Grundschule aktuell: Kinderrechte – Der Weg zur Inklusion

Die Zeitschrift des Grundschulverbandes informiert über den aktuellen Stand:

Kinderrechte und Inklusion sind die Themen der aktuellen Ausgabe von „Grundschule aktuell“, der Zeitschrift des Grundschulverbandes. Aus verschiedenen Perspektiven beleuchten die Autoren die Umsetzung der Kinderrechte und den Zusammenhang mit Inklusion.

Kinderrecht ist Menschenrecht

In seinem einführenden Artikel nimmt Michael Töpler vor allem Eltern und Erziehungsberechtigte in den Blick. Einer seiner Kernsätze: „Die Kinderrechte sind als Menschenrechte unbedingt gültig und nicht an bestimmte Verhaltensweisen oder Aufgaben geknüpft“. Dieser Satz ist vor allem deshalb so wichtig, weil viele Erwachsene gegenüber Kinderrechten Vorbehalte haben. Entweder, weil sie fürchten, die Erziehungsberechtigten könnten dann nicht mehr ihrer Rolle als Erziehende nachkommen, oder weil sie den eigenen Vorstellungen widersprechen. Damit räumt Töpler auf. Am Ende zweifelt er zwar daran, dass Inklusion womöglich niemals ganz zu erreichen sei, aber bekräftigt ihren besonderen Wert für die Gesellschaft.

Theorie und Praxis

Die Beiträge von Prof. Hans Wocken und Prof. Andreas Hinz geben einen Einblick in über viele Jahre gewachsene Erkenntnisse zur Inklusion. Weitere Themen sind etwa „Kinderrechte in der Schule“, „Das Mentoringprogramm Balu und Du“ oder „Inklusion und Profession“. Aber auch Praxisbeispiele und Erfahrungsberichte erweitern den Horizont.

Die aktuelle Ausgabe von „Grundschule aktuell“ gibt einen guten Überblick über den aktuellen Stand der Inklusion an den Grundschulen. Sie informiert und motiviert al diejenigen, die Kinderrechte und die Würde der Kinder schützen. Einen Blick in die aktuelle Ausgabe, die Möglichkeit zum Download oder zur Bestellung finden Sie hier.

In der folgenden Ausgabe von „Grundschule aktuell“ geht es dann um Chancegleichheit.




Fasching mit Marcus und Luise

Eine Vorlesegeschichte mit einer Prinzessin, einem Gespenst und Kater Max

Zu Fasching oder Karneval gehört jede Menge Kreativität. In diesem Jahr enfällt wohl die Dekoration für die Party. Aber Kostüme und Masken bieten dennoch viel Raum für die Fantasie. Unsere Faschingsgeschichte stammt von Thomas Reuter aus seinem Buch „Das Kirchenjahr mit Kindern feiern“ und macht sicher allen großen und kleinen Zuhörern viel Freude.

Dies ist die Geschichte von der Waschmaschine, die eine Marzipanwurst aufgefuttert hat. Und das kam so:

Marcus und Luise wollten mit ihren Eltern Familienfasching feiern. Jeder musste sich ein Faschingskostüm ausdenken und ein Spiel überlegen.

Luise verkleidete sich als Prinzessin. Sie kramte ihre Schulanfänger-Zuckertüte aus dem Schrank, setzte sie sich auf den Kopf und schmückte sich mit bunten Tüchern. Dann ließ sie sich von Mama schminken. Fertig.

Marcus ging als Gespenst. Er schnitt in ein altes Bettlaken zwei kleine Löcher zum Durchgucken und zwei große Löcher für die Arme. Dann malte er eine Fratze auf den Stoff. Auch fertig. Der Familienfasching konnte beginnen.

Marcus und Luise waren ziemlich gespannt, was wohl Mama und Papa eingefallen war. Papa kam im dunkelblauen Anzug, mit weißem Hemd, geblümter Krawatte und frischgeputzten Halbschuhen. In der Hand trug er eine Aktentasche. „Ich bin ein Minister“, sagte er.

