Kinder & Jugend Filmfestival in München

Vom 14. bis zum 16. März 2024 findet das Nachwuchsfilmfestival flimmern&rauschen statt

Vom 14. bis zum 16. März 2024 wird München erneut zum Schauplatz des Nachwuchsfestivals flimmern&rauschen. Im Saal X des Gasteig HP8 in der Hans-Preißinger-Straße 8 präsentieren junge Münchner Filmschaffende unter 26 Jahren ihre Kurzfilme, die mit technischer Brillanz und erzählerischer Kreativität überzeugen wollen.

Junge Filmemacher*innen zeigen, dass man kein riesiges Budget, die teuersten Kameras oder eine große Crew braucht, um eine tolle Geschichte zu erzählen. Über 90 Filme, ein beeindruckendes Spektrum von Spiel-, Dokumentar-, Animations- und Experimentalfilmen, versprechen ein abwechslungsreiches Erlebnis für Filmfans jeden Alters.

Vielseitiges Programm & Festivalmediathek

Das Festivalprogramm erstreckt sich über drei Tage und bietet mit zwölf Filmblöcken eine fesselnde Vielfalt an Themen und Genres. Die Filmemacher*innen nehmen nicht nur das Publikum, sondern auch ihre Figuren auf eine Reise. Wie in dem Animationsfilm „Dreams – overcome your fear“, der von einer einzigen Person gemacht wurde. Tim studiert eigentlich Informatik und zeigt beim flimmern&rauschen seine Liebe zu Animation und den Mut, den ein kleiner lebender Pappkarton haben muss, um seine scheinbar perfekte Heimat zu verlassen und die Welt zu entdecken.

Auch in den anderen Filmen des Festivals müssen die Charaktere Mut haben. Ein kleiner Junge in „Sprünge“, der sich im Schullandheim vor seinen Freunden und vor allem sich selbst mutig zeigen will. Ein junges Mädchen in „Schattenspiele“, die gegen ein gruseliges Schattenmonster kämpfen muss, sobald sie nachts allein zuhause ist.

Die Filme sind nicht nur im Saal X erlebbar, sondern ab Festivalbeginn auch online in der Festivalmediathek abrufbar.

Kinderprogramm für Schulklassen und Kindergärten

Das flimmern&rauschen-Schulprogramm bietet am 15. März von 9.00 Uhr bis 11.00 Uhr eine einzigartige Gelegenheit für Schulklassen und Kindergärten, das kreative Schaffen junger Münchner Talente zu erleben. Neben den beeindruckenden Filmen erwartet die jungen Besucher ein buntes Rahmenprogramm, das dazu einlädt, die Filmemacher*innen persönlich kennenzulernen. Interessierte Schulen können sich unter kinderfilm@jff.de oder telefonisch unter 0176 30885046 anmelden.

Sonderthema Held*innen

Auch in diesem Jahr steht das Festival unter dem Sonderthema „Held*innen”. Eine eigene Kategorie in der Preisverleihung wird den stillen, persönlichen Held*innen gewidmet, die inspiriert sind von großen und kleinen Vorbildern wie Odysseus, Captain America, Greta Thunberg oder Rosa Parks. Das Publikum darf sich auf eine facettenreiche Reise durch reale, erfundene, verstorbene oder lebende Held*innen freuen.

Junior Festivalleitung

Das Festival wird aktiv von der Junior-Festivalleitung mitgestaltet. In diesem Jahr besteht das Team aus Karo, Noah und Johnny, junge Münchner Filminteressierte, die die Vernetzung und den Austausch der jungen Filmszene in den Fokus rücken möchten.

Diskutieren, vernetzen und vertiefen

Neben dem fesselnden Filmprogramm bietet das Festival zahlreiche Möglichkeiten für Filmgruppen, sich zu vernetzen und in verschiedenen Formaten zu diskutieren und vertiefen. So wird es am Samstagvormittag ein Festivalfrühstück mit Workshops rund um das Thema Film für alle Interessierten geben.

Das Festival im Überblick

14.03.24 | 18.00 Uhr | Eröffnung des Festivals
14.03.24 | bis 23.00 Uhr | Filmblock
15.03.24 | 09.00 bis 11.00 Uhr | Schulblock
15.03.24 | 14.00 Uhr bis 23.00 Uhr | Filmblock
16.03.24 | 13.00 Uhr bis 19 Uhr | Filmblock
16.03.24 |20.00 Uhr | Feierliche Preisverleihung
16.03.24 | 21.30 Uhr | Filmprogramm Preisträgerfilme
Ab dem 14.03.24 Festivalmediathek auf flimmernundrauschen.de

Das Festivalticket ist kostenfrei und kann vor Ort während des Festivals erworben werden. Um eine Spende von 5€ wird gebeten.

