Fachkongress Kita- und Schulverpflegung – Online-Teilnahme kostenlos
In der Kita- und Schulverpflegung können Nachhaltigkeit und Wertschätzung täglich gelebt werden. Eine qualitativ hochwertige Verpflegung mit Lebensmitteln aus regionaler und ökologischer Erzeugung unterstützt regionale Wertschöpfungsketten vor Ort. Eine erfolgreiche Umsetzung ist eine große Herausforderung für alle Beteiligten und oftmals ist die Akzeptanz der Verpflegung bei den Kindern und Jugendlichen eher gering. Der Fachkongress Kita- und Schulverpflegung zeigt, wie Qualität mit Genuss in der Verpflegung etabliert werden kann. Ein wertschätzender Umgang mit Lebensmitteln ist hierbei besonders wichtig. Dazu gehört auch, Lebensmittelabfälle in Kitas und Schulen so gering wie möglich zu halten und die Kinder und Jugendlichen hierfür zu sensibilisieren.
Der Fachkongress Kita- und Schulverpflegung findet am Donnerstag, 29.09.2022, von 10 bis 15 Uhr im Max-Joseph-Saal der Residenz München (Residenzstraße 1, 80333 München) statt.
Bitte beachten Sie: An der Residenz München stehen keine Parkplätze zur Verfügung. Bitte nutzen Sie die Opern-Tiefgarage oder reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln an.
Die Verpflegungspauschale für die Präsenzteilnahme beträgt 20 €. Alternativ kann die Veranstaltung kostenlos online über einen Livestream verfolgt werden.
Quelle: Laetitia Gasse/Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn)
Wir sollten keine Gelegenheit verpassen, gemeinsam mit Kindern zu kochen. Denn Ernährung ist die Grundlage unseres Lebens. Darüber wollen Kinder jede Menge erfahren. Beim gemeinsamen Zubereiten von Speisen, entsteht aus der Küche ein Spiel- und Lernort, der alle Sinne anspricht. Es duftet nach Kräutern und Gewürzen, Obst und Gemüse leuchten in bunten Farben und der Deckel klappert auf dem Topf. Vor allem gibt es jede Menge zum Schnippeln und Kneten, zum Schmecken und Ausprobieren! In diesem Buch finden Sie eine Fülle kindgerechter Rezepte. Hier können die Kinder richtig mitkochen. Leicht nachvollziehbare Illustrationen und die reiche Bildsprache helfen Kindern, die noch nicht lesen können, Grundlagen und Zubereitungsweisen Schritt für Schritt zu verstehen. Jedes Gericht hat seine eigene Geschichte. Zutaten, Zubereitung und Herkunft, Tipps und Anregungen bieten Gesprächsstoff und wichtiges Basiswissen zu unserer Ernährung.
Ist Apfelmus oder Apfelmark die bessere Wahl? Öko-Test hat in seiner aktuellen Ausgabe 26 Produkte überprüft. Die Ergebnisse sind einen Monat gratis abrufbar. So viel sei vorab gesagt: Apfelmus gibt es jetzt auch ohne Zuckerzusatz – und Rückstände von Pestiziden stehen mehrfach in der Kritik.
Im Test: 15 Mal Apfelmus und elf Mal Apfelmark. Jedes Glas Apfelmark stammt aus kontrolliert biologischem Anbau, unter den Apfelmusen befinden sich zwei Bio-Produkte.
Produkte, die Apfelmark heißen, enthalten nur den natürlichen Zucker aus den Äpfeln, im Schnitt knapp elf Prozent.
Apfelmus ist noch häufig gesüßt. Wenn Hersteller es ohne Zuckerzusatz anbieten, schreiben sie das in der Regel gut sichtbar vorne aufs Etikett.
Apfelmark schneidet im Durschnitt besser ab als Apfelmus.
Kritik gibt es vor allem für enthaltene Pestizidrückstände. Wir sind auch auf ein Spritzgift gestoßen, das im europäischen Obstbau eigentlich verboten ist.
Ob Apfelmark oder Apfelmus: Apfelbrei kann viel. Kartoffelpuffer und Pfannkuchen zu einem kompletten Gericht abrunden, Joghurts und Müslis aufpeppen, kräftigen Apfelgeschmack in Kuchen und Desserts bringen. Allergiker, die keine frischen Äpfel vertragen, können den pasteurisierten Brei meist problemlos essen – und beim veganen Backen kann er sogar als feuchtigkeitsspendender Ei-Ersatz funktionieren.
