Rund um das Spiel, Spielmöglichkeiten und Spielgestaltungsräume

Sauff, Katrin, Franz, Margit (Hrsg.): Mehr als nur Freispiel. Selbstbestimmtes Spielen & Lernen in Krippe und Kita

Eine der Haupttätigkeiten der Kinder ist das SPIEL. Es gehört unauflöslich zum Kindsein dazu, ist einerseits die wichtigste Form der Weltentdeckung sowie der aktiven Welterkundung im Leben eines Kindes und trägt andererseits zum Aufbau einer stabilen Persönlichkeitsentwicklung sowie als Grundlage für ungezählte Lernprozesse im emotionalen, sozialen, motorischen und kognitiven Bereich bei. Gleichwohl zeigen verschiedene Untersuchungen und Alltagsbeobachtungen in vielen Krippen und Kitas, dass das SPIEL – vermehrt durch funktionsorientierte Förderprogramme – bei weitem nicht mehr die Aufmerksamkeit hat, die es verdient. Insofern ist es sehr zu begrüßen, dass sich die berufserfahrene Erzieherin Katrin Sauff in ihrem ersten Buch dem hohen Bedeutungswert des Spiels und einer spielpädagogischen Praxisgestaltung zuwendet.

Das Spiel als Kinderrecht und sein Stellenwert als Bildungs- und Erziehungsauftrag

Die Autorin behandelt in sechs Kapiteln folgende Schwerpunkte: das Spiel als ein Kinderrecht und sein Stellenwert als Bildungs- und Erziehungsauftrag für Kindertagesstätten (1); einige ausgewählte, bedeutsame Spielformen, in denen Kinder lebensbedeutsame Lernerfahrungen machen können (2); die engagierte und authentisch geprägte Spielbegleitung durch die pädagogischen Fachkräfte als Herausforderung und unverzichtbare Notwendigkeit für eine entwicklungsförderliche Pädagogik (3); Partizipation, Struktur und Abläufe in einer spielaktiven Elementarpädagogik (4); Möglichkeiten, Eltern die Spielbedeutung transparent und erlebbar zu machen (5); Beispiele, wie unterschiedliche Spielräume für Kinder und mit ihnen gestaltet werden können (6).

Mit Praxisbeispielen und Reflexionshilfen

Jedes Kapitel beinhaltet Praxisbeispiele, enthält Praxistipps und bietet auch Reflexionshilfen an, um einerseits das eigene Spielverständnis genauer zu betrachten und andererseits eigene Einschätzungsmerkmale mit den in diesem Buch dargestellten Hinweisen in Verbindung zu bringen, um daraus Konsequenzen für Veränderungen oder Erweiterungen zu ziehen. Zudem tragen die ungezählten Fotos, die die inhaltlichen Ausführungen begleiten, zur zusätzlichen Lesefreude bei.

Fachkräfte, die die eigene Spielpraxis auf den ‚Prüfstand‘ stellen oder sich mit einer Reihe von Spielmöglichkeiten sowie Spielgestaltungsräumen näher befassen wollen, werden dieses Buch als einen reichhaltigen Schatz entdecken.

Armin Krenz  

Sauff, Katrin, Franz, Margit (Hrsg.)
Mehr als nur Freispiel
Selbstbestimmtes Spielen & Lernen in Krippe und Kita.
Klett Kita GmbH, Stuttgart 2025
112 Seiten
ISBN: 978-3-96046-289-7
19,95 €

   




Praxisorientiert mit praxisrelevanten Antworten und dabei immer locker

Marcus Damm: Schemapädagogik mit Eltern mit Persönlichkeitsstörungen

Dr. phil. Marcus Damm, Oberstudienrat an einer Fachschule für Sozialwesen, hat wieder einmal eine Veröffentlichung herausgegeben, die spannender ist als es viele Kriminalromane schaffen, Leser*innen regelrecht in vollem Umfang zu erfassen und inhaltlich zu fesseln. Davon werden viele Leser*innen nicht überrascht sein, hat es der Autor beispielsweise doch schon mit seinen Büchern „Schemapädagogik – Möglichkeiten und Methoden der Schematherapie im Praxisfeld Erziehung“ (2010), „Gar nichts muss ich – Mit narzisstischen Schülern kompetent umgehen“ (2019) oder „Ich beende den Unterricht, nicht die Klinge! 12 Lehrertypen – und wie man sich und anderen Lehrkräften auf die Schliche kommt“ (2023) geschafft, Zusammenhänge von Erziehungsstilen und bestimmten Verhaltensmerkmalen Erwachsener mit spezifischen Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche zu verdeutlichen. Nun legt der Autor ein weiteres Buch vor, das sich mit den zwölf Erziehungsstilen, ihren Besonderheiten und ihren Auswirkungen (= entwicklungspsychologische Effekte) auf die Kommunikationspartner befasst. Auf diese Weise werden folgende Erziehungsstile in den Fokus gesetzt: gewissenhaft/zwanghaft, selbstbewusst/narzisstisch, fürsorglich/dependent-aktiv, dramatisierend/histrionisch, wachsam/paranoid, lässig/passiv-aggressiv, herausfordernd/antisozial, sich distanzierend/schizoid, sprunghaft/borderlinespezifisch, abhängig/dependent, aggressiv/sadistisch und selbstunsicher.

Nachdem der Autor zunächst die fünf Phasen der schemapädagogischen Elternarbeit vorgestellt hat, steigt er sofort – nach und nach – in die „vergifteten/vergiftenden“ Erziehungsstile ein, indem er zunächst immer ein Beispiel vorstellt, dann die Besonderheiten dieses Erziehungsstils herausstellt, anschließend den (ideal)typischen Sozialisationsverlauf skizziert, typische Kollusionen (= ein [unbewusstes], „heimliches“ Zusammenwirken von mindestens zwei Personen zum Schaden eines Dritten) beschreibt, Ressourcen und Fallstricke benennt, dann häufig gestellte Fragen aufgreift und die dazugehörenden Antworten liefert, um schließlich konkrete Hinweise für die Elternarbeit mit den Personen und ihren erziehungsstiltypischen Merkmalen zu geben. Hinweise auf Fortbildungsmöglichkeiten in Deutschland und der Schweiz sowie ausführliche Literaturnennungen beenden das Buch.