Mitglieder der Jury 2024

Katharina Henrichs (Stadtjugendamt München), Monika Haas (Filmstadt München), Lukas März (Drehbuchautor), Vincent Wild (Filmemacher), Hanna Hochenbleicher (Medienfachberatung), Manon Vander Elst (Filmfest München)

Partner und Förderer

Durchgeführt wird das Festival jedes Jahr vom Medienzentrum München des JFF in Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendamt der Landeshauptstadt München , der Filmstadt München e.V. und dem Kulturreferat der LandeshauptstadtMünchen .

Kontakt für das Kinderprogramm: Ilona Herbert: 0176 30885046, kinderfilm@jff.de 

Quelle: JFF




Kinotickets für den neuen Checker Tobi Film zu gewinnen

tobi

„Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen“ ist eben im Kino angelaufen

Vier Jahre nach dem ersten Checker-Tobi-Film kommt nun mit „Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen“ ein neuer Film in die Kinos. Tobi Krell alias Checker Tobi macht sich diesmal auf die Suche nach seiner Freundin aus Kindertagen Marina (Marina M. Blanke). Sie hat den Schlüssel zu einer Schatzkiste, die Tobi eines Tages erhalten hat.

Die Reise führt ihn nach Vietnam in die größte Höhle der Welt, in die berühmte Halong-Bucht mit ihren tausenden Kalksteininseln, über das stürmische Südchinesische Meer, zu Nomaden in der mongolischen Steppe und zu Indigenen im brasilianischen Amazonas-Regenwald. Immer mit einem Ziel vor Augen: Das Rätsel der Schatzkiste zu lösen und die mysteriösen fliegenden Flüsse zu finden.

Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen Trailer DF



Ein dokumentarischer Abenteuerfilm zum Staunen, Nachdenken und Lachen sei der neue Streifen mit Checker Tobi, heißt es in den Filmunterlagen. Genau das ist er auch. Vielen Kindern ist Checker Tobi aus dem KiKa vertraut. Nach 150 Folgen und zahlreichen Auftritten kann er sich bestens in seine Zielgruppe einfühlen, wovon auch der Kinofilm profitiert.

Dieser ist bestes Edutainment. Gemeinsam mit Tobi entdecken die Kinder viele außergewöhnliche Orte dieser Erde, lernen etwas über Zusammenhänge, Umweltschutz und Nachhaltigkeit.

Das Ensemble ist mit Schauspielern und Wissenschaftlern besetzt, die alle offensichtlich Freude haben und mit Begeisterung dabei sind. So trifft Tobi etwa in Prof. Mira Pöhlker eine der herausragenden Wolkenforscherinnen Deutschlands, durchquert mit dem Fotojournalisten Lucas Landau einen Teil des Amazonasgebietes und freut sich über die Hilfe von Anne Essel, die beim Goethe-Institut für die Initiative „Pasch – Schulen der Zukunft“ in Brasilien aktiv ist. Sie war sofort bereit, Tobi und Marina als Dolmetscherin und Kulturvermittlerin im Dorf des Regenwaldaktivisten Bitate zur Seite zu stehen. Bitate Uru Eu Wau Wau ist erst Anfang 20, aber bereits einer der engagiertesten Wortführer der brasilianischen Indigenen im Kampf um die Rettung des Amazonas-Regenwalds.

Weniger wissenschaftlich, dafür mit viel Witz, sorgt Klaas Heufer-Umlauf, der den neugierigen Postboten spielt, für einen humorvolles Highlight. Der Fernsehmoderator dürfte Kindern und Erwachsenen gleichermaßen bekannt sein.

Bestes Kino also für die junge Zielgruppe, der den angeborenen Forschergeist auf die Sprünge bringt. Wir freuen uns deshalb, dass wir 5 x 2 Kinokarten für diesen schönen Film verlosen dürfen.

