Empfehlungen für den Einstieg in die Kindertagesbetreuung

empfehlungen

Erfahrungen und Wissen aus dem Bundesprogramm „Kita-Einstieg“

Wie kann der Kita-Einstieg erfolgreich gelingen? Welche Strukturen und Prozesse sollten bei der Entwicklung eines Angebotes berücksichtigt werden? Und welche Kooperationen und Netzwerke tragen zum Erfolg bei? Auf diese und viele weitere Fragen gibt die Broschüre „Empfehlungen für den Einstieg in die Kindertagesbetreuung“ wichtige Antworten. Die Broschüre bündelt das gesammelte Wissen der Praxis aus fast sechs Jahren Bundesprogramm „Kita-Einstieg“. Sie richtet sich an interessierte Fachkräfte, Akteurinnen und Akteure aus Politik, Wissenschaft und Verwaltung sowie an interessierte Eltern.

Das Besondere:

In jedem Kapitel werden ganz kompakt „Empfehlungen“ ausgesprochen, die sich aus den Erkenntnissen der am Bundesprogramm beteiligten Umsetzungsstellen zusammensetzen. Es werden zum Beispiel die Themen „Bedarfsanalyse“, „Erreichbarkeit von Familien und Gestaltung von Zugängen“ oder „Erfolgreiche Angebotsformate für Familien und Kinder“ näher beleuchtet. Zudem geht die Broschüre darauf ein, welche Schritte zu einer erfolgreichen Verstetigung von Programmelementen beitragen können.

Die Broschüre enthält einen umfangreichen „Erfahrungsschatz“

Von diesem können Interessierte profitieren, um beispielsweise eigene Angebote zu etablieren oder bestehende Angebote zu verstetigen.

Seit 2017 entstanden im Bundesprogramm „Kita-Einstieg“ eine Vielzahl an innovativen Angeboten und Formaten, welche Familien und Kindern erfolgreich auf ihrem Weg in das System der frühkindlichen Bildung unterstützten. Bis November 2022 konnten mit dem Bundesprogramm über 100.000 Personen erreicht werden. Darunter sind knapp 48.000 Kinder, die davon profitiert haben. Rund 17.000 Kinder konnten in ein Regelangebot vermittelt werden.

Empfehlungen für den Einstieg in die Kindertagesbetreuung – Erfahrungen und Wissen aus dem Bundesprogramm „Kita-Einstieg“ (PDF, 1,4 MB, barrierefrei)

Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend




Leitfaden: Wege zu einer nachhaltigen Kita

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Eine praktische Broschüre für Kita-LeiterInnen

Eine intakte Umwelt ist Grundlage für ein gutes Leben. Damit die Umwelt und die Lebensgrundlagen erhalten bleiben, ist es unabdingbar, unser Verhalten nachhaltig zu ändern. Kindertagesstätten spielen als Lernorte nachhaltiger Entwicklung im Bildungsprozess eine wesentliche Rolle. Sie sind integraler Bestandteil einer größeren Gemeinschaft von Individuen, Organisationen und Betrieben, die in der jeweiligen Region dazu beitragen, einen gesellschaftlichen Mehrwert zu erschaffen und Zusammenhalt zu gestalten. Diese Gemeinschaft nimmt auf unterschiedlichste Art Einfluss darauf, ob und wie die Lebensgrundlagen erhalten bleiben, ob und wie nachhaltig sie ist, was sie tun und was sie unterlassen.

Die Broschüre beschreibt Bausteine einer an Nachhaltigkeit orientierten Kita

Sie gibt konkrete Orientierungshilfen anhand von Praxisbeispielen, Literaturempfehlungen sowie Weiterbildungsangeboten. Sie macht deutlich, wie nachhaltige Entwicklung in der pädagogischen Arbeit und in der Institution berücksichtigt und aufgegriffen werden kann. Bildung für Nachhaltigkeit ist ein vielfältiges Konzept. Im Rahmen der Broschüre haben sich die Autorinnen und Autoren auf die Schwerpunkte soziale Nachhaltigkeit, Bau/ Energie und Verpflegung konzentriert.

