Die Spielekartei Sprachförderung – zwei Spiele gratis zum Download
geschrieben von Redakteur | Dezember 6, 2020
Unser ganzes soziales Leben basiert auf Sprache:
Sprache ist unser wichtigstes Werkzeug für ein harmonisches Zusammenleben. Die Spielekartei Sprachförderung hilft schon den Kleinsten, ihre Sprechmotorik zu trainieren und die Zusammenarbeit im Spiel durch Sprache zu koordinieren. Die spannenden und originellen Spielideen unterstützen die natürliche Sprachentwicklung und helfen Ihnen Schwächen gezielt zu trainieren.
Die Spielekarteien der Gesellschaft für ganzheitliches Lernen e.V. – das sind rund 50 bewährte Spiele aus dem langjährigen Erfahrungsschatz der Gesellschaft für Ganzheitliches Lernen e.V. Sie fördern Kinder in ihrer Entwicklung auf vielfältige, kreative Weise. Und sie sind unmittelbar in der Praxis einzusetzen.
Praktische Karteikarten, klare Spielbeschreibungen, übersichtliche Darstellung (Spielart, Alter, Teilnehmerzahl, Zeit, Material). Und zusätzlich zu jedem Spiel die Kompetenzbereiche. Alles auf einen Blick!
Dr. Charmaine Liebertz ist Heilpädagogin und Lehrerin. Sie war zehn Jahre lang wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Heilpädagogik an der Universität Köln. Lernen muss für sie im Einklang von Körper, Herz, Geist und Humor geschehen. Dafür setzt sie sich in der Gesellschaft für ganzheitliches Lernen e.V. ein, die sie 1996 gründete und die seit 2009 als zertifiziertes Fortbildungsinstitut anerkannt ist.
Gebärdensprache und Bildkarten – Broschüre gratis zum Download
geschrieben von Redakteur | Dezember 6, 2020
Inklusive sprachliche Bildung in Kitas:
Die „Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte“ (WiFF) beschäftigt sich seit ihren Anfängen mit Sprachbildung. Schließlich ist Sprache das zentrale Mittel zu Teilhabe und Partizipation. Um Sprachbildung mit Gebärden und Bildkarten geht es in der Broschüre des WiFF. Sie steht kostenlos zum Download bereit.
Frühe inklusive Sprachbildung wird meistens im Zusammenhang mit Lautsprachen diskutiert. Aber auch Kinder mit Hör- und Sprechbeeinträchtigungen sowie kognitiven Einschränkungen haben Anspruch auf positive Kommunikationserfahrungen und individuelle sprachliche Unterstützung im Kita-Alltag.
Visuelle Verständigungsformen – etwa mit Hilfe von Gebärden und Bildkarten – können alternative Wege für die Sprachförderung eröffnen. Die Expertise erschließt das Potenzial dieser Kommunikationszugänge für eine inklusive Sprachförderung. Dazu skizziert die Autorin Aufbau und Struktur verschiedener visueller Verständigungssysteme und erläutert, wie Kinder mit unterschiedlichen Bedürfnissen davon profitieren. Zudem formuliert sie konzeptionelle Rahmenbedingungen und gibt am Beispiel eines Pilotprojekts Handlungsempfehlungen, die als Fortbildungsmaterialien genutzt werden können.
Gratis „GRIPS Theater-Power-Paket“ für die Grundschule
geschrieben von Redakteur | Dezember 6, 2020
Kulturelle Bildung für Kinder in der Corona-Zeit:
Das Berliner GRIPS Theater hat ein „Theater-Power-Paket“ für Grundschulkinder entwickelt, das ab sofort zum kostenlosen Download auf der Website grips-theater.de online steht, außerdem ist es auf dem Deutschen Schulportal (deutsches-schulportal.de) abrufbar.
Ab Dezember erhalten 360 Berliner Grundschulen jeweils zehn Theater-Power-Pakete mit einer Broschüre und einer CD zugeschickt. Die Idee dahinter ist, das Kinderrecht auf Kulturelle Teilhabe auch während der Corona-Pandemie zu ermöglichen. Finanziert wird diese Aktion vom GRIPS-Förderverein „mehr grips!“.