Gernot Körner

Wir verlosen 5 x 2 Kinokarten

Originaltitel: CHECKER TOBI UND DIE REISE ZU DEN FLIEGENDEN FLÜSSEN
Regie: Johannes Honsell
Mit: Tobi Krell, Marina M. Blanke, Klaas Heufer-Umlauf
Land: Deutschland, Jahr: 2023
Genre: Familie / Kinder, Dokumentarfilm, Abenteuer
Laufzeit: 92 Min. Sprachfassung: DtF
Format: DCP, Blu-ray, Kinostart: 05.10.2023
FSK: o.A., Pressebetreuung: cinemaids

Die Verlosung ist beendet. Stichwort: Tobi




Bücher und DVDs zu gewinnen: Was man von hier aus sehen kann

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Aron Lehmanns Verfilmung des Bestsellers von Mariana Leky

Der Tod gehört zum Leben. Auch, wenn es sich um eine Binsenweisheit handelt, vergessen wir sie doch allzu oft. Während die einen das begrüßen, plädieren andere dafür im stetigen Bewusstsein daran ihr Dasein zu führen. Schließlich geht es doch vielen darum, ein würdiges Leben zu führen, um am Ende gelassen loslassen zu können.

Um Leben und Tod geht es auch in Aron Lehmanns Film nach dem Bestseller von Mariana Leky „Was man von hier aus sehen kann“. Diesen gibt es ab sofort als DVD. Was zu Anfang etwas kompliziert und schwer beginnt, entwickelt sich in eine vielseitige Geschichte um Menschliches und den Tod rund um ein abgelegenes Dorf in Westerwald. Hier lebt Luise bei ihrer Großmutter Selma. Diese hat eine besondere Gabe, denn sie kann den Tod voraussehen. Immer, wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Ort. Unklar ist allerdings, wen es treffen wird. Das ganze Dorf hält sich bereit: letzte Vorbereitungen werden getroffen, Geheimnisse enthüllt, Geständnisse gemacht, Liebe erklärt….

was man von hier aus sehen kann

Was prägt den Charakter eines Menschen? Warum verbergen viele so vieles? Was ist wirklich wichtig im Leben? Diese und viele andere Fragen drängen sich dem Zuschauer auf. Die Antworten darauf bleiben ihm selbst überlassen.

Mit Luna Wedler, Corina Harfouch, Rosalie Thomass und Karl Markovics greift Lehmann auf ein hochkarätiges Ensemble zurück. Erwartungsgemäß spielen ihre Rollen mit Leidenschaft und absolut glaubwürdig. Die dörfliche Kulisse vermittelt ein Erdverbundenes, zum Teil auch mystisch bis abergläubisch angehauchtes Milieu, in dem sich trotz der sehr überschaubaren Dorfgemeinschaft sehr unterschiedliche Weltanschauungen tummeln und… zweifeln.

So ist Lehmann ein liebevoller und gleichzeitig aufwühlender Film gelungen, der viele Fragen stellt, aber nur wenig offenbart. Schließlich können wir in unserem Dasein nicht allzu weit sehen. Mit dem Sammeln von Erkenntnissen weitet sich der Blick auf das Leben. Was aber danach kommen könnte, können wir von hier aus nicht sehen. Umso mehr kommt es wohl auf das Hier und Jetzt an.

Gernot Körner

Filmografie:

Was man von hier aus sehen kann
Regie: Aron Lehmann
Darsteller: Luna Wedler, Corina Harfouch, Rosalie Thomass, Karl Markovic u.v.a.
109 Minuten
FSK und JMK 12 Jahre

Wir verlosen drei DVDs und drei Bücher zum Film.
Das Stichwort lautet „Okapi“.
Das Gewinnpiel ist beendet

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Verlosung 3 x DVD: Nichts – Was im Leben wichtig ist

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Mit Bedeutung sollte man nicht herumspielen

Trine Piils Verfilmung des Bestsellers „Nichts – Was im Leben wichtig ist“ von Janne Heller

Wer nach Glück im Leben strebt, begibt sich meist auch auf Sinnsuche. In unserer säkularisierten Gesellschaft ist das ein äußerst kompliziertes Unterfangen. So mancher gibt die Suche auf und begnügt sich mit den Glasperlen des Daseins.

