Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“
geschrieben von Redakteur | Mai 17, 2022
Die Anmeldephase hat begonnen
Unter dem Motto „Für Kinder und Umwelt: Adieu Elterntaxi!“ rufen das Deutsche Kinderhilfswerk, der Verkehrsclub VCD und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Schulen und Kindertageseinrichtungen in ganz Deutschland dazu auf, sich ab sofort zu den Aktionstagen „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ anzumelden.
Umweltfreundlich zur Schule und in die Kita
Während der Aktionstage vom 19. bis 30. September 2022 sollen möglichst viele Kinder deutschlandweit zu Fuß, mit dem Rad oder dem Roller zur Schule oder Kindertagesstätte kommen. In den letzten Jahren hatten zehntausende Kinder in ganz Deutschland bei den Aktionstagen mitgemacht und die Aktion zu einem großen Erfolg geführt.
Viele Beispiele aus den vergangenen Jahren
So können Schulen und Kitas während der Aktionstage etwa sogenannte Laufbusse organisieren. Hierbei werden an unterschiedlichen Stellen vor Ort Haltestellen vereinbart, an denen sich die Kinder aus der Nachbarschaft verabreden und gemeinsam zur Schule gehen können. Auch das Sammeln von „Laufpunkten“ für jeden zu Fuß zurückgelegten Weg, auf den Boden gemalte Spiele oder selbstgemachte Aufkleber zur Kennzeichnung des Schul- und Kitawegs motivieren die Kinder, zu Fuß zu gehen.
In der kindlichen Entwicklung spielt Bewegung eine entscheidende Rolle
Dem natürlichen Bewegungsdrang nachzugehen, ist für ein gesundes Aufwachsen von Kindern elementar. Daher sollte jede Gelegenheit genutzt werden, um mehr Bewegung in den Alltag zu bringen. Der Weg zur Schule oder zum Kindergarten ist dafür perfekt geeignet. Die Strecken sind meist relativ kurz. Mit anfänglicher Begleitung durch Erwachsene oder ältere Kinder können Kinder diese in der Regel problemlos zu Fuß, mit dem Rad oder dem Roller zurücklegen. So starten Kinder aktiv in den Tag und können den Weg gemeinsam mit Freunden oder der Familie erleben.
Damit möglichst viele Kinder ihren Weg zur Schule oder zum Kindergarten zu Fuß, mit dem Roller oder dem Fahrrad zurücklegen, fordern VCD, VBE und das Deutsche Kinderhilfswerk eine Reihe von Maßnahmen, um den Weg für alle Kinder so zu gestalten, dass Eltern sie sorgenfrei in ihrer eigenständigen Mobilität unterstützen können:
Tempo 30 auf allen als Schulweg genutzten Straßen
Sicherere Gestaltung der Infrastruktur unter Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen bei den entsprechenden Planungsprozessen.
Der Straßenverkehr rund um Schulen und Kindergärten sollte nach Ansicht der Verbände wirksam begrenzt werden.
Eltern, die nicht auf das Elterntaxi verzichten können oder wollen, sollten Alternativparkplätze angeboten werden, damit durch Bring-Situationen vor den Bildungseinrichtungen niemand gefährdet wird.
Im Rahmen der Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ vom 19. bis 30. September 2022 können Kinder mit ihren Lehrkräften und ErzieherInnen oder ihren Eltern eigene Projekte rund um das Thema zu Fuß zur Schule und zur Kita entwickeln.
Die Aktionstage richten sich gezielt an Grundschulen und Kindertageseinrichtungen. Die Anmeldungen, Materialien wie kostenlose Aktionsposter, Infoflyer und Projektideen gibt es unter: zu-fuss-zur-schule.de.
Quelle: Pressemitteilung VCD und DKHW
Körperliche Fitness verbessert Konzentration und Lebensqualität
geschrieben von Redakteur | Mai 17, 2022
Studie der TU-München belegt positive Wirkung von Bewegung und Sport auf Kinder
Regelmäßige Bewegung hält Kinder gesund und macht sie fit für die Schule. Die Vorteile von Sport sind in zahlreichen Studien belegt. Neu ist der Nachweis des Zusammenhangs von körperlicher Fitness, Konzentration und gesundheitsbezogener Lebensqualität von Grundschulkindern, den ein Forschungsteam der TU München jetzt erbracht hat.
An der Studie beteiligten sich 3285 Mädchen und 3248 Jungen aus dem Berchtesgadener Land. Die Schlüsselkriterien, körperliche Kraft und Ausdauer, Konzentrationsfähigkeit und die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurden von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nach international standardisierten Testverfahren bestimmt.
Es ist wichtig, Kinder frühzeitig motorisch zu fördern
Die Studienergebnisse zeigen: Je besser die Fitness der Kinder ist, umso besser können sie sich konzentrieren und umso höher ist auch ihre gesundheitsbezogene Lebensqualität. Dabei schnitten die Jungen bei den Fitnesstests besser ab, während die Mädchen bei den Konzentrations- und Lebensqualitätswerten überlegen waren.