„Ich weiß, was eine Prinzessin tut und ein Gespenst“, erwiderte Luise. „Aber was macht ein Minister?“

„Ein Minister“, erläuterte Papa, „hat was zu sagen, zum Bei­ spiel wie viel Geld ein Staat ausgeben darf. Oder er fährt von Land zu Land und trifft sich mit anderen Ministern.“ „Aha“, sagte Luise.

Plötzlich knirschte es gewaltig, denn Mama passte kaum durch die Tür. Sie kam – als Waschmaschine. Nur Kopf, Arme und Beine schauten aus einem riesigen Karton hervor, den sie wie eine Waschmaschine gestaltet hatte: mit aufgemaltem Bullauge, Schaltern, Knöpfen und bunter Wäsche.

Kirchenjahr Fasching Reuter Waschmaschine

Marcus und Luise prusteten los, Papa strich sich schmunzelnd die Krawatte glatt. Mama konnte sich nicht mal hinsetzen in ihrem großen Karton. Also lehnte sie sich an den Schrank.

Kater Max kam als Kater: im schwarzen Fell mit weißem Latz. Er legte sich in die Sofaecke und beobachtete das Treiben. „Jetzt die Spiele“, sagte Marcus. „Papa, fängst du an?“ „Gut. Es folgt das ,Nachmach-Spiel‘. „

Papa kletterte auf einen Stuhl – die anderen taten es ihm nach. Papa hüpfte durchs Zimmer – die anderen auch. Plötzlich stoppte Papa – und wer nun noch wackelte, schied aus. Fünfmal spielten sie und fünfmal verlor Mama Waschmaschine, denn sie konnte sich ja kaum bewegen. Papa lachte sich schief dabei.

Nun war Mama an der Reihe. „Wir spielen: ,Ich sehe was, was du nicht siehst‘.“ Das kannten zwar alle schon, aber es macht halt immer wieder Spaß.

„Jetzt wäre ich gern dran“, sagte Marcus. „Jeder muss einen Pfannkuchen essen. Wer danach zuerst pfeifen kann, hat gewonnen.“ Jeder griff sich einen Pfannkuchen – und los ging‘s.

Papa stopfte sich sofort den ganzen Pfannkuchen in den Mund. Es machte „rrrtschsch“, der Pfannkuchen platzte und die Marmelade tropfte Papa übers Kinn aufs weiße Hemd und die geblümte Krawatte. „So wirst du nie Minister“, lachte Mama und Papa musste dreimal kräftig schlucken. Marcus nutzte die Lachpause und gewann das Spiel überlegen. „Luise, du bist dran.“ „Weiß ich selber. Wir spielen ,Wer hat das schönste Faschingskostüm?“‘ – Papa holte Zettel und Stifte. „Jeder darf nur einen Namen aufschreiben.“ Mama und Papa zwinkerten sich zu. Luise sammelte die Blätter ein.

Auf Mamas Zettel stand MARCUS, auf Papas Zettel LUISE. Marcus hatte MAMA geschrieben. Luises Zettel musste entscheiden. Als sie ihn umdrehte, war LUISE zu lesen.

„Ich hab zwei Punkte!“, jubelte sie.

„Das zählt nicht!“ rief Marcus. „Ich habe auch nicht meinen eigenen Namen aufgeschrieben!“

„Klar zählt das! Stimmt‘s, Papa?“

Papa, der mit seinem bekleckerten Hemd überhaupt keinen Punkt bekommen hatte, zögerte. „Na ja, Luise“, sagte er dann. „Wenn sich jeder selber wählt, kann überhaupt keiner gewinnen. Dann hat jeder einen Punkt.“

„Siehst du!“, ergänzte Marcus.

„Ich kann aber nur meinen eigenen Namen schreiben!“ Oh, daran hatte vorher niemand gedacht.

„Wen hättest du denn gewählt?“, fragte Papa, der hoffte, doch noch zu einem Punkt zu kommen.

„Die Waschmaschine“, sagte Luise sofort.

„Ich bin deine Mutter!“, meldete sich die Waschmaschine. „Wir haben eine Waschmaschine zur Mutter“, feixte Marcus.

