Zuschauen, zuhören, lesen, gaming: Kinder sind wahre Multimediaprofis

Der Kinder Medien Monitor 2024 bietet Datenmaterial rund um die Mediennutzung von Kindern in ihrer Freizeit

Kinder im Alter von vier bis 13 Jahren sind wahre Multimediaprofis, wie aktuelle Ergebnisse aus dem Kinder Medien Monitor 2024 zeigen. Mindestens mehrmals wöchentlich schauen sie in ihrer Freizeit Sendungen, Serien, Filme oder Videos (92 Prozent). Sie lesen Zeitschriften, Comics, Mangas oder Bücher (63 Prozent) – bevorzugt auf Papier (88 Prozent). Sie hören Musik, Hörbücher, Hörspiele, Podcasts und Radio (88 Prozent), und sie zocken (59 Prozent).

Jedes Medium hat seinen Platz

In der Welt der Kinder findet jedes Medium seinen Platz. Sie bedienen sich je nach Stimmung und Situation der verschiedenen Gattungen. Dabei setzen die Eltern die Grenzen. So dürfen lediglich acht Prozent der Vier- bis 13-Jährigen selbst darüber entscheiden, welche Apps oder Webseiten sie nutzen. Bei der Auswahl der Fernsehsendungen haben 18 Prozent freie Wahl, bei Büchern und Zeitschriften 42 Prozent. Eine wichtige Erkenntnis dabei: So vielfältig das Angebot und das eigene Nutzungsverhalten auch sind – Kinderaugen sehen in allen Medien eine entscheidende Gemeinsamkeit: Sie sorgen für Entspannung.

Einschalten, um abzuschalten – Entspannung hat viele Gesichter

Warum schauen Kinder so gern Bewegtbild? Vor allem, um zu lachen! 63 Prozent der sechs- bis 13-jährigen Kinder genießen Filme, Serien & Co., weil sie lustig sind und sie zum Lachen bringen. 62 Prozent tun es zur Entspannung. Beim Lesen suchen viele Kinder den Nervenkitzel: 55 Prozent der Sechs- bis 13-Jährigen lesen gern, weil sie spannende Geschichten mögen, 53 Prozent lesen zur Entspannung. Musik, Hörspiele, Hörbücher oder Podcasts werden vor allem zur Entspannung gehört (67 Prozent). Selbst beim Gaming steht das Motiv „Abschalten und Entspannen“ mit 51 Prozent an erster Stelle – allerdings meldet sich hier auch der Ehrgeiz: 39 Prozent lieben am Gaming, dass sie sich mit anderen messen können. (Basis: Sechs- bis 13-Jährige; jeweiliges Medium mindestens selten genutzt.)

Eltern bestätigen die Medienkompetenz ihrer Kinder

Eltern fühlen sich selbst sicher im Umgang mit Medien und setzen in diesem Kontext auch großes Vertrauen in ihre Schützlinge: Drei Viertel der Eltern schätzen ihre vier- bis 13-jährigen Kinder als medienkompetent ein. Dabei genießen klassische Medien das größte Vertrauen der Eltern. Zeitschriften halten sie für besonders kindgerecht, um Inhalte im eigenen Tempo aufzunehmen (68 Prozent), Fantasie und Kreativität zu fördern (63 Prozent) und den richtigen Umgang mit Medien zu lernen (56 Prozent). Auch TV, Mediatheken und Streamingdienste werden sehr von Eltern geschätzt: Sie sind ihrer Meinung nach am stärksten mit Spaß und Freude verbunden (79 Prozent), fördern das Erinnerungsvermögen (69 Prozent) und stehen – fast gleichauf mit Zeitschriften – für den Lerneffekt bei ihren Kindern (TV: 67 Prozent; Zeitschriften: 66 Prozent).

Über den Kinder Medien Monitor 2024

Zuschauen, Zuhören, Lesen, Gaming – neben Reichweiten für 25 Printmagazine bietet die repräsentative Markt-Media-Studie umfassendes Datenmaterial rund um die Mediennutzung von Kindern in ihrer Freizeit. Darüber hinaus liefert die Untersuchung vielseitige Einblicke in weitere Lebensbereiche der Kinder, zum Beispiel Interessen, Freizeitgestaltung und Konsumverhalten. Den Ergebnissen zugrunde liegen die Antworten der Kinder sowie die ihrer Eltern. Der Kinder Medien Monitor 2024 repräsentiert acht Millionen Kinder in Deutschland im Alter von vier bis 13 Jahren.

Weitere Informationen unter https://kinder-medien-monitor.de/

Quelle; Kinder Medien Monitor 2024




Weil Technikerfahrung für Kinder so elementar ist

Gerhard Friedrich: Komm, lass uns Technik entdecken und erfahren

MINT ist zu einem populären Begriff geworden. Bekanntlich verbergen sich dahinter die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Dass die Technik hier am Ende steht, ist lediglich der Wortbildung geschuldet. Allzu oft steht sie aber auch in der täglichen elementarpädagogischen Praxis am Ende. Die Gründe dafür sind vielfältig. Wo gehämmert, geschraubt und gesägt wird, ist die Verletzungsgefahr gegeben. Viele Kindheitspädagogen fühlen sich rein handwerklich dem Thema nicht gewachsen, die Ausstattung und Räumlichkeiten fehlen und im sonst schon turbulenten Kindergartenalltag entsteht noch mehr Lärm. Wer deshalb darauf verzichtet, übersieht wie wichtig und elementar der Umgang mit Werkzeugen, das Erkunden der verschiedenen Materialien sowie das Schaffen von Gegenständen sind.

