Weil Technikerfahrung für Kinder so elementar ist

Gerhard Friedrich: Komm, lass uns Technik entdecken und erfahren

MINT ist zu einem populären Begriff geworden. Bekanntlich verbergen sich dahinter die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Dass die Technik hier am Ende steht, ist lediglich der Wortbildung geschuldet. Allzu oft steht sie aber auch in der täglichen elementarpädagogischen Praxis am Ende. Die Gründe dafür sind vielfältig. Wo gehämmert, geschraubt und gesägt wird, ist die Verletzungsgefahr gegeben. Viele Kindheitspädagogen fühlen sich rein handwerklich dem Thema nicht gewachsen, die Ausstattung und Räumlichkeiten fehlen und im sonst schon turbulenten Kindergartenalltag entsteht noch mehr Lärm. Wer deshalb darauf verzichtet, übersieht wie wichtig und elementar der Umgang mit Werkzeugen, das Erkunden der verschiedenen Materialien sowie das Schaffen von Gegenständen sind.

Mit „Komm, lass uns Technik entdecken und erfinden“ hat Dr. Gerhard Friedrich ein Buch geschrieben, das mit viel Verständnis für Vorbehalte auf die Situation im Kindergarten eingeht, und Stück für Stück erläutert, wie Technik im Alltag einen festen Platz einnehmen kann.

Werkzeug, der richtige Umgang damit und Schutzmaßnahmen sind dabei ebenso Thema wie zahlreiche Anregungen. Diese sind anschaulich und verständlich mit Fotos illustriert. Dabei zeigt Friedrich ebenso, dass der Aufwand, dem Werken der Kinder Raum zu bieten, nicht groß sein muss. Der Schwierigkeitsgrad steigert sich von Seite zu Seite. Zahlreiche kleine Tipps zeigen, wie vieles etwas leichter geht und besser funktioniert. Der Werkzeugführerschein und Tipps von einem echten Profi vertiefen das Thema.

Trotz der vielen Details und zahlreicher Anleitungen ist Friedrichs Buch kein Werkstattbuch im eigentlichen Sinne. Sicher, es baut Hemmschwellen ab und hilft Fertigkeiten zu entwickeln. Damit schafft es aber auch die notwenige Basis und ist Ausgangspunkt für eigene Entwicklungen und Erfindungen der Kinder. Im praktischen Umgang mit Technik erleben Kinder ihr persönliches Tun und Wirken, aus dem etwas Neues, Eigenes entsteht, das endlich auch genutzt werden kann. Schließlich entstehen hier neben vielem anderen zahlreiche praktische Gegenstände.

So ist „Komm, lass uns Technik entdecken und erfinden“ ein sehr gelungenes Praxisbuch, das sicher hilft, eine Lücke im Kindergartenalltag endlich zu schließen.

Gernot Körner

Komm-Technik-cover

Gerhard Friedrich
Komm, lass uns Technik entdecken & erfinden
Ein Aktionsbuch früher technischer Bildung
Verlag Herder
Kartoniert, 160 Seiten
ISBN: 978-3-451-38705-0
22,00 €




Eine schöne Geschichte über Geschwister- und Bücherliebe

brontes

Sara O’Leary/Briony May Smith, Die kleinen Bücher der kleinen Brontës

Kenner irischer Literatur kennen die Werke von Currer, Ellis und Acton Bell. Hinter diesen Pseudonymen verbergen sich die Schriftstellerinnen und Schwestern Charlotte, Emily Jane und Anne Brontë. Zusammen mit ihrem Bruder Patrick Branwell und ihrem Vater Patrick haben sie ein bedeutendes Kapitel der irischen Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts geschrieben.

Die Kindheit dieser vier Geschwister steht im Mittelpunkt von Sara O’Learys und Briony May Smiths Kinderbuch, das im Von Hacht Verlag unter dem Titel „Die kleinen Bücher der kleinen Brontës“ erschienen ist. O’Leary erzählt darin, wie sehr die Kinder bereits in ihrer Kindheit Bücher liebten, wie ihre ersten Werke entstanden und wie stark ihr Zusammenhalt war. Trotz der von Armut geprägten Verhältnisse im „Haus am Moor“ halfen ihnen ihre lebendige Fantasie und die tiefe Zuneigung zueinander, eine eigene glückliche und zufriedene Welt zu schaffen.

