Einladung zum Vortrag „Spielen ist der Beruf des Kindes“

Armin Krenz über die Bedeutung des Spiels für die Selbstbildung des Menschen

Im Laufe der Jahrzehnte hat Prof. Armin Krenz neben seiner Lehr- und Autorentätigkeit sicher eine nahezu unüberschaubare Zahl an Vorträgen, Beratungsgesprächen, Supervisionen, Fort- und Weiterbildungen, Onlineseminaren und Workshops gehalten. Dabei verschlug es ihn jedoch niemals nach Stuttgart. Insofern laden wir Sie hier zu einer Premiere ein. Denn aus Anlass der didacta Bildungsmesse in der baden-württembergischen Landeshauptstadt veranstalten wir einen Vortrag zum Thema „Spielen ist der Beruf des Kindes… und darf nicht immer mehr durch Förderprogramme verdrängt werden“. Dieser findet jedoch nicht auf der Messe statt, sondern mitten in Stuttgart im „Haus der Wirtschaft“ am 12. Februar 2025 um 19 Uhr. Der Eintritt zum Vortrag ist frei (Spenden sind erbeten). Da wir aber nur begrenzt Platz haben, bitten wir um Anmeldung unter der E-Mail: info@spielen-und-lernen.online.

Die Bedeutung des Spiels in der Kindertageseinrichtung

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Viele von Ihnen kennen Prof. Krenz auch als Begründer des situationsorientieren Ansatzes in der Kita und Vertreter einer humanistischen Bildung. Mit spielen und lernen verbindet ihn unter anderem das Verständnis über die Bedeutung des Spiels für die Entwicklung des Kindes. In unserem Schwesterverlag Burckhardthaus haben wir deshalb unlängst gemeinsam das Buch „SPIEL und SELBSTBILDUNG – Kitas brauchen eine pädagogische Revolution“ verlegt. Hintergrund ist die Beobachtung, dass das Spiel in den Kindertageseinrichtungen in den vergangenen Jahren deutlich an Wert verloren hat und diese Entwicklung zahlreiche negativen Folgen für die Kinder und damit für unsere Gesellschaft hat.

Um die Ursachen, die Folgen für die Persönlichkeits- und Lernentwicklung und die Rückkehr zu einer Elementarpädagogik, bei der nicht die wirtschaftlichen Interessen, sondern die Kinder mit ihren Entwicklungsbedürfnissen im Zentrum stehen, wird es auch an diesem Abend im „Haus der Wirtschaft“ in Stuttgart gehen.

Herzlich willkommen

Als Leser*innen von spielen und lernen sind Sie uns mit Ihren Kolleg*innen bei dieser Veranstaltung natürlich besonders willkommen. Melden Sie sich also bitte mit einer E-Mail an info@spielen-und-lernen.online an und freuen Sie sich mit uns auf einen spannenden und äußerst erkenntnisreichen Abend.

Sollten Sie an diesem Abend keine Zeit haben, haben Sie auch die Möglichkeit, Prof. Krenz auf der didacta in der Zeit vom 11. bis 13. Februar zu treffen. Viele Bücher, Informationen und Materialien der Verlage Burckhardthaus, Oberstebrink und spielen und lernen finden Sie während der gesamten Messe in Halle 9, Reihe A, Stand 44.

Referent: Prof. Armin Krenz
Thema: Spielen ist der Beruf des Kindes… und darf nicht immer mehr durch Förderprogramme verdrängt werden
Veranstaltungsort: Haus der Wirtschaft, Willi-Bleicher-Str. 19, 70174 Stuttgart, Konferenzraum Karlsruhe
Datum: 12. Februar 2024
Zeit: 19 bis 21 Uhr
Eintritt frei (freiwillige Spenden erbeten)
Anmeldung unter: info@spielen-und-lernen.online

Gernot Körner




Webinar zum Thema „Philosophieren mit Kindern“

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Kinder stellen Fragen mit philosophischem Charakter. Welche Fragen sind das und wie unterscheiden sie sich von anderen?

Dieses Webinar am 10.03.2025 bietet einen Einstieg in das Philosophieren mit Kindern. Erfahren Sie, wie Sie Kinder dabei begleiten und welche Entwicklungschancen sich dadurch eröffnen.

Inhaltliche Schwerpunkte:

  •     Anlässe zum Philosophieren und Kinderfragen mit philosophischem Charakter
  •     Moderation philosophischer Gespräche und Haltung der Lernbegleitung
  •     Entwicklungsmöglichkeiten und Chancen des gemeinsamen Philosophierens

In diesem 75-minütigen Webinar erwartet Sie ein interaktiv gestalteter Vortrag mit spannenden Inhalten und der Möglichkeit, dich aktiv mit den anderen Teilnehmenden auszutauschen und Fragen zu stellen. Im Anschluss an die Veranstaltung werden die Dokumentation und eine Teilnahmebescheinigung zur Verfügung gestellt.

Lernziele:

  • Sie näher sich dem Thema an und erkennen Anlässe zum Philosophieren mit Kindern
  • Sie erkennen den philosophischen Charakter, den Kinderfragen haben können
  • Sie erfahren, wie Sie Kinder beim Philosophieren begleiten können, damit sie zu eigenen Erkenntnissen und Schlüssen kommen
  • Sie tauschen sich  mit den anderen Teilnehmenden aus und lernen Praxisbeispiele kennen

Die Teilnahme an diesem Angebot wird im Rahmen der Zertifizierung von Kitas, Horten und Grundschulen anerkannt.

Die kostenfreien Webinare und Online-Workshops der Stiftung Kinder Forschen zu unterschiedlichen Themen finden zu festen Zeiten statt. Sie können sich einfach selbst anmelden.