Immer mehr Kinder zeigen deutlich, dass es ihnen an angeleiteter Bewegung mangelt. Bewegung jedoch ist wesentliches Element für Entwicklung und Wachstum – und sie ist Bedürfnis der Kinder. Deshalb muss unserer bewegungsarmen und reizüberfluteten Welt etwas gegenübergestellt werden: sinnvolles und sinnenvoll bewegtes Spiel! Genau damit befasst sich dieses Buch. Dr. Andrea Falkenberg-Gurges realisierte mit ihren StudentInnen ein Projekt, welches sich mit der Lösung dieses Problems beschäftigte. Die Resultate, erprobt und überarbeitet, stehen hier zur Verfügung. Die dabei entwickelten Bewegungsangebote bilden die Grundlage für die in diesem Buch vorgestellten Spiel- und Körpererfahrungen.
Gleichzeitig erreichten übergewichtige und fettleibige Kinder bei allen Tests für die körperliche Fitness signifikant schlechtere Ergebnisse als unter- oder normalgewichtige Kinder. Insbesondere bei den adipösen Kindern waren auch die Werte für die gesundheitsbezogene Lebensqualität insgesamt, körperliches Wohlbefinden, Selbstwertgefühl sowie das Wohlbefinden in Freundschaften und Schule deutlich vermindert.
Sport fördert Sprung aufs Gymnasium
Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie: „Grundschulkinder mit einer guten körperlichen Fitness und Konzentrationsfähigkeit schaffen eher den Sprung auf das Gymnasium“, sagt Prof. Renate Oberhoffer-Fritz, Inhaberin des Lehrstuhls für Präventive Pädiatrie und Dekanin der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften.
„Umso wichtiger ist es, Kinder frühzeitig motorisch zu fördern, weil sich damit auch die Entwicklung der geistigen Fitness positiv beeinflussen lässt“, sagt Prof. Oberhoffer-Fritz. Um hierfür flächendeckend ein geeignetes Angebot zu schaffen, sei ein Zusammenwirken von Eltern, Schulen, Gemeinden und Sportvereinen wichtig.
Ein Jahr Mitgliedschaft im Sportverein geschenkt
Dr. Thorsten Schulz, Leiter des Studienteams an der TUM ergänzt: „Die Studienergebnisse waren für das Landratsamt Berchtesgadener Land unter anderem auch ein Anlass, seit 2019 allen Erstklässlerinnen und Erstklässlern der Region ein Jahr Mitgliedschaft in einem Sportverein zu schenken. Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie verschiedene Akteure zusammenarbeiten und Kinder zum Sport motivieren und verhelfen können.“
Die Daten wurden auf Basis international anerkannter und standardisierter, altersgerechter Tests erhoben. So wurden körperliche Kraft und Ausdauer nach den Kriterien der FitnessGram-Leitlinien gemessen, die Konzentrationsfähigkeit wurde mit dem d2-R Test bestimmt und die gesundheitsbezogene Lebensqualität (health related quality of life, HRQOL) anhand des KINDL Fragebogens.
Die Studie wurde in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Deklaration von Helsinki durchgeführt und von der örtlichen Ethikkommission genehmigt.In einer weiteren Studie untersuchte das Forschungsteam auch ältere Kinder und Jugendliche auf weiterführenden Schulen. Für diese Daten ist eine weitere wissenschaftliche Veröffentlichung geplant.
Dr. Andreas Battenberg Corporate Communications Center, Technische Universität München
Gefühl bis in die Fingerspitzen
geschrieben von Redakteur | Mai 17, 2022
Lernen über die Sinne
Wir lernen über unsere Sinne. Sie ermöglichen es, die für alle Erfahrungen nötigen Eindrücke von Umwelt und eigenem Körper wahrzunehmen und zu verarbeiten. Schon im Mutterleib reagiert der Fötus auf Außenreize, vor allem durch den taktilen Hautreiz und durch das vestibuläre System, das über Lage und Druckverhältnisse Auskunft gibt. Diesen Sinnesempfindungen in der ersten Lebensphase wird eine entscheidende Bedeutung, nicht nur für den sensorischen, sondern auch für den kognitiven und sozial-emotionalen Bereich, zugeschrieben.
Motorische Aktivitäten sind Voraussetzung für Sinnesreize
Um die Sinnesreize aufzunehmen und ohne Störungen zu speichern, sind motorische Aktivitäten unersetzliche Bedingung. Ein Kind ist von Anfang an bewegungsfreudig. Es untersucht ganzheitlich, mit all seinen Sinnen und körperlichen Möglichkeiten die Umwelt, differenziert sie und erschließt sie sich im Laufe seiner Entwicklung. Kindliche Bewegungen sind am Anfang ungenau und unkoordiniert. Sie werden erst im Zuge der Entwicklung und durch ständiges Üben sparsam und genau, also ökonomisch und präzise.
Im Vorschulbereich lässt sich die Bedeutung für die Entwicklung an vier Faktoren deutlich machen:
a ) aus biologischer Sicht, also für den Muskel- und Skelettapparat, liegen im Alter von 3 bis 6 Jahren wichtige Wachstums- und Entwicklungsabschnitte, die durch Bewegungsschulung entscheidend beeinflusst werden können.
b ) auf psychologischer Ebene sind die Wechselwirkungen des Körperlich-Motorischen mit dem Geistig-Seelischen sicherlich unzweifelhaft. Bewegungsgeschickte Kinder können sich besser in ihrer Umwelt zurechtfinden, was sich wiederum positiv auf das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein auswirkt.
c ) die kognitive oder intellektuell geistige Entwicklung wird entscheidend über frühere Bewegungserfahrungen gesteuert. Nur in der mtorischen Auseinandersetzung mit der Umwelt können sich geistige, also Denkentwicklungen vollziehen.
d ) auch die soziale Entwicklung ist nicht unabhängig von der motorischen. Motorisch ungeschickte Kinder haben in der Kinder- und Erwachsenenwelt mehr Schwierigkeiten, sie stoßen eher auf Ablehnung und dies wiederum wirkt sich negativ auf die motorische Entwicklung aus, da das Kind wichtige neue Bewegungsanregungen, zum Beispiel durch das Gruppenspiel und die aktive Auseinandersetzung mit seiner Umwelt nur schwerlich und unzureichend erfährt.
