diskriminierung, Stigmatisierung und Tabuisierung ungewollter Kinderlosigkeit.

Mit dem Info-Truck unterwegs

Die Initiative „Gemeinsam Familien gründen“ will dieses Tabu brechen und mit einer bundesweiten Informationskampagne Betroffene unterstützen und den unerfüllten Kinderwunsch stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Mit einem Info-Truck macht „Gemeinsam Familie gründen“ im Mai, Juni und Juli 2022 in sechs deutschen Städten Station und lädt Betroffene und Interessierte ein, sich vor Ort zu informieren. Neben dem rollenden Informationsangebot ist die Webseite www.familien-gruenden.de am Start. Die Initiative wird von relevanten medizinischen Verbänden und Fachgesellschaften befürwortet.

Zunehmendes gesellschaftliches Problem

Dass der unerfüllte Kinderwunsch ein zunehmendes gesellschaftliches Problem darstellt, belegt die Studie „Ungewollte Kinderlosigkeit 2020“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren Frauen und Jugend (BMFSFJ): So ist der Anteil ungewollt kinderloser Frauen und Männer im Alter zwischen 20 und 50 Jahren von 25 Prozent im Jahr 2013 auf 32 Prozent im Jahr 2020 gestiegen. Mangelnder gesellschaftlicher Rückhalt wird ebenso offenbar: Ein Viertel der befragten ungewollt Kinderlosen fühlt sich diskriminiert, nahezu jede/jeder Zweite beobachtet, dass ungewollte Kinderlosigkeit in der Gesellschaft stigmatisiert wird und mehr als die Hälfte nehmen einen unerfüllten Kinderwunsch als gesellschaftliches Tabuthema wahr. Stark zugenommen hat die Erfahrung, dass es in unserer Gesellschaft als Makel gilt, kein Kind zu haben: von 20 Prozent im Jahr 2013 auf 39 Prozent im Jahr 2020.

Oftmals falsch oder unzureichend informiert

Ihr Wissen rund um den Kinderwunsch entnehmen die Betroffenen zunehmend auch der Flut teils ungeprüfter Inhalte im Internet. Soziale Netzwerke (32 Prozent), Blogs und Foren (54Prozent) sind zu einer relevanten Informationsquelle geworden. Fehlinformationen sind laut BMFSFJ-Studie weit verbreitet: So werden, wissenschaftlich unbegründet, vor allem ein hormonelles Nachwirken der Antibabypille sowie beruflicher und privater Stress für das Ausbleiben einer Schwangerschaft verantwortlich gemacht. Der nachgewiesene Zusammenhang zwischen steigendem Alter und abnehmender Fruchtbarkeit der Frau wird hingegen unterschätzt.

Ermutigung ist gefragt

So belastend ihre Situation ist, suchen Betroffene nur selten Hilfe; Ermutigung ist dringend gefragt. Ärztliche Abklärung ihres unerfüllten Kinderwunsches haben nur 25 Prozent der befragten Frauen und 20 Prozent der Männer wahrgenommen, psychologische Unterstützung nahmen weniger als 10 Prozent der Frauen mit Kinderwunsch wahr, zumeist, weil ihnen weder das Angebot noch lokale Beratungsstellen bekannt sind und Unsicherheiten über die Kostenübernahme durch die Krankenkassen bestehen. Generell sind Bedenken hinsichtlich der Kosten einer Kinderwunschbehandlung groß. Unsicherheit über zusätzliche finanzielle Förderungen durch Bund und Länder schürt weite

Unterstützung für Betroffene

Aus dieser Bestandsaufnahme des BMFSFJ hat die Initiative „Gemeinsam Familien gründen“ klare Anforderungen für ihre Kampagne abgeleitet und bietet entsprechende Unterstützung für Betroffene: mit einer kompakten Übersicht über zuverlässige Informationsquellen rund um den Kinderwunsch, über ärztliche Behandler und Anlaufstellen für psychologische Hilfe auf der Webseite www.familien-gruenden.de und mit sechs mobilen Info-Tagen zwischen München und Hamburg. Im 70 Quadratmeter großen Info-Truck gibt es mehrmals täglich Impulsvorträge zu den Themen Fruchtbarkeit, schwanger werden und Wunschkind sowie individuelle Gesprächsangebote mit einer Kinderwunsch-Psychologin.