Termine: Webinar am 10.03.2025 16:30-17:45 Uhr und am15.07.2025, 10:00-11:15 Uhr

Zur Anmeldung auf campus.stiftung-kinder-forschen.de

Quelle: Stiftung Kinder Forschen




Immer mehr Kinder wachsen in bildungsfernen Milieus auf

Eine entsprechende Förderung würde sich laut IW für die Gesellschaft auszahlen

In den vergangenen Jahren wachsen immer mehr Kinder in Deutschland in bildungsfernen Milieus auf. So ist laut der Vierteljahrsschrift „IW-Trends“ der Anteil der Minderjährigen mit Eltern ohne berufsqualifizierenden Abschluss zwischen den Jahren 2011 und 2021 von 11,4 Prozent auf 17,6 Prozent gestiegen. Mehr als jedes zwanzigste Kind gehört gemäß der Publikation des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) inzwischen der besonders vulnerablen Gruppe der Kinder mit Eltern ohne Schulabschluss an.

Regional unterschiedliche Situationen

Allerdings sei die Lage regional sehr unterschiedlich. Besonders hoch sind wohl die Anteile in den Großstädten in Nordrhein-Westfalen und eher niedrig in den kleineren Kommunen mit weniger als 20.000 Einwohnern in den neuen Bundesländern und in Bayern.

Risiko für Bildungslaufbahn und Gesundheit

Bei vielen dieser bildungsfernen Kinder bestünden noch weitere Risikofaktoren für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn, wie Fremdsprachigkeit und Arbeitsmarktferne der Eltern. Im Ergebnis besuchten sie nicht nur wesentlich seltener in der Sekundarstufe I ein Gymnasium. Zudem sind laut der Auswertung des IW die Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren auch weit häufiger übergewichtig als die nicht bildungsfernen Kinder.

Krippen- und Kindergartenbesuch unterdurchschnittlich

So benötigten sie nicht nur im Bildungsbereich eine gezielte kompensatorische Förderung, die möglichst direkt in ihrem Lebensumfeld angesiedelt sein sollte. Allerdings besuchten im Jahr 2021 den Angaben im Mikrozensus zufolge nur 17,1 Prozent der bildungsfernen unter Dreijährigen und 73,4 Prozent der bildungsfernen Drei- bis Fünfjährigen eine Kita, im Vergleich zu 29,6 Prozent und 87,5 Prozent der nicht bildungsfernen Kinder in diesem Alter.

Negative Folgen für Karriere und Arbeitsmarkt

Und das hat laut IW zahlreiche negative Folgen nicht nur auf den Bildungserfolg der betroffenen Kinder, sondern auch auf die gesamte Gesellschaft. So sei der Anteil der Niedrigqualifizierten in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen von 12,9 auf 16,7 Prozent gestiegen. Das sei nicht allein eine Folge der starken Zuwanderung. Auch bei den im Inland geborenen Menschen sei der Anteil von 9,3 auf 11,3 Prozent gestiegen.

Förderung lohnt sich

„Seit Erscheinen der ersten PISA-Studie im Jahr 2001 besteht kein Zweifel mehr daran, dass der Bildungserfolg maßgeblich vom elterlichen Hintergrund abhängt und diese Zusammenhänge in Deutschland stärker sind als in anderen hochentwickelten Ländern.“, heißt es in dem Bericht. Deshalb fordert der IW verstärkte Aktivitäten um die betroffenen Kinder besser voranzubringen. „Hilfreich wäre dabei vor allem eine Stärkung der kompensatorischen Bildungsarbeit an Kitas und Schulen, für die Einrichtungen mit besonders hohen Anteilen förderbedürftiger Kinder zusätzliche personelle Ressourcen benötigen. Dass sich die entsprechenden Ausgaben auch gesamtfiskalisch lohnen, zeigen Modellrechnungen von Geis-Thöne und Plünnecke (2024) zum Startchancen-Programm.“




Simulationspuppen klären Eltern über Schütteltrauma auf

Jedes Jahr werden in Deutschland bis zu 200 Kinder aufgrund eines Schütteltraumas in einer Klinik behandelt

In Deutschland werden jedes Jahr bis zu 200 Kinder aufgrund eines Schütteltraumas in einer Klinik behandelt. Betroffen sind schätzungsweise doppelt so viele Babys und Kleinkinder. Zwischen zehn und 30 Prozent davon überleben die dabei entstandenen Hirnverletzungen nicht. Das Perinatalzentrum des Universitäts-Kinder-Frauenzentrums am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden demonstriert in Elternkursen mit einer Simulationspuppe die lebensbedrohlichen Folgen des heftigen Schüttelns von Neugeborenen anschaulich. Dank der Unterstützung durch die Dresdner Altmarkt-Galerie kommt nun eine zweite Puppe dazu. Davon profitieren nicht nur Eltern von krank oder zu früh geborenen Babys, die am Uniklinikum durch das FamilieNetz begleitet und so unter anderem auf die Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt vorbereitet werden. Damit Eltern lernen, mit Stresssituationen umzugehen, werden sie am Uniklinikum vom FamilieNetz mithilfe der Schüttelpuppen geschult.

Den Fokus stärker auf den Alltag der Eltern mit Neugeborenen richten

„Ein Schütteltrauma kann zu schweren Hirnverletzungen, bleibenden Schäden oder sogar zum Tod führen“, erklärt Prof. Uwe Platzbecker, Medizinischer Vorstand des Dresdner Uniklinikums. Während die medizinische Versorgung von extrem früh oder krank geborenen Babys in hochspezialisierten Zentren heute sichergestellt ist, müsse der Fokus noch stärker auf den Alltag der Eltern mit ihrem Neugeborenen gerichtet werden. „Dabei nimmt das Projekt FamilieNetz, das zum Ziel hat, eine sichere Eltern-Kind-Bindung auch bei intensivmedizinisch versorgten Säuglingen aufzubauen, eine Vorreiterrolle ein. Die Simulationspuppen sind in diesem Rahmen ein praxisnahes Mittel, das den Eltern zeigt, wie sie auch in Stresssituationen richtig agieren.“

Wenn Eltern die Nerven verlieren…

Diplom-Psychologin Josephin Jahnke betont, dass weder Mütter noch Väter dem eigenen Baby schaden wollen. „Und doch passiert es immer wieder“, sagt die Leiterin des FamilieNetzes, einem Versorgungsbereich, der in der Universitäts-Kinderklinik insbesondere für die psychosoziale und spezielle pflegerische Begleitung von Familien zu früh oder krank Neugeborener zuständig ist. Dabei bereitet sie die Familien auch auf die Grenzsituation vor, wenn sich ein Kind über eine lange Zeit nicht beruhigen lässt und 20 Minuten oder in extremen Fällen sogar mehr als eine Stunde durchgehend schreit. In solchen Fällen die Nerven zu verlieren, ist nichts Außergewöhnliches: „Das kann jedem so ergehen“, sagt Josephin Jahnke.