„Und wo ist mein Preis?“, fragte Mama. Luise stocherte in der Spielecke herum und angelte eine Marzipanwurst hervor, die noch von ihrem Weihnachtsteller übrig war. Diesen Preis überreichte sie Mama Waschmaschine: „Für dich. Mir schmeckt das sowieso nicht besonders.“

Jetzt ärgerte sich Marcus, dass er nicht gewonnen hatte, denn hinter Luises Marzipanwurst war er schon lange her. Glücklicherweise ließ Mama alle abbeißen, die Appetit hatten.

Übrigens: Mama „Waschmaschine“ futtert nicht nur Marzipanwürste gern, sondern auch Erdnussflips, Lakritzschnecken, Fondantringe, Geleebananen, Salzstangen, Schaumzucker, Nussschokolade, Sahnetoffees, Pfefferminztaler und Fruchtbonbons. Aber das wären zehn andere Geschichten.

Reuter Kichenjahr

Diesen Artikel haben wir aus folgendem Buch entnommen:
Das Kirchenjahr mit Kindern feiern
Ein Vorlesebuch mit lustigen Geschichten, Backrezepten und Spielen.
Reuter, Thomas
Burckhardthaus-Laetare
ISBN: 9783944548906
96 Seiten, 14,95 €
Mehr dazu auf www.oberstebrink.de




Bildschirmzeiten für Kinder: (K)ein Streitthema in Familien

In Corona-Zeiten sollten sich Kinder und Eltern nicht um die Bildschirmzeiten streiten:

Wenn Kinder und Jugendliche durch Lockdown und Homeschooling mehr Zeit am Smartphone, vor dem Fernseher oder am Computer verbringen, können Bildschirmzeiten zum Streitthema in der Familie werden. Der Medienratgeber „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ gibt Eltern Tipps für verbindliche Regelungen in der Familie.

Digitale Medien derzeit länger im Einsatz

Neben den aktuellen Herausforderungen für Eltern im Corona-Alltag können Regeln für Bildschirmzeiten zusätzlichen Stress bedeuten. In vielen Haushalten sind digitale Medien derzeit länger im Einsatz als sonst. „Natürlich sind bildschirmfreie Zeiten für Heranwachsende in jedem Alter auch während der Corona-Pandemie wichtig“, sagt SCHAU HIN!-Mediencoach Kristin Langer. Trotzdem brauchen Kinder und Jugendliche nach dem Lernen am Bildschirm noch ausreichend Zeit, um sich mit FreundInnen auszutauschen und zu entspannen – das alles findet derzeit vor allem vor dem Bildschirm statt. In der Lockdown-Zeit sind Ausnahmen in Ordnung: Statt die Bildschirmzeit auf eine bestimmte Stundenzahl zu begrenzen, können Familien Regeln dafür vereinbaren, wann digitale Geräte auch mal ausgeschaltet bleiben. „Eine gemeinsame Medienpause wird so nicht zur unfreiwilligen Auszeit, sondern zum lohnenswerten Ziel im Familienalltag“, sagt Langer.

Gemeinsame Verabredungen treffen

Die Akzeptanz für bildschirmfreie Zeiten steigt, wenn für alle Familienmitglieder gemeinsame Verabredungen beschlossen werden. „Dabei können Eltern auch erklären, dass die Regelungen für die Ausnahmesituation gelten, in der viele Freizeitaktivitäten online stattfinden müssen“, sagt Langer. Für die ganze Familie kann die gemeinsame Zeit am Morgen und Abend an bestimmten Wochentagen ganz analog gestaltet werden – beispielsweise mit Spaziergängen, (Vor-)Lesen, Basteln oder Gesellschaftsspielen. So haben alle einen Ausgleich zum digitalen Alltag. Für Kinder können beim Lernen am Laptop oder Tablet wie in der Schule Pausenzeiten festgelegt werden, in denen sie sich ohne digitale Medien beschäftigen, um sich körperlich und geistig zu erholen. Ein Mediennutzungsvertrag kann dabei helfen, die Regeln gemeinsam festzulegen. Hilfreich für die Familienorganisation können auch ein Medien-Wochenplan sein oder Gutscheine für Medienzeiten bzw. -pausen. Mehr Informationen zur Mediennutzung ihrer Kinder finden Eltern auf www.schau-hin.info.