Was an dem Buch an allen Stellen umfassend gut gefällt ist Folgendes: der Autor schreibt in einer sehr verständlichen Sprache, immer gut verständlich und inhaltlich stets nachvollziehbar! Die Beispiele sind absolut praxisorientiert, die inhaltlichen Ausführungen kommen punktgenau zum Wesentlichen, die aufgeworfenen Fragen (FAQs = konkrete Informationen zu häufig gestellten Fragen oder aufgetretenen Problemen) werden praxisrelevant beantwortet und bei aller Ernsthaftigkeit und inhaltlichen Bedeutsamkeit wirkt die Sprache ‚locker‘.

Auch wenn sich das Buch auf die Institution Schule und die stationäre Jugendhilfe bezieht, ist es auch für die Elementarpädagogik von gleichhohem Wert. Nicht nur für die Zusammenarbeit und Gesprächsführung mit Eltern, sondern auch zur Reflexion des eigenen Erziehungsstils: bin ich vielleicht Frau Rottenmeier, Herr Trump, Frau Bardot, Herr Castro, Herr Schopenhauer oder gar Frau Weinhaus oder Frau Sadowski – alles Pseudonyme für bestimmte Erziehungsstilvertreter*innen? Das sehr empfehlenswerte Buch gibt auf diese Frage eine konkrete Antwort!

Armin Krenz

Marcus Damm
Schemapädagogik mit Eltern mit Persönlichkeitsstörungen.
12 toxische Erziehungsstile in Schule und stationärer Jugendhilfe
LIT Verlag, Berlin 2024
Softcover, 207 Seiten
ISBN: 978-3-643-15650-1
24,90 €. ISBN

Mehr zum Buch




Ein fundierter Ratgeber zum Gebrauch digitaler Medien durch Kinder

Eichenberg, Christiane & Auersperg, Felicitas: Chancen und Risiken digitaler Medien für Kinder und Jugendliche. Ein Ratgeber für Eltern, Lehrkräfte und andere Bezugspersonen

Wie alle Medien (und deren rasante Weiterentwicklung) bieten auch die digitalen Medien in ihren vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten Chancen und Risiken, die miteinander in Verbindung gesetzt sowie gesehen werden müssen und fachlich sorgsam betrachtet werden sollten. Auf der einen Seite benötigen Kinder und Jugendliche eine Medienkompetenz, die sie in ihre Freizeitgestaltung, Lebens- und späteren Schul-/Berufszeit als eine sinnvolle Bereicherung integrieren können. Auf der anderen Seite gilt es aber auch, einen entwicklungshinderlichen und devianten (=sozial/ gesellschaftlich inakzeptable) Gebrauch digitaler Medien zur Kenntnis zu nehmen und Möglichkeiten zu nutzen, eine selbstschädigende, asoziale bzw. exzessive Nutzung zu verhindern bzw. entwicklungsförderlich zu korrigieren.

So ist es sehr zu begrüßen, dass sich die beiden Autorinnen – Prof. Dr. Christiane Eichenberg, Leiterin des Instituts für Psychosomatik an der Medizinischen Fakultät der Sigmund Freud PrivatUniversität in Wien und Dr. Felicitas Auersperg, Universitätsassistentin an der zuvor genannten PrivatUniversität – dem Themenfeld der digitalen Medien zugewandt haben und ihre Erstveröffentlichung im Jahre 2018 nun in einer 2. überarbeiteten Auflage vorlegen.

Zum Aufbau des Buches

Die Veröffentlichung umfasst 4 Kapitel. Im ersten Kapitel (>Bedeutung digitaler Medien in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen<) wenden sich die beiden Autorinnen dem Nutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen, den zur Verfügung stehenden Medien, den Nutzungsgewohnheiten und der Medienkompetenz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu.

Das zweite Kapitel (>Chancen digitaler Medien für Kinder und Jugendliche<) geht konkret auf die Identitätsentwicklung (z.B. Selfies), Soziale Kompetenzen und Beziehungen, Lernen (z.B. wissensbezogene Inhalte, Kindergarten bis zu weiterführenden Schulen), Spielen (z.B. Gewalt am Bildschirm, serious Gaming, Kreativität), Informationsaustausch und Meinungsbildung (z.B. Internet und der Abbau von Vorurteilen), Psychosoziale Hilfestellung bei typischen Problemen im Jugendalter (z.B. Selbsthilfeforen, Sexualität und Aufklärung im Internet) ein.

Im dritten Kapitel (>Risiken digitaler Medien für Kinder und Jugendliche<) finden sich Ausführungen zu den fünf Risikobereichen: a) Exzessive Nutzungsweisen – Internetsüchte-; b) Dysfunktionale Nutzungsweisen: Informationsüberflutung sowie Cyberchondrie & Co; c) Selbstschädigende Nutzungsweisen: Suizid-Foren, Ritzer-Seiten und Pro-Ana-Bewegung; d) Deviante Nutzungsweisen: Cybermobbing, Cybertalking und sexuelle Gewalt sowie e) Jugendgefährdende Inhalte: Politischer Extremismus. Anschließend folgen die Schwerpunkte Interventionsmöglichkeiten bei Online-Sucht und Cybermobbing, therapeutische Aspekte im Umgang mit Online-Sucht und präventive Maßnahmen.