Aber Jugend ist radikal. Sie verlangt nach ehrlichen Antworten, die auch einer harten Überprüfung standhalten. 2010 hat die dänische Autorin Janne Heller mit „Nichts – Was im Leben wichtig ist“ dazu einen spannenden Roman publiziert. In der Wochenzeitung DIE ZEIT lautete damals das begeisterte Fazit „Ein brutales, ein mutiges Buch – ein literarischer Glücksfall zur rechten Zeit! Ein Tabubruch mit Tiefgang und Zukunft.“

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Der erste Satz des Werks in der deutschen Übersetzung von Sigrid Engeler lautet: „Pierre Anthon verließ an dem Tag die Schule, als er herausfand, dass nichts etwas bedeutete und es sich deshalb nicht lohne, irgendetwas zu tun.“ So beginnt nun auch Trine Piils Verfilmung des Bestsellers, der mittlerweile in der 17. Auflage angekommen ist.

Für Pierre Anthon und seine Klassenkameraden hat das Schuljahr eben begonnen. Nachdem er allen seine Erkenntnis der Sinnlosigkeit mitgeteilt hat, packt er seine Sachen, verlässt die Schule und setzt sich auf einen Pflaumenbaum, von dem er nicht mehr herunterkommen will. Dies löst bei seinen Klassenkameraden eine existenzielle Krise aus. Sie beschließen, ihre wertvollsten Besitztümer zu sammeln, um Pierre Anthon davon zu überzeugen, dass er sich irrt. Was mit unschuldigen Opfergaben beginnt, entwickelt sich bald zu einer Spirale psychologischer Gewalt: Je schmerzhafter das Opfer ist, desto mehr bedeutet es und desto mehr wird vom nächsten in der Reihe verlangt.

Piils Film hat etwas Verstörendes, aber auch viel Widersprüchliches. Der Film soll wie im Buch in Tæring, einem Vorort einer mittelgroßen Provinzstadt spielen. Hier kennt jeder jeden und es geschehen Dinge, die eigentlich größere Reaktionen in der Öffentlichkeit hervorrufen müssten: Die Schulfahne verschwindet, ein Kind wird samt Sarg exhumiert und die überlebensgroße Jesusfigur aus der Kirche verschwindet. Dass dies weder Medien nicht Polizei auf den Plan ruft, bleibt das Geheimnis der Filmschaffenden. Das ist dann auch die einzige Schwäche des Films – vielleicht ist sie es aber auch nicht. Schließlich fragt sich der Zuschauer während der 86 Minuten immer wieder, warum den niemand der Erwachsenen wirklich reagiert.

Richtig: Genau das ist die Frage, die wir uns jeden Tag mit Blick auf die Realität vieler Jugendlicher und ihrer Umgebung stellen müssten. Da sind die Eltern, denen ihre Kinder fremd werden oder die sie niemals kennengelernt haben. Pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte, denen es ebenso geht, die trotz ihres Genies halt immer die falschen Schülerinnen und Schüler haben. Für Sinnsuche bleibt keine Zeit. Etwas Heuchelei und ein paar abgegriffene Lebensweisheiten müssen ausreichen. Das Krönchen setzt der Herr Wachtmeister dem Ganzen dann beim Verkehrsunterricht in der dritten Klasse auf: wenn er den Kindern die Verkehrsregeln eintrichtert, um später lethargisch an der Straßenecke mit seinen Kollegen zu plaudern, um niemals mehr auf deren Einhaltung der Verkehrsregeln zu achten.

Am Ende schieben alle ihr Versagen auf Überforderung, statt die eigene Haltung zu hinterfragen. Aber eine Gesellschaft, die ihre eigenen Regeln nicht ernst nimmt, keinen Rahmen bietet, in dem eine ernsthafte Sinnsuche stattfindet, ihre Missachtung gegenüber Kindern und Jugendlichen mit desaströsen Schulen in einem maroden Bildungssystem ausdrückt und stattdessen Heuchelei und als einzigen glaubwürdigen Wert den Materialismus vorlebt, muss sich nicht über die radikale Pubertät ihrer Kinder wundern.

Hellers Buch zeigt ebenso wie Piils Film die Zerreißprobe, in der die Jugendlichen stehen. „Unter allen Umständen war am wichtigsten, dass aus einem etwas wurde, das nach etwas aussah“, erklärt die Schülerin Agnes im Buch. Nun verkündet aber Pierre Anthon von seinem Pflaumenbaum herunter: „In wenigen Jahren seid ihr alle tot und vergessen und nichts, also könnt ihr genauso gut sofort damit anfangen, euch darin (im Nichtstun Anm. d. Red.) zu üben.“

So ungeheuer die Forderungen, der Jugendlichen sind, die diese aneinanderstellen, so groß scheint auch ihre Solidarität zueinander. Sie helfen sich gegenseitig, sind füreinander da und sorgen sich. Schließlich verbindet sie vor allem eines: die Angst davor, dass Pierre Anthon recht haben könnte. Das treibt sie letztlich dazu, immer größere Opfer zu bringen. Dass dieses archaische, urmenschliche Verhalten am Ende keine Früchte trägt, verwundert niemanden.

