Warum viele Kinder keinen Brokkoli mögen

Enzyme verschiedener Gemüsesorten können im Speichel unangenehme, schwefelhaltige Gerüche erzeugen

Brokkoli, Blumenkohl, Kohl und Rosenkohl lösen bei vielen Kindern Ekel aus. Warum das so ist, haben Wissenschaftler jetzt herausgefunden. Wie sie im ACS Journal of Agricultural and Food Chemistry berichten, können Enzyme aus den Gemüsesorten im Speichel unangenehme, schwefelhaltige Gerüche erzeugen. So genannte „Brassica-Gemüse“ setzen wohl eine Verbindung frei, das so genannte S-Methyl-ʟ-Cysteinsulfoxid, das einen starken, schwefelhaltigen Geruch erzeugt, der bei manchen Menschen zu Bakterien im Mund führen kann, so die Forscher.

Toleranz gegenüber Gerüchen entscheidet

Kinder, deren Speichel hohe Mengen an flüchtigen Schwefelverbindungen produzierte, hassten rohes Brassica-Gemüse am meisten, was jedoch bei Erwachsenen nicht der Fall war, die möglicherweise gelernt hatten, den Geschmack zu tolerieren. Diese Ergebnisse könnten erklären, warum manche Menschen Brassica-Gemüse mögen und andere nicht, so die Forscher in einer Pressemitteilung der Zeitschrift.

Für die Studie, die am 22. September im Journal of Agricultural and Food Chemistry veröffentlicht wurde, untersuchten Damian Frank und seine Kollegen von der australischen Wissenschaftsbehörde CSIRO Unterschiede in der Schwefelproduktion im Speichel von Kindern und Erwachsenen. Anschließend analysierten sie, wie sich diese Produktion auf die Akzeptanz von Brassica auswirkt.

98 Kinder-Eltern-Paare getestet

Die Forscher ließen 98 Kinder-Eltern-Paare, darunter auch Kinder im Alter von sechs bis acht Jahren, die wichtigsten Geruchsstoffe bewerten. Dimethyltrisulfid, das faulig und schwefelig riecht, wurde von den Kindern und Erwachsenen am wenigsten gemocht.

Das Team mischte Speichelproben mit rohem Blumenkohlpulver und analysierte die im Laufe der Zeit gebildeten flüchtigen Verbindungen. Es wurden große Unterschiede in der Produktion flüchtiger Schwefelverbindungen zwischen den Menschen festgestellt, aber Kinder hatten oft ähnliche Werte wie ihre Eltern.




Eltern mit Krebs: Kinder oft ausgeschlossen

Umfrage des Institute Salah Azaiez – Mehr als 90 Prozent haben Probleme mit Kommunikation

Eine angemessene Kommunikation und Unterstützung für die Kinder von Krebspatienten kommt laut einer Studie des Institute Salah Azaiez http://institutsalahazaiez.com noch immer viel zu kurz. Denn die Eltern bräuchten viel Unterstützung. Laut Schätzungen wurde allein 2020 bei 4,6 Mio. Menschen zwischen 20 und 54 Jahren Krebs diagnostiziert – also genau in jener Zeit ihres Lebens, in der sie am ehesten Kinder aufziehen.

Viele verschweigen Krankheit

Die Auswirkungen der elterlichen Krebserkrankung auf die Entwicklung eines Kindes sind je nach dessen Alter und dem Verlauf der Krankheit unterschiedlich. Sie hängen jedoch entscheidend davon ab, wie das Kind in den Krankheitsverlauf eingebunden ist. Laut Carlo Alfredo Clerici von der Universität Mailand, der nicht an der Studie beteiligt war, sehen Psychologen die Weitergabe eines gewissen Ausmaßes an Informationen über die Krankheit eines Elternteils und einen möglichen Tod als nützlich und Schutz vor traumatischen Phänomenen.