Mit „Komm, lass uns Technik entdecken und erfinden“ hat Dr. Gerhard Friedrich ein Buch geschrieben, das mit viel Verständnis für Vorbehalte auf die Situation im Kindergarten eingeht, und Stück für Stück erläutert, wie Technik im Alltag einen festen Platz einnehmen kann.

Werkzeug, der richtige Umgang damit und Schutzmaßnahmen sind dabei ebenso Thema wie zahlreiche Anregungen. Diese sind anschaulich und verständlich mit Fotos illustriert. Dabei zeigt Friedrich ebenso, dass der Aufwand, dem Werken der Kinder Raum zu bieten, nicht groß sein muss. Der Schwierigkeitsgrad steigert sich von Seite zu Seite. Zahlreiche kleine Tipps zeigen, wie vieles etwas leichter geht und besser funktioniert. Der Werkzeugführerschein und Tipps von einem echten Profi vertiefen das Thema.

Trotz der vielen Details und zahlreicher Anleitungen ist Friedrichs Buch kein Werkstattbuch im eigentlichen Sinne. Sicher, es baut Hemmschwellen ab und hilft Fertigkeiten zu entwickeln. Damit schafft es aber auch die notwenige Basis und ist Ausgangspunkt für eigene Entwicklungen und Erfindungen der Kinder. Im praktischen Umgang mit Technik erleben Kinder ihr persönliches Tun und Wirken, aus dem etwas Neues, Eigenes entsteht, das endlich auch genutzt werden kann. Schließlich entstehen hier neben vielem anderen zahlreiche praktische Gegenstände.

So ist „Komm, lass uns Technik entdecken und erfinden“ ein sehr gelungenes Praxisbuch, das sicher hilft, eine Lücke im Kindergartenalltag endlich zu schließen.

Gernot Körner

Komm-Technik-cover

Gerhard Friedrich
Komm, lass uns Technik entdecken & erfinden
Ein Aktionsbuch früher technischer Bildung
Verlag Herder
Kartoniert, 160 Seiten
ISBN: 978-3-451-38705-0
22,00 €




Manche Smart Toys erstellen Verhaltensprofile von Kindern

Forschende der Universität Basel stellen erhebliche Mängel beim Schutz der Privatsphäre fest

Die „Toniebox“ und die dazugehörigen Figuren sind vor allem bei kleinen Kindern beliebt. Viel einfacher zu bedienen als klassische Musik-Player, erlauben sie den Kleinen, Musik und Hörspiele jederzeit selbständig anzuschalten: Einfach eine Plastikversion des Räuber Hotzenplotz auf die Box stellen und schon startet die Geschichte von Ottfried Preussler. Möchte das Kind die Geschichte stoppen, nimmt es die Figur herunter. Zum Vor- und Zurückspulen kippt es die Box nach links beziehungsweise rechts.

Tolles Produkt, denken wohl viele Eltern. Allerdings registriert die „Toniebox“ genau, wann sie mit welcher Figur aktiviert wird, wann das Kind stoppt und wohin es spult – und sendet die Daten an die Herstellerfirma.

Zwölf Smart Toys getestet

Die „Toniebox“ ist eins von zwölf Smart Toys, welche die Forschenden um Prof. Dr. Isabel Wagner vom Departement Mathematik und Informatik der Universität Basel untersucht haben. Darunter waren weithin bekannte Spielzeuge, neben der „Toniebox“ etwa der smarte Lernstift „Tiptoi“, die Lern-App „Edurino“ oder das virtuelle Haustier „Tamagotchi“. Dabei waren aber auch weniger bekannte Spielsachen wie der „Moorebot“, ein beweglicher Roboter mit Kamera und Mikrofon, oder „Kidibuzz“, ein Smartphone für Kinder mit elterlicher Kontrollfunktion.

Der Fokus der Analyse lag zum einen auf Fragen der Sicherheit, etwa ob und wie gut der Datenverkehr verschlüsselt wird. Weiterhin ging es um Datenschutz, Transparenz, also etwa wie einfach Nutzerinnen und Nutzer Einblick in die über sie gesammelten Daten beantragen können, sowie die Einhaltung der EU-Datenschutz-Grundverordnung. Ihre Ergebnisse stellen Wagner und ihre Mitarbeiterinnen Anfang September am Annual Privacy Forum vor. Danach veröffentlicht der Springer-Verlag alle Konferenzbeiträge in der Reihe „Privacy Technologies and Policy“.

Daten offline sammeln, dann online versenden

In Sachen Sicherheit schneiden etwa die „Toniebox“ und der „Tiptoi“-Stift schlecht ab, da sie den Datenverkehr nicht sicher verschlüsseln. Auch bei der Wahrung der Privatsphäre erkennen die Forschenden Mängel bei der „Toniebox“, da sie Daten sammelt und dem Hersteller sendet. Der „Tiptoi“-Stift erfasst hingegen nicht, wie und wann ein Kind ihn nutzt.

