Initiative „Roberta“ begeistert Kinder für Technik und Naturwissenschaft

Seit 20 Jahren initiiert das Fraunhofer-Institut Robotik- und Programmierkurse für Kinder

Die Initiative „Roberta – Lernen mit Robotern“ des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS in Sankt Augustin feiert ihren 20. Geburtstag. Unter anderem bilden Roberta Coaches von Fraunhofer IAIS Lehrkräfte aus, die im Anschluss an Schulen deutschlandweit und international Robotik- und Programmierkurse anbieten – bisher wurden mehr als 3500 Lehrerkräfte geschult und so über 650 000 Schülerinnen und Schüler erreicht. Ergänzt wird das Angebot um die Programmierplattform „Open Roberta“, die aktuell mehr als 10 Millionen Nutzern weltweit zählt. Die Initiative soll Kinder und Jugendliche frühzeitig für einen Einstieg in die Technik und Naturwissenschaft begeistern.

Frühe Förderung im Bereich MINT

Thorsten Leimbach, Geschäftsfeldleiter „Smart Coding and Learning“ am Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS weist auf die große Bedeutung einer frühen Förderung im Bereich MINT hin. „Wir setzen mit unserer Arbeit bereits in der Grundschule an und fördern frühzeitig das Interesse und den Spaß am Lernen“. Gestartet ist Roberta als Förderprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und hat sich bis heute zu einer der größten MINT-Bildungsinitiativen in Deutschland entwickelt: Mehr als 3500 Lehrkräfte hat das Fraunhofer IAIS in den 20 Jahren zu Roberta Teachers geschult und über diese mehr als 650 000 Schülerinnen und Schüler erreicht.

Attraktiver Zugang zur Informatik

„Roboter bieten für Kinder und Jugendliche einen attraktiven Zugang zur Informatik“, sagt Beate Jost, technische Leiterin der Roberta-Initiative und Projektleiterin am Fraunhofer IAIS. Um Roboter zum Leben zu erwecken, entwickelte das Fraunhofer IAIS mit Unterstützung von Google.org die offene grafische Programmierplattform „Open Roberta“. Spielerisch können hier per „drag and drop“ Programme für unterschiedliche Mikrocontroller und Roboter erstellt werden. Seit 2014 gibt es das kostenlose Angebot, das bisher Kinder und Jugendliche aus mehr als 120 Ländern erreichen konnte. „Pünktlich zum 20. Geburtstag von Roberta haben wir den Meilenstein von 10 Millionen Nutzer:innen erreicht“, freut sich Thorsten Leimbach.

Neuer Schwerpunkt Künstliche Intelligenz

Mit Blick auf die Zukunft setzt die Bildungsinitiative verstärkt auf den Bereich Künstliche Intelligenz und profitiert hier von der engen Anbindung an das im September 2022 eröffnete Lamarr-Institut, das unter anderem vom Fraunhofer IAIS getragen wird. Das neue Spitzenforschungsinstitut ist eines von fünf universitären KI-Kompetenzzentren bundesweit und Teil der KI-Strategie der Bundesregierung. „Künstliche Intelligenz ist eines der bedeutendsten Zukunftsthemen. Kinder kommen so bereits frühzeitig mit dieser wegweisenden Technologie in Berührung“, so Prof. Dr. Stefan Wrobel, Leiter des Fraunhofer IAIS und Professor für Informatik an der Universität Bonn. „Wir vermitteln nicht nur Grundlagen, sondern schaffen auch den dazugehörigen Kontext. Wir holen Kinder da ab, wo sie stehen, und zeigen ihnen, welchen Nutzen Technologien ganz praktisch haben.“ Seit Sommer sind auch erstmals Künstliche Neuronale Netze auf der Programmierplattform Open Roberta integriert. KI-Algorithmen sollen durch die grafische Programmierung intuitiv erleb- und verstehbar sein.

