8 Tipps zum gesunden Kochen trotz Zeitmangel

Stiftung Gesundheitswissen gibt Anregungen zur Ernährung im Familienalltag

Regelmäßige Mahlzeiten als Familie oder zusammen zu kochen, haben nicht nur einen positiven Einfluss auf die Ernährung von Kindern und Jugendlichen. Sie helfen auch den Erwachsenen gesunde Ernährung im stressigen Arbeitsalltag besser umzusetzen. Aber oft ist es gar nicht so einfach, sich dafür die Zeit zu nehmen. Wie kann man sich dennoch gesund ernähren? Antworten auf diese und andere Fragen gibt die Stiftung Gesundheitswissen.

Die gemeinsame Zeit ist für Kinder prägend

Die gemeinsame Zeit in der Familie ist für Kinder sehr prägend. Sie schauen sich bei älteren Familienmitgliedern ihr Verhalten ab. Das gilt auch beim Essen. Das Essverhalten, das wir in unserer Kindheit erlernen, begleitet uns meist ein Leben lang. Doch auch für Erwachsene können regelmäßige Mahlzeiten oder gemeinsames Kochen Vorteile haben. Sie geben Struktur im stressigen Alltag und können einen guten Ausgleich bieten. Gesunde Mahlzeiten lassen sich so für alle besser umsetzen. Im Alltag fällt es aber oft nicht leicht, immer das richtige Maß vorzuleben. Auch man selbst greift vielleicht gern mal zu Süßigkeiten und hat keine Zeit oder Lust darauf, Möhren zu schälen oder Salat zu schnippeln

Keine Zeit, keine Zeit – Mit diesen 8 Tipps kochen Sie dennoch gesund

Die meisten Menschen sind der Meinung, dass gesundes Essen sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Doch das ist ein Trugschluss. Mit ein paar Tricks lässt sich der Zeitaufwand beim Kochen geringhalten:

  • Überlegen Sie sich einen Essensplan für die Woche und kaufen Sie unter Umständen gleich für die gesamte Woche ein.
  • Haltbare Lebensmittel wie Nudeln oder Reis sollten Sie immer im Haus haben.
  • Wenn es zu viel Zeit kostet, frisches Gemüse zu putzen und zu schneiden, können Sie auch zu Tiefgefrorenem greifen. 
  • Auch konserviertes Gemüse oder vorportionierter Salat können Zeit beim Kochen sparen.
  • Mit einem Schnellkochtopf gewinnt man einige Minuten beim Garen von Speisen.
  • Kochen Sie größere Mengen vor und frieren Sie diese ein. So haben Sie gleich für mehrere Tage einen Vorrat.
  • Wenn es einmal etwas Besonderes sein soll: Einige Lieferdienste bieten gesunde Mahlzeiten oder Kochboxen mit allen benötigten Zutaten plus Rezepten.
  • Auch Fertiggerichte können gesund sein. Schauen Sie sich genau die Zutatenliste an. Hierbei gilt: Je länger die Zutatenliste ist, desto ungesünder ist das Gericht.

Kochen und Backen mit Kindern

Wir sollten keine Gelegenheit verpassen, gemeinsam mit Kindern zu kochen. Denn Ernährung ist die Grundlage unseres Lebens. Darüber wollen Kinder jede Menge erfahren. Beim gemeinsamen Zubereiten von Speisen, entsteht aus der Küche ein Spiel- und Lernort, der alle Sinne anspricht. Es duftet nach Kräutern und Gewürzen, Obst und Gemüse leuchten in bunten Farben und der Deckel klappert auf dem Topf. Vor allem gibt es jede Menge zum Schnippeln und Kneten, zum Schmecken und Ausprobieren!
In diesem Buch finden Sie eine Fülle kindgerechter Rezepte. Hier können die Kinder richtig mitkochen. Jedes Gericht hat seine eigene Geschichte. Zutaten, Zubereitung und Herkunft, Tipps und Anregungen bieten Gesprächsstoff und wichtiges Basiswissen zu unserer Ernährung.

