Aktuelle Umfrage: Wie können Schulwege sicherer werden?

DVR stellt die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr in den Vordergrund

Ab dem Schulalter nehmen Kinder zunehmend selbstständig am Straßenverkehr teil, zunächst zu Fuß, später auch mit dem Fahrrad. Damit steigt auch das Unfallrisiko. Je älter und selbstständiger Kinder werden, desto häufiger verunglücken sie auf Schul- und Freizeitwegen. Im Jahr 2023 sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 44 Kinder unter 15 Jahren im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Über 27.000 Kinder wurden verletzt, davon über 3.000 schwer. Das bedeutet, dass im Durchschnitt alle 20 Minuten ein Kind im Straßenverkehr zu Schaden kommt.

Wie können Kinder gut auf die sichere Teilnahme am Straßenverkehr vorbereitet werden? Worauf kommt es bei der Gestaltung sicherer Schulwege an? Dazu hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des DVR in einer repräsentativen Umfrage 1.000 Eltern von Schulkindern befragt.

Knapp 20 Prozent der befragten Eltern schätzen die Sicherheit des Schulwegs ihres Kindes als „eher unsicher“ oder sogar „sehr unsicher“ ein. Über 50-Jährige und Befragte aus kleinen Orten unter 5.000 Einwohnerinnen und Einwohnern bewerten den Schulweg ihres Kindes etwas häufiger als „sehr sicher“ als Befragte unter 40 Jahren in Großstädten. Insgesamt bewerten 31 Prozent den Schulweg ihres Kindes als „sehr sicher“.

Gut sichtbare Querungsstellen besonders wichtig

88 Prozent der befragten Eltern nennen gut sichtbare und für Kinder begreifbare Querungsstellen wie Ampeln, Fußgängerüberwege oder Mittelinseln als besonders wichtige Maßnahme, um Schulwege sicherer zu gestalten. Auch der DVR plädiert dafür, Sichthindernisse an Querungsstellen zu entfernen und das Halten und Parken von Fahrzeugen möglichst baulich zu verhindern.

Tempo 30 beziehungsweise verkehrsberuhigte Bereiche im Umfeld von Schulen geben 85 Prozent der befragten Eltern an. Der DVR spricht sich ebenfalls für Geschwindigkeitsbeschränkungen beziehungsweise Tempo 30 oder verkehrsberuhigte Bereiche im Umfeld von Kindergärten, Spielplätzen und Schulen aus.

„Die Ergebnisse unserer aktuellen Umfrage zeigen, wie wichtig es ist, eine barrierefreie und kindgerechte Verkehrsinfrastruktur zu schaffen. Der Verkehrsraum muss so gestaltet sein, dass die Belange und Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen im Hinblick auf eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr berücksichtigt werden“, unterstreicht DVR-Präsident Manfred Wirsch. Auch die Bedeutung von Schulweg- und Radschulwegplänen sollte wesentlich stärker in den Fokus gerückt werden.

>> DVR-Blickpunkt „Kinder besser schützen“

>> DVR-Beschluss „Kinderfreundliche Verkehrsraumgestaltung“

>> DVR-Themenserie „Sicher Überqueren durch gute Sichtbeziehungen“

>> Ergebnisse der repräsentativen Befragung von Eltern von Schulkindern zur Schulwegsicherheit

>> Anmeldung zum Web-Seminar am 27. November 2024 zum Thema Schulstraßen in Dortmund des Deutschen Instituts für Urbanistik (difu)

Quelle: Pressemitteilung Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V.




Gutes Essverhalten früh erlernen: kostenfreier Online-Kurs für Fachkräfte

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet den Kurs „Essalltag in Familien gestalten“ an

Die frühe Kindheit prägt unser Essverhalten für das ganze Leben. Eine entscheidende Rolle spielen dabei die Essgewohnheiten in der Familie. Auswahl und Zubereitung von Mahlzeiten sowie das gemeinsame Essen können für Familien mit kleinen Kindern jedoch herausfordernd sein.

