Kreativ, fasziniert und begeistert beim Spiel mit den Steckbausteinen

Das Steckspiel von Sonos überzeugt im Kindergartentest

Staunend schauen die Kinder auf die Steckbausteine, die ihre Erzieherin auf den Teppich zwischen ihnen gekippt hat. „Oh, wie cool! Ein Rad! Ich bau mir einen coolen Jeep“, ruft eines der Kinder begeistert. Schon beginnen die ersten zu bauen, während andere die blauen, grauen, gelben und roten Elemente erst einmal sortieren.

An diesem Tag dürfen die Kinder zum ersten Mal die Sonos-Steckbausteine ausprobieren. Die Gruppe des Kindergartens besteht aus vier- bis siebenjährigen Mädchen und Jungen.

Da klopft der sechsjährige Elias (alle Namen von der Redaktion geändert) aufgeregt an die Scheibe. Nachdem er zuerst nicht mitspielen wollte, hat er beim Anblick der bunten Bausteine auf dem Teppich seine Meinung geändert.

„Also, das ist nichts für Dreijährige“, meint Emilia. „Das ist echt schwierig“. Die fünfjährige probiert eben, ein Rad zu befestigen. Da legt die Erzieherin Karten mit Bauideen auf den Boden. Beim Durchblättern steigt die Begeisterung. „Ui, ein Tieflader“, ereifert sich Matteo. „Cool“, ruft ein anderer. „Ich mache lieber etwas aus der Fantasie“, meint ein anderes Kind.

Obwohl es das Sonos Steckspielzeug schon seit über 45 Jahren gibt, kannten es weder Kinder noch Erzieherin vorher. Am Anfang scheint es gar nicht so leicht, die blauen Stäbchen mit den grauen Würfeln zu verbinden. Doch schon nach rund 15 bis 20 Minuten sind alle vollauf mit dem Tüfteln und Bauen beschäftigt. In entspannter und konzentrierter Atmosphäre entstehen verschiedene Fahrzeuge und ein hübsches kleines Haus. Dabei ist es auffällig ruhig in der Gruppe.

Im Jahr 1976 haben der Schweizer Erfinder Hermann Eduard Müller und zwei weitere Entwickler Sonos erfunden. Die Bausteine bestehen aus ABS-Kunststoff und werden seit 2003 ausschließlich im schweizerischen Ibach produziert. Das Prinzip besteht darin, kurze, mittlere und längere Balken auf Würfelverbinder zu stecken. Sie halten durch die spezielle, patentierte Form exakt zusammen und lassen sich genauso leicht wieder voneinander trennen. Dabei ist neben Kreativität auch einiges an Auge-Hand-Koordination gefordert. Deshalb empfiehlt der Hersteller Sonos für Kinder ab vier Jahren.

Die Vierjährigen und auch die älteren Kindergartenkinder sind mit Feuereifer bei der Sache. Erst nach gut einer Stunde möchte der vierjährige Leon aufhören und verlässt den Raum. Nach über zwei Stunden beginnen dann auch die anderen Kinder der Gruppe gemeinsam mit der Erzieherin aufzuräumen. Auch das macht Spaß, wenn die Bausteine in die Kiste zurückklackern. Gerne würden sie später weiter damit spielen. Aber jetzt geht es erst mal zum Mittagessen…

Erzieherin und Leitung zeigten sich vor allem davon angetan , wie lange die Kinder mit den Steckbausteinen gespielt haben und wie groß ihre Anstrengungsbereitschaft dabei war. Eine Beobachtung, die etwa auch Dr. Esther Henschen teilt. Nach ihrer Auseinandersetzung mit verschiedenen Konstruktionspielzeugen am Institut für Mathematik und Informatik an der PH Ludwigsburg stellt die Pädagogin bezüglich Sonos fest: „Ich war sehr beeindruckt, wie lange und ausdauernd die Kinder sich mit diesem Material beschäftigten und wie sie sich dabei ausgetauscht haben.“

In den beiden Stunden in unserem Test konnten die Mädchen und Jungen entweder völlig frei oder nach mitgelieferten Baubeispielen vorgehen. Der Hersteller wirbt mit dem Spruch: Sonos – ein zeitloses Steckspiel mit 1000 Möglichkeiten. Tatsächlich ist der Variantenreichtum enorm groß. So sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt.