Stetiges Wiederholen und Ausprobieren
Wir brauchen also grundsätzlich Wahrnehmungsfähigkeiten und koordinative Leistungen für das Erlernen von Bewegungen. Für beide Teile sind Wachstum und Reifung wesentlich, jedoch ebenso wichtig ist das Einüben und beständige Wiederholen und Ausprobieren dieser Fähigkeiten. Das Vorschulalter nimmt hier als frühes Lernalter eine wichtige Stellung ein, damit solche Bewegungserfahrungen gemacht werden können.
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!“
Gelingt es in dieser frühen Phase vielfältige Anreize zu geben und so eine ganzheitliche, sinnvolle und sinnenvolle Basis zu schaffen, ist dies eine gute Voraussetzung für jedes Kind, sich den zukünftigen Aufgaben und Anforderungen, nicht nur für das Bewegungslernen, gewachsen zu fühlen.
Dies gilt zunächst für den Schritt ins Schulleben. Die ungewohnt vielen kognitiven Leistungen, die Konzentration und Kooperation sind deutlich leichter zu bewältigen, wenn man sich in seinem und mit seinem Körper wohl fühlt und Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und das Können oder die Bereitschaft hat, gerne diese vielen neuen Herausforderungen zu meistern.
GLEICHGEWICHT (Fähigkeit) BALANCIEREN (Tätigkeit)
Ist es nicht beeindruckend, wenn sich Seiltänzer scheinbar mühelos auf dem dünnen Drahtseil bewegen und dabei noch Kunststücke vorführen, oder wenn Artisten sich und unterschiedliche Geräte ausbalancieren? Geschicklichkeit alleine reicht für diese „hohe Kunst“ nicht aus. Ein besonderes Maß an Gleichgewichtsvermögen kommt hinzu.
Aber nicht nur Artisten sind bei ihrer Arbeit auf diese Fähigkeit angewiesen. Auch in der Alltagsmotorik spielt das Gleichgewicht eine wesentliche Rolle. Wir nutzen die Gleichgewichtssicherung im Stand und in der Fortbewegung, um uns gegen die Schwerkraft aufzurichten. Selbst ungemütliche, unsichere und kippelige Haltungen können wir einnehmen, ohne umzufallen. Das erfordert komplexe motorische und sensorische Leistungen, die zum einen durch Entwicklung und Reifung des Menschen entstehen, zum anderen aber durch vieles und abwechslungsreiches Üben erlernt werden. Das Gleichgewicht kann auf sehr verschiedene Arten erfahren werden. Wir können einen Gegenstand oder unseren Körper im Gleichgewicht halten, wobei der Körper sich dabei in einer bestimmten Position befinden kann oder aber bewegt wird. Dementsprechend unterscheidet die Fachliteratur das Objektgleichgewicht (wie es beim Jonglieren mit Bällen erforderlich ist), das statische Körpergleichgewicht (etwa auf einem Bein oder im Handstand stehen) und das dynamische Gleichgewicht (zum Beispiel über ein Seil balancieren). Hierbei kann die Unterstützungsfläche, z. B. der Boden oder das Balanciergerät, wie die umgedrehte Bank, feststehen. Dann spricht man von stabilen Unterstützungsflächen. „Wackelt“ die Unterstützungsfläche wie beim Wackelteller, dann wird sie als labil bezeichnet.
Alle drei vorgestellten Teilfähigkeiten sollten beim Spielen und Üben mit den Kindern berücksichtigt werden.
Generell sollte darauf geachtet werden, dass barfuß geübt wird, damit die Fußmuskulatur beim Halten des Gleichgewichts und Erspüren des Untergrunds eingesetzt werden kann. Außerdem sollte der methodische Leitsatz „vom Leichten zum Schweren“ beachtet werden. Das bedeutet in diesem Fall: von breiten zu schmalen und von niedrigen zu hohen Balanciergeräten.
DER ZAUBERER GEHT UM
Alle Kinder laufen durch den Raum. Der Zauberer (Spielleiter) gibt den Hinweis, sich sehr achtsam und aufmerksam zu bewegen, um ein Zusammenprallen mit anderen Kindern zu vermeiden. (Hierbei wird gleichzeitig die räumliche Orientierungsfähigkeit angesprochen!) Bei einer vorher fest gelegten „Zauberformel“ bleiben die Kinder sofort bewegungslos stehen, wie „verzaubert“, und zwar in der Position, in der sie sich gerade befinden. Zauberformeln sind entweder akustische Signale, wie eine Rassel oder Handtrommel (womit auch die gesamten Laufbewegungen der Kinder begleitet werden können) oder optische Signale, wie Farbkarten oder Handzeichen. Es kann natürlich auch ein „echter“ Zauberspruch gesprochen werden. Nach einigen Sekunden wird der „Zauber“ durch ein vorbestimmtes Signal von den Kindern genommen und das Spiel kann weitergehen.