Piils Film trägt die Altersfreigabe ab 16 Jahren. Das ist gut so. Schließlich enthält der Film so viel Verstörendes, aber auch Aufrüttelndes, dass doch etwas Reife und Lebenserfahrung gefordert sind. Und eigentlich hat der Film auch den Erwachsenen am meisten zu sagen. Schließlich ist er auch eine beißende Gesellschaftskritik, die unter Wertearmut leidet und keine Antworten auf die drängenden Fragen findet. Mittlerweile gibt es auch Schulmaterialien zum freien Download. Wir empfehlen, sich den Film und die Materialien vorher anzusehen und zu sich gemeinsam mit den Eltern ehrlich zu hinterfragen, ob auch genügend Bereitschaft und Zeit vorhanden ist, um sich offen und intensiv mit diesem äußerst wichtigen Thema auseinanderzusetzen. Denn, um es mit den Worten von Agnes zu sagen: „Mit Bedeutung sollte man nicht herumspielen“.

Gernot Körner

Wir verlosen 3 DVDs

Nichts
Was im Leben wichtig ist

Veröffentlichung: 25.05.2023
Originaltitel: Intet
Dänemark, Deutschland 2022 | ca. 86 Min. | ab 16
Regie: Trine Piil
Cast: Vivelill Søgaard Holm, Harald Kaiser Hermann, Peter Gantzler

Das Gewinnpiel ist beendet

Stichwort: Nichts




4 x 2 Kinogutscheine „Maurice der Kater“ zu gewinnen

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Unter der Regie von Tony Genkel kommt der Bestseller von Terry Pratchett in die Kinos

Fast jeder kennt die alte Sage „Der Rattenfänger von Hameln“. Die Brüder Grimm hatten sie einst in ihre Märchensammlung übernommen. Sie wurde in über 30 Sprachen übersetzt und gehört in vielen Ländern zum Unterrichtsstoff. Hier dürfte sie wohl auch der englische Bestsellerautor Terry Pratchett kennengelernt haben. Er schrieb die Geschichte unter dem Titel „The Amazing Maurice and His Educated Rodents“ neu. In Deutschland ist sie als „Maurice der Kater“ bekannt.

Für das Kino hat sich nun der bekannte Drehbuchautor Terry Rossio (Aladdin, Shrek, Fluch der Karibik) beschäftigt. Wie ihm das gelungen ist, können wir ab 9. Februar auf der Leiwand bewundern. Natürlich musste unter der Regie des Hamburgers Toby Genkel (Dieter – Der Film, Das doppelte Lottchen, Thor – ein hammermäßiges Abenteuer, Ooops! Die Arche ist weg) ein Animationsfilm daraus werden. Genkel zeigt sich vor allem begeistert von Rissios Adaption. „Es ist ihm gelungen, den ursprünglichen, mühelos coolen und subtilen Humor von Pratchett einzufangen, zu kondensieren und in ein Skript zu übersetzen.“ Das verspricht immerhin schon mal einiges.

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Wie in der alten Sage beginnt auch der Film mit einer Rattenplage: Sie schlummern in Brotkästen, tanzen auf Tischplatten und klauen Torten dreist unter den Augen der Bäcker… Was also braucht jede Stadt? Einen geschickten Rattenfänger! Auftritt Maurice – ein gewiefter sprechender Kater, der die perfekte Masche entdeckt hat, um sich eine goldene Nase zu verdienen. Gemeinsam mit dem naiven Menschenjungen und Flötenspieler Keith und einer kunterbunten Truppe schlauer sprechender Ratten zieht er von Dorf zu Dorf, um die Bewohner um ihr Geld zu erleichtern. Alles läuft wie am Schnürchen, bis das ungewöhnliche Team in dem entlegenen Dorf Bad Blintz ankommt und feststellen muss, dass ihr Plan diesmal nicht aufgeht. Doch Maurice wäre nicht Maurice, wenn er nicht mit jeder Menge List und Tricks versuchen würde, das düstere Geheimnis des kleinen Städtchens zu lüften…

So viel zur Geschichte. Dabei müssen wir natürlich auch noch darauf hinweisen, dass Bastian Bastewka die Stimme der Hauptfigur Maurice spricht.