Je nach Entwicklungsstand und Erfahrung mit dem Spielzeug, lässt sich von ganz einfachen Dingen bis zu hochkomplexen Gebilden alles Mögliche gestalten. So wächst Sonos mit den Ansprüchen und den Kindern einfach mit.

Die Steckbausteine sind robust und überdauern sicher viele Jahre. Da es nicht ganz einfach ist, die verschiedenen Elemente miteinander zu verbinden, unterstützt das Spiel die Auge-Hand-Koordination. Planerisches Vorgehen und räumliches Vorstellungsvermögen sind ebenso gefragt.

Ein großes Plus gibt es für Sonos, weil der Hersteller auch Einzelteile schnell nachliefert. Ein weiteres gibt es dafür, dass er keine detaillierten Bauanleitungen liefert, sondern lediglich Beispiele. So bleibt genügend Raum für Kreativität. Dabei hätten sich die Erzieherinnen auch ein paar einfachere Konstruktionen für die kleineren Kinder gewünscht. Diese will Sonos nun in ein paar Wochen nachliefern. Das Wichtigste ist jedoch, dass das Spiel den Kindern viel Freude gemacht hat und sie es auch gerne kaufen würden, wenn sie es nicht schon hätten. Erweiterungen gibt es jedoch viele.

Aus den Erfahrungen heraus, die wir mit dem Spielzeug gesammelt haben, können wir es uneingeschränkt zur Anschaffung empfehlen.

Gernot Körner

Kontakt zu Sonos

Sonos Vertrieb Redel arbeitet seit vielen Jahren sehr eng und vertrauensvoll mit dem Hersteller in Ibach, Schweiz zusammen (https://sonos-kids.com/ueber-sonos/). Von Deutschland aus werden die Kindergarten-Produkte von Sonos nach ganz Europa versendet. Sonos gibt es ausschließlich im Online-Shop. Dabei hat sich viel Wissen angesammelt und die Freude für Sonos Steckbausteine arbeiten zu dürfen wächst immer noch jedes Jahr.  Die Mitarbeiter aus den Kitas und Nachschulbetreuungen werden bei Bedarf gerne am Telefon beraten. Auch wenn Sie Fragen, Ideen oder Verbesserungsvorschläge haben, freut sich Sonos über Ihre Kontaktaufnahme:

Telefon: 040 5267 7988
Fax: 040 556 043 46
E-Mail: kundendienst@sonos-kids.com
Weitere Infos unter: https://sonos-kids.com/kita-hort-grundschule/




Ein charmantes Bilderbuch über das Glück der Freundschaft

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Roel Seidell: Der Glücksstab

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Bär hat schlechte Laune, aber Maus kann ihn aufheitern: Sie leiht ihm einen Stab, der glücklich macht. Klar, dass die anderen Tiere in der Stadt auch solche Glücksstäbe haben wollen. Aber die Stöckchen, die der schlaue Fuchs ihnen verkauft, scheinen nicht zu wirken. Also wird beschlossen, dass der Glücksstab für die Allgemeinheit ins Museum kommt. Bär ist wieder traurig – was soll er jetzt zu Maus sagen?

Ob listiger Fuchs, mürrischer Ziegenbock oder das Schaf als steife Bürgermeisterin – die Tiere in diesem Bilderbuch sind sehr charakterstark gezeichnet. Besonders die Hauptfiguren, die sorglose Maus und der brummige Bär haben großen Charme. Leicht lassen sich in allen Tieren menschliche Persönlichkeiten erkennen. Sie gehen aufrecht auf zwei Beinen und tragen Kleidungsstücke. Roel Seidell gelingt es ausgezeichnet, auf den Tiergesichtern Entrüstung, Begeisterung, schlechte Laune oder Zufriedenheit auszudrücken. Und wenn der große Bär und die klitzekleine Maus am Ende auf einer ganzen Doppelseite Tränen lachen, müssen wir einfach mitlachen. Hier wird der bisher weiß-grau bis braun gehaltene Hintergrund nun auch ein fröhliches Gelb.