Partner und Initiatoren

Partner der von Ferring Arzneimittel und MentalStark initiierten Kampagne sind der Bundesverband Reproduktionsmedizinischer Zentren Deutschlands e.V., das Deutsche IVF-Register e.V. (D·I·R)® und die Deutsche Gesellschaft für Reproduktionsmedizin e.V. Der Dachverband Reproduktionsbiologie und -medizin e.V ist Unterstützer von „Gemeinsam Familien gründen“. Das Unternehmen Ferring unterstützt die Kampagne finanziell, nimmt laut Mitteilung der Initiative jedoch keinerlei inhaltlichen Einfluss auf die von den Partnern bereitgestellten Informationen und Aktivitäten.

Tourdaten

02.06.2022 Stuttgart
10.06.2022 Berlin
17.06.2022 München
25.06.2022 Frankfurt
01.07.2022 Hamburg

Weitere Informationen finden Sie auf: https://www.familien-gruenden.de

Quelle: Dr. Karin Beisel-Ebert/Pressemitteilung: Gemeinsam Familien gründen




Bei Schulranzen auf Ergonomie und Sichtbarkeit achten

Der TÜV-Verband gibt Eltern Hilfestellung für die Auswahl des Schulranzens

Nur noch wenige Monate bis zur Einschulung: Höchste Zeit für Eltern, nach einem geeigneten Schulranzen oder -rucksack zu suchen. „Schulranzen gibt es in unterschiedlichen Größen, Farben und Formen. Während Kinder die Tornister vor allem nach Farbe und Motiv auswählen, sollten Eltern beim Kauf Kriterien wie Tragekomfort, Gewicht und Sicherheit im Blick behalten“, sagt André Siegl, Experte für Arbeits- und Gesundheitsschutz beim TÜV-Verband. „Besonderes Augenmerk sollte auf Stabilität, auf kindgerechter Ergonomie plus individueller Einstellbarkeit, die ein „Mitwachsen“ ermöglicht, aber auch auf den verwendeten Materialien, die innerhalb der zulässigen Grenzwerte schadstoffarm sein müssen und qualitativ verarbeitet sein sollten.“

Wenn die Last auf dem Rücken der Kinder nicht gleichmäßig verteilt ist, können Rucksäcke den noch im Wachstum befindlichen Muskel- und Skelettapparat belasten und dauerhaft schädigen. Insbesondere dann, wenn sie dauerhaft zu schwer sind oder nicht richtig getragen werden. Außerdem ist es wichtig, dass die Kinder im Straßenverkehr gut gesehen werden. Siegl: „Schulranzen mit ausreichend Flächen aus reflektierenden und fluoreszierenden Materialien sowie leuchtende Farben erhöhen die Sicherheit auf dem Schulweg.“

Die ergonomischen und sicherheitstechnischen Anforderungen an Schulranzen schreibt die Norm DIN 58124 vor. Ob eine Schultasche den Vorgaben entspricht, können die Eltern unter anderem an einem Prüfzeichen eines TÜV-Unternehmen oder an dem Zertifizierungszeichen „DIN-Geprüft“ erkennen. Leisten Schulranzen und -rucksäcke zusätzlich zu den geforderten ergonomischen Sicherheitsaspekten nach der DIN Norm 58124 noch einen Beitrag zur Verbesserung der Sichtbarkeit, so kann ergänzend ein GS-Zeichen vergeben werden. Der TÜV-Verband gibt Eltern Hilfestellung für die Auswahl des Schulranzens.