Auch wenn die „Toniebox“ offline betrieben und nur temporär beim Laden neuer Audioinhalte mit dem Internet verbunden würde, könnte das Gerät gesammelte Daten lokal speichern und bei nächster Gelegenheit an den Hersteller senden, vermutet Isabel Wagner. „Bei einem anderen Spielzeug, das wir im Moment noch untersuchen und das ChatGPT integriert hat, sehen wir, dass Log-Daten regelmäßig verschwinden.“ Wahrscheinlich sei das System so eingerichtet, dass es die gesendeten Daten lokal wieder löscht, um den internen Speicher optimal zu nutzen.

Unternehmen behaupten oft, die gesammelten Daten würden ihnen helfen, ihre Geräte zu optimieren. Wozu die Daten noch dienen könnten, ist für Nutzerinnen und Nutzer aber kaum absehbar. „Begleit-Apps einiger Spielzeuge verlangen völlig unnötige Zugriffsrechte, wie etwa auf den Standort oder das Mikrophon des Smartphones“, hält die Forscherin fest. Und das ChatGPT-Spielzeug, dessen Analyse derzeit noch läuft, sende einen Datenstrom, der nach Audiodaten aussehe. Vielleicht wolle das Unternehmen damit die Spracherkennung von Kinderstimmen optimieren, vermutet die Professorin für Cyber Security.

Ein Label für Datenschutz

„Die Privatsphäre von Kindern ist besonders schützenswert“, betont Julika Feldbusch, Erstautorin der Studie. Spielzeughersteller sollten deshalb die Privatsphäre und Sicherheit ihrer Produkte entsprechend ihrer jungen

„Wir sehen jetzt schon Anzeichen für eine Zwei-Klassen-Gesellschaft beim Schutz der Privatsphäre von Kindern“, so Feldbusch. „Gut informierte Eltern setzen sich damit auseinander und können Spielzeuge wählen, die keine Verhaltensprofile ihrer Kinder erstellen. Aber vielen fehlt das technische Vorwissen oder sie haben keine Zeit, sich vertieft damit auseinanderzusetzen.“

Man könne sich zwar auf den Standpunkt stellen, dass den Kindern im Einzelfall wahrscheinlich keine negativen Konsequenzen entstehen, wenn Spielzeughersteller Profile von ihnen erstellen, sagt Isabel Wagner. „Aber wirklich sicher weiß man das nicht, weil sich umfassende Überwachung zum Beispiel negativ auf die Persönlichkeitsentwicklung auswirken kann.“

Originalpublikation

Julika Feldbusch, Valentyna Pavliv, Nima Akbari, Isabel Wagner
No Transparency for Smart Toys
Privacy Technologies and Policy (2024), doi: https://doi.org/10.1007/978-3-031-68024-3_11

Weitere Auskünfte

Prof. Dr. Isabel Wagner, Universität Basel, Departement Mathematik und Informatik, Tel. +41 61 207 05 56, E-Mail: isabel.wagner@unibas.ch

Quelle: Universität Basel, Angelika Jacobs




Mediensicher in die Schule!

mediensicher

Neues klicksafe-Materialpaket zum Schulstart 2024

klicksafe unterstützt Eltern und Lehrkräfte zum Schuljahr 2024 mit neuen Ratgeber- und Unterrichtsmaterialien. Das Infopaket zum Schulanfang umfasst Hinweise zur altersgerechten und sicheren Mediennutzung, zum Umgang mit digitaler sexueller Gewalt und zum souveränen Umgang mit Fakes, Abzocke und Cybercrime.

Spätestens mit Eintritt in die 5. Klasse halten die meisten Kinder ein eigenes Smartphone in ihren Händen. Unbegrenzte Ablenkung durch Spiele-Apps, Messenger und Social Media, aber auch verstörende Inhalte und Cybermobbing – das alles gehört heute zum Alltag an Schulen. Umso wichtiger ist es, Kinder bei ihrer Mediennutzung souverän zu begleiten und ihre Medienkompetenz zu stärken. Nach der neusten KIM-Studie 2022 surft jedoch jedes 2. Kind im Alter von sechs bis 13 Jahren allein, während zwei Drittel der Eltern keine Jugendschutzfilter oder Sicherheitseinstellungen einsetzen.

„Für Lehrkräfte und Eltern ist selbstverständlich, mit Schulanfängern über Verkehrssicherheit zu sprechen und den Schulweg zu üben. Gleichzeitig aber lassen wir Kinder oft allein und ungeschützt ins Netz“, erklärt Deborah Woldemichael, Leiterin der EU-Initiative klicksafe. Über Messenger, Online-Spiele oder Social Media – überall können Kinder und Jugendliche mit sexualisierten oder gewaltverherrlichenden Inhalten konfrontiert werden. Viele beliebte Spiele oder Social-Media-Dienste setzen zudem manipulative Designs ein, die eine exzessive Nutzung oder Kaufdruck begünstigen und die Unerfahrenheit von jungen Menschen ausnutzen. „Wir müssen Kinder nicht nur verkehrssicher, sondern auch mediensicher machen!“, so Woldemichael.

klicksafe hält daher auch in diesem Jahr für Eltern und pädagogische Fachkräfte neue Ratgeberformate und Handreichungen bereit, die die Medienkompetenz aller Beteiligten stärken.