Fähigkeiten für den Schulalltag nutzbar machen
„Kinder waren und sind zwar ganz unmittelbar von den Covid-19-Maßnahmen betroffen, aber nicht immer ist ihr Wohlergehen ausreichend berücksichtigt worden. Nicht immer hatten und haben Kinderrechte Vorrang, wie etwa die Rechte auf Bildung, Spiel, Freizeit, Privatsphäre, Gesundheitsversorgung und Schutz vor Gewalt“, so GRIPS-Leiter Philipp Harpain. „Seit Beginn der Krise versuchen wir am GRIPS Theater andere Wege zu erproben, um Kulturelle Teilhabe zu ermöglichen. Im ersten Lockdown haben wir eine Online-Bühne mit dem Schwerpunkt für Kinder angeboten, jetzt liegt unser Augenmerk darauf, wie wir unsere Fähigkeiten für den Schulalltag nutzbar machen können. Uns war es wichtig, Schüler*innen und Lehrer*innen in Ihrem alltäglichen Handeln zu unterstützen. Aus diesem Gedanken ist das Theater-Power-Paket geboren.“
Kinder stärken
Um Kinder während der Corona-Pandemie zu stärken, ihnen Raum für ihre Gefühle und Träume zu geben und trotz allem Freundschaft, Zusammenhalt und Nähe zu spüren, haben die Theaterpädagoginnen Oana Cîrpanu, Anna-Sophia Fritsche und Wiebke Hagemeier für alle Berliner Grundschulen das „Theater-Power-Paket“ entwickelt. Dieses besteht aus einer 46-seitigen Broschüre mit theaterpraktischen Übungen und Spielanregungen für die Klassenstufen eins bis sechs, ergänzt mit einer CD mit Liedern und Texten aktueller und bekannter GRIPS-Stücke und ihren Figuren.
Empathie und Urteilsbildung fördern
„Um überhaupt Unterricht in diesem Jahr bewerkstelligen zu können, haben Schulen sich auf die Kernfächer konzentriert, der Unterricht in den musischen Fächern wurde stark zurückgefahren“, so Prof. Dr. Petra Anders, die am Fachbereich Erziehungswissenschaften an der Humboldt-Universität Berlin lehrt und dem GRIPS Theater beratend zur Seite stand.
Mit dem Theater-Power-Paket „können Kinder ihre Empathiefähigkeit und ihre Vorstellungsbildung sowie das Kerngeschäft von Schule – die Ausbildung der Fähigkeit zur Urteilsbildung – zunehmend weiterentwickeln. Sie können sich (wieder) handelnd ausprobieren, mit anderen und zu anderen sprechen, ihre Deutungsangebote zu Inhalten und Situationen mitteilen, sich außerhalb der Familie über Ängste und Wünsche äußern und eigene Beziehungen aufbauen, gestalten und reflektieren.“
Bedeutung kultureller Bildung
Auf die Bedeutung Kultureller Bildung im Unterricht geht auch Bildungssenatorin Sandra Scheeres in ihrem Vorwort zur Broschüre ein: „Auch unsere Kultureinrichtungen müssen mit vielen Einschränkungen umgehen. Besonders betroffen ist das Theater, das als sozialer Ort von der gemeinsamen Interaktion, dem Erleben und Aushandeln von Beziehungen lebt. Aber kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen ist auch und vor allem in Krisenzeiten wichtig.“ Und Kultursenator Dr. Klaus Lederer stellt in seinem Vorwort fest, „dass das GRIPS Theater einen Weg gefunden hat, das Theatererlebnis an die Schulen zu bringen. Es sind manchmal die Umwege, die neue, beglückende Erlebnisse ermöglichen.“
Für Ihre Fragen stehen Ihnen Anna-Sophia Fritsche, Leitung Theaterpädagogik, und GRIPS-Leiter Philipp Harpain zur Verfügung. Das TheaterPowerPaket finden Sie untenstehend zum Download, die dazu passenden Songs und Texte in unserem YouTube-Kanal als Playlist: https://cutt.ly/ehwyDRG
Einen echten Grundkurs zum Thema „Theater für Kinder“ auch im Bereich Kindergarten haben vor einigen Jahren die Brüder Norbert und Thomas Landa entwickelt. Ihr Buch „Kinder machen Theater – Spiele und Stücke, Kostüme und Kulissen“ ist zum Preis von 19,95 € im Burckhardthaus erschienen. Es hat 160 Seiten und erklärt Stück für Stück den Aufbau eines Theaterstücks. Weitere Informationen dazu finden Sie bei Oberstebrink und Burckhardthaus.