Die sozialen und kulturellen Widerstände, die oft einem Dialog im Weg stehen, zeigen auch die Ergebnisse einer Umfrage mit 103 Patienten in Tunesien. Fast 90 Prozent gaben Probleme in der Kommunikation über den Gegenstand der Krankheit an. Über 40 Prozent entschieden sich dafür, nicht die ganze Wahrheit über ihre Krankheit zu sagen. Laut Studienautor Sinen Korbi ist bei Patienten die Vorstellung weitverbreitet, dass sie das psychische Gleichgewicht ihrer Kinder schützen, wenn sie diese von der Realität ihrer Krankheit fernhalten. So hätten sieben der 18 Patienten argumentiert, die sich dafür entschieden hatten, die Wahrheit über ihre Krankheit vor ihren Kindern vollständig zu verbergen.

Kinder leiden mit Eltern spürbar

Mit 96 Prozent beobachteten fast alle Studienteilnehmer Veränderungen des Verhaltens bei ihren Kindern. Die Bandbreite reichte dabei von Angst und Depressionen über schulische Probleme bis hin zu Gewalt und Drogenmissbrauch. Aber nur neun Eltern konsultierten in der Folge einen Kinderpsychologen. Laut Korbi gehen viele Menschen davon aus, dass sie diese Probleme selbst oder mithilfe von Verwandten lösen können. Sie müssten jedoch ermutigt werden, sich Unterstützung zu holen. Details wurden auf dem ESMO Congress 2021 präsentiert.

Quelle: pressetext.com




Foodwatch: Fast alle Produkte für Kinder sind ungesund

Freiwillige Selbstverpflichtungen der Lebensmittelindustrie mit Blick auf Kindermarketing sind offenbar unzureichend

Demnach enthalten nach wie vor 242 von 283 untersuchten Kinderprodukten (85,5 Prozent) zu viel Zucker, Fett oder Salz. Sie sind nach Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unausgewogen und sollten eigentlich gar nicht erst an Kinder vermarktet werden. Die Studie umfasst Produkte von insgesamt 16 Lebensmittelkonzernen, die eine Selbstverpflichtung zu verantwortungsvollerem Kindermarketing („EU Pledge“), unterschrieben haben – darunter Nestlé, Danone und Unilever.

„In erster Linie Zuckerbomben und fettige Snacks.“

Bereits 2015 untersuchte foodwatch das Sortiment dieser Unternehmen – mit ähnlichem Ergebnis: Damals verfehlten 89,7 Prozent der Produkte die WHO-Empfehlungen.

„Produkte, die mit Comicfiguren, Online-Gewinnspielen und Spielzeugbeigaben an Kinder beworben werden, sind in erster Linie Zuckerbomben und fettige Snacks. Daran haben weder die freiwillige Selbstverpflichtung für ein verantwortungsvolleres Kindermarketing noch das Zuckerreduktionsprogramm der Bundesregierung etwas geändert“, erklärte Oliver Huizinga, Kampagnendirektor bei foodwatch.

Zu wenig Obst, zu viel Süßigkeiten

„Fehlernährung ist bereits im Kindesalter weit verbreitet: Junge Menschen essen deutlich zu wenig Obst und Gemüse und zu viele Süßigkeiten und Snacks. Die Werbung für Lebensmittel hat schädliche Auswirkungen auf das Essverhalten von Kindern und Jugendlichen und fördert die Entstehung von Übergewicht“, erklärt Prof. Berthold Koletzko, Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit an der Kinderklinik der Universität München.

„Werbung für Dickmacher ist eine Gefährdung der kindlichen Gesundheit“

„An Kinder gerichtete Werbung für Dickmacher ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Gefährdung der kindlichen Gesundheit“, warnte Barbara Bitzer, Sprecherin der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK), einem Zusammenschluss von 23 wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften, Verbänden und Forschungseinrichtungen. „Die Bundesregierung muss sich von der Strategie der Freiwilligkeit verabschieden und in der kommenden Legislaturperiode Werbung für ungesunde Produkte an Kinder gesetzlich verbieten.“

Bundesregierung setzt auf freiwillige Vereinbarungen

Im Kampf gegen Fehlernährung setzt die Bundesregierung bislang auf freiwillige Vereinbarungen der Industrie. Bereits 2007 haben die großen Lebensmittelkonzerne Europas mit dem „EU Pledge“ freiwillig vereinbart, ihre Lebensmittelwerbung verantwortungsvoller zu gestalten und kein Junkfood mehr an unter Zwölfährige zu vermarkten. Auf Druck des Bundesernährungsministeriums haben sich zudem die Unternehmen in Deutschland dazu verpflichtet, den Anteil von Zucker, Fett und Salz in ihren Lebensmitteln zu reduzieren.