Für Grundschulen veröffentlicht klicksafe zum neuen Schuljahr diese neuen Materialien:

Das neue Faltblatt „Mediensicher in die Schule“ bietet Eltern von Grundschulkindern praktische Tipps und Hinweise, wie sie den Medienkonsum ihrer Kinder altersgerecht und sicher gestalten können. Dabei werden häufige Elternfragen kompakt beantwortet. Das Faltblatt ist auch auf Türkisch, Arabisch und Russisch verfügbar.

Die Flyer gibt es zum kostenlosen Download. 50 Druck-Exemplare sind kostenfrei

Zusätzlich findet sich für alle Schulformen und Klassenstufen zu verschiedenen Themen die klicksafe-Zusammenstellung „Medienkompetent in allen Klassenstufen“. Alle Materialien sind abrufbar unter https://www.klicksafe.de/materialien

Quelle: Pressemeldung klicksafe




Eine schöne Geschichte über Geschwister- und Bücherliebe

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Sara O’Leary/Briony May Smith, Die kleinen Bücher der kleinen Brontës

Kenner irischer Literatur kennen die Werke von Currer, Ellis und Acton Bell. Hinter diesen Pseudonymen verbergen sich die Schriftstellerinnen und Schwestern Charlotte, Emily Jane und Anne Brontë. Zusammen mit ihrem Bruder Patrick Branwell und ihrem Vater Patrick haben sie ein bedeutendes Kapitel der irischen Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts geschrieben.

Die Kindheit dieser vier Geschwister steht im Mittelpunkt von Sara O’Learys und Briony May Smiths Kinderbuch, das im Von Hacht Verlag unter dem Titel „Die kleinen Bücher der kleinen Brontës“ erschienen ist. O’Leary erzählt darin, wie sehr die Kinder bereits in ihrer Kindheit Bücher liebten, wie ihre ersten Werke entstanden und wie stark ihr Zusammenhalt war. Trotz der von Armut geprägten Verhältnisse im „Haus am Moor“ halfen ihnen ihre lebendige Fantasie und die tiefe Zuneigung zueinander, eine eigene glückliche und zufriedene Welt zu schaffen.

Es ist wohl nicht nur der Name O’Leary, der die kanadische Autorin dazu bewegt hat, ein Thema der irischen Literatur ins Bewusstsein von Kindern zu bringen. Aus der Geschichte der Brontë-Kinder lässt sich viel erfahren: die Lebensverhältnisse jener Zeit, ihre Ideen und der Zusammenhalt in schwierigen Situationen. Die Geschichte spielt in einer Zeit großer Armut, in der viele Iren nach Australien deportiert wurden, Katholiken als Menschen zweiter Klasse galten und Gewalt die Gesellschaft prägte. All dies thematisiert O’Leary nicht direkt, doch der familiäre Zusammenhalt und die Fantasie der Kinder, die sich mit ihren Büchern eine eigene Welt schaffen, machen sie widerstandsfähig oder, um es fachlich auszudrücken, resilient.

Briony May Smith hat die Illustrationen zum Buch gestaltet

Die erfahrene Künstlerin hat Zeichnungen in gedeckten Farben angefertigt, die die Personen liebevoll darstellen. Es gelingt ihr, die innige und fröhliche Beziehung der Geschwister zueinander einzufangen und hie und da humorvolle Elemente unterzubringen.

„Die kleinen Bücher der kleinen Brontës“ möchte Kinder für Bücher und das Lesen begeistern. Passend dazu findet sich am Ende des Buches eine Bastelanleitung für ein kleines eigenes Buch sowie eine Anmerkung der Autorin zum Leben ihrer Helden und deren Geschichte.

Das Kinderbuch von Sara O’Leary und Briony May Smith ist eine gelungene Komposition, die viel über die Brontë-Geschwister, einiges über das Leben im Irland des frühen 19. Jahrhunderts und noch mehr über Geschwister- und Bücherliebe zu erzählen hat.

Gernot Körner



Die kleinen Bücher der kleinen Brontës
O’Leary, Sara
Gebunden, 40 S.
Von Hacht Verlag GmbH (2024)
ISBN-13: 978-3-96826-036-5
18,00 €




Ausgewählte, empfehlenswerte Literatur zum Thema „SPIEL“

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Eine Zusammenstellung gut lesbarer, fachlich herausragender und praktischer Bücher zum Thema

Bei der unüberschaubaren Menge an Publikationen, die sich mit der „Theorie & Praxis des Spiels“ beschäftigen, fällt es oftmals sehr schwer, das „richtige“ Buch zu finden. Diese Ausgangssituation ist am besten mit einer vielseitigen und daher recht unübersichtlichen Speisekarte in einem Restaurant zu vergleichen, bei der es selbst mit größter Aufmerksamkeit kaum gelingt, unter den endlos aufgeführten Speisen zu einer Entscheidung zu kommen. Andererseits verrät der Speisename nur sehr vage, wie die Speise letztendlich schmecken wird. Und in gleicher Weise verhält es sich beim Bücherkauf.