Die Broschüre ist das Ergebnis einer Lernwerkstatt zum Thema „Klimaneutrale Kita“

Die Lernwerkstatt wurde an der Alice Salomon-Hochschule Berlin unter der Leitung von Pia Paust-Lassen und Heinz Stapf-Finé durchgeführt. Die Broschüre entstand im Rahmen des Masterstudienganges „Netzwerkmanagement Bildung für nachhaltige Entwicklung – Schwerpunkt Kindheitspädagogik“, um Kindertageseinrichtungen einen Wegweiser im Themenfeld Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu bieten.

Download der Broschüre als PDF

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100 kostenfreie Kräuterpakete für Kitas und Schulen

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Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb startet Aktion „Kräuterkids“

Ab sofort können sich Kita-, Schul- und Jugendgruppen um kostenfreie Kräuterpakete im Wert von je 50,- Euro (inkl. Versand) bewerben. Es stehen insgesamt 100 Pakete mit je 10 bienenfreundlichen Kräutern zur Verfügung. Enthalten sind unter anderem Schnittlauch, Zitronenmelisse, Dost, Salbei und Thymian. So werden Kinder zu Bienenhelden!

An Kräutern lassen sich die harmlosen Bienen gut beobachten und Kinder lernen die Zusammenhänge zwischen Insekten, Nahrung und Menschen ganz praktisch kennen und schätzen. Alle Kindergruppen, die im Rahmen des Deutschland summt!-Pflanzwettbewerbs der Stiftung für Mensch und Umwelt einen naturnahen Garten anlegen, können an der Aktion teilnehmen. Sie können damit z. B. den eigenen Schul- oder Kitagarten bepflanzen. Auch kommunale Flächen wie Parks oder Baumscheiben, die von Kindern bienenfreundlich umgestaltet werden, sind qualifiziert (natürlich immer mit der entsprechenden Genehmigung). Für die schönsten naturnahen Gärten winken Geldpreise von bis zu 400,- Euro.

Details: www.wir-tun-was-fuer-bienen.de/kraeuterkids-aktion.html

So bewerben sich Gruppen um die Kräuterpakete:

  1. Fläche finden, die Sie mit den Kindern naturnah gestalten möchten.
  2. Beim Pflanzwettbewerb registrieren und einen Wettbewerbsbeitrag erstellen: www.wir-tun-was-fuer-bienen.de
  3. Den Link zum Wettbewerbsbeitrag per E-Mail schicken an: wettbewerb@deutschland-summt.de
  4. Eine E-Mail mit Zu- oder Absage abwarten. Bei einer Zusage wird ein Gutscheincode für den Online-Shop der Staudengärtnerei Gaißmayer mitgesendet.
  5. Den Gutschein für das „Kräuterpaket für Bienenfreunde“ online bei der Staudengärtnerei Gaißmayer einlösen (www.bit.ly/418Xgny).
  6. Beobachten, ernten, freuen! Im Wettbewerbsbeitrag soll mit Text und Bildern dokumentiert werden, wie die Pflanzen in das Beet gesetzt und Insekten beobachtet werden.

Warum bienenfreundliches Gärtnern so wichtig ist, zeigt folgender Film zum Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb (2 min.):

www.wir-tun-was-fuer-bienen.de

Hintergrund:

Mehr als die Hälfte der circa 600 heimischen Wildbienen-Arten sind in ihrem Bestand bedroht. Die Ursachen für den Rückgang und die Gefährdung der Insekten liegen in der Zerstörung ihrer Nistplätze und in der Vernichtung oder Verminderung ihrer Nahrung. Dem wirkt die Initiative Deutschland summt! mit ihrem Pflanzwettbewerb seit 2016 entgegen.