Klöckner: freiwillige Reduktionsstrategie „wirkt“

Ministerin Julia Klöckner bestätigte noch im April 2021, dass diese freiwillige Reduktionsstrategie „wirkt“. Bei Kinder-Joghurts seien 20 Prozent Zucker im Vergleich zum Jahr 2015 reduziert, bei Frühstückscerealien für Kinder fast 15 Prozent, bei Erfrischungsgetränken für Kinder 35 Prozent.

Tropfen auf den heißen Stein

Die Ergebnisse der Marktstudie zeigten jedoch, dass solche Reduktionen nur ein Tropfen auf den heißen Stein seien, kritisierten foodwatch und DANK. Die Autorinnen der Studie haben alle an Kinder beworbenen Produkte der Unternehmen unter die Lupe genommen, die den „EU Pledge“ unterzeichnet haben. Dabei haben sie die Nährstoffzusammensetzung der Produkte mit den Anforderungen der Weltgesundheitsorganisation an ernährungsphysiologisch ausgewogene Lebensmittel abgeglichen.

WHO gibt konkrete Vorgaben.

Das WHO-Regionalbüro für Europa definiert konkrete Vorgaben, wonach nur noch ernährungsphysiologisch ausgewogene Produkte an Kinder vermarktet werden sollten. Dabei spielen unter anderem die Anteile von Fett, Zucker und Salz, aber auch der Kaloriengehalt oder zugefügte Süßstoffe eine Rolle.

10 der 16 untersuchten Hersteller machen ausschließlich Kindermarketing für Produkte, die den WHO-Empfehlungen nicht entsprechen. Darunter sind Ferrero, Pepsico, Mars, Unilever und Coca-Cola. Die größte Anzahl an unausgewogenen Produkten bewerben Nestlé (44 Produkte), Kellogg‘s (24 Produkte) und Ferrero (23 Produkte).

Drei Beispiele:

  • Lagnese-Eis Disney Frozen II: Unilever wirbt mit lizensierten Kinder-Idolen und mit dem Siegel „Responsibly Made for Kids“ für ein zuckriges Eis. Nach Auffassung von Unilever ist Eis offenbar gesund, denn hinter dem „Responsible“-Versprechen steht eine Initiative, wonach Unilever nur Produkte mit den „Highest Nutritional Standards“ an Kinder bewerben möchte. Dabei beruft sich Unilever sogar auf die WHO – obwohl die WHO an Kinder gerichtete Werbung für zuckriges Eis ablehnt.
  • Kellogg‘s Frosties, Smacks und Tresor Choco nut: Die drei zuckrigsten Frühstücksflocken im Test kommen allesamt aus dem Hause Kellogg‘s. Trotz Zuckerreduktionsprogramm bestehen die Frosties und Smacks zu einem Drittel aus Zucker. Das ist mehr als doppelt so viel wie die WHO für Kinder-Frühstücksflocken empfiehlt.
  • Nestlé Smarties-Joghurts: Die drei zuckrigsten Joghurts im Test stammen von Nestlé. Obwohl der Hersteller den Zuckergehalt in den vergangenen Jahren reduziert hat, enthalten die Smarties-Joghurts etwa 50 Prozent mehr Zucker als die WHO für Kinder-Joghurts empfiehlt. Fehlernährung ist bei Kindern und Jugendlichen weit verbreitet.

15 Prozent übergewichtig, 6 Prozent fettleibig

Daten des Robert Koch-Instituts zufolge verzehren Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren im Schnitt nicht einmal halb so viel Obst und Gemüse, aber mehr als doppelt so viele Süßwaren oder Snacks wie empfohlen. Aktuell gelten etwa 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen als übergewichtig und sechs Prozent sogar als fettleibig – ihnen drohen im späteren Lebensverlauf Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Gelenkprobleme, Bluthochdruck und Herzerkrankungen. Etwa jeder fünfte Todesfall in Deutschland ist laut Angabe der OECD insbesondere auf eine ungesunde Ernährung zurück zu führen.