Rückengesundheit: Worauf Eltern bei einem Schulranzen achten sollten

Um eine Belastung des Rückens zu vermeiden, sollten Schulranzen, -rucksäcke und -taschen ein möglichst geringes Eigengewicht haben. Als Richtwert für Eltern gilt: Ein Tornister sollte nicht mehr als 10 Prozent des Körpergewichts des Kindes wiegen. Der Schulranzen sollte über ein gutes Tragesystem verfügen und vor dem ersten Gebrauch richtig eingestellt werden, um Nacken- und Rückenproblemen vorzubeugen. „Neben den obligatorischen Schultergurten tragen zusätzliche Brust- und Taillengurte dazu bei, die Schulranzen und Schulrucksäcke optimal in der Mitte des Oberkörpers oberhalb des stabilen Beckens zu justieren“, erklärt Siegl. „Die Last, die das Kind trägt, wird dann über die gesamte Wirbelsäule verteilt.“

Außerdem sollten Eltern ein Modell mit vielen Fächern und Außentaschen, etwa für Brotbox und Trinkflasche wählen. In Rucksäcken mit einem einzigen großen Fach konzentriert sich das gesamte Gewicht auf einen Bereich. „Je mehr Fächer, desto gleichmäßiger lässt sich das Gewicht verteilen“, sagt Siegl. Durch das Gewicht der Tasche mitsamt Schulbüchern und –heften könnten die Tragegurte der Schulranzen in die Schultern der Kinder einschneiden. „Gut gepolsterte und mindestens 30 Millimeter breite und stufenlos in der Länge verstellbare Gurte, eine belüftete Polsterung am Rücken und abgerundete Kanten schützen die Kinderkörper.“ Kinder sind sich oft nicht bewusst, wie viel Platz sie und ihre Taschen einnehmen. Wenn sie durch enge Gänge laufen, kann Anrempeln schnell passieren. Gepolsterte Kanten schützen also auch andere Personen vor blauen Flecken.

Verkehrssicherheit: Schulranzen und Schulrucksäcke sollten gut sichtbar sein

Schulranzen und Schulrucksäcke in hellen Farben und mit reflektierenden und fluoreszierenden Flächen erhöhen die Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg. „Damit Kinder bei allen Lichtverhältnissen gut sichtbar sind, ist eine Kombination aus leuchtenden Farben und reflektierenden und fluoreszierenden Flächen am besten“, rät Siegl. „Retro-reflektierendes Material wirft selbst im Dunkeln einfallendes Licht zurück und fluoreszierende Flächen leuchten bei Tageslicht sehr hell.“ Nach der Norm DIN 58124 sollen die sichtbaren Flächen eines Schulranzens zu zehn Prozent aus retro-retroreflektierenden und zu 20 Prozent aus fluoreszierenden Materialen in Orange-Rot, Gelb oder Magenta bestehen und können die Kinder aus bis zu 140 Metern Entfernung sichtbar machen. Eine Entfernung, die AutofahrerInnen im Stadtverkehr etwa sechs Sekunden Zeit geben würde, um zu reagieren. Für die bestmögliche Sichtbarkeit an dunklen Tagen, beispielsweise im Herbst oder Winter, können zusätzlich blinkende LED-Leuchten am Schulranzen befestigt werden. Allerdings sollten Eltern ihre Kinder daran erinnern, die Minilichter ein- und auszuschalten.

Alltagstauglichkeit: Material und Konstruktion von Schulrucksäcken

Vor dem Kauf lohnt es sich, die Beschaffenheit und Verarbeitung der Materialien genauer zu untersuchen. Auf dem Schulweg, durch häufiges Öffnen und Schließen und die mitunter grobe Handhabung der Kinder werden Schulranzen stark beansprucht. Diesem täglichen Gebrauch müssen Schulranzen standhalten. „Weil Kinder ihre Taschen gerne mal achtlos über den Boden schleifen oder in Zimmerecken werfen, muss der Taschenboden besonders robust und abriebfest sein“, sagt Siegl. Lose oder ungleichmäßige Nähte, aber auch raue oder ausgefranste Stoffkanten können sich leicht lösen.

Die Reißverschlüsse sollten besonders stabil und gut verarbeitet sein. Weil Reißverschlüsse nicht wasserdicht sind, sollten Stoffüberdeckungen über den Verschlüssen angebracht sein. Diese verhindern, dass bei Regen Wasser in die Schultasche läuft und die Schulsachen beschädigt werden. Auch das Obermaterial des Tornisters sollte wasserabweisend oder sogar wasserdicht sein. Die meisten Schulranzen bestehen aus Nylon, Polyester oder anderen Kunstfasern und Kunststoffen. Imprägniert oder beschichtet sind diese Materialien schmutz- und wasserabweisend bis zu einer Wassersäule von 1500 mm. Leichtem Regen oder Schneefall halten diese Materialien stand. Starkregen sollten aber nur Schulranzen oder Schulrucksäcke aus wasserdichtem Material ausgesetzt werden. Diese gibt es aber selten, sodass sich in der Regel eine wasserdichte überziehbare Abdeckung empfiehlt.