„Wir schätzen, dass in Deutschland jedes Jahr bis zu 200 Kinder aufgrund eines Schütteltraumas in eine Klinik gebracht werden. Zwischen zehn und 30 Prozent davon überleben die dabei entstandenen Hirnverletzungen nicht“, sagt Dr. Monica Pleul von der Klinik für Kinderchirurgie, die zugleich zur Leitung der Kinderschutzgruppe am Universitätsklinikum gehört. Das macht das Schütteltrauma zur häufigsten syndromalen Sonderform des nicht akzidentellen Schädel-Hirn-Traumas im Säuglings- und Kleinkindesalter.


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Ein Kursus in Eltern-Kind-Verständigung

In diesem Buch finden Eltern alles über das Schreien im Baby-Alter – und wie sie am besten damit umgehen. Mit wertvollen Tipps, wie sie herausfinden, warum ihr Baby schreit. Denn kein Baby schreit, um seine Eltern zu ärgern. Schreien kann viele Gründe haben. Hier finden Eltern Antworten auf die entscheidende Frage: Was sagt mir mein Baby, wenn es schreit?

Dr. Joachim Bensel
Wie Sie Ihr Schreibaby verstehen und beruhigen
Hardcover, 208 Seiten
ISBN: 9783934333406
14,95 €


„Allein im Uniklinikum Dresden wurden in den vergangenen fünf Jahren 17 Kinder mit dem Shaken-Baby-Syndrom, wie es in der Fachsprache genannt wird, diagnostiziert“, sagt Jacqueline Zinn, Sozialpädagogin in der Kinderschutzgruppe. 50 bis 70 Prozent der Babys, die mit Schütteltrauma in Kliniken gebracht werden, erleiden schwerste bleibende körperliche und geistige Beeinträchtigungen. Das sind Krampfanfälle, Erblindungen, Sprachstörungen, Lernschwierigkeiten oder Entwicklungsverzögerungen. Lediglich zehn bis 20 Prozent der Säuglinge überleben ein Schütteltrauma ohne bleibende Schäden.

Denn der Säugling kann den Kopf noch nicht alleine halten

Beim Schütteln schleudert der Kopf unkontrolliert hin und her. Denn der Säugling kann – wegen seiner schwachen Nackenmuskulatur – den Kopf noch nicht allein halten. Die gewaltsamen Bewegungen führen dazu, dass das Gehirn im Schädel hin- und hergeworfen wird. Dabei können Nervenbahnen und Blutgefäße reißen. Rein äußerlich sind diese Verletzungen oft nicht sichtbar. Die akut auftretenden Symptome könnten auch andere Ursachen haben. Typische Anzeichen sind Blässe, Reizbarkeit, Apathie, Erbrechen, Krampfanfälle oder Atemstillstand.

Simulationspuppe zeigt Schäden am Gehirn

Um den Eltern die schweren Folgen dieser Überforderungshandlung im wahrsten Sinne „begreifbar“ zu machen, setzt das FamilieNetz die Schüttelpuppe in ihren Elternkursen ein. Eltern wird durch den durchsichtig gestalteten Kopf der Puppe veranschaulicht, welche Schäden das Gehirn selbst durch kurzzeitiges Schütteln erleiden kann. Auf diese Weise schulte das FamilieNetz im vergangenen Jahr präventiv rund 65 Mütter und Väter. Zusätzlich kommt die Puppe auch in der Personalschulung zum Einsatz, um für das Thema zu sensibilisieren und zu verdeutlichen, dass Folgen dieser Form der Kindesmisshandlung etwa nicht nur durch einen Sturz von der Wickelauflage allein erklärbar sind. Wird die Simulationspuppe durch Schütteln aktiviert, schreit sie wie ein echtes Kind. Zudem leuchten im transparenten Kopf der Puppe rote Warn-Lampen auf, die zeigen, dass die noch zarten Gefäße im Kopf des Kindes dadurch gerissen und in der Folge Hirnblutungen entstanden wären. Umfragen zeigen, dass rund zwei Drittel der deutschen Bevölkerung nicht bewusst ist, dass schon kurzes Schütteln tödliche Folgen haben kann.

Babys schreien in den ersten Lebenswochen besonders häufig

Im Mittel schreien Babys ab der 2. bis zur 6. Lebenswoche zwei Stunden am Tag. Dies reduziert sich danach schrittweise und sinkt nach der 12. Lebenswoche auf durchschnittlich weniger als eine Stunde täglich. Gerade in den ersten Monaten scheinen viele Schreianfälle unvorhersehbar und lassen sich nicht nachvollziehen. In bis zu zehn Prozent dieser Anfälle ist das Baby untröstlich. Alle Versuche der Eltern, das Kind zu beruhigen, bleiben erfolglos. Dies kann bei den Eltern Gefühle der Hilflosigkeit, Frustration und Wut auslösen und schließlich zum Schütteln des Kindes im Affekt führen.