Wir freuen uns, 4 x 2 Kinogutscheine für diesen Familienfilm verlosen zu dürfen. Das Stichwort lautet natürlich Maurice. Die Verlosung ist am 10.02.2023 abgelaufen.

Filmografie:

Maurice der Kater
Ein fabelhaft felliges Animations-Abenteuer
Regie: Toby Genkel
Drehbuch: Terry Rossio
Mit den Synchronstimmen von Bastian Pastewka, Janin Ullmann und Jerry Hoffmann
Produktion: Ulysses Filmproduktion & Cantilever Media
in Zusammenarbeit mit Narrativia & Sky Cinema
Verleih: Telepool
Vertrieb: Paramount
93 Minuten
FSK: ab 6

Gernot Körner




Bei Ranji werden Träume wahr

Der Familienfilm „Träume sind wie wilde Tiger“ von Lars Montag

Toll, wenn Träume auch mal irgendwo wahr werden. Denn, was hilft die Beschwörung, seinen Träumen zu folgen, wenn sie grundsätzlich verpuffen. Für den zwölfjährigen Ranji aus Mumbai wird sein Traum wahr. Und was dann passiert ist einfach noch viel besser: Das Leben geht ganz normal weiter und ist offen für neue Träume. Aber jetzt noch mal von vorne:

Für den zwölfjährigen Ranji aus dem bereits erwähnten indischen Mumbai ist Bollywood das Größte. Filme, Songs und Tanz machen ihn glücklich. Zu seinem Unglück entscheiden sich seine Eltern, nach Deutschland auszuwandern. Hier begegnet er erst einmal Ausgrenzung, Ausländerfeindlichkeit und Mobbing. Nur lässt sich Ranji davon nicht unterkriegen.

Eine Culture-Clash-Komödie für die ganze Familie nennt Lars Montag seinen neuen Film. Und tatsächlich ist ihm mit „Träume sind wie weiße Tiger“ eine absolut schwungvolle Komödie gelungen. Dabei glänzen Shan Robitzky als Ranji und Annlis Krischke als Toni in ihren Hauptrollen. Neben ihnen spielen Murali Perumal, Sushila Sara Mai, Anne Ratte-Polle, Simon Schwarz, Irshad Panjatan, Herbert Knaup, Nina Petri alle so liebevoll gezeichnete Charaktere. Ein besonders großes Kompliment gilt jedoch Prumal. Er spielt einen so wundervoll vielschichtigen und in innere Kämpfe verwickelten Vater, den man einfach liebhaben muss.

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Der Film hält viel Spannendes und Überraschendes parat, so dass die Zeit schnell vergeht. Hier tanzen und singen sogar die Jungs. Sie glänzen mit Einfallsreichtum und Kreativität. Dabei spricht die Geschichte viele Familien- und grundlegende Daseinsthemen an. Etwas sehr oberflächlich gehen die Filmemacher mit dem Thema „Mobbing“ um. Für viele Kinder ist das ein sehr ernstes Thema. Dem wird die Handlung des Films, die das Thema einfach irgendwann aufgibt, nicht gerecht. In allen anderen Bereichen glänzt der Film und ist bestimmt eine schöne Bereicherung für einen Familiennachmittag mit jeder Menge Gesprächsstoff.

Gernot Körner

Filmografie

Träume sind wie wilde Tiger

Regie: Lars Montag
96 Minuten
FSK 6

Der Film ist digital und auf Youtube erhältlich




Christiane F. trifft die Jugend heute

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„Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ in der restaurierten Fassung zu gewinnen

Drogenmilieu, Kinderstrich und die Musik von David Bowie. Diese Stichwörter dürften ausreichend dafür sein, dass zumindest unsere komplette Leserschaft im Alter 50 + weiß, dass es hier nun um Christiane F. „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ geht. Das Buch erschien bereits 1978. Kai Hermann und Host Rieck hatten es auf Basis ihrer Tonbandprotokolle mit der drogenabhängigen Jugendlichen Christiane Felscherinow verfasst. 1981 lief die Premiere des Films.

