Neue Bewegungsangebote für Kinder vor Ort schaffen

Aktion „Bleibt fit, macht mit!“ will mit interessierten Vereinen „Bewegungshaltestellen“ ins Leben rufen

Neue, niedrigschwellige Bewegungsangebote für Kinder vor Ort schaffen – das ist Ziel der Aktion „Bewegungshaltestellen“, die der Deutsche Turner-Bund (DTB) und die Deutsche Turnerjugend (DTJ) gemeinsam mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) jetzt gestartet haben. Die Aktion ermöglicht Turn- und Sportvereinen, in ihrem jeweiligen Ort ein Bewegungsangebot für Kinder zu schaffen, das ohne großen Aufwand umsetzbar ist. Unter dem Motto „Bleibt fit, macht mit!“ sollen nicht nur die motorische Entwicklung, sondern auch die sozialen Kompetenzen von Kindern gefördert werden.

Anmelden und Bewegungshaltestellen anbieten

DTB-Vereine, die sich an der Aktion beteiligen möchten, können sich unter www.dtb.de/bewegungshaltestellen/anmeldung anmelden.

Die Bewegungshaltestellen laden zum sofortigen Mitmachen ein – unabhängig von Kinderturnstunden, Material und Räumlichkeiten. Insgesamt gibt es zehn Haltestellen, hinter denen sich je eine Bewegungsaufgabe verbirgt. Angemeldete Vereine erhalten kostenlos zehn Schilder mit QR-Codes, die sie vor Ort an geeigneten Stellen anbringen können. Der QR-Code führt direkt zur Bewegungsaufgabe auf der Website kinderturnen.de. Auch Nationalturnerin Sarah Voss – gleichzeitig Botschafterin der BZgA-Mitmachinitiative „Kinder stark machen“ – ist mit zwei Clips aus der BZgA-Videoreihe „Bewegungs-ABC“ bei den Bewegungshaltestellen vertreten.

Im Downloadbereich finden angemeldete Vereine außerdem eine Checkliste zu Rechts- und Versicherungsfragen sowie Anleitungen zum Erstellen einer Haltestellenroute.

Weitere Informationen zur Aktion: www.dtb.de/bewegungshaltestellen.

Informationen zum Mitmach-Angebot der BZgA: www.kinderstarkmachen.de.




Schlafprobleme durch intensive Bildschirmnutzung

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Forscherinnen weisen auf Zusammenhang zwischen Bildschirmnutzung und Schlafproblemen bei Kindern hin

Schlaf ist wichtig für die Entwicklung, die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen. Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung und Mediennutzung, haben Wissenschaftlerinnen des National Institute of Public Health in Kopenhagen http://sdu.dk die Auswirkungen von Bildschirmnutzung auf den Schlaf von Null- bis 15-Jährigen untersucht. Sie haben hierfür die Ergebnisse von 49 Studien aus den Jahren 2009 bis 2019 untersucht und interpretiert.

Schlechte Schlafqualität

Die Ergebnisse, die nun im Fachmagazin BMC Public Health publiziert wurden, weisen deutlich auf einen Zusammenhang zwischen der Nutzung elektronischer Medien und der Schlafdauer hin, wobei die Belege für die Sechs- bis 15-Jährigen deutlicher ausfielen als für die Null- bis Fünfjährigen. Bei den Sechs- bis Zwölfjährigen zeigte sich zum einen, dass die Kinder mit einer größeren Bildschirmnutzung zu spät zu Bett gehen. Zum anderen leiden sie unter einer schlechteren Schlafqualität. Bei den 13- bis 15-Jährigen gab es Belege für einen Zusammenhang zwischen Bildschirmzeit und Einschlafproblemen sowie zwischen der Nutzung sozialer Medien und schlechter Schlafqualität. Insgesamt wurde die Nutzung elektronischer Medien bei Kindern und Jugendlichen generell mit einer kürzeren Schlafdauer in Verbindung gebracht.