Kapitel 4 stellt sich der Herausforderung, >Medienkompetenz sinnvoll zu vermitteln<. Dabei dreht sich zunächst alles um die Medienkompetenz in der Familie, um Strategien zur Vermittlung von Medienkompetenz bei Kindern, bei Jugendlichen und um die Mediennutzung sowie intergenerationale Konflikte in der Familie, um dann auf die Medienkompetenz in der Schule und Konzepte zur Vermittlung von Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen einzugehen. Ein kurzes Fazit, eine sehr umfangreiche Literaturliste sowie 4 Checklisten (Merkmale der Online-Spielsucht; Liste angenehmer Tätigkeiten; Medienvertrag – Regeln zu Internet, Fernseher & Co; Mein Medientagebuch) schließen diese Veröffentlichung ab.

Zum Inhalt des Buches

Als Ausgangspunkt kann folgende Aussage gelten: während Kinder als sogenannte >digital natives< aufwachsen, haben viele Erwachsene erst die Aufgabe gehabt, sich in die digitale Welt nach und nach einzuarbeiten. Dieser Unterschied ist eine dringend zu lösende Herausforderung, um zunächst selbst eine Medienkompetenz zu erlangen. Immer mehr Kinder und Jugendliche nutzen mit zunehmendem lt. JIM-Studie und KIM-Studie Smartphones, Laptops, Spielekonsolen, Tablets und nutzen bevorzugte Streamingdienste. Jugendliche greifen dabei zu Hause häufig auf Netflix, Amazon Prime Video oder Disney+, auf Musikstreamingdienste wie Spotify, Apple Music oder You-Tube Musik zu und auch die Zahl an eigenen Wearables wie z.B. Smartwatches steigt stetig an und Social-Media-Plattformen wie Instagram, TikTok & Co erfreuen sich einer breiten Beliebtheit. Hier ist eine Medienkompetenz gefragt, bei der die Kinder und Jugendlichen – entsprechend ihrem Alter – lt. dem deutschen Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSF) selbstbestimmt, kritisch, kreativ und verantwortungsbewusst handeln sollen, wobei sie selbst die Fähigkeit besitzen sollen, ihren Konsum zu reflektieren und zu bewerten, um auch die Konsequenzen ihres Konsums einzuschätzen. Hieraus geben sich deutliche Aufgaben, die Eltern, Erzieher*innen, Lehrkräfte und andere Bezugspersonen sehen, aufgreifen und umsetzen müssen!

Die beiden Autorinnen schaffen es in ausgezeichneter Weise bei ihren inhaltlichen Ausführungen, die stets mit reichhaltigen, sogenannten >Fallbeispielen< angereichert sind, Chancen, Auswirkungen und Risiken (z.B. bei Computerspielen, der Handy-/ Computer-/ TV-/ Selfie-/ KI-nutzung, dem Online-Gaming) gegenüberzustellen und entsprechende Altersempfehlungen vorzunehmen. Leser*innen erfahren immer wieder aktuelle Untersuchungsdaten und mit Zahlen belegte Aussagen, worin einerseits die Chancen für Kinder und Jugendliche liegen, digitale Medien in ihre Lebens- und auch Lernwelt zu integrieren, andererseits werden aber auch die Risiken wie eine Zunahme an Internetsüchten wie beispielsweise Online-Spielsucht oder die exzessive Nutzung von Chatforen und sozialen Netzwerken, Online-Kaufsucht ebenso thematisiert wie Cybermobbing, Cyberstalking und direkte sexuelle Übergriffe in Chatrooms oder Sexting (Austausch sexueller Nachrichten/ Weiterleiten von Fotos) bzw. Online-Challenges, in denen es um grenzüberschreitende ‚Mutproben‘ geht.

Dabei wird auch die Erstellung und Verbreitung von Pornografie über das Netz thematisiert. Doch hier bleiben die beiden Autor*innen inhaltlich nicht stehen! So umreißen sie kurz und bündig vor allem bei der Problemstellung der Online-Sucht und des Cybermobbings einige therapeutische Behandlungsoptionen und Interventionsmöglichkeiten bei gleichzeitiger Notwendigkeit, die Bezugspersonen miteinzubeziehen, um keine isolierte Veränderung bei Kindern und Jugendlichen zu versuchen, sondern im Sinne eines systemischen Ansatzes ganzheitlich vorzugehen. Gleichzeitig werden auch präventive Maßnahmen erwähnt wie >Surf-Fair< (Pieschl & Porch) sowie >KiVa< (Salmivalli) und es werden Vorschläge unterbreitet, wie Medienkompetenz sinnvoll vermittelt werden kann: in der Familie, bei Kindern und bei Jugendlichen, in der Schule.

Ein Wermutstropfen ist allerdings bei aller positiven Beurteilung des Buches vorhanden: die beiden Wissenschaftlerinnen haben dem Einsatz/ der Nutzung von digitalen Medien im frühesten Kindesalter (z.B. im Krippenalter/ in der Krippenpädagogik) keinen Raum in ihrem Buch zur Verfügung gestellt, obgleich es viele Lern-, Spiel- und Unterhaltungsapps für Kinder vom 1. bis zum 3. Lebensjahr gibt, deren Bedeutungssinn aus entwicklungspsychologischer und neurobiologischer Sicht besonders hinterfragt werden muss. Als Ergänzung zum Buch sei an dieser Stelle auf folgende 3 Internetseiten hingewiesen: >Empfehlungen zu Bildschirmmedien bei der U3, Download als PDF, Zeitschrift Kinder- und Jugendarzt: https://die-pädagogische-wende.de/empfehlungen-zu-bildschirmmedien-bei-der-u3/,  kindergesundheit-info.de ( Tipps zum Umgang mit Medien für Babys und Kleinkinder): https://www.kindergesundheit-info.de/themen/medien/alltagstipps/medienwahrnehmung/medienumgang-0-3-jahre/,   Schau hin – Medien und Kleinkinder: https://www.schau-hin.info/medien-kleinkinder; Kindergesundheit-info.de – Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Wie Medien Kindern schaden können): https://www.kindergesundheit-info.de/themen/medien/mediennutzung/medien-gefahren/