Mehr dazu: https://www.foodwatch.org/…/Marktstudie…




Gerade während Corona ist Zähneputzen in Kitas wichtig

Hygieneempfehlungen für Gemeinschaftseinrichtungen aktualisiert 

Tägliches Zähneputzen in Kita und Grundschule soll Kinder an eine selbstständige, regelmäßige Mundhygiene heranführen. Das bezieht auch Kinder ein, in deren Elternhaus darauf weniger Wert gelegt wird. Dass das Zähneputzen in Gemeinschaftseinrichtungen weiterhin hygienisch unbedenklich und ohne Infektionsgefahr möglich ist, fassen die Empfehlungen „Mundhygiene in Zeiten von COVID-19 – jetzt erst recht!“ zusammen. Sie beinhalten eine Checkliste zur sicheren Gestaltung der Rahmenbedingungen in Kita und Schule. Die aktualisierte Fassung von August 2021 berücksichtigt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Herausgeber sind das Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit am Universitätsklinikum Bonn (IHPH) gemeinsam mit dem Bundesverband der Zahnärztinnen und Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes e. V. (BZÖG) und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege e. V. (DAJ). 

Verunsicherung in den Einrichtungen

Corona hat viele Routinen verändert, auch im Alltag der Kitas. Händewaschen vor dem Betreten der Gruppenräume ist für die Kinder inzwischen selbstverständlich, es wird viel gelüftet. Bei der Mundhygiene sieht es weniger gut aus. Manche Einrichtungen, in denen die Kinder vor der Pandemie regelmäßig Zähne geputzt haben, haben das erst einmal gestoppt. Die Verunsicherung ist groß: Ist das Zähneputzen in der Kita in Zeiten von COVID-19 sicher oder trägt es möglicherweise zur Verbreitung der Viren bei? 

Gute Mundhygiene stärkt die Abwehr

Coronaviren können nach einer Virusübertragung auch im Speichel nachgewiesen werden. Deshalb ist eine gesunde Mundhöhle als Beitrag zur Stärkung der Immunabwehr gerade in Zeiten von COVID-19 besonders wichtig. Die nun von den Experten aktualisiert vorgelegten Hygieneempfehlungen für das Zähneputzen in Gemeinschaftseinrichtungen betonen: „Gute Mundhygiene trägt mit dazu bei, die Abwehr gegen Infektionen zu stärken. Auch deswegen empfehlen wir ausdrücklich das tägliche Zähneputzen in Kinder-Gemeinschaftseinrichtungen.“ Es kann unter Einhaltung bestimmter Hygienemaßnahmen sicher durchgeführt werden. Auch die Akteurinnen und Akteure der Gruppenprophylaxe können so in den Einrichtungen unbedenklich wieder aktiv werden. 

Mit der Checkliste lassen sich Maßnahmen überprüfen

Mithilfe der in der Publikation enthaltenen Checkliste lassen sich die notwendigen Maßnahmen einfach überprüfen und geeignete Rahmenbedingungen entsprechend der individuellen Gegebenheiten schaffen. Die erste Auflage von September 2020 wurde jetzt überarbeitet und den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst. An der wesentlichen Botschaft für Kita-Leitungen, Fachberatungen sowie konzeptionell Verantwortliche in den Trägerorganisationen und Kommunen hat sich nichts geändert: Zähneputzen in den Einrichtungen – aber sicher! 

Hygieneempfehlungen für das Zähneputzen

Die Hygieneempfehlungen für das Zähneputzen in Gemeinschaftseinrichtungen mit Checkliste Mundhygiene in Zeiten von COVID-19 – jetzt erst recht! werden von diesen Institutionen gemeinschaftlich getragen. 

Das Dokument steht als PDF unter den jeweiligen Links (vgl. unten) zum Download bereit.

Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit am Universitätsklinikum Bonn (IHPH): https://www.ukbonn.de/ihph/,
www.hygiene-tipps-fuer-kids.de 

Bundesverband der Zahnärztinnen und Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes e. V. (BZÖG): www.bzoeg.de 

Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege e. V. (DAJ): www.daj.de 

Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit am Universitätsklinikum Bonn (IHPH), des Bundesverbands der Zahnärztinnen und Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BZÖG) und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege




Öko-Test lässt Erdnüsse untersuchen

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Gefährlich für Kleinkinder – ansonsten besser als ihr Ruf

Ganz so ungesund wie ihr Ruf sind Erdnüsse nicht: Immerhin liefern sie auch Mineralstoffe wie Magnesium. Darauf weist die Öko-Test-Redaktion hin. Zudem mache der hohe Eiweißgehalt Erdnüsse für die vegane Küche interessant. Insofern sind in Maßen genossene Erdnüsse sogar gesund.

Von den 21 getesteten Erdnusssorten haben 16 sogar sehr gut abgeschnitten. Kritik gab es hie und da wegen Verunreinigungen durch Mineralöl. Ebenfalls moniert die Redaktion, dass auf vier Produkten der Warnhinweis auf Erstickungsgefahr für Kinder unter drei Jahren fehle. Da durch Erdnüsse verursachte Erstickungsanfälle in der Praxis häufiger seien als durch Spielzeuge hervorgerufene, empfehle das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Herstellern bereits seit 2009, auf den Verpackungen von Nüssen auf die Gefahr hinzuweisen.

Zudem fiel auf, dass gelegentlich die Nährwertangaben nicht stimmten. Den kompletten Test finden sie auf der Website von Öko-Test.




Start Low Projekt startet Umfrage zur Kitaverpflegung

Gesucht: Expertinnen und Experten aus der Gemeinschaftsverpflegung

Sie sind in der Gemeinschaftsverpflegung (GV) tätig und bieten Verpflegung für Kindertageseinrichtungen (Kitas) an? Dann freuen sollten sie an der Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. teilnehmen. Für das Projekt Start Low sind Anbieter von Kitaverpflegung aufgerufen, an einer Umfrage zum Thema nährwertoptimierte Speisen in der Kita teilzunehmen. 

Maßnahmen und Angebote für eine gesundheitsfördernde Kitaverpflegung

Wie gestalten Sie Ihre Speiseplanung? Welche Kriterien sind für Sie beim Einkauf von hoch verarbeiteten Produkten für die Kitaverpflegung relevant und welche Bedeutung hat das Thema Salz- und Zuckerreduktion sowie Fettoptimierung in Ihrem Unternehmen? Auf Basis dieser und weiterer Fragen entwickelt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) zusammen mit der Hochschule Albstadt-Sigmaringen (HSAS) und dem Unternehmen Pro Care Management (PCM) Maßnahmen und Angebote für eine gesundheitsfördernde Kitaverpflegung. Diese sollen alle Beteiligten dabei unterstützen, sich gemeinsam für eine zucker- und salzreduzierte sowie fettoptimierte Verpflegung einzusetzen. 

Welche Rolle spielen Salz- und Zuckerreduktion?

Um herauszufinden welche Schritte dafür notwendig sind, läuft derzeit eine Umfrage für Anbieter der Kitaverpflegung. „Unser Ziel ist es, zu erfassen, worauf Anbietende beim Einkauf hochverarbeiteter Lebensmittel achten. Dabei steht die Frage im Vordergrund, welche Rolle aktuell die Salz- und Zuckerreduktion sowie die Fettoptimierung bei der Kitaverpflegung spielt“, erläutert Dr. Ernestine Tecklenburg, Leiterin des Projekts Start Low. Neben den Einrichtungen für Gemeinschaftsverpflegung werden in Kürze auch noch Kitas befragt, die selbst kochen. Hier sollen weitere Informationen aus dem Praxisalltag der Einrichtungen gesammelt werden. 

Optimierung der Ernährung

Hauptziel des Projekts Start Low ist es, Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung im Bereich der Kitaverpflegung dabei zu unterstützen, Maßnahmen zur Reduktion von Zucker und Salz sowie zur Reduktion und Optimierung von Fett zu entwickeln, bereitzustellen und die Wirksamkeit zu überprüfen. Start Low wird als Projekt von der DGE koordiniert und im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) durchgeführt. Es läuft seit dem vergangenen Herbst für drei Jahre. Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des BMEL aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung.