Quelle: Pressemitteilung GRIPS und Redaktion SPIELEN UND LERNEN
Das Integrationsexperiment
geschrieben von Redakteur | Dezember 6, 2020
Von großen Emotionen und bescheidenen Erfolgen:
Welche Bilanz lässt sich nach fünf Jahren mit Geflüchteten an deutschen Schulen ziehen? Ist uns die Integration gelungen? Zahlen Fehlanzeige! Probleme genügende: gefühlt oder real?! Aber es läuft!
In seinem Buch zeigt Anant Agarwala sehr klar, dass es unser Bildungssystem nicht wirklich versteht, Zahlen zu erheben und diese dann zu evaluieren. Wenn aber dann doch mal eine Evaluation stattgefunden hat und gute Ideen gefunden sind, dann setzen wir diese meist nicht um.
Während viele Meister der großen Emotionen sind, fehlt es an ernsthafter Argumentation. Agarwala entlarvt die Haltung vieler Eltern und Lehrkräfte. Sie würden nicht argumentieren, sondern ihre Einschätzungen mitteilen, die auf individuellen Erfahrungen beruhen und somit ganz individuelles Erleben widerspiegeln. Dennoch führt er einige gelungene Beispiele an, die aber mehr auf dem immensem Einsatz Einzelner beruhen. Die dünne Datenlage lässt aber auch hier keine Schlussfolgerungen zu.
Aber, und da leistet das schmale Buch Großes, Agarwala beschreibt sehr genau, was Integration gelingen lässt. Und der Witz daran ist, dass es unser gesamtes Bildungssystem für alle grundsätzlich effektiver machen würde.
Der Fokus liegt auf der Frühen Bildung, der Grundschule und einem Glauben an Veränderung sowie daran Chancen offen zu halten, auch später noch. Das hängt jedoch immer von der Situation des Einzelnen und der Umgebung ab.
So sehr eine Schülerin oder Schüler auch immer hinter anderen (auch ohne Migrationshintergrund) herhinken mag, so intensiv kann sie oder er auch aufholen. Das gilt für alle! Voraussetzung dafür wäre, dass unsere Schulen in der Lage sein müssten, individueller zu reagieren. Ein festgelegter Personalschlüssel und festgelegte Lernvorgaben in bestimmten Päckchen mit kaum durchmischten Klassen dagegen bietet wenig Hilfe. So lernen wir in diesem Buch, dass wir Schule ganz anders verstehen müssen und es im Moment hauptsächlich auf die Fähigkeiten und die Bereitschaft der einzelnen Lehrkraft ankommt, wie auf die Unterstützung der Eltern oder anderer Unterstützersysteme. Und das ist alles andere als gerecht. Schule als solche ist somit immer noch nicht in der Lage Chancengerechtigkeit herzustellen.
Agarwala räumt mit der Argumentation auf, es seien grundsätzlich die kulturellen und religiösen Hintergründe, die Steine in den Weg legten. Vielmehr seien es die prekären Lebensumstände, häufige Umzüge und damit einhergehende Bildungsbrüche (Was bei jedem Deutschen auch zu Schwierigkeiten führen könne, wenn wenig Unterstützung möglich ist), die den Geflüchteten zu schaffen machen und die Integration erschweren.