Apfelmus auch ohne Zucker
Lange Zeit durfte Apfelmus nur dann diese Bezeichnung tragen, wenn der Hersteller genügend Zucker beigepackt hatte. Laut der offiziellen Vorgaben in den Leitsätzen für Obsterzeugnisse musste die Zuckerkonzentration in „Apfelmus“ mindestens 16,5 Prozent betragen.
Quelle: Öko-Test, Johanna Michl/Meike Rix/Lena Wenzel
Tipps zur Toilettenhygiene
geschrieben von Redakteur | August 29, 2022
Wie lässt sich die Hygiene in Sanitärräumen verbessern?
Oft ist der reine Anblick der Toiletten schon so schlecht, dass die Kinder nicht zur Toilette gehen wollen, selbst wenn sie „müssen“. Daraus lässt sich allerdings noch nicht schließen, ob die Toiletten so unhygienisch sind, dass man sich dort mit Krankheiten infizieren kann. Klar ist jedoch, dass ansprechend gestaltete und gut ausgestattete und gepflegte Toiletten- und Waschräume Gesundheitsverhalten fördern, indem sie dazu einladen, dass Kinder die Toiletten regelmäßig nutzen und die Hände ordnungsgemäß waschen. Dazu ist es wichtig auch über diese Themen offen zu sprechen und das „stille Örtchen“ aus der Tabuzone herausholen, um es in einen „Wohlfühlort“ zu verwandeln, den jeder gerne aufsucht.
Wie benutzt man eigentlich ein Klo? Das ist gar nicht so einfach …
Das kleine Klobüchlein zeigt, wie man richtig „macht“ und erläutert einige Alltagsbegriffe zum kleinen und großen Geschäft. Es ist als PDF in Deutsch, Deutsch/Farsi und Deutsch/Arabisch erhältlich. Die gedruckte Form gibt es auch in Deutsch und in Deutsch/Arabisch im Shop.
STIKO empfiehlt COVID-19-Impfung der 5- bis 11-jährigen Kinder
geschrieben von Redakteur | August 29, 2022
Die STIKO empfiehlt, gesunden Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren zunächst eine mRNA-Impfstoffdosis zu geben
Kinder mit Vorerkrankungen sollen weiterhin eine Grundimmunisierung mit zwei Impfungen sowie eine Auffrischimpfung erhalten. In Deutschland geht man davon aus, dass sich die Mehrheit der Kinder mit Omikron infiziert hat. Über die Schutzdauer nach durchgemachter Omikron-Infektion liegen allerdings noch keine Daten vor. Mehrere Studien haben jedoch gezeigt, dass der Immunschutz vor erneuter Infektion bei Personen, die eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben und anschließend eine Dosis mit einer mRNA-Impfstoffdosis erhalten hatten, deutlich besser ist als der Schutz nach alleiniger SARS-CoV-2-Infektion.
Ziel ist der Aufbau einer Grundimunität
Ziel der Impfempfehlung ist mit Blick auf den kommenden Herbst insbesondere der Aufbau einer SARS-CoV-2-Basisimmunität bzw. Hybridimmunität auch bei Kindern im Grundschulalter.
Darüber hinaus geht es um die Vermeidung von den sehr seltenen, durch eine Corona-Erkrankung oder deren Folgen bedingten Krankenhausaufenthalten. Zudem soll auch das Risiko für immunologische Folgeerkrankungen nach der Infektion weiter reduziert werden.
Isolation und Quarantäne vermeiden
Besonders wichtig aus Sicht der Kinder- und Jugendmedizin ist die Verminderung der indirekten Folgen einer Infektion wie Isolation und Quarantäne. Auch wenn dies nicht der Verhinderung der primären Krankheitslast dient, waren die psychologischen und psychosomatischen Auswirkungen dieser Maßnahmen während der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche, wie zahlreiche Untersuchungen gezeigt haben, so belastend, dass es notwendig und angemessen erscheint, dies zukünftig mit allen Mitteln zu verhindern.
Zugang von Kindern zur Teilhabe an Bildung
Der Berufsverband der Kinder‐ und Jugendärzte e.V. (BVKJ) vertritt auch die Forderung der STIKO, dass der Zugang von Kindern und Jugendlichen zur Teilhabe an Bildung, Kultur und anderen Aktivitäten des sozialen Lebens nicht vom Vorliegen einer Impfung abhängig gemacht werden darf.