Vom Einkauf bis zur Gestaltung des Essalltags

Fachkräften, die Familien mit Babys und Kleinkindern dabei unterstützen, steht jetzt der neue qualitätsgesicherte Online-Kurs „Essalltag in Familien gestalten“ auf der Lernplattform Frühe Hilfen des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Verfügung. Er richtet sich an alle Fachkräfte im Umfeld junger Familien und insbesondere an diejenigen in den Frühen Hilfen. Fachkräfte erhalten praxisnahe und leicht umsetzbare Tipps und Methoden, um junge Familien bei Fragen vom Einkauf bis zur Gestaltung des Essalltags begleiten zu können.

Gefördert von der Bundesstiftung Frühe Hilfen

Der kostenfreie Online-Kurs wurde vom NZFH in Zusammenarbeit mit den Referaten Netzwerk Gesund ins Leben und Ernährungsbildung des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) entwickelt. Er ist in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) entstanden und wurde mit Mitteln der Bundesstiftung Frühe Hilfen des BMFSFJ gefördert.

Wertvolle Zeit für Gespräche

Ekin Deligöz, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: „Gemeinsames Essen in der Familie ist weit mehr als nur Nahrungsaufnahme – es ist eine wertvolle Zeit für Gespräche und schafft Momente, um Erlebnisse zu teilen. Gerade in unserer schnelllebigen Zeit ist es wichtig, solche Rituale zu pflegen, denn sie stärken das familiäre Miteinander und fördern die Bindung innerhalb der Familie. Fachkräfte erfahren durch den Online-Kurs, wie sie Eltern praxisnahe Unterstützung an die Hand geben können, damit gemeinsame Mahlzeiten bewusst gestaltet werden können.“

Familien wollen sich gesund und nachhaltig ernähren

Dr. Ophelia Nick, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft: „Die meisten Familien wollen sich gesund und nachhaltig ernähren. Gerade für Familien in belasteten Lebenslagen kann das jedoch eine Herausforderung sein. Wir wollen gutes Essen für alle leichter machen – gemeinsam mit den Fachkräften. Der Kurs vermittelt ihnen das notwendige Wissen und Methoden, um Familien auch in Ernährungsfragen kompetent und zugewandt beraten zu können. Damit zahlt diese Kooperation in hohem Maße auf die Ernährungsstrategie der Bundesregierung ein.“

Die ersten 1.000 Tage prägen entscheidend das Leben

Dr. Johannes Nießen, Errichtungsbeauftragter des Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) und Kommissarischer Leiter der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): „Die ersten 1.000 Tage prägen entscheidend das Leben eines Menschen und somit auch sein lebenslanges Essverhalten. Mit dem Online-Kurs zur Ernährungsbildung auf der NZFH-Lernplattform können Fachkräfte von Anfang an dazu beitragen, dass Familien gesunde Essgewohnheiten entwickeln und damit auch die Eltern-Kind-Bindung stärken.“

Qualifizierungsangebot für Fachkräfte

Dr. Margareta Büning-Fesel, Präsidentin der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE): „Wir freuen uns, dass wir durch unsere fachliche Kompetenz in der Ernährungsbildung das Qualifizierungsangebot für Fachkräfte grundlegend mitgestalten konnten. Über unser großes Netzwerk tragen wir das Angebot nun in die Breite, damit möglichst viele junge Familien davon profitieren.“

Weiterführende Informationen zur Lernplattform Frühe Hilfen des NZFH finden Sie unter: https://www.fruehehilfen.de/lernplattform

Informationen und Materialien zum Thema Ernährung des Bundeszentrums für Ernährung sind verfügbar unter: https://www.bzfe.de

Zum Thema Kleinkinderernährung informiert das Netzwerk Gesund ins Leben unter: https://www.gesund-ins-leben.de

Diana Schulz, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung




Deutschland Spitzenreiter beim Zuckerverbrauch über Erfrischungsgetränke

foodwatch fordert erneut die Einführung der Limo-Steuer

In keinem anderen großen westeuropäischen Land nehmen die Menschen so viel Zucker über gesüßte Getränke auf wie in Deutschland. Das zeigen Zahlen des Marktforschungsinstituts Euromonitor zu den zehn bevölkerungsreichsten westeuropäischen Ländern, die die Verbraucherorganisation foodwatch ausgewertet hat.