Der Zauberer gibt Bewegungen und Haltungen vor, die von den Kindernausgeführt werden. Dies können Bewegungsarten sein, wie:
vorwärts, rückwärts und seitwärts laufen, hüpfen, federn,
laut und leise laufen, schnell und langsam laufen, schleichen,
auf allen Vieren krabbeln oder ähnliches.
Andere „Verzauberungen“ (eingefrorene Positionen) sind eher statisch, wie:
auf einem Bein stehen,
im Hochzehenstand verharren,
in der Hocke kauern,
mit beiden Händen den Boden berühren,
mit einer Hand und einem Fuß Bodenberührung haben,
sich hinsetzen oder hinlegen,
ein Knie zum Ellbogen führen oder desgleichen mehr.
Als „Herr aller Tiere“ kann der Zauberer die Kinder in bekannte Tiere verwandeln, die dann in Bewegungen und Geräuschen nachgeahmt werden müssen. Diese Variante schult eher andere Teilaspekte der Koordination als unbedingt das Gleichgewicht, ist aber immer eine willkommene Abwechslung.
JONGLEURE UND AKROBATEN
Zum Balancieren eignen sich ziemlich viele Geräte und Materialien. Sehr einfach ist es, einen Luftballon auf der Hand zu balancieren. Schwieriger wird es, wenn er auf dem Handrücken, dem Arm, der Schulter, der Stirn, dem Kinn, dem Knie, dem Fuß, auf einem Finger oder gar auf der Nasenspitze balanciert werden soll.
Ebenso können verschieden große Bälle, Papprollen, Sandsäckchen, Tannenzapfen, Tücher, Plastikteile balanciert werden. Mit Stäben oder Doppelklöppeln wird es noch schwieriger.
Dazu kann noch eine Fortbewegung oder eine bestimmte Haltung angegeben werden, etwa sich während des Balancierens hinsetzen oder drehen, auf einem Bein stehen oder einem anderen Kind die Hand geben …
IM LAND DER SPUREN
Der zur Verfügung stehende Raum wird zum „Spurenland“. Dazu verwandeln sich seine vorhandenen Linien oder Geräte zu Balanciermöglichkeiten.
Bodenmarkierungen oder Linien im Raum, vielleicht auch Spielfeldabgrenzungen, bieten einfache Balancieranregungen. Sollten diese nicht vorhanden sein, sind sie schnell durch Kreidestriche oder dünne Seilchen herzustellen.
Seilchen eignen sich besonders, da sich damit nicht nur gerade Linien legen lassen, sondern die Kinder können Fantasiegebilde (Kreise, Achten, Schnecken, Dreiecke u. s. w.) formen und diese neuen Spuren zum Balancieren nutzen.
Mit den bei der Übung „Der Zauberer geht um“ (vgl. S. 24) genannten Bewegungsformen ist das Spurenland auf leichtere oder schwerere Art zu durchforschen.
Weitere Balanciergeräte wie Reifen, lange Teppichbodenstreifen, zusammengefaltete Wolldecken oder andere Materialien machen den Spurentanz noch spannender. Dabei muss nur darauf geachtet werden, dass die Kinder nicht ausrutschen oder sich verletzen können.
In einer Spielphase sollte das Balancieren mit geschlossenen Augen unbedingt eingebaut werden. Es mobilisiert alle anderen Sinne in erhöhtem Maße und lässt die Füße viel bewusster den Untergrund erspüren. Selbst einmal ausprobieren, es ist gar nicht so einfach!
SEILTÄNZER UND CO.
Während des Balancierens können weitere Anreize gegeben werden, die den Spaß und die Ausdauer beim Üben erhöhen. Hierfür einige Beispiele: Auf ein Zeichen nehmen die Kinder bestimmte Positionen ein.
Damit wird dann gleichzeitig das statische Gleichgewicht gefördert (vgl. Zaubererspiel). Geübtere Kinder können zusätzlich Gegenstände balancieren, etwa einen Stab quer vor den Körper halten, wie es die „richtigen“ Seiltänzer vormachen. Sie können auch einen Ball, einen Luftballon, Tennisringe oder andere Gegenstände vor, hinter und neben dem Körper transportieren; schwierig wird es, wenn ein Ball mit beiden Händen über dem Kopf getragen wird oder ein Tischtennisball auf einer Zeitung mit beiden Händen gehalten wird. Weitere Ideen haben hier Platz.
Die Bewegungsaufgabe lässt sich auch verändern, indem „Hindernisse“ in den Weg gelegt werden. Dies können Bälle sein, die auf Tennisringen liegen, damit sie nicht unkontrolliert wegrollen, aber auch gehaltene Stäbe oder Reifen (waagerecht oder senkrecht gestellt), die zum Übersteigen / Unterdurchkriechen anregen.
BÄNKE, NICHT NUR ZUM SITZEN
All diese Ideen sind auch für das Balancieren auf Bänken geeignet. Zu Anfang wird die breite Seite genutzt, wenn die Kinder sicherer sind, sollten die Bänke umgedreht werden.
Doch zuerst einige kleine Spielideen. Sie eignen sich zum Erwärmen und Einstimmen, helfen aber auch zwischendurch, die Konzentration wieder auf das Balancieren zu lenken.
