Jetzt anmelden zur Tagung „Friedens- und Konfliktfähigkeit von Kindern“

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Jahrestagung 2024 der Deutschen Liga für das Kind am 18. Oktober in Berlin

Zu ihrer Jahrestagung lädt die Deutsche Liga für das Kind am 18. Oktober in Berlin ein. Die Tagung beleuchtet das Thema Friedens- und Konfliktfähigkeit sowohl aus globaler Sicht als auch bis in die Familie hinein und erörtert praxisnahe Impulse für den Alltag in Kindertageseinrichtungen. Die interdisziplinäre Jahrestagung richtet sich an alle Fachkräfte, die mit Kindern und Familien arbeiten, an Studierende und Auszubildende in diesem Feld, an Verantwortliche in Politik, Justiz und Verwaltung und an alle am Thema Interessierten.

Die Vorträge am Vormittag bilden die aktuelle Situation von Konflikten in den Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen ab

Sie beginnen mit einem Vortrag zu Flucht und Sicherheit auf der globalen Ebene von UNICEF Deutschland. Passend dazu erhellt Dr. Areej Zindler die Lebenssituation von traumatisierten geflüchteten Kindern und Jugendlichen in Deutschland und daraus entstehende Handlungsbedarfe. Dr. Susanne Witte folgt mit einem Vortrag zu Gewalterfahrungen von Kindern in Familien und rückt den Fokus von einer globalen Perspektive auf die deutsche Ebene.

Dann ertönt der Startschuss für eine neue Filmreihe:

Sie soll sich sowohl mit gewaltfreier Erziehung als auch diskriminierungssensibler Arbeit mit Kindern und Jugendlichen beschäftigen. Am Nachmittag geht es um die Frage „Und jetzt?“. Dafür wird Dr. Tina Malti einen Vortrag zu den sozial-emotionalen Entwicklungspotenzialen von Kindern halten und ein Rahmenmodell vorstellen. Abschließend werden Uli Jäger und Musa Al Munaizel das Konzept der Friedenspädagogik inklusiver einiger Praxisbeispiele präsentieren und die Frage erörtern, wie wir eine Friedenskultur in Einrichtungen implementieren können.

Die Jahrestagung wird im Wissenschaftszentrum Berlin, Reichpietschufer 50, 10785 Berlin, stattfinden

Die Veranstaltung beginnt um 10:00 Uhr und endet um 15:45 Uhr. Anschließend findet in denselben Räumlichkeiten ab 16:00 Uhr die Mitgliederversammlung der Deutschen Liga für das Kind statt. Hier geht es zur Anmeldung

Quelle: Pressemitteilung Deutsche Liga für das Kind e.V.




Dramatisch hohe Krankheitsausfälle beim Kita-Personal

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Kita-Mitarbeitende sind deutlich häufiger krank als der Durchschnitt aller Berufsgruppen

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kitas sind deutlich häufiger erkrankt als andere. Insbesondere die Ausfälle aufgrund psychischer Erkrankungen liegen über dem Schnitt aller Berufsgruppen. Die Bertelsmann Stiftung und das Fachkräfte-Forum appellieren, die pädagogischen Fachkräfte zu entlasten und die Ausfallzeiten durch Vertretungen aufzufangen. Dafür braucht es nicht nur Geld. Die Vertretungskräfte müssen pädagogisch qualifiziert sein, damit sie im Sinne einer guten frühkindlichen Bildung handeln können.

Am häufigsten sind Kita-Beschäftigte im Jahr 2023 aufgrund von Atemwegsinfektionen krankheitsbedingt ausgefallen, auf Platz zwei folgen bereits psychische Erkrankungen. Insbesondere die Arbeitsunfähigkeitstage infolge psychischer Erkrankungen sind im Kita-Bereich in den letzten Jahren stark angestiegen sowie deutlich höher als im Schnitt aller Berufsgruppen. Krankheitstage führen zu einem Großteil der Ausfallzeiten beim Kita-Personal. Den übrigen Teil machen Urlaub und Fortbildung aus.  