Keine elektronischen Geräte eine halbe Stunde vor der Schlafenszeit

„Kinder und Jugendliche sollten mindestens eine halbe Stunde vor der Schlafenszeit keine elektronischen Geräte mehr benutzen“, empfiehlt Psychologe Dominik Rosenauer http://dominikrosenauer.com gegenüber der Nachrichtenagentur pressetext. Zum einen wegen des melatoninhemmenden Blaulichts und zum anderen, weil das Spielen oder Streamen sehr anregend sein kann. Das Handy allein sei jedoch nicht immer für schlechten Schlaf von Kindern verantwortlich. Aufgrund mangelnder Bewegung seien viele Kinder, die ihre Nachmittage vor der Spielekonsole oder dem Fernseher verbringen, am Abend einfach nicht müde und ausgelastet.

Ergebnisse einer ähnlichen Studie der Universität Leipzig verdeutlichen diesen Teufelskreis. Kinder, die einen hohen Medienkonsum haben, schlafen schlechter. Zur gleichen Zeit greifen diese unausgeschlafenen Kinder tendenziell eher zu elektronischen Medien und sind zu müde für Sport oder andere Aktivitäten. Es besteht demnach die Notwendigkeit, dass sich Eltern über die Gefahren von digitaler Mediennutzung informieren und dementsprechend handeln.

Medienerziehung früh beginnen

„Medienerziehung ist Elternsache. Es müssen von Anfang an klare Grenzen gesetzt werden. Die Erziehung fängt bereits im Säuglingsalter an und muss mit der restlicher Erziehung übereinstimmen. Es wird nicht funktionieren bei einem Thema streng zu sein, wenn den Kindern sonst alle Freiheiten gelassen werden“, sagt Rosenauer im Gespräch mit pressetext.

Eltern müssten von Anfang an dahinter sein, dass sich Kinder nicht irgendwann besser mit Medien auskennen als sie selbst. „Wie im realen Leben sollten Eltern auch wissen, wo sich ihre Kinder in der virtuellen Welt befinden. Wichtig dafür ist eine klare Kommunikation und das Aufstellen von altersgerechten Regeln und Benutzungszeiten“, so Rosenauer. Auch gebe es in den Betriebssystemen oder in externen Apps Einstellungen für Eltern, mit denen sie die Kontrolle über das Medienverhalten ihrer Kinder behalten können.

Methode:

Die Wissenschaftlerinnen haben Recherchen in vier Datenbanken (CINAHL, Web of Science, EMBASE und Medline) durchgeführt. Zu den Einschlusskriterien gehörten Alter ≤ 15 Jahre und Interventions-, Kohorten- oder Querschnittsstudien aus westlichen Ländern. Die methodische Qualität wurde anhand des Quality Assessment Tool for Quantitative Studies von zwei unabhängigen Gutachtern bewertet. Die Daten wurden mithilfe eines standardisierten Datenextraktionsformulars extrahiert. Die Synthese erfolgte durch die Zusammenfassung der Ergebnisse aller Studien nach den Altersgruppen 0-5, 6-12 und 13-15 Jahre in vier Schlafbereichen: Schlafenszeit und Schlafbeginn, Schlafqualität, Schlafdauer und Tagesmüdigkeit.

Bei der Suche wurden 10.719 einzelne Studien gefunden, von denen 109 die Ein- und Ausschlusskriterien erfüllten und auf ihre methodische Qualität geprüft wurden. Insgesamt wurden 49 Studien in die Überprüfung einbezogen. Bei den Studiendesigns handelte es sich um randomisierte kontrollierte Studien (n = 3), quasi-experimentelle Studien (n = 2), prospektive Kohortenstudien (n = 15) und Querschnittsstudien (n = 29).




Wildpilze noch immer radioaktiv verseucht

Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit bestätigt das bei 70 von 74 Proben

Deutsche Wildpilze sind nach dem Super-GAU in Tschernobyl 1986 noch immer radioaktiv belastet. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Lebensmittelkontrollergebnisse der Länder durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit http://bvl.bund.de . Demnach sind in den Jahren 2015 bis 2021 exakt 70 von 74 überprüften Wildpilzproben verstrahlt.

Hotspot Süddeutschland

Vor allem in Süddeutschland treten in Wildpilzen immer noch erhöhte Konzentrationen von Radiocäsium (Cäsium-137) als Folge der Atomreaktorkatastrophe vor 35 Jahren auf, teilt die Behörde heute, Freitag, mit. Im Vergleich zu landwirtschaftlichen Produkten seien wildwachsende Pilze immer noch höher kontaminiert. Wegen des sehr wirksamen Nährstoffkreislaufs in Waldökosystemen sei zu erwarten, dass die Aktivitäten auch künftig nur sehr langsam zurückgehen, heißt es.