Hintergrund

„SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der beiden öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF sowie der AOK – Die Gesundheitskasse. Der Medienratgeber für Familien unterstützt seit 2003 Eltern und Erziehende dabei, ihre Kinder im Umgang mit Medien zu stärken.

Quelle: Pressemitteilung von SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht




„Sendung mit der Maus“ – 50 Jahre Lach- und Sachgeschichten

Mitmach-Aktion „Deine Sendung #mitdermaus“ und Sonderprogrammierung bei KiKA:

Die Maus wird 50 – das feiert auch der Kinderkanal KiKA. Das Herzstück des KiKA-Programmschwerpunktes bildet eine Mitmach-Aktion, bei der Kinder Teil das Jubiläum aktiv mitgestalten. Noch bis zum 1. Februar sind „Maus“-Fans aufgerufen, auf kika.de für ihre liebsten Lach- und Sachgeschichten abzustimmen. Die populärsten Geschichten werden in der Geburtstagssendung „Deine Sendung #mitdermaus“ am 7. März gezeigt. Danach ist das Maus-Angebot im KiKA-Player abrufbar.

„Seit 50 Jahren lachen und erfahren Kinder Sachen bei ‚Die Sendung mit der Maus‘. Inzwischen vermittelt das Format auf allen Plattformen unterhaltsam Wissen, ist von Kindern geliebt, von Eltern und Pädagog*innen hochgeschätzt und seit Sendestart ein wichtiges Element bei KiKA“, so KiKA-Programmgeschäftsführerin Dr. Astrid Plenk. „Gemeinsam mit der Maus und dem Elefanten blicken wir in die Zukunft und gratulieren von Herzen.“

„Maus“-Sonderprogrammierung ab 1. März bei KiKA

Ab dem 1. März stimmt ein besonderes Angebot auf das Jubiläum ein. Mit dem Wochenstart ist täglich zur Mittagszeit um 12:25 Uhr eine Folge „Die Sendung mit der Maus“ (WDR) im KiKA-Programm zu finden. Der Vorabend ab 17:40 Uhr stimmt mit einem „Maus-Spezial:Auslandsmaus“ und „Elefantastisch“ (beide WDR) auf den Geburtstag ein.

Geburtstagssendung am 7. März um 11:30 Uhr bei KiKA 

Die „Geburtstagsendung mit der Maus – Hallo Zukunft“ (WDR?) am 7. März um 11:30 Uhr bei KiKA (Das Erste um 9:00 Uhr) blickt nach vorne. Das Maus-Team möchte herausfinden, was es in den kommenden 50 Jahren mit der Maus zu erleben gibt. Gute Ideen für zukünftige Sachgeschichten-Themen haben die Kinder im Vorfeld an das Maus-Team geschickt. Einige davon werden in der Sendung zu sehen sein. Verantwortlicher Redakteur beim WDR ist Joachim Lachmuth.

„Deine Sendung #mitdermaus“ am 7. März um 14:00 Uhr bei KiKA

Für „Deine Sendung #mitdermaus“ (WDR) am 7. März um 14:00 Uhr bei KiKA kann das Publikum aktuell auf kika.de aus 50 Maus-Filmen abstimmen. Aus den zur Wahl stehenden Wunschfilmen werden dann 15 Lach- und Sachgeschichten in einer einstündigen Show angespielt und besprochen. Neben den jungen „Maus“-Fans kommentieren auch Prominente, bekannt aus dem KiKA-Programm, die Filme. Clarissa Corrêa da Silva und Ralph Caspers führen durch die Sendung. Verantwortlicher Redakteur beim WDR ist Nils Wohlfahrt.

„Gestalte deine Geburtstagstorte für die Maus“

Ab 2. Februar sind Kinder aufgerufen, eine Geburtstagstorte für die Maus zu zeichnen, zu malen oder zu basteln. Einige originelle Kunstwerke werden in „Deine Sendung #mitdermaus“ zu sehen sein. Auf kika.de werden ausgewählte Bilder der jungen Künstler*innen in einer Bildergalerie präsentiert.