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Laut Berechnungen der Bertelsmann Stiftung lagen die Ausfallzeiten in den Kitas 2023 im bundesweiten Durchschnitt bei knapp 18 Prozent der jährlichen Arbeitszeit einer Vollzeitkraft. In Ostdeutschland betragen die Ausfallzeiten sogar knapp ein Viertel des regulären Arbeitspensums, im Westen sind es rund 17 Prozent.

(Auswertung von Krankenkassendaten als PDF)

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Hohe Krankenstände, weniger kindgerechtes Handeln, steigende Überlastung

Das Fachkräfte-Forum, das sich aus Kita-Fachkräften, Leitungskräften und Fachberater:innen aus allen Bundesländern zusammensetzt, mahnt an, dieses Problem gezielt anzugehen.

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In einem gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung veröffentlichten Positionspapier zeigt das Forum die Folgen der Ausfallzeiten auf: „Viele Kitas stecken in einem Teufelskreis: Aufgrund der steigenden Krankenstände fallen immer mehr Fachkräfte aus, wodurch die Überlastung für die verbleibenden Beschäftigten weiter zunimmt. An gute frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung ist vielerorts gar nicht mehr zu denken“, erklärt Anette Stein, Expertin der Bertelsmann Stiftung für frühkindliche Bildung.

Bertelsmann Stiftung und Fachkräfte-Forum plädieren deshalb dafür, es gesetzlich zu verankern, dass Vertretungen durch qualifiziertes Personal für alle Ausfallzeiten finanziert werden. Denn lediglich in wenigen Bundesländern gibt es bisher konkrete Regelungen für eine verlässliche Vertretung. Legt man die aktuellen Ausfallzeiten je Bundesland zugrunde, müssten bundesweit zusätzlich knapp 97.000 vollzeitbeschäftigte Fachkräfte für Vertretung eingestellt werden, davon 25.000 in Ost- und 72.000 in Westdeutschland. Dies würde zusätzliche Personalkosten von rund 5,8 Milliarden Euro pro Jahr verursachen. Dadurch ließe sich die Personalsituation in den Kitas zumindest kurzfristig stabilisieren.

Warnung vor weiterem Absenken der fachlichen Standards

Im Rahmen der Verhandlungen über die Fortsetzung des Kita-Qualitätsgesetzes sollten sich Bund und Länder auch auf einen gemeinsamen Standard einigen, der Vertretungen für Ausfallzeiten garantiert. Dafür braucht es jedoch genügend pädagogisch qualifiziertes Personal. Wie der „Fachkräfte-Radar für Kita und Grundschule“ der Bertelsmann Stiftung zeigt, gibt es aufgrund zurückgehender Kinderzahlen im Osten die Chance, freiwerdende Fachkräfte für Vertretungen zu nutzen. Dafür müssen die Länder jedoch die gesetzlichen Grundlagen für die Weiterbeschäftigung schaffen.

Dort, wo Personal fehlt, warnen Bertelsmann Stiftung und Fachkräfte-Forum davor, pädagogisch unzureichend qualifizierte Mitarbeitende auf die Personalbemessung anzurechnen. Das gilt insbesondere für die westlichen Bundesländer, wo entsprechende Tendenzen zunehmen.

„Beschäftigte ohne ausreichende pädagogische Qualifikation müssen in der Arbeit mit den Kindern enger durch die vorhandenen Fachkräfte begleitet werden – was deren Zeit noch mehr beansprucht“, so das Fachkräfte-Forum. Deshalb komme es darauf an, die pädagogische Qualifizierung von Quereinsteiger:innen berufsbegleitend voranzutreiben und bundesweite Standards für die fachliche Eignung festzulegen. „Kitas unterstützen Eltern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. In erster Linie sind sie aber für gute frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung der Kinder verantwortlich – die gibt es aber nur mit qualifiziertem Personal“, betont Stein.