Die STIKO prüft kontinuierlich die auswertbaren Daten zur Sicherheit des Impfstoffes sowie die erwarteten Effekte einer breit angelegten Impfstrategie in der Altersgruppe auf den Verlauf der Pandemie in der Gesellschaft und passt ihre Empfehlungen entsprechend an.
Quelle: Pressemitteilung der STIKO, DGKJ, DGPI und BVKJ
Informationen und Materialien zur Hygiene in Kitas
geschrieben von Redakteur | August 29, 2022
Die wichtigsten Websites, Broschüren, Vorlagen für Kintertageseinrichtungen
Als Gemeinschaftseinrichtung mit Küche, Speiseraum und sanitären Anlagen sollte und muss die Einhaltung der Hygiene-Richtlinien eine Selbstverständlichkeit jede Kita sein. Hier finden Sie die wichtigsten kostenlosen Materialien, die Sie dabei unterstützen können.
Zum Umgang mit dem Coronavirus
5 Leitlinien für den Kita-Regelbetrieb in der Corona Zeit finden Sie hier. Die Empfehlungen sind nicht nur für die Kita gedacht, sondern auch für Eltern. Sie sollen ihnen helfen, den Kita-Regelbetrieb aufrecht zu erhalten.
Wie der Regelbetrieb in der Kindertagesbetreuung trotz Corona gelingen kann, dazu findet sich vieles auf der Website des Bundesfamilienministeriums „Frühe Bildung: Gleiche Chancen“. Hier finden Sie Ideen und Tipps für eine gute Zusammenarbeit mit Familien, zum Umgang mit Symptomen und zur Integration von Schutzmaßnahmen.
Hinweise für Eltern in der Corona Zeit gibt der Bundesverband für Kindertagespflege heraus . Das zweiseitige Informationsblatt bietet die wichtigsten Informationen. Es kann kostenlos downgeloadet und ausgedruckt werden.
Um die Schutzstandards in Kitas geht es in einer Broschüre der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGV). Die Hinweise und Empfehlungen konkretisieren auf 14 Seiten die Arbeitsschutz-Standards für die Kindertagesbetreuung und bündeln die bisherigen Erkenntnisse im Umgang mit dem neuartigen Coronavirus. Sie werden auf der Grundlage von aktuellen wissenschaftlichen und politischen Entwicklungen ständig angepasst.
Der Deutsche Bildungsserver bietet einen Überblick für den Gesundheitsschutz, zur Hygiene und zum Arbeitsschutz in Corona-Zeiten. In dem Dossier finden Sie vor allem eine Zusammenstellung der Hygiene-Leitlinien und-Empfehlungen der Bundesländer für die Corona-Zeit in der Kita.
Zahlreiche Materialien und Medien zum Schutz vor dem Coronavirus für Kinder und Jugendliche sowie für Bildungseinrichtungen sind auf der Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter der Domain www.infektionsschutz.de zu finden. Hier finden Sie auch eine Fülle von Materialien zum freien Download.
Rund ums Kind geht es auf der Website hygiene-tipps-fuer-kids.de. Das Angebot eignet sich für Familien wie für Kitas. Hier sind Informationen, Materialien, Bücher und Arbeitsblätter für den Alltag wie für das Krankenhaus zu finden.
Fragen und Antworten zur Gemeinschaftsverpflegung in Kitas und Schulen rund um das Coronavirus finden sich auf der Website des Nationalen Qualitätszentrums für Ernährung in Kita und Schule (NQZ). Für alle, die es ganz genau wissen wollen, hält die Website auch weitere Links zu Vernetzungsstellen Kitaverpflegung oder zu Vernetzungsstellen Schulverpflegung bereit.
Was das Coronavirus für die Bildungseinrichtungen bedeutet, damit beschäftigt sich ein Angebot der Gewerkschaft Bildung und Erziehung (GEW). Hier finden sich die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Thema „Corona“
Hygieneanforderungen – Ratgeber und Leitfäden
In unserem föderalen System hat jedes Bundesland seine eigenen Regeln zur Hygiene in Gemeinschafseinrichtungen, zu denen eben auch die Kitas zählen.