Aus diesem Grunde ist an dieser Stelle eine kleine Literaturzusammenstellung aufgeführt, die aus Sicht des Autors einen aktuellen Überblick über besonders empfehlenswerte Bücher dieser Literatursparte verschafft. Dabei hat der Autor alle Bücher sorgsam auf ihre gute Lesbarkeit, die Güte ihrer fachlichen Aussagekraft und ihren fachlichen Nutzwert untersucht.

Alle Größe des Menschen ist im Keim angelegt, in den Spielen seiner ersten Jahre. (Jean Chateau)

In der Spartenzuordnung einiger Spielebücher könnte eine solche auch anders ausfallen, zumal auch Fingerspiele in Bewegungen umgesetzt werden können oder Musikspiele in einem Theaterspiel münden, Aggressionsspiele in Regelspiele übergleitet werden können oder Freispielimpulse zu Rollenspielen führen.

Der Inhalt von einigen wenigen Praxis-Buchhinweisen ist manches Mal etwas ‚funktionsorientier‘ gestaltet und zielt auf die Förderung bestimmter, wünschenswerter Verhaltensmerkmale ab. Es ist dennoch gut möglich und empfehlenswert, diese benannten ‚Förderhinweise‘ beiseite zu stellen und das SPIEL mit seinen großartigen Erlebnismomenten in den Mittelpunkt zu rücken.     

Bei dieser Buchzusammenstellung kann selbstverständlich nicht ausgeschlossen werden, dass weitere empfehlenswerte Publikationen eventuell übersehen wurden und somit unberücksichtigt geblieben sind. Sollten Leser*innen aus ihrer Kenntnis heraus weitere, sehr empfehlenswerte Buchempfehlungen abgeben können, so ist der Autor dieses Fachbeitrages für jeden Tipp dankbar (die E-Mail-Adresse befindet sich am Ende des Beitrages).

Die Lebensfülle des im Spiel voll ausgekosteten Augenblicks hat im kindlichen Leben ihr Eigenrecht gegenüber der Zukunft. (Hans Scheuerl)

Literaturhinweise Spiel-Praxis:

Spielen mit Kindern im Krippenalter

  • Ahrens, Petra et al.: Mini-Projekte für die Krippe. Tiere, Farben, Formen, Jahreszeiten & Co. Kaufmann, 2023
  • Biermann, Ingrid: Spielen mit Krippenkindern. Kreative Impulse für den Alltag. Herder, 2013
  • Dietze, Margret: Farben. Ideen und Spiele für die Praxis mit Kindern von 0-3 Jahren. Hase und Igel, 2021
  • Friedl, Johanna: Mini-Projekte für Krippenkinder. Leicht umsetzbare Angebote für alle Bildungsbereiche mit Portfolio-Downloads. Ökotopia, 2016
  • Klein, Suse: Mini-Projekte für Krippenkinder. 40 Bildkarten für U3.  Kaufmann, 2023
  • Pighin, Gerda: Kinderspiele für die Kleinsten. Über 180 Spielideen. Bassermann, 2017

Fingerspiele

  • Baumann, Hannah: Alle meine Fingerlein. Die 54 schönsten Fingerspiele und Kinderreime für Babys und Kleinkinder. Jens Brülisauer, 2023
  • Kaufmann, Jessica: Mama spiel mit mir. 99 lustige Fingerspiele für Babs und Kleinkinder. Glückskäfer 2023
  • Klein, Suse: Die schönsten Fingerspiele. Kaufmann, 6. Edition 2021
  • Klett Kita (Hrsg.): Das Krippen Jahreszeitenbuch. Fingerspiele – Für 0-3 Jahre. Klett Kita, 2019

Bewegungsspiele

  • Cornell, Gill et al.: Bewegen heißt Lernen! 900 Spiele und Übungen von Geburt bis Schuleintritt. Verlag an der Ruhr, 2021 
  • Ferber, Dorle & Steffe, Susanne: Sing, klatsch und spring. Mit Bewegung, Spiel, Musik und Gesang emotionale, sprachliche und musikalische Kompetenz fördern. Ökotopia, 2010
  • Jung, Heike: Bunte Bewegungsstunden für Kita-Kinder. Vom Urwald-Abenteuer bis zur Weltraum-Reise. Verlag an der Ruhr, 2014 
  • Klett-Kita: Das Kita-Jahreszeitenbuch. Bewegungsspiele. Klett Kita-GmbH, 2019
  • Sumfleth, Marco & Lamp, Florian: Das Spiel- und Bewegungsliederbuch. Die 100 besten Spiel- und Bewegungslieder. Lamp und Sumfleth Entertainment, 2013
  • Wiesel, Klara: Schleiche wie der Luchs, watschle wie die Ente. 50 Bewegungsspiele für Kinder. Pattloch, 2024
  • Zacherl, Karo: Psychomotorik. Spiel, Spaß und Bewegung im Kindergarten. Über 100 Ideen. Don Bosco, 2022
  • Zimmer, Renate: Bewegung erleben in der Krippe. Herder, 2021
  • Zimmer, Renate: Bewegung erleben in der Kita. Herder, 2021