Praxisbezug als Markenzeichen der Fraunhofer-Initiative

Der Praxisbezug ist ein Markenzeichen der Fraunhofer-Initiative. Nur so lässt sich das Interesse von Schülerinnen und Schüler nachhaltig fördern, weiß Prof. Dr. Stefan Wrobel: „Der Fachkräftemangel in der Wirtschaft ist gerade in den technischen Berufen nach wie vor groß und wird sich in den kommenden Jahren noch verstärken. Mit Roberta schaffen wir so frühzeitig einen Bezugspunkt zu Technik und Informatik.“ Dass Begeisterung für MINT-Fächer gerade für Mädchen von hoher Bedeutung ist, zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin): Im Schulfach Mathematik schreiben sich Mädchen geringere Fähigkeiten zu als Jungen – und das bereits ab der fünften Klasse. Die Folge zeigt sich dann im Übergang zum Beruf oder der Universität: Frauen beginnen seltener als Männer ein Studium im MINT-Bereich und sind auch in Ausbildungsberufen in diesem Bereich nach wie vor unterrepräsentiert.

Start vor 20 Jahren

2002 startete die Initiative, um genau dem entgegenzuwirken. Leimbach weiß, wie wichtig es ist, Mädchen und Jungen gleichermaßen zu sensibilisieren: „Wir schulen die Lehrkräfte so, dass sie Ansprache und die Experimente so wählen, dass beide Geschlechter erreicht werden.“ Ebenfalls wichtig: Erfolgserlebnisse für die Schüler*innen. „Das stärkt das Selbstvertrauen und steigert die Lernerfolge. Die Kinder merken, dass Programmieren nicht nur etwas für Experten ist und sie selbst etwas gestalten können. Motivation und Spaß sind die ersten wichtigsten Schritte“, sagt Leimbach.

Weitere Informationen

https://www.roberta-home.de/ Die Roberta-Initiative des Fraunhofer IAIS
https://lab.open-roberta.org/ Das Open Roberta Lab
https://www.roberta-home.de/initiative/20-jahre-roberta/ Zum runden Geburtstag der Roberta-Initiative hat das Fraunhofer IAIS ein programmierbares Microboard herausgebracht, das wie das Roboter-Maskottchen „Roberta“ gestaltet ist

Julia Kaballo Fraunhofer Institut für Intelligente Analyse und Informationssysteme IAIS




Das Kindeswohl soll unbedingt an oberster Stelle stehen

Bericht und Studie zu Wirksamkeit und Folgen von Corona-Schutzmaßnahmen vorgestellt

Die Pandemie hat dazu beigetragen, soziale Ungleichheiten in Deutschland zu verstärken. Der Grund: Sozial benachteiligte Kinder waren besonders oft von negativen Folgen wie Infektionen und Kitaschließungen betroffen und müssen jetzt stärker gefördert werden, als Kinder aus nicht benachteiligten Familien. Das ist eines der Ergebnisse der Corona-Kita-Studie, die Bundesfamilienministerin Lisa Paus gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach in Berlin vorgestellt hat.

Ebenfalls vorgestellt wurde der Bericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe (IMA) Kindergesundheit. Demnach haben Bund, Länder und Kommunen große Anstrengungen unternommen, um Einrichtungen für Kinder und Jugendliche offen zu halten, ihre Gesundheit präventiv zu fördern und besonders belastete Kinder und Jugendliche stärker zu unterstützen. Der Bericht kommt ebenfalls zu dem Schluss, dass gerade ohnehin benachteiligte Kinder und Jugendliche besonders unter den Folgen der Pandemiemaßnahmen zu leiden haben.

„Kinder haben in der Pandemie bereits erheblich gelitten – oft weniger am Virus selbst als an den Folgen der Eindämmungsmaßnahmen. Besonders erschreckt mich, dass ausgerechnet sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche besonders stark betroffen sind und so viele Kinder und Jugendliche psychische Belastungen zeigen. Gerade die Kinder, die am dringendsten Zugang zu früher Bildung und Förderung benötigen, unterlagen oft den stärksten Einschränkungen. In Zukunft muss das Kindeswohl unbedingt an oberster Stelle stehen. Hier geht es um die Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen und um Chancengerechtigkeit in unserem Land.“, erklärt Bundesfamilienministerin Lisa Paus.