In Deutschland ist es nicht erlaubt, Lebensmittel, also auch Pilze, mit einem Cäsium-137-Gehalt von mehr als 600 Bq/kg in den Verkehr zu bringen. Für den Eigenverzehr gilt diese Beschränkung nicht. Bei den untersuchten Pilzproben aber überschritt keine den Grenzwert von 600 Bq/kg. Neben der Kontamination durch radioaktive Elemente besteht beim Essen von Wildpilzen aber immer auch das Risiko, sich zu vergiften. Deshalb wird unerfahrenen Pilzsammlern auch aufgrund der Verwechslungsgefahr mit Giftpilzen vom Sammeln und Eigenverzehr von Pilzen abgeraten.

Florian Fügemann/pressetext.redaktion




„Jeder siebte junge Mensch lebt mit einer psychischen Belastung“

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UNICEF-Bericht zur Situation der Kinder in der Welt 2021 zu mentaler Gesundheit

Laut dem Bericht „On My Mind: Die mentale Gesundheit von Kindern fördern, schützen und unterstützen“ litt weltweit bereits vor der Pandemie ein bedeutender Anteil der Kinder und Jugendlichen unter erheblichen psychischen Belastungen. Gleichzeitig wird weltweit wenig in ihre psychische Gesundheit investiert. 

Aktuellen Schätzungen zufolge lebt jeder siebte junge Mensch zwischen zehn und 19 Jahren weltweit mit einer diagnostizierten psychischen Beeinträchtigung oder Störung wie Angststörungen, Depressionen oder Verhaltensauffälligkeiten. Weltweit nehmen sich jedes Jahr rund 46.000 junge Menschen zwischen zehn und 19 Jahren das Leben – ein junger Mensch alle elf Minuten. In der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen ist Suizid die vierthäufigste Todesursache nach Verkehrsunfällen, Tuberkulose und Gewalttaten. 

Hilfsangebote sind Mangelware

Gleichzeitig besteht eine große Lücke zwischen dem Bedarf an Hilfsangeboten und den verfügbaren finanziellen Mitteln im Bereich der psychischen Gesundheit. So geben die Regierungen weltweit, laut dem Bericht, weniger als zwei Prozent ihres Gesundheitsbudgets hierfür aus. 

„Es waren lange, lange 18 Monate für uns alle – insbesondere für Kinder. Aufgrund der landesweiten Lockdowns und der pandemiebedingten Einschränkungen haben Kinder prägende Abschnitte ihres Lebens ohne ihre Großeltern oder andere Angehörige, Freunde, Klassenzimmer und Spielmöglichkeiten verbracht – Schlüsselelemente einer jeden Kindheit“, sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore.

Auswirkungen sind gravierend

„Die Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche sind gravierend. Gleichzeitig sind sie nur die Spitze des Eisbergs, denn bereits vor der Pandemie litten viel zu viele Kinder an psychischen Belastungen, die unberücksichtigt blieben. Regierungen investieren nicht ausreichend in die mentale Gesundheit, um dem großen Hilfebedarf gerecht zu werden. Auch dem Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit und dem späteren Lebensverlauf wird nicht genügend Bedeutung beigemessen.“

„Die Förderung der psychischen Gesundheit junger Menschen ist kein Luxus, sondern ein wichtiger Beitrag für ihr Wohlbefinden, ihre Entwicklung und ihre Teilhabe am Leben in unserer Gesellschaft”, erklärte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Wir müssen das Thema aus der Tabuecke holen und Kindern und jungen Menschen die Unterstützung geben, die sie brauchen.”

Belastungen der psychischen Gesundheit während der Covid-19-Pandemie

Die Pandemie hat einen hohen Tribut von Kindern und Jugendlichen gefordert. Laut den Ergebnissen einer von UNICEF und Gallup im Sommer 2021 durchgeführten internationalen Umfrage unter Heranwachsenden und Erwachsenen in 21 Ländern gab jeder fünfte befragte junge Mensch (19 Prozent) zwischen 15 und 24 Jahren an, sich häufig deprimiert zu fühlen oder wenig Interesse an Dingen zu haben oder daran, etwas zu unternehmen. In Deutschland sagte dies einer von vier der befragten jungen Menschen (24 Prozent). 

