Mineralöl in Kellogg’s Cornflakes: foodwatch fordert Rückruf

Öko-Test: Fünf Frühstücksflakes „ungenügend“ – darunter Kellogg’s Special K Classic und Nestlé Fitness Original 

Öko-Test hat 48 Cornflakes getestet, die meisten davon auf Basis von Dinkel oder Mais. „Ungenügend“ lautet das Testurteil für Kellogg’s Special K Classic, Nestlé Fitness Original, Schär Gluten- Free Cereal Flakes, Schär Gluten- Free Corn Flakes und Bio Primo Cornflakes, ungesüßt. Beim Kellogg’s-Produkt und den Cereal Flakes von Schär hat das von ÖKO-TEST beauftragte Labor die besonders bedenklichen aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen, eine große Gruppe von Stoffen, in der sich krebserregende Verbindungen befinden können. In dem Kellogg’s-Produkt stecken außerdem gleich mehrere Pestizide in Spuren, darunter Glyphosat.

Acrylamidgehalte bei Müller (Bio Primo), Nestlé und Schär

Einige Produkte im Test fallen wegen ihrer aus ÖKO-TEST-Sicht hohen Acrylamidgehalte auf – so auch die Flakes von Müller (Bio Primo), Nestlé und Schär. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stuft Acrylamid als potenziell krebserregend ein. Da Nahrung als Hauptaufnahmequelle für den Schadstoff gilt, hat die EU-Kommission Richtwerte zur Reduzierung von Acrylamidgehalten in Lebensmitteln entwickelt. Diese sollen Herstellern als Orientierung dienen, sind aber rechtlich nicht bindend.

Vitamin- und Mineralstoffzusätze

Punktabzug vergibt ÖKO-TEST zudem für Vitamin- und Mineralstoffzusätze, wie bei Nestlé und Schär. „Solche Zusätze sind aus unserer Sicht unnötig. Fast alle Vitamine und Mineralstoffe, die der Körper täglich braucht, lassen sich bei einer gesunden und ausgewogenen Ernährung auch auf natürlichem Wege aufnehmen“, sagt Lebensmittelchemikerin und ÖKO-TEST-Projektleiterin Jil Eichhorn. 

Ganz ohne Acrylamid, Mineralöl und unerwünschte Zusätze kommen 23 von 48 Produkten aus, die ÖKO-TEST mit dem Gesamturteil „sehr gut“ bewertet. Die günstigsten mit Bestnote gibt es bereits ab 0,95 Euro pro 300 Gramm.  Mehr dazu unter oekotest.de/14576

foodwatch fordert zum Rückruf auf

foodwatch hat die Lebensmittelfirmen Kellogg’s und Schär aufgefordert, mit Mineralöl verunreinigte Frühstücksflocken umgehend öffentlich zurückzurufen. „Mineralöl-Rückstände haben in Lebensmitteln absolut nichts verloren. Kellogg’s und Schär müssen die betroffenen Produkte sofort aus den Regalen räumen und die Kund:innen informieren“, sagte Rauna Bindewald von foodwatch. Die Ökotest-Untersuchung zeige, dass es auch anders gehe: Die meisten Cornflakes-Hersteller im Test schafften es, Produkte ohne Mineralöl-Verunreinigungen herzustellen. 

Null-Toleranz-Grenze von Mineralöl in Lebensmitteln

foodwatch setzt sich seit Jahren für eine Null-Toleranz-Grenze von Mineralöl in Lebensmitteln ein und hat immer wieder eigene Laboranalysen veröffentlicht, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Bereits 2015 fand foodwatch bei Tests Mineralölverunreinigungen in Kellogg’s-Produkten. Das Unternehmen habe das Problem offenbar weiterhin nicht im Griff, kritisierte die Verbraucherorganisation. 

Mittlerweile plant die EU zumindest, erstmals überhaupt Grenzwerte für Mineralölverunreinigungen in Lebensmitteln einzuführen. Aus Sicht von foodwatch ist das ein wichtiger erster Schritt, allerdings sollten aromatische Mineralöle gar nicht in Lebensmitteln vorkommen, so die Verbraucherorganisation.

Mineralöle sind die größte Verunreinigung im menschlichen Körper. Die EU-Lebensmittelbehörde (EFSA) beschreibt besonders die aromatischen Mineralöle als potenziell krebserregend und erbgutschädigend. Neben Maschinen bei Ernte und Verarbeitung kann auch die Verpackung der Grund für die Mineralöl-Verunreinigung sein. So enthalten zum Beispiel Verpackungen aus Altpapier oft Mineralöle aus Druckfarben, die auf Lebensmittel übergehen können.

Quellen und weiterführende Informationen: 

Quellen: Pressemitteilungen Öko-Test und foodwatch




Ausgerechnet zwei Bio-Spaghetti fallen durch

spaghetti

ÖKO-TEST hat 37 klassische Spaghetti aus Hartweizengrieß getestet.

Zwei Drittel der Spaghetti im Test überzeugen und schneiden „sehr gut“ ab. Die zwei Bio-Eigenmarken Bio Bio Spaghetti von Netto und die Edeka Bio Spaghetti fallen mit „mangelhaft“ durch. Sie sind damit die Schlusslichter im Test.

Die Probleme: In beiden wies das Labor gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH-Analoge) in Gehalten nach, die ÖKO-TEST als „stark erhöht“ bewertet. Das sind Erdölbestandteile, die sich im menschlichen Körper anreichern. Was sie dort anrichten, ist noch völlig unklar. In den Edeka Bio Spaghetti ist der Wert so hoch, dass er den von der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz (LAV) festgelegten Orientierungswert um ein Vielfaches überschreitet. In sechs weiteren Produkten sind die Gehalte aus ÖKO-TEST-Sicht „erhöht“ – vier davon bio. „Für Spaghetti sind das ungewöhnlich hohe Werte“, sagt Birgit Hinsch, ÖKO-TEST-Projektleiterin und Ökotrophologin. „Auf hohe Mineralölrückstände sind wir bisher in unseren Tests vor allem bei fetthaltigen Produkten gestoßen, wozu Spaghetti nicht gehören. Wir appellieren an die Hersteller, herauszufinden, wie diese Verunreinigungen in den Produkten landen.“

Besser sieht es in Sachen Pestizidrückstände aus: Nur in acht der 37 getesteten Produkte wies das Labor Spuren eines Pestizids und/oder eines Wirkverstärkers nach – in drei Fällen handelt es sich um den Unkrautvernichter Glyphosat. Im Vergleich zum letzten Test vor drei Jahren ist das eine bessere Bilanz. Dennoch: Ausgerechnet in einem Bio-Produkt steckt der größte Rückstand an Glyphosat. Ein weiteres Bio-Produkt im Test wertet ÖKO-TEST wegen Schimmelpilzgiften ab.

„Auch wenn einige Ergebnisse dieses Tests besonders bei den Bio-Produkten enttäuschend sind, freuen wir uns, dass es viele Anbieter gibt, die die Schadstoffbelastungen bei Spaghetti im Griff haben“, so Hinsch. Insgesamt 25 Produkte empfiehlt ÖKO-TEST mit „sehr gut“ – knapp die Hälfte davon sind bio.

Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Märzausgabe des ÖKO-TEST-Magazins und unter: oekotest.de/14436

Quelle: Pressemitteilung Öko-Test




Glyphosat und verbotene Pestizide im schwarzen Tee

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ÖKO-TEST:

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Einige Tees kommen gleich mit kompletten Pestizid-Cocktails daher

ÖKO-TEST hat 24 schwarze Tees getestet – darunter zehn Bio-Produkte. Einige Tees kommen gleich mit mehreren Pestiziden daher. Ein ganzer Cocktail steckt im Cornwall Ceylon-Assam Schwarzer Tee von Norma, in dem das Labor sieben verschiedene Pestizide in Spuren nachgewiesen hat – auch zwei, die in der EU im Anbau nicht zugelassen sind. „Ungenügend“ lautet das ÖKO-TEST-Urteil. Daneben fallen die konventionellen Produkte von Kaufland, Rossmann, Aldi Nord und der Tee Handels Kontor Bremen Schwarzer Tee Darjeeling von Holzapfel & Cie durch den Test.

Verbotene oder nicht zugelassene Pestizide kommen in Anbauländern zum Einsatz

ÖKO-TEST kritisiert, dass in der EU verbotene oder nicht zugelassene Pestizide, die in anderen Anbauländern zum Einsatz kommen, trotzdem mit den importierten Produkten eingeführt werden dürfen. „Diese gefährlichen Spritzgifte werden hier aus gutem Grund nicht mehr eingesetzt. Dass ihnen eine Hintertür offengelassen wird, ist absurd. Sie sind teilweise nicht nur eine schwere Belastung für die Umwelt, auch die Arbeiterinnen und Arbeiter in den Anbauländern setzen sich bei der Anwendung hohen gesundheitlichen Risiken aus,“ sagt Kerstin Scheidecker, ÖKO-TEST-Chefredakteurin.

Keine akute gesundheitliche Gefahr

Auch wenn beim Trinken der getesteten Tees von keiner akuten gesundheitlichen Gefahr auszugehen ist, empfiehlt ÖKO-TEST Verbraucherinnen und Verbrauchern im Zweifelsfall auf Bio-Tees zurückzugreifen. Sie sind deutlich weniger oder gar nicht mit Pestiziden belastet. Bis auf ein Produkt sind alle Bio-Tees im Test pestizidfrei – darunter auch die beiden „sehr guten“ Tees von Lebensbaum und Tea Gschwendner. Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Novemberausgabe des ÖKO-TEST-Magazins und unter: oekotest.de/14164