Schon dadurch, dass jedes Bundesland seine eigene Integration betreibe, obwohl es schon Bewährtes gebe, entstünden Unterschiede in einem Land, das immer noch nicht genug Geld für seine Bildung ausgebe. So unterscheiden sich auch die Kommunen erheblich in der Ausschüttung der Gelder.
Wir erfahren, dass Lernen nur bedingt von allein funktioniert, es aber mit anderen Vorgaben und Personalmodellen besonders bei den Kleinsten viel reibungsloser laufen könnte. Und dass es nie zu spät ist, zu investieren und Berufsschulen eine wichtige Funktion in diesem Bereich erfüllen, denn fast alle Eltern und auch Schüler und Schülerinnen wollen etwas leisten und weiterkommen. Wir müssen sie nur (alle) besser begleiten!
Daniela Körner
Der Autor:
Anant Agarwala, Jahrgang 1986, hat Kommunikationswissenschaft und Germanistik in Hamburg und Münster studiert und die Deutsche Journalistenschule in München besucht. Als Redakteur der ZEIT schreibt er vor allem über Bildung und Gesellschaftspolitik. Für seine Berichterstattung wurde er 2016 mit dem Goethe-Medienpreis für wissenschaftspolitischen Journalismus und 2017 mit dem Telekompreis für Bildungsjournalismus ausgezeichnet; 2019 war er für den Reporterpreis nominiert.
Bibliographie:
Anant Agarwala Das Integrationsexperiment Flüchtlinge an der Schule – eine Bilanz nach fünf Jahren Taschenbuch, 128 Seiten ISBN: 978-3-411-75490-8 15 Euro
St. Martin mit Marcus und Luise – Eine Geschichte zum Vorlesen und Backen
geschrieben von Redakteur | Dezember 6, 2020
Wenn schon der Martinsumzug in diesem Jahr ausfallen muss, können wir uns mit Laternen, Geschichten und schönen Liedern auch ein tolles Martinsfest machen. Die Geschichte von St. Martin gehört dazu … und auch die Geschichte von Marcus und Luise. Prima passen auch die Martinshörnchen. Das Rezept für 30 Hörnchen gibt es im Anhang unserer Geschichte. Geschrieben hat die Geschichte Thomas Reuter.
Nichts los im November. Kaum noch Sonne, noch kein Schnee. Na, wenigstens gab‘s das Martinsfest am 11. November. Marcus und Luise freuten sich schon riesig auf den Laternenumzug im Dunkeln, den reitenden Sankt Martin und natürlich auf die Martinshörnchen.
Das Martinsfest erinnerte daran, dass Sankt Martin vor vielen, vielen Jahren an einem kalten Wintertag seinen Mantel mit einem frierenden Bettler geteilt hatte.
Die Martinshörnchen sahen aus wie Hufeisen von Martins Ross, schmeckten aber viel besser. Bevor man ein Hörnchen anknabberte, musste man es zerbrechen und eine Hälfte verschenken. Halb so wild, denn meistens bekam man ja auch von jemandem eine Hälfte geschenkt.
Hmm – Martinshörnchen! Und was das Beste war: Die Hörnchen wurden zu Hause bei Marcus und Luise gebacken. Genau drei Tage vor dem Martinsfest. Und weil das ‚ne Menge Arbeit machte, kamen Freunde von Mama und Papa zum Helfen. In diesem Jahr sollten es über einhundert Martinshörnchen werden!
Also – zuerst wurden alle Backzutaten gemischt, dann musste daraus ein großer Teigklumpen geknetet werden. Das machte Grit, Mamas Freundin. Grit war nämlich Body-Builderin und ging fast jeden Tag zum Krafttraining ins Fitness-Center. Heute allerdings nicht, denn heute durfte sie ja Teig kneten.