Aggressionsspiele zum Austoben

  • Geißler, Uli: Wilde Spiele. Spiele, Spaß und Abenteuer für tobelustige und verwegene Gruppen. Ökotopia, 1999
  • Grubert, Angelika: Die 50 besten Spiele zur Selbstregulation. Den Umgang mit starken Gefühlen und Unruhe lernen. Don Bosco 2022
  • Leitenstorfer, Elke: Die 50 besten Wut-weg-Spiele. Don Bosco, 2022
  • Pabst, Magda: 100 Aktivitäten zur Wutkontrolle. Independently Published, 2024
  • Wagner, Martina: Schatzsuche, Ritterspiele und andere Abenteuer. Erlebnisreiche Spielaktionen für Kita-Kinder. Verlag an der Ruhr, 2020
  • Zimmer, Renate: Wilde Spiele zum Austoben. Durch Bewegung zur Ruhe kommen. Herder, 2018

Musikspiele

  • Gulden, Elke & Scheer, Bettina: 30 Musikstoppspiele. Bildkarten für Kinder. Bewegungsspiele & mehr für Kita, Grundschule und Kitaturnen. Don Bosco, 2021  
  • Hering, Wolfgang: Kreativ mit Klangbausteinen. Lieder und musikalische Spiele. Schott Musik GmbH, 2021
  • Schröder, Bianca: Trommel- und Rhythmusspiele. Für Kinder und für alle, die Spaß mit Trommeln und Rhythmen haben. Books on Demand, 2019  
  • Studer, Christoph & Mgonzwa, Benjamin: Jambo Afrika. Lieder, Tänze und Spiele. Fidula, 2006
  • Westhoff, Gabriele: Gespenster, Vivaldi und Meer. Musik erleben in Kindergarten, Musik und Grundschule. Fidula 2009
  • Westhoff, Gabriele: Hexen, Fußball- und Wüstenmusik. Musik erleben in Kindergarten, Musik und Grundschule. Fidula 2016

Regelspiele

  • Bischoff, Marion: Das Kita-Jahreszeitenbuch. Kreisspiele. Klett-Kita, 2024
  • Erkert, Andrea: Kinder brauchen Herzensbildung. Spiele und andere Angebote zur Förderung der emotionalen Intelligenz. Verlag modernes lernen, 2022
  • Erkert, Andrea: Lasst uns an einem Strang ziehen. Teambuilding-Spiele für Kinder im Alter von 5-8 Jahren. Verlag modernes lernen, 2020
  • Friedl, Inge: Alte Kinderspiele – einst und jetzt. Mit vielen Spielanleitungen. Böhlau, 2015 Klein, Suse: 200 neue Spielideen für das ganze Jahr. Praxisideen für Kindergarten und Kita. Kaufmann, 2017
  • Klein, Suse: Unsere Feste im Kindergarten. Die schönsten Feier- und Spielideen für Januar bis Juni: Fasching, Frühlingsfest, Ostern, Geburtstag, Sommerfest. Kaufmann, 2023
  • Lorenz, André & Lugert, Jutta: Spiele auf dem Land. Über 200 einfache und traditionelle Kinderspiele für jede Woche, jedes Alter und jedes Wetter. Stocker, 2017
  • Malua, Lisa: Spiele für Kinder mit riesigem Spaßfaktor. Das XXL-Spielebuch mit den besten Spielideen und Kinderspielen für draußen, drinnen und unterwegs. Perfekt geeignet für Kinder aller Altersstufen. EoB, 2023 
  • Muhr, Gisela & Kaymak, Nuesret: Spielen wie die Kinder früher: Alte Spiele für drinnen und draußen. Regionalia 2024 Reiss, Kerstin: Spiele für Kinder. Die schönsten und besten Kinderspiele für drinnen und draußen. ‎ Independently published, 2021
  • Schröder, Ute: Das Mitmachgeschichtenbuch. Spannende, bewegte, lustige, märchenhafte, ruhige und fantastische Geschichten zum Mitspielen für Kinder von 4 – 8 Jahren. Ökotopia, 2013
  • Steen, Ulrich: Kinderspiele. Tolle Ideen für drinnen und draußen. Bassermann, 2012
  • Ulbing, Katharina & Baumann, Barbara: Das große kleine Buch. Die schönsten Kinderspiele von früher. Servus, 2022
  • Woll, Johanna/ Götz, Theo/ Merzenich, Margret: Alte Kinderspiele wieder entdeckt. Ulmer, 2011