Linda Roy/TÜV Verband




Seminar zu proteinreichen pflanzlichen Bio-Lebensmitteln in Kita- und Schule kostenlos

„Bio kann jeder“ Online-Workshop auch für Lehrkräfte und Erzieher am 18. Mai 2022

In diesem online „Bio kann jeder“-Workshop informiert Sie Anja Erhart von der FiBL Projekte GmbH wie Sie Kindern und Jugendlichen die Vorteile ökologischer Lebensmittel näherbringen können. Der Fokus liegt dabei auf proteinreichen pflanzlichen Lebensmitteln als Alternative zu tierischen Produkten, um deren schlechtes Image als „Ersatz“ zu überwinden.

Die Bio-Musterregion Ludwigsburg-Stuttgart hat sich auf die Fahnen geschrieben, die Erhöhung des Bio-Anteils in der Gemeinschaftsverpflegung in Stuttgart und dem Landkreis Ludwigsburg zu unterstützen. Über die Arbeit in diesem Bereich berichtet Regionalmanagerin Annegret Bezler.

Alexandra Knauß vom Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg wird die Bedeutung von Hülsenfrüchten für eine nachhaltige, gesundheitsfördernde und ausgewogene Ernährung sowie pädagogische Anknüpfungspunkte beim Einsatz von Linsen, Bohnen und Co. in Kita und Schule erläutern.

Im Anschluss wird Mayoori Buchhalter interaktiv nachhaltige Bio-Gerichte Rezepte mit pflanzlichen Bio-Lebensmittel kochen, die sich auch eignen mit und für Kindern und Jugendliche im Kita- und Schulalltag zubereitet zu werden. Auf diese Weise soll die Lebensmittel- und Rezeptpalette der Kinder und Jugendlichen erweitert werden und diese Alternativen zu konventionellen Fleischgerichten aufgezeigt werden.

Teilnehmende

Eingeladen sind:

  • Einrichtungs- oder Schulleitungen beziehungsweise Mitarbeitende von Einrichtungsträgern
  • Lehrkräfte, Erzieherinnen oder Erzieher beziehungsweise Tagesmütter oder -väter
  • Küchenleitungen, Teile des Küchenteams beziehungsweise Caterer
  • Verantwortliche oder Verantwortlicher für die Vergabe von Verpflegungsleistungen
  • interessierte Akteurinnen oder Akteure (Zum Beispiel Mitglieder eines Elternzusammenschlusses)

Programm

  • 14:00 Uhr: Einwahl in den Webex-Raum
    Technik-Check
    (Insa Folkerts, FiBL Projekte GmbH)
  • 14:10 Uhr: Begrüßung und Einführung
    (Anja Erhart, FiBL Projekte GmbH)
  • 14:20 Uhr: Umsetzung: Bio in Kitas und Schulen
    Tipps und Tricks für ein nachhaltiges Verpflegungsangebot
    (Anja Erhart, FiBL Projekte GmbH)
  • 15:00 Uhr: Mehr Bio aus der Region für die Region: Was macht die Bio-Musterregion Ludwigsburg-Stuttgart im Bereich Gemeinschaftsverpflegung?
    (Annegret Bezler, Bio-Musterregion Ludwigsburg-Stuttgart)
  • 15:15 Uhr: Pause
  • 15:30 Uhr: Einsatz von Hülsenfrüchten in Kita und Schule
    (Alexandra Knauß, Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg)
  • 15:50 Uhr: Proteinreichen pflanzlichen Lebensmittel – neue Ideen für Kinder und Jugendliche
    (Mayoori Buchhalter, BIOSpitzenköchin)
  • 16:45 Uhr: Fazit und ein Ausblick
    (Anja Erhart, FiBL Projekte GmbH)
  • 17:00 Uhr: Ende der Veranstaltung

