Mit Köpfchen gegen KI-Fakes

klicksafe startet bundesweite „Back to School“-Kampagne 2025umfangreiche Materialliste für alle Klassenstufen

Ob Hausaufgabenhilfe, Bilderrätsel oder Videos: Künstliche Intelligenz (KI) ist längst auch in der Lebenswelt von Grundschulkindern angekommen. Viele Kinder begegnen KI-Inhalten, ohne sie als solche zu erkennen – etwa in kurzen Clips oder in Chat-Programmen. Damit sie von Anfang an lernen, kritisch hinzuschauen, startet die EU-Initiative klicksafe im September ihre bundesweite „Back to School“-Kampagne.

Für Chancen und Risiken sensibilisieren

Die Kampagne bietet Lehrkräften, Eltern und pädagogischen Fachkräften neue Materialien und Tipps, um Kinder frühzeitig für Chancen und Risiken von KI zu sensibilisieren. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Deepfakes: manipulierten Bildern, Videos oder Tonaufnahmen, die täuschend echt wirken. Gerade jüngere Kinder können solche Inhalte oft nicht von echten unterscheiden – ein wichtiges Thema also für den Unterricht in den unteren Klassenstufen.

Umfangreiche Materialliste für alle Klassenstufen

Begleitend stellt klicksafe altersgerechte Materialien bereit: Neben einer umfangreichen Materialliste für alle Klassenstufen gibt es Angebote, die sich besonders gut für die Grundschule eignen, etwa kurze Infokarten, Quiz-Formate oder praxisnahe Tipps zur Förderung von Aufmerksamkeit und Urteilsvermögen im Netz. Sie unterstützen Lehrkräfte dabei, schon mit jüngeren Kindern Fragen wie „Kann ich diesem Bild trauen?“ oder „Woher kommt diese Information?“ zu besprechen.

Für die pädagogische Praxis stellt klicksafe verschiedene neue Materialien bereit:

  • Die Handreichung „Deep Fake. Deep Impact.“ mit Sachinformationen und Projektideen für Jugendliche ab Klasse 7.
  • Das Online-Quiz „Deepfake Detectives“ zum spielerischen Erkennen manipulierter Inhalte.
  • Die „10 Gebote der KI-Ethik“, entwickelt mit dem Institut für Digitale Ethik und JUUUPORT, als Infokarte und Booklet.
  • Eine Materialliste für alle Klassenstufen mit weiterführenden Angeboten.

Zusätzlich bietet klicksafe vom 15. bis 19. September 2025 eine Q&A-Woche an. Lehrkräfte und Eltern können ihre Fragen rund um KI und Deepfakes direkt per E-Mail an Expert*innen stellen.

Digitale klicksafe-Schulstunde

Die Kampagne läuft den ganzen September. Höhepunkt ist die digitale klicksafe-Schulstunde am 1. Oktober 2025. Zwar richtet sie sich vor allem an Schüler*innen ab Klasse 7, doch auch Grundschulen können die Veranstaltung begleiten – etwa als Anlass, altersgerechte Gespräche über Echtheit, Manipulation und den sicheren Umgang mit digitalen Medien zu führen.

Medienkompetenz ist Demokratiekompetenz

Bundesjugendministerin Karin Prien hebt hervor, dass Kinder Unterstützung brauchen, um KI sicher zu nutzen. Dr. Marc Jan Eumann, Direktor der Medienanstalt Rheinland-Pfalz, betont: „Medienkompetenz ist Demokratiekompetenz.“ Für die Grundschule bedeutet das: Kinder möglichst früh an die Hand nehmen, damit sie lernen, kritisch zu fragen und digitale Inhalte besser einzuordnen.

Alle Materialien stehen kostenlos bereit unter www.klicksafe.de/materialien




Wie Sie Ihr Kind vor Falschnachrichten schützen

EU-Initiative Klicksafe unterstützt Eltern mit Informationen und Tipps

Ob Homeschooling oder virtueller Freizeit-Ersatz: Noch nie waren Kinder und Jugendliche so viel online wie zur Zeit der Corona-Pandemie. Gleichzeitig hat die Verbreitung von Desinformation und extremistischer Propaganda im Internet stark zugenommen. Die EU-Initiative klicksafe will Familien helfen, Inhalte richtig einzuschätzen und kompetent auf sie zu reagieren. Dafür bietet sie neues Informationsmaterial, praktische Tipps und Hintergrundwissen.