Quelle: Pressemitteilung des KiKA – Der Kinderkanal ARD/ZDF




Über das Buch „Die Rechte des Kindes und der Tod“

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Janusz Korczaks Pädagogik der Achtung in der Kinderhospizarbeit:

Die vorliegende Studie „Die Rechte des Kindes und der Tod“ ist reich an Gedanken für das Forschungs- und Handlungsfeld der Pädagogik. Wie kann in der Kinderhospizarbeit die pädagogische Begleitung zwischen Erwachsenen und Kindern sein, wenn die Kinder nicht auf die uns so geläufige weitere Zukunft vorbereitet werden, sondern auf ihr zu erwartendes Lebensende? Auf diese für die Erziehung und Bildung zentrale pädagogische Frage wird in einem breiten Spektrum eine Antwort für eine „Partnerschaft in Unsicherheit“ (S. 181) gesucht, die in der Kinderhospizarbeit gegeben ist.

Der Tod als ein Teil des Lebens des Erwachsenen und des Kindes wird in der Pädagogik, die sich an der Zukunft des Kindes orientiert, kaum beachtet. Für den polnisch-jüdischen Arzt und Erzieher Janusz Korczak ist nicht die Zukunft des Kindes, sondern seine Gegenwart der Ausgangspunkt der Pädagogik. Schon 1918 ruft er als erstes Grundgesetz des Kindes das „Recht des Kindes auf den Tod“ aus, das nicht erst zum Menschen wird, sondern von Beginn an bereits ein Mensch ist.

Kann in diesem pädagogischen Lebensfeld das Kind zum Partner des begleitenden Erwachsenen werden, das Korczak, der als Seelenarzt tief in die Seele der Kinder geschaut hat, über das sonst übliche zukunftsbezogene pädagogische Denken hinaus einfordert? Auf diese Frage wird in fünf Kapiteln eine Aspekt reiche und differenzierte Antwort gesucht: Den Überlegungen zu pädagogischen Grenzerfahrungen folgt ein differenzierter Rückblick in die abendländische Geschichte und in das moderne Hospizwesen in Deutschland. Ihm schliesst sich die Erörterung des Lebens von Kindern und Erwachsenen an den Grenzen des Lebens an. Er mündet im letzten Kapitel in die „Kinderhospiz-Bewegung als sensible Impulsgeberin partizipatorischer und inklusiver Pädagogik“ ein, für die Janusz Korczaks Reformpädagogik von grundlegend ist, eine Haltung der Demut und Bescheidenheit in der Begegnung von Mensch zu Mensch verlangt.

Maluga erkennt, dass die Kinderhospiz-Bewegung heute in Teilen Korczaks Utopie realisiert. Kinder und ihre Begleiter werden aufgrund der außergewöhnlichen Situation angehalten der Unsicherheit des Todes mit Partnerschaftlichkeit zu begegnen. Auf diese Weise können die Herausforderungen gemeinsam gemeistert werden. Die Begleiter begegnen dem Kind von Mensch zu Mensch, ohne die Differenz aufzuheben. Dieser pädagogische Dialog ermöglicht dem Kind das Einbeziehen in die Gestaltung der Krankheits- und Sterbephasen, was seine Unsicherheit mildert, zur Entlastung seiner Situation führt und eine gemeinsame Verantwortung ermöglicht. Das schließt auch ein, dass die Kinder die Erwachsenen an die Hand nehmen können.

Gespräche, Beobachtungen im Erfahrungsraum der Kinderhospiz machen sensibel auf die Pädagogik der Achtung aufmerksam, die Sterben und Tod nicht tabuisiert, sondern in die pädagogische Theorie einbindet, also Sterblichkeit und Lebensende mit aufnimmt und das sterbende Kind als gleichwürdigen Partner zu sehen ermöglicht: durch Offenheit und Ehrlichkeit dem Kind begegnen, es solange wie möglich am Lern- und Bildungsprozess teilnehmen lassen, ihm die Wahrheit, also den Tod zuzumuten. So weiß es, was mit ihm geschieht und es wird ihm nichts vorgemacht, ihm wird die Gegebenheit nach und nach erklärt und es kann an seinem Sterbeprozess mit gestalteten Ritualen von Abschied und Trauer teilnehmen und diese mitgestalten.