Demnach lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Zucker über Softdrinks hierzulande im Jahr 2023 bei durchschnittlich 23 Gramm pro Tag beziehungsweise etwa 8,5 Kilogramm pro Jahr – der höchste Wert in dem Ländervergleich. Die Deutschen konsumieren sogar mehr Zucker über Getränke als über Süßwaren: Über Schokolade, Bonbons & Co. nahmen sie knapp 22 Gramm pro Tag beziehungsweise rund 7,9 Kilogramm pro Jahr auf.

Flüssiger Zucker ist besonders schädlich

„Die Zahlen belegen: Limo, Cola & Co. sind die zentrale Quelle des zu hohen Zuckerkonsums. Der flüssige Zucker ist besonders schädlich und kostet unser Gesundheitssystem Milliarden. Während mehr als 100 Länder weltweit bereits Steuern auf gezuckerte Getränke eingeführt haben, ist Deutschland weiter Entwicklungsland bei der Prävention ernährungsbedingter Krankheiten”, kritisierte Luise Molling von foodwatch. 

Limo-Steuer nach britischem Vorbild

Die Verbraucherorganisation forderte erneut die Einführung einer Limo-Steuer nach britischem Vorbild. Der Vergleich mit Großbritannien zeige den Erfolg der dort 2018 eingeführten Abgabe: War der Zuckerkonsum über Süßgetränke in den beiden Ländern vorher etwa gleich hoch, sank er in Großbritannien bereits durch die Ankündigung der Steuer drastisch und liegt nun ganze fünf Gramm pro Tag und Kopf unter dem deutschen Niveau.

Hauptursachen für die Entstehung von Adipositas und Typ-2-Diabetes

Zuckergesüßte Getränke gelten laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eine der Hauptursachen für die Entstehung von Adipositas und Typ-2-Diabetes. Aktuell sind schätzungsweise 8,5 Millionen Menschen in Deutschland an Typ-2-Diabetes erkrankt und etwa jeder vierte Erwachsene gilt als krankhaft übergewichtig. Allein durch Adipositas entstehen jährlich etwa 63 Milliarden Euro Folgekosten in Deutschland.

Getränkeindustrie erreicht selbstgesteckte Ziele nicht

Eine Studie der TU München belegte in diesem Jahr, dass die Getränkeindustrie ihren ohnehin wenig ambitionierten Zielen bei der Zuckerreduktion meilenweit hinterherhinkt. Zwischen 2015 und 2021 reduzierte sich der durchschnittliche Zuckergehalt in Erfrischungsgetränken lediglich um zwei Prozent, während in Großbritannien im gleichen Zeitraum durch die Limo-Steuer eine Reduktion um 29 Prozent erfolgt ist. Laut einer aktuellen Studie der Universität Cambridge sank damit auch der Zuckerkonsum bei Kindern und Erwachsenen deutlich. Wissenschaftler:innen der Universität Oxford und der TU München haben berechnet, dass eine Limo-Steuer in Deutschland hunderttausende Krankheitsfälle verhindern und bis zu 16 Milliarden Euro an Gesundheitskosten einsparen könnte.

Österreich knapp hinter Deutschland im Zuckerverbrauch

Beim Zuckerkonsum über Erfrischungsgetränke liegt Österreich mit fast 23 Gramm knapp hinter Deutschland. Dann folgen die Niederlande (22 Gramm), Belgien (18 Gramm), Großbritannien (18 Gramm), Schweden (17 Gramm), Frankreich (15 Gramm) und Spanien (13 Gramm). Die Italiener und Portugiesen nehmen am wenigsten Zucker über Softgetränke auf (9 Gramm).