Fast zwei Jahre seit Beginn der Pandemie sind die Belastungen für die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen nach wie vor schwerwiegend. Laut aktuellen UNICEF-Schätzungen war weltweit mindestens eines von sieben Kindern direkt von landesweiten Lockdowns betroffen; 1,6 Milliarden Kinder haben Schulunterricht verpasst und Lernstoff versäumt.

Die Veränderungen im Alltag, die Unterbrechung der Bildung, der Wegfall von Freizeitmöglichkeiten sowie finanzielle und gesundheitliche Sorgen in den Familien führen dazu, dass viele junge Menschen unter Angstgefühlen leiden, wütend sind und voller Sorgen in ihre Zukunft schauen. Beispielsweise ergab eine Online-Umfrage, die Anfang 2020 in China durchgeführt wurde, dass etwa ein Drittel der Befragten sich ängstlich oder besorgt fühlten.

Hohe Kosten für die Heranwachsenden und die ganze Gesellschaft

Diagnostizierte psychische Störungen wie ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivitätsstörungen), Angstzustände, Autismus, bipolare Störungen, Verhaltensstörungen, Depressionen, Essstörungen und Schizophrenie können schwere Folgen für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen haben. Sie können auch ihre Lernmöglichkeiten und ihre Fähigkeit, ihr Potenzial zu verwirklichen, beeinträchtigen. Auch ein geringeres Einkommen im Berufsleben kann die Folge sein.

Der persönliche Preis, den die betroffenen Kinder und Jugendlichen zahlen, ist nicht zu beziffern. Den Gesellschaften gehen laut einer in dem Bericht aufgeführten neuen Analyse der London School of Economics enorme Beiträge verloren. Die Verluste in Folge von psychischen Beeinträchtigungen und Störungen, die zu Erwerbsunfähigkeit oder zum Tod von jungen Menschen führen, belaufen sich demnach auf schätzungsweise rund 390 Milliarden US-Dollar pro Jahr. 

Schutzfaktoren

Laut dem UNICEF-Bericht beeinflusst ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren die mentale Gesundheit von Kindern. Dazu zählen genetische Faktoren, Erfahrungen in der frühen Kindheit, der Umgang und die Erziehung in der Familie, Erfahrungen in der Schule sowie zwischenmenschliche Beziehungen. Belastungen durch Gewalt oder Missbrauch, Diskriminierung, Armut, humanitäre Krisen und gesundheitliche Notlagen wie die Covid-19-Pandemie wirken sich stark auf die psychische Gesundheit aus.

Schutzfaktoren wie liebevolle Bezugspersonen, ein sicheres schulisches Umfeld und positive Beziehungen zu Gleichaltrigen können hingegen dazu beitragen, das Risiko psychischer Beeinträchtigungen und Störungen zu verringern. Allerdings erschweren Vorurteile und Stigmatisierung sowie mangelnde öffentliche Finanzierung von entsprechenden Hilfsangeboten, dass Kinder und Jugendliche die Förderung und Unterstützung erhalten, die sie benötigen.

Forderungen von UNICEF

UNICEF ruft mit seinem Bericht zur Situation der Kinder in der Welt 2021 Regierungen und Partner aus der Privatwirtschaft und die Öffentlichkeit dazu auf, die mentale Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und Betreuenden zu fördern, gefährdete Kinder zu schützen und besonders verletzliche Kinder zu unterstützen. 

  • Es braucht dringend mehr Investitionen in die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in allen Bereichen der Gesellschaft, nicht nur im Gesundheitswesen. Ziel sollte es sein, einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz zum Schutz, zur Förderung und zur Unterstützung zu entwickeln; 
  • Evidenzbasierte, übergreifende Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit in den Bereichen Gesundheit, Bildung und soziale Sicherung sollten ausgeweitet werden. Dazu gehören Elternprogramme, die eine flexible, liebevolle Unterstützung und Betreuung der Kinder und die psychische Gesundheit von Eltern und Erziehenden fördern. Schulen sollten die psychische Gesundheit durch qualitative Hilfsangebote und ein positives Lernumfeld unterstützen; 
  • Das Schweigen über psychische Erkrankungen muss gebrochen, Stigmata bekämpft und Aufklärung im Bereich der psychischen Gesundheit gefördert werden. Die Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen müssen ernst genommen werden.  