Es ist wohl nicht nur der Name O’Leary, der die kanadische Autorin dazu bewegt hat, ein Thema der irischen Literatur ins Bewusstsein von Kindern zu bringen. Aus der Geschichte der Brontë-Kinder lässt sich viel erfahren: die Lebensverhältnisse jener Zeit, ihre Ideen und der Zusammenhalt in schwierigen Situationen. Die Geschichte spielt in einer Zeit großer Armut, in der viele Iren nach Australien deportiert wurden, Katholiken als Menschen zweiter Klasse galten und Gewalt die Gesellschaft prägte. All dies thematisiert O’Leary nicht direkt, doch der familiäre Zusammenhalt und die Fantasie der Kinder, die sich mit ihren Büchern eine eigene Welt schaffen, machen sie widerstandsfähig oder, um es fachlich auszudrücken, resilient.

Briony May Smith hat die Illustrationen zum Buch gestaltet

Die erfahrene Künstlerin hat Zeichnungen in gedeckten Farben angefertigt, die die Personen liebevoll darstellen. Es gelingt ihr, die innige und fröhliche Beziehung der Geschwister zueinander einzufangen und hie und da humorvolle Elemente unterzubringen.

„Die kleinen Bücher der kleinen Brontës“ möchte Kinder für Bücher und das Lesen begeistern. Passend dazu findet sich am Ende des Buches eine Bastelanleitung für ein kleines eigenes Buch sowie eine Anmerkung der Autorin zum Leben ihrer Helden und deren Geschichte.

Das Kinderbuch von Sara O’Leary und Briony May Smith ist eine gelungene Komposition, die viel über die Brontë-Geschwister, einiges über das Leben im Irland des frühen 19. Jahrhunderts und noch mehr über Geschwister- und Bücherliebe zu erzählen hat.

Gernot Körner



Die kleinen Bücher der kleinen Brontës
O’Leary, Sara
Gebunden, 40 S.
Von Hacht Verlag GmbH (2024)
ISBN-13: 978-3-96826-036-5
18,00 €




Mit Mut und Lust ins volle Leben

glueckspilz

Lawrence Schimel / Juan Camilo Mayorga: Glückspilz

In einer auf Stereotype ausgerichteten Gesellschaft gelingt es nur schwer, die Vielfalt der Realität zu verarbeiten, geschweige denn zu begrüßen. Schließlich ist das bevorzugte Schwarz-Weiß-Denken weniger anstrengend und kommt dem menschlichen Bedürfnis nach einfachen Erklärungen entgegen. Lawrence Schimel gehört zu jenen Autoren, die mit ihrem literarischen Werk einen wohltuenden Kontrapunkt zu dieser Geisteshaltung setzen. Der amerikanische Autor, der heute in Madrid lebt, verarbeitet seine vielfältigen Themen vorwiegend in seinen Science-Fiction- und Fantasy-Büchern.

glueckspilz-innen

Mit „Glückspilz“ hat er nun eine Bilderbuchgeschichte verfasst, in deren Mittelpunkt der kleine Bruno steht, der einerseits das Zusammensein mit seinem Kumpel Deniz in vollen Zügen genießt. Die beiden verbringen viele Zeit miteinander und leben im Spiel ihre Fantasie aus. Andererseits fühlt er sich auch in der Gesellschaft seines Bruders Matteo wohl, den er bewundert. Dieser spielt Klavier, hat ein ausgezeichnetes Gedächtnis, lernt viel, kann tolle Geschichten erfinden und liebt es zu lesen, selbst wenn es finster ist. Denn Matteo ist blind und liest mit seinen Fingerspitzen Brailleschrift.