Ganze 234 Seiten ist der „Hygieneleitfaden für die Kindertagesbetreuung“ des LandesGesundheitsAmts Baden Württemberg lang. Er eignet sich perfekt als Nachschlagewerk und enthält sogar einen Musterhygieneplan. Hier geht es zum Download.
Einen dreiseitigen Elternbrief zu Speisen bei Festen bietet FIT KID auf seiner Website. FIT KID ist eine Aktion der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V..
Hinweise für pädagogische Fachkräfte zum Umgang mit abgepumpter Muttermilch in der Kita hält das Bundesinstitut für Risikobewertung bereit. Das Infoblatt enthält die wichtigsten Informationen zu den Themen Annahme, Aufbewahrung, Erwärmen, Auftauen und Reinigung.
Hygiene-Pläne
Jede Kita muss laut §36 IfSG einen Hygieneplan haben. Neben dem im Hygieneleitfaden enthaltenen Hygieneplan gibt es hier noch weitere Beispiele:
Ein Musterhygieneplan und einen Rahmenhygienenplan finden Sie beim Infoportal für Kita-MitarbeiterInnen, Kindertagesplfegepersonen & Eltern, eine Initiative des Bündnisses Kinder- und Jugendgesundheit. Beide Pläne sind recht ausführlich und können angepasst werden.
Was, wann, wie, womit und von wem in Sachen Hygiene in der Kindertageseinrichtung routinemäßig zu tun ist, hat das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zusammengefasst. Auch dieses Informationsblatt ist recht umfangreich geraten.
Mit Kindern zu backen oder Eltern selbstgemachte Speisen mitbringen zu lassen, ist in Kitas bewusst gelebter Alltag. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen erklärt, was Sie dabei beachten müssen. Die Information ist kurz und übersichtlich gehalten, enthält aber alles, was es zu beachten gibt.
FIT KID informiert ebenfalls über das Hygienerecht. Auch diese Website ist kurz und übersichtliche gehalten und eignet sich für einen guten Überblick.
Kostenlose Broschüre der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. hilft Eltern und pädagogischen Fachkräften
Kinder wollen laufen, klettern, hüpfen und springen, sie haben Freude daran, so richtig aus der Puste zu kommen. Wie wichtig es ist, dass sie sich ausreichend bewegen, zeigen die Folgen der Pandemie. Kontaktbeschränkungen, Lockdowns und Homeschooling haben viele Mädchen und Jungen in ihrem Bewegungsdrang eingeschränkt. „Je mehr sich die Jüngsten bewegen, desto sicherer können sie sich und ihre körperlichen Fähigkeiten einschätzen. Kinder, die sich häufig und regelmäßig bewegen, sind geschickter und routinierter in ihren Bewegungsabläufen. Das mindert das Risiko für Unfälle“, erläutert Prof. Stefanie Märzheuser, Präsidentin der BAG und Direktorin der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie, Universitätsmedizin Rostock.
Bewegungsdrang unterstützen
Durch die pandemiebedingten Probleme wird es noch dringender, die Bewegungsförderung in den Fokus zu rücken. Dabei spielen zwei Perspektiven eine entscheidende Rolle: Einerseits geht es darum, Eltern, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie die Öffentlichkeit zu motivieren, den kindlichen Spaß an Bewegung und Sport zu fördern und ihre körperliche Aktivität zu steigern. Andererseits können die Adressaten ihr Wissen über sichere Bewegungs- und Sportangebote vertiefen, um die Risiken für Unfälle zu verringern.
Immer mehr Kinder zeigen deutlich, dass es ihnen an Bewegung mangelt. Damit fehlt ihnen jedoch das wesentliche Element für Entwicklung und Wachstum. Deshalb stellen die zahlreichen Bewegungsübungen und -spiele in diesem Buch unserer bewegungsarmen und reizüberfluteten Welt etwas entgegen. Dafür realisierte Dr. Gabriela Falkenberg-Gurges mit ihren Student:innen ein Projekt. Die Resultate, erprobt und überarbeitet, stehen hier zur Verfügung. Die dabei entwickelten Bewegungsangebote bilden die Grundlage für die in diesem Buch vorgestellten Spiel- und Körpererfahrungen.