Manon Sander
Kochen und Backen mit Kindern
Hardcover, 288 Seiten
ISBN: 978-3-934333-48-2
7,95 €


Gemeinsame Mahlzeiten in der Familie – So können Sie sie gestalten

Gemeinsame Mahlzeiten in der Familie eignen sich nicht nur zum gemütlichen Beisammensein oder für wichtige Gespräche. Sie sollen auch dabei helfen, Kindern ein gesundes Essverhalten beizubringen und vorzuleben. Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass Kinder, die mindestens dreimal pro Woche gemeinsam mit der Familie essen, meist ein normales Gewicht und ein gesünderes Essverhalten zeigen als Kinder, die fast immer allein essen. Versuchen Sie daher, Familienmahlzeiten fest in ihre Woche einzuplanen. Da die Zeit oft knapp ist, fangen Sie vielleicht mit kleinen Schritten an: Immer mittwochs wird gemeinsam zu Abend gegessen. Feste Regeln können helfen, dass der Abend entspannt verläuft. Solche Vereinbarungen können Sie für sich individuell festlegen. Hier ein paar Beispiele:

  • Alle helfen beim Kochen, Tischdecken und Abräumen mit.
  • Vor dem Essen waschen sich alle die Hände.
  • Das Essen beginnt, wenn alle am Tisch sitzen.
  • Handy, Fernsehen, Zeitung und Spielsachen sind am Esstisch nicht erlaubt.



Guten Appetit? Was so alles auf den Grill kommt!

Der Grillwurst-ÖKO-TEST ist jetzt gratis abrufbar

Sommerzeit ist Grillzeit. Für die Kinder gibt es dann gerne mal gegrillte Würstchen. Beim Lesen des aktuellen ÖKO-TESTs ist uns der Appetit vergangen. „Abgeschnittene Schwänze, kastrierte Ferkel und kaum Platz im Stall: Das ist traurige Realität in der konventionellen Schweinehaltung“, schreibt das Verbrauchermagazin in einer Mitteilung. Weiter heißt es „Wir haben 19 gebrühte Grillwürste aus Schweinefleisch untersucht – neben den oft miserablen Bedingungen im Stall vermiesen auch Mineralölbestandteile, Keime, Phosphate und zu viel Salz die Testergebnisse einiger Produkte.“ Die gute Nachricht ist laut ÖKO-TEST, dass wir viele Bio-Würste zumindest ab und zu mit gutem Gewissen auf den Grill legen könnten. Die schlechte Nachricht: „Die konventionelle BBQ Bratwurst Herzhaft von Aldi Nord/Aldi Süd schneidet am schlechtesten ab und in der Penny Rost Bratwurst stecken Clostridien – Keime, die auf mangelnde Hygiene hinweisen.“

Den Grillwurst-Test könnt ihr hier downloaden.

Quelle: Pressemitteilung ÖKO-TEST




Neue Studie zu Kita-Qualität erschienen

Bei der Beteiligung von Kindern im Krippen-Alltag gibt es Verbesserungsbedarf

Die Essensituation in vielen Kinderkrippen scheint eine schwierige Situation zu sein, wenn es um Demokratie und die Partizipation geht. Laut der eben erschienenen Studie „Beteiligung von Kindern im Kita-Alltag“ (BiKA). Während etwa in drei Viertel der Fälle die Kinder beim Spielen den Ort selbst aussuchen dürfen, ist das bei Essen nur in jeder dritten Kita erlaubt. In lediglich 27 Prozent der Krippen haben alle Kinder die Wahl, was auf ihren Teller kommt. In 24 Prozent der beobachteten Mittagessen-Situationen entscheiden nicht alle Kinder, ob sie etwas essen oder nicht. Und in knapp der Hälfte der Essenssituationen können nicht alle Kinder entscheiden, wie viel sie essen und trinken möchten. In fast ebenso vielen Situationen wird einfach (zu-)gefüttert, obwohl zu beobachten ist, dass die Kinder in der Lage sind, Besteck zu handhaben.