Märchen-/Theaterspiel

  • Albrecht-Schaffer, Angelika: Theaterwerkstatt für Kinder.100 und eine Idee rund ums Theaterspielen. Don Bosco, 2022
  • Klett Kita: Weltentdecker. Märchen und Geschichten zum Erzählen und Nachspielen in der Kita. Klett Kita GmbH, 2019
  • Kowolik, Bernadett: Kita-Kinder machen Theater. Kreative Ideen für Krippe und Kindergarten. Verlag an der Ruhr, 2015
  • Landa, Norbert & Landa, Thomas: Kinder machen Theater. Spiele und Stücke, Kostüme und Kulissen. Burckhardthaus, 2017
  • Mautz, Susanne: Praxisbuch Theaterspielen in Krippe und Kindergarten. Beltz Juventa 2024
  • Moeller, Cathrin: Bühne – Vorhang – Licht. Theaterspielen im Kindergarten. Beltz, 2012
  • Schröder, Ute: Theater für Zwischendurch. Bewegungs- und Mitmachgeschichten. Verlag an der Ruhr, 2020

Inklusion

  • Baumgartner, Michael/ Färber, Gisela/ Michels, Franz: Spielkartei für Sonder- und Heilpädagogik. 180 Spiele. Verlag modernes lernen, 4. Edition 2007
  • Brombacher, Mareike: Kita aktiv – Projektmappe Interkulturelle Bildung- unsere Welt ist bunt. Buch Verlag Kempen, 2017
  • Jung, Maggi: Projektmappe Reise um die Welt. Buch Verlag Kempen, 2011
  • Erkert, Andrea / Hemming, Antje/ Schlösser, Elke/ Wieber, Monika: Willkommen in unserer Kita. Spiele und Methoden für eine gelungene Integration. Ökotopia, 2016
  • Newmann, Sarah: Kleine Schritte vorwärts. Spiele und Aktivitäten für Kinder mit Behinderungen. DGVT, 2014
  • Stöppler, Reinhilde und Havemann, Meindert: „Spielen will gelernt sein!?“ Spielen für Menschen mit geistiger Behinderung. Verlag modernen lernen, Dortmund 2016
  • Stöppler, Reinhilde & Kressin, Michael: Das pädagogische Puppenspiel. Theoretische Einführung und praktische Beispiele – auch für die inklusive Bildung. verlag modernes lernen, 2022

Handpuppenspiel

  • Albrecht-Schaffer, Angelika: Puppentheater mit Kindern. Handpuppen basteln und gestalten, Geschichten erfinden und selbst aufführen. Don Bosco, 2021
  • Boekholt, Christa: Lustige Kasperlestücke für einen Spieler. Für Kinder ab 3 Jahren. Bassermann, 2016
  • Gasser, Magdalena: Kinder, seid ihr alle da? Lustige Stücke fürs Kasperltheater. Praktische Tipps, lustige Kasperljausen. Athesia Tappeiner, 4. Verb. Aufl. 2018
  • Himmelsbach, Barbara: Handpuppen-Stücke für starke Kinder. 35 Spielanregungen zur Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen. Verlag an der Ruhr, 2022
  • Möller, Olaf: Große Handpuppen ins Spiel bringen. Technik, Tipps & Tricks für den kreativen Einsatz in Kindergarten, Schule, Familie und Therapie. Ökotopia, 2010

Freispiel

  • Fink, Michael: Freispiel – Impulse: Bauen und Konstruieren. Herder, 2020
  • Fink, Michael: Freispiel- Impulse: Werkstatt. Herder, 2023
  • Held, Nina & Fischer-Düvel, Gaby: Das Freispielbuch. Bildungsanregende Impulse für die Freispielzeit. Ökotopia Verlag, 2018
  • Held, Nina & Fischer-Düvel, Gaby: Ich spiele, also lerne ich. Freispiel in der Kita sinnvoll begleiten. Verlag an der Ruhr, 2024
  • Lange, Udo: Freispiel – Impulse: draußen. Herder, 2022

Schattenspiel

  • Albrecht-Schaffer, Angelika: Schattentheater für Kinder. Das Praxisbuch für das Spiel mit Licht und Schatten. Don Bosco, 2024
  • Collins, Sophie: Schattenfiguren. 100 Tiermotive mit der Hand gezaubert. Bassermann, 2008
  • Zimmermann, Erika: Wir spielen Schattentheater. Verlag Freies Geistesleben, 2011

„Das Leben ist ein Spiel, wie alle Spiele sind: Wer’s nicht versteht, verliert. Und wer’s versteht, gewinnt.“ (Johann Wilhelm Ludwig Gleim)

(Armin Krenz, Prof. h.c. Dr. h.c. et Honorarprofessor a.D.  für Entwicklungspsychologie & Elementarpädagogik) armin.krenz@web.de




Mit Mut und Lust ins volle Leben

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Lawrence Schimel / Juan Camilo Mayorga: Glückspilz

In einer auf Stereotype ausgerichteten Gesellschaft gelingt es nur schwer, die Vielfalt der Realität zu verarbeiten, geschweige denn zu begrüßen. Schließlich ist das bevorzugte Schwarz-Weiß-Denken weniger anstrengend und kommt dem menschlichen Bedürfnis nach einfachen Erklärungen entgegen. Lawrence Schimel gehört zu jenen Autoren, die mit ihrem literarischen Werk einen wohltuenden Kontrapunkt zu dieser Geisteshaltung setzen. Der amerikanische Autor, der heute in Madrid lebt, verarbeitet seine vielfältigen Themen vorwiegend in seinen Science-Fiction- und Fantasy-Büchern.