Die anderen saßen drumherum, tranken Kaffee und bestaunten Grits Muskeln. Eins, zwei, drei war der Teig fertig. Nun wurde er ausgerollt. Da durften die Männer ran. Die Frauen schnitten Teig-Dreiecke heraus, klecksten Heidelbeermarmelade darauf, rollten die Hörnchen ein und legten sie aufs Backblech. Und dann ab damit in die Backröhre. Vom ersten fertigen Blech durften Marcus und Luise je ein Hörnchen naschen. Köstlich! Und Kater Max strich durch die Küche und futterte alle Teigstückchen auf, die zu Boden fielen. Später wurden die Hörnchen noch mit Zuckerguss bepinselt. Das alles dauerte bis spät in den Abend – und Grit fragte immer wieder, ob nicht noch ein bisschen Teig zum Kneten da sei.
Endlich – morgen war Martinsfest.
Der Wäschekorb voller Hörnchen stand im Schlafzimmer, denn da war es schön kühl. Es duftete in der ganzen Wohnung. Aber die Hörnchen waren nachgezählt. Doch morgen … Morgen kam Sankt Martin auf dem Pferd geritten und verteilte die Hörnchen. Sankt Martin war in Wirklichkeit auch Grit. Die hatte nicht nur Muskeln, sondern konnte auch toll reiten. Außerdem war sie die Einzige, die den Korb mit den Hörnchen vor den Kindern schützen konnte. Also – noch einmal schlafen!
Mama saß gerade gemütlich im Wohnzimmer und las, als sie plötzlich Marcus schreien hörte: „Raus da! Du spinnst wohl!! Mama!!!“ ,Aha’, dachte Mama, ,Luise wollte sicher naschen.’
Sie sauste ins Schlafzimmer. Marcus hockte an der einen Seite des Korbes, Luise an der anderen, mitten im Korb hockte Kater Max. Marcus zerrte an dessen Vorderpfoten, Luise am Schwanz, Max fauchte.
„Was macht ihr denn da?“, wunderte sich Mama. „Zum Martinsfest sollen die Hörnchen geteilt werden, nicht die Katze. „Luise war furchtbar aufgeregt.“ Weißt du, was der Max gemacht hat? Er hat in die Hörnchen gepinkelt!“
Ach du liebe Zeit! – Mama jagte Kater Max unters Bett und besah sich die Bescherung. Max hatte mitten in die Hörnchen ein Loch gescharrt und hineingepullert. Die Hörnchen waren nass und klebrig, der Zuckerguss war aufgeweicht, es roch gar nicht mehr feierlich.
„Wer hat Max ins Schlafzimmer gelassen?“, fragte Mama ganz langsam.
„Papa war‘s!“, antwortete Luise ganz schnell und Marcus nickte heftig. Papa war arbeiten. Aber es wäre nicht das erste Mal, dass er nicht auf Max aufgepasst hätte!
„Was machen wir denn jetzt?“, Mama war völlig ratlos.
„Die trocknen doch“, tröstete Marcus sie. „Das merkt schon keiner.“
„liih!“, rief Luise. „Ich esse kein Hörnchen, wo Max draufgepinkelt hat. Außerdem erzähl ich‘s allen!“
Marcus wollte schon ärgerlich werden, aber Mama beruhigte ihn. „Die Hörnchen sind hin. Wegen diesem blöden Kater!“ „Und weil Papa nicht aufgepasst hat“, nahm Luise Max in Schutz.
Dann saßen die drei in der Küche und überlegten. Wenn es morgen zum Martinsfest keine Hörnchen gäbe, wären die Kinder furchtbar enttäuscht. Und dann müssten sie auch zugeben, was passiert war. Außerdem hätte Grit nichts zu beschützen. „Wir müssen nochmal backen“, meinte Marcus. „Ich helf dir.“ „Ich auch“, sagte Luise.
Mama schaute auf die Uhr. Es war abends um acht. Die Geschäfte hatten gerade schon geschlossen. Aber glücklicherweise war Papa gestern einkaufen gewesen. Der hamsterte immer. „Damit sich‘s lohnt“, sagte er, wenn er angeschleppt kam.