Fazit:

Diese Veröffentlichung erfasst in fundierter Weise die Chancen und Risiken der Nutzung digitaler Medien. Die vielen Beispiele erhellen in anschaulicher Weise die theoretischen Ausführungen und machen es Leser*innen leicht, sich mit den Fakten auseinanderzusetzen, die immer wieder durch wissenschaftliche Belege dokumentiert werden. Alleine die 20 Seiten, auf denen die Literaturbelege, die in den Texten genannt sind, aufgeführt werden, lassen einen fachlichen Rückschluss auf die Textaussagen erkennen. Somit kann diese Veröffentlichung als eine sehr hilfreiche Handreichung für Erzieher*innen, Lehrer*innen, Eltern und Betreuungs-/Bezugspersonen in bestem Sinne dienlich sein.

Schlussbemerkung:

(1) Im Umgang der Kinder mit digitalen Medien kommt zuvorderst der Vorbildwirkung der Erwachsenen eine besondere Bedeutung zu! Solange z.B. Erzieher*innen während ihrer Arbeitszeit ihr Smartphone oder Tablet für private Anliegen nutzen, was bei Kitabesuchen nicht die Ausnahme darstellt, wird Kindern etwas vorgelebt, das Kinder gerne imitieren wollen. Zudem wird Kindern eine Zuwendungszeit vorenthalten, die aus arbeitsrechtlicher und berufspädagogischer Sicht nicht akzeptabel ist. Auch wenn Eltern beim Holen und Bringen der Kinder mit ihrem Smartphone kommunizieren, bei gemeinsamen Unternehmungen statt mit ihren Kindern sprechen und stattdessen ihren Smartphoneunterhaltungen Aufmerksamkeit schenken, wird das Kind einen zweitrangigen Wert erfahren. (2) Wer bei und mit Kindern eine >Medienkompetenz< aufbauen und nachhaltig erzielen möchte, muss selbst eine >Medienkompetenz< besitzen und die Chancen und Gefahren einer digitalen Mediennutzung gegeneinander abwägen können. (3) Kritiker*innen an einem zu frühen digitalen Medieneinsatz in der Pädagogik oder an einer zu intensiven digitalen Mediennutzung dürfen nicht als medienfeindlich bezeichnet werden – dieses häufig zu erlebende und ausgesprochene Vorurteil entspricht einer destruktiven Haltung in einer sachlich zu führenden Diskussion. (4) Digitale Medien in der Elementarpädagogik haben ihren Sinn, wenn sie in handlungsaktiven und alltagsorientierten Projekten/ Themenschwerpunkten integriert werden. Hier heißt es: vom kindorientierten und alltagsbezogenen Thema zum digitalen Medium und nicht vom digitalen Medium zum Kind! Genau das geschieht aber in vielen elementarpädagogischen Einrichtungen. (5) Bei der Bedeutungsbetrachtung digitaler Medien in der Frühpädagogik müssen entwicklungspsychologische Untersuchungsergebnisse und neurobiologische Erkenntnisse als ein fachlich fundierter Ausgangspunkt für den Einsatz digitaler Medien und keine wirtschaftlichen Interessen zur Grundlage dienen. (6) Eine vorhandene Medieninkompetenz, eine Internetdistanzierung oder eine pauschale Ablehnung digitaler Medien ist weder akzeptabel noch zielführend, wenn es um eine sachliche Auseinandersetzung über digitale Medien(nutzung) gehen soll.

Armin Krenz – Hon.-Professor für Elementarpädagogik & Entwicklungspsychologie (a.D.)

Eichenberg, Christiane & Auersperg, Felicitas
Chancen und Risiken digitaler Medien für Kinder und Jugendliche
Ein Ratgeber für Eltern, Lehrkräfte und andere Bezugspersonen
Hogrefe Verlag GmbH & Co KG
2. überarbeitete Auflage 2024
190 Seiten
ISBN: 978-3-8017-3209-7
19,95 €




Dem Zivilisationsübel Sitzen und dem Pulverfass Bewegungsmangel begegnen

schafft die stühle ab

Renate Zimmer: Schafft die Stühle ab! Plädoyer für einen bewegten Alltag.

Nun ist einer der Klassiker von Prof. Dr. Renate Zimmer in einer neuen, sehr ansprechenden Aufmachung erschienen, nachdem das Buch schon zuvor – seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts – in vielen Auflagen herausgegeben wurde.

In diesem Buch problematisiert die Autorin das tag-/tägliche viele Sitzen und seine Folgen im Hinblick auf die körperliche Gesundheit und Leistungsfähigkeit, das allgemeine Wohlbefinden, die Aufmerksamkeitsbereitschaft und damit auf das kognitive, emotional-soziale und motorische Entwicklungsgeschehen bei Kindern und Erwachsenen. Auch wenn in der Veröffentlichung die Kinder und die Institutionen Kindertageseinrichtung und Schule im Fokus stehen, betreffen alle Aussagen auch die Erwachsenen in gleicher Weise!  Das lateinische Wort ‚sedere‘ bedeutet übersetzt ‚sitzen‘ und gleichzeitig leitet sich das Verb ‚sedieren‘ (= ruhigstellen) auch aus dem Wortstamm ‚sedere‘ ab. Doch das LEBEN besteht aus Bewegung, dem Klettern, Laufen, Hüpfen, Tanzen, Gehen und Springen!

Nachdem im ersten Kapitel das ‚Zivilisationsübel Sitzen‘ genauer unter die Lupe genommen wird und im zweiten Kapitel dem ‚Pulverfass Bewegungsmangel‘ nachgegangen wird, folgen im dritten Kapitel Vorschläge zum alternativen Sitzen sowie für Alternativen zum Sitzen. Kapitel vier stellt Bewegungsaktivitäten im Rahmen von Bewegungspausen vor und Kapitel fünf fordert dazu auf, vom Sofa runterzukommen und sich aus dem Sessel zu erheben, verbunden mit Vorschlägen, wie die ganze (Familien)Gruppe ordentlich auf Trab gebracht werden kann. In den zwei Folgekapiteln liefert die Autorin weiterhin viele Praxisbeispiele für eine ‚bewegte/ sich bewegende Kita‘ und für eine ‚bewegte Schule‘, beschrieben unter der doppeldeutigen Aussage: „Wer sich nicht bewegt bleibt sitzen“!       

Dabei spickt die Autorin ihre inhaltlichen Ausführungen ab und zu mit gezielten, humorvoll-provokanten Zitaten, z.B.: >Raus aus der Sitzfalle! Schickt die Stühle in den Urlaub< oder >Jeder Stuhl müsste im Grunde genommen mit dem Warnsignal >“Vorsicht – Sitzen schadet der Gesundheit!“ versehen werden, analog der Warnung auf den Zigarettenschachteln. < So hat sogar die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die körperliche Inaktivität – zu langes und zu häufiges Sitzen – heute als weltweit viertgrößte der vermeidbaren Todesursachen eingestuft (2019).      

Dieses Buch reiht sich wunderbar in die Vielzahl ihrer ebenso empfehlenswerten Publikationen ein, wie beispielsweise:

  • >BEWEGUNG ERLEBEN in der Kita<,
  • >BEWEGUNG ERLEBEN in der Krippe<,
  • >Kreative Bewegungsspiele – Psychomotorik in der Kita<,
  • >Der Bewegungskindergarten< oder
  • >Eine kleine Ballgrammatik – Spielerische Zugänge zur Sprache<

und sorgt (hoffentlich) weiterhin dafür, dass sich die Anzahl der „Sitzkindergärten“ deutlich verringern wird. Auch Prof. Dr. Carla Hannaford, Neurophysiologin und Pädagogin, hat die Bedeutung der Bewegung für eine allumfassende (= ganzheitliche), förderliche Entwicklung des Kindes schon am Ende des letzten Jahrhunderts mit ihrem vielbeachteten Buch „Bewegung – das Tor zum Lernen“ auf den Punkt gebracht.

So kann die Neuauflage von Prof. Zimmer einerseits als ein wichtiger Ratgeber zur Reflexion der eigenen (Sitz)Pädagogik und als ein ideenliefernder Impulsgeber für Raumumbauten und spannende Spielideen dienen.

Gleichzeitig ist es aber auch möglich, ihr Buch mit dem wohl ideenreichsten PRAXISBUCH zur Kreativität von >Helge Nyncke: KINDERKUNST und KREATIVITÄT. spielen und lernen, c/o Körner Medien UG, Freiburg 2023< zu kombinieren.

So könnten als Beispiel für weitere, ungezählte Möglichkeiten, die sich aus den Impulsen des Buches ableiten lassen, farblich und größenmäßig abweichende, mit ganz unterschiedlichen Materialien erstellte (Fantasie)Vögel den Raum bevölkern, Ruhepausen in Nestern einlegen, durch den Raum fliegen und Geschichten von Beobachtungen erzählen, die sie auf ihren Flügen erlebt haben, bevor sich dann alle Vögel (an den Händen der Kinder) zum nächsten Vogelnest bewegen (S.30 f.).

Oder Kinder kleiden sich wie Marionetten, sind mit kurzen Kordelbändern an ihren Händen und Füßen verbunden und werden wie Marionetten – zum Tanzen – in Bewegung gebracht (S. 34 f.). Oder farbenfrohe Schmetterlinge und Libellen besuchen sich im Garten, treffen sich an hergestellten Blütenblättern, die im Garten verteilt sind, und erzählen erdachte oder selbst erlebte Geschichten (S. 50 f.) Oder Kinder mit selbst hergestellten Tiermasken treffen sich im Urwald (in einem entsprechend umgebauten Raum) und bauen sich mit unterschiedlichen Hilfsmitteln Höhlen usw. (S. 60 f.). Riesenbilder (S. 125 f.) könnten als Gemeinschaftsaufgabe zu einmaligen, einzigartigen Kunstwerken werden und Eltern, Nachbarn, Ortsanwohner*innen zu einer öffentlichen Ausstellung einladen.

Es könnten aus Verpackungskartons von Waschmaschinen u.Ä. kleine Städte entstehen, mit bunt bemalten Häusern und Geschäften, die von den Kindern bevölkert werden, so dass die ‚Kartonstadt‘ mit Leben gefüllt wird … Hier sind der Fantasie und Kreativität keine Grenzen gesetzt, alles unter dem Motto: „Auf die Plätze, fertig und los geht es mit kreativen, fantasievollen Bewegungsaktivitäten, an denen auch die Fachkräfte mitmachen.“

Armin Krenz

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Renate Zimmer: Schafft die Stühle ab!

Plädoyer für einen bewegten Alltag.
Mit Illustrationen von Julia Ginsbach.
Verlag Herder GmbH, Freiburg i. Br. 2023.
109 Seiten, 15,00 €.
ISBN: 978-3-451-39485-0




Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir

spurwechsel

Patrick Blumschein/Klaus Oehmann: Spurwechsel: Beispiele erfolgreicher Schulentwicklung

„Non vitae sed scholae discimus“ („Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir“) Lucius Annaeus Seneca * etwa im Jahre 1 in Corduba; † 65 n. Chr.) Der römische Philosoph drückte damit aus, wie wenig sich die damalige Lehre in seinen Augen am praktischen Leben orientierte.

Doch sind wir heute viel weiter als damals? Mit Sicherheit. Aber da geht noch mehr. Wie das konkret aussehen könnte, versuchen Patrick Blumschein und Klaus Oehmann in ihrem Buch „Spurwechsel“ zu erklären. Im zweiten Buch des Autorenduos gibt es neben der Theorie nun auch praktische Beispiele einiger Schulen, die eine erfolgreiche Schulentwicklung durchlaufen haben. Gemeinsam ist den vorgestellten Schulen, dass sie sich mehr an der Lebenswirklichkeit und an den Kompetenzen der Lernenden orientieren und verstärkt auf deren Eigeninteresses setzen. So, wie es in der modernen Theorie vorgesehen ist. Dabei gehören Vorstellungen wie das Wissen eintrichtern zu können der Vergangenheit an

Wichtig für einen nachhaltigen Lerneffekt ist nach Meinung der Autoren, geeignete Lernaufgaben zu stellen, die wie echte Probleme aus dem Lebensalltag keinen vorgegebenen Lösungsweg haben, sondern die Kreativität und die Lernbereitschaft der Schüler*innen fordert und fördert. Kennzeichnend für diese Lernaufgaben ist die Problemvielfalt und dass es verschiedene Lösungswege gibt. Das für die Lösung notwendige Faktenwissen und die benötigten Fähigkeiten gilt es sich dann anzueignen. Wie genau solche Aufgaben gestaltet werden beschreiben Blumschein und Oehmann ausführlich in ihrem ersten Band.

Hier in Band zwei gibt es eine Kurzfassung zum Aufgabendidaktischen Kompass

Zu Beginn steht ein konkretes Problem. Dieses tritt in einer bestimmten Situation auf. – Und hier liegt der Unterschied zu herkömmlichen Aufgaben. – Die Aufgabe hat einen Bezug zu realen Situationen. Denn zahleiche Studien haben nachgewiesen, dass Lernen nachhaltiger ist, wenn es in Anwendungssituationen geschieht. Auf dem Weg und auf der Suche nach Lösungsmöglichkeiten, gilt es nun sich Kompetenzen anzueignen. Dann geht es daran aktiv zu werden und zu handeln, um das Problem zu lösen. Dabei eignen sich die Lernenden Wissen und Fähigkeiten an, die sie direkt anwenden und umsetzen können. So ist das Lernen keine Qual, sondern bietet Erfolgserlebnisse, wenn das Problem erfolgreich und im Idealfall im Team gelöst wurde.

Einige Schulen haben sich bereits auf den Weg gemacht ein anderes Lernen zu ermöglichen. Die konkreten Schwerpunkte bei den im Anschluss vorgestellten Schulen sehen unterschiedlich aus. Die Inselschule Borkum setzt auf Kompetenztests statt Klassenarbeiten. Die Fachoberschule München hat das Montessori-Konzept bis in die Oberstufe weiterentwickelt. Das Feedbackkonzept ersetzt die Noten. Lerncoaches sollen jedem/r Schüler/in ein positives Lernerlebnis ermöglichen. Das „inspire! Lab“ ein außerschulischer Bildungsträger verbindet Kreativität und Lernen. Und an der Landesberufsschule Emma Hellenstainer Südtirol geschieht Lernen in Eigenverantwortung.

Das sind nur einige Beispiele, die aber für viele Schulen interessant sein könnten und sollten, um eine Anregung für eine Weiterentwicklung zu geben, die sich mehr an der lebenswirklichen Realität, an den Schüler/innnen und deren Fähigkeiten, als an mittlerweile veralteten Schulmodellen orientiert.

Anja Lusch

cover-spurwechsel

Klaus Oehmann, Patrick Blumschein
Spurwechsel: Beispiele erfolgreicher Schulentwicklung
hep verlag; 1. Edition (1. Mai 2024)
Taschenbuch, 264 Seiten
ISBN: ‎ 978-3035526448
Taschenbuch 27,00€
eBook epub 21,99 €


Klaus Oehmann, Patrick Blumschein
Schluss mit der Donut-Pädagogik! Lebensnahe Lernaufgaben leicht gemacht

Zur Besprechung vom ersten Buch der Autoren auf  literaturgarage.de




Aktion und Gewinnspiel rund um „Lauras Stern“

Fünf limitierte von Klaus Baumgart gezeichnete und signierte Illustrationen von „Lauras Stern“ zu gewinnen

Die Erstlesebücher aus der Serie „Lauras Stern“ sind Klassiker. Und die Geschichten der fünfjährigen Laura, die einen „verletzten“ Stern findet und mit ihm viele spannende Abenteuer erlebt sind weltbekannt. Etwas weniger bekannt ist der Schöpfer von Laura, der Illustrator und Autor Klaus Baumgart. Mit seinen weltweit fast 20 Millionen verkauften Büchern gehört er jedoch zu den international erfolgreichsten Buchschaffenden. Er erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, 1999 wurde er als erster deutscher Autor für den englischen Children’s Book Award nominiert. Baumgart unterrichtete an der HTW Berlin im Fachbereich Kommunikationsdesign.

Klaus Baumgart

Zur Weihnachtszeit hat der 360 Grad Verlag unter dem Motto „Gutes für Kinder und Familien“ verschiedene Aktionen mit Buchpakten und signierten Illustrationen gestartet; zu finden unter www.360grad-verlag.de. Bei einer davon geht es um drei Erstlesebücher von „Lauras Stern“ und einen von Klaus Baumgart signierten Druck auf Büttenpapier. Für 50 € gibt es die Bücher „Lauras Stern und das kleine Kätzchen“, „Laura und ihr Stern suchen den Weihnachtsmann“ und „Laura Stern und das Pony Polly“ samt einem signierten Druck auf hochwertigem Büttenpapier zu kaufen. Mehr zu der Aktion finden Sie hier.

Zu den einzelnen Büchern:

Lauras Stern und das kleine Kätzchen

Eines Tages entdecken Laura und deren beste Freundin ein kleines Kätzchen. Es friert und ist alleine. Die Kinder beschließen, dass jemand das Kätzchen mit zu sich nach Hause nehmen muss, damit es nicht ins Tierheim kommt. Laura und

ihr kleiner Bruder Tommy überreden die Eltern – doch dann ist das Kätzchen plötzlich verschwunden. Steckt etwa Harry dahinter? Laura, Tommy und Freundin Sophie beschließen, Harry heimlich eine Falle zu stellen.

Mehr zum Buch finden Sie hier.

Lauras Stern und das Pony Polly

Laura wünscht sich so sehr ein eigenes Pferd. Als sie mit ihrem kleinen Bruder Tommy zum Bäcker geht, steht es plötzlich vor ihr: das Zirkuspony Polly! Herr Bini vom Zirkus sucht einen Platz, wo es im Winter bleiben kann. Für Laura ist klar: Polly wird in ihrem Zimmer wohnen! Leider sind ihre Eltern da anderer Meinung. Doch mithilfe ihres Sterns kommt Laura auf eine tolle Idee… Wo wird Pony Polly willkommen sein?

Mehr zum Buch finden Sie hier.

Laura und ihr Stern suchen den Weihnachtsmann

Lauras kleinem Bruder Tommy ist der ganze Advents- und Weihnachtstrubel zu viel: Mama ist nie da, weil sie mit ihrem Cello dauernd Konzerte spielen muss, Papa ist gestresst, weil er die Fahrt zur Ferienhütte vorbereiten muss, und zu allem Überfluss erkennt Tommy, dass die Nikoläuse in den Kaufhäusern gar nicht echt sind. Tommy ist überzeugt: »Den Weihnachtsmann gibt’s gar nicht in echt!«

Laura will Tommy helfen. Aber sie ist sich selbst nicht sicher, ob es den Weihnachtsmann wirklich gibt. Zum Glück hat sie ihren Stern. Der hilft ihr bei der Suche nach dem Weihnachtsmann…

Mehr zum Buch finden Sie hier.

Fünf signierte Illustrationen zu gewinnen

Wir verlosen fünf der limitieren und von Klaus Baumgart signierten Kunstdrucke auf Büttenpapier. Die wunderschönen Bilder passen perfekt in jede Kita und Grundschule. Das Stichwort lautet „Laura“.

Das Gewinnspiel endet am 18.12.2024


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Ein genialer Mediationsleitfaden auf Basis der Gewaltfreien Kommunikation

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Heidrun Holzinger: Mediation in der Kita mit der Gewaltfreien Kommunikation – Praxishandbuch für Pädagogische Fachkräfte

Konflikte sind überall – nicht nur in Kindertageseinrichtungen – alltäglich und treten beispielsweise dort auf, wo unterschiedliche Erwartungen bzw. Ansprüche aufeinandertreffen, wo persönliche Verletzungen erlebt werden oder tiefe Enttäuschungen zum Ausdruck kommen. Auf der einen Seite können „Konflikte“ Zeiträuber sein, weil sie immer wieder Aufmerksamkeit seitens der Erzieher*innen erfordern, Gruppenaktivitäten unterbrechen und eine entspannte Atmosphäre zerstören können. Auf der anderen Seite sind Konflikte auch immer ein überaus bedeutsamer Ausgangspunkt, um lernen zu können, wie Konflikte ohne eine „Sieger- und Verlierermentalität“ für alle beteiligten Konfliktpartner befriedigend geklärt werden können. Geht es doch schließlich um den Erwerb einer Konfliktkompetenz, die in einer humanistisch geprägten Gesellschaft gang und gäbe sein sollte.

Auf Grundlage der „Gewaltfreien Kommunikation“ (GFK), begründet durch den Psychologen Marshall B. Rosenberg, hat Heidrun Holzinger in Zusammenarbeit mit ihrer Tochter Franka ein Praxishandbuch herausgegeben, um elementarpädagogischen Fachkräften in Konfliktsituationen einen Mediationsleitfaden für einen kindgerechten und bedürfnisorientierten Mediationsverlauf zur Verfügung zu stellen, bei dem sich die Fachkraft als ein(e) pädagogische(r) Begleiter*in versteht und somit Konfliktlösungsversuche die Konfliktkompetenz der Kinder aufbaut bzw. erweitern hilft.

Dabei stehen eine Allparteilichkeit, eine Vorwurfs- und Urteilsfreiheit im Vordergrund, ohne Beschämung des Kindes, so dass sich jeder Konfliktpartner verstanden und in seinem Selbstwertgefühl nicht verletzt fühlt, denn  n u r  d a n n  setzten sich Kinder mit ihren eigenen Gefühlen auseinander und sind auch bereit, sich mit der Erlebnissituation des Gegenübers zu beschäftigen. Diese Mediationskompetenz ist leider in vielen Kindertageseinrichtungen nicht vorhanden. Stattdessen wird häufig mit Schuldzuweisungen gearbeitet. Es werden direktive Lösungswege vorgegeben und eine Täter-Opfer-Klassifizierung vorgenommen, so dass die Chance ungenutzt bleibt, einen Konflikt als Lernchance für Konfliktlösestrategien zu entdecken und zu verinnerlichen.

Nun zum inhaltlichen Teil des Buches:

Nach einer kurzen Einführung, in der die Mediation als Standardqualität für Kindertageseinrichtungen herausgestellt wird, folgen 7 Kapitel.