Grundlage der foodwatch-Auswertung ist die Zutaten-Datenbank des Marktforschungsinstituts Euromonitor. Euromonitor berechnet Verbrauchszahlen für Inhaltsstoffe wie Zucker basierend auf Verkaufsdaten der Endprodukte und anhand der Rezepturen für die relevantesten Produkte.

Quellen und weiterführende Informationen:




Gesetze zum Schutz vor sexualisierter Gewalt und Inklusion verabschieden!

Offener Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz und die Fraktionsvorsitzenden der demokratischen Parteien

In einem Offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz und die Fraktionsvorsitzenden der demokratischen Parteien im Bundestag fordern Prof. Dr. Sabine Andresen (Präsidentin des Kinderschutzbundes), Prof. Dr. Katrin Böllert (Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe) und Prof. Dr. Wolfgang Schrör (Vorsitzender des Bundesjugendkuratoriums) Kinder- und jugendpolitische Vorhaben in den anstehenden, zeitkritischen Verhandlungen nicht zu vergessen.

Die Autoren schreiben: „Mindestens zwei Gesetzesvorhaben, an denen intensiv gearbeitet wurde, sollten Sie gemeinsam umsetzen: das Gesetz zur Stärkung der Strukturen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt gegen Kinder (UBSKM-Gesetz) sowie das Kinder- und Jugendhilfeinklusionsgesetz (IKJHG). Die vorliegenden Gesetzesentwürfe wurden durch eine breite Basis überparteilicher sowie zivilgesellschaftlicher Organisationen und Verbände beraten und unterstützt.“

Und sie fordern: „Enttäuschen Sie diese engagierten Menschen jetzt nicht, nutzen Sie den Handlungsspielraum, der Ihnen auch in der aktuellen Lage zur Verfügung steht und gestalten Sie eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe. Ein Ende des Prozesses an dieser Stelle würde für die jungen Menschen und viele andere zivilgesellschaftlich Engagierte die Erfahrung bedeuten, dass Beteiligung nicht wertgeschätzt wird, dass Beteiligung sich nicht lohnt. Das birgt die Gefahr des politikverdrossenen Rückzugs und stärkt letztendlich politisch extreme Ränder, denen Inklusion schon längst ein Dorn im Auge ist.

Schutz vor sexualisierter Gewalt und Inklusion sind Rechte, die nicht verhandelbar sind. Werden Sie bitte Ihrer Verantwortung für Kinder und Jugendliche, für starke Strukturen gegen sexualisierte Gewalt und für inklusive Teilhabechancen gerecht.“

Den vollständigen Brief können Sie hier herunterladen:




Kunststoff-Trinkflaschen für Kinder enthalten oft schädliche Weichmacher

Allgegenwärtige Chemikalien stecken auch in Plastikspielzeug, Kleidung und Teppichen

„Viele Kinder gehen jeden Tag mit einer Trinkflasche aus Plastik in die Schule. Wir wissen, dass Kunststoffe Chemikalien enthalten. Aber wir wollten untersuchen, ob diese Chemikalien auch freigesetzt werden, damit wir wissen, was die Kinder tatsächlich aufnehmen“, sagt Annelies den Boer, Direktorin der niederländischen Stiftung Tegengif, die die Studei in Auftrag gegeben hatte. „Deshalb haben wir nicht die Plastikflasche selbst untersucht, sondern die Flüssigkeit in der Flasche. Und weil viele Menschen ihre Plastikflaschen in die Spülmaschine stellen, haben wir auch die Flüssigkeit nach mehreren Spülgängen in der Spülmaschine untersuchen lassen. Bei mehr als der Hälfte der Flaschen wurde festgestellt, dass Di-Isobutylphthalat (DIBP) unmittelbar nach dem Geschirrspülen freigesetzt wurde. Vor dem Geschirrspülen war diese Chemikalie nur aus einer Flasche ausgetreten. Die Studie zeigte auch, dass die DIBP-Konzentration anstieg, je länger die Flüssigkeit in der Flasche war.“