„Erstmals kennen wir die Zahlen: Eine von uns durchgeführte repräsentative Befragung ergab, dass sich über eine Million Kinder in zwölf Monaten bei Sport und Bewegung so schwer verletzten, dass sie ärztlich behandelt werden mussten. Das Verletzungsrisiko liegt damit in Deutschland höher als bei unseren deutschsprachigen Nachbarn. Rund 85 Prozent der Unfälle hätten sich vermeiden lassen, so eine weitere Erkenntnis unserer Studie. Vielfältige Bewegungserfahrungen in Kombination mit konkreten präventiven Maßnahmen, z. B. das Tragen von Schutzausrüstungen und die Entwicklung der Risikokompetenz können die Zahl der Verletzungen von Kindern deutlich senken“, sagt Claus Weingärtner, Vorstand der Stiftung „Sicherheit im Sport“.
Und für die Deutsche Turnerjugend erläutert Vorstandsmitglied Friederike Holfeld: „Regelmäßiges und vielfältiges Bewegen wirkt sich darüber hinaus positiv auf die gesamte körperliche, geistige und emotionale Entwicklung von Kindern aus. Durch das Herausbilden der motorischen Grundlagen lernen Kinder sich und ihre Umwelt besser kennen, wodurch ein sicheres und gesundes Aufwachsen ermöglicht wird.“
Kostenlose Broschüre „Bewegung und Sport – aber sicher!“
Gemeinsam mit beiden Partnern gibt die BAG die kostenlose Broschüre „Bewegung und Sport – aber sicher!“ für Eltern sowie Multiplikator:innen heraus. Sie kann hier bestellt werden und wird über Kinderarztpraxen vertrieben.
In Deutschland lebten im Jahr 2019 ca. 11,39 Millionen Kinder unter 15 Jahren, von denen ungefähr 1,88 Millionen bei einem Unfall so heftig verletzt wurden, dass sie einen Arzt aufsuchen mussten. Fast zwei Drittel der Unfälle waren Stürze. „Viele Unfälle können durch Bewegungssicherheit der Kinder vermieden werden. Der Kindersicherheitstag 2022 ist ein wichtiger Tag, um zusammen mit starken Partnern auf das Thema Bewegungsförderung und Unfallprävention aufmerksam zu machen“, erläutert Prof. Stefanie Märzheuser.
Über die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V.
Die BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V. informiert über die Verhütung von Kinderunfällen, gibt zahlreiche Broschüren zur Kindersicherheit heraus und veranstaltet Fortbildungen. Unterstützt durch verschiedene Bundesministerien und weitere Institutionen setzt die BAG sich dafür ein, Kinderunfälle zu reduzieren und innovative Präventionsmaßnahmen für Heim und Freizeit sowie Kooperationen auf nationaler und internationaler Ebene voranzubringen.
Quelle: Karoline Becker/BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V.
Bildschirmzeit: Eltern erkennen Problem nicht
geschrieben von Redakteur | August 29, 2022
US-Umfrage unter rund 2.000 Erziehungsberechtigten – Kurzsichtigkeit nur eine Negativfolge
Videospiele auf tragbaren Konsolen oder Smartphones sowie verstärkter TV-Konsum schädigen die Augen von Kindern und Jugendlichen. Nur die Hälfte der Eltern ist sich dieses Problems jedoch bewusst, wie eine Studie der University of Michigan Healthhttp://uofmhealth.org zeigt. Basis ist die US-weite Umfrage „C.S. Mott Children’s Hospital National Poll on Children’s Health“, für die 2.002 Eltern von Kindern zwischen drei und 18 Jahren im April dieses Jahres befragt wurden.
Schutz vor Sonnenlicht nötig
Laut Experten bedeutet mehr Bildschirmzeit weniger Zeit im Freien. Das Risiko einer Kurzsichtigkeit erhöht sich. Die Zahl der betroffenen Kinder ist in den vergangenen 30 Jahren drastisch gestiegen. Fachfrau Sarah Clark nach sollten Kinder mindestens ein bis zwei Stunden pro Tag im Freien verbringen, da der Kontakt mit natürlichem Licht gut für die Gesundheit der Augen ist. Andere Studien weisen auf einen Zusammenhang zwischen geringem Abstand zum Bildschirm, wie bei einem Tablet, und der erhöhten Wahrscheinlichkeit einer Kurzsichtigkeit hin.