Mehr zum Pflanzwettbewerb 2023 unter: www.wir-tun-was-fuer-bienen.de

Mehr über Deutschland summt! unter: www.deutschland-summt.de

Mehr über die Stiftung unter: www.stiftung-mensch-umwelt.de




Online Nachhaltigkeit und Klimaschutz für die Kita planen

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Kita Paket mit Handreichungen, Praxisbeispielen Links und Videos

Das Team der Umweltschutzstiftung „Save our future“ (S.O.F.) engagiert sich insbesondere in Projekten zur Förderung des Umweltbewusstseins. Auf der Website findet sich eine umfagreiche Zusammenstellung von Materialien zum Thema Nachhaltigkeit.

Im Kita Paket finden Sie Handreichungen und Praxisbeispiele, Links und Videos aus S.O.F.-Projekten. Mit ihrer Hilfe können Sie das Konzept von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und konkete Umsetzungsbeispiele kennenlernen und vertiefen.

https://www.saveourfuture.de/aktuelles/kita-paket/

Projekt KLIMAfuchs

Mit dem Projekt KLIMAfuchs unterstützt die S.O.F. Save Our Future – Umweltstiftung Hamburger Kindertageseinrichtungen dabei, Klimaschutz in ihrem Alltag zu etablieren. Dabei geht es darum, aktiv Energie zu sparen und über pädagogische Angebote Zusammenhänge rund um Klima und Klimaschutz erlebbar zu machen.

https://www.saveourfuture.de/klimafuchs/




BAG-BEK formuliert Mindestanforderungen für die Arbeit in Kitas

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Stellungnahme der Bundesarbeitsgemeinschaft Bildung und Erziehung in der Kindheit e. V.

„Um die Zukunftsperspektiven unserer Kinder zu sichern“, fordert die Bundesarbeitsgemeinschaft Bildung und Erziehung in der Kindheit e. V. (BAG-BEK) dringend Reformen seitens der Politik. Viele Kitas in Deutschland fänden sich schon lange am Limit oder darüber hinaus. Aufgrund des Fachkräftemangels schlössen allerorten Gruppen, die Öffnungszeiten würden gekürzt oder neu gebaute Krippen erst gar nicht eröffnet, heißt es in der Mitteilung „Wie kann dem begegnet werden und was sind die Mindestanforderungen an eine gute KiTa?“, fragt die BAG-BEK Vielerorts sei das Personal durch das ständige Abfedern des Mangels am Limit, werde krank oder verlasse das Arbeitsfeld Kita.

„Wir sollten den aktuellen Fachkräftemangel als Chance sehen, das System der frühkindlichen Bildung gründlich zu überdenken. Die Zuständigkeit der Länder und Kommunen sowie die Verantwortung des Bundes muss in eine neue Balance gebracht werden, die sich auch in einer angemessenen finanziellen Ausstattung des gesamten Systems widerspiegelt.“, heißt es in der Erklärung. Und weiter: „Eine qualitativ hochwertige, bedarfsgerechte und verlässliche Kindertagesbetreuung ist unverzichtbare Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie ist damit als Komplementärsystem zur Wirtschaft anzuerkennen. Deren Erträge sowie das Steueraufkommen durch die erhöhte Erwerbsbeteiligung der Eltern sollten zumindest in Teilen in das System zurückfließen. Daher wäre anzudenken, die Wirtschaft in die Finanzierung des Systems der Kindertagesbetreuung einzubinden.“ Dazu hat die Arbeitsgemeinschaft Mindestanforderungen formuliert:

Mindestanforderungen für die Arbeit in Kindertageseinrichtungen

Es ist deutlich geworden, dass empirisch belegte Einflussgrößen auf die Qualität in Kitas nicht ignoriert werden dürfen, vor allem nicht bei der pädagogischen Qualifikation des Personals. Somit knüpfen die Mindestanforderungen an das an, was als wissenschaftlich begründete Standards politisch bereits akzeptiert ist (BMFSFJ & JFMK, 2016)*:

1. Qualifikation: Alle Personen, die in einer Kindertageseinrichtung arbeiten, brauchen eine pädagogische Qualifikation. Neben staatlich anerkannten Erzieher:innen können übergangsweise Personen arbeiten, die eine pädagogische Grundschulung mit einem Mindestumfang von 200 Stunden durchlaufen haben. Sie benötigen Grundkenntnisse über Entwicklungspsychologie, Kinderschutz, pädagogische Interaktion und pädagogische Haltung. Danach darf diese Person nur zusammen mit einer staatlich anerkannten Fachkraft tätig werden und muss sich berufsbegleitend weiterqualifizieren. Solche nicht voll qualifizierten Hilfskräfte können kurzfristig zur Linderung des Fachkräftemangels beitragen, mittelfristig müssen die Personalschlüssel verbessert werden und langfristig die Ausbildungssituation, wobei alle Maßnahmen möglichst schnell und jetzt begonnen werden müssen.

2. Fachkraft-Kind-Relation: In jeder Gruppe müssen mindestens 2 qualifizierte Erwachsene mit staatlich anerkannter pädagogischer Ausbildung gleichzeitig anwesend sein, davon eine mit einer Qualifikation mindestens auf Fachschulniveau. Als Schwellenwerte für ein Mindestmaß an pädagogischer Qualität hat sich in der Forschung eine Fachkraft-Kind-Relation für Unterdreijährige von 1:4 und für Kinder zwischen 3 und sechs Jahren von 1:9 gezeigt. Werden diese Schwellenwerte unterschritten, entwickeln sich die Kinder nachweislich ungünstiger. Um die notwendigen Fachkraft-Kind-Relationen gewährleisten zu können, sind in die Personalschlüssel zusätzliche Zeitvolumen für die mittelbare pädagogische Arbeit sowie zur Kompensation der Ausfallzeiten (Urlaub, Fortbildung, Krankheit) hinzuzurechnen. Pädagogischen Herausforderungen durch viele Kinder mit Sprachförderbedarf, aus sozioökonomisch benachteiligten Lebenslagen oder mit (drohender) Behinderung ist durch eine entsprechende Verstärkung des Personals zu begegnen (vgl. Viernickel & Fuchs-Rechlin, 2016; BMFSFJ & JFMK, 2016)*.

3. Rahmenbedingungen: Damit sich die pädagogischen Fachkräfte auf ihre Kernaufgaben, die Bildung, Betreuung und Erziehung der Kinder konzentrieren können, sollten für alle nicht-pädagogischen Aufgaben andere Personen eingesetzt werden (Hauswirtschaft, Verwaltung, Reinigung, Hausmeistertätigkeiten u.a.), die on-top zu finanzieren sind. Zur Kompensation der Ausfallzeiten sollten Vertretungskräfte zur Verfügung stehen. Damit die Leitungskräfte die Einrichtungen professionell leiten und dabei den Fokus auf die Unterstützung und Bindung des pädagogischen Personals richten können, benötigen sie ausreichende Zeitkontingente (vgl. Strehmel, 2016; BMFSFJ & JFMK, 2016)*. Im Bereich der Verwaltung könnten weniger Vorschriften und digitale Lösungen Entlastung schaffen.

Den vollständigen Text finden Sie hier:

https://www.bag-bek.de/aktuelles/detail/gute-kitas-fuer-eine-gute-zukunft-in-deutschland/

Quelle: Bundesarbeitsgemeinschaft Bildung und Erziehung in der Kindheit e.V.