Zusatzinformationen:

Die Daten zu den Krankenständen stammen von der DAK-Gesundheit und beziehen sich auf die Jahre von 2020 bis 2023. Die Häufigkeit der Diagnosen kann Auswertungen der Techniker Krankenkasse entnommen werden. Für die Berechnung der Ausfallzeiten wurde Berlin zu Ostdeutschland gezählt, während die Krankenkassen das Bundesland krankenversicherungs- rechtlich Westdeutschland zuweisen. Bei den Urlaubstagen wurden zwei Regenerationstage berücksichtigt und die Kita-Schließtage abgezogen.

Über die Bertelsmann Stiftung: Menschen bewegen. Zukunft gestalten.

Die Bertelsmann Stiftung setzt sich dafür ein, dass alle an der Gesellschaft teilhaben können – politisch, wirtschaftlich und kulturell. Unsere Programme: Bildung und Next Generation, Demokratie und Zusammenhalt, Digitalisierung und Gemeinwohl, Europas Zukunft, Gesundheit, Nachhaltige Soziale Marktwirtschaft. Dabei stellen wir die Menschen in den Mittelpunkt. Denn die Menschen sind es, die die Welt bewegen, verändern und besser machen können. Dafür erschließen wir Wissen, vermitteln Kompetenzen und erarbeiten Lösungen. Die gemeinnützige Bertelsmann Stiftung wurde 1977 von Reinhard Mohn gegründet.

Weitere Informationen: www.bertelsmann-stiftung.de

Quelle: Pressemitteilung Bertelsmann Stiftung




Kreativität macht glücklich und erfolgreich

Mehr Kunst und Handwerk könnten laut britischer Studie die öffentliche Gesundheit stärken

Das Ausleben der kreativen Seite könnte bei allen Menschen zu einer deutlichen Verbesserung ihres Wohlbefindens führen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Anglia Ruskin University. Da Kunst und Handwerk vergleichsweise erschwinglich und zugänglich sind, könnte ein verbesserter Zugang für die Öffentlichkeit einen deutlichen Aufschwung für die öffentliche mentale Gesundheit ermöglichen. Laut der leitenden Wissenschaftlerin Helen Keyes konnten beim Handwerk und künstlerischen Aktivitäten starke Effekte darauf nachgewiesen werden, wie sehr Menschen ihr Leben als sinnvoll erachten. Die Studienergebnisse wurden kürzlich im Fachjournal „Frontiers in Public Health“ publiziert.

Großes Sample untersucht

„Tatsächlich war die Auswirkung des Bastelns größer als die Auswirkung eines bestehenden Arbeitsverhältnisses. Nicht nur bringt Handwerken ein Erfolgserlebnis mit sich, es ist auch ein sinnvoller Weg zur Selbstverwirklichung. Das ist bei einem Arbeitsverhältnis nicht immer der Fall“, so Keyes weiter. Das Forscherteam analysierte ein Sample bestehend aus 7.182 Personen, die an der jährlich durchgeführten Taking-Part-Umfrage des Department for Culture, Media, and Sport teilgenommen hatten.

Die Größe des Samples ermöglichte zudem, die Auswirkungen von kreativen Künsten allgemein zu untersuchen und half dabei zu beurteilen, wie wirksam derartige Interventionen außerhalb eines klinischen Umfelds sein könnten. Soziodemografische Variablen wie Geschlecht, Altersgruppe, Beschäftigungsstatus und das Ausmaß des Mangels wurden ebenfalls berücksichtigt. Eine schlechtere Gesundheit, Arbeitslosigkeit und eine größere Mangelerfahrung führten zum Beispiel zu einem geringeren Wohlbefinden.