Corona-KiTa-Studie belegt Verschärfung sozialer Ungleichheiten

Die Corona-KiTa-Studie des Robert-Koch-Instituts und des Deutschen Jugendinstituts geht der Frage nach, welche Rolle Kita-Kinder im Infektionsgeschehen spielen und welche Folgen die Pandemie für Kinder, Familien und Kitas hat. Die jüngste Kita-Befragung im Frühjahr 2022 ergab grundsätzlich gestiegene Förderbedarfe bei der sprachlichen, motorischen und sozial-emotionalen Entwicklung. In Kitas mit höheren Anteilen von Kindern aus sozial benachteiligten Familien stieg der Bedarf jedoch um 40 Prozent. In Kitas mit wenigen Kindern aus sozial benachteiligten Familien besteht dagegen bei rund 20 Prozent ein pandemiebedingter Förderbedarf.

Die Studie zeigt auch, dass die konsequente Umsetzung bestimmter Schutz- und Hygienemaßnahmen wie das Tragen von Masken oder die Unterteilung in kleine Gruppen mehr Sicherheit schaffen kann. Allerdings sind die Maßnahmen zum Teil sehr personalintensiv und können die pädagogische Arbeit einschränken. Deshalb raten die Autoren zu einer sorgfältigen Abwägung.

Sekundärfolgen und benachteiligte Kinder: Die IMA Kindergesundheit

Die IMA Kindergesundheit hatte im September 2021 Handlungsempfehlungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den negativen gesundheitlichen Folgen der Pandemie vorgelegt. Diese richteten sich an die Länder und Kommunen, den Bund und weitere Akteure. Die jetzt vorgelegte Auswertung zeigt, dass viele der empfohlenen Maßnahmen umgesetzt wurden. Im Rahmen des Bundesprogramms „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ beispielsweise hat das BMFSFJ den Ländern Mittel für Sport und Freizeitangebote, für zusätzliche Angebote an frühkindlicher Bildung, Jugend- und Sozialarbeit sowie psychosozialer Unterstützung bereitgestellt, die oft mit eigenen Initiativen vor Ort ergänzt wurden.

Der Bericht zeigt aber auch, dass Kinder und Jugendliche weiter erheblich unter den gesundheitlichen Folgen der Pandemie leiden, insbesondere diejenigen, die bereits vor der Pandemie besonders belastet waren. Die IMA Kindergesundheit wird in ihrer weiteren Arbeit deshalb den Fokus auf die sekundären gesundheitlichen Belastungen und auf die Situation be-sonders benachteiligter Kinder und Jugendlicher legen und im Februar 2023 einen Abschlussbericht mit weiteren Handlungsempfehlungen vorlegen.

Die Ergebnisse der Corona-KiTa-Studie und weitere Informationen finden Sie hier: www.corona-kita-studie.de

Die Berichte der IMA Kindergesundheit finden Sie hier: https://www.bmfsfj.de/resource/blob/202976/7faef58cd4ff2d1209f1af81fc9b4121/umsetzungsbericht-gesundheitliche-auswirkungen-auf-kinder-und-jugendliche-durch-corona-data.pdf

Quelle: Pressemitteilung Bundesfamilienministerium




Jetzt online anmelden auf www.jugend-forscht.de

Endspurt bei Jugend forscht: am 30. November ist Anmeldeschluss für die Wettbewerbsrunde 2023

Die 58. Wettbewerbsrunde steht unter dem Motto „Mach Ideen groß!“. Jugend forscht ermuntert alle interessierten Kinder und Jugendlichen, zu forschen, zu erfinden und zu experimentieren. Dabei gilt es zu zeigen, wie weit einen die eigenen Gedanken tragen – und wie aus kleinen Ideen große Forschungsprojekte werden.

Forschen und analysieren

Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, die an Jugend forscht teilnehmen möchten, können zum Bei­spiel zu erneuerbaren Energien forschen, Erleichterungen für Menschen mit Behinderung konstruieren oder innovative Computersoftware programmieren. Interessant ist es auch, komplexen physikalischen Phänomenen auf den Grund zu gehen, sich mit moderner Robotertechnik zu befassen oder knifflige mathematische Pro­bleme zu lösen. Zudem können die jungen Talente spannende chemische Prozesse analysieren oder Tiere in ihrer Umwelt beobachten.

Für die Anmeldung ist nur das Forschungsthema wichtig

Für die Anmeldung zum Wettbewerb reicht es zunächst aus, das Forschungsthema festzulegen. Es kann frei gewählt werden, muss aber in eines der sieben Jugend forscht Fachgebiete passen: Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/In­formatik, Physik sowie Technik stehen zur Auswahl. Bis Anfang Januar 2023 wird dann geforscht, getüftelt und experimentiert. Erst danach müssen die Teilnehmenden eine schriftliche Ausarbeitung ihres Forschungsprojekts einreichen.