*Viernickel S. & Fuchs-Rechlin, K. (2016). Fachkraft-Kind- Relationen und Gruppengrößen in Kindertageseinrichtungen. Grundlagen, Analysen, Berechnungsmodell. In S. Viernickel, K. Fuchs-Rechlin, P. Strehmel, C. Preissing, J. Bensel & G. Haug-Schnabel (Hrsg.): Qualität für alle. Wissenschaftlich begründete Standards für die Kindertagesbetreuung (S. 11–130). 3., korr. Auflage. Freiburg: Herder.

*Strehmel, P. (2016). Leitungsfunktion in Kindertageseinrichtungen: Aufgabenprofile, notwendige Qualifikationen und Zeitkontingente. In S. Viernickel, K. Fuchs-Rechlin, P. Strehmel, C. Preissing, J. Bensel & G. Haug-Schnabel (Hrsg.): Qualität für alle. Wissenschaftlich begründete Standards für die Kindertagesbetreuung (S. 131–252). 3., korrigierte Auflage. Freiburg: Herder.




Schadstoffbelastungen bei Kindern in NRW festgestellt

Aktuelle Untersuchungsergebnisse zu Belastungen von Kindern in nordrhein-westfälischen Kitas mit Weichmachern vorgelegt

Bei der Langzeituntersuchung von Kindergarten-Kindern sind erneut umstrittene Weichmacher oberhalb der Schwelle gefunden worden, bei der gesundheitliche Wirkungen nicht mehr ausgeschlossen werden können. Dies betraf acht von 250 untersuchten Kindern. Insgesamt ist die Belastung über die letzten zehn Jahre in Nordrhein-Westfalen aber sichtbar weiter gesunken und verdeutlicht den Erfolg der verschärften regulatorischen Maßnahmen in der Vergangenheit. Bei der weit überwiegenden Anzahl der Kinder wurden gesundheitlich unbedenkliche Weichmacher-Belastungen gemessen. Dies belegen die aktuellen Untersuchungsergebnisse des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) im Rahmen der „Kita-Studie NRW“. Die insgesamt beobachtete Abnahme der Belastungen gilt insbesondere für die als gesundheitlich besonders bedenklich bewerteten Phthalat-Weichmacher.

Schadstoffbelastung weiter reduzieren

„Unsere Kinder sind täglich über Alltagsprodukte und Spielsachen unterschiedlichsten chemischen Stoffen ausgesetzt“, sagt Umweltminister Oliver Krischer. Gerade bei Kindern sei es deshalb wichtig, diese Schadstoff-Belastung zu reduzieren. Denn bestimmte Weichmacher wirken sich negativ auf das Hormonsystem des Körpers aus und es gibt Hinweise, dass sie die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen können. „Die Kita-Studie NRW ist ein wichtiges Frühwarnsystem für mögliche Belastungen von Kindern mit Stoffen aus Verbraucherprodukten.“ Das Umweltministerium unterstützt daher auch die EU-Initiative für nachhaltige Produktpolitik im Rahmen des EU-Aktionsplans „Schadstofffreiheit von Luft, Wasser und Boden“.

Von Ende August 2020 bis Anfang Juli 2021 hat das LANUV zum vierten Mal seit Beginn der Kita-Studie im Jahr 2010 den Urin von 250 Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren auf Weichmacher untersucht. Es war nach 2011/12, 2014/15 und 2017/18 der vierte Untersuchungszeitraum. Analysiert wurden unter anderem verschiedene Weichmacher, neben den Phthalaten auch die sogenannten „alternativen“ Weichmacher DINCH und Terephthalate.