Gesundheitsrisiken für Kinder

Die Verwendung von DIBP wurde in der Europäischen Union (EU) eingeschränkt, weil die Substanz reproduktionstoxisch, d.h. schädlich für die Fortpflanzung und die Entwicklung des ungeborenen Fötus, und endokrinschädlich ist. „Die in der Flüssigkeit gefundene Menge an DIBP lag unter dem europäischen Grenzwert“, sagte den Boer. „Die Unternehmen halten sich also an die gesetzlichen Normen. Dennoch beunruhigt uns das Vorhandensein dieser Substanz. Denn Kinder kommen nicht nur über wiederverwendbare Trinkwasserflaschen mit Weichmachern in Kontakt, sondern beispielsweise auch über Plastikspielzeug, Kleidung und Teppiche. Aus diesem Grund werden Weichmacher auch als „allgegenwärtige Chemikalien“ bezeichnet. Gerade diese Allgegenwärtigkeit erhöht das Gesundheitsrisiko“. Weichmacher werden in ganz Europa im Urin von Kindern gefunden.

Gesetzlicher Standard muss auf 0 gehen

Wegen der Schädlichkeit von DIBP ist es offiziell nicht erlaubt, diesen Weichmacher Kunststoffen zuzusetzen, die mit Lebensmitteln und Getränken in Berührung kommen. Da DIBP jedoch bei der Herstellung von Kunststoffen so weit verbreitet ist, hat die EU seine Anwesenheit in Kunststoffen dennoch akzeptiert. Außerdem darf es bis zu einer bestimmten Konzentration aus Kunststoffen in Lebensmitteln freigesetzt werden. Den Boer: „Wir halten dies für eine unerwünschte Situation und fordern die EU auf, die Rechtsvorschriften zu verschärfen, damit DIBP überhaupt nicht mehr in Kunststoffen verwendet werden kann. Das wird die Unternehmen dazu ermutigen, Kunststoffe ohne diesen schädlichen Weichmacher zu produzieren.“

Bevorzugen Sie rostfreien Stahl oder Glas

Ein zweites wichtiges Ergebnis der Studie war, dass nur ein Bruchteil der Hunderte von Chemikalien in der Flüssigkeit identifiziert werden konnte. Den Boer: „Wir wissen also nicht, um welche Stoffe es sich handelt und was sie bewirken. Das macht Kunststoffe eigentlich zu einer Black Box; man weiß nicht genau, was in ihnen steckt.“

Jeder sollte deshalb vorsichtig im Umgang mit Plastik sein, vor allem wenn es mit Lebensmitteln in Berührung kommt. Wiederverwendbare Trinkflaschen aus Kunststoff sind zwar besser als Einwegflaschen. Beim Neukauf ist jedoch eine Flasche aus Edelstahl oder Glas zu empfehlen. Werden die Plastikflaschen vorerst weiter genutzt, sollte das Wasser in der Flasche regelmäßig ausgewechselt werden und die Flasche mit der Hand und nicht in der Spülmaschine gereinigt werden. Auf diese Weise nimmt das Kind weniger schädliche Stoffe zu sich.

LINKS:

Quelle: Tegengif Foundation




Kinder als Energiepfadfinder

Schulkinder werden über ein Forschungsprojekt der FH Burgenland frühzeitig sensibilisiert

Wie wollen wir wohnen? Woher kommt eigentlich unsere Energie und wie können wir nachhaltig und ressourcenschonend mit ihr umgehen? Damit beschäftigen sich Kinder aktuell in altersgerechten Workshops, die von Energie-, Umwelt- und Gebäudetechnikexpert*innen der FH Burgenland angeleitet werden. Teilnehmende Schulen sind die HTL Pinkafeld, die Neuen Mittelschulen Markt Allhau und Bernstein, die Volksschulen Markt Allhau und Bernstein sowie der Kindergarten Markt Allhau. Insgesamt sind rund 110 Kinder in das Projekt mit dem Namen „wwww2 – wie wollen wir wohnen“ eingebunden.