Dass Matteo blind ist, steht allerdings nicht im Buch. Dahinter muss der Leser schon selbst kommen. Schließlich stehen in der Geschichte die Lebensfreude und die tollen Fähigkeiten, die jeder unterschiedlich hat, im Vordergrund. So ist Bruno ein „Glückspilz“ weil er einen so tollen Freund und einen tollen Bruder hat. Matteo ist ebenfalls ein „Glückspilz“, weil er auch einen klasse Bruder und einen Hund hat, und zudem noch über viele beeindruckende Fähigkeiten verfügt. Und Deniz ist selbstverständlich auch ein „Glückspilz“. Er hat zwar keinen Bruder, aber mit Bruno einen echten Freund, mit dem er Pferde stehlen gehen kann, und viele schöne Spielsachen. So feiert Schimel in seinem Bilderbuch das Fest des Lebens, das auch durch die Einschränkung Matteos nicht getrübt wird.

glueckspilz-innen2

Illustriert hat die Geschichte der kolumbianische Künstler Juan Camilo Mayorga. Dieser ist Meister vieler Stile und Techniken. Für „Glückspilz“ hat er eine Mischtechnik aus Stift und Aquarell gewählt. Diese erinnert an den Stil von Jean-Jacques Sempé. Fast könnte der kleine Nick hier Pate für den kleinen Bruno gestanden haben. Mayorgas liebevolle Zeichnungen heben den fröhlichen Charakter der Geschichte hervor. Seine Akteure stahlen Herzlichkeit und Nähe aus. Es gibt auf jeder Seite viel zu entdecken.

Das Sahnehäubchen des Buches ist eine Doppelseite in Brailleschrift. Ein spannendes Erlebnis, auch diese ein wenig zu erkunden. Einziger Wehmutstropfen ist die Wahl der Schrift, da es doch einige Konzentration erfordert, das a vom ä zu unterscheiden. Das lenkt von der Geschichte ab und stört den Lesefluss.

„Glückspilz“ ist ein Buch, das Mut und Lust macht, dem Leben mit Neugier und Freude zu begegnen. Es fordert geradezu dazu auf, das Leben so zu nehmen, wie es ist, und selbst zu entscheiden, wie sich das Beste daraus machen lässt. Und nicht zuletzt ist es eine gute Medizin gegen das Schwarz-Weiß-Denken.

Gernot Körner

cover glückspilz 400

Lawrence Schimel, Juan Camilo Mayorga
Glückspilz

aus dem Englischen von Maxime Pasker
38 Seiten, Hardcover, 22 x 22 cm
ab 3 Jahren
ISBN: 978-3-96843-056-0
19,95 €

Carl-Auer Verlag




Pipigeplätscher

Sandra Grimm (Text), Katja Senner (Ill.): Der kleine Klo-König

Aaah, endlich, leises Geplätscher klingt aus den Tiefen der Toilette. Der großen, natürlich. Denn da oben drauf sitzt Jona, ganz stolz. Und zwar auf seinem neuen Klo-Sitz. Den hat er von Mama bekommen. Als Geschenk. Erst hat er ja gedacht, das sei ein Lenkrad. Naja, Klo-Sitz ist auch toll. Und lange genug gewartet auf das erste Pipi hat er auch. War ziemlich langweilig. Weshalb er Leo Löwe mit ins Badezimmer genommen hat. Und ihn auf sein Töpfchen gesetzt hat. Denn in Gesellschaft pinkelt es sich besser. Wissen ja alle Besties. Auch Mama ist mächtig stolz auf ihren Sohn und setzt ihm eine Papp-Krone auf. Jona freut sich, drückt selbst auf die Spültaste und jubelt: „Jetzt bin ich ein Klo-König!“

Ein Bilderbuch zur Windelfreiheit, da haben bei mir alle Alarmglocken geläutet. Weil ich noch mit der schwarzen Pädagogik groß (und windelfrei) geworden bin. Sofort hatte ich Fotos vor Augen, die ein halbes Dutzend Kinder gleichzeitig auf Toilette oder Töpfchen zeigen. Denn in diesen schwarzen Zeiten mussten selbst basale Körperfunktionen gleichgeschaltet werden. Was hoffentlich heute nicht mehr geschieht. Aber wegen Überforderung und Personalknappheit durchaus wieder passieren kann.