„Psychische und körperliche Gesundheit gehören zusammen – wir können es uns nicht leisten, das länger anders zu sehen“, sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Fore. „Seit viel zu langer Zeit fehlt es an Investitionen und einem Verständnis dafür, was psychische Gesundheit ausmacht. Das muss sich ändern: Denn eine gute psychische Gesundheit ist entscheidend dafür, dass Kinder ihre Potenziale verwirklichen können.“

Eine Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse des Berichts finden Sie hier.

Der vollständige, englischsprachige Report steht hier zur Verfügung.




Warum viele Kinder keinen Brokkoli mögen

Enzyme verschiedener Gemüsesorten können im Speichel unangenehme, schwefelhaltige Gerüche erzeugen

Brokkoli, Blumenkohl, Kohl und Rosenkohl lösen bei vielen Kindern Ekel aus. Warum das so ist, haben Wissenschaftler jetzt herausgefunden. Wie sie im ACS Journal of Agricultural and Food Chemistry berichten, können Enzyme aus den Gemüsesorten im Speichel unangenehme, schwefelhaltige Gerüche erzeugen. So genannte „Brassica-Gemüse“ setzen wohl eine Verbindung frei, das so genannte S-Methyl-ʟ-Cysteinsulfoxid, das einen starken, schwefelhaltigen Geruch erzeugt, der bei manchen Menschen zu Bakterien im Mund führen kann, so die Forscher.

Toleranz gegenüber Gerüchen entscheidet

Kinder, deren Speichel hohe Mengen an flüchtigen Schwefelverbindungen produzierte, hassten rohes Brassica-Gemüse am meisten, was jedoch bei Erwachsenen nicht der Fall war, die möglicherweise gelernt hatten, den Geschmack zu tolerieren. Diese Ergebnisse könnten erklären, warum manche Menschen Brassica-Gemüse mögen und andere nicht, so die Forscher in einer Pressemitteilung der Zeitschrift.

Für die Studie, die am 22. September im Journal of Agricultural and Food Chemistry veröffentlicht wurde, untersuchten Damian Frank und seine Kollegen von der australischen Wissenschaftsbehörde CSIRO Unterschiede in der Schwefelproduktion im Speichel von Kindern und Erwachsenen. Anschließend analysierten sie, wie sich diese Produktion auf die Akzeptanz von Brassica auswirkt.

98 Kinder-Eltern-Paare getestet

Die Forscher ließen 98 Kinder-Eltern-Paare, darunter auch Kinder im Alter von sechs bis acht Jahren, die wichtigsten Geruchsstoffe bewerten. Dimethyltrisulfid, das faulig und schwefelig riecht, wurde von den Kindern und Erwachsenen am wenigsten gemocht.

Das Team mischte Speichelproben mit rohem Blumenkohlpulver und analysierte die im Laufe der Zeit gebildeten flüchtigen Verbindungen. Es wurden große Unterschiede in der Produktion flüchtiger Schwefelverbindungen zwischen den Menschen festgestellt, aber Kinder hatten oft ähnliche Werte wie ihre Eltern.




Eltern mit Krebs: Kinder oft ausgeschlossen

Umfrage des Institute Salah Azaiez – Mehr als 90 Prozent haben Probleme mit Kommunikation

Eine angemessene Kommunikation und Unterstützung für die Kinder von Krebspatienten kommt laut einer Studie des Institute Salah Azaiez http://institutsalahazaiez.com noch immer viel zu kurz. Denn die Eltern bräuchten viel Unterstützung. Laut Schätzungen wurde allein 2020 bei 4,6 Mio. Menschen zwischen 20 und 54 Jahren Krebs diagnostiziert – also genau in jener Zeit ihres Lebens, in der sie am ehesten Kinder aufziehen.

Viele verschweigen Krankheit

Die Auswirkungen der elterlichen Krebserkrankung auf die Entwicklung eines Kindes sind je nach dessen Alter und dem Verlauf der Krankheit unterschiedlich. Sie hängen jedoch entscheidend davon ab, wie das Kind in den Krankheitsverlauf eingebunden ist. Laut Carlo Alfredo Clerici von der Universität Mailand, der nicht an der Studie beteiligt war, sehen Psychologen die Weitergabe eines gewissen Ausmaßes an Informationen über die Krankheit eines Elternteils und einen möglichen Tod als nützlich und Schutz vor traumatischen Phänomenen.