Alles über die Corona-Schutzimpfung für Kinder

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung informiert mit einem Merkblatt über die Impfung

Die Corona-Schutzimpfung für Kinder und Jugendliche ist in vielen Familien ein wichtiges Thema, das oft mit Unsicherheiten behaftet ist. Seit Juni 2021 können nun auch Kinder ab 12 Jahren gegen das Coronavirus geimpft werden. Mit ihrem neuen Merkblatt zur Corona-Schutzimpfung für Kinder möchte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Eltern und Sorgeberechtigte bei der Entscheidungsfindung unterstützen.

Wann Kinder geimpft werden sollten

Eine allgemeine Impfempfehlung für diese Altersgruppe hat die Ständige Impfkommission (STIKO) bisher nicht ausgesprochen, da Kinder und Jugendliche meist ohne Krankheitszeichen oder mit mildem COVID-19-Verlauf erkranken und die Datenlage für eine allgemeine Empfehlung noch nicht ausreicht.

Sie empfiehlt aktuell jedoch die Impfung für junge Menschen ab 12 Jahren bei bestimmten Vorerkrankungen, bei engem Kontakt zu Personen, die nicht selbst geimpft werden können oder die vermutlich keinen ausreichenden Impfschutz aufbauen können sowie bei einem erhöhten beruflichen Ansteckungsrisiko im Rahmen einer Ausbildung oder Tätigkeit in bestimmten Einrichtungen. Zu den Vorerkrankungen zählen beispielsweise starkes Übergewicht und schwere Erkrankungen am Herzen, dem Nervensystem, an Lunge oder Nieren. In diesen Fällen ist das Risiko für einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf erhöht.

Infomationen über Nebenwirkungen

Das Merkblatt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung informiert außerdem darüber, welche Impfstoffe es für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren gibt und welche Impfreaktionen und Nebenwirkungen auftreten können. Eine Checkliste, die bei der Entscheidung über die Impfung helfen kann, rundet das Angebot ab. 

Arzt- und Kinderarztpraxen, weitere Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie Eltern und Sorgeberechtigte können sich das Merkblatt auf der Internetseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung www.infektionsschutz.de kostenlos herunterladen. 

Informationsmaterialien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zur Corona-Schutzimpfung 
Merkblatt zur Corona-Schutzimpfung für Kinder ab 12 Jahren
http://www.infektionsschutz.de/fileadmin/infektionsschutz.de/Downloads/Merkblaet…

Informationen zur Corona-Schutzimpfung ab 12 Jahren
http://www.infektionsschutz.de/coronavirus/schutzimpfung/impfreihenfolge-und-abl…

Häufige Fragen und Antworten zur Corona-Schutzimpfung ab 12 Jahren http://www.infektionsschutz.de/coronavirus/schutzimpfung/fragen-und-antworten/co…

Informationen zur Corona-Schutzimpfung allgemein 
http://www.infektionsschutz.de/coronavirus/schutzimpfung.html

Merkblatt zur Corona-Schutzimpfung 
http://www.infektionsschutz.de/fileadmin/infektionsschutz.de/Downloads/Merkblaet…

Quelle: Dr. Marita Völker-Albert / Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung




Ernährung in der Schule: Was Eltern wünschen und Kinder wollen

Umfrage zeigt den Unterscheid zwischen den Wünschen der Eltern und ihrem Nachwuchs

Was Eltern wünschen, dass ihr Nachwuchs isst, hat oftmals nur wenig mit dem zu tun, was sich die Kinder wünschen. Das gilt insbesondere für die Schulverpflegung. Die Ernährungskampagne Snack5 hat sich diesem Thema in einer neuen Studie gewidmet.