Termin

18.05.2022, von 14:00 – 17:00 Uhr

Ort

Online für die Region Ludwigsburg-Stuttgart

Regionalpartner und weitere Veranstaltende

  • FiBL Projekte GmbH, Kasseler Straße 1a, 60486 Frankfurt
  • Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg an der Landesanstalt für Landwirtschaft, Ernährung und Ländlichen Raum (LEL), Oberbettringer Straße 162, 73525 Schwäbisch Gmünd

Kontakt

Insa Folkerts
Telefon: 069 / 71 376 99 – 225
E-Mail: biokannjeder@fibl.org

Anmeldung

Bitte melden Sie sich bis 11. Mai 2022 per Online-Anmeldung an.

Kosten

Dieses Angebot ist kostenfrei. Es entsteht keine Teilnahmegebühr. Bio kann jeder – Nachhaltig essen in Kita und Schule unterstützt mithilfe von Workshops Verantwortliche vor Ort dabei, das Verpflegungsangebot für Kinder und Jugendliche nachhaltiger zu gestalten. Die Teilnehmenden erhalten von Regionalpartnern praxisorientierte Tipps wie sie Lebensmittel aus ökologischer Erzeugung in ihren Einrichtungen einführen beziehungsweise das Angebot erweitern können. Die Bio kann jeder-Workshops werden im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) durchgeführt.




BZgA-Initiative „Kinder stark machen“

Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhardt Blienert, übernimmt Schirmherrschaft

Für eine gute körperliche, seelische und geistige Entwicklung von Kindern ist es wichtig, dass sie ihre Potenziale entfalten können. Wer sich stark fühlt, ist gut gewappnet, „Nein“ zu Suchtmitteln jeder Art sagen zu können. Mit der Mitmach-Initiative „Kinder stark machen“ fördert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) deshalb das Heranwachsen von Kindern und Jugendlichen zu selbstbewussten Persönlichkeiten.

Die Schirmherrschaft der BZgA-Initiative zur frühen Suchtprävention übernimmt der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhardt Blienert.

Broschüren und Flyer für Erziehende zu der Thematik der gesunden Entwicklung von Kindern – angefangen bei der Suchtvorbeugung im frühen Kindesalter, über ausgewogene Ernährung bis hin zum Angebot der kinderärztlichen Früherkennungsuntersuchungen U1 bis U9 können bei der BZgA bezogen werden.


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Wattestäbchen haben im Gehörgang nichts zu suchen

ÖKO-TEST hat Wattestäbchen untersuchen lassen–-Test gratis

Im aktuellen ÖKO-TEST-Magazin findet sich auch ein aktueller Test von Wattestäbchen. Bezüglich der Schadstoffe in den Wattestäbchen gibt es kaum Auffälligkeiten. Lediglich in vier von 25 Produkten haben die Tester so genannte halogenorganische Verbindungen gefunden. Viele dieser chlorhaltigen Stoffe gelten als allergieauslösend.

Schlechte Recycling-Quote

Die Recycling-Quote in den Wattestäbchen ist allerdings gering. Nur vier der getesteten Stäbchen enthalten überhaupt Recyclingpapier. Dafür können die Hersteller jedoch kaum etwas. Der Grund besteht in der schon seit einiger Zeit anhaltenden Papierknappheit. Diese wird aktuell durch den Angriffskrieg der Russen auf die Ukraine noch verschärft.

Zwei wichtige Tipps

Zwei wichtige Tipps gibt das ÖKO-TEST-Magazin seinen Leserinnen und Lesern auch noch mit:

1. Wattestäbchen besser nicht in den Gehörgang stecken. Grund: Mit einem Stäbchen drückt man Ohrenschmalz nur noch fester und tiefer ins Ohr. Beinahe alle Produkte tragen einen entsprechenden Warnhinweis.

2. Babywattestäbchen müssen nicht sein. Die äußere Ohrmuschel lässt sich auch mit einem Waschlappen oder einem herkömmlichen Stäbchen reinigen.

Den vollständigen Test finden Sie unter diesem Link.