Kreativität macht glücklicher

Die Teilnehmenden wurden ersucht, ihre Gefühle zu bewerten, und zwar in den Bereichen Glück, Angstgefühle und Lebenszufriedenheit. Außerdem sollten sie angeben, ob sie ihr Leben für lohnenswert hielten. Weiters wurde erhoben, wie oft sich diese Personen einsam fühlten. Auf die Frage nach handwerklichen Aktivitäten im letzten Jahr, gaben 37,4 Prozent an, dass sie solche zumindest einmal in den letzten zwölf Monaten durchgeführt bzw. daran teilgenommen hatten. Personen, die sich künstlerisch oder handwerklich betätigt hatten, waren glücklicher und mit ihrem Leben zufriedener. Sie verfügten auch über ein stärkeres Gefühl, dass ihr Leben einen Sinn hat. Daher bieten künstlerischen Aktivitäten laut Keyes und ihren Kollegen eine bedeutende Chance zur Verbesserung des öffentlichen Wohlergehens.

Moritz Bergmann/pressetext.redaktion


Kinderkunst und Kreativität

Praxis und Philosophie. Fantasie und Selbstbewusstsein fördern. Kunst mit Kindern: mehr als malen und basteln! Kreativbuch für Schule, Hort, Workshops und Kunstwerkstatt

„Kinder sind Künstler, wenn man sie lässt“ – davon ist Autor Helge Nyncke überzeugt. Dieses Buch stellt einfache, aber wirkungsvolle Kreativtechniken vor, die er selbst in langjähriger Projektarbeit mit Kindern erprobt und entwickelt hat. Sein kunstpädagogisches Buch zeigt auf, wie mit wenig Materialaufwand, aber viel Gespür für den kreativen Prozess, erfüllende künstlerische Arbeit mit Kindern funktionieren kann.

Hardcover, 198 Seiten, 29,7 x 21,0 cm
ISBN 978-3-910295-01-8
25 €

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Noch immer viel zu viel Zucker in der Ernährung

Studie der Uni Bonn untersucht Ernährung von Kindern und Jugendlichen und sieht weiteren Handlungsbedarf

Hohe Mengen an Zucker in unserer Ernährung werden als einer der Risikofaktoren für Übergewicht und chronische Erkrankungen diskutiert. Forscherinnen der Universität Bonn haben die Zuckerzufuhr von Kindern und Jugendlichen im Rahmen einer Langzeitstudie ausgewertet. Das Ergebnis: Die Zuckerzufuhr sinkt seit 2010 kontinuierlich, liegt aber immer noch über der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Menge. Die Studie wird im European Journal of Nutrition veröffentlicht; sie ist bereits vorab online zugänglich.

„Unsere Analyse konzentriert sich auf die Aufnahme von freiem Zucker“, sagt Dr. Ines Perrar, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften (IEL) der Universität Bonn und Erstautorin der Studie. „Es wird diskutiert, ob Zucker, ebenso wie Salz und Fette, mit der Entstehung von chronischen Erkrankungen in Verbindung steht.“ Als freien Zucker definiert die WHO jeglichen Zucker einschließlich Honig, Sirup und Fruchtsaftkonzentraten, der vom Hersteller oder bei der Zubereitung von Speisen oder Getränken im Haushalt zugesetzt wird. Auch Zucker, der von Natur aus in Säften enthalten ist, zählt dazu.

Detaillierte Informationen zu Ernährung, Stoffwechsel, Entwicklung und Gesundheit

Für ihre Analyse nutzten die Forscherinnen des IEL die Daten der „Dortmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed“ Kohortenstudie (DONALD). Seit 1985 sammelt die DONALD Studie detaillierte Informationen zu Ernährung, Stoffwechsel, Entwicklung und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. „Die Teilnehmenden wiegen und dokumentieren einmal jährlich an drei aufeinanderfolgenden Tagen alles, was sie essen und trinken“, erklärt Prof. Dr. Ute Nöthlings, Inhaberin der Professur für Ernährungsepidemiologie am IEL. „Mithilfe unserer institutseigenen Nährstoffdatenbank können wir daraus die Zufuhr bestimmter Nährstoffe, unter anderem freien Zucker, schätzen.“

