ZFF fordert ungerechte Arbeitsteilung aktiv anzugehen!
Corona-Teilzeit mit Lohnausgleich oder Familienarbeitszeit könnten wichtige Impulse setzen
Familien leisten gerade in Krisenzeiten viel: ob in der Übernahme privater Fürsorgeverantwortung durch Kinderbetreuung oder bei der Pflege von Angehörigen, ob durch Homeschooling, Homeoffice oder die solidarische Nachbarschaftshilfe. So tragen sie einen großen Anteil zum Zusammenhalt der Gesellschaft bei. Mit der Aufstockung der Kinderkrankentage hat die Bundesregierung die Familien etwas entlastet. Damit Familien etwas entspannter in die Zukunft blicken können, fordert das Zukunftsforum Familie (ZFF) längerfristige Unterstützungsangebote.
Weitere 10 Kinderkrankentage beschlossen
Im Rahmen der aktuellen Ergänzung des Infektionsschutzgesetzes hat die Bundesregierung eine weitere Ausweitung der Kinderkrankentage zur Unterstützung von Eltern während der Corona-Pandemie beschlossen. Nachdem die Anzahl der Kinderkrankentage bereits Anfang des Jahres erhöht wurde, ist nun angesichts des verschärften Lockdowns gab es nun eine erneute Aufstockung um zehn Tage .
Im Jahr 2021 stehen jedem Elternteil damit jeweils 30 Tage zu, Alleinerziehenden insgesamt 60 Tage. Bei mehreren Kindern erhöht sich die Anzahl weiter. Die Höhe des Krankengeldes beträgt 90 Prozent des ausgefallenen Nettoarbeitsentgelts. Der Anspruch besteht unabhängig davon, ob Erwerbstätigkeit auch im Homeoffice geleistet werden kann oder die Schulen und Kitas geschlossen oder nur eingeschränkt nutzbar sind. Die Regelung gilt für Kinder bis zum zwölften Lebensjahr.
Eine Musterbescheinigung zur Beantragung von Kinderkrankentagegeld können Sie hier herunterladen.
Fall in überkommene Rollenmuster
Die Vorsitzende des JFF, Britta Altenkamp, weist aber auch deutlich auf den Rückfall in überkommene Rollenmuster in der Krise hin (wir berichteten). „Frauen sind in dieser Krise weiter fast selbstverständlich für die Sorgearbeit zuständig und übernehmen zusätzliche Betreuungs- und Erziehungsarbeit in deutlich größerem Umfang als Männer. Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklung fordern wir die Politik dazu auf, die Auswirkungen auf die Geschlechter bei den Maßnahmen zu berücksichtigen und die ungerechte Arbeitsteilung endlich aktiv anzugehen. Eine Corona-Teilzeit mit Lohnausgleich oder eine Familienarbeitszeit wären hier die richtigen Impulse, um die gleichberechtigte Übernahme von Sorgearbeit zu unterstützen.“
Das ZFF-Positionspapier „Familien auch in Krisenzeiten gut absichern! Positionspapier des Zukunftsforums Familie e.V. (ZFF) zur Situation von Kindern, Jugendlichen und Familien in der Corona-Pandemie“ finden Sie hier.
Quelle: Zukunftsforum Familie