Die Studie zeigt in beeindruckender Weise auf, dass Tabus dem Kind und seinen Begleitern nicht helfen und in pädagogischen Grenzerfahrungen Einstellungen und Haltungen gewonnen werden können, die eben das Unabänderliche annehmen und die noch bleibende Lebenszeit gestalten. Hier sind Sterben und Tod ein Teil der Erziehungs- und Bildungserfahrungen, die nahe am Kind sind und die Beziehung mit ihm bis zum Tod gestalten. Korczaks Pädagogik, der Todesahnung und Todesfurcht der Kinder nahe, hat eine verlässliche und vertrauenswürdige Erzieherhaltung angesichts des Sterbens begründet.

Nach der Lektüre des Werkes können Leser und Leserinnen großen Respekt für die Eltern und für die Kinder gewinnen. Darauf macht auch das Cover-Foto aufmerksam: Hier berühren sich die Finger des Erwachsenen und des Kindes. Sie begegnen sich gleichwertig (geistesverwandt) auf Augenhöhe. Das Foto symbolisiert für die Autorin die „Begegnung von Mensch zu Mensch“ (S. 11).

Zusammenfassung

Für Agnieszka Maluga erwies sich bereits vor und dann während ihrer langjährigen Studien im Kontext der Kinderhospizarbeit Janusz Korczak als „wertvollen gedanklichen Gesprächspartner“ und sie freut sich „wenn er das auch für viele andere werden kann“ (S. 12). Ihr Werk erfüllt alle wissenschaftlichen Anforderungen, erörtert pädagogisch bedeutsame Zusammenhänge in einem einladenden Schreibstil, die zum eigenen Nachdenken und Handeln des Erziehers und der Erzieherin einladen.

Lebensbedeutsame pädagogische Fragen werden ohne definierte Begriffe leserfreundlich dargestellt, erläutert und erörtert. All dies in einfacher, aber inhaltsreichen Sprache. Ich lege dieses Grundlagenwerk allen Erwachsenen ans Herz, die auf der Suche nach einer Pädagogik der Achtung sind, die das individuelle Kind wertschätzt so wie es eben ist, und nicht, wie es werden soll.

Prof. em. Dr. Ferdinand Klein

Bibliographie

Agnieszka Maluga
Die Rechte des Kindes und der Tod
Janusz Korczaks Pädagogik der Achtung in der Kinderhospizarbeit
Kartoniert 311 Seiten
ISBN 978-3-7815-2365-4
46 €uro




Flimmo-Weihnachtsspecial jetzt online

TV, Streaming und YouTube: Die Highlights für Kinder und die ganze Familie:

In Zeiten von Corona wird Weihnachten in vielen Familien anders gefeiert werden als sonst. Was aber gleich bleibt, ist das große und unüberschaubare Angebot im TV und auf Streaming-Plattformen rund um die Feiertage. Und das wird dieses Jahr womöglich stärker genutzt als in den Jahren davor. Umso wichtiger ist es, geeignete Filme und Serien für Kinder auszuwählen und den Bildschirm auch mal abzuschalten. Um Eltern dabei zu unterstützen hat Flimmo in einem Online-Special Sehenswertes im Fernsehen und auf Streaming-Portalen zusammengestellt.

Für jede Altersgruppe etwas dabei

Ob Weihnachtsklassiker, Märchenfilme oder Animationshits: Für jede Altersgruppe und die ganze Familie ist etwas dabei. Tipps für Angebote auf YouTube mit Bastelanleitungen oder Liedern gibt es noch dazu. Weil aber vor allem im TV-Programm nicht alles für Kinder in Frage kommt, weist Flimmo auch darauf hin, was sie lieber nicht sehen sollten.