Sind die Schulkinder in Bezug auf die Ernährung während ihres Schultags wirklich gut versorgt? Welche Rolle spielt das Snackangebot in und außerhalb der Schule? Wie sehen das die Eltern? Und wie ihre Kinder? Diesen Fragen ist die Ernährungskampagne „Snack5“ nachgegangen. Im Rahmen einer Studie wurden Ende des vergangenen Jahres 1.260 Befragungen von Kindern und ihren Eltern in Deutschland und Österreich durchgeführt. Zu dieser Zeit war das schulische Essensangebot wegen der Pandemie stark eingeschränkt. Die Befragten wurden aber gebeten, sich bei der Beantwortung der Fragen auf die Situation vor der Pandemie zu beziehen. Hier einige Ergebnisse:

Die Erwartungen der Eltern an ihre Kinder

Am liebsten wäre es den Eltern, wenn ihre Kinder die Zwischenmahlzeiten von zu Hause mitnehmen würden. Das wünschen sich immerhin rund 80 Prozent. Die zweite Präferenz der Eltern lautet, die Kinder mögen sich ihre Snacks in der Schule kaufen. Einkäufe in Supermärkten, Bäckereien oder Imbissstuben im Umfeld der Schule sehen Eltern am wenigsten gern. Sie sorgen sich, dass das Angebot dort ungesünder sein könnte. Verbieten wollen die meisten der Snackkauf außerhalb der Schule aber nicht. Rund 60 Prozent erlauben ihn sogar.

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Wenn sich die Kinder Snacks außerhalb der Schule besorgen, wünschen sich Eltern, dass sie belegte Brötchen, frisches Obst oder frisches Gemüse kaufen. Das liest sich wie ein frommer Wunsch angesichts der Tatsache, dass sich die Eltern nach eigenen Aussagen gar nicht sicher sind, ob es ein Angebot an frischem Gemüse oder Obst im Umfeld der Schule überhaupt gibt. Bei belegten Brötchen und süßen Backwaren sind sich um die 80 Prozent der Eltern in Deutschland und Österreich sicher, dass sie schulnah zu kaufen sind, bei frischem Gemüse hingegen sind es nur um die 30 Prozent.

Die Kinder folgen jedenfalls in ihrem Einkaufsverhalten eindeutig nicht dem Wunsch der Eltern: Süße Backwaren, belegte Brötchen und Süßigkeiten wie Bonbons oder Schokolade nehmen in Deutschland wie in Österreich die ersten drei Plätze der Snacks ein, für die sich die Kinder entscheiden. Übrigens: Solche Snacks kaufen die Kinder mindestens einmal pro Woche außerhalb der Schule (Deutschland 74 Prozent, Österreich 65 Prozent). Auffällig ist auch die intensive Nutzung von Fast-Food-Angeboten, die zu 37 Prozent schulnah in beiden Ländern vorhanden sind.

Was sich Eltern wünschen und welche Snacks sich Kinder im Schulumfeld kaufen, liegt oft weit auseinander. (© Snack5)

Was sich Kinder wünschen

Bei allen gutgemeinten und fachlich richtigen Ernährungstipps für Kinder lohnt es sich, sich immer wieder vor Augen zu führen, was aus Sicht der Kinder die wichtigste Motivation ist, wenn sie vom Schulgelände losziehen, um sich Snacks zu kaufen. Da geht es nicht um ausgewogene Ernährung, sondern um Coolness, um Zusammengehörigkeit und das Erleben von Autonomie. Eine gewichtige Rolle spielt auch ein als uninteressant empfundenes Snackangebot innerhalb der Schule (rund 80 % der Schüler in Deutschland und Österreich sagen, bestimmte Snacks gebe es nur außerhalb der Schule oder das Angebot in der Schule sei uninteressant).

Was kommt den Kindern in die Tüte?

Woran orientieren sich Schulkinder bei ihrer Kaufentscheidung? Die Antwort ist eindeutig: Es geht darum, was ihnen schmeckt. Das sagen rund 85 Prozent der befragten Kinder in Deutschland und in Österreich. Vorgaben von Eltern oder Empfehlungen von Freunden spielen in der konkreten Kaufentscheidung eine nur untergeordnete Rolle (rund acht Prozent der deutschen Kinder kaufen, was die Eltern erlauben, rund fünf Prozent das, was Freunde empfehlen.)

Betrachtet man die Gruppe der Schulkinder differenziert nach Altersgruppen, ergeben sich interessante Aufschlüsse – und vielleicht sogar wertvolle Hinweise für eine nicht nur kindgerechte Ansprache in der Ernährungsbildung, sondern für eine noch differenziertere altersspezifische Tonalität und Argumentation:

Dass der Snack gesund sein soll, steht insgesamt auf Platz 10, wenn man die Daten aggregiert über alle Altersgruppen hinweg betrachtet. Allerdings bewerten die gesundheitlichen Aspekte Kinder im Alter von fünf bis 10 Jahren sowie Jugendliche ab 15 Jahre höher (jeweils 15,1 Prozent in Deutschland) als die Gruppe der Elf- bis 14-Jährigen.