„Der Glücksstab“ ist ein Buch über die Kraft der Gedanken und die Macht von freundlichen Gesten. Die Psychologie würde vom Placeboeffekt sprechen. Dabei regt die Geschichte große philosophische und ethische Fragen an: (Wann) ist es in Ordnung, jemanden anzuschwindeln? Was ist Betrug? Wem gehört das Glück? Kann man es besitzen oder teilen? Ist Glück käuflich?

So legt Seidell der Bürgermeisterin der Tiere folgende Worte in den Mund:

„Fuchs hat Recht. Glück sollte man nicht für sich behalten. Man muss es teilen. Darum nehme ich diesen Stab im Namen der Stadt an mich. Wir stellen ihn im Museum für Besondere Dinge aus. Dann können alle, die Eintritt zahlen, etwas von dem Glück abbekommen, das dieser Stab bringt.“

Am Ende schließt sich die Geschichte zu einem Kreis. Mit einer freundlichen Geste kann nun der Bär selbst jemanden aufheitern: Den mürrischen Esel, der dann auf dem Nachsatz mit dem vermeintlichen Lachsteinchen glücklich aus dem Buch herausspaziert…

Insgesamt ein sehr schönes Bilderbuch, das zum Nachdenken anregt und gute Laune macht!

Lena Schwarz

Roel Seidell
Der Glücksstab
aus dem Niederländischen übersetzt von: Inga Reuters
Hardcover, 32 Seiten, 215 x 280 mm
ISBN: 978-3-8337-4772-4, Preis: 17,00€




Ein neuer Blick auf die Besonderheiten im Verhalten besonderer Kinder

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Hoppla und Juchhu – „Euch nervt’s – für mich ist es sinnvoll“

Viele von uns kennen das: Probleme beim Anziehen der Socken oder kratzende Etiketten im Pullover. Viele von uns ernteten für unser Unwohlsein ein genervtes Lächeln ihrer Eltern. Anders sieht es mit dem Verhalten aus, das als übergriffig oder auch gewalttätig empfunden wird, oder wenn sich Kinder ganz zurückziehen. Deren Eltern sind meist ziemlich verzweifelt und das betreffende Kind erfährt oft Ausgrenzung eventuell. Mit Glück landen die Kinder bei einer guten Ergotherapie und bekommen gute Tipps, die helfen und unterstützen.

Andreas Heimer ist Therapeut für Sensorische Integration. Er therapiert Kinder mit Wahrnehmungsbesonderheiten. Aus seiner jahrelangen Erfahrung und seinem vertieften Studium einschlägiger Literatur heraus hat er zwei Bücher geschrieben, die Eltern aber auch Mitarbeitenden in Einrichtungen einen neuen und öffnenden Blick auf diese Besonderheiten im Verhalten der Kinder vermitteln und Hilfen bieten.

Sein Blick, das Verhalten der Kinder als ein für sie sinnvolles Verhalten zu begreifen, ist eine äußerst wertvolle Herangehensweise. In seinem großformatigen, übersichtlichen und klar strukturierten Buch „Hoppla und Juchhu – Was mir passiert und euch nervt… für mich aber sinnvoll ist“ verdeutlicht er mit den passenden Bildern des Illustrators Patrick Schoden auf einer Doppelseite, woher das Bedürfnis für dieses Verhalten kommt und warum sich die Kinder damit zu helfen versuchen: Sie versuchen ihre Eindrücke und Wahrnehmung auf diese Weise zu verarbeiten.