Besonders Jugendliche konsumieren zu viel Zucker

Die Autorinnen werteten nun 4.218 dieser Drei-Tage-Wiegeprotokolle von 751 Kindern und Jugendlichen im Alter von drei bis 18 Jahren aus, die zwischen 2010 und 2023 erfasst worden waren. „Wir konnten feststellen, dass die Zufuhr an freiem Zucker weiterhin rückläufig ist“, sagt Ines Perrar. „Dennoch liegt die tägliche Aufnahme im Schnitt noch immer über der Empfehlung der WHO und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, die maximal zehn Prozent der Gesamtenergiezufuhr pro Tag empfehlen.“

Bewusstsein in der Bevölkerung wächst

Bereits 2019 hatte eine Auswertung der DONALD-Daten gezeigt, dass die Zufuhr an freiem Zucker seit 2005 abnimmt und 2016 im Median bei rund 16 Prozent der Tagesenergieaufnahme lag. Dieser Wert hat sich nun nochmals auf 11,7 Prozent verringert. Als möglichen Grund für diesen Trend vermuten die Forscherinnen ein gestiegenes Bewusstsein für die gesundheitlichen Folgen des Verzehrs einer zu großen Menge bestimmter zuckerhaltiger Lebensmittel, etwa mit Zucker gesüßter Getränke.

Ohne Zweifel ein Erfolg, aber die Forscherinnen verweisen auf Unterschiede in den Altersgruppen: „Wir sehen im Beobachtungszeitraum insbesondere bei Jugendlichen im Alter von sechs bis 14 Jahren eine relativ hohe Aufnahme von freiem Zucker um 15 Prozent. Mit zunehmendem Alter nimmt die Zufuhr dann deutlich ab“, sagt Ute Nöthlings, die nicht nur Leiterin der DONALD Studie, sondern auch Sprecherin des Transdisziplinären Forschungsbereichs (TRA) „Sustainable Futures“ sowie Mitglied im TRA „Life and Health“ der Universität Bonn ist.

Tatsächliche Zuckeraufnahme wahrscheinlich noch höher

Die Ergebnisse stützen die aktuelle Initiative der Bundespolitik, bis 2025 den Zuckergehalt von Frühstückszerealien, gesüßten Milchprodukten, Erfrischungsgetränken und Fruchtgetränken um mindestens 15 Prozent zu reduzieren. Die Forscherinnen weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Zuckerkonsum wahrscheinlich höher ist, als die Daten der Studie nahelegen. Zum einen besteht die Gefahr einer Untererfassung aufgrund des Selbstberichts der Ernährung durch die Probandinnen und Probanden. Zum anderen ist die Studie nicht repräsentativ, da aufgrund des umfangreichen Studiendesigns eher Familien mit höherem sozio-ökonomischem Status teilnehmen und hier ein tendenziell stärkeres Bewusstsein für Ernährungs- und Gesundheitsfragen zu erwarten ist.

Publikation  

Ines Perrar, Ute Alexy, Ute Nöthlings. “Intake of free sugar among children and adolescents in Germany declines – current results of the DONALD study”. European Journal of Nutrition, 2024, ISSN 1436-6215, https://link.springer.com/article/10.1007/s00394-024-03456-1

Quelle: Information der Uni Bonn




US-Pädagogen wollen Handy-Verbot an Schulen

Psychische Gesundheit der Kinder ist laut NEA-Umfrage durch die Nutzung von Mobiltelefonen in Gefahr

Fast 3000 befragte US-amerikanische Pädagogen der Primar- und Sekundarstufe (erste bis zwölfte Klasse) schlagen Alarm: Mobiltelefone gefährden laut aktueller Umfrage der National Education Association (NEA) die psychische Gesundheit, zwischenmenschliche Fähigkeiten und das Lernverhalten von Schülern. Menschen, die beruflich mit Kindern zu tun haben, von Schulleitern bis zu Kinderärzten, äußern sich schon länger besorgt über negativen Folgen von Smartphones und sozialen Medien auf Schüler – insbesondere seit der Pandemie. Aber dass sich so viele Pädagogen einhellig in dieser Weise äußern, hat laut NEA, der größten Lehrergewerkschaft der USA, eine neue Qualität.