Die sozialen und kulturellen Widerstände, die oft einem Dialog im Weg stehen, zeigen auch die Ergebnisse einer Umfrage mit 103 Patienten in Tunesien. Fast 90 Prozent gaben Probleme in der Kommunikation über den Gegenstand der Krankheit an. Über 40 Prozent entschieden sich dafür, nicht die ganze Wahrheit über ihre Krankheit zu sagen. Laut Studienautor Sinen Korbi ist bei Patienten die Vorstellung weitverbreitet, dass sie das psychische Gleichgewicht ihrer Kinder schützen, wenn sie diese von der Realität ihrer Krankheit fernhalten. So hätten sieben der 18 Patienten argumentiert, die sich dafür entschieden hatten, die Wahrheit über ihre Krankheit vor ihren Kindern vollständig zu verbergen.

Kinder leiden mit Eltern spürbar

Mit 96 Prozent beobachteten fast alle Studienteilnehmer Veränderungen des Verhaltens bei ihren Kindern. Die Bandbreite reichte dabei von Angst und Depressionen über schulische Probleme bis hin zu Gewalt und Drogenmissbrauch. Aber nur neun Eltern konsultierten in der Folge einen Kinderpsychologen. Laut Korbi gehen viele Menschen davon aus, dass sie diese Probleme selbst oder mithilfe von Verwandten lösen können. Sie müssten jedoch ermutigt werden, sich Unterstützung zu holen. Details wurden auf dem ESMO Congress 2021 präsentiert.

Quelle: pressetext.com




Foodwatch: Fast alle Produkte für Kinder sind ungesund

Freiwillige Selbstverpflichtungen der Lebensmittelindustrie mit Blick auf Kindermarketing sind offenbar unzureichend

Demnach enthalten nach wie vor 242 von 283 untersuchten Kinderprodukten (85,5 Prozent) zu viel Zucker, Fett oder Salz. Sie sind nach Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unausgewogen und sollten eigentlich gar nicht erst an Kinder vermarktet werden. Die Studie umfasst Produkte von insgesamt 16 Lebensmittelkonzernen, die eine Selbstverpflichtung zu verantwortungsvollerem Kindermarketing („EU Pledge“), unterschrieben haben – darunter Nestlé, Danone und Unilever.

„In erster Linie Zuckerbomben und fettige Snacks.“

Bereits 2015 untersuchte foodwatch das Sortiment dieser Unternehmen – mit ähnlichem Ergebnis: Damals verfehlten 89,7 Prozent der Produkte die WHO-Empfehlungen.

„Produkte, die mit Comicfiguren, Online-Gewinnspielen und Spielzeugbeigaben an Kinder beworben werden, sind in erster Linie Zuckerbomben und fettige Snacks. Daran haben weder die freiwillige Selbstverpflichtung für ein verantwortungsvolleres Kindermarketing noch das Zuckerreduktionsprogramm der Bundesregierung etwas geändert“, erklärte Oliver Huizinga, Kampagnendirektor bei foodwatch.

Zu wenig Obst, zu viel Süßigkeiten

„Fehlernährung ist bereits im Kindesalter weit verbreitet: Junge Menschen essen deutlich zu wenig Obst und Gemüse und zu viele Süßigkeiten und Snacks. Die Werbung für Lebensmittel hat schädliche Auswirkungen auf das Essverhalten von Kindern und Jugendlichen und fördert die Entstehung von Übergewicht“, erklärt Prof. Berthold Koletzko, Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit an der Kinderklinik der Universität München.

„Werbung für Dickmacher ist eine Gefährdung der kindlichen Gesundheit“

„An Kinder gerichtete Werbung für Dickmacher ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Gefährdung der kindlichen Gesundheit“, warnte Barbara Bitzer, Sprecherin der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK), einem Zusammenschluss von 23 wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften, Verbänden und Forschungseinrichtungen. „Die Bundesregierung muss sich von der Strategie der Freiwilligkeit verabschieden und in der kommenden Legislaturperiode Werbung für ungesunde Produkte an Kinder gesetzlich verbieten.“

Bundesregierung setzt auf freiwillige Vereinbarungen

Im Kampf gegen Fehlernährung setzt die Bundesregierung bislang auf freiwillige Vereinbarungen der Industrie. Bereits 2007 haben die großen Lebensmittelkonzerne Europas mit dem „EU Pledge“ freiwillig vereinbart, ihre Lebensmittelwerbung verantwortungsvoller zu gestalten und kein Junkfood mehr an unter Zwölfährige zu vermarkten. Auf Druck des Bundesernährungsministeriums haben sich zudem die Unternehmen in Deutschland dazu verpflichtet, den Anteil von Zucker, Fett und Salz in ihren Lebensmitteln zu reduzieren.