Reginalwettbewerbe ab Februar

Ab Februar 2023 finden bundesweit die Regionalwettbewerbe statt, bei denen die Jungforscherinnen und Jungforscher ihre Forschungsprojekte einer Jury und der Öffentlichkeit präsentieren. Wer hier gewinnt, tritt im März und April auf Landesebene an. Dort qualifizieren sich die Besten für das 58. Bundesfinale, das vom 18. bis 21. Mai 2023 stattfindet. Auf allen drei Wettbewerbsebenen werden Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von mehr als einer Million Euro vergeben.

Kein MINT-Talent soll verlorengehen

„Wir hoffen, dass die Wettbewerbsveranstaltungen im gesamten Bundesgebiet kommendes Frühjahr wieder in Präsenz stattfinden können“, sagt Dr. Sven Baszio, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Jugend forscht e. V. „Auch in 2023 wollen wir einen entscheidenden Beitrag leisten, junge Menschen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu begeistern. Denn für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft ist es gerade in Krisenzeiten wichtig, dass kein MINT-Talent verloren geht und jeder interessierte, leistungsbereite junge Mensch die Chance erhält, entdeckt und gefördert zu werden.“

Das Formular zur Online-Anmeldung, die Teilnahmebedingungen und das Wettbewerbsplakat 2023 finden Sie im Internet unter www.jugend-forscht.de.




Kinderleicht zum Ernährungswissen – kostenloser Download

„Schlemmerküche mit Zwerg Nase“: Vorlesebuch, Bilderbuch und Aktionsbuch

Sie haben es selbst konzipiert, geschrieben und gestaltet. Vor zwei Jahren fiel der Startschuss zum Projekt, jetzt halten Lisa Gödecke und Rieke Sundermeyer die drei Hefte in Händen. „Wir sind erleichtert“, sagt Sundermeyer. Mithilfe der „Schlemmerküche mit Zwerg Nase“ sollen Kinder angeregt werden, sich sinnlich und spielerisch mit der Ernährung zu befassen. „Einige Kinder wissen nicht, woher ihre Lebensmittel kommen, wo sie wachsen und wie aus ihnen eine Mahlzeit entsteht“, sagt Gödecke. Dabei sei das Wissen über gesunde Ernährung elementar.

Gratis zum Download

„Schlemmerküche mit Zwerg Nase“ besteht aus einem Vorlesebuch, einem Bilderbuch und einem Aktionsbuch. Es richtet sich an Erzieherinnen, Erzieher und Eltern von Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren oder auch älter. Die Geschichte ist an Wilhelm Hauffs Märchen „Der Zwerg Nase“ angelehnt. Der DRK-Landesverband Westfalen-Lippe wird die Hefte in rund 300 DRK-Kitas in seinem Einzugsgebiet zur Verfügung stellen. Unter www.fh.ms/schlemmerkueche sind sie kostenfrei für alle herunterzuladen.

Hintergrund

Gestartet war das Projekt, als Gödecke und Sundermeyer noch Oecotrophologie an der FH Münster studierten. In dem Seminar „Humanitäre Aktion“ bei Dr. Jan Makurat, das er in Zusammenarbeit mit dem DRK-Landesverband Westfalen Lippe anbietet, war die Idee entstanden. Damals nannte das studentische Team, zu dem auch Celina Schramm und Judith Windhövel gehörten, ihr Buch „Die Märchenküche“. Alle Zeichnungen stammen von Gödecke.

In einem mehrstufigen Prozess überarbeiteten Gödecke und Sundermeyer in einer Projektarbeit das erste Konzept, machten es kindgerechter und anwendbarer. Begleitet wurden sie dabei von einem Team des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe, Kita-Fachkräften sowie Eleonore Kretz und Dr. Jan Makurat vom Fachbereich Oecotrophologie – Facility Management der FH Münster. „Dass die dreiteilige Publikation nun weiträumig verteilt und damit auch im Kita-Alltag angewendet wird, ist ein hervorragendes Projektergebnis“, sagt der Nachwuchsprofessor.