Wie kommt die Energie in die Steckdose?

„In der ersten Workshop-Reihe haben wir uns damit beschäftigt, nachhaltige Energiepfade nachzuverfolgen. Wir haben die Eigenschaften von Sonne, Wind und Wasserkraft spielerisch mit den Kindern erforscht“, erklärt Projektleiterin Hildegard Gremmel-Simon von der FH Burgenland. „Wichtig ist es uns im Projekt vor allem, dass die Kinder diese nachhaltigen Energiequellen zu einem gewissen Maß bewerten können und dieses Wissen auch an andere Schüler*innen, Kinder und Eltern weitergeben.“ Für die weitere Beschäftigung mit den Themen werden den Schulen auch Forscherkisten übergeben. Geplant ist weiters ein Forschungspicknick an der FH, Exkursionen zu Unternehmen und gezielte Elternworkshops.

Projektpartner sind die Unternehmen Herz Energietechnik, TBH Ingenieur GmbH, omnisolar und die Private Pädagogische Hochschule Burgenland. Gefördert wird wwww2 über das „Talente regional“-Programm der FFG – Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft und des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie.

Langjährige Expertise an der FH Burgenland

Vor mehr als 30 Jahren startete der Studiengang Gebäudetechnik und Gebäudemanagement an der FH Burgenland in Pinkafeld und ist weit über die Landesgrenzen als Kaderschmiede für Expert*innen rund um nachhaltiges Bauen bekannt. Das Department Energie & Umwelt vermittelt mittlerweile in drei Bachelor- und drei Masterstudiengängen eine Top-Ausbildung rund um Energie- und Umweltmanagement, Gebäudetechnik, Nachhaltige Energiesysteme und Angewandte Elektronik und Photonik. Lehrende dieser Studiengänge sind als Workshopleiter*innen in das Projekt eingebunden. „Für unsere Kolleginnen und Kollegen ist es eine spannende Abwechslung vom Arbeitsalltag, sich in diesem Projekt zu engagieren“, so Gremmel-Simon. „Üblicherweise sind unsere Studierenden rund 20 Jahre älter. Umso mehr Spaß macht es allen, neues Wissen gemeinsam mit den Kindern zu erarbeiten. Nur so kann die Klimawende gelingen.“

Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung für einen Studienstart 2025 unter: www.fh-burgenland.at

FH Burgenland/Christiane Staab




50 Jahre Monchhichi: Kuscheltier und Kultobjekt in einem

monchhichi

Ein Interview mit Berry Bennis, der für Monchhichi in Europa aktiv ist

1974 erblickte das erste Monchhichi-Paar, ein Junge und ein Mädchen mit Latz, in der japanischen Hauptstadt Tokio das Licht der Welt. Bereits seit drei Generationen begeistert das Plüschtier Groß und Klein. Erfinder Koichi Sekiguchi wollte mit Monchhichi ein generationsübergreifendes Spielzeug schaffen, das „Schönheit und Liebe in die Kinderzimmer der ganzen Welt trägt“. So eroberte das niedliche Plüschtier die Kinderherzen im Sturm.

So sah das erste Monchhichi-Paar 1974 aus.

Der Name Monchhichi stammt aus dem Französischen „Mon“ und dem Japanischen „Chi-Chi“, was soviel wie „mein Genuckel“ bedeutet. Noch heute nuckelt das Monchhichi – aber nicht mehr am Daumen, sondern am Schnuller. Was es damit auf sich hat und, was die treuen Weggefährten bis heute so beliebt macht, erklärt Berry Bennis. Als Geschäftsführer ist er für Monchhichi in Europa aktiv.

spielen und lernen: Was macht den Erfolg der kleinen Puppen aus?