Die Informationen, die das Gehirn benötigt, um sich „angemessen“ zu verhalten, gehen bei betroffenen Kindern entweder nicht oder nur ungenügend ein oder sie werden davon geflutet und können nicht selektieren. Um dieser Informationsunter- oder -überforderung gerecht zu werden, suchen oder vermeiden sie Reize und fallen dann in ihrem ungewöhnlichen Verhalten auf.

Mit dieser detaillierten Auflistung sind seine Bücher nicht nur eine gute Hilfe, um Kindern akut zu helfen, sondern auch ein guter Beleg dafür, dass wir alle besonders sind und auch mit uns gnädiger verfahren sollten. Diese Herangehensweise wird auch durch die Erklärung für das besondere Verhalten deutlich.

Sehr genau legt er in seinem zweiten Buch „Euch nervt’s – für mich ist es sinnvoll“ die Grundlage der Wahrnehmung dar und erklärt sein Basissinn Konzept®. Zu den Basissinnen gehören das Taktile System, der Gleichgewichtssinn und die Tiefensensibilität. Die aktuelle Forschung zur Bedeutung der Faszien bestätigt diese Auflistung der Sinne für die Wahrnehmung und eröffnet eine weitreichendere Bedeutung, um Verhalten zu verstehen. Nach der Darlegung dieser Basis bietet das Buch nach einem Fragenkatalog mit 111 Fragen im zweiten Buchteil Verhaltensbeispiele, bei denen man nach dem übereinstimmenden Verhalten bei einem vorliegenden Fall suchen kann. Hier beschreibt Heimer detailliert das Verhalten und erläutert die dahinter liegenden Wahrnehmungsbereiche. Mit Hilfe von Auswertungsschablonen für Beobachtungen zu jeweiligen Wahrnehmungsbesonderheiten im 7. Kapitel lässt sich dann eine systematische Einordnung vornehmen. Laien können so eine Eingangsdiagnose erstellen, sich das Verhalten bessere erklären und dann Fachleute hinzuziehen.

Die Erkenntnis, dass wir weit mehr Sinne haben als unsere bekannten fünf, und dass die Auswirkung dieser Basissinne auf die Körperwahrnehmung und die daraus resultierenden Verhaltensweisen in den Blick genommen werden müssen, um das Verhalten zu verstehen, ist enorm wichtig. Dieser Blick ermöglicht es, wirklich wertschätzend mit den Kindern und deren Familien umzugehen. Beide Bücher helfen dabei, schwierige Situationen anzugehen und Lösungen zu finden.

Dabei werden die Kinder immer mit einbezogen und somit auch mit sich selbst und ihrer Wahrnehmung konfrontiert. Diese Selbstreflexion ist in jedem Fall ein wichtiger Schritt, um sich nicht einfach ausgeliefert zu fühlen. Im Ganzen helfen die beiden Bücher, sich auf einen neuen Weg zu gehen und können damit auch den Eltern eine Form der Pädagogik nahebringen, die ein gesundes Familienleben wieder möglich macht, auch wenn die Kinder sich eben sehr besonders verhalten.

Daher sind die beiden Bücher eine hervorragende Handreichung für einen inklusiven Weg in den Einrichtungen und in unserer Gesellschaft. Sie sind ein Muss für jede Kindereinrichtung und auch für alle Grundschulen. Es sollten sich je nach Größe der Einrichtung zwei oder mehrere Mitarbeitende gut einarbeiten, damit sie ihren Kollegen und Kolleginnen zur Seite stehen können.

Ich hoffe sehr, dass sich dieser Blick weiterverbreitet, damit es Kindern mit besonderer Wahrnehmung, und das sind wir ja eigentlich alle mehr oder weniger, besser geht und sie sich mit ihrem Körper und ihrer Wahrnehmung auseinandersetzen können, denn diese Vorbereitung ist für die Lebensfreude und das Lernen immens wichtig und kann die ewigen Vorwürfe des unerzogenen, bösen, faulen oder uneinsichtigen Kindes durchbrechen und Lebensenergie fördern, anstelle von Selbstzweifeln und Selbskritik.