Frech & witzig: Märchen außer Rand und Band

Das große Buch der Buchstörer: ein besonderes Kinderbuch

Jetzt wird’s schräg: Noch ein Märchenbuch? Ja, aber was für eins: Was ganz vertraut mit Hänsel und Gretel beginnt, wird schon nach wenigen Seiten ein furioses Durcheinander. Verursacht wird dies von den Buchstörern, die Chaos ins geordnete Märchen bringen, die Sätze durcheinanderwirbeln und Wirrwarr bei den Figuren aus Grimms Märchen stiften. Die Buchstörer sind chaotische Monster in Form von Tintenklecksen, die mit einzelnen Wörtern und Lautmalereien um sich werfen. Eine muntere Auseinandersetzung mit dem ordnungsliebenden König beginnt, bis er von den Buchstörern und den anderen Märchenfiguren kurzerhand aus dem Buch katapultiert wird.

Was machen wir jetzt? Schauen wir mal! Das Märchenbuch wird vergnügt und temporeich auf den Kopf gestellt. Ein außergewöhnliches Bilderbuch mit anarchistischem Humor für Kinder ab 5 Jahren. Ein erfrischendes Bucherlebnis für die Leseförderung in Kita und Grundschulen Stärkung von emotionalen und sozialen Kompetenzen. Illustriert von den Schweizer Künstlern und Cartoonisten Boris Zatko und Nicolas d’Aujourd’hui, ist das Buch Freude am Lesen und Weiterdenken von vertrauten Geschichten.

In Kita und Grundschulen lässt sich dieses fröhliche Bilderbuch für die Leseförderung und die Beschäftigung mit Kunst einsetzen. Soziale und emotionale Kompetenzen werden durch den Perspektivenwechsel gestärkt: Wie lässt sich eine Geschichte anders oder weiter erzählen? Was passiert, wenn Figuren aus ihren zugeordneten Rollen geworfen werden?

Dieses Buch gehört jetzt uns! Mit diesem springlebendig illustrierten Kinderbuch kommen Sie mit den Kindern vom Zuhören ins Sprechen übers Geschichtenerzählen.

Boris Zatko / Nicolas d’Aujourd’hui
Das große Buch der Buchstörer
Hardcover, 68 Seiten
ab 5 Jahren
ISBN: 978-3-96304-040-5
20 Euro

Mehr zum Buch




Wie Kinder ihre Umwelt und sich selbst erleben

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Wahrnehmung ist unser Schlüssel zur Welt

Hier lernen Kinder auf ihre Umwelt zuzugehen und auf sich selbst zu achten. Sie trainieren ihre Aufmerksamkeit und können ihre Faszination für Neues intensiv erleben. Konzentration und Entspannung sind zwei der ursprünglichsten und wichtigsten Fähigkeiten des Menschen. Die Spiele unterstützen die Kinder dabei einen zufriedenen und ausgeglichenen Charakter zu entwickeln, der sie fit für die Schule und das soziale Miteinander im Leben macht. Hier haben wir drei Spiele von Dr. Charmaine Liebertz für Sie zur Auswahl.

Wer ist der Chef?

Jeder möchte Chef sein, aber nur einer wird’s. Zunächst verlässt ein Kind den Raum. In seiner Abwesenheit wählen die anderen Kinder einen Chef, der von nun an das Gruppengeschehen bestimmt. Er gibt seinen Mitspielern die mimischen und gestischen Verhaltensweisen (Lächeln, Zunge rausstrecken, am Kopf kratzen, Sitzposition verändern, in der Nase bohren usw.) vor. Nun wird das vor der Tür stehende Kind hereingebeten und erhält die Aufgabe, den Chef ausfindig zu machen. Das ist nicht so einfach, denn alle Mitspieler bewegen und verhalten sich gleich, während der Chef die unbeobachteten Augenblicke nutzt, um insgeheim in der Gruppe neue Verhaltensweisen einzuführen.