Die noch immer verbreitete Ansicht, dass das Schreien in den ersten Lebensmonaten auf Probleme des Darmtrakts – sogenannte „Dreimonatskoliken“ – zurückzuführen sei, ist nach heutigen Erkenntnissen nicht mehr zutreffend. Vielmehr gehen die Expertinnen und Experten davon aus, dass das Schreien mit verschiedenen Reifungsprozessen zusammenhängt. In den ersten Lebensmonaten lernt der Säugling in einem Anpassungs- und Reifungsprozess Schlaf- und Wachzustände, Hunger und Sättigung zu regulieren. Insbesondere bei zu früh geborenen Babys können hier Verzögerungen auftreten, sodass die Eltern dieser Kinder häufiger und intensiver mit dem Problem konfrontiert werden.

Wann sich Eltern Hilfe suchen sollten

Liegt die tägliche Schreidauer über drei Wochen an mindestens drei Tagen der Woche bei mindestens drei Stunden, spricht man von exzessivem Schreien. Das betrifft zwischen fünf und 19 Prozent der Säuglinge. Babys schreien, weil sie ihre Bedürfnisse noch nicht anders ausdrücken können. Sie können erkrankt sein und schreien in der Folge der mit der Erkrankung verbundenen Schmerzen – hier ist unbedingt die kinderärztliche Untersuchung angezeigt. Schreien ist für sie aber auch der einzige Weg zu zeigen, dass ihnen etwas fehlt.

„Trösten Sie Ihr Kind, wenn es schreit. So erlebt ihr Kind, dass sie für es da sind, und es kann Vertrauen aufbauen“, sagt Josephin Jahnke. Ursachen, weshalb Babys schreien, sind Müdigkeit oder Hunger, das Gefühl, dass es ihnen zu warm oder zu kalt ist, dass sie eine nasse oder volle Windel haben, sie eine zu laute Umgebung stört oder ihnen gerade körperliche Nähe vor allem zu Mutter oder Vater fehlt oder aber auch zu viel wird.

Babys schreien nicht, um andere zu ärgern

„Wichtig zu wissen ist, dass Babys niemals schreien, um ihre Eltern oder andere Menschen zu ärgern. Zu so einem absichtsvollen Handeln sind Babys noch gar nicht in der Lage“, betont die Diplom-Psychologin. „Im Zweifel sollten Eltern ihr Kind lieber sicher ablegen und kurz die Situation verlassen, um ihre Emotionen abkühlen zu lassen, bevor die Situation eskaliert und es zu einer Handlung kommt, deren Folgen lebensverändernd ausfallenkönnen“, erklärt Josephin Jahnke.

Sollten solche Situationen jedoch häufiger vorkommen, sei es wichtig zu wissen, an wen man sich hilfesuchend wenden kann. Hierfür stehen die kinderärztlichen Praxen, die sogenannten Schreiambulanzen oder die Familien- und Erziehungsberatungsstellen zur Verfügung. Das Amt für Gesundheit und Prävention, Sachgebiet Frühe Gesundheitshilfen, unterhält die (Schrei-)Babysprechstunde, die an diesem Donnerstag (9. Januar 2025) ebenfalls eine Schüttelpuppe von der Altmarkt-Galerie bekommen hat und diese künftig in der Präventionsarbeit einsetzen wird.

Die Kosten von knapp 4.000 Euro pro Puppe übernimmt die Altmarkt-Galerie Dresden komplett. Am Universitätsklinikum sind für betroffene Familien beispielsweise das FamilieNetz in der Nachsorge und das Sozialpädiatrische Zentrum der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin oder die Mutter-Kind-Ambulanz der Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik zuständig.

Weiterführende Informationen

Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung informiert auf seinen Internetseiten weiterführend über die Ursachen des Baby-Schreiens, gibt Tipps für einfache Hilfen und bietet Unterstützung bei der Suche nach wohnortnahen Schreiambulanzen an:

Kontakt für Eltern

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
FamilieNetz in der Nachsorge
Tel.: 0351 458 10421
E-Mail: NeNa@ukdd.de
www.ukdd.de/kik/familienetz

Nora Domschke, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden




Ein fundierter Ratgeber zum Gebrauch digitaler Medien durch Kinder

Eichenberg, Christiane & Auersperg, Felicitas: Chancen und Risiken digitaler Medien für Kinder und Jugendliche. Ein Ratgeber für Eltern, Lehrkräfte und andere Bezugspersonen

Wie alle Medien (und deren rasante Weiterentwicklung) bieten auch die digitalen Medien in ihren vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten Chancen und Risiken, die miteinander in Verbindung gesetzt sowie gesehen werden müssen und fachlich sorgsam betrachtet werden sollten. Auf der einen Seite benötigen Kinder und Jugendliche eine Medienkompetenz, die sie in ihre Freizeitgestaltung, Lebens- und späteren Schul-/Berufszeit als eine sinnvolle Bereicherung integrieren können. Auf der anderen Seite gilt es aber auch, einen entwicklungshinderlichen und devianten (=sozial/ gesellschaftlich inakzeptable) Gebrauch digitaler Medien zur Kenntnis zu nehmen und Möglichkeiten zu nutzen, eine selbstschädigende, asoziale bzw. exzessive Nutzung zu verhindern bzw. entwicklungsförderlich zu korrigieren.

So ist es sehr zu begrüßen, dass sich die beiden Autorinnen – Prof. Dr. Christiane Eichenberg, Leiterin des Instituts für Psychosomatik an der Medizinischen Fakultät der Sigmund Freud PrivatUniversität in Wien und Dr. Felicitas Auersperg, Universitätsassistentin an der zuvor genannten PrivatUniversität – dem Themenfeld der digitalen Medien zugewandt haben und ihre Erstveröffentlichung im Jahre 2018 nun in einer 2. überarbeiteten Auflage vorlegen.

Zum Aufbau des Buches

Die Veröffentlichung umfasst 4 Kapitel. Im ersten Kapitel (>Bedeutung digitaler Medien in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen<) wenden sich die beiden Autorinnen dem Nutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen, den zur Verfügung stehenden Medien, den Nutzungsgewohnheiten und der Medienkompetenz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu.