Falschmeldungen thematisieren

Falschmeldungen sind den meisten Jugendlichen (86 %) schon einmal online begegnet – das zeigt eine aktuelle, von klicksafe beauftragte forsa-Umfrage unter jungen Menschen im Alter von 14 bis 24 Jahren. Dass Desinformation eine Gefahr für die Gesellschaft sein kann, ist einer ebenso großen Mehrheit (90 %) bewusst. Dennoch glaubt ein Viertel (25 %) der Befragten nicht, gefälschte Nachrichten stets sicher von echten unterscheiden zu können. Rund ein Drittel (31 %) schätzt, dass ihnen die Einordnung leichter fallen würde, wenn Falschmeldungen im persönlichen Umfeld thematisiert würden.

Jede Menge Infomaterial

Insbesondere Eltern kann die EU-Initiative klicksafe dabei künftig noch stärker unterstützen. Aktuell beantworten die Expert:innen von klicksafe auf dem Facebook-Kanal (www.facebook.com/klicksafe) häufige Elternfragen unter anderem zu Falschnachrichten, Social Bots und Deep Fakes. Auf www.klicksafe.de/desinformation finden Eltern außerdem noch mehr Informationen, eine Familien-Checkliste zum Umgang mit Desinformation und Verschwörungsideologien, die klicksafe-Broschüre „Vertraust du noch oder checkst du schon?“ und weiteres ausführliches Hintergrundmaterial. So sehen sie mit wenigen Klicks, welches Wissen und welche Kompetenzen sie ihren Kindern vermitteln sollten und worüber sie vielleicht selbst noch mehr erfahren können.

Desinformation: Persönliche und gesellschaftliche Gefahr

Zum selbstbestimmten und sicheren Umgang mit dem Internet gehört, sich der Schattenseiten des Mediums bewusst und gegen sie gewappnet zu sein. Dass von der Verbreitung falscher Nachrichten tatsächlich eine Gefahr für die Gesellschaft ausgeht – in Form von allgemeiner Verunsicherung bis hin zur Panik, aber auch ganz konkret als Hass, Hetze, Ausgrenzung, Diskriminierung und reale Gewalt –, glauben nahezu alle (90 %) der von forsa befragten Jugendlichen.

Gefahr für die Demokratie

Zwei Drittel (68 %) sind zudem der Meinung, die gezielte Verbreitung gefälschter Nachrichten könne die Demokratie gefährden, zum Beispiel, indem sie anfällig für extremistische Propaganda macht. Die jüngst veröffentlichte JIM-Studie 2020 zum Medienumgang von 12- bis 19-Jährigen belegt, dass auch diese Bedrohung ganz real ist: 45 % bzw. 43 % der Befragten sind in letzter Zeit auf extreme politische Ansichten bzw. Verschwörungserzählungen beim Surfen gestoßen. Insbesondere jüngere Jugendliche berichten deutlich häufiger von solchen Inhalten.

Fast jeder Dritte schon mal selbst betroffen

Dass Falschinformationen auch ganz persönlich zur Gefahr werden können, zeigt dieselbe Studie ebenfalls auf. Denn 29 % der Jugendlichen gaben an, dass schon mal beleidigende oder falsche Äußerungen über sie im Netz verbreitet wurden – rund 10 % mehr als in den Jahren zuvor. Hier zeigt die Verlagerung des „Corona-Alltags“ ins Internet offenbar eine deutliche Wirkung.

Die Expertinnen und Experten von klicksafe raten, mit online verbreiteten Informationen generell achtsam umzugehen, Aussagen, Bilder, Videos und Quellen möglichst sorgsam zu prüfen und nicht durch übereifriges Weiterleiten zur Verbreitung von Falschnachrichten beizutragen. Weitere Hinweise stehen auf www.klicksafe.de/desinformation bereit.