Interview mit Nadja Brunckhorst

Warum wir uns nun mit einem 41 Jahre alten Film befassen, hat zahlreiche Gründe. Der offenkundigste und naheliegende ist, dass eben eine restaurierte Fassung mit neu produziertem Bonusmaterial erschienen ist. Mit dabei: ein Audiokommentar mit Regisseur Uli Edel und ein aktuelles Interview mit der Hauptdarstellerin Nadja Brunckhorst. Letzteres lohnt sich schon deshalb, weil Brunckhorst mit der jahrzehntelangen Distanz zu ihrer ersten Filmrolle über ihre Erlebnisse erzählt. Das ist eben nicht nur Filmgeschichte, sondern auch die Geschichte eines Mädchens, das von einem Moment auf den nächsten plötzlich im Scheinwerferlicht steht. Zudem weiß Brunckhorst zu erzählen.

Einfach gut

Zudem sind die bedrückenden Themen des Films „Drogensucht“ und „Kinderstrich“ leider aktueller denn je. Dass Jugendliche sich ausprobieren wollen und müssen, Sinn, Freundschaft und Partner suchen und dabei möglichst Rückhalt in einem funktionierenden Elternhaus finden sollten, gehört zu den zentralen Herausforderungen des Heranwachsens.

Dass der Film dabei noch immer kaum etwas von seiner Qualität verloren hat, lässt sich vor allem beim Blick auf die Jugendlichen feststellen, die den Film heute sehen. Am Ende bleibt wohl ein nachdenkliches, betretenes Gefühl zurück, das jedoch allzu oft mit einem hohen Maß an Faszination verbunden ist. Denn der Film ist einfach gut. Die Mischung aus packender Story, den größtenteils sympathischen und authentisch wirkenden Darstellern und der Musik von David Bowie trifft nach wie vor das Lebensgefühl vieler Heranwachsender.

Das Dilemma

Genau darin besteht das Dilemma des Films. Denn zum einen hat gerade dies zu dem Kult um Christiane F. in den achtziger Jahren geführt, zum anderen ist es aber nun mal notwendig, den Film so zu schaffen, dass er Jugendlichen auch zumutbar ist und diese ein Interesse daran haben, ihn zu sehen. Deshalb ist hier auch nicht die ungeschminkte, hässliche, brutale und meist hoffnungslose Realität zu sehen, sondern lediglich eine sehr softe Variante davon. Das vordergründige Zeichen dafür, ist die Sauberkeit der öffentlichen Toiletten, in denen sich die Darsteller herumtreiben. Wer heute die stillen öffentlichen Örtchen in Berlin besucht, weiß wie die Realität dort aussieht.

Basis für Auseinandersetzung

So bietet der Film eine gelungene, geschützte Umgebung wie in einem Labor, in dem die Basis für die Auseinandersetzung mit teilweise schwierigen Jugendthemen geschaffen ist. So ist er noch immer Ausdruck und Projektionsfläche für viele Jugendliche, die auf der Suche nach sich und ihrem Leben sind. Insofern ist der Film, besonders in der mit Bonusmaterial restaurierten Fassung noch immer so empfehlenswert, wie vor 40 Jahren.

Wir verlosen 3 DVDS.
Die Verlosung wurde am 3. Mai 2022 beendet




Eine packende und aufwühlende Drogenfamiliengeschichte

Pierre Monnards „Platzspitzbaby“ ist eben auf DVD erschienen – zudem gibt es Schulmaterial

Viel ist von der so genannten „Mutterliebe“ die Rede. Aber wer spricht von der Liebe der Kinder zu ihren Eltern? Schließlich ist das immer und jederzeit eine bedingungslose Liebe, die Kinder dazu bewegt, ihre Eltern schützen zu wollen. Das ist eine der Ursachen dafür, warum Kinder bei Schicksalsschlägen in der Familie wie bei schweren Krankheiten, Tod oder Scheidung besonders leiden. Schließlich hatten sie keine Chance zu helfen.

Genau so eine Geschichte ist jene der elfjährigen Mia. Sie zieht mit ihrer Mutter Sandrine weg aus der Züricher Drogenszene in eine Kleinstadt im nahegelegen Oberland. Zu nahe, wie sich bald herausstellt: Denn als Sandrine am neuen Wohnort auf alte Bekannte stößt, greift sie auch bald wieder zu harten Drogen.