Möglichst viele Kinder sollen gemeinsam auf einer Bank stehen.
Es werden zwei Gruppen gebildet, jede hat eine Bank zur Verfügung (max. 8 Kinder an einer Bank).
Welche Gruppe kann am längsten auf der Bank stehen, ohne herunterzufallen? Dabei stehen die Kinder einmal hintereinander und einmal nebeneinander.
Können sie dann noch in die Hocke oder in den Hochzehenstand gehen, vielleicht sogar auf einem Bein stehen?
KLEINE STAFFELSPIELE
Größere und geübtere Kinder können auch einen Ball oder Luftballon von einem zum anderen geben. Es geht von vorn nach hinten über Kopf, durch die Beine, im Wechsel oder als Acht um den Körper. (Hierfür eventuell vorher um die Bänke kleine Turnmatten legen, damit das „Runterpurzeln“ nicht weh tut!)
PUDDING IN DEN BEINEN
Bisher ist das Spielen mit dem Gleichgewicht zwar immer schwieriger geworden, aber die Kinder hatten zumindest noch „festen“ Boden unter den Füßen. Dies ist bei den nachstehenden Beispielen nicht mehr der Fall. Aus der „stabilen Unterstützungsfläche“ des Bodens und der Geräte wird nun eine „labile“. Hier muss das Kind sein Gleichgewicht ständig neu herstellen. Das kann nur gelingen, wenn die Muskulatur jedes „Wackeln“ schnell ausgleicht. Es ist also neben dem Gespür und Gefühl für das Gleichgewicht auch eine intensive Muskelschulung.
Die Wackelteller, Sport- oder Therapiekreisel werden häufig in der Haltungserziehung, zu therapeutischen Zwecken oder in der Psychomotorik eingesetzt: Aus der Physiomotorik kommen auch die Pedalos. Mittlerweile haben sie sich aber als Spielgerät im Kindergarten und in der Grundschule bewährt und sind aus einer abwechslungsreichen Bewegungsschulung nicht mehr wegzudenken. Die Pedalos gibt es in verschiedenen Ausführungen. Diejenigen, die nur zwei Rollen und schmale Stege haben, sind schwerer zu fahren als solche mit einem Fußbrett und vier Rollen. Dazu gibt es noch größere Geräte, die mehrere Kinder gleichzeitig befahren können.
Zunächst einige Ideen für die Sport- oder Therapiekreisel
Sie werden zuerst mit der flachen Seite auf den Boden gelegt und die Kinder versuchen, auf der runden Seite zu stehen.
Danach werden die Kreisel umgedreht, diese neue Herausforderung an die Gleichgewichtsfähigkeit kann zunächst im Sitzen ausprobiert werden. Dabei können im ersten Schritt die Füße am Boden Stabilität bieten, eine sinnvollere Aufgabe ist es, einen Fuß oder beide Füße vom Boden ab zu heben, geschulten Kindern gelingt es sogar die angehobenen Beine zu strecken.
Die Kinder sitzen im Schneidersitz auf dem Kreisel. Können sie sich dabei langsam drehen?
Auf dem Gerät können sie auch liegen. Es geht in der Bauchlage oder Rückenlage. Dabei versuchen sie mit Händen und Füßen zu winken, sich zu drehen oder Schwimmbewegungen zu machen.
Die Kinder knien auf dem Wackelteller. Zuerst helfen die Hände noch, das Gleichgewicht zu halten, dann sollten die Hände weder den Kreisel noch den Boden berühren. Es können eher Gegenstände (Luftballons, Tücher etc.) gehalten oder zum vorsichtigen Spielen genutzt werden.
Die Kinder stellen sich auf die Kreisel; zuerst beidbeinig, dann einbeinig, zuletzt probieren sie viele verschiedene andere Positionen aus.
Aus dem Stand auf den Geräten gehen die Kinder langsam in die Hocke und stehen wieder auf.
Mehrere Wackelteller liegen hintereinander. Darüber soll vorsichtig balanciert werden.
Ideen mit den Pedalos
Zum Ausprobieren sollten die Kinder erst nur mit den Händen das Pedalo fortbewegen (hier eignen sich die mit den schmalen Stegen). Danach kann im Knien gefahren werden (dazu werden die größeren Pedalos mit vier Rollen gebraucht).
Das Fahren im Stand sollte am Anfang nur mit Hilfe eines Erwachsenen geübt werden, wenn keine Stützhilfen angebracht sind. Nach einiger Übungszeit reichen Stäbe als Stützhilfe, die in die Hand genommen werden. Ein sehr reizvolles, aber betreuungsintensives Spielgerät!
Haben die Kinder erst einmal „den Bogen“ heraus, wird das Pedalo fahren eine reine Freude und ist auch selbstständig gut zu beherrschen.
Dr. Gabriela Falkenberg-Gurges Gefühl bis in die Fingerspitzen Körpererfahrung in Kindergruppen Burckhardthaus-Laetare ISBN: 978-3-944548-10-4 Taschenbuch, 96 Seiten 14,95 € Mehr auf www.oberstebrink.de
Das rhythmische Prinzip von Ruhe und Kraft
geschrieben von Redakteur | Mai 17, 2022
Drei Spiele zu Bewegung und Rhythmus von Dr. Charmaine Liebertz
Das rhythmische Prinzip von Ruhe und Kraft findet sich überall in unserem Alltag, sei es in der Musik, der Beobachtung von Naturphänomenen oder dem täglichen menschlichen Umgang. Kinder lernen hier spielend ein inneres Gleichgewicht kennen.