Das zweite Kapitel (>Chancen digitaler Medien für Kinder und Jugendliche<) geht konkret auf die Identitätsentwicklung (z.B. Selfies), Soziale Kompetenzen und Beziehungen, Lernen (z.B. wissensbezogene Inhalte, Kindergarten bis zu weiterführenden Schulen), Spielen (z.B. Gewalt am Bildschirm, serious Gaming, Kreativität), Informationsaustausch und Meinungsbildung (z.B. Internet und der Abbau von Vorurteilen), Psychosoziale Hilfestellung bei typischen Problemen im Jugendalter (z.B. Selbsthilfeforen, Sexualität und Aufklärung im Internet) ein.

Im dritten Kapitel (>Risiken digitaler Medien für Kinder und Jugendliche<) finden sich Ausführungen zu den fünf Risikobereichen: a) Exzessive Nutzungsweisen – Internetsüchte-; b) Dysfunktionale Nutzungsweisen: Informationsüberflutung sowie Cyberchondrie & Co; c) Selbstschädigende Nutzungsweisen: Suizid-Foren, Ritzer-Seiten und Pro-Ana-Bewegung; d) Deviante Nutzungsweisen: Cybermobbing, Cybertalking und sexuelle Gewalt sowie e) Jugendgefährdende Inhalte: Politischer Extremismus. Anschließend folgen die Schwerpunkte Interventionsmöglichkeiten bei Online-Sucht und Cybermobbing, therapeutische Aspekte im Umgang mit Online-Sucht und präventive Maßnahmen.

Kapitel 4 stellt sich der Herausforderung, >Medienkompetenz sinnvoll zu vermitteln<. Dabei dreht sich zunächst alles um die Medienkompetenz in der Familie, um Strategien zur Vermittlung von Medienkompetenz bei Kindern, bei Jugendlichen und um die Mediennutzung sowie intergenerationale Konflikte in der Familie, um dann auf die Medienkompetenz in der Schule und Konzepte zur Vermittlung von Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen einzugehen. Ein kurzes Fazit, eine sehr umfangreiche Literaturliste sowie 4 Checklisten (Merkmale der Online-Spielsucht; Liste angenehmer Tätigkeiten; Medienvertrag – Regeln zu Internet, Fernseher & Co; Mein Medientagebuch) schließen diese Veröffentlichung ab.

Zum Inhalt des Buches

Als Ausgangspunkt kann folgende Aussage gelten: während Kinder als sogenannte >digital natives< aufwachsen, haben viele Erwachsene erst die Aufgabe gehabt, sich in die digitale Welt nach und nach einzuarbeiten. Dieser Unterschied ist eine dringend zu lösende Herausforderung, um zunächst selbst eine Medienkompetenz zu erlangen. Immer mehr Kinder und Jugendliche nutzen mit zunehmendem lt. JIM-Studie und KIM-Studie Smartphones, Laptops, Spielekonsolen, Tablets und nutzen bevorzugte Streamingdienste. Jugendliche greifen dabei zu Hause häufig auf Netflix, Amazon Prime Video oder Disney+, auf Musikstreamingdienste wie Spotify, Apple Music oder You-Tube Musik zu und auch die Zahl an eigenen Wearables wie z.B. Smartwatches steigt stetig an und Social-Media-Plattformen wie Instagram, TikTok & Co erfreuen sich einer breiten Beliebtheit. Hier ist eine Medienkompetenz gefragt, bei der die Kinder und Jugendlichen – entsprechend ihrem Alter – lt. dem deutschen Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSF) selbstbestimmt, kritisch, kreativ und verantwortungsbewusst handeln sollen, wobei sie selbst die Fähigkeit besitzen sollen, ihren Konsum zu reflektieren und zu bewerten, um auch die Konsequenzen ihres Konsums einzuschätzen. Hieraus geben sich deutliche Aufgaben, die Eltern, Erzieher*innen, Lehrkräfte und andere Bezugspersonen sehen, aufgreifen und umsetzen müssen!

Die beiden Autorinnen schaffen es in ausgezeichneter Weise bei ihren inhaltlichen Ausführungen, die stets mit reichhaltigen, sogenannten >Fallbeispielen< angereichert sind, Chancen, Auswirkungen und Risiken (z.B. bei Computerspielen, der Handy-/ Computer-/ TV-/ Selfie-/ KI-nutzung, dem Online-Gaming) gegenüberzustellen und entsprechende Altersempfehlungen vorzunehmen. Leser*innen erfahren immer wieder aktuelle Untersuchungsdaten und mit Zahlen belegte Aussagen, worin einerseits die Chancen für Kinder und Jugendliche liegen, digitale Medien in ihre Lebens- und auch Lernwelt zu integrieren, andererseits werden aber auch die Risiken wie eine Zunahme an Internetsüchten wie beispielsweise Online-Spielsucht oder die exzessive Nutzung von Chatforen und sozialen Netzwerken, Online-Kaufsucht ebenso thematisiert wie Cybermobbing, Cyberstalking und direkte sexuelle Übergriffe in Chatrooms oder Sexting (Austausch sexueller Nachrichten/ Weiterleiten von Fotos) bzw. Online-Challenges, in denen es um grenzüberschreitende ‚Mutproben‘ geht.

Dabei wird auch die Erstellung und Verbreitung von Pornografie über das Netz thematisiert. Doch hier bleiben die beiden Autor*innen inhaltlich nicht stehen! So umreißen sie kurz und bündig vor allem bei der Problemstellung der Online-Sucht und des Cybermobbings einige therapeutische Behandlungsoptionen und Interventionsmöglichkeiten bei gleichzeitiger Notwendigkeit, die Bezugspersonen miteinzubeziehen, um keine isolierte Veränderung bei Kindern und Jugendlichen zu versuchen, sondern im Sinne eines systemischen Ansatzes ganzheitlich vorzugehen. Gleichzeitig werden auch präventive Maßnahmen erwähnt wie >Surf-Fair< (Pieschl & Porch) sowie >KiVa< (Salmivalli) und es werden Vorschläge unterbreitet, wie Medienkompetenz sinnvoll vermittelt werden kann: in der Familie, bei Kindern und bei Jugendlichen, in der Schule.