Ein weiterer übersehener Bereich der Augengesundheit ist der Schutz der Kinderaugen vor intensivem Sonnenlicht. Weniger als ein Drittel der befragten Eltern sagt, dass das Tragen von Sonnenbrillen im Freien große Auswirkungen auf das Sehen der Kinder und ihre Augengesundheit hat. Nur zwei von fünf Eltern ließen ihre Kinder draußen eine Sonnenbrille tragen. Tatsächlich sollten Kinder im Freien Sonnenbrillen oder Hüte mit breiten Krempen tragen, um das Risiko einer Schädigung durch UV-Strahlung zu verringern. Eine Schädigung kann später zu Augenproblemen führen.
Viele Eltern treffen auch bei Aktivitäten, bei denen Objekte mit hoher Geschwindigkeit auf das Auge treffen, keine Vorkehrungen zum Schutz vor Verletzungen, wie die Studie zeigt. Weniger als ein Drittel der Eltern berichten zudem, dass ihr Kind bei Kontaktsportarten schützende Brillen trägt. Die meisten Befragten sagen jedoch, dass Kinder und Teenager bei Aktivitäten, bei denen das Risiko einer Augenverletzung besteht, wie dem Arbeiten mit Werkzeug oder einem Schießspiel wie Nerf Guns oder Paintball, durchaus Schutzbrillen tragen.
Alte Ratschläge noch aktuell
Wie nah die Kinder vor dem Bildschirm sitzen, beeinflusst die Lesefähigkeit im Dunkeln. Auch hat dies laut Experten Einfluss auf die Ernährung. Clark zufolge werden damit immer noch Ratschläge früherer Generationen befolgt. Diese Aktivitäten strengen die Augen zwar an, führen aber zu keiner anhaltenden Schädigung oder langfristigen Augenproblemen. Weniger als ein Drittel der Eltern erklärt, dass Kinder Brillen tragen, um das blaue Licht zu blockieren. Dieses schädigt zwar die Augen nicht, es kann sich aber auf den Biorhythmus auswirken und es den Kindern erschweren einzuschlafen.
Mindestens eine Stunde ohne Display-Kontakt sollte vor dem Zubettgehen eingehalten werden, sagen Experten. Vier von fünf Eltern berichten, dass sie während des Besuchs beim Kinderarzt oder beim Hausarzt einen Sehtest gemacht haben. Mehr als ein Viertel der Teilnehmer sagt, dass die Kinder in der Schule oder bei der Tagesbetreuung untersucht worden sind. Eines von sieben Elternteilen gibt an, dass ihr Kind in den vergangenen beiden Jahren weder einen Sehtest gemacht hatte, noch bei einem Augenarzt gewesen war. Dabei sollten Kinder laut Medizinern zumindest alle zwei Jahre einen Sehtest durchführen lassen.
Moritz Bergmann/pressetext.redaktion
Jedes sechste Kind ist dicker geworden
geschrieben von Redakteur | August 29, 2022
Corona-Krise für Kinder: Gewichtszunahme, weniger Bewegung, mehr Süßwaren
Die Corona-Krise hat massive Auswirkungen auf die Kindergesundheit: Jedes sechste Kind in Deutschland ist seit Beginn der Corona-Pandemie dicker geworden, fast die Hälfte bewegt sich weniger als zuvor, etwa ein Viertel isst mehr Süßwaren – das zeigt eine repräsentative Eltern-Umfrage, die die Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) und das Else Kröner-Fresenius-Zentrum (EKFZ) für Ernährungsmedizin an der Technischen Universität München heute vorgestellt haben.
Kinder aus einkommensschwachen Familien doppelt so häufig betroffen
Demnach hat die Pandemie die gesundheitliche Ungleichheit weiter verschärft: Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien sind doppelt so häufig von einer ungesunden Gewichtszunahme betroffen wie Kinder und Jugendliche aus einkommensstarken Familien. Die DAG und das EKFZ für Ernährungsmedizin fordern mit Blick auf die Ergebnisse einen „Marshall-Plan für die Kindergesundheit“, um die Folgen der Pandemie aufzufangen. Als Sofortmaßnahmen empfehlen die Expert:innen eine Besteuerung von Zuckergetränken, Werbeschranken für ungesunde Lebensmittel und eine Stärkung der Adipositas-Therapie, die in Deutschland chronisch unterfinanziert sei.