Lebende Buchstaben und Zahlen
Die Kinder gehen oder hüpfen im Kreis, bis ein vereinbartes Signal (z. B. Klangschale) ertönt. Der Spielleiter hält ein großes Blatt aus Papier oder Karton in die Höhe. Darauf ist eine Zahl oder ein Buchstabe gezeichnet. Die Kinder bilden mit ihrem Körper stehend, sitzend oder liegend die Zahl bzw. den Buchstaben nach. Komplexe Figuren erfordern mehrere Kinder etwa das A: zwei etwa gleich große Kinder und ein kleines Kind. Durch häufiges Ausprobieren finden die Kinder selbst die beste Lösung der Körperdarstellung heraus. Es gibt viele Wege!
Variante
Je nach Altersstufe können so nicht nur Buchstaben oder Zahlen, sondern auch ganze Wörter zum Leben erweckt werden. Rechtschreib- und leseschwache Kinder erleben Buchstaben nicht mehr als angsteinflößende, abstrakte Gebilde. Sie erwachen vielmehr zu lebendigen Körpern. Und Ganzkörpererfahrungen steigern ihre Merkfähigkeit!
Alter 3 bis 10 Jahre Zeit: 5 bis 10 Minuten Sozialform: Gruppenspiel Material: Klangsignal, Buchstaben oder Zahlen
Die Bewegungskette
Alle Kinder stehen im Kreis. Nun führt das erste Kind eine Bewegung vor, z. B. Kopfnicken.
Das nächste wiederholt dieses Kopfnicken und zeigt eine neue Bewegung, z. B. Arme in die Luft strecken. Jedes Kind ahmt alle vorangegangenen Bewegungen nach und fügt eine neue hinzu. So entsteht eine lustige Bewegungskette. Wer eine Bewegung vergisst, scheidet aus.
Alter: 3 bis 9 Jahre Zeit: 5 bis 10 Minuten Sozialform: Gruppenspiel
Hexe, Hexe, was kochst du heute?
Ein Kind wird zur Hexe auserkoren, die sich ans Ende des mindestens 20 Meter langen Spielfeldes stellt. Ihr gegenüber am anderen Ende des Spielfeldes stehen alle Mitspieler nebeneinander auf einer Startlinie (evtl. mit Kreide gezogen). Sie rufen bei jedem Schritt, den sie in Richtung Hexe gehen, je ein Wort des folgenden Spruches: »Hexe, Hexe, kochst du heute grüne Echse?« Ruft die Hexe »Ja!«, dann bleiben alle Mitspieler regungslos auf der Stelle stehen und antworten »Hhmm, wie lecker!«
Ruft die Hexe jedoch »Nein, ich koche Zitteraal!«, dann laufen alle zitternd und zähneklappernd zur Startlinie zurück, während die Hexe versucht, die Flüchtenden zu fangen. Wen die Hexe erwischt, der spielt in der nächsten Runde ihre Rolle.
Alter: 3 bis 10 Jahre Zeit: 10 bis 15 Minuten Sozialform: Gruppenspiel
„Wir brauchen Spiel und Bewegung – draußen und gemeinsam“
geschrieben von Redakteur | Mai 17, 2022
Das Deutsche Kinderhilfswerk stellt das Motto des Weltspieltages 2022 vor
Unter dem Motto „Wir brauchen Spiel und Bewegung – draußen und gemeinsam“ will das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) gemeinsam mit seinen Partnern im „Bündnis Recht auf Spiel“ und dem diesjährigen Kooperationspartner „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“ darauf aufmerksam machen, dass vielfältige Outdoor-Bewegungs- und Spielgelegenheiten eine zentrale Rolle bei einer ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung und dem gesunden Aufwachsen von Kindern spielen.
Insbesondere angesichts der weiterhin vielerorts geltenden Einschränkungen für Kinder durch die Corona-Pandemie sei es wichtig, die Aufmerksamkeit für das Thema Spiel- und Bewegungsförderung zu erhöhen und die Bedingungen für das Draußenspiel von Kindern zu verbessern, so das DKHW in einer Mitteilung. Gleichzeitig sei das Motto ein Aufruf an die Eltern, ihren Kindern dafür den nötigen Freiraum zu geben und sie zum bewegten Draußenspiel zu ermuntern. Kommunen, Vereine, Initiativen und Bildungseinrichtungen sind aufgerufen, mit einer Aktion am Weltspieltag 2022 teilzunehmen und darüber hinaus für eine grundsätzliche Verbesserung der Rahmenbedingungen zu sorgen.
Plädoyer für das Draußenspiel
„Für Kinder ist gemeinsames Spielen draußen an der frischen Luft die natürlichste Sache der Welt. Doch vielfach konnten sie dem schon vor der Corona-Pandemie nur unzureichend nachkommen. Inzwischen besteht die Gefahr, dass sich das Spiel- und Bewegungsverhalten von Kindern grundsätzlich nachteilig verändert, die Kindheit hat sich zunehmend in Innenräume verlagert. Denn wenn sie selten gemeinsam draußen herumtollen und sich dadurch nur wenig bewegen, kann das bis ins Erwachsenenalter negativen Einfluss haben. Die Bedingungen für das gemeinsame Draußenspiel haben sich in den letzten Jahren drastisch verschlechtert, auch durch die zunehmende Verdichtung und Versiegelung unserer Städte, durch die immer mehr Freiflächen und Spielmöglichkeiten für Kinder verloren gehen“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des DKHW.