Ein Wermutstropfen ist allerdings bei aller positiven Beurteilung des Buches vorhanden: die beiden Wissenschaftlerinnen haben dem Einsatz/ der Nutzung von digitalen Medien im frühesten Kindesalter (z.B. im Krippenalter/ in der Krippenpädagogik) keinen Raum in ihrem Buch zur Verfügung gestellt, obgleich es viele Lern-, Spiel- und Unterhaltungsapps für Kinder vom 1. bis zum 3. Lebensjahr gibt, deren Bedeutungssinn aus entwicklungspsychologischer und neurobiologischer Sicht besonders hinterfragt werden muss. Als Ergänzung zum Buch sei an dieser Stelle auf folgende 3 Internetseiten hingewiesen: >Empfehlungen zu Bildschirmmedien bei der U3, Download als PDF, Zeitschrift Kinder- und Jugendarzt: https://die-pädagogische-wende.de/empfehlungen-zu-bildschirmmedien-bei-der-u3/,  kindergesundheit-info.de ( Tipps zum Umgang mit Medien für Babys und Kleinkinder): https://www.kindergesundheit-info.de/themen/medien/alltagstipps/medienwahrnehmung/medienumgang-0-3-jahre/,   Schau hin – Medien und Kleinkinder: https://www.schau-hin.info/medien-kleinkinder; Kindergesundheit-info.de – Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Wie Medien Kindern schaden können): https://www.kindergesundheit-info.de/themen/medien/mediennutzung/medien-gefahren/

Fazit:

Diese Veröffentlichung erfasst in fundierter Weise die Chancen und Risiken der Nutzung digitaler Medien. Die vielen Beispiele erhellen in anschaulicher Weise die theoretischen Ausführungen und machen es Leser*innen leicht, sich mit den Fakten auseinanderzusetzen, die immer wieder durch wissenschaftliche Belege dokumentiert werden. Alleine die 20 Seiten, auf denen die Literaturbelege, die in den Texten genannt sind, aufgeführt werden, lassen einen fachlichen Rückschluss auf die Textaussagen erkennen. Somit kann diese Veröffentlichung als eine sehr hilfreiche Handreichung für Erzieher*innen, Lehrer*innen, Eltern und Betreuungs-/Bezugspersonen in bestem Sinne dienlich sein.

Schlussbemerkung:

(1) Im Umgang der Kinder mit digitalen Medien kommt zuvorderst der Vorbildwirkung der Erwachsenen eine besondere Bedeutung zu! Solange z.B. Erzieher*innen während ihrer Arbeitszeit ihr Smartphone oder Tablet für private Anliegen nutzen, was bei Kitabesuchen nicht die Ausnahme darstellt, wird Kindern etwas vorgelebt, das Kinder gerne imitieren wollen. Zudem wird Kindern eine Zuwendungszeit vorenthalten, die aus arbeitsrechtlicher und berufspädagogischer Sicht nicht akzeptabel ist. Auch wenn Eltern beim Holen und Bringen der Kinder mit ihrem Smartphone kommunizieren, bei gemeinsamen Unternehmungen statt mit ihren Kindern sprechen und stattdessen ihren Smartphoneunterhaltungen Aufmerksamkeit schenken, wird das Kind einen zweitrangigen Wert erfahren. (2) Wer bei und mit Kindern eine >Medienkompetenz< aufbauen und nachhaltig erzielen möchte, muss selbst eine >Medienkompetenz< besitzen und die Chancen und Gefahren einer digitalen Mediennutzung gegeneinander abwägen können. (3) Kritiker*innen an einem zu frühen digitalen Medieneinsatz in der Pädagogik oder an einer zu intensiven digitalen Mediennutzung dürfen nicht als medienfeindlich bezeichnet werden – dieses häufig zu erlebende und ausgesprochene Vorurteil entspricht einer destruktiven Haltung in einer sachlich zu führenden Diskussion. (4) Digitale Medien in der Elementarpädagogik haben ihren Sinn, wenn sie in handlungsaktiven und alltagsorientierten Projekten/ Themenschwerpunkten integriert werden. Hier heißt es: vom kindorientierten und alltagsbezogenen Thema zum digitalen Medium und nicht vom digitalen Medium zum Kind! Genau das geschieht aber in vielen elementarpädagogischen Einrichtungen. (5) Bei der Bedeutungsbetrachtung digitaler Medien in der Frühpädagogik müssen entwicklungspsychologische Untersuchungsergebnisse und neurobiologische Erkenntnisse als ein fachlich fundierter Ausgangspunkt für den Einsatz digitaler Medien und keine wirtschaftlichen Interessen zur Grundlage dienen. (6) Eine vorhandene Medieninkompetenz, eine Internetdistanzierung oder eine pauschale Ablehnung digitaler Medien ist weder akzeptabel noch zielführend, wenn es um eine sachliche Auseinandersetzung über digitale Medien(nutzung) gehen soll.

Armin Krenz – Hon.-Professor für Elementarpädagogik & Entwicklungspsychologie (a.D.)

Eichenberg, Christiane & Auersperg, Felicitas
Chancen und Risiken digitaler Medien für Kinder und Jugendliche
Ein Ratgeber für Eltern, Lehrkräfte und andere Bezugspersonen
Hogrefe Verlag GmbH & Co KG
2. überarbeitete Auflage 2024
190 Seiten
ISBN: 978-3-8017-3209-7
19,95 €




Motto des Weltspieltages 2025: Lasst uns spielen – mit allen Sinnen!