Sicheres Lernumfeld gefährdet

„Die psychische Gesundheit von Schülern ist ein ernstes und wachsendes Problem für Eltern und Pädagogen, das durch die Nutzung sozialer Medien und privater Geräte in Schulen noch verschlimmert wird“, so die NEA-Vorsitzende Becky Pringle. „Jeder Schüler, ob schwarz oder weiß, asiatisch oder lateinamerikanisch, einheimisch oder neu zugewandert, hat ein einladendes und sicheres Lernumfeld verdient. Dieses Umfeld kann beeinträchtigt werden, wenn die sozialen Medien die Schüler in die Schule begleiten. Um das Wohlergehen der Schüler bestmöglich zu unterstützen, sind strenge, schulweite und lokal ausgearbeitete Richtlinien unerlässlich, die den Zugang zu persönlichen Geräten während des Schultages einschränken.“

Dazu ist offenbar eine Mehrheit der Pädagogen bereit. So äußern sich jedenfalls 90 Prozent der Befragten. Ebenso viele halten die Gefährdung der psychischen Gesundheit von Schülern für ein ernstes Problem. 75 Prozent zeigen sich besorgt über schädliche Auswirkungen wie Cybermobbing, die Störung der Entwicklung sozialer Fähigkeiten und den Verlust an Unterrichtszeit. Nur 31 Prozent sind der Meinung, dass die Nutzung von Mobiltelefonen den einzelnen Lehrkräften überlassen werden sollte.

Meinung der Pädagogen hat sich geändert

Die NEA-Umfrage spiegelt die veränderte Einstellung der Lehrer zur Handynutzung in der Schule wider. In einer Umfrage des Schulforschungsinstituts EdWeek Research Center, die vor etwas mehr als einem Jahr durchgeführt wurde, waren nur 24 Prozent der Lehrer der Meinung, dass Handys auf dem Schulgelände gänzlich verboten werden sollten. Jetzt scheint es so, als seien die meisten Pädagogen umgeschwenkt.

Im Juli dieses Jahres schrieb die unabhängige Gymnasialdirektorin Jody Passanisi in der „Education Week“ einen Artikel, laut dem sie ihren vor elf Jahren mit einem Kollegen vertretenen Standpunkt zur Handynutzung in Klassenzimmern zurückzog. Damals hatten sie den Nutzen von Smartphones im Klassenzimmer gepriesen. Heute lässt Passanisi keine Handys im Unterricht mehr zu.

Handy-Verbot kein Allheilmittel

Naomi Andrews von der Brock University war vor ein paar Monaten allerdings zu dem Schluss gekommen, dass ein Handy-Verbot in Klassenzimmern kaum etwas bringen würde. Das Verbot würde zwar die Ablenkung im Unterricht verringern, doch viele der zugrundeliegenden Probleme, die sich auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen auswirken, würden damit nicht gelöst.

„Wir müssen den Ursachen für diese Probleme mehr Aufmerksamkeit schenken und die Schüler beim Erwerb wichtiger Kompetenzen unterstützen: Beim sozial-emotionalen Lernen, sozialer Medienkompetenz und Beziehungsfähigkeit“, sagt Andrews. Kollege David Hutchison ergänzt, dass Eltern, Lehrer und Sozialdienstleister eine wichtige Rolle bei der Förderung der psychischen Gesundheit junger Menschen spielen sollten. „Schulen sollten sichere Räume für Schüler schaffen, in denen sie darüber diskutieren können, wie sich die Nutzung sozialer Medien und von Mobiltelefonen mit ihrer sozialen Identität und ihrem Selbstwertgefühl überschneidet.“