Kinderfreundliche Kommunen stellen Kinderrechte in den Mittelpunkt
„Kinderfreundliche Kommunen stellen die Rechte von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt. Dazu gehört es, Bewegungs- und Spielflächen für Kinder und Jugendliche zu erhalten und neu mit ihnen zu entwickeln. Mit unserer mittlerweile zehnjährigen Erfahrung haben die Kinderfreundlichen Kommunen in den Zeiten der Corona-Pandemie den Kindern und Jugendliche Angebote draußen geschaffen, um die Einschränkungen zu kompensieren und ihnen Spiel und Bewegung zu ermöglichen. Die Kinderrechte spielten in den Krisenstäben eine wichtige Rolle. Wir hoffen, dass diese Erfahrungen in anderen Kommunen Schule machen“, sagt Dominik Bär, Geschäftsführer des Vereins Kinderfreundliche Kommunen e.V.
Aufruf an Initiativen, Vereine und öffentliche Einrichtungen
Der Weltspieltag 2022 wird deutschlandweit zum 15. Mal ausgerichtet. Zum Weltspieltag sind Schulen und Kindergärten, öffentliche Einrichtungen, Vereine und Nachbarschaftsinitiativen aufgerufen, in ihrer Stadt oder Gemeinde eine beispielgebende oder öffentlichkeitswirksame Aktion durchzuführen – egal ob Spiel-, Beteiligungs- oder Protestaktion. Denn der Aktionstag dient ebenso der Lobbyarbeit für das Recht auf Spiel. Die Partner sind vor Ort für die Durchführung ihrer Veranstaltung selbst verantwortlich. Das Deutsche Kinderhilfswerk stellt umfangreiche Aktionsmaterialien zum Bewerben des Weltspieltages zur Verfügung. Weitere Informationen unter www.weltspieltag.de.
Spiele für Bewegung und Rhythmus
geschrieben von Redakteur | Mai 17, 2022
Drei Spielideen zur Auswahl
Bewegung ist ein Grundbedürfnis eines jeden Kindes. Doch in der heutigen Zeit werden wir dem nur noch selten gerecht. Hier können sich Kinder bewegen. Ebenso wichtig wie Anspannung ist im Leben die Entspannung. Das rhythmische Prinzip von Ruhe und Kraft findet sich überall in unserem Alltag, sei es in der Musik, der Beobachtung von Naturphänomenen oder dem täglichen menschlichen Umgang. Kinder lernen hier spielend ein inneres Gleichgewicht kennen.
Spiele für mehr Bewegung:
Das Dschungelbuch
»Heute brechen wir zu einer Expedition nach Afrika auf! Wählt die Menschen und Tiere aus, die ihr am liebsten spielt. Es gibt einige Lastenträger und viele Dschungeltiere. Die Lastenträger erklimmen langsam mit ihrer schweren Last einen Hügel, bis sie erschöpft zu Boden sinken.« Wird das Dschungelbuch draußen aufgeführt, so ist vielleicht ein echter Hügel vorhanden. Innen hilft die Fantasie: Beim Erklimmen sind Schritte und Atmung schwer, dann laufen die Lastenträger auf der anderen Seite schnell wieder herunter. Als Last eignet sich ein Rucksack oder die Schultasche. »Plötzlich steht ihr vor einem reißenden Fluss, den ihr nur auf Seilen überqueren könnt!«
Die Kinder balancieren auf Seilen, die auf der Erde liegen. Jetzt begegnen sie den anderen Mitspielern: Schwerfälligen Elefanten, hoch springenden Gazellen, pfeilschnellen Raubkatzen, spielenden Löwenkindern
Tipp;
Eignet sich herv orragend für Aufführungen im Kindergarten oder in der Schule. Die Kinder entwerfen und basteln die Dekoration, komponieren und spielen die Filmmusik. Die Zuschauer werden mit afrikanischen Köstlichkeiten wie Hirsegerichten, exotischen Früchten und Bananenmilch verwöhnt.
Alter: 3 bis 8 Jahre Zeit: 10 bis 30 Minuten Sozialform: Gruppenspiel Material: afrikanische Musik, Seile, Taschen
Tunnelball
Zunächst werden zwei Reihen mit auf dem Boden liegenden Kindern gebildet. Am Anfang einer jeden Reihe steht ein Kind mit einem Ball. Der Spielleiter gibt das Startsignal. Jetzt rollen beide Kinder den Ball in ihrer Reihe so rasch wie möglich unter den Mitspielern hindurch, die mit Liegestütze einen Tunnel formen. Der letzte Mitspieler des Tunnels läuft rasch nach vorne und beginnt erneut. Unterdessen hat sich der vorangegangene Ballspieler wieder in die Tunnelreihe eingeordnet. Gewonnen hat die Gruppe, die als erste einen Durchgang schafft.
Variante
Der Ball könnte ebenso durch Reihen sitzender Kinder gerollt werden, die jetzt allerdings ihre ausgestreckten Beine anheben müssen.