Tipps für sinnvollen Medienkonsum

Damit ein sinnvoller Medienkonsum über die Feiertage gelingt, hat Flimmo außerdem eine Reihe von Tipps zusammengestellt. Da große Weihnachtsfeiern und gegenseitige Besuche dieses Jahr ausfallen, gibt es beispielsweise viele kreative Vorschläge für digitale Treffen mit Familie und Freunden. Weitere Tipps zur Medienerziehung und zahlreiche Ideen für eine Freizeitgestaltung auch jenseits des Bildschirms finden Eltern unter www.flimmo.de/weihnachten.

Über Flimmo

Flimmo ist ein Projekt des Vereins Programmberatung für Eltern e.V. Mitglieder sind elf Landesmedienanstalten, die Stiftung Medienpädagogik Bayern und das Internationale Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI). Mit der Durchführung ist das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis beauftragt.

Quelle: Annegret Lassner – FLIMMO




Der „Karneval der Tiere“ im Bilderbuch-Kino für alle

Marko Simsas Onlineauftritte und Vorstellungen:

Klassische Musik für Kinder interessant zu machen, ist der Schwerpunkt der Arbeit von Marko Simsa. Seit 35 Jahren produziert der Wiener Schauspieler und Musiker Stücke für Kinder. Eben ist sein neues Buch samt CD zu Weihnachten erschienen. Nachdem Simsa aufgrund von Corona nicht live auftreten kann, präsentieren wir Ihnen seine Buchvorstellungen hier im Video sowie seinen „Karneval der Tiere“.

Berühmte Werke für kleine Kinder

Simsa gelingt es in allen seinen Werken, Kinder für bekannte Musikstücke und Komponisten zu begeistern. Klassik ist sein Schwerpunkt. Aber auch andere Genres stehen in seinem Programm. Am bekanntesten ist wohl sein Werk „Mozart für Kinder – Nachtmusik + Zauberflöte“. Als Wiener Musiker gelingt es ihm wie kaum einem anderen, Wolfang Amadeus Mozart, sein werk und seine Zeit kind- und entwicklungsgerecht zu vermitteln. Es ist einfach wahnsinnig schade, dass Simsa derzeit nicht live zu erleben ist. Deshalb möchten wir einige seiner Bücher hier vorstellen. Da es dabei eben um Musik geht haben wir die passenden Videos in diesem Beitrag. Und wer könnte die Bücher von Marko Simsa besser vorstellen als der Meister selbst?

Das große Weihnachtskonzert

Im ersten Video präsentiert Marko Simsa Kostproben aus dem Buch „Das große Weihnachtskonzert für die ganze Familie“ sozusagen von Couch zu Couch. Mit dabei sind unter anderem a-Cappella-Gesang, klassische Weihnachtslieder, Musik von Mozart, Vivaldi und Schumann, das Lied von Rudolf, das Lied vom Kleinen Trommler, Weihnachtsmusik aus Irland, Polen, Hawaii.

Zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven

Passend zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven hat Marko Simsa sein Buch Herr Beethoven macht Musik herausgebracht. Dieses handelt von dem berühmten Löwen Ludwig van Beethoven, der in eine Stadt zieht, und die Bewohner mit seiner Musik begeistert. Mit dieser tierisch schönen Geschichte lernen Kinder den berühmten Komponisten und viele seiner weltbekannten Werke kennen.

Das bunte Kamel

Das bunte Kamel – Eine musikalische Reise durch den Orient“ heißt ein Buch samt CD mit dem Kinder gemeinsam mit Marko Simsa Leben und Musik im Orient erkunden können: Am großen Basar gibt es viel zu sehen, zu riechen und zu hören, etwa viele verschiedene Sprachen wie Arabisch, Kurdisch und Farsi. Ein Bergführer begleitet das Kamel auf einen hohen Berg. Am Fluss erfreuen sich Familien an einem kühlen Bad. Und beim großen Picknick ist das Kamel im Nu mitten drin im Geschehen. Es wird gegessen, getrunken, gesungen und getanzt. All die vielen gastfreundlichen Menschen schenken dem Kamel kleine Erinnerungsstücke, sodass es am Ende nicht nur bunt verkleidet, sondern vor allem auch reich an wundervollen Eindrücken zurückkehrt.