Klöckner: freiwillige Reduktionsstrategie „wirkt“

Ministerin Julia Klöckner bestätigte noch im April 2021, dass diese freiwillige Reduktionsstrategie „wirkt“. Bei Kinder-Joghurts seien 20 Prozent Zucker im Vergleich zum Jahr 2015 reduziert, bei Frühstückscerealien für Kinder fast 15 Prozent, bei Erfrischungsgetränken für Kinder 35 Prozent.

Tropfen auf den heißen Stein

Die Ergebnisse der Marktstudie zeigten jedoch, dass solche Reduktionen nur ein Tropfen auf den heißen Stein seien, kritisierten foodwatch und DANK. Die Autorinnen der Studie haben alle an Kinder beworbenen Produkte der Unternehmen unter die Lupe genommen, die den „EU Pledge“ unterzeichnet haben. Dabei haben sie die Nährstoffzusammensetzung der Produkte mit den Anforderungen der Weltgesundheitsorganisation an ernährungsphysiologisch ausgewogene Lebensmittel abgeglichen.

WHO gibt konkrete Vorgaben.

Das WHO-Regionalbüro für Europa definiert konkrete Vorgaben, wonach nur noch ernährungsphysiologisch ausgewogene Produkte an Kinder vermarktet werden sollten. Dabei spielen unter anderem die Anteile von Fett, Zucker und Salz, aber auch der Kaloriengehalt oder zugefügte Süßstoffe eine Rolle.

10 der 16 untersuchten Hersteller machen ausschließlich Kindermarketing für Produkte, die den WHO-Empfehlungen nicht entsprechen. Darunter sind Ferrero, Pepsico, Mars, Unilever und Coca-Cola. Die größte Anzahl an unausgewogenen Produkten bewerben Nestlé (44 Produkte), Kellogg‘s (24 Produkte) und Ferrero (23 Produkte).

Drei Beispiele:

  • Lagnese-Eis Disney Frozen II: Unilever wirbt mit lizensierten Kinder-Idolen und mit dem Siegel „Responsibly Made for Kids“ für ein zuckriges Eis. Nach Auffassung von Unilever ist Eis offenbar gesund, denn hinter dem „Responsible“-Versprechen steht eine Initiative, wonach Unilever nur Produkte mit den „Highest Nutritional Standards“ an Kinder bewerben möchte. Dabei beruft sich Unilever sogar auf die WHO – obwohl die WHO an Kinder gerichtete Werbung für zuckriges Eis ablehnt.
  • Kellogg‘s Frosties, Smacks und Tresor Choco nut: Die drei zuckrigsten Frühstücksflocken im Test kommen allesamt aus dem Hause Kellogg‘s. Trotz Zuckerreduktionsprogramm bestehen die Frosties und Smacks zu einem Drittel aus Zucker. Das ist mehr als doppelt so viel wie die WHO für Kinder-Frühstücksflocken empfiehlt.
  • Nestlé Smarties-Joghurts: Die drei zuckrigsten Joghurts im Test stammen von Nestlé. Obwohl der Hersteller den Zuckergehalt in den vergangenen Jahren reduziert hat, enthalten die Smarties-Joghurts etwa 50 Prozent mehr Zucker als die WHO für Kinder-Joghurts empfiehlt. Fehlernährung ist bei Kindern und Jugendlichen weit verbreitet.

15 Prozent übergewichtig, 6 Prozent fettleibig

Daten des Robert Koch-Instituts zufolge verzehren Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren im Schnitt nicht einmal halb so viel Obst und Gemüse, aber mehr als doppelt so viele Süßwaren oder Snacks wie empfohlen. Aktuell gelten etwa 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen als übergewichtig und sechs Prozent sogar als fettleibig – ihnen drohen im späteren Lebensverlauf Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Gelenkprobleme, Bluthochdruck und Herzerkrankungen. Etwa jeder fünfte Todesfall in Deutschland ist laut Angabe der OECD insbesondere auf eine ungesunde Ernährung zurück zu führen.