Berry: Der Erfolg beruht insbesondere auf dem Wiedererkennungswert! Das Gesicht von Monchhichi ist unverkennbar und hat sich seither nicht geändert: eine Stupsnase, große runde Augen und ein paar Sommersprossen. Dazu weiches Fell aus Mohair-Plüsch zum Kuscheln und einen Schnuller in der Hand, an dem es zur Beruhigung nuckelt. Was sich seit den Anfängen geändert hat, ist die Augenfarbe. Die wechselte Sekiguchi in den Achtzigerjahren von Blau zu Braun, da dies besser zum braunen Fell passt.

sul: Warum nuckelt Monchhichi nicht mehr am Daumen, sondern am Schnuller?

Berry: In den Achtzigerjahren kam die Diskussion unter Zahnärzten und Kieferorthopäden auf, dass das Daumennuckeln zu Kieferfehlstellungen führen könnte. Darauf hat Sekiguchi direkt reagiert. Seitdem nuckelt Monchhichi nicht mehr am Daumen, sondern am Schnuller.

sul: Monchhichi zeichnet sich unter anderem durch eine enorme Stabilität aus. Viele Eltern geben die Puppen an ihre Kinder weiter. Ist die Langlebigkeit ein Markenzeichen von Monchhichi?

Berry: Ja, auf jeden Fall. Wir verarbeiten in unseren eigenen Fabriken ausschließlich hochwertige Materialien – vom Fell bis zur Kleidung. So sind beispielsweise die Saumenden der Kleidung doppelt vernäht, sodass diese nicht ausfransen. Es gibt keine verschluckbaren Kleinteile wie Knöpfe oder ähnliches an der Kleidung, sondern Klettverschlüsse zum An- und Auskleiden. Unsere Monchhichis sind sozusagen unkaputtbar und können über Generationen hinweg an den Nachwuchs weitergegeben werden. (Foto: Europa-Geschäftsführer Berry Bennis)

sul: Wie entstehen die Ideen für neue Modelle und wie lange dauert der Prozess von der Idee zur Umsetzung?

Berry: Wir geben unsere Ideen zu neuen Modellen an Japan weiter. Das Produktdesign-Team erstellt dann Zeichnungen. Danach werden Prototypen erstellt. Anschließend geben wir diese an eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen, die unabhängig voneinander die neuen Modelle testen und beurteilen. Der gesamte Prozess von der Idee bis zur Umsetzung dauert etwa 3-6 Monate. Bis das neue Produkt dann am Markt ist, kann es bis zu neun Monate dauern.

sul: Welche Monchhichi-Modelle kommen bei den Kindern von heute besonders gut an und wie erreichen Sie diese?

Berry: Der Klassiker mit Latz, die Pink Lady mit rosafarbenem Fell und die Modelle mit Familienkonzept wie die Mama mit Baby sind bei den Kindern besonders beliebt. Wir kooperieren mit Kindergärten und achten im Marketingmix darauf, dass wir unsere Zielgruppe Eltern erreichen – sowohl online als auch print. Über unsere Facebook-Fanpage mit knapp 70.000 Followern erreichen wir beispielsweise Sammler*innen und Mütter mit Kindern im Zielgruppenalter zwischen zwei und sechs Jahren gleichermaßen. Wir haben hier eine rein organisch gewachsene Community, die sehr rege interagiert und ihre Sammlung und Kindheitserinnerungen teilt.

Monchhichi-Erfinder Koichi Sekiguchi und das akutelle Monchhichi mit tiefbraunen Augen

sul: Wie viele Modelle gibt es aktuell auf dem europäischen Markt?

Berry: Aktuell sind rund 60 Modelle auf dem europäischen Markt erhältlich. Jedes Jahr erweitern wir unser Sortiment um fünf neue Modelle, andere, die weniger gut laufen, nehmen wir aus dem Sortiment wieder raus.

sul: In welchem europäischen Land ist Monchhichi am beliebtesten?