Dramatische Folgen für die Gesundheit der Kinder
„Eine Gewichtszunahme in dem Ausmaß wie seit Beginn der Pandemie haben wir zuvor noch nie gesehen“, sagt Dr. Susann Weihrauch-Blüher, Oberärztin an der Universitätskinderklinik Halle/Saale. Sie ist gleichzeitig Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) der DAG. Warum das so alarmierend ist, erklärt Sie damit: Übergewicht kann schon bei Kindern und Jugendlichen zu Bluthochdruck, einer Fettleber oder Diabetes führen.
Das bestätigt auch eine Studie des Kopenhagener Universitätskrankenhauses Holbæk in Dänemark. Danach leiden schon Schulkinder im Alter von sechs bis acht Jahren unter Krankheiten, die als Folge von Übergewicht entstanden sind. Ihre Studie lege nahe, so die Autor:innen aus Kopenhagen, „dass die frühe Kindheit – bereits im Alter von zwei bis fünf Jahren – der richtige Zeitpunkt ist, um diese Erkrankungen zu erkennen, da Komplikationen durch Übergewicht, einschließlich Störungen des Glukosestoffwechsels, erst im Alter von einigen Jahren auftreten können.“ Die detaillierten Ergebnisse finden sich im Obesity Research & Clinical Practice.
Corona-Kilos Bumerang für Gesundheit einer ganze Generation
Zur deutschen Studie sagt Prof. Hans Hauner, Direktor des EKFZ für Ernährungsmedizin. „Die Folgen der Pandemie müssen aufgefangen werden, sonst werden die ‚Corona-Kilos‘ zum Bumerang für die Gesundheit einer ganzen Generation. Die Stärkung geeigneter Therapie-Angebote, die alle Gruppen gleichermaßen erreicht, ist nun von enormer Bedeutung.“
Die wichtigsten Ergebnisse
Für die Studie hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im März und April 2022 insgesamt 1.004 Eltern mit Kindern im Alter von drei bis 17 Jahren befragt. Die wichtigsten Ergebnisse:
16 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind dicker geworden, bei Kindern im Alter von zehn bis zölf Jahren sind es sogar 32 Prozent
Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien sind doppelt so häufig von einer ungesunden Gewichtszunahme betroffen wie Kinder und Jugendliche aus einkommensstarken Familien (23 zu 12 Prozent)
44 Prozent der Kinder und Jugendlichen bewegt sich weniger als vor der Pandemie, bei Kindern im Alter von zehn bis zwölf Jahren sind es sogar 57 Prozent
Bei 33 Prozent der Kinder und Jugendlichen hat sich die körperlich-sportliche Fitness verschlechtert, bei Kindern im Alter von zehn bis zwölf Jahren sind es sogar 48 Prozent
Bei 43 Prozent der Kinder und Jugendlichen belastet die Pandemie die seelische Stabilität „mittel“ oder „stark“
70 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben die Mediennutzung gesteigert
27 Prozent der Kinder und Jugendlichen greifen häufiger zu Süßwaren als zuvor
34 Prozent der Familien essen häufiger gemeinsam als zuvor
WHO: „Nachteilige Veränderungen bei Ernährungs- und Bewegungsmustern“
Kürzlich hat die Weltgesundheitsorganisation WHO Europa vor den Folgen der Adipositas-Epidemie gewarnt und auf „nachteilige Veränderungen bei Ernährungs- und Bewegungsmustern“ durch die Corona-Pandemie hingewiesen. Auch der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hatte im Februar vor einer „Zunahme von Adipositas“ gewarnt und Gegenmaßnahmen empfohlen. Das EKFZ für Ernährungsmedizin hatte im September 2020, kurz nach Beginn der Corona-Pandemie, bereits eine Befragung mit vergleichbarer Methodik durchgeführt. Ein Abgleich mit den aktuellen Daten zeigt, dass sich die Auswirkungen auf den Lebensstil verfestigt haben.