Daniela Körner

Andreas Heimer / Patrick Schoden

Euch nervt’s – für mich ist es sinnvoll“
Neue Blickwinkel für schwierige Verhaltensweisen von wahrnehmungsbesonderen Kindern
– Das Basissinn-Konzept®
2022, 352 S., farbige Abb., Beigabe: Checklisten als Download, Format 16x23cm, Klappenbroschur
Zielgruppen: Alter: 3-14 oder älter
ISBN: 978-3-8080-0916-1
22,95 Euro
verlag modernes lernen

Andreas Heimer / Patrick Schoden

Hoppla und Juchhu
Was mir passiert und euch nervt … für mich aber sinnvoll ist

  • Wie sich Wahrnehmungsbesonderheiten auf Verhalten auswirken
  • Das Basissinn-Konzept® für Kinder, ihre Eltern & Begleitende

2024, 96 S.
Zielgruppen: Alter: 3-14 oder älter
ISBN: 978-3-8080-0947-5
24,80 Euro
verlag modernes lernen




Die fröhliche Entdeckungsreise führt geradewegs zu den großen Fragen

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Olivier Tallec: Nichts für den König

Voller Verzweiflung lässt Georg Büchner in Dantons Tod seinen Titelhelden beklagen: „Die Schöpfung hat sich so breit gemacht, da ist nichts leer. Alles voll Gewimmels.“ So ergeht es auch dem kleinen König in Olivier Tallecs neuem Bilderbuch „Nichts für den König.“ Denn als dieser endlich alles hat, wünscht er sich auch das Nichts zu besitzen. Und das ist offenbar viel schwieriger als alles andere jemals zuvor. Aber anders als Danton setzt der kleine König alle Energie daran, das Nichts zu aufzuspüren.

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Über 60 Bücher hat der bretonische Illustrator und Kinderbuchautor Tallec bereits illustriert; einige davon selbst geschrieben. Seine Zeichnungen sind schon mit vielen Superlativen tituliert worden. Neben seiner Kreativität ist es vor allem sein sensibler und tiefsinniger Humor in jedem seiner Bilder, das kleine wie große Leser schmunzeln lässt und begeistert. Ebenso verhält es sich in seiner neuen Geschichte auf der Suche nach dem Nichts. Was zunächst absurd erscheint, erweist sich als eine tiefsinnige Entdeckungsreise, auf der sich der Weg als das Ziel erweist. Jede Doppelseite erweist sich als erfrischende, farbenfrohe Idee, die zum intensiven Betrachten und fröhlichen Philosophieren einlädt.

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Dabei geht es genauso um kleine wie ganz großen Fragen, die letztlich auch wieder die Schöpfung in den Fokus stellen. Diesmal aber eben nicht in Form von Büchners großen Historiendrama, sondern in einer kindgerechten Form, die bald ebenso viel Tiefsinn zu bieten hat, aber viel mehr Freude. Ob der König nun das Nichts findet oder nicht, ist zwar weniger wichtig. Letztlich ist es aber absolut lohnenswert ihn auf seiner Suche zu begleiten. Genau das Richtige für Jungphilosophen oder einfach fröhliche Kinder.

Gernot Körner

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Olivier Tallec
Nichts für den König

übersetzt von Ina Kronenberger
durchgehend farbig, ab 4 Jahren
40 Seiten, Hardcover
ISBN 978-3-8369-6238-4
15,00 €
Gerstenberg Verlag




Leider haben wir keinen Tiger, der Handys frisst

Mariesa Dulak/Rebecca Cobb: Ein Tiger im Zug

Der erste Mensch, der durch den Gebrauch eines Mobiltelefons gestorben ist, war ein Japaner. Er war so auf das Gerät fixiert, dass er aus Unachtsamkeit mit seinem Kopf gegen einen Briefkasten knallte, umfiel und starb. Anders als vor 30 Jahren wundert das heute wohl niemanden mehr. Abgewendet von der Welt marschieren etliche Menschen durch die Straßen, den Blick starr auf das Mobiltelefon fixiert, ohne etwas von ihrer Umgebung wahr zu nehmen.