Weichmacher in vielen Alltagsprodukten

„Die Belastung mit Schadstoffen vor allem bei Kindern muss jederzeit so gering wie möglich gehalten werden“, betonte Dr. Sibylle Pawlowski, Präsidentin des LANUV. „Unsere Daten und Zeitreihen aus der Kita-Studie belegen, dass klare gesetzliche Regelungen wirken und Belastungen dadurch wirksam gesenkt werden können. Seit über zehn Jahren führen wir diese Untersuchungen bereits durch. Die Ergebnisse zeigen, dass unser Ansatz der richtige war, die Belastungen an Kindern konkret nachvollziehbar zu machen.“

Weichmacher finden sich in vielen Alltagsprodukten, mit denen Kinder in Kontakt kommen. Sie werden Kunststoffen zugesetzt, um sie dehnbar und formbar zu machen. Mit der Zeit jedoch entweichen die Weichmacher aus den Produkten und können so von Kindern aufgenommen werden. Aufgrund ihrer breiten Verwendung werden die gesundheitlichen Auswirkungen von Phthalaten auf den Menschen intensiv untersucht. So gibt es Hinweise, dass bestimmte Phthalate störend auf das Hormonsystem des Körpers wirken und zum Beispiel die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen können. Daher wurde der Einsatz verschiedener Phthalate durch gesetzliche Regelungen stark eingeschränkt. Die EU hat die Verwendung von Phthalaten in allen Spielzeugen und Babyartikeln stark eingeschränkt oder sogar verboten.

Umweltmedizinische Beratung

Die Belastung mit dem alternativen Weichmacher DINCH reduzierte sich im vierten Untersuchungszeitraum ebenfalls im Vergleich zu den vorherigen Untersuchungsquerschnitten, während die Belastung mit dem Terephthalat DEHTP unverändert ist. Die Überschreitungen der in der Kita-Studie angesetzten gesundheitlichen Kriterien betreffen vor allem die beiden Phthalate DiBP und DnBP. Seit 2020 gelten nunmehr für diese Phthalate erweiterte Beschränkungen: sie dürfen in Verbraucherprodukten nicht mehr eingesetzt werden. In den nächsten Untersuchungszeiträumen der „Kita Studie NRW“ soll daher verfolgt werden, ob dies zu einem Rückgang der Überschreitungen führen wird.

Das LANUV bietet den Eltern dieser Kinder umweltmedizinische Beratung an, auch dazu, wie eine Belastung mit Phthalaten minimiert werden kann.

DnBP, DiBP, DINCH und DEHTP sind Abkürzungen für Phthalate, die alle das gleiche Molekül-Grundgerüst besitzen, sich aber chemisch leicht unterscheiden. Ihre variablen chemischen Eigenschaften finden in unterschiedlichen Materialien Anwendung.

Masterplan Umwelt und Gesundheit

Mit dem 2016 verabschiedeten Masterplan Umwelt und Gesundheit verfolgt die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen das Ziel, die umweltbedingten Gesundheitsrisiken für die Menschen mit einem breit angelegten und integrierten Handlungskonzept zu reduzieren. Ein Schwerpunkt des Masterplans ist das frühzeitige Erkennen der Belastung von Kindern mit Schadstoffen. Das Umweltministerium hat das Landesumweltamt (LANUV) mit Untersuchungen beauftragt, in denen in regelmäßigen zeitlichen Abständen von drei bis vier Jahren die Belastung von Kindern im Alter zwischen zwei und sechs Jahren auf ausgewählte Schadstoffe und deren Abbauprodukte im Urin ermittelt wird. Durch diese regelmäßigen Untersuchungen ist es möglich, die Belastung von Kindern dieser Altersgruppe mit alten und neuen Schadstoffen zu verfolgen (Human-Biomonitoring).

Weiterführende Informationen:

Der erste neue Bericht mit den aktuellen Ergebnissen des letzten Untersuchungsdurchgangs: https://url.nrw/KitaStudieNRW. Weitere Berichte zu anderen untersuchten Schadstoffen folgen.

Quelle: Pressemitteilung Umweltministerium NRW




Bio kann jeder: Lecker vegetarisch kochen

Veranstaltung für Interessierte aus Kita und Schule in Karlsruhe

In diesem „Bio kann jeder“-Workshop erfahren Sie, wie Sie eine nachhaltige Bio-Verpflegung in Kitas und Schulen, auch vegetarisch, umsetzen können und werden gemeinsam vegetarisch kochen.