Vermutlich mehr Kinder von Übergewicht betroffen als je zuvor
Aktuelle, bundesweit repräsentative Messungen des Körpergewichts von Kindern und Jugendlichen liegen nicht vor. Die letzte Erhebung des Robert Koch-Instituts fand in den Jahren 2014 bis 2017 statt. Die aktuelle Umfrage sowie erste regionale Messungen und Befragungen legen nahe, dass heute mehr Kinder und Jugendliche von Übergewicht betroffen sind als je zuvor. So ist einer Studie der Universität Leipzig zufolge das Körpergewicht von Kindern in der Region Mitteldeutschland in den ersten Monaten der Corona-Pandemie deutlich gestiegen. Im Rahmen einer Befragung des Karlsruher Instituts für Technologie berichtete ein Viertel der Kinder und Jugendlichen mit Normalgewicht von einer Gewichtszunahme im zweiten Lockdown 2020. Auch Daten der DAK-Gesundheit zeigen einen deutlichen Anstieg der Krankenhausbehandlungen wegen Adipositas bei Kindern und Jugendlichen im Jahr 2020.
Ernährung ist die Grundlage unseres Lebens. Darüber wollen Kinder schon früh jede Menge erfahren. Beim gemeinsamen Zubereiten von Speisen entsteht aus der Küche ein Spiel- und Lernort, der alle Sinne gleichzeitig anspricht. Vor allem gibt es jede Menge zum Schnippeln und Kneten, zum Schmecken und Ausprobieren! In diesem Buch finden Sie eine Fülle kindgerechter Rezepte, bei denen Kinder richtig mitkochen können. Jedes Gericht hat seine eigene Geschichte. Zutaten, Zubereitung und Herkunft, Tipps und Anregungen bieten Gesprächsstoff und wichtiges Basiswissen zu unserer Ernährung.
Die aktuelle Eltern-Umfrage wurde anlässlich des Welt-Adipositas-Tags durchgeführt. Der Tag findet jährlich Anfang März statt und wird in Europa von der European Association for the Study of Obesity (EASO) und der European Coalition for People living with Obesity (ECPO) ausgerufen. Finanziert wurde die Eltern-Umfrage durch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS), durch die EASO und die ECPO sowie durch den Sonderforschungsbereich Adipositasmechanismen der Universität Leipzig.
Die Ermittlung von Lebensgewohnheiten und der Gewichtsentwicklung mittels Umfragen, wie im vorliegenden Fall, unterliegt methodischen Einschränkungen. Insbesondere ist von einer Untererfassung bei Angaben zu ungesundem Verhalten auszugehen.
Weiterführende Informationen:
Ergebnisse der methodisch vergleichbaren EKFZ-Umfrage (Sept 2020): https://t1p.de/hga4g
7. Stellungnahme des COVID-19-Expert:innenrates der Bundesregierung (2022): https://t1p.de/jo2kh
Studie der Uni Leipzig zur Gewichtsentwicklung 2020 (erschienen 2021): https://t1p.de/m8i0u
Befragung des KIT zur körperlich-sportlichen Aktivität von Kindern (2021): https://t1p.de/ymbh
DAK-Analyse zum Anstieg der Krankenhausbehandlungen aufgrund von Adipositas (2021): https://t1p.de/4yor0
Weiterführende Informationen zum Welt-Adipositas-Tag: https://woday.eu/
Über die Deutsche Adipositas-Gesellschaft e.V. (DAG)
Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft e.V. (DAG) ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft, die sich dem Krankheitsbild Adipositas (starkes Übergewicht) widmet. Die DAG ist gemeinnützig und setzt sich für eine Stärkung der Prävention und Therapie der Adipositas ein, in dem sie Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Adipositas fördert, evidenzbasierte Leitlinien zur Prävention, Diagnose und Therapie der Adipositas erarbeitet sowie die Öffentlichkeit über die gesellschaftliche Bedeutung, Ursachen und Folgen der Krankheit aufklärt. Die Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) ist eine Tochterorganisation der DAG. www.adipositas-gesellschaft.de
Über das Else Kröner Fresenius Zentrum für Ernährungsmedizin (EKFZ)
Das Else Kröner Fresenius Zentrum für Ernährungsmedizin (EKFZ) an der TU München ist eine national und international anerkannte Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der Ernährungsmedizin. Das Zentrum an der TU München besteht aus dem Lehrstuhl für Ernährungsmedizin, dem Lehrstuhl für Molekulare Ernährungsmedizin und der Professur für Pädiatrische Ernährungsmedizin. Das interdisziplinäre Team nutzt Knowhow aus Medizin, Ernährungs-, Sport- und Gesundheitswissenschaften für exzellente Forschung und Lehre und engagiert sich zudem auch sehr stark im Public Health Bereich. www.ekfz.tum.de.
Quellen: Pressemitteilung DAG und Obesity Research & Clinical Practice