Deshalb ist dieses Buch so wichtig. Denn es zeigt, wie es ohne jeden Zwang geht: Jonas Mama hat einen Plan. Sie bringt ein Geschenk mit und nutzt die Entdeckerfreude ihres Sohnes, sein Explorationsverhalten. Dafür gibt sie ihm genügend Zeit, wendet sich ihm zu, verlangt nichts von ihm. So kann er selbst auf die Idee mit dem Kuscheltier auf dem Töpfchen kommen. Und sie erwartet nichts von ihm, setzt ihn nicht unter Druck, sondern belohnt mit besonderer Zuwendung. Das ist klug, denn Kinder wollen immer kooperieren, die Welt der Erwachsenen erkunden und in sie hineinwachsen. Ob das klappt? Ja! Und zwar nicht nur im Bilderbuch!

Ralf Ruhl

Sandra Grimm (Text), Katja Senner (Ill.): Der kleine Klo-König. Ravensburger 2024, www.ravensburger.com, Pappbilderbuch, 20 Seiten, ab 2 Jahre, 9,99 Euro




Ein wichtiges Thema fröhlich und witzig verpackt

regenbogenvogel

Nora Brech, Der letzte Regenbogenvogel

Viele Tiere und Pflanzen sind vom Aussterben bedroht. Das ist so, seit es Leben auf diesem Planeten gibt. Leider hat der Mensch seit ein paar hundert Jahren einen wesentlichen Anteil daran. Und mit dem Aussterben vieler Arten gefährdet er auch seinen eigenen Lebensraum. Deshalb ist es gut, Kinder für dieses Thema zu sensibilisieren.

In „Der letzte Regenbogenvogel“ erzählt die norwegische Autorin Nora Brech eine passende Geschichte dazu. Darin gehen die beiden Freunde Kim und Karl im Auftrag der Professorin Fieder auf die abenteuerliche Suche nach dem letzten oder besser vorletzen Regenbogenvogel. Denn schließlich sucht die Professorin nach einem Partner für ein Regenbogenvogel Weibchen. Und das ist doch schließlich auch einer.



Die Zeichnungen von Nora Brech sind beeindruckend. Farbenfroh mit klarem Strich gelingt es ihr zahlreiche Emotionen zum Ausdruck zu bringen. Ihre Figuren stehen in ständigem Kontakt miteinander. Viele Zeichnungen sind detailreich und vielfältig. Genau das Richtige für die kleinen Entdecker, die sich das Buch ansehen werden. Und die Bilder sind fantasiereich und meist fröhlich. So lässt sich das junge Publikum begeistern. Der wichtigste Schritt, wenn man sich wünscht, dass die eigenen Bücher gelesen werden.

Die Geschichte selbst ist voller Emotionen, Fantasie und Humor. Die vorgestellten Vogelarten sind rein fiktiv, so dass im Anschluss an die Lektüre viel Raum bleibt, sich eigene Vögel auszudenken und diese vielleicht sogar mit bunten Stiften zu zeichnen oder zu basteln. Am Ende des Buches gibt es einen Hinweis darauf, dass viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler versuchen, seltene Vogelarten vor dem Aussterben zu retten. Das ist beruhigend.

Nora Brech ist mit „Der letzte Regenbogenvogel“ ein wunderbares fröhliches, farbenfrohes und motivierendes Buch zu einem ersten Thema gelungen – auch wenn der letzte Regenbogenvogel nicht wirklich der letzte war. Es lädt dazu ein, sich auf entwicklungsgerechte Weise sind mit dem Thema auseinanderzusetzen. Genau das Richtige  für eine schöne Vorlesezeit in der Kita.

Noch eine Anmerkung für Erwachsene: Ob man natürlich mit dem letzten Exemplar seiner Arte eine Familie gründen sollt, nur weil er oder sie der oder die Letzte ist, bleibt doch äußerst fraglich. Eine Frage, die in der Vorlesezeit jedoch bestimmt nicht auftauchen wird.