So ergeht es auch dem Vater des kleinen Jungen auf ihrer Zugfahrt an den Strand. Erst ist es ein Tiger und schließlich ein ganzer Zoo, die ebenfalls in den Waggon einsteigen. Auch die bewegte Party der Tiere bemerkt er nicht. Erst als sich der Tiger das Mobiltelefon schnappt und verschlingt kehrt er in die Realität zurück.

Mariesa Dulak erzählt ihre phantastische Geschichte aus der Perspektive des kleinen Jungen. Sie ist spannend weil sehr überraschend. Auf jeder Doppelseite geschieht etwas Neues, Unglaubliches, Aufregendes. Der farbintensive Stil der Illustrationen von Rebecca Cobb unterstreicht diese Stimmung. Cobb gelingt es, mit wenigen Strichen die Dynamik des Geschehens auszudrücken, während „Vater“ unbeweglich auf sein Mobiltelefon starrt. Die Tiere sind witzig. Sie tragen Sonnenbrillen in Herzchenform, Schwimmreife und -flügel, Sandeimer und zwei Mopsdamen sogar schicke Kleider. Die Szene ist lebendig. Die Passagiere spielen miteinander und versorgen sich gegenseitig mit ihrem Proviant.

Die junge und ältere Zielgruppe dieses Buchs wird wohl ihre Freude beim Betrachten haben. Dabei ist Dulak in ihrem Erstlingswerk ein großes Kunststück gelungen. Ohne zu moralisieren weist sie auf ein großes Problem unserer Zeit hin. Wir erleben die fröhliche Gemeinschaft der tierischen Fahrgäste einerseits und den von seinem Smartphone hypnotisierten Vater auf der anderen Seite. Dazwischen der kleine Junge, der die Anwesenheit der Tiere genießt, sich gleichzeitig nach der Aufmerksamkeit seines Vaters sehnt. Schön, dass der Tiger das Smartphone frisst, statt daß das Kind mit einem zweiten Bildschirmgerät ruhiggestellt wird, wie wir das tagtäglich erleben.

So ist „Ein Tiger im Zug“ nicht nur ein tolles witziges Bilderbuch für Kinder, sondern auch eine fröhliche Geschichte, die alle auf humorvolle Weise daran erinnert, dass wir nicht in der digitalen sondern in der wirklichen Welt das echte Leben finden, in der wir Gemeinschaft erleben können. Das gilt selbstverständlich besonders für Eltern mit ihren Kindern.

Gernot Körner

Bibliographie

Mariesa Dulak/Rebecca Cobb
Ein Tiger im Zug
Hardcover, 40 Seiten
ISBN 978-3-8337-4747-2
16,00 €




Den Fachkräfte-Radar jetzt kostenlos bestellen

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Die gedruckte Version des Fachkräfte-Radars für KiTa und Grundschule ist eben erschienen

Nach wie vor gibt es nicht genügend Betreuungsplätze für Kinder, um den Rechtsanspruch auf eine Kindertagesbetreuung zu erfüllen, wenn Eltern diese wünschen. Zudem schwankt die Qualität der Kindertageseinrichtungen (KiTas) stark zwischen den Bundesländern und auch innerhalb der einzelnen Länder, so dass die Bildungs- und Teilhabechancen der Kinder wohnortabhängig sind. Inwieweit hier der aktuelle Mangel an Fachkräften  in den Sozial- und Erziehungsberufen kurz- wie auch langfristig ein Hindernis darstellt, muss pro Bundesland datenbasiert untersucht werden.

Der Fachkräfte-Radar für KiTa und Grundschule prognostiziert in sieben Szenarien bis 2025 und 2030 die Entwicklung des Fachkräftebedarfs und -angebots in KiTas. Betrachtet wird die Altersgruppe der Kinder bis zum Eintritt in die Schule.