Mama seufzte. Dann begann sie, Mehl, Milch, Backpulver, Zucker, Eier und Marmelade zusammenzusuchen. „Könnte gerade so reichen“, meinte sie. „Bloß die Heidelbeermarmelade muss ich mit Pflaumenmus strecken.“
Halb acht waren die Zutaten gemischt. Jetzt ging‘s ans Kneten. Grit war um diese Zeit im Fitness-Center, also musste Mama selbst ran. Sie kämpfte mit dem Teig. Luise guckte ihr mitleidig zu und Marcus feuerte sie an: „Da kriegst du Muskeln wie Grit!“
Um acht lag der fertige Teigklumpen auf dem Tisch. Mama rollte ihn aus. Marcus formte die Hörnchen. Luise kleckste die Marmelade darauf. Halb elf reihten sich einhundertzwanzig Hörnchen auf dem Tisch aneinander – nur gebacken und bestrichen werden mussten sie noch.
Marcus und Luise waren hundemüde. Sie wollten ganz freiwillig ins Bett. „Wo ist eigentlich Max?“, fragte Luise. Wo wohl? Marcus öffnete sacht die Tür zum Schlafzimmer. Max lag zusammengerollt mitten in den Hörnchen und schlief.
Marcus und Luise schliefen auch sofort ein und träumten von Martinshörnchen-Bergen. Und von Grit, die diese Berge bewachte. Mama stand in der Küche und backte und backte. Ihre Arme waren schwer, ihr Rücken schmerzte und sie konnte kaum noch stehen.
Kurz vor elf kam Papa von der Arbeit nach Hause. „Hmm“, schnupperte er schon an der Tür. „Du hast gebacken, Schatz?“ Er betrat die Küche und blieb staunend stehen: „Du kannst wohl gar nicht genug kriegen vom Hörnchenbacken?“ „Sehr lustig!“, fauchte Mama. „Du und dein Kater! Du kannst gleich mit im Hörnchenkorb schlafen! Aber pinkel nicht auch noch hinein!!“
„Was ist denn passiert?“, Papa begriff gar nichts. Und nun erzählte ihm Mama die ganze Kater-Geschichte. Am Schluss mussten sie beide drüber lachen – und Papa gab zu, dass Kater Max mit ihm ins Schlafzimmer gehuscht war. Dort verkroch er sich unterm Bett – und Papa hatte keine Lust gehabt, ihn zu fangen…
„Na toll!“, sagte Mama. „Dafür musst du mir jetzt helfen.“
Und schon drückte sie ihm den Topf mit dem Zuckerguss in die Hand: „Viel Spaß!“
Einsichtig setzte sich Papa an den Küchentisch, betrachtete seufzend die Reihen Martinshörnchen und begann, eins nach dem anderen mit Zuckerguss zu bepinseln…
Martinshörnchen (für ca. 30 Hörnchen)
Zutaten: 500 g Mehl, 250 g Zucker, 2 Eier, 150 g Margarine, 1 Päckchen Vanillinzucker, 1/2 Päckchen Backpulver, 1 kleine Prise Salz
Zubereitung:
Aus allen Zutaten einen festen Teig kneten und möglichst eine Stunde ruhen lassen. Anschließend den Teig ca. 0,5 cm dick ausrollen, Teigdreiecke ausschneiden, aus diesen dann Hörnchen formen (dabei nach innen aufrollen) und in Hufeisenform biegen. Auf Backpapier goldgelb backen.
Tipp:
Es erleichtert die Arbeit, wenn man aus dem gerollten Teig zunächst mit Hilfe einer runden Form einen Kreis aussticht und diesen achtelt. Die Hörnchen werden auf diese Weise auch gleich groß und schön.