  • Alter: 5 bis 9 Jahre
  • Zeit: 5 bis 10 Minuten
  • Sozialform: Gruppenspiel

Mein Freund, der Baum

Schon immer standen Bäume den Menschen sehr nah: Hier versammelt man sich, sucht Schatten, Schutz oder Trost. Bäume symbolisieren Wachstum und Leben. An ihnen können Kinder das Blühen, Ernten, Altern und Sterben beobachten. Bäume zeigen uns Kraft und Schwäche, Wachsen und Innehalten und sind wie gute Freunde. Besuchen Sie mit Ihrer Gruppe oder Klasse regelmäßig einen Baum in der Nähe. Die Kinder können ihn anfassen, fotografieren, vermessen, malen, Tonabdrücke machen und Markierungszeichen an den Ästen befestigen (z. B. kleine Bänder), um sein Wachstum zu verfolgen.

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  • Alter: 6 bis 12 Jahre
  • Zeit: 20 bis 40 Minuten
  • Sozialform: Einzelspiel

Die lebende Kamera

Die Spieler bilden Paare. Jeweils einer der beiden spielt den Kameramann und der andere die Kamera. Der Kameramann stellt sich hinter die Kamera und legt seine Hände unterhalb der Schultern auf ihren Rücken. Die Kamera schließt nun die Augen oder trägt eine Augenbinde. Langsam wird sie vom Kameramann mit sanftem Rückendruck durch den Raum geführt. Auf seinen Zuruf »Klick« darf die Kamera die Augen ganz kurz öffnen, den Gegenstand aufmerksam anschauen und speichern. Bei erneutem Zuruf »Klick« schließt sie die Augen wieder, oder setzt erneut die Augenbinde auf und wird zu einer weiteren Sehenswürdigkeit geführt. Zum Spielende berichtet die Kamera der Reihefolge nach ihre Seherlebnisse.

  • Alter: 4 bis 9 Jahre
  • Zeit: 5 bis 10 Minuten
  • Sozialform: Paarspiel
  • Material: evtl. Augenbinde

Die Spielekartei Wahrnehmung – Konzentration – Entspannung
Charmaine Liebertz
Burckhardthaus
ISBN: 9783944548210
14,95 €
Mehr unter: www.oberstebrink.de




Wie wir miteinander reden sollten

Mutter Tochter

Vortrag und Diskussion zum Thema mit Kindern verständlich sprechen und miteinander kooperieren

„Wie man redet, damit Kinder zuhören, und zuhört, damit Kinder reden“, so lautet die Übersetzung des weltweit erfolgreichsten Elternratgebers von Adele Faber und Elaine Mazlish. Viele versuchen, das Buch und die Methode zu kopieren. Aber niemand kam jemals an das Original heran. Sehr anschaulich schaffen es die Autorinnen, wie wir mit Kindern sprechen sollten und wie nicht.

Wer mag sich schon den ganzen Tag herumkommandieren lassen, ohne die eigenen Bedürfnisse berücksichtigt zu sehen? Wer mag auf Anweisungen hören, ohne deren Sinn zu verstehen? Wie soll man verstehen, dass die eigenen Wünsche nicht erfüllt werden, wenn Erwachsene doch so allmächtig sind? Und wer kann sich über ein Lob freuen, wenn er es nicht nachvollziehen kann?

All das und vieles mehr sind die Themen auch in der deutschsprachigen Version des Weltererfolgs mit dem Titel „So sag ich’s meinem Kind“. Wer etwas mehr über den Inhalt den wertschätzenden und mitfühlenden Dialog mit Kindern erfahren möchte und im Südwesten Deutschlands lebt, für den bietet sich die Möglichkeit, am 21.11.2022 um 19 Uhr im Familienzentrum Bürkle Bleiche, im Rosenweg 3, 79312 Emmendingen, an einem Vortrag mit Diskussion teilzunehmen. Die Teilnahme kostet 8 Euro. Hier geht es zur Anmeldung. Übrigens ist diese Form des Umgangs auch bestens geeignet für den Dialog Erwachsener.