Anja Erhart von der FiBL Projekte GmbH veranschaulicht, wie eine nachhaltige Kita- und Schulverpflegung mit einem vermehrten Einsatz von Bio-Lebensmittel konkret gestaltet und umgesetzt werden kann. Denn jede Kita oder Schule kann einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und Nachhaltigkeit leisten.

Lisa Erdmann, Fachreferentin für Schulverpflegung beim Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg an der Landesanstalt für Landwirtschaft, Ernährung und Ländlichen Raum (LEL) zeigt in ihrem Vortrag auf, wie eine vegetarische Kita- und Schulverpflegung, auch unter den Aspekten Regionalität und Saisonalität, erfolgreich umgesetzt werden kann.

Marcello Gallotti vom biozertifizierten Restaurant Erasmus in Karlsruhe erläutert die Hintergründe und Philosophie seines Betriebs. Der Koch ist Experte in der vegetarischen Bio-Küche und wird mit uns gemeinsam ein Gericht zubereiten, welches sich zum Nachkochen in Kita und Schule eignet.

Die Veranstaltung findet unter Einhaltung der aktuellen Pandemie-Vorgaben statt. Sollte die Veranstaltung kurzfristig auf Grund der Pandemielage nicht in Präsenz stattfinden können, wird sie stattdessen zur gleichen Zeit als online Äquivalent durchgeführt.

Teilnehmende

Eingeladen sind Einrichtungs- und Schulleitungen beziehungsweise Mitarbeitende von Einrichtungsträgern, Verantwortliche Personen für die Vergabe von Verpflegungsleistungen, Lehrkräfte, Erzieherinnen oder Erzieher beziehungsweise Tageseltern, Küchenleitungen, Teile des Küchenteams beziehungsweise Caterer.

Programm

  • 14:00 Uhr: Begrüßung und Einführung
    (Anja Erhart, FiBL Projekte GmbH)
  • 14:30 Uhr: Nachhaltige Ernährung in Kitas und Schulen
    Tipps und Tricks zum Einsatz von Bio-Produkten
    (Anja Erhart, FiBL Projekte GmbH)
  • 15:00 Uhr: Vegetarische Verpflegung
    Tipps zur Umsetzung in Kita und Schule
    (Lisa Erdmann, Landeszentrum für Ernährung)
  • 15:30 Uhr: Zeit für Fragen
  • 15:45 Uhr: Pause
  • 16:00 Uhr: Gemeinsames Kochen: modern und innovative bio-regionale Gerichte in der Kita- und Schulverpflegung
    (Marcello Gallotti, Restaurant Erasmus)
  • 17:45 Uhr: Gemeinsamer Abschluss
    Zeit für Fragen, Anregungen und ein Fazit
    (Anja Erhart, FiBL Projekte GmbH)
  • 18:00 Uhr: Ende der Veranstaltung

Termin

25. Oktober 2022 von 14:00 bis 18:00 Uhr.

Ort

Restaurant Erasmus
Nürnberger Straße 1
76199 Karlsruhe

Kontakt für Rückfragen

Insa Folkerts
Telefon: 069 / 71 37 69 9 – 225
E-Mail: biokannjeder@fibl.org

Regionalpartner

  • FiBL Projekte GmbH, Kasseler Straße 1a, 60486 Frankfurt
  • Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg an der Landesanstalt für Landwirtschaft, Ernährung und Ländlichen Raum (LEL), Oberbettringer Straße 162,73525 Schwäbisch Gmünd

Anmeldung

Bitte melden Sie sich bis 18.10.2022 per Online-Anmeldung an.

Kosten

Für die Kochpraxis berechnen wir eine Gebühr in Höhe von acht Euro. Diese kann bar vor Ort entrichtet werden.

Bio kann jeder – Nachhaltig essen in Kita und Schule unterstützt mithilfe von Workshops Verantwortliche vor Ort dabei, das Verpflegungsangebot für Kinder und Jugendliche nachhaltiger zu gestalten. Die Teilnehmenden erhalten von Regionalpartnern praxisorientierte Tipps wie sie Lebensmittel aus ökologischer Erzeugung in ihren Einrichtungen einführen beziehungsweise das Angebot erweitern können. Die Bio kann jeder-Workshops werden im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) durchgeführt.

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So kann Nachhaltigkeit allen schmecken

Fachkongress Kita- und Schulverpflegung – Online-Teilnahme kostenlos

In der Kita- und Schulverpflegung können Nachhaltigkeit und Wertschätzung täglich gelebt werden. Eine qualitativ hochwertige Verpflegung mit Lebensmitteln aus regionaler und ökologischer Erzeugung unterstützt regionale Wertschöpfungsketten vor Ort. Eine erfolgreiche Umsetzung ist eine große Herausforderung für alle Beteiligten und oftmals ist die Akzeptanz der Verpflegung bei den Kindern und Jugendlichen eher gering. Der Fachkongress Kita- und Schulverpflegung zeigt, wie Qualität mit Genuss in der Verpflegung etabliert werden kann. Ein wertschätzender Umgang mit Lebensmitteln ist hierbei besonders wichtig. Dazu gehört auch, Lebensmittelabfälle in Kitas und Schulen so gering wie möglich zu halten und die Kinder und Jugendlichen hierfür zu sensibilisieren.

Das Programm finden Sie unter: https://kita-schulverpflegung.bayern.de/veranstaltungen/307249/index.php

Hinweise zur Teilnahme:

Der Fachkongress Kita- und Schulverpflegung findet am Donnerstag, 29.09.2022, von 10 bis 15 Uhr im Max-Joseph-Saal der Residenz München (Residenzstraße 1, 80333 München) statt.

Bitte melden Sie sich bis zum 21.09.2022 an unter: https://vernetzungsstellebayern.livestream-server.de/

Bitte beachten Sie: An der Residenz München stehen keine Parkplätze zur Verfügung. Bitte nutzen Sie die Opern-Tiefgarage oder reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln an.

Die Verpflegungspauschale für die Präsenzteilnahme beträgt 20 €. Alternativ kann die Veranstaltung kostenlos online über einen Livestream verfolgt werden.

Quelle: Laetitia Gasse/Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn)

Unser Buchtipp:

Kochen und Backen mit Kindern

Wir sollten keine Gelegenheit verpassen, gemeinsam mit Kindern zu kochen. Denn Ernährung ist die Grundlage unseres Lebens. Darüber wollen Kinder jede Menge erfahren. Beim gemeinsamen Zubereiten von Speisen, entsteht aus der Küche ein Spiel- und Lernort, der alle Sinne anspricht. Es duftet nach Kräutern und Gewürzen, Obst und Gemüse leuchten in bunten Farben und der Deckel klappert auf dem Topf. Vor allem gibt es jede Menge zum Schnippeln und Kneten, zum Schmecken und Ausprobieren!
In diesem Buch finden Sie eine Fülle kindgerechter Rezepte. Hier können die Kinder richtig mitkochen. Leicht nachvollziehbare Illustrationen und die reiche Bildsprache helfen Kindern, die noch nicht lesen können, Grundlagen und Zubereitungsweisen Schritt für Schritt zu verstehen. Jedes Gericht hat seine eigene Geschichte. Zutaten, Zubereitung und Herkunft, Tipps und Anregungen bieten Gesprächsstoff und wichtiges Basiswissen zu unserer Ernährung.

Manon Sander
Kochen und Backen mit Kindern
Hardcover, 288 Seiten
ISBN: 978-3-934333-48-2
7,95 €