Deutsches Kinderhilfswerk will auf die besondere Verknüpfung von Spiel und Kultur aufmerksam machen

„Lasst uns spielen – mit allen Sinnen!” ist das Motto des Deutschen Kinderhilfswerkes für den Weltspieltag am 11. Juni 2025. Damit will die Kinderrechtsorganisation gemeinsam mit seinen Partnern im „Bündnis Recht auf Spiel“ auf die besondere Verknüpfung der Themen Spiel und Kultur aufmerksam machen. Denn ganzheitliche Bildung braucht Spiel und Kultur, braucht Gestaltungsspielraum für Kinder ebenso wie Möglichkeiten zum freien Spiel.

Kommunen, Vereine, Initiativen und Bildungseinrichtungen sind aufgerufen, mit einer Aktion am Weltspieltag 2025 teilzunehmen. Der Weltspieltag 2025 wird deutschlandweit zum 18. Mal ausgerichtet, in diesem Jahr erstmals am 11. Juni, nachdem die Vereinten Nationen den Weltspieltag (International Day of Play) vor Kurzem in die offizielle Liste der UN-Gedenktage aufgenommen haben.

Spielerische Auseinandersetzung und kulturelle Bildung

„Kinder erforschen und begreifen unsere Welt mit allen Sinnen. Dabei ist es für ihre Entwicklung sehr wichtig, der spielerischen Auseinandersetzung und der kulturellen Bildung gleichermaßen Raum zu geben. Kinder haben ihre ganz eigene Herangehensweise an Kultur. Wenn Kinder selbst ausgedachte Choreografien einüben, Handpuppen bauen oder gemeinsam Musik machen, haben sie in erster Linie jede Menge Spaß. Dabei stärken sie ihre geistigen Fähigkeiten, ihre Kreativität und erleben Gemeinschaftsgefühl. Für die Entwicklung von Kindern ist es wichtig, dass sie früh mit Kunst, Kultur, Spiel und Medien in Kontakt kommen. Dadurch lernen sie unterschiedliche Perspektiven kennen und können ihrer eigenen Position Ausdruck verleihen. Besonders für benachteiligte Kinder ist es wichtig, kulturell mitzuwirken. Das kann einen Weg aus der Armut bedeuten. Denn kulturelle Bildung bedeutet gesellschaftliche Teilhabe“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.


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Kitas brauchen eine pädagogische Revolution

In dieser Veröffentlichung von Prof. Armin Krenz werden fachliche Grundlagen vorgestellt, um das SPIEL wieder verstärkt in die Elementarpädagogik zu integrieren. Es muss eine praxisorientierte Revolution stattfinden, indem einer wirtschaftlich und funktional gestalteten Elementarpädagogik die „Rote Karte“ gezeigt und erneut Kinder und ihre Entwicklungsbedürfnisse in das Zentrum der Pädagogik gerückt wird. Das gelingt nur mit einer aktiven, lebendigen, authentisch gestalteten SPIELPÄDAGOGIK und spielfreudigen kindheitspädagogischen Fachkräften.

SPIEL und SELBSTBILDUNG
Softcover, 176 Seiten
ISBN: 978-3-96304-616-2
22 €


Beispielgebende oder öffentlichkeitswirksame Aktion sind gefragt

Zum Weltspieltag sind Schulen und Kindergärten, öffentliche Einrichtungen, Vereine und Nachbarschaftsinitiativen aufgerufen, in ihrer Stadt oder Gemeinde eine beispielgebende oder öffentlichkeitswirksame Aktion durchzuführen – egal ob Spiel-, Beteiligungs- oder Protestaktion. Denn der Aktionstag dient ebenso der Lobbyarbeit für das Recht auf Spiel, Freizeit, kulturelle Teilhabe und Erholung gemäß UN-Kinderrechtskonvention. Die Partner sind vor Ort für die Durchführung ihrer Aktion selbst verantwortlich. Das Deutsche Kinderhilfswerk stellt umfangreiche Aktionsmaterialien zum Bewerben des Weltspieltages zur Verfügung.

Weitere Informationen unter www.weltspieltag.de.

Quelle: Pressemitteilung Deutsches Kinderhilfswerk




Die NAJU lädt zur Schulstunde der Wintervögel ein

Mitmachen bei der Vogelzählung vom 13. bis 17. Januar 2025!

Mit der Aktion „Schulstunde der Wintervögel“ lädt die NAJU alle Lehrer*innen und Gruppenleiter*innen ein, mit Kindern Vögel kennenzulernen und zu beobachten. Wieso vergräbt der Eichelhäher Eicheln im Boden und warum plustert sich das Rotkehlchen zu einer Federkugel auf, wenn es besonders kalt ist? Diesen und anderen spannenden Fragen können die Kinder nachgehen.

Die „Schulstunde der Wintervögel“ begleitet die „Stunde der Wintervögel“ des Naturschutzbundes (NABU). Alljährlich sind im Januar Vogelfreund*innen deutschlandweit dazu aufgerufen, eine Stunde lang die Vögel im Siedlungsraum zu zählen und zu melden. Wo kommen sie vor, wo sind sie häufig und wo selten geworden? Die Ergebnisse helfen dem NABU dabei, sich für den Schutz der Vögel stark zu machen. Und die Meldungen aus der „Schulstunde“ fließen mit ein!

Wie funktioniert die Vogelzählung?

  • Die Kinder üben zunächst als Klasse, wie richtig gezählt wird. Eine Anleitung findet sich auf dem Flyer der NAJU mit Zählhilfe.
  • Anschließend werden für eine Stunde die Wintervögel an einem ausgewählten Beobachtungsort gezählt. Falls in Kleingruppen gezählt wird, so müssen sich die Gruppen unterschiedliche Beobachtungspunkte suchen und ihre Ergebnisse auch als getrennte Meldungen eingeben. Bitte auf keinen Fall die Ergebnisse der einzelnen Gruppen zusammenzählen und dann in einer „Sammelmeldung“ abgeben! Die Ergebnisse können direkt online gemeldet werden unter: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-wintervoegel/index.html.
  • Die Kinder sind herzlich eingeladen, auch am Wochenende vom 10. bis 12. Januar 2025 bei der „Stunde der Wintervögel“ mit ihren Freund*innen und Familien Wintervögel zu zählen und ihre Ergebnisse dann separat zu melden.

Materialien zur Schulstunde der Wintervögel

Weiteres Infomaterial und Aktionstipps zur Schulstunde der Wintervögel gibt es hier zum Download.  Die häufigsten Wintervögel, die die Kinder am wahrscheinlichsten beobachten können, sind hier im Überblick zu finden.

Die NAJU bietet eine kindgerechte Zählkarte an, die hier heruntergeladen oder im NABU-Shop bestellt werden kann. Dort ist ebenfalls das Poster zur Schulstunde der Wintervögel erhältlich, auf dem die häufigsten Wintervögel vorgestellt werden, sowie das Begleitheft. Dieses liefert Informationen, Tipps und Aktionsideen rund um die Vogelbeobachtung mit Kindern und enthält eine Anleitung für eine Wintervogelrallye.

Flyer mit Zählkarte: Schulstunde der Wintervögel:

Termine für die nächsten Vogel-Zählaktionen

  • Schulstunde der Wintervögel: 13.01.-17.01.2025
  • Schulstunde der Gartenvögel: 05.05. – 09.05.2025
  • Stunde der Gartenvögel: 09.05. – 11.05.2025



Erstgeborene und Einzelkinder: Höheres Risiko für psychische Erkrankungen

Wissenschaftler*innen analysieren Daten von 182.477 Kindern aus den USA

Erstgeborene Kinder und Einzelkinder tragen ein höheres Risiko, an psychischen Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen zu leiden, als Kinder, die später in der Geburtenreihenfolge stehen. Dies zeigt eine aktuelle Untersuchung aus den USA, für die Daten von 182.477 Kindern analysiert wurden. Die Studie von Blaine Franklin, Emily Higgs. Kersten Bartelt und Neil Sandberg ist im Fachmagazin Epic Research erschienen.

Wer ist besonders betroffen?

Die Analyse ergab, dass erstgeborene Kinder mit Geschwistern ein um 48 Prozent höheres Risiko haben, an Angststörungen zu erkranken, und ein um 35 Prozent höheres Risiko, Depressionen zu entwickeln, verglichen mit später geborenen Kindern. Noch ausgeprägter ist das Risiko bei Einzelkindern: Ihre Wahrscheinlichkeit, Angststörungen zu entwickeln, liegt um 42 Prozent höher, und die Wahrscheinlichkeit für Depressionen ist um 38 Prozent erhöht.

Warum spielt die Geburtsreihenfolge eine Rolle?

Die Geburtenreihenfolge wird bisher selten als Risikofaktor für psychische Erkrankungen untersucht. Bekannte Einflussfaktoren sind Frühgeburt, Geschlecht, BMI, psychische Erkrankungen der Mutter oder traumatische Erlebnisse. Die neue Studie zeigt jedoch, dass auch die Position in der Geschwisterfolge eine wichtige Rolle spielen könnte. Die Wissenschaftler*innen vermuten, dass erstgeborene Kinder und Einzelkinder unter einem höherem Druck stehen, besonderen Erwartungen gerecht zu werden, oder sie erfahren weniger soziale Unterstützung durch Geschwister.

Große Datenbasis liefert neue Einblicke

Die Untersuchung basiert auf Daten von Kindern, die zwischen 2009 und 2016 geboren wurden. Sie hatten im Alter von acht Jahren eine Vorsorgeuntersuchung, bei der die Wahrscheinlichkeit von Angststörungen und Depressionen analysiert wurde. Die Forscher*innen berücksichtigten zahlreiche Faktoren wie Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, psychische Vorgeschichte der Mutter, Versicherungsstatus, Frühgeburt und soziale Rahmenbedingungen.

Was bedeuten die Ergebnisse?

Die Ergebnisse werfen ein neues Licht auf die psychische Gesundheit von Kindern und können helfen, Risikofaktoren besser zu verstehen. Besonders wichtig ist dies für die Entwicklung präventiver Maßnahmen. „Ein besseres Verständnis der Zusammenhänge zwischen Geburtsreihenfolge und psychischen Erkrankungen könnte dazu beitragen, gezielte Unterstützung anzubieten“, erklärten die Forschenden.

Die Studie zeigt klar: Erstgeborene und Einzelkinder benötigen besondere Aufmerksamkeit, um ihr Risiko für psychische Erkrankungen zu senken. Eltern und Fachleute sollten sich der möglichen Belastungen bewusst sein, die mit der Geburtsposition zusammenhängen, und frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um Kinder zu unterstützen.

Weitere Informationen: https://www.epicresearch.org/articles/firstborn-children-and-only-children-more-likely-to-have-anxiety-and-depression-than-later-born-children

Literatur:

Kowalchuk A, Gonzalez SJ, Zoorob RJ. Anxiety disorders in children and adolescents. Am Fam Physician. 2022;106(6):657-664. https://www.aafp.org/pubs/afp/issues/2022/1200/anxiety-disorders-children-adolescents.html. Accessed September 3, 2024.
Moore PS, Mokrova I, Frazier JA, et al. Anxiety and depression correlates at age 10 in children bornextremely preterm. J Pediatr Psychol. 2021;46(4):422-432. doi:10.1093/jpepsy/jsaa118.
Anxiety in children and adolescents: Screening. U.S. Preventive Services Task Force. Published October 11, 2022.
https://www.uspreventiveservicestaskforce.org/uspstf/recommendation/screening-anxiety-children-adolescents. Accessed September 30, 2024.

Gernot Körner