Für alle, die dazu keine Zeit haben, gibt es zum Beispiel die Vorträge und Onlineseminare von Isabelle von Abendroth oder das Buch:

Adele Faber / Elaine Mazlish
So sag ich’s meinem Kind – Wie Kinder Regeln fürs Leben lernen
Softcover 276 Seiten
ISBN: 978-3-96304-033-7

22,90 Euro




Psychische Gesundheit und Resilienz fördern

Im Zentrum sollte die Vermittlung eines „gesunden Lebens“ stehen

Das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW), die Bundesarbeitsgemeinschaft der Leitenden Klinikärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, der Bundesverband für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie und der Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland fordern in einer gemeinsamen Stellungnahme eine stärkere Einbettung der Themen „Psychische Gesundheit“ und „Resilienzförderung“ in die Gesundheitsprävention im Bildungssystem. Im Zentrum sollte dabei die Vermittlung eines „gesunden Lebens“ stehen, für das Ernährung und Bewegung ebenso wichtig sind wie Psychohygiene und der Umgang mit Belastungen. Die Verbände stellen gleichzeitig fest, dass es Kindern, Jugendlichen und auch Fachkräften gerade im Nachgang von Schulschließungen und Distanzunterricht im Zuge der Corona-Pandemie helfen würde, wenn im schulischen System der Leistungsdruck minimiert sowie Zeit und Raum für den gemeinsamen Austausch ermöglicht werden.

Vorbereitung auf weitere Corona-Welle erforderlich

Durch die Covid-19-Pandemie wurde besonders deutlich, dass die Versorgung mit Jugendpsychotherapeutinnen und -therapeuten sowie Kinder- und Jugendpsychiaterinnen und -psychiatern nicht in allen Regionen Deutschlands im Verhältnis zum Beratungs- und Behandlungsbedarf junger Menschen steht. Dem könnte durch eine kleinräumlichere Betrachtung der Versorgungsgebiete und damit einhergehender zusätzlicher Praxen begegnet werden. Die Verbände mahnen zudem an, dass sich das vorschulische ebenso wie das schulische Bildungssystem effektiver als bisher auf eine weitere Corona-Welle im Herbst vorbereitet. Dazu müssen die Einrichtungen bzw. ihre Träger mit zusätzlichen Ressourcen ausgestattet werden. Mit diesen sollten vor allem zusätzliche Personalressourcen geschaffen, aber auch zusätzliche Räumlichkeiten angemietet und Luftfiltergeräte sowie notwendige Hygienematerialien beschafft werden.

Schnelle Hilfe ist gefragt

Laut Holger Hofmann, Geschäftsführer des DKHW, „…ist es dringend erforderlich, zum einen durch eine bessere Versorgung mit Kinder- und Jugendpsychotherapeutinnen und -therapeuten sowie Kinder- und Jugendpsychiaterinnen und -psychiatern diesen Kindern schnell zu helfen. Zum anderen ist es aber auch wichtig, Kitas und Schulen für die nächsten Corona-Wellen sicher zu machen, damit diese als Lern- und Lebensorte von Kindern offenbleiben können. Und es muss klar sein, dass es zukünftig keine Beschränkungen mehr bei den sozialen Kontakten von Kindern und Jugendlichen geben darf“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Schwierige Versorgungslage im Bereich der Kinder- und Jugendpsychotherapie

„Die schon vor der Pandemie bestehende schwierige Versorgungslage im Bereich der Kinder- und Jugendpsychotherapie wurde durch die getroffenen Maßnahmen weiter erschwert. Dadurch haben sich Wartezeiten weiter verlängert. Das ist so nicht hinnehmbar und stellt für alle Beteiligten und Betroffenen eine hohe Belastung dar. Politik und Kassenärztliche Vereinigungen sind gefordert, hier schnell und unbürokratisch Abhilfe zu schaffen und die Versorgungslage zu verbessern“, sagt Dr. Inés Brock-Harder, Vorsitzende des Bundesverbandes für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie.

Schwierige Situation leider eher verstetigt

„Inzwischen haben weitere krisenhafte Entwicklungen die schwierige Situation leider eher verstetigt. Krieg in Europa und die zunehmende Deutlichkeit des Klimawandels verunsichern die gesamte Gesellschaft weiterhin. Gerade für Kinder und Jugendliche in der Entwicklung haben solche Erfahrungen eine oft lebenslange Bedeutung. Wir können dies kaum zu viel im Blick haben, es geht schlicht um unsere Zukunft, um unsere Verantwortung gegenüber den nächsten Generationen“, sagt Dr. Annegret Brauer, stellvertretende Vorsitzende des Berufsverbandes für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland.

Die gemeinsame Stellungnahme von Deutschem Kinderhilfswerk, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Leitenden Klinikärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, dem Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland und dem Bundesverband für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie steht unter www.dkhw.de/kinder-psychisch-stark-machen zum Download bereit.