  • Zunächst werden – als Lernschritt 1 – Grundlagen über die Bedeutung der inneren Haltung, die GFK-Kommunikations-Bausteine und die Bedeutung der Mediation benannt.
  • Das 2. Kapitel geht auf die 4 Phasen des Mediations-Leitfadens mit der Gewaltfreien Kommunikation ein.
  • Und im 3. Kapitel folgen 20 Beispiel-Mediationen mit Kindern.
  • Kapitel 4 öffnet die so genannte Bedürfnis-Schatzkiste, die alle wesentlichen Merkmale (als Fragen) thematisiert, wie es mit dem körperlichen und emotionalen Wohlfühlen und Sicherheitsgefühl, dem sozialen Wohlgefühl, der Harmonie, Leichtigkeit und dem Erleben sowie der Eigenständigkeit, der Identität und den Entwicklungsmöglichkeiten des individuellen Kindes aussieht.
  • Im 5. Kapitel finden Fachkräfte eine Einführung in ihren Kita-Alltag. Wobei Phase für Phase sowie die 4 Lernschritte je Phase in die Praxis vorgestellt werden, einschließlich der Übungsmöglichkeit mit 20 Beispielen und begleitenden Übungen im Alltag.
  • Das 6. Kapitel widmet sich möglichen Gesprächskreisen, Spielen und der Pflege von Ritualen.
  • Und im 7. Kapitel wird der Frage nachgegangen, wer (Bund & Länder, Träger, Leitung, die Fachkraft, das Team, die Eltern) wie unterstützend zur Seite stehen kann/ sollte.

Doch damit nicht genug: zu diesem Buch gibt es eine Bedürfnis-Schatzkiste im Download. Diese besteht aus einem Kartenset im DIN A5 Format mit 35 Bedürfnis- sowie 5 Beschreibungskarten zum Einsatz in Form von Spielimpulsen mit Kindern.

Dieser Mediationsleitfaden mit den Bausteinen und den vielen praktischen Beispielen gehört zur Spitzenliteratur in diesem Schwerpunktbereich. Und er sollte in allen Kindertageseinrichtungen bearbeitet, beachtet und in die Praxis umgesetzt werden, auch in Form einer teaminternen Weiterbildung.

Armin Krenz – Hon.-Professor für Elementarpädagogik & Entwicklungspsychologie (a.D.)

Heidrun Holzinger
Mediation in der Kita mit der Gewaltfreien Kommunikation

Praxishandbuch für Pädagogische Fachkräfte
254 Seiten
verlag modernes lernen
ISBN: 978-3-8080-0963-5
25,95 €


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Damit die Kommunikation in der Familie gelingt

„So sag ich’s meinem Kind“ ist der weltweit erfolgreichste Elternratgeber. Adele Faber und Elaine Mazlish bauen hier ebenfalls auf die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg. Mit ein bisschen Theorie und einer Fülle praktischer Besipiele gelingt es ihnen, anschaulich die mitfühlende und wertschätzende Kommunikation einzuführen, damit eine kooperative Gesprächskulur in der Familie gelingt.

Adele Faber/Elaine Mazlish
So sag ich’s meinem Kind – Wie Kinder Regeln fürs Leben lernen. Erziehungsratgeber mit praktischen Übungen und Fallbeispielen: Soziale Kompetenz fördern und Selbstbewusstsein von Kindern stärken.
Taschenbuch. DIN A 5, 276 Seiten
ISBN 9783963040337
22,90 €

Mehr dazu unter: https://oberstebrink.de/produkt/so-sag-ichs-meinem-kind/





Neu aufgelegt: Der Bilderbuch-Klassiker über Vielfalt und Toleranz

blauland

Tina Rau: Kennt ihr Blauland?

Endlich – und auch von vielen pädagogischen Fachkräften sowie Eltern seit langem erwartet – ist das Buch „Kennt ihr Blauland?“ in einer Neuauflage erschienen. Es wurde schon vor vielen Jahren vom „Bulletin Jugend & Literatur“ ausgezeichnet und gehört seitdem zu den deutschsprachigen Bilderbuch-Klassikern.

Worum geht es in diesem Bilderbuch?

Dort begegnen uns die „Fizzli-Puzzlis“, die friedfertig in einem blau gefärbten Land leben. In dem Nachbarland lebte der Farbenkönig, dem alles gar nicht bunt genug sein konnte. Und aus Mitleid über die farbliche Eintönigkeit des Nachbarvolkes brachte er nacheinander die Farben Rot und Gelb ins Fizzli-Puzzliland. Bei einer Berührung dieser Farben nahmen die Fizzli-Puzzlis auch die Farben an. Ja es entstand sogar eine weitere Farbe, nämlich das Grün. Und so wurde schließlich aus einem eintönigen kleinen Völkchen ein buntes Volk mit individuellen Menschen, die auch bei ihrer Vielfalt und Unterschiedlichkeit eine verbundene Zusammengehörigkeit erleben konnten.

Dieses Bilderbuch erfasst zwei Komponenten. Auf der einen Seite hebt es die Einzigartigkeit jeder Person hervor, die zu keinem trennenden Aspekt im Umgang miteinander führen muss, sondern vielmehr zu einer Bereicherung für alle Beteiligten führen kann. Zum anderen geht es um das Kennenlernen von Farben und Farbmischungen und regt Kinder dazu an, Farben näher kennenzulernen und mit Farben zu experimentieren.

Sowohl die Bilder als auch die Texte harmonieren in sehr gekonnter Weise und werden sich mit Sicherheit auch dieses Mal in viele Kinderherzen hineinzaubern.

Armin Krenz – Hon.-Professor für Elementarpädagogik & Entwicklungspsychologie (a.D.)


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Tina Rau
Kennt ihr Blauland?

Hardcover, 34 Seiten
ISBN: 978-3-759757-28-9
28,50 €

BoD – Books on Demand

Weitere Informationen zur Arbeit von Tina Rau und Aktuellem aus dem Blauland finden Sie bei Facebook unter https://www.facebook.com/profile.php?id=61567744342370