Im Fokus steht die Frage, ob ein bedarfsgerechter Zugang zu KiTas sowie eine bessere Personalausstattung realisiert werden könnten. Ein zentrales Ergebnis: Bis 2030 können in Ostdeutschland und auch in den meisten westdeutschen Bundesländern sowohl die aktuellen Elternbedarfe erfüllt als auch die zum Teil günstige Personalausstattung gehalten oder auf das mittlere Westniveau verbessert werden. Ebenfalls in Ostdeutschland – und auch in Hamburg – besteht, neben der Erfüllung der Platzbedarfe, sogar zusätzlich die Möglichkeit, mit einiger Anstrengung eine kindgerechte Personalausstattung nach wissenschaftlichen Empfehlungen zu erreichen.

Bibliographie

Fachkräfte-Radar für KiTa und Grundschule
Broschur, 260 Seiten
kostenlos




Fünf kleine Vögel suchen ihren Platz auf dem Baum

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„Vogelversammlung“: Ein neues Spiel von SmartGames zum Knobeln

Der Frühling naht. Schon sprießen die ersten Frühlingsboten aus dem Boden und die Blüten und Knospen zeigen sich an Sträuchern und Bäumen. Passend dazu hat SmartGames nun ein hübsches Spiel herausgebracht. Bei „Vogelversammlung“ können Kinder und Erwachsene allein oder gemeinsam tüfteln. Die Vögel in den Farben Blau, Rot, Pink, Gelb und Orange müssen so platziert werden, wie in der Aufgabe vorgegeben.

Mit über 60 Aufgaben, von Starter bis Wizard, bietet das Spiel immer wieder neue Herausforderungen. In den Wizard-Aufgaben müssen die Spieler die Position der Vögel per Ausschlussprinzip erraten. Mit einem Clip werden diese in den Löchern am bunten Holzbaum befestigt. Die Aufgaben erfordern logisches Denken, räumliches Vorstellungsvermögen und strategisches Planen, um alle Vögel richtig zu verteilen. Besonders knifflig: Die Vögel schauen in unterschiedliche Richtungen. Das erfordert Umdenken!

Der kleine Baum ist aus stabilem Holz gefertigt, die fünf kleinen Vögel sind aus Kunststoff. Bei Vogelversammlung handelt es sich um ein sehr ästhetisches und wertiges Spiel.

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Inhalt: 1 Holzbaum, 5 Vögel, 1 Aufgabenheft mit 60 Herausforderungen und Lösungen
Alter: 5+, Aufgaben: 60, Spieler: 1
Ab sofort im Fachhandel und ab März online unter gamesbysmart.com erhältlich.
UVP „Vogelversammlung“ ca. 25 Euro;




Kinder & Jugend Filmfestival in München

Vom 14. bis zum 16. März 2024 findet das Nachwuchsfilmfestival flimmern&rauschen statt

Vom 14. bis zum 16. März 2024 wird München erneut zum Schauplatz des Nachwuchsfestivals flimmern&rauschen. Im Saal X des Gasteig HP8 in der Hans-Preißinger-Straße 8 präsentieren junge Münchner Filmschaffende unter 26 Jahren ihre Kurzfilme, die mit technischer Brillanz und erzählerischer Kreativität überzeugen wollen.

Junge Filmemacher*innen zeigen, dass man kein riesiges Budget, die teuersten Kameras oder eine große Crew braucht, um eine tolle Geschichte zu erzählen. Über 90 Filme, ein beeindruckendes Spektrum von Spiel-, Dokumentar-, Animations- und Experimentalfilmen, versprechen ein abwechslungsreiches Erlebnis für Filmfans jeden Alters.

Vielseitiges Programm & Festivalmediathek

Das Festivalprogramm erstreckt sich über drei Tage und bietet mit zwölf Filmblöcken eine fesselnde Vielfalt an Themen und Genres. Die Filmemacher*innen nehmen nicht nur das Publikum, sondern auch ihre Figuren auf eine Reise. Wie in dem Animationsfilm „Dreams – overcome your fear“, der von einer einzigen Person gemacht wurde. Tim studiert eigentlich Informatik und zeigt beim flimmern&rauschen seine Liebe zu Animation und den Mut, den ein kleiner lebender Pappkarton haben muss, um seine scheinbar perfekte Heimat zu verlassen und die Welt zu entdecken.