Mehr dazu: https://www.foodwatch.org/…/Marktstudie…




Gerade während Corona ist Zähneputzen in Kitas wichtig

Hygieneempfehlungen für Gemeinschaftseinrichtungen aktualisiert 

Tägliches Zähneputzen in Kita und Grundschule soll Kinder an eine selbstständige, regelmäßige Mundhygiene heranführen. Das bezieht auch Kinder ein, in deren Elternhaus darauf weniger Wert gelegt wird. Dass das Zähneputzen in Gemeinschaftseinrichtungen weiterhin hygienisch unbedenklich und ohne Infektionsgefahr möglich ist, fassen die Empfehlungen „Mundhygiene in Zeiten von COVID-19 – jetzt erst recht!“ zusammen. Sie beinhalten eine Checkliste zur sicheren Gestaltung der Rahmenbedingungen in Kita und Schule. Die aktualisierte Fassung von August 2021 berücksichtigt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Herausgeber sind das Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit am Universitätsklinikum Bonn (IHPH) gemeinsam mit dem Bundesverband der Zahnärztinnen und Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes e. V. (BZÖG) und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege e. V. (DAJ). 

Verunsicherung in den Einrichtungen

Corona hat viele Routinen verändert, auch im Alltag der Kitas. Händewaschen vor dem Betreten der Gruppenräume ist für die Kinder inzwischen selbstverständlich, es wird viel gelüftet. Bei der Mundhygiene sieht es weniger gut aus. Manche Einrichtungen, in denen die Kinder vor der Pandemie regelmäßig Zähne geputzt haben, haben das erst einmal gestoppt. Die Verunsicherung ist groß: Ist das Zähneputzen in der Kita in Zeiten von COVID-19 sicher oder trägt es möglicherweise zur Verbreitung der Viren bei? 

Gute Mundhygiene stärkt die Abwehr

Coronaviren können nach einer Virusübertragung auch im Speichel nachgewiesen werden. Deshalb ist eine gesunde Mundhöhle als Beitrag zur Stärkung der Immunabwehr gerade in Zeiten von COVID-19 besonders wichtig. Die nun von den Experten aktualisiert vorgelegten Hygieneempfehlungen für das Zähneputzen in Gemeinschaftseinrichtungen betonen: „Gute Mundhygiene trägt mit dazu bei, die Abwehr gegen Infektionen zu stärken. Auch deswegen empfehlen wir ausdrücklich das tägliche Zähneputzen in Kinder-Gemeinschaftseinrichtungen.“ Es kann unter Einhaltung bestimmter Hygienemaßnahmen sicher durchgeführt werden. Auch die Akteurinnen und Akteure der Gruppenprophylaxe können so in den Einrichtungen unbedenklich wieder aktiv werden. 

Mit der Checkliste lassen sich Maßnahmen überprüfen

Mithilfe der in der Publikation enthaltenen Checkliste lassen sich die notwendigen Maßnahmen einfach überprüfen und geeignete Rahmenbedingungen entsprechend der individuellen Gegebenheiten schaffen. Die erste Auflage von September 2020 wurde jetzt überarbeitet und den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst. An der wesentlichen Botschaft für Kita-Leitungen, Fachberatungen sowie konzeptionell Verantwortliche in den Trägerorganisationen und Kommunen hat sich nichts geändert: Zähneputzen in den Einrichtungen – aber sicher! 

Hygieneempfehlungen für das Zähneputzen

Die Hygieneempfehlungen für das Zähneputzen in Gemeinschaftseinrichtungen mit Checkliste Mundhygiene in Zeiten von COVID-19 – jetzt erst recht! werden von diesen Institutionen gemeinschaftlich getragen. 

Das Dokument steht als PDF unter den jeweiligen Links (vgl. unten) zum Download bereit.

Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit am Universitätsklinikum Bonn (IHPH): https://www.ukbonn.de/ihph/,
www.hygiene-tipps-fuer-kids.de 

Bundesverband der Zahnärztinnen und Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes e. V. (BZÖG): www.bzoeg.de 

Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege e. V. (DAJ): www.daj.de 

Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit am Universitätsklinikum Bonn (IHPH), des Bundesverbands der Zahnärztinnen und Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BZÖG) und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege