Die Gesundheitsförderung gehört fest in den Schulalltag integriert

Die Stiftung Kindergesundheit veröffentlicht den „Kindergesundheitsbericht 2024 – Fokus: Schule & Gesundheit“

Die Stiftung Kindergesundheit sieht dringenden Handlungsbedarf für eine stärkere Gesundheitsorientierung an deutschen Schulen. Laut ihrem aktuellen Kindergesundheitsbericht sieht sie ein enormes Potenzial für Prävention und Gesundheitsförderung an Schulen, das durch strukturelle Mängel oft nicht ausgeschöpft werde.

„Unsere Kinder und Jugendlichen verbringen zehn bis 13 Jahre ihres Lebens in der Schule. Sie ist deshalb ein sehr zentraler und entscheidender Ort für eine gesunde Zukunft unserer Gesellschaft. Die Schulpflicht nimmt auch den Staat in die Verantwortung, die Gesundheit und das Wohlergehen von Schülerinnen und Schülern zu schützen“, erklärt Prof. Dr. Berthold Koletzko, Kinder- und Jugendarzt sowie Vorstand der Stiftung Kindergesundheit.

Wenig Bewegung, schlechtes Schulessen und ungleiche Teilhabe

Gesundheitskompetenz werde an Schulen jedoch zu wenig vermittelt, Bewegungsangebote fehlten, das Schulessen sei häufig von schlechter Qualität und nicht für alle Kinder zugänglich. Besonders betroffen seien Kinder mit chronischen Erkrankungen und aus sozial benachteiligten Gruppen, so Prof. Dr. Heidrun Thaiss, Präsidentin der Dt. Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin.

Psychische Belastungen nicht ausreichend adressiert

„Hinzu kommt, dass die zunehmenden psychischen Belastungen der Schülerinnen und Schüler nicht ausreichend adressiert werden“, ergänzt Prof. Marcel Romanos, Präsident der Dt. Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie.

Gemeinsam mit den beiden Fachgesellschaften fordert die Stiftung Kindergesundheit, Gesundheitsförderung dauerhaft und strukturell in den Schulen zu verankern. Ein wichtiger Schritt sei die bessere Vernetzung und Koordination der verschiedenen Akteure im Schulbereich. Dazu gehöre, allen Kindern und Jugendlichen den flächendeckenden Zugang zu Schulsozialarbeit und Schulpsychologie zu ermöglichen und bundesweit Schulgesundheitsfachkräfte zu etablieren.

Wohlbefinden und Bildungschancen langfristig stärken

„Wenn wir Gesundheitsförderung fest in den Schulalltag implementieren, schaffen wir eine Umgebung, die das Wohlbefinden und die Bildungschancen aller Kinder langfristig stärkt – und das nicht nur für die Kinder, sondern auch im Hinblick auf die Vermeidung zukünftiger Gesundheitskosten, zum Beispiel durch bessere Information und Aufklärung über Impfprävention“, betont Koletzko.

Der Kindergesundheitsbericht 2024 greift zahlreiche Themen zur psychischen und körperlichen Gesundheit von Schülerinnen und Schülern auf. Renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geben vielfältige Einblicke in ihre jeweiligen Fachgebiete und liefern fundierte Erkenntnisse für die gesundheitspolitische Diskussion.

Der Bericht

Der „Kindergesundheitsbericht 2024 – Fokus: Schule & Gesundheit“ der Stiftung Kindergesundheit enthält eine breite Palette an wichtigen Themen der mentalen und körperlichen Gesundheit Kinder und Jugendlicher und führt die wichtigsten Daten aus Studien der vergangenen Jahre zusammen. Renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geben einen vertieften Einblick in ihr Fachgebiet. Ziel ist es, eine Informationsgrundlage für die notwendige gesundheitspolitische Diskussion zu schaffen und diese gleichzeitig anhand von Maßnahmenvorschlägen und Lösungsansätzen zu konkretisieren.

Der Kindergesundheitsbericht 2024 entstand in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin e.V. (DGSPJ) sowie der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e.V. (DGKJP).

Die Autorinnen und Autoren

Bettine Bredereck, Priv.-Doz. Dr. Katharina Bühren, Lena Duske, Martin Grauduszus, Nadine Haunstetter, Dr. Ulrike Horacek, Lisa-Marie Huber, Prof. Christine Joisten, Dr. Josephine Kasel-Seibert, Robert Keiß, Prof. Dr. Berthold Koletzko, Prof. Dr. Catharina Maulbecker-Armstrong, Dr. Frank W. Paulus, Anna Philippi, Antje Radetzky, Prof. Dr. Matthias Richter, Prof. Dr. Marcel Romanos, Hans-Joachim Röthlein, Theresa Schierl, Nikola Schmidt, Dr. Petra Schulze-Lohmann, Ulrich Striegel, Prof. Dr. Heidrun Thaiss, Prof. Dr. Klaus Überla

Quelle: Pressemitteilung der Stiftung Kindergesundheit




Ein genialer Mediationsleitfaden auf Basis der Gewaltfreien Kommunikation

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Heidrun Holzinger: Mediation in der Kita mit der Gewaltfreien Kommunikation – Praxishandbuch für Pädagogische Fachkräfte

Konflikte sind überall – nicht nur in Kindertageseinrichtungen – alltäglich und treten beispielsweise dort auf, wo unterschiedliche Erwartungen bzw. Ansprüche aufeinandertreffen, wo persönliche Verletzungen erlebt werden oder tiefe Enttäuschungen zum Ausdruck kommen. Auf der einen Seite können „Konflikte“ Zeiträuber sein, weil sie immer wieder Aufmerksamkeit seitens der Erzieher*innen erfordern, Gruppenaktivitäten unterbrechen und eine entspannte Atmosphäre zerstören können. Auf der anderen Seite sind Konflikte auch immer ein überaus bedeutsamer Ausgangspunkt, um lernen zu können, wie Konflikte ohne eine „Sieger- und Verlierermentalität“ für alle beteiligten Konfliktpartner befriedigend geklärt werden können. Geht es doch schließlich um den Erwerb einer Konfliktkompetenz, die in einer humanistisch geprägten Gesellschaft gang und gäbe sein sollte.

Auf Grundlage der „Gewaltfreien Kommunikation“ (GFK), begründet durch den Psychologen Marshall B. Rosenberg, hat Heidrun Holzinger in Zusammenarbeit mit ihrer Tochter Franka ein Praxishandbuch herausgegeben, um elementarpädagogischen Fachkräften in Konfliktsituationen einen Mediationsleitfaden für einen kindgerechten und bedürfnisorientierten Mediationsverlauf zur Verfügung zu stellen, bei dem sich die Fachkraft als ein(e) pädagogische(r) Begleiter*in versteht und somit Konfliktlösungsversuche die Konfliktkompetenz der Kinder aufbaut bzw. erweitern hilft.

Dabei stehen eine Allparteilichkeit, eine Vorwurfs- und Urteilsfreiheit im Vordergrund, ohne Beschämung des Kindes, so dass sich jeder Konfliktpartner verstanden und in seinem Selbstwertgefühl nicht verletzt fühlt, denn  n u r  d a n n  setzten sich Kinder mit ihren eigenen Gefühlen auseinander und sind auch bereit, sich mit der Erlebnissituation des Gegenübers zu beschäftigen. Diese Mediationskompetenz ist leider in vielen Kindertageseinrichtungen nicht vorhanden. Stattdessen wird häufig mit Schuldzuweisungen gearbeitet. Es werden direktive Lösungswege vorgegeben und eine Täter-Opfer-Klassifizierung vorgenommen, so dass die Chance ungenutzt bleibt, einen Konflikt als Lernchance für Konfliktlösestrategien zu entdecken und zu verinnerlichen.

Nun zum inhaltlichen Teil des Buches:

Nach einer kurzen Einführung, in der die Mediation als Standardqualität für Kindertageseinrichtungen herausgestellt wird, folgen 7 Kapitel.

  • Zunächst werden – als Lernschritt 1 – Grundlagen über die Bedeutung der inneren Haltung, die GFK-Kommunikations-Bausteine und die Bedeutung der Mediation benannt.
  • Das 2. Kapitel geht auf die 4 Phasen des Mediations-Leitfadens mit der Gewaltfreien Kommunikation ein.
  • Und im 3. Kapitel folgen 20 Beispiel-Mediationen mit Kindern.
  • Kapitel 4 öffnet die so genannte Bedürfnis-Schatzkiste, die alle wesentlichen Merkmale (als Fragen) thematisiert, wie es mit dem körperlichen und emotionalen Wohlfühlen und Sicherheitsgefühl, dem sozialen Wohlgefühl, der Harmonie, Leichtigkeit und dem Erleben sowie der Eigenständigkeit, der Identität und den Entwicklungsmöglichkeiten des individuellen Kindes aussieht.
  • Im 5. Kapitel finden Fachkräfte eine Einführung in ihren Kita-Alltag. Wobei Phase für Phase sowie die 4 Lernschritte je Phase in die Praxis vorgestellt werden, einschließlich der Übungsmöglichkeit mit 20 Beispielen und begleitenden Übungen im Alltag.
  • Das 6. Kapitel widmet sich möglichen Gesprächskreisen, Spielen und der Pflege von Ritualen.
  • Und im 7. Kapitel wird der Frage nachgegangen, wer (Bund & Länder, Träger, Leitung, die Fachkraft, das Team, die Eltern) wie unterstützend zur Seite stehen kann/ sollte.

Doch damit nicht genug: zu diesem Buch gibt es eine Bedürfnis-Schatzkiste im Download. Diese besteht aus einem Kartenset im DIN A5 Format mit 35 Bedürfnis- sowie 5 Beschreibungskarten zum Einsatz in Form von Spielimpulsen mit Kindern.

Dieser Mediationsleitfaden mit den Bausteinen und den vielen praktischen Beispielen gehört zur Spitzenliteratur in diesem Schwerpunktbereich. Und er sollte in allen Kindertageseinrichtungen bearbeitet, beachtet und in die Praxis umgesetzt werden, auch in Form einer teaminternen Weiterbildung.

Armin Krenz – Hon.-Professor für Elementarpädagogik & Entwicklungspsychologie (a.D.)

Heidrun Holzinger
Mediation in der Kita mit der Gewaltfreien Kommunikation

Praxishandbuch für Pädagogische Fachkräfte
254 Seiten
verlag modernes lernen
ISBN: 978-3-8080-0963-5
25,95 €


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Damit die Kommunikation in der Familie gelingt

„So sag ich’s meinem Kind“ ist der weltweit erfolgreichste Elternratgeber. Adele Faber und Elaine Mazlish bauen hier ebenfalls auf die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg. Mit ein bisschen Theorie und einer Fülle praktischer Besipiele gelingt es ihnen, anschaulich die mitfühlende und wertschätzende Kommunikation einzuführen, damit eine kooperative Gesprächskulur in der Familie gelingt.

Adele Faber/Elaine Mazlish
So sag ich’s meinem Kind – Wie Kinder Regeln fürs Leben lernen. Erziehungsratgeber mit praktischen Übungen und Fallbeispielen: Soziale Kompetenz fördern und Selbstbewusstsein von Kindern stärken.
Taschenbuch. DIN A 5, 276 Seiten
ISBN 9783963040337
22,90 €

Mehr dazu unter: https://oberstebrink.de/produkt/so-sag-ichs-meinem-kind/





Studie zu Müttern mit Zuwanderungsgeschichte

Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung analysiert Erwerbs- und Sorgearbeit, Geschlechternormen und schulische Unterstützungsleistungen

Mütter mit Zuwanderungsgeschichte sind in Deutschland eine bedeutende Gruppe der Bevölkerung und der Gesellschaft. Eine Betrachtung von Familien mit Kindern zeigt, dass mehr als jede dritte Mutter mit minderjährigen Kindern eine Zuwanderungsgeschichte hat. Von diesen Müttern sind etwa vier Fünftel selbst zugewandert, während ein Fünftel eine Zuwanderungsgeschichte aufgrund der Zuwanderung eines Elternteils hat.

Quelle: BiB

Eine aktuelle Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) unter Leitung der Bildungs-, Familien- und Bevölkerungsökonomin Prof. Dr. C. Katharina Spieß beleuchtet die Erwerbs- und Sorgearbeit, Geschlechternormen und schulischen Unterstützungsleistungen von Müttern, die selbst zugewandert sind.

„Mehr als jede vierte Mutter mit minderjährigen Kindern ist nach Deutschland zugewandert“, sagt Prof. C. Katharina Spieß. „Ihr Anteil an allen Müttern mit Kindern unter 18 Jahren in der Bundesrepublik ist in den vergangenen zehn Jahren von 23 auf 29 Prozent angestiegen.“ Die 2022 gestartete Studie untersuchte drei zentrale Themenbereiche, die bislang noch nicht auf Grundlage aktueller, repräsentativer Daten systematisch erforscht wurden. Zum einen wurden zugewanderte Frauen in ihrer Rolle als Mütter und zum anderen in ihrer Rolle als (Ehe-)Partnerinnen und Erwerbstätige betrachtet.

Bildungsförderung durch Staatsangehörigkeit

Eines der zentralen Ergebnisse der Studie: Mütter mit Zuwanderungsgeschichte, deren Kinder seit Geburt die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, unterstützen ihre Kinder intensiver in schulischen Belangen als Mütter mit Kindern ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Die Studie zeigt, dass die bereits seit Geburt besessene Staatsangehörigkeit die Bildungsförderung und den langfristigen schulischen Erfolg dieser Kinder positiv beeinflusst.

Zur Untersuchung dieser Effekte wird in der Studie die Reform des Staatsangehörigkeitsgesetzes von 1999 analysiert, die unter bestimmten Voraussetzungen die Staatsangehörigkeit ab Geburt ermöglicht. In der Evaluation werden dafür unterschiedliche Gruppen verglichen: Kinder, die im Jahr vor der Reform geboren sind, mit Kindern, die im Jahr nach der Reform geboren wurden, sowie Kinder, deren Eltern nach Deutschland zugewandert sind, mit Kindern, deren Eltern beide in Deutschland geboren sind. Dies ermöglicht es den bloßen Effekt der Änderung in der Staatsangehörigkeit zu isolieren.

Von der Bildungsförderung von Kindern mit deutscher Staatsangehörigkeit profitieren auch ältere Geschwister unabhängig von deren eigener Staatsangehörigkeit: Denn die Mütter unterstützen nicht nur die betreffenden Kinder mehr und häufiger, sondern auch deren ältere Brüder und Schwestern.

Eine Annahme, warum Mütter mit Kindern mit deutscher Staatsangehörigkeit mehr unterstützen wir in der Studie wie folgt formuliert: „Es ist auch möglich, dass Mütter ihre Kinder, welche die deutsche Staatsangehörigkeit haben, eher unterstützen, da diese eine größere Wahrscheinlichkeit haben, in Deutschland zu bleiben und damit von einem guten schulischen Abschluss in Deutschland besonders profitieren könnten.“

Längerfristig wirkt sich das auf die Schulabschlüsse der Kinder positiv aus.

Erwerbs- und Sorgearbeit von Müttern und Anerkennung von Berufsabschlüssen

In einem zweiten Teil der Studie wurde die Arbeitsmarktteilhabe von Müttern, die ihren Berufsabschluss außerhalb der EU erworben haben, untersucht. Es zeigt sich, dass die durch eine Gesetzesänderung im Jahr 2012 transparentere und schnellere Anerkennung dieser Berufsabschlüsse einen erheblichen Effekt auf die Integration der Mütter in den deutschen Arbeitsmarkt hat. Die Erwerbsarbeit nimmt zu. Allerdings führt dies nicht zu einer Reduzierung der Sorgearbeit der Mütter an Werktagen.

Bedeutung regionaler Bildungs- und Betreuungsangebote

Der Zugang zu Bildungs- und Betreuungsangeboten spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Integration von Müttern mit Zuwanderungsgeschichte. Bei diesem dritten Forschungsschwerpunkt lag der Fokus auf Müttern aus der Ukraine, die in Deutschland Schutz suchen. Ihnen können bedarfsgerechte Kita-Angebote die Teilnahme am Arbeitsmarkt erleichtern und damit auch zur Reduktion des Fachkräftemangels in Deutschland beitragen. „Der soziale Austausch mit anderen Müttern und im Falle der Kinder mit Gleichaltrigen kann den Schutzsuchenden helfen, ihr Leben in Deutschland ohne ihre zurückgebliebenen Familienangehörigen so zu gestalten, dass sie besser an der deutschen Gesellschaft teilhaben können“, sagt Elena Ziege.

Unerschlossene Potenziale und politische Implikationen

Die Studie zeigt aber auch, dass bei Müttern mit Zuwanderungsgeschichte vor allem im Hinblick auf die Teilhabe am Arbeitsmarkt und die Bildungskarrieren ihrer Kinder noch nicht alle Potenziale ausgenutzt sind. Die Erwerbsbeteiligung liegt um 29 Prozentpunkte niedriger als bei Müttern ohne Zuwanderungsgeschichte. Darüber hinaus sind Unterschiede im Bildungserfolg von Kindern mit und ohne Zuwanderungsgeschichte sowie der schulischen Unterstützung der Mütter dokumentiert, was auch langfristige Auswirkungen auf die Entwicklungspotenziale der Kinder hat. Die Rahmenbedingungen, unter denen die Frauen leben und arbeiten, sind entscheidend für ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt sowie für den Bildungserfolg ihrer Kinder. Der Fachkräftemangel in Deutschland könnte durch eine bessere Unterstützung dieser Mütter reduziert werden. Gleichzeitig könnte das Bildungspotenzial der nächsten Generation stärker ausgeschöpft werden.

Die Studie kann hier heruntergeladen werden: www.bib.bund.de/muetter-zuwanderung

Dr. Christian Fiedler (BiB)




Hohe Sensibilität für Geschlechtergerechtigkeit aber Mangel an Konzepten

Forschungsgruppe: Schutz vor geschlechtsbezogener Gewalt in Schleswig-Holsteins Kindertagesstätten und Schulen ausbaufähig

Eine hochschulübergreifende Forschungsgruppe zur Umsetzung der Istanbul-Konvention in Bildungsinstitutionen in Schleswig-Holstein hat gemeinsam mit dem Landesverband Frauenberatung Schleswig-Holstein (LFSH) ihre Ergebnisse aus einer landesweiten Befragung im Jahr 2022 veröffentlicht. Die Forschungsgruppe, bestehend aus Prof. Dr. Melanie Groß (Fachhochschule Kiel), Prof. Dr. Christiane Micus-Loos und Dipl.-Päd. Esther van Lück (beide Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) hat das Projekt mit Unterstützung des LFSH und der interministeriellen Arbeitsgruppe zur Umsetzung der Istanbul-Konvention umgesetzt.

Einblicke in die Fortschritte zur Umsetzung des Schutzes von Mädchen und Frauen

207 Kindertagesstätten und 104 Schulen verschiedener Schultypen aus ganz Schleswig-Holstein haben sich an der Online-Umfrage beteiligt und somit Einblicke in die Fortschritte zur Umsetzung des Schutzes von Mädchen und Frauen vor Gewalt und Diskriminierung gegeben.

Hohe Sensibilität für das Thema

„Sehr erfreulich ist die Tatsache, dass in den befragten Kindertagesstätten eine insgesamt vergleichsweise hohe Sensibilität für das Thema Geschlechtergerechtigkeit festzustellen ist. Etwa 71 Prozent von ihnen haben dieses für alle Kinder wichtige Thema in ihrer pädagogischen Arbeit verankert“, sagt Prof. Dr. Melanie Groß (FH Kiel). Dennoch fehlen nach wie vor konkrete Konzepte zum Umgang mit geschlechtsbezogener Gewalt. 68 Prozent der Kindertagesstätten geben an, dass sie keine Verfahrensregelungen bei geschlechtsbezogener Gewalt haben, sondern stattdessen auf bewährte Konzepte zum Umgang mit Gewalt allgemein zurückgreifen. „Diese Situation ist dann problematisch, wenn geschlechtsspezifische Aspekte von Gewalt nicht in ihren Ursachen bearbeitet werden, was für die Prävention dringend erforderlich ist“, sagt Katharina Wulf, Geschäftsführerin des LFSH. Hierfür bräuchte es in den Kitas aber auch mehr Know-how:

Fort- und Weiterbildungsprogramme sind gewünscht

Etwas mehr als Dreiviertel der befragten Kitas geben an, dass sie sich ein verbindliches Fort- und Weiterbildungsprogramm für alle Fach- und Lehrkräfte zum Thema geschlechtsbezogene Gewalt wünschen, damit sie in der Kita eine bessere Präventionsarbeit leisten können.

Auch den Schulen fehlen die Konzepte

„Auch die Schulen machen sich auf den Weg“, sagt Prof. Dr. Christiane Micus-Loos (CAU). „Immerhin haben 41 Prozent der Schulen das Thema geschlechtsbezogene Gewalt in ihrer Schule fest verankert, allerdings fehlt es noch weitestgehend an Konzepten zum Umgang mit geschlechtsbezogener Gewalt – lediglich 20 Prozent der Schulen können auf solche Konzepte zurückgreifen“, erklärt Micus-Loos. Auch in den Schulen wird Unterstützung zum Thema gesucht: 60 Prozent der befragten Schulen wünschen sich ein umfassendes Internetportal mit Informationen zum Thema und etwas mehr als jede zweite Schule sagt, dass es in der Lehramtsausbildung in den Hochschulen Pflichtmodule zum Thema geschlechtsbezogene Gewalt bräuchte.

Transgeschlechtliche und intergeschlechtliche Kinder selten mitgedacht

Die Forschungsgruppe hat auch danach gefragt, inwieweit in den befragten Institutionen der Schutzauftrag auch gegenüber transgeschlechtlichen und intergeschlechtlichen Kindern und Jugendlichen umgesetzt wird: „Die wenigsten der Befragten denken bei ihren Aktivitäten zum Thema geschlechtsbezogene Gewalt oder Geschlechtergerechtigkeit auch diese Gruppen mit – hier braucht es noch viel Wissensaufbau in Schulen und Kitas“, sagt Prof. Dr. Melanie Groß.

Es gibt noch viel zu tun

„Es ist noch viel zu tun“, schreibt eine teilnehmende Person, die für ihre Kita an der Befragung teilgenommen hat. Darauf verweist auch Esther van Lück (CAU): „Wir haben Handlungsempfehlungen entwickelt, die die Bedarfe auf der Ebene der Organisationen, der Ausbildungen und der Kompetenzerweiterung von Fach- und Lehrkräften umfassen – auf all diesen Ebenen brauchen Kindertagesstätten und Schulen langfristige Veränderungen, Ressourcen und Unterstützungen, damit Kinder und Jugendliche ausreichend vor geschlechtsbezogener Gewalt geschützt werden können.“

Istanbul-Konvention

Die Istanbul-Konvention ist ein internationales Übereinkommen, das 2018 von Deutschland ratifiziert wurde. Die Konvention zielt auf den besseren Schutz vor geschlechtsbezogener und häuslicher Gewalt sowie die Beseitigung von Diskriminierung und Ungleichheit von Frauen. Die Konvention betont dabei u. a. die Bedeutung der Bildungsinstitutionen für die Prävention.

Originalpublikation:

Weitere Informationen und Ergebnisse sind in Form von Fact-Sheets online abrufbar unter:
https://www.fh-kiel.de/fileadmin/data/presse/studien/fact_sheet_kita_umsetzung_istanbul_konvention_sh_25.11.2024.pdf
https://www.fh-kiel.de/fileadmin/data/presse/studien/fact_sheet_schule_umsetzung_istanbul_konvention_sh_25.11.2024.pdf

Frauke Schäfer, Fachhochschule Kiel




Neu aufgelegt: Der Bilderbuch-Klassiker über Vielfalt und Toleranz

blauland

Tina Rau: Kennt ihr Blauland?

Endlich – und auch von vielen pädagogischen Fachkräften sowie Eltern seit langem erwartet – ist das Buch „Kennt ihr Blauland?“ in einer Neuauflage erschienen. Es wurde schon vor vielen Jahren vom „Bulletin Jugend & Literatur“ ausgezeichnet und gehört seitdem zu den deutschsprachigen Bilderbuch-Klassikern.

Worum geht es in diesem Bilderbuch?

Dort begegnen uns die „Fizzli-Puzzlis“, die friedfertig in einem blau gefärbten Land leben. In dem Nachbarland lebte der Farbenkönig, dem alles gar nicht bunt genug sein konnte. Und aus Mitleid über die farbliche Eintönigkeit des Nachbarvolkes brachte er nacheinander die Farben Rot und Gelb ins Fizzli-Puzzliland. Bei einer Berührung dieser Farben nahmen die Fizzli-Puzzlis auch die Farben an. Ja es entstand sogar eine weitere Farbe, nämlich das Grün. Und so wurde schließlich aus einem eintönigen kleinen Völkchen ein buntes Volk mit individuellen Menschen, die auch bei ihrer Vielfalt und Unterschiedlichkeit eine verbundene Zusammengehörigkeit erleben konnten.

Dieses Bilderbuch erfasst zwei Komponenten. Auf der einen Seite hebt es die Einzigartigkeit jeder Person hervor, die zu keinem trennenden Aspekt im Umgang miteinander führen muss, sondern vielmehr zu einer Bereicherung für alle Beteiligten führen kann. Zum anderen geht es um das Kennenlernen von Farben und Farbmischungen und regt Kinder dazu an, Farben näher kennenzulernen und mit Farben zu experimentieren.

Sowohl die Bilder als auch die Texte harmonieren in sehr gekonnter Weise und werden sich mit Sicherheit auch dieses Mal in viele Kinderherzen hineinzaubern.

Armin Krenz – Hon.-Professor für Elementarpädagogik & Entwicklungspsychologie (a.D.)


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Tina Rau
Kennt ihr Blauland?

Hardcover, 34 Seiten
ISBN: 978-3-759757-28-9
28,50 €

BoD – Books on Demand

Weitere Informationen zur Arbeit von Tina Rau und Aktuellem aus dem Blauland finden Sie bei Facebook unter https://www.facebook.com/profile.php?id=61567744342370




Forschende fordern dringend mehr Sportunterricht

Laut einer Studie sind Kinder in den vergangenen Jahrzehnten immer unsportlicher geworden

Körperliche Aktivität und Fitness sind gerade im Kindesalter von großer Bedeutung. Kinder, die viel Sport treiben, sind im gesamten späteren Leben – auch im Erwachsenenalter – nicht nur aktiver als unsportliche Kinder, sie werden auch gesünder alt, weil sie einen sportlichen Lebensstil weiter behalten. Und wer regelmäßig Sport macht, lebt länger und gesünder, das Risiko vieler Zivilisationskrankheiten wie Krebs oder Diabetes ist reduziert.

Inaktivität und schlechte Fitness belasten somit nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch das Gesundheitssystem. Deshalb ist eine Analyse von Bewegungstrends bei Kindern für eine frühzeitige Intervention und für konkrete Handlungsempfehlungen notwendig.

3.500 Schülerinnen und Schülern an österreichischen Sportschulen untersucht

Forschende aus Klagenfurt haben zusammen mit Prof. Dr. Jan Wilke vom Lehrstuhl für Neuromotorik und Bewegung der Universität Bayreuth die körperliche Aktivität von über 3.500 Schülerinnen und Schülern an österreichischen Sportschulen untersucht – und das fast 20 Jahre lang. An den Sportschulen haben die Kinder mehr Sportunterricht pro Woche als an normalen Schulen. „Die Besonderheit unserer Studie ist, dass wir über achtzehn Jahre kontinuierlich Daten der neuen Schulanfänger gesammelt und analysiert haben, und so echte Trends erkennen. Vorangegangene Studien haben oft nur die Erhebungen einzelner Jahre miteinander verglichen, beispielsweise von 1990 und 2010“, so Wilke.

Die Leistungen haben über die Jahre kontinuierlich abgenommen

Für die Ermittlung der körperlichen Fitness haben die Kinder im Alter von etwa zehn Jahren an diversen Tests teilgenommen, darunter Sprints, Sprünge, Medizinballwürfe, Messungen von Reaktionszeit und Bewegungsschnelligkeit, ein Acht-Minuten-Ausdauerlauf sowie ein Agilitäts-Lauf durch einen Parcours. Die ernüchternde Erkenntnis: Die Leistungen haben über die Jahre kontinuierlich abgenommen, mit Ausnahme der Reaktionszeit und der Ausdauer. Besonders deutlich war der Rückgang der Leistung im Kraftbereich. Auch der Body Mass Index der Kinder hat zugenommen. Die Abnahme der Fitness waren jedoch auch nach Korrektur um diesen Faktor sowie um Alter und Geschlecht noch sichtbar.

Alarmierender Leistungsabfall

„Mögliche Erklärungen für die Reduktion der körperlichen Fitness sind die zunehmende Dominanz von sitzenden bzw. inaktiven Lebensstilen, die verstärkte Nutzung von digitalen Medien sowie zu wenige Bewegungsangebote“, sagt Wilke. Besonders erschreckend: „Wir haben unsere Studie mit Kindern an Sportschulen durchgeführt. Dass sogar diese Kinder, bei denen man ein grundlegend hohes Interesse an körperlicher Aktivität erwartet, Leistungsabfall zeigen, ist alarmierend. Es ist gut möglich, dass Kinder, die weniger an Sport und Bewegung interessiert sind, einen noch stärkeren Rückgang der Fitness aufweisen. Wir empfehlen deshalb nachdrücklich, Bewegungsangebote an Schulen und für Kinder auszuweiten, den Schulsport nicht nur als Beigabe zu betrachten und den Vereinssport attraktiver zu machen“, sagt Wilke.

Die Schule ist für eine Intervention einer der besten Orte, weil hier die Kinder über aktive Pausen oder ein bewegungsfreundliches schulisches Umfeld direkt erreicht werden können, unabhängig von Elternhaus, Freundeskreis oder Wohnsituation.

Die Studie entstand in Zusammenarbeit der Universitäten Klagenfurt und Bayreuth sowie der Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körperkultur in Österreich (ASKÖ) und dem Olympiazentrum Kärnten.

Originalpublikation:

Secular trends of physical fitness in Austrian children attending sports schools: An analysis of repeated cross-sections from 2006 to 2023. Alexandra Unger, Walter Reichel, Katrin Röttig, Jan Wilke. Preventive Medicine (2024)

DOI: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0091743524003049?via%3Dihub

Anja-Maria Meister, Universität Bayreuth




Bitterschokolade: Lindt und Penny fallen durch – Spekulatius mit ein wenig Acrylamid

schokolade

Öko-Test hat 21 Bitterschokoladen und 19 Gewürzspekulatius getestet

Das Ergebnis des Tests zur Bitterschokolade hat einen bitteren Beigeschmack: Öko-Test kann für keine Schokolade im Test Kinderarbeit sicher ausschließen. Ausgerechnet die Schokolade von Lindt fällt mit „ungenügend“ durch – ebenso wie die von Penny. Immerhin: Fünf sind „gut“.

Neben den Inhaltsstoffen wollten die Verbraucherschützer wissen, wie es um die Unternehmensverantwortung und die Lieferketten der Anbieter steht.

Das Ergebnis: Kinderarbeit kann Öko-Test für kein Testprodukt mit Sicherheit ausschließen

Bei vielen Anbietern gibt es in Sachen Transparenz Luft nach oben. Lindt & Sprüngli zeigt sich besonderes zugeknöpft – und das obwohl Lindt Anfang des Jahres wegen Kinderarbeit in Ghana Schlagzeilen machte. Der Anbieter teilte nicht einmal mit, aus welchen Ländern der Kakao der untersuchten Schokolade stammte. Nur ein allgemeiner Nachhaltigkeitsbericht erreichte Öko-Test, der aber keinen Bezug auf das getestete Produkt zuließ. Im Teilergebnis CSR sowie im Gesamtergebnis ist die Lindt Excellence Mild 70 % Cacao Edelbitter Mild nur „ungenügend“.

„Bei all den Diskussionen um faire Löhne und problematische Bedingungen im Kakaoanbau erwarten wir von Anbietern, dass sie ihre Lieferketten kennen und bereit sind, diese transparent zu belegen“, sagt Öko-Test Redakteurin Heike Baier.

Genauso schlecht wie Lindt schneidet die Best Moments Edelbitter-Schokolade, 74 % Kakao von Penny ab. Hier ziehen vor allem Mineralölbestandteile und Pestizidrückstände in der Schokolade das Ergebnis nach unten.

Bei fünf Schokoladen geben die Verbraucherschützer sowohl bei den Inhaltsstoffen als auch bei den Anbaubedingungen des Kakaos grünes Licht – vier davon mit Bio-Siegel.

Weitere Informationen finden Sie in der Dezemberausgabe des Öko-Test-Magazins oder unter: oekotest.de/15047

Acrylamid in Spekulatius

Gebäck ist häufig mit Acrylamid belastet. Deswegen hat Öko-Test 19 Gewürzspekulatius auf diesen Stoff prüfen lassen. In fast allen Spekulatius konnte Öko-Test Acrylamid nur in Spuren nachweisen. Nur wenige Produkte schwächeln. Bei den Testprodukten von Lidl und Aldi gibt es Luft nach oben.

Die Testergebnisse sind bis zum 27. Dezember gratis abrufbar.

Acrylamid ist eine Substanz, die beim Erhitzen von stärkehaltigen Lebensmitteln entstehen kann. In Tierversuchen hat sich der Stoff als krebserregend und erbgutschädigend erwiesen. Einen gesetzlichen Grenzwert für Acrylamid gibt es immer noch nicht, obwohl das Problem seit Jahrzehnten bekannt ist.

Aber es gibt einen sogenannten Richtwert der EU, an den sich die Hersteller halten sollten, aber nicht müssen. Der liegt für Kekse bei 350 μg pro Kilogramm.

Als „erhöht“ bewertet Ökö-Test Produkte, die mit ihren gemessenen Gehalten von Acrylamid mehr als die Hälfte dieses EU-Richtwerts ausschöpfen – und das sind in diesem Test die Wintertraum Gewürzspekulatius von Aldi und die Favorina Gewürzspekulatius von Lidl. Da sie den Richtwert aber noch einhalten, wertet Öko-Test sie nur um zwei Noten ab.

Weitere Informationen finden Sie in der Dezemberausgabe des Öko-Test-Magazins oder hier auf oekotest.de

Quelle: Pressemitteilung Öko-Test und oekotest.de




Traumawissen für Eltern

Traumawissen

Wie lässt sich ein Trauma erkennen, und was hilft?

Manchmal verändert sich ein Kind nach einem belastenden Erlebnis: Es zieht sich zurück, wirkt plötzlich ängstlich oder aggressiv, zeigt körperliche Beschwerden wie Schlafprobleme oder Bauchschmerzen. Für Eltern stellen sich dann drängende Fragen: Ist dieses Verhalten noch normal? Könnte es ein Zeichen für eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) sein? Und vor allem: Was braucht mein Kind jetzt?

Die erfahrene Psychotherapeutin Melissa Goldberg Mintz bietet in ihrem Buch „Ist mein Kind traumatisiert?“ Orientierung und konkrete Unterstützung für Eltern. Sie erklärt, wie sich traumatische Erfahrungen je nach Lebensalter des Kindes äußern können und macht dabei deutlich, wie individuell die Reaktionen auf ein Trauma sind: Während einige Kinder scheinbar schnell zur Normalität zurückfinden, zeigen andere erst Wochen oder Monate später Veränderungen.

Was Eltern tun können – und wann sie Hilfe brauchen

Eltern spielen eine zentrale Rolle im Heilungsprozess. Im Buch gibt die Autorin konkrete Tipps, wie sie mit veränderten Verhaltensweisen ihres Kindes umgehen können. Ein wichtiger Aspekt ist, dem Kind Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln. Dies kann durch eine klare Tagesstruktur, ein offenes Ohr, physische Nähe etc. geschehen. Zudem erläutert sie, wie Eltern lernen können, sogenannte Triggersituationen zu erkennen und ihrem Kind in solchen Momenten stabilisierend beizustehen.

Doch nicht immer reichen elterliche Maßnahmen aus. Die Autorin zeigt daher auf, welche Anzeichen darauf hinweisen, dass professionelle Hilfe notwendig ist – etwa, wenn Symptome wie Albträume, Konzentrationsprobleme oder sozialer Rückzug über Wochen hinweg anhalten. Hier ist es wichtig, dass Eltern frühzeitig handeln und Unterstützung suchen, etwa in Form von Traumatherapie.

Liebevolle Begleitung macht den Unterschied

Auch wenn eine therapeutische Begleitung irgendwann nötig werden könnte, bleibt die emotionale Nähe der Eltern ein unverzichtbarer Anker. Mit ihrer Geduld, Liebe und Präsenz können Eltern wesentlich dazu beitragen, dass ihr Kind nach einem belastenden Erlebnis wieder Vertrauen in sich und die Welt fasst.

Eltern müssen kein Trauma-Expert:innen sein, um zu helfen – aber sie können ihrem Kind genau das geben, was es am dringendsten braucht: Sicherheit, Verständnis und eine schützende Hand.

Melissa Goldberg Mintz: Ist mein Kind traumatisiert?

Jetzt versandkostenfrei bestellen unter: www.junfermann.de