Karneval der Tiere

Der Karneval der Tiere“ ist eine der bekanntesten Suiten überhaupt. Sie stammt vom französischen Komponisten Camille Saint- Saëns. Simsa hat daraus eine wunderschöne Geschichte für Kinder gemacht und ein spannendes Bilderbuch-Kino in zwei Teilen produziert. Dieses könnt ihr Euch hier anschauen.

Mehr zu Marko Simsa

Mehr zu Marko Simsa, seinem Werk, seien Auftritten und seinen Büchern finden Sie unter https://markosimsa.at/. Viel Spaß beim stöbern – es lohnt sich.




Die Märchenfrage im Leander Seminar

Vortrag: Warum Märchen für Kinder so wichtig sind

Es war einmal ein großes, goldenes Buch, das hatte jedes Kind von Herzen lieb, das es nur in die Hand nahm. Es trug sich aber zu, dass die Erwachsenen sich weigerten, daraus vorzulesen. Das Buch war ihnen wie ein Dorn im Auge. Sie hielten es für grausam und sinnlos und sie wollten ihre Kinder davor beschützen. Dieses Buch war das Märchenbuch.

Dies ist die Geschichte von den Irrungen der Erwachsenen und dem Zauber der Märchen. Ihr ahnt es längst: Im Leander-Online-Seminar dreht sich alles um das Thema Märchenbücher. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, ob Kinder heutzutage noch Märchen brauchen? Die Teilnahme ist kostenlos.

Darüber hinaus widmen wir uns unter anderem der Beantwortung folgender Fragen:

• Warum Märchen und nicht realistische Erzählungen?
• Sind Märchen nicht zu grausam?
• Wie wähle ich das beste Märchen für mein Kind aus?
• Wie sollen Märchen erzählt werden?

Mit dabei ist Gabriele Hoffmann von LeseLeben e.V.. Moderiert wird die Sendung von Dr. Tina Lauer (Autorin, Schreibcoach und Kulturberaterin).

Natürlich wird es während der Live-Sendung möglich sein, über die Kommentarfunktion Fragen zu stellen. Der gemeinnützige Verein LeseLeben setzt sich für die Förderung der Sprach- und Lese-Kultur bei Kindern und Jugendlichen ein. Insbesondere durch Empfehlung geeigneter Kinder- und Jugendbücher, aber auch entsprechender Fortbildungs-Veranstaltungen für Eltern, Erzieher*innen, Lehrer*innen, Autor*innen, Illustrator*innen und Verlage.

Wer keine Zeit hat, kann sich den Beitrag auch später noch ansehen.

Über den Leseleben e.V.

Leseleben e.V. finanziert sich ausschließlich über Spenden. Wir freuen uns daher über eure Unterstützung. Bereits mit 10 €, 25 € oder 100€ leistet Ihr einen wichtigen Beitrag zur Sprach- und Leseförderung von Kindern. Spenden kannst du hier direkt über den Spendenbutton von LeseLeben auf Facebook. Herzlichen Dank.

Gabriele Hoffmann und Dr. Bernhard Petermann

Gabriele Hoffmann, die Hauptakteurin, kann sich auf eine 50-jährige professionelle Erfahrung in der Vermittlung von Kinder- und Jugendliteratur stützen. Sie ist Buchhändlerin und Dipl. Päd.. 34 Jahre lang leitete sie ihre eigene Kinderbuchhandlung „Leanders Leseladen“ in Mannheim und Heidelberg. Und erarbeitete in über 3500 Vorträgen und Seminaren, mit Erzieher*innen, Lehrer*innen, Therapeut*innen, Eltern und Buchhändler*innen Kriterien für das sinnvolle, gute Kinderbuch.

Unterstützt wird Gabriele Hoffmann dabei von Dr. Bernhard Petermann, der mehr als 40 Jahre als Lehrer und Hochschullehrer im Fach Philosophie tätig war. Sein Schwerpunkt lag dabei auf Sprachverstehen und Leseförderung. Zudem veröffentlichte er auch eigene Bilderbücher.

Hier geht es zum Märchenseminar.

Quelle: Leseleben e.V.