Diesen Artikel haben wir folgendem Buch entnommen:
Das Kirchenjahr mit Kindern feiern
Ein Vorlesebuch mit lustigen Geschichten , Backrezepten und Spielen. Reuter, Thomas Burckhardthaus-Laetare ISBN: 9783944548906 96 Seiten, 14,95 €
Kampagne #NIEMALSGEWALT für gewaltfreie Erziehung mit Video
geschrieben von Redakteur | Dezember 6, 2020
Mit einem aufrüttelnden Video ruft UNICEF Deutschland dazu auf, alltägliche Gewalt gegen Kinder nicht länger hinzunehmen. Es bildet den Auftakt der UNICEF-Kampagne #NiemalsGewalt. Ziel ist es, Eltern, Lehrende, Erziehende sowie Bürgerinnen und Bürger zu sensibilisieren, beim Thema Gewalt genauer hinzusehen und sich für das Recht jedes Kindes auf gewaltfreie Erziehung einzusetzen.
Der Film macht die weitgehend unsichtbaren Demütigungen und Misshandlungen, denen unzählige Mädchen und Jungen auf der ganzen Welt jeden Tag ausgesetzt sind, sichtbar. Bewusst verzichtet das Video auf reale Gewaltszenen. In subtilen Bildern vermittelt es eindringlich, wie sich die Erfahrung von körperlicher Gewalt, Erniedrigung, Anschreien oder Verachtung tief in Körper und Seele von Kindern einschreibt und Spuren hinterlässt. UNICEF ruft dazu auf, das Video unter dem Hashtag #NiemalsGewalt zu teilen.
Alltagsgewalt vollzieht isch meist unsichtbar
„Alltägliche Gewalt gegen Kinder vollzieht sich meist unsichtbar hinter verschlossenen Türen. Deshalb wird sie oft verdrängt oder übersehen, doch die betroffenen Mädchen und Jungen spüren die Folgen ein Leben lang,“ sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Auch scheinbar leichte Formen der physischen oder psychischen Misshandlung gefährden die Entwicklung von Kindern. Gewalt gegen Kinder ist unter keinen Umständen akzeptabel. ‚Niemals Gewalt‘ – diese Forderung von Astrid Lindgren aus dem Jahr 1978 ist heute aktueller denn je!“
„Leider hat Misshandlung viele Gesichter. Und meist ignorieren wir die bleibenden Spuren, die sie für Kinder hinterlassen kann“, sagte der amerikanische Regisseur Jared Knecht. „Wir wollen den Menschen die oft unsichtbaren Folgen von Gewalt bewusstmachen – aus Sicht der Kinder, ohne Gewalt selbst zu zeigen. Wir wünschen uns, dass dadurch viele Menschen alltägliche Gewalt neu wahrnehmen und ihren Umgang mit Kindern überdenken.“ Knecht hat die von der Agentur BBDO Düsseldorf entwickelte Idee filmisch inszeniert.
Gewalt gegen Kinder beenden
Bis heute wird Gewalt gegen Kinder – weltweit wie in Deutschland – viel zu oft stillschweigend akzeptiert, heruntergespielt oder sogar gerechtfertigt. Betroffene Mädchen und Jungen haben häufig niemanden, dem sie sich anvertrauen können oder werden nicht ernst genommen. Dabei können die Folgen für die Kinder verheerend sein: Gewalt gegen Kinder kann tiefe Spuren hinterlassen. Dies gilt auch für die am wenigsten sichtbaren und gleichzeitig häufigsten Gewaltformen wie emotionale Misshandlung und Vernachlässigung.
Das Ausmaß alltäglicher Gewalt gegen Kinder ist bis heute erschreckend:
Weltweit erleben drei von vier Kindern zwischen zwei und vier Jahren körperliche oder psychische Gewalt durch ihre Eltern oder andere Erziehende.
Schätzungsweise 1,1 Milliarden Eltern und Erziehende weltweit halten körperliche Bestrafungen für ein notwendiges Mittel in der Erziehung von Kindern.
In Deutschland berichteten 2017 31 Prozent der Befragten, dass sie eine Form von Misshandlung mit mindestens moderatem Schweregrad erfahren hatten.