Gernot Körner

cover-regenbogenvogel

Brech, Nora
Der letzte Regenbogenvogel
Bilderbuch, 48 Seiten
ISBN: ‎ 978-3855351886
Ab 4 Jahren
Atrium Verlag
15 €




Kleine Geschichten passend für kleine Kinder

kaya

Heike Brandt/Giulia Orecchia: Kaya weiß, was sie will

Geschichten zu hören, ist toll. Schließlich lässt sich hier eine Menge erfahren. Oft ist es spannend und meist einfach nur schön. Die kleine Kaya hat eine ganze Reihe lieber Menschen um sich, die ihr vorlesen. Da geht es um eine Überraschung im Park, um ein Spiegelei, eine schwer verständliche Reiswaffel, den Apfelkorb und vieles mehr.

Heike Brandt hat insgesamt neun Geschichten zum Vorlesen für Krippen- und Kindergartenkinder geschrieben. Dabei orientiert sie sich an den Alltagswelten kleiner Kinder und deren Verhaltensweisen. Das gelingt ihr mit wenigen Ausnahmen richtig gut. Und so dürfte sie mit ihren Geschichten nicht nur ihre kleinen Zuhörer begeistern, auch weil diese sich hier verstanden fühlen, sondern fördert auch das Verständnis der Großen für die kleinen.

kaya1

Die farbenfrohen Illustrationen der Mailänderin Giulia Orecchia erfüllen einerseits die künstlerischen Ansprüche der Erwachsenen, andererseits tragen sie durch ihre Klarheit zum Verständnis der jungen Zuhörer bei.

Einige wenige Wermutstropfen gibt es dennoch. Da ist zum einen die Oma unrealistisch lange in der Kindergruppe, was echte pädagogische Fachkräfte sicher auf keinen Fall dulden würden. Und als das Kind lange weint, taucht nicht einmal eine Fachkraft auf. Dagegen taucht das Wort „Durster“ auf, das für die meisten kleinen Kinder kaum verständlich sein dürfte und aufgrund seiner Exotik nicht zum allgemeinen Spracherwerb taugt. Und schließlich frisst das arme Eichhörnchen Schokolade. Diese ist aufgrund des enthaltenen Theobromins für ein Eichhörnchen hochgiftig. Es bleibt zu hoffen, dass ansonsten niemand auf die Idee kommt, die kleinen Tiere mit Schokolade zu füttern.

Dennoch ist Brandts „Kaya weiß, was sie will“ ein schönes und gelungenes Buch, das sich auch aufgrund seiner Ausstattung bestens zum Vorlesen eignet. Die Texte sind einfach und klar. So können sie auch kleinere Kinder gut verstehen. Wem das nicht reicht, dem helfen die anschaulichen Illustrationen weiter. Mit einigen wenigen Abstrichen also ein empfehlenswertes Buch.

Gernot Körner

cover-kaya-weiss-was-sie-will

Kaya weiß, was sie will
Neun Vorlesegeschichten

Heike Brandt
Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 128 Seiten
Ab 3 Jahren
ISBN: ‎ 978-3895654480
18,00 €
Moritz Verlag




Der Vorlesefilm rund um kleine zauberhafte Wesen

Um das zu tun, was wir lieben, brauchen wir manchmal ganz viel Mut

Viel zu selten tun wir das, was wir lieben. Der Grund dafür ist häufig, dass wir im Alltag meist so eingeschränkt sind, dass wir uns lediglich mit den Dingen beschäftigen können, die wir unbedingt erledigen müssen. Da bleibt kaum Zeit für etwas anderes.

Boris Zatko hat in seinem Bilderbuch „Die TuWaDuLis“ kleine, fabelhafte Wunderwesen geschaffen, die uns dabei helfen sollen, das zu tun, was wir lieben. Sie entstehen aus einem funkelnden Zauberregen auf der Insel Mahokey. Wie es dazu kommt, welche Rolle der üble Herr Arb und sein riesiger Tuwaiwi (Tut was ich will) spielt, zeichnet und schreibt Zatko in seiner Geschichte, die er hier nun auch in einem animierten Bilderbuch erzählt:

Dabei geht es bei den TuWaDuLis vor allem darum, dass die Kinder erkennen, was Sie selbst am besten können, sich dann gegenseitig zu helfen. Dazu brauchen sie auch eine ganze Menge Mut. Das funktioniert ausgezeichnet und so wird am Ende alles gut.

Der Autor:

Boris Zatko lebt und arbeitet als freier Autor und Illustrator in Basel. Seit frühester Kindheit ist er dem Geschichtenerzählen verfallen. Seine Texte, Bilder und Comics erscheinen regelmäßig in verschiedenen Magazinen und Verlagen. Für sein erstes Kinderbuch „Anna Fink und die Fanfare des Königs hat er den „BoD Autoren Award“ sowie den Schmökerhit auf den Erfurter Kinderbuchtagen gewonnen. Ebenfalls von ihm stammt „Die Festung des Herrn Rock, eine Geschichte von einem alten Mann, der lieber alleine sein will, um dann doch die Gemeinschaft schätzen zu lernen.

Die TuWaDuLis gibt es natürlich auch als Bilderbuch:

Boris Zatko – Linda Bärtschi
Die TuWaDuLis – Willkommen auf Mahokey
Hardcover, 24 Seiten
ISBN: 978-3-934333-78-9




Anschauliche Antworten und neue Fragen rund um Klima und Umwelt

regenwald

Ole Häntzschel/Matthias Stolz: Wie viel Regenwald passt auf dieses Brot?

Der Klimawandel und die Umweltzerstörung bergen enorme Veränderungen in sich.  Dabei ist nicht nur schwer abzusehen, was auf uns zukommt, sondern auch, was wir noch dagegen tun können. Und wer verändern will, muss verstehen können, was geschieht. Doch die Realität ist komplex und viele Dinge sind abstrakt.

Um beides für Kinder verständlicher zu machen, haben Ole Häntzschel und Matthias Stolz rund um die Themen Klima und Umwelt anschauliche Grafiken geschaffen und in dem Buch „Wie viel Regenwald passt auf dieses Brot?“ bereits vor einiger Zeit veröffentlicht. Dabei geht es um Themen wie „Was bringen Veränderungen im Alltag?“, „Wie viel Biomüll schafft es in den Biomüll“, „Was produziert am meisten schädliche Klimagase?“ oder eben „Wie viel Regenwald passt auf dieses Brot?“ Die Antwort lautet: „Bis zu 142 Quadratzentimeter Regenwald werden für den täglichen Frühstückstoast mit Nuss-Nougat-Creme gerodet.“ Die Antwort mag zwar stimmen, dennoch hat wohl kaum jemand eine Vorstellung von dem, was 142 Quadratzentimeter bedeuten. Deshalb übersetzen Häntzschel und Stolz diese in „etwas größer als das Toastbrot selbst“ und bilden dieses Toastbrot ab. So funktioniert es mit der Anschaulichkeit viel besser.

Mit insgesamt 50 Grafiken veranschaulichen sie Zahlen mit Bildern, zeigen Hintergründe und Zusammenhänge auf und weisen auf erstaunliche Tatsachen hin. Wie viel Umweltbelastung sich etwa einsparen lässt, wenn man gemeinsam in die Wanne steigt. Oder: Welche Möglichkeiten es gibt, Spielzeug auf vernünftigen Weg loszuwerden. Und wie viel Geld die Lebensmittel wert sind, die von Menschen weggeworfen werden.

Viele Antworten finden sich beim Durchblättern des Buches. Neue Fragen ergeben sich und über Manches ließe sich diskutieren. Schließlich sind die Prämissen vieler Schaubilder nicht bekannt. Genau so weckt das Buch das Interesse an den Themen, gibt erste Antworten und fordert zur weiteren Auseinandersetzung auf. Deshalb ist es zwar einerseits bestens dazu geeignet, sich in Ruhe mit den verschiedenen Aspekten auseinander zu setzen, andererseits aber auch eine perfekte Ergänzung im Unterricht, wenn es um Klima und Umwelt geht.

Gernot Körner

Wie viel Regenwald passt auf dieses Brot?
Erstaunliche Grafiken über Klima und Umwelt

Autor Matthias Stolz
Illustrator Ole Häntzschel
Umfang 96 Seiten
ab 10 Jahr(en)
ISBN: 978-3-7886-2242-8
19,95 €
Tessloff