Vom Recht auf Partizipation

Sicher weiß jeder, der schon einmal an einer Essenssituation in einer Kinderkrippe teilgenommen hat, dass dies einen der großen Herausforderungen in der täglichen pädagogischen Arbeit ist. Andererseits gibt es gerade hier, aber auch in einigen anderen Situationen viel Verbesserungsbedarf, wenn es um das Kinderrecht auf Partizipation geht. Bei der Studie BiKA ging es eben genau um dieses Recht und um die Qualität in der Kindertagesbetreuung mit dem Schwerpunkt auf die Beteiligung von Kleinkindern.

Durchführung der Studie

Mit Fokus auf die Jüngsten wurden im Krippenbereich per Video aufgezeichnete Situationen analysiert und die pädagogischen Fachkräfte und Eltern zu ihren Erlebnissen, Erfahrungen und Einschätzungen befragt. Die videografierten und näher untersuchten Szenen sind Schlüsselsituationen im Kita-Alltag: Spielsituationen, dialogische Buchbetrachtungen und das gemeinsame Essen. Die Studie wurde durch Prof. Dr. Frauke Hildebrandt (Fachhochschule Potsdam) und Prof. Dr. Catherine Walter-Laager (Universität Graz gemeinsam mit der PädQUIS gGmbH) geleitet und durch das BMFSFJ gefördert. 

„Die Partizipationsqualität ist unzureichend“

Bianka Pergande, neue Geschäftsführerin der Deutschen Liga für das Kind, hat die empirische Studie 2018 bis 2020 aufseiten der Fachhochschule Potsdam koordiniert: „Die BiKA-Studie mit videografiebasierten Untersuchungen in 89 Kindertagesstätten hat eine Forschungslücke für den U3-Bereich geschlossen. Die Untersuchungsergebnisse geben zu denken, denn die Möglichkeiten von Kindern zur Selbst- und Mitbestimmung sind insgesamt nicht zufriedenstellend, und die Partizipationsqualität insbesondere in der täglich wiederkehrenden Essenssituation ist unzureichend.“ 

Einige der zentralen Erkenntnisse der Studie sind:

  • Die Wahrung des Kinderrechts auf Partizipation geht einher mit der Wahrung des Kinderrechts auf Schutz.
  • Eigene Partizipationserfahrungen von Fachkräften und Eltern bezogen auf das Essen werden in die Erziehungsziele übernommen.
  • Eine pessimistische Einstellung zu Partizipation von Fachkräften spiegelt sich in nahezu allen Bereichen der Gestaltung der partizipativen Umgebung wider.
  • Weniger strukturierte Situationen bieten Kindern mehr Selbstbestimmung, Partizipationsmöglichkeiten und Selbstwirksamkeitsgelegenheiten als stärker strukturierte Situationen. In den Schlüsselsituationen Spielen und Buchbetrachtung können Kinder häufiger selbstbestimmt agieren oder mitbestimmen. Beim Essen dagegen dominieren durchorganisierte Abläufe, die die Partizipation der Kinder zum Teil stark limitieren. 
  • Assistenzhandlungen sind häufig mindestens teilweise unangemessen, insbesondere in der Essenssituation. 
  • Direktive Handlungsanweisungen und grenzüberschreitender Körperkontakt gehören für viele Kinder zum Kita-Alltag.
  • Fachkräfte halten sich an Regeln, die auch für die Kinder gelten, diskriminieren oder beschämen Kinder kaum selbst, dulden teilweise jedoch Ausgrenzung und Diskriminierung unter Kindern.
  • Der Fachkraft-Kind-Schlüssel steht in keinem Zusammenhang mit realisierten Partizipationsgelegenheiten sowie dem partizipationshemmenden Verhalten der Fachkräfte, jedoch mit der sprachlichen Interaktionsqualität.