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Mit „Glückspilz“ hat er nun eine Bilderbuchgeschichte verfasst, in deren Mittelpunkt der kleine Bruno steht, der einerseits das Zusammensein mit seinem Kumpel Deniz in vollen Zügen genießt. Die beiden verbringen viele Zeit miteinander und leben im Spiel ihre Fantasie aus. Andererseits fühlt er sich auch in der Gesellschaft seines Bruders Matteo wohl, den er bewundert. Dieser spielt Klavier, hat ein ausgezeichnetes Gedächtnis, lernt viel, kann tolle Geschichten erfinden und liebt es zu lesen, selbst wenn es finster ist. Denn Matteo ist blind und liest mit seinen Fingerspitzen Brailleschrift.

Dass Matteo blind ist, steht allerdings nicht im Buch. Dahinter muss der Leser schon selbst kommen. Schließlich stehen in der Geschichte die Lebensfreude und die tollen Fähigkeiten, die jeder unterschiedlich hat, im Vordergrund. So ist Bruno ein „Glückspilz“ weil er einen so tollen Freund und einen tollen Bruder hat. Matteo ist ebenfalls ein „Glückspilz“, weil er auch einen klasse Bruder und einen Hund hat, und zudem noch über viele beeindruckende Fähigkeiten verfügt. Und Deniz ist selbstverständlich auch ein „Glückspilz“. Er hat zwar keinen Bruder, aber mit Bruno einen echten Freund, mit dem er Pferde stehlen gehen kann, und viele schöne Spielsachen. So feiert Schimel in seinem Bilderbuch das Fest des Lebens, das auch durch die Einschränkung Matteos nicht getrübt wird.

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Illustriert hat die Geschichte der kolumbianische Künstler Juan Camilo Mayorga. Dieser ist Meister vieler Stile und Techniken. Für „Glückspilz“ hat er eine Mischtechnik aus Stift und Aquarell gewählt. Diese erinnert an den Stil von Jean-Jacques Sempé. Fast könnte der kleine Nick hier Pate für den kleinen Bruno gestanden haben. Mayorgas liebevolle Zeichnungen heben den fröhlichen Charakter der Geschichte hervor. Seine Akteure stahlen Herzlichkeit und Nähe aus. Es gibt auf jeder Seite viel zu entdecken.

Das Sahnehäubchen des Buches ist eine Doppelseite in Brailleschrift. Ein spannendes Erlebnis, auch diese ein wenig zu erkunden. Einziger Wehmutstropfen ist die Wahl der Schrift, da es doch einige Konzentration erfordert, das a vom ä zu unterscheiden. Das lenkt von der Geschichte ab und stört den Lesefluss.

„Glückspilz“ ist ein Buch, das Mut und Lust macht, dem Leben mit Neugier und Freude zu begegnen. Es fordert geradezu dazu auf, das Leben so zu nehmen, wie es ist, und selbst zu entscheiden, wie sich das Beste daraus machen lässt. Und nicht zuletzt ist es eine gute Medizin gegen das Schwarz-Weiß-Denken.

Gernot Körner

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Lawrence Schimel, Juan Camilo Mayorga
Glückspilz

aus dem Englischen von Maxime Pasker
38 Seiten, Hardcover, 22 x 22 cm
ab 3 Jahren
ISBN: 978-3-96843-056-0
19,95 €

Carl-Auer Verlag




Bilderbuchkino: Herr Rock, eine Burg und ein überraschendes Happy End

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Der Künstler und Illustrator Boris Zatko hat sein Bilderbuch verfilmt – Hier das Video

Boris Zatkos Bilderbuch „Die Festung des Herrn Rock“ ist ein lustiges und bezauberndes Plädoyer für eine bunte, lebendige Gesellschaft. Dabei will Herr Rock doch endlich einmal seine Ruhe haben. Darum beschließt er, sich eine eigene Burg mit dicken Wänden zu bauen. Das kann er natürlich nicht alleine. So holt er sich notgedrungen Hilfe von Frau Tasar, der Architektin, die ihm zu großen Fenstern rät, Herrn Batir, dem Bauunternehmer, der ihm bunte Farben für die Wände vorschlägt und vielen anderen. Am Ende kommt alles anders, als es sich Herr Rock ausgedacht hatte.

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Der Schweizer Künstler, Autor und Illustrator hat sein Bilderbuch nun selbst „verfilmt“. Der richtige Ort dafür ist selbstverständlich die Ruine einer mittelalterlichen Burg, genauer auf der Burg Pfeffingen im Baselland. Hier liest er seine lustige Geschichte und illustriert sie mit seinen bezaubernden Bildern. Wir wünschen allen kleinen und großen Zuschauern viel Spaß dabei.

Das Bilderbuch

Das Bilderbuch „Die Festung des Herrn Rock“ von Boris Zatko ist im Oberstebrink Verlag erschienen. Das Buch gibt es im Buchhandel oder direkt beim Verlag versandkostenfrei.

Boris Zatko
Die Festung des Herrn Rock
28 Seiten, gebundenes Buch
Oberstebrink Verlag 2016
ISBN: 978-3-934333-68-0
12,95 €