Die chinesische Video-App TikTok http://tiktok.com testet einen eigenen „Learn“-Stream, mit dem vor allem junge User schnell eine Reihe von lehrreichen Inhalten finden. Sie können dadurch einfach durch die Lern-Clips auf der Social-Media-Plattform scrollen und erhalten so ununterbrochen bildende Informationen.
„Vielversprechende Inhalte“
„Lerninhalte auf TikTok sind sehr vielversprechend. Viele Videos haben sich gut an die Ästhetik der Plattform angepasst. Sie sind kurz und behandeln meistens nur auf einen Aspekt, erklären diesen aber oft sehr gut. Beispielsweise finden sich viele sexualpädagogische Inhalte, die auf die Fragen von Jugendlichen eingehen. Das ist vor allem jetzt wichtig, wo es keine externen Schul-Workshops gibt. Ein eigener Stream hilft dabei, solche Clips zu entdecken“, sagt Medienpädagogin Barbara Buchegger von Saferinternet http://saferinternet.at im Gespräch mit der Nachrichtenagentur pressetext.
Mit dem Learn-Stream will die Plattform ihr „LearnOnTikTok“-Programm erweitern. Das Unternehmen hat diese Initiative im April angekündigt. TikTok gibt globalen Lehrkräften Subventionen in der Höhe von etwa 50 Mio. Dollar und zieht außerdem Experten für die Entwicklung der eigenen Bildungs-Inhalte heran.
Image in den USA verbessern
Der Learn-Stream befindet sich noch in der Testphase und ist nur für einige ausgewählte User sichtbar. Vor allem in der Corona-Pandemie will TikTok seinem hauptsächlich jungen Publikum beim Lernen von zuhause aus helfen. Das könnte der populären Plattform dabei helfen, besonders in den USA ihr Image zu verbessern. Die Trump-Regierung konnte die Verbannung der App zwar nicht durchsetzen, weil ein US-Bezirksgericht sie blockiert hat, jedoch steht TikTok immer noch im Verdacht der Spionage für China.
Georg Haas für pressetext.redaktion
Wie Sie sprechen sollten, damit Ihr Kind Sie versteht
geschrieben von Redakteur | Dezember 6, 2020
Alle Eltern müssen dieses Buch lesen, weil es Fähigkeiten vermittelt, die auf solider Forschungsarbeit beruhen.
Das Buch ist großartig“, schreibt der bekannte Psychologe Prof. John Gottman über den neuen Elternratgeber von Joanna Faber und Julie King „Wie Sie sprechen sollten, damit ihr Kind Sie versteht“. Und der Psychologe und Autor Dr. Lawrence J. Cohen meint: „Faber und King sind wie kluge, ruhige Freundinnen, die gerade rechtzeitig kommen, um Ihnen durch die schwierigsten Momente zu helfen, ohne zu urteilen oder zu beschämen. Tatsächlich haben sie genauso viel Einfühlungsvermögen für Eltern wie für Kinder.“
Bisher gab es das Buch von Faber und King nur im englischsprachigen Raum. Jetzt erscheint der Titel endlich auch auf Deutsch. Denn er ist nicht nur wissenschaftlich fundiert, sondern so vollgepackt mit etlichen Praxisbeispielen, Kernsätzen und Comics, dass er einfühlsam gerade auf die schwierigen Konfliktsituationen zwischen Eltern und Kindern eingeht und klare Lösungen anbietet. Denn im Alter zwischen zwei und sieben Jahren stellen Kinder besondere Anforderungen an die Kommunikationsfähigkeit ihrer Eltern. Die beiden Autorinnen erklären deshalb anhand etlicher praktischer Beispiele, wie es Eltern gelingt, mit Kindern so zu sprechen, dass ein kooperatives Zusammenspiel im Alltag gelingt.
Joanna Faber / Julie King Wie Sie sprechen sollten, damit Ihr Kind Sie versteht Ein Überlebenshandbuch für Eltern mit Kindern von 2 bis 7 Jahren Broschur, 384 Seiten Oberstebrink 2020 ISBN: 978-3-96304-026-9 24 €