Berry: In Relation zur Einwohnerzahl sind unsere Monchhichis in Belgien, den Niederlanden, Deutschland und Frankreich gleichermaßen beliebt.

kindergarten-mcc

Wir verlosen 3 Monchhichis.
Das Stichwort lautet: Monchhichi.
Die Verlosung ist beendet




Endspurt für alle Anmeldungen bei Jugend forscht 2025

Am 30. November 2024 ist Anmeldeschluss für die Jubiläumswettbewerbsrunde 2025

Jetzt online anmelden auf www.jugend-forscht.de

Wer 2025 bei der 60. Runde von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb dabei sein will, sollte sich beeilen. Nur noch bis 30. November 2024 können Jungforscherinnen und Jungforscher bis 21 Jahre ihre Projekte anmelden. Jugendliche ab 15 Jahren starten in der Alterssparte Jugend forscht, jüngere Teilnehmende ab Klasse 4 treten in der Sparte Jugend forscht junior an.

Die Jubiläumswettbewerbsrunde steht unter dem Motto „Macht aus Fragen Antworten“

Auch sechs Jahrzehnte nach dem Start von Jugend forscht steckt die Welt noch immer voller Fragen und ungelöster Rätsel: Warum ist das so? Wie funktioniert das? Wie geht es besser? Jugend forscht ermuntert daher Kinder und Jugendliche, zu diesen und vielen anderen aktuellen, noch offenen Fragen im Bereich von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) originelle Antworten und überzeugende Lösungen zu finden.

Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die teilnehmen möchten, können zum Beispiel zu erneuerbaren Energien forschen, Erleichterungen für Menschen mit Behinderung konstruieren oder innovative Software programmieren. Ebenso interessant ist es, komplexen physikalischen Phänomenen auf den Grund zu gehen, sich mit Robotertechnik zu befassen oder knifflige mathematische Probleme zu lösen. Zudem können die jungen Talente spannende chemische Prozesse analysieren oder das Verhalten von Tieren in ihrer Umwelt untersuchen.

Für die Anmeldung zum Wettbewerb reicht es zunächst aus, das Forschungsthema festzulegen

Es kann frei gewählt werden, muss aber in eines der sieben Jugend forscht Fachgebiete passen: Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik sowie Technik stehen zur Auswahl. Bis Anfang Januar 2025 wird dann geforscht, getüftelt und experimentiert. Erst danach müssen die Teilnehmenden eine schriftliche Ausarbeitung ihres Forschungsprojekts einreichen.

Ab Februar 2025 finden bundesweit die Regionalwettbewerbe statt

Bei diesen werden die Jungforscherinnen und Jungforscher ihre Forschungsprojekte einer Jury und der Öffentlichkeit präsentieren. Wer hier gewinnt, tritt im März und April auf Landesebene an. Dort qualifizieren sich die Besten für das 60. Bundesfinale vom 29. Mai bis 1. Juni 2025. Auf allen drei Wettbewerbsebenen werden Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von mehr als einer Million Euro vergeben.

„In der 60. Runde erwarten wir wieder eine große Beteiligung MINT-begeisterter Kinder und Jugendlicher aus dem gesamten Bundesgebiet“, sagt Dr. Jessica Bönsch, Geschäftsführende Vorständin der Stiftung Jugend forscht e. V. „Jugend forscht bietet unserem Forschungsnachwuchs die Möglichkeit, eigene Projekte umzusetzen und innovative Ideen sowie spannende Ergebnisse einem breiten Publikum zu präsentieren. Dabei erleben die MINT-Talente, wie viel Spaß es macht, selbstständig Antworten auf die Fragen zu erarbeiten, die sie beschäftigen. Das konstruktive Feedback der Jury und die Resonanz der Besuchenden bei den Wettbewerben wirken motivierend und ermutigen sie, sich auch künftig mit MINT zu befassen.