Alter: 4 bis 10 Jahre Zeit: 5 bis 10 Minuten Sozialform: Gruppenspiel Material: 2 Bälle
Spiele für mehr Rhythmus:
Eis am Stiel
Die Kinder bewegen sich zum Rhythmus eines Tamburins durch den Raum. Plötzlich verstummt das Tamburin und die Kinder erstarren in der zuletzt ausgeführten Bewegung. Und wer es dann schafft, seine erstarrte Bewegung für einige Sekunden auf einem Bein stehend zu präsentieren, der ist ein echtes Eis am Stiel.
Alter: 3 bis 8 Jahre Zeit: ca. 5 Minuten Sozialform: Einzelspiel Material: Tamburin
Fotos: Schuhe: Milos Tasic/fotolia.com, Kind auf Matte: Kipenicker/fotolia.com, Kind mit Ball: travnikovstudio/fotolia.com, Tanzendes Kind: cromary/fotolia.com
Neue Bewegungsangebote für Kinder vor Ort schaffen
geschrieben von Redakteur | Mai 17, 2022
Aktion „Bleibt fit, macht mit!“ will mit interessierten Vereinen „Bewegungshaltestellen“ ins Leben rufen
Neue, niedrigschwellige Bewegungsangebote für Kinder vor Ort schaffen – das ist Ziel der Aktion „Bewegungshaltestellen“, die der Deutsche Turner-Bund (DTB) und die Deutsche Turnerjugend (DTJ) gemeinsam mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) jetzt gestartet haben. Die Aktion ermöglicht Turn- und Sportvereinen, in ihrem jeweiligen Ort ein Bewegungsangebot für Kinder zu schaffen, das ohne großen Aufwand umsetzbar ist. Unter dem Motto „Bleibt fit, macht mit!“ sollen nicht nur die motorische Entwicklung, sondern auch die sozialen Kompetenzen von Kindern gefördert werden.
Die Bewegungshaltestellen laden zum sofortigen Mitmachen ein – unabhängig von Kinderturnstunden, Material und Räumlichkeiten. Insgesamt gibt es zehn Haltestellen, hinter denen sich je eine Bewegungsaufgabe verbirgt. Angemeldete Vereine erhalten kostenlos zehn Schilder mit QR-Codes, die sie vor Ort an geeigneten Stellen anbringen können. Der QR-Code führt direkt zur Bewegungsaufgabe auf der Website kinderturnen.de. Auch Nationalturnerin Sarah Voss – gleichzeitig Botschafterin der BZgA-Mitmachinitiative „Kinder stark machen“ – ist mit zwei Clips aus der BZgA-Videoreihe „Bewegungs-ABC“ bei den Bewegungshaltestellen vertreten.
Im Downloadbereich finden angemeldete Vereine außerdem eine Checkliste zu Rechts- und Versicherungsfragen sowie Anleitungen zum Erstellen einer Haltestellenroute.
UN-Kinderrechtskonvention sagt Kindern ein Recht auf Ruhe und Spiel zu
Schon seit über 20 Jahren gilt der 28. Mai als „Weltspieltag“. Und das hat einen ganz besonderen Grund: Der Aktionstag soll daran erinnern, dass die UN-Kinderrechtskonvention Kindern ein Recht auf Ruhe und Freizeit sowie auf Spiel und altersgemäße aktive Erholung zusagt.
Bewegungs- und Sportaktion des DKHW und der Sportjugend
In diesem Jahr rufen das Deutsche Kinderhilfswerk und die Deutsche Sportjugend anlässlich des „Weltspieltags“ Familien und Vereine zu einer großen Bewegungs- und Sportaktion auf. Dabei sollen in den sozialen Medien unter den Hashtags #Weltspieltag und #lasstunswasbewegen Fotos oder Videos gepostet werden, die Menschen entweder bei ihrer geliebten Sportart, beim Sport an ungewöhnlichen Orten oder bei einer für sie unbekannten Sportart zeigen. Damit soll auf die Bedeutung von Bewegung, Spiel und Sport für ein gesundes Aufwachsen von Kindern aufmerksam gemacht werden. Die Kinderkommission des Deutschen Bundestages hat auch in diesem Jahr wieder die Schirmherrschaft für die Aktion übernommen.
Kinder entdecken ihre Welt im Spiel
Die Vorsitzende der Kinderkommission, Charlotte Schneidewind-Hartnagel, MdB, erklärt hierzu: „Bewegung, Sport und Spiel liegen in der Natur von Kindern. Wer mit Kindern zu tun hat, kennt ihr Verlagen und ihre Freude, nach draußen zu gehen, zu klettern, zu laufen, aktiv zu sein. Kinder entdecken ihre Welt, ihre eigenen Stärken und Grenzen in Bewegung, Sport und Spiel. Auch soziales Miteinander, Teamgeist und ein gesunder Sinn dafür, seine Fähigkeiten mit anderen zu messen, können dabei gelernt und geübt werden. Kurzum: Bewegung gibt Kindern Kraft. Deshalb freue ich mich, dass das Deutsche Kinderhilfswerk und die Deutsche Sportjugend zur Bewegungs- und Sportaktion am Weltspieltag aufrufen. Gerade in der Corona-Pandemie, wo Vereinsangebote, Sport in Gruppen und Möglichkeiten, sich mit Gleichaltrigen zu treffen vielerorts eingeschränkt waren und sind, ist es wichtig, auf dieses Thema aufmerksam zu machen.“