Wolfgang Kempkens/pressetext.redaktion




Bund stellt vier Milliarden Euro für Kita-Qualität bereit

Kabinett beschließt Entwurf für weiterentwickeltes Kita-Qualitätsgesetz  

Das Bundeskabinett hat das Dritte Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung beschlossen. Es soll am 1. Januar 2025 in Kraft treten. Damit setzt der Bund sein finanzielles Engagement bei der Verbesserung frühkindlicher Bildung und Betreuung fort und unterstützt die Länder auch in den kommenden zwei Jahren mit insgesamt rund vier Milliarden Euro.

Sieben Handlungsfelder für mehr Qualität

Mit dem weiterentwickelten Gesetz können die Länder künftig in sieben prioritäre Handlungsfelder investieren, die für die Qualität der Betreuung von besonderer Bedeutung sind:

  • Bedarfsgerechtes Angebot
  • Fachkraft-Kind-Schlüssel
  • Gewinnung und Sicherung qualifizierter Fachkräfte
  • Stärkung der Leitung
  • Förderung einer bedarfsgerechten, ausgewogenen und nachhaltigen Verpflegung und ausreichender Bewegung
  • Förderung der sprachlichen Bildung
  • Stärkung der Kindertagespflege

Drei der bisherigen Handlungsfelder – räumliche Gestaltung, Verbesserung der Steuerung des Systems und Bewältigung inhaltlicher Herausforderungen – entfallen künftig.

Für die Möglichkeit, Bundesmittel zur Beitragsentlastung zu verwenden, ist eine Übergangszeit bis zum 31. Dezember 2025 vorgesehen. Der Anteil der Bundesmittel, den die Länder für Beitragsentlastung nutzen, ist seit Jahren rückgängig. Aktuell werden dafür rund 15 Prozent verwendet. Es steht den Ländern frei, durch die zusätzlichen Bundesmittel auch umzuschichten. Von einer Erhöhung von Kita-Gebühren geht das BMFSFJ deshalb nicht aus.

Weiterer Schwerpunkt: Fachkräftegewinnung und -sicherung

Fachkräfte sind einer der größten, wenn nicht der größte Engpass für den stabilen Kita-Betrieb. Deshalb führt der Bund die Vorgabe ein, dass jedes Land künftig mindestens eine Maßnahme zur Gewinnung und Sicherung von Fachkräften ergreifen muss. Das BMFSFJ setzt damit einen klaren Schwerpunkt bei diesem Handlungsfeld.

Hintergrund

Mit einer stärkeren Konzentration der Bundesmittel auf die Qualität in der frühkindlichen Bildung ist ein klares Ziel verbunden: in den kommenden zwei Jahren soll sich die Angleichung der Kita-Qualität in Deutschland weiter beschleunigen. Das Gesetz ist so ein Zwischenschritt für die Entwicklung nationaler Bildungsstandards in Abstimmung mit den Ländern, sobald die Voraussetzungen dafür vorliegen.  

In einer gemeinsamen Erklärung vom 27. März 2024 hatten die Jugend- und Familienministerinnen und -minister von Bund und Ländern ihr Ziel bekräftigt, die Kita-Qualität gemeinsam weiter voranzubringen und den weiteren Qualitätsprozess skizziert.

Seit 2019 unterstützt der Bund die Länder mit dem Kita-Qualitäts- und -Teilhabeverbesserungsgesetz (KiQuTG) dabei, die Qualität in Kitas und in der Kindertagespflege sowie die Teilhabe an der frühkindlichen Bildung zu verbessern.

Weitere Informationen finden Sie auf www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/alle-meldungen/schulterschluss-fuer-mehr-qualitaet-in-der-kindertagesbetreuung–237786

Quelle: Pressemitteilung BMFSFJ




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