Warum „Platzspitzbaby“

Pierre Monnard erzählt von nun ab in seinem Film „Platzspitzbaby“ Mias Geschichte, die verzweifelt und hartnäckig nach Wegen sucht, ihre Welt und damit auch die Welt der Mutter wieder zu heilen. Das Drehbuch von André Küttel ist angelehnt an die Autobiographie von Michelle Halbheer, die mit Unterstützung der Journalistin Franziska K. Müller ihre Kindheitserinnerungen und damit auch ihre Beziehung zu ihrer Mutter in dem Roman aufarbeitet. Dabei kommt der ungewöhnliche Name des Buches und des Films auch nicht von ungefähr. Platzspitz heißt ein kleiner Park beim Züricher Hauptbahnhof, der in den 80er Jahren zum berüchtigten Treffpunkt von Drogensüchtigen und Dealern mutierte. Und die Hauptdarstellerin des Films, die elfjährige Mia ist eben das „Baby“ dieser Drogenszene.

Schockierend, bedrückend, lebensnah

Im Roman wie im Film flüchtet das Mädchen in eine Phantasiewelt mit einem „heimlichen Freund“, sie versucht für ihre Mutter und sich Geld aufzutreiben und sie übernimmt die Rolle des Familienoberhaupts. Es ist ein verzweifeltes und anrührendes Agieren. Trost dabei spendet, dass Mia neue Freunde findet, die sie jedoch wieder verliert, um sich am Ende selbst zu finden.

Es ist eine schockierende, bedrückende Welt, die Monnard gelungen und glaubwürdig inszeniert. Szenenbild und Ausstattung versetzen das Publikum in die 90er Jahre, die das Kamerateam um Darran Bragg gelungen einfängt. Der Film ist unterlegt mit den meist warmen Melodien von Matteo Pagamici.

Aufwühlend und grundlegend

In dieser Szenerie agieren die beiden Hauptdarstellerin Luna Mwezi als Mia und Sarah Spale als deren Mutter in beeindruckender Weise. Beide sind in jedem Moment glaubwürdig und spielen großes emotionales Kino, das sein Publikum packt und in jeder Situation mitreißt.

Monnard, der schon mit der Serie Wilder und Recycling Lily beeindruckte, ist hier ein tiefgründiger, facettenreicher und ergreifender Film gelungen, der seinen Zuschauern ein aufwühlendes Erlebnis verbunden mit grundlegenden Fragestellungen vermittelt.

Eben ist die DVD in einer für den deutschen Markt synchronisierten Fassung erschienen.

Schulmaterial

Zusammen mit der Pädagogischen Hochschule Luzern wurde ein spezielles Schulprogramm entwickelt, welches für die Sekundarstufe I und II vorgesehen ist. Mögliche Bezüge können zu den Fachbereichen „Räume, Zeiten, Gesellschaft“, „Wirtschaft, Arbeit, Haushalt“ und „Ethik, Religionen, Gemeinschaft“ des Lehrplans 21 gemacht werden. Genauere Beschreibungen zur Einbettung in den Unterricht sind in der Lehrerhandreichung zu finden.

Gekoppelt an die Filmwebseite (www.platzspitzbaby.ch), bietet das Schulmaterial einen multimedialen Zugang, um sich dem Thema zu erschließen. Originalaufnahmen der 80er und 90er Jahre, Sequenzen des Spielfilms verbunden mit Interviews mit Zeitzeugen (u.a. auch dem damaligen Stadtpräsidenten Josef Estermann) schaffen eine attraktive Plattform, die es den Jugendlichen ermöglicht, sich Fachwissen anzueignen und sensibilisiert zu werden im Umgang mit Drogen und Suchtbetroffenen. Fragen und Aufgaben zu den Filmsequenzen und Textpassagen regen die Schülerinnen und Schüler zusätzlich an, das Thema selbstständig weiterzudenken und Verbindungen zu ihrer eigenen Lebenswelt zu machen.

Das gesamte Schulmaterial ist auf https://www.platzspitzbaby.ch/de/schulmaterial/ abrufbar.

Filmographie:

Platzspitzbaby
Regie: Pierre Monnard
Darsteller: Luna Mwezi als Mia, Sarah Spale als Sandrine
Produktionsjahr: 2020/Schweiz
Genre: Drama
Filmlänge: ca. 96 Minuten
FSK: 12 Jahre

Gernot Körner