Zu den Handlungsempfehlungen der Forschungsgruppe gehören: 

  • Die partizipative Fachkraft-Kind-Interaktion in alltäglichen Situationen von Krippen muss verbessert werden.
  • Partizipation einschränkendes Verhalten muss klar definiert werden, Gegenstand von ständiger Team- und Personalentwicklung sein und im Alltag von Kitas minimiert werden.
  • Die hochstrukturierte und täglich wiederholte Schlüsselsituation Essen muss unmittelbar qualitativ verbessert werden.
  • Partizipation muss bewusst inklusiv gestaltet werden.
  • Biografiearbeit und Reflexion der eigenen Haltung zu Partizipation bei pädagogischen Fachkräften sind zu stärken.
  • Die Mitbestimmung von Familien bei der Gestaltung des Alltags in der Krippe muss verbessert werden. 

Weiterführende Informationen sind auf dem Web-Portal des BMFSFJ Frühe Chancen veröffentlicht. Dort steht auch der Abschlussbericht der Forschungsstudie als Kurz- und Langfassung zum Download zur Verfügung: https://www.fruehe-chancen.de/aktuelles/beteiligung-ist-ein-kinderrecht/

Quelle: BiKA und Pressemitteilung Deutsche Liga für das Kind




Für eine nachhaltige Verpflegung in Kitas und Schulen

Praxisnahe, kostenlose Workshops für Kita und Schule:

Mehr biologische und regionale Lebensmittel auf den Tisch bringen – das geht auch in der Außer-Haus-Verpflegung leichter als gedacht! Unter dem Motto „Bio kann jeder – nachhaltig essen in Kita und Schule“ finden bundesweit jetzt wieder praxisnahe Workshops statt.

Bio für Mittags- und Pausenverpflegung

Dabei erfahren die Teilnehmenden, wie sich Bio-Produkte erfolgreich in die Schul- und Kita-Verpflegung integrieren lassen: vom Einkauf über die Kostenkalkulation mit Bio-Produkten bis zur Speiseplanung und Kommunikation. Referentinnen und Referenten aus der Außer-Hausverpflegung berichten von ihren Erfahrungen. Im praktischen Teil stellen die Teilnehmenden bei vielen Workshops selbst Gerichte für die Mittags- oder Pausenverpflegung her oder erarbeiten in Kleingruppen relevante Fragestellungen. Exkursionen zu Bio-Betrieben, Verarbeitern und Großküchen garantieren einen hohen Praxisbezug. Ernährungspädagogische Themen runden das Programm ab. Außerdem bleibt stets genügend Raum für Austausch und individuelle Fragen.

Workshops für pädagogische Fachkräfte

Die kostenlosen Workshops richten sich an hauswirtschaftliche und pädagogische Fachkräfte in Kindertagesstätten und Schulen, Cateringunternehmen, kommunale Verwaltungen und andere Träger. Natürlich sind auch Eltern und weitere interessierte Personen willkommen. Aufgrund der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie kann es sein, dass in manchen Regionen die Veranstaltungen in digitaler Form angeboten werden. Denkbar sind auch Kombinationen aus Online-Seminaren und Hofführungen an einem anderen Tag.

Hintergrund:

Die Bio kann jeder-Veranstaltungen werden im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen des Bundesprogrammes Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) durchgeführt.

Seit 2004 haben bundesweit insgesamt 1.500 Workshops mit rund 30.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern stattgefunden. „In unseren Befragungen nach den Workshops sagen 95 Prozent, dass ihnen die Veranstaltung sehr gut oder gut gefallen hat“, freut sich Anke Brückmann, zuständige Referentin bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Aufgrund der positiven Resonanz und starken Nachfrage geht das Projekt Bio kann jeder jetzt bis 2022 in  neue Runde.

Die aktuellen Veranstaltungstermine in den verschiedenen Bundesländern finden Sie hier.

Jeweils am Ende des Programms stehen die Kontaktdaten für die Anmeldung. Unter www.biokannjeder.de finden Interessierte regelmäßig aktuelle Informationen, Wissenswertes und praktische Tipps.

Quelle: BÖLN