Wird Fast Food im Schulumfeld angeboten, wird es von den Kindern auch häufig gekauft. (© Snack5)

Die Einsicht wächst mit dem Alter

Eine Erklärung kann sein, dass die Jüngeren offener für die Ratschläge von Eltern und Lehrern sind, während sich die Pubertierenden auch bei der Ernährung von Autoritätspersonen emanzipieren. Ab einem Alter von 15 Jahren wiederum kann ein gerade entwickeltes Körper- und Gesundheitsbewusstsein dazu beitragen, sich auch bei der Wahl der Snacks etwas Gutes zu tun oder, im Extremfall, sich weiter zu „optimieren“.

Diese Ergebnisse ermutigen dazu, weiter für die Vorteile einer ausgewogenen Ernährung zu werben – bei Kindern und Jugendlichen, bei Eltern und bei Lehrern:  Denn die meisten Schulkinder sind dafür offen.

Ein weiterer Aspekt für Kinder, sich für einen bestimmten Snack zu entscheiden, ist, dass es diesen zu Hause so nicht gibt. Über alle Altersgruppen hinweg geben das 24,7 Prozent der befragten Schüler in Deutschland an (28,2 Prozent in Österreich). Dieser Grund ist für die Jüngsten am wichtigsten und verliert an Relevanz mit zunehmendem Alter. Angesichts der Tatsache, dass Kinder mit am häufigsten Süßigkeiten kaufen, bleibt zu überlegen, wie Eltern und Lehrkräfte sich verhalten können.

Die Kriterien, nach denen sich Schulkinder ihre Snacks aussuchen, unterscheiden sich in den verschiedenen Altersgruppen. (© Snack5)

Kaum Chancen gegen den „Coolness-Faktor“

Die Ergebnisse zeigen, dass nicht automatisch alles gut ist, sobald es ein Verpflegungsangebot an den Schulen und ein Schulkiosk oder eine Cafeteria gibt. Gegen den „Coolness-Faktor“, gemeinsam mit den Freunden „draußen“ Snacks zu kaufen, werden es die schulischen Einrichtungen vermutlich immer schwer haben. Dennoch sollte nichts unversucht bleiben, die Auswahl an attraktiven, ausgewogenen Snacks in der Schule zu verbessern. Der Faktor „gesund“ und „frisch“ spielt für die Schulkinder durchaus eine Rolle. Und was spräche dagegen, dass in den Schulen „coole“ Projekte wie das gemeinsame Zubereiten von Snacks etabliert werden? Und Lehrer wie Eltern über Möglichkeiten informiert werden, altersgerechte, passende Argumente zu entwickeln, mit denen sie die Kinder für eine ausgewogene Ernährung am besten mit 5 Portionen Gemüse und Obst am Tag gewinnen können.

Die Studie

Von Dezember 2020 bis Januar 2021 wurden im Auftrag von Snack5 im Rahmen der Online-Studie „Snacks zum Zwischendurchessen im Umkreis von Schulen“ 1260 Eltern und ihre Schulkinder durch das unabhängige Inquest Institut für Wirtschafts- und Sozialpsychologie befragt. In Deutschland wurden 379 Eltern- und 379 Schülerinterviews ausgewertet, in Österreich 251 Eltern- und 251 Schülerinterviews. Das Alter der befragten Kinder lag zwischen fünf und 20 Jahren. Die Aufteilung der Schulformen war wie folgt: In Deutschland: Grundschulen (28,8 %), weiterführende Schulen (71,2 %) bzw. Ganztagsschulen (44,9 %) und Halbtagsschulen (55,1 %). In Österreich: Volksschulen (34,34 %), weiterführende Schulen (65,7 %) bzw. Ganztags- (28,3 %) sowie Halbtagsschulen (71,7 %).

Quelle: Pressemitteilung Snack5