Auch in den anderen Filmen des Festivals müssen die Charaktere Mut haben. Ein kleiner Junge in „Sprünge“, der sich im Schullandheim vor seinen Freunden und vor allem sich selbst mutig zeigen will. Ein junges Mädchen in „Schattenspiele“, die gegen ein gruseliges Schattenmonster kämpfen muss, sobald sie nachts allein zuhause ist.

Die Filme sind nicht nur im Saal X erlebbar, sondern ab Festivalbeginn auch online in der Festivalmediathek abrufbar.

Kinderprogramm für Schulklassen und Kindergärten

Das flimmern&rauschen-Schulprogramm bietet am 15. März von 9.00 Uhr bis 11.00 Uhr eine einzigartige Gelegenheit für Schulklassen und Kindergärten, das kreative Schaffen junger Münchner Talente zu erleben. Neben den beeindruckenden Filmen erwartet die jungen Besucher ein buntes Rahmenprogramm, das dazu einlädt, die Filmemacher*innen persönlich kennenzulernen. Interessierte Schulen können sich unter kinderfilm@jff.de oder telefonisch unter 0176 30885046 anmelden.

Sonderthema Held*innen

Auch in diesem Jahr steht das Festival unter dem Sonderthema „Held*innen”. Eine eigene Kategorie in der Preisverleihung wird den stillen, persönlichen Held*innen gewidmet, die inspiriert sind von großen und kleinen Vorbildern wie Odysseus, Captain America, Greta Thunberg oder Rosa Parks. Das Publikum darf sich auf eine facettenreiche Reise durch reale, erfundene, verstorbene oder lebende Held*innen freuen.

Junior Festivalleitung

Das Festival wird aktiv von der Junior-Festivalleitung mitgestaltet. In diesem Jahr besteht das Team aus Karo, Noah und Johnny, junge Münchner Filminteressierte, die die Vernetzung und den Austausch der jungen Filmszene in den Fokus rücken möchten.

Diskutieren, vernetzen und vertiefen

Neben dem fesselnden Filmprogramm bietet das Festival zahlreiche Möglichkeiten für Filmgruppen, sich zu vernetzen und in verschiedenen Formaten zu diskutieren und vertiefen. So wird es am Samstagvormittag ein Festivalfrühstück mit Workshops rund um das Thema Film für alle Interessierten geben.

Das Festival im Überblick

14.03.24 | 18.00 Uhr | Eröffnung des Festivals
14.03.24 | bis 23.00 Uhr | Filmblock
15.03.24 | 09.00 bis 11.00 Uhr | Schulblock
15.03.24 | 14.00 Uhr bis 23.00 Uhr | Filmblock
16.03.24 | 13.00 Uhr bis 19 Uhr | Filmblock
16.03.24 |20.00 Uhr | Feierliche Preisverleihung
16.03.24 | 21.30 Uhr | Filmprogramm Preisträgerfilme
Ab dem 14.03.24 Festivalmediathek auf flimmernundrauschen.de

Das Festivalticket ist kostenfrei und kann vor Ort während des Festivals erworben werden. Um eine Spende von 5€ wird gebeten.

Mitglieder der Jury 2024

Katharina Henrichs (Stadtjugendamt München), Monika Haas (Filmstadt München), Lukas März (Drehbuchautor), Vincent Wild (Filmemacher), Hanna Hochenbleicher (Medienfachberatung), Manon Vander Elst (Filmfest München)

Partner und Förderer

Durchgeführt wird das Festival jedes Jahr vom Medienzentrum München des JFF in Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendamt der Landeshauptstadt München , der Filmstadt München e.V. und dem Kulturreferat der LandeshauptstadtMünchen .

Kontakt für das Kinderprogramm: Ilona Herbert: 0176 30885046, kinderfilm@jff.de 

Quelle: JFF