Liebe aus der Zahnpastatube

liebe

Lisa Weisbrod/Nini Alaska: Weißt du, wo die Liebe wohnt?

„Weißt Du, wo die Liebe wohnt?“, fragt Tom. Ein Junge fragt das. Sehr ungewöhnlich, vor allem im Bilderbuch. Und er fragt auch noch einen männlichen Experten! Noch viel ungewöhnlicher: seinen Opa! Der geht mit ihm auf die Suche nach der Adresse der Liebe. Denn die wohnt überall.

In den kleinen Dingen steckt sie. Im Shampoo, mit dem Papa dir vorsichtig die Haare wäscht. Also eigentlich ja nicht im Shampoo. Sondern in der Zuwendung vom Vater, seiner Vorsicht und Zärtlichkeit. Muss man aber zwischen den Zeilen lesen, sonst erkennt man das nicht. Gut aber, dass immer wieder der Vater als Liebender gezeigt und angesprochen wird. Da hat sich wirklich was getan. Denn das war zu Großvaters Zeiten sicher nicht so.

Die Liebe steckt auch in der Zahnpasta. Im Bild kommt da ein Schwall weißes Zeug aus der Tube mit Herzchen drauf. Weil ja die Zahnpasta die Karies verhindert. Das ist also Liebe. Nun ja, ich vermute, in der Tube steckt eher das kapitalistische Verwertungsinteresse des Herstellers. Und das ist eher das Gegenteil von Liebe.

Jetzt könnte es ja toll weitergehen. Dass der Opa fragt, wie sich die Liebe anfühlt. Von innen. Oder dass der Enkel das fragt und der Opa seine Geschichte erzählt. Passiert aber nicht. Es geht weiter damit, dass Tom das Objekt der Liebe ist. Die wird sozusagen überall auf ihn abgefeuert. Von der vorlesenden Erzieherin. Der quillen Herzchen aus dem Mund. Dem kochenden Vater. Dem quillen Herzchen aus der Ketchup-Flasche.

Es ist wunderbar, wenn Kindern, insbesondere Jungen, gezeigt wird, dass sie geliebt werden. Und wo. Und wie. Den Zugang zu ihren Gefühlen, Worte für das, was in ihnen steckt, die finden sie so allerdings nicht. Sondern sollen – so ist zu vermuten – Dankbarkeit zeigen für das, was ihnen entgegengebracht wird, die Liebe der Erwachsenen. Aber sollte die nicht eigentlich selbstverständlich sein? Und vor allem kostenlos?

Ralf Ruhl

Bibliographie:

Lisa Weisbrod/Nini Alaska
Weißt du, wo die Liebe wohnt?
dtv Junior 2022
www.dtv.de
ISBN 978-3-423-76363-9
32 Seiten, ab 4 Jahre
14 Euro




Eine Vision von Liebe und Vertrauen

Oliver Jeffers: Was wir bauen. Pläne für unsere Zukunft

Was braucht man zum Bauen? Klare Sache: Hammer, Säge, Nägel. Und einen Papa! Der weiß, wie man den Werkzeugkasten öffnet und schief eingeschlagene Nägel wieder aus dem Holz bekommt. So weit, so bekannt und echt nix Neues. Denn Väter und Werkzeug, das war schon vor 40 Jahren im Kindergarten der Renner.

Aber dieser Papa zeigt nicht nur, wie das mit Schraubenzieher und Pinsel funktioniert. Er hat eine Vision. Und die teilt er mit seiner Tochter. Da sprudelt die Fantasie nur so aus ihnen heraus. Sie reimen sich sozusagen gegenseitig an. Schaffen kleine Gedichte und damit Bilder. Eben ihre Vision der Welt. Die bauen sie gemeinsam. Die Welt, die Zukunft.

Und beileibe nicht nur rosarot. Da gibt es auch das Böse. Das gehört dazu, denn auch die bösen Menschen gehören dazu. Wie Hexe, Wikinger und Pirat. Und sie werden hineingelassen. Dann sitzen alle an einem Tisch. Sagen „Entschuldigung“ und bauen gemeinsam weiter an der Welt. Mit der Vision von Liebe und einem Papa, der sein Kind in den Schlaf singt und mit ihm Vertrauen in die Welt baut.

Der Text ist altersgerecht illustriert, die Bilder schaffen ein Gefühl von Weite wie von Nähe, von Zugehörigkeit und Wärme. Und die erleben Papas mit ihren Kindern jeden Tag. Beim Bauen und beim Vorlesen.

Ralf Ruhl

Oliver Jeffers
Was wir bauen. Pläne für unsere Zukunft
Übersetzt von Anna Schaub
Durchgehend farbig illustriert
Hardcover, 24 x 28 cm, 48 Seiten
ab 4 Jahren
ISBN: 978-3-314-10563-0
D 16,00 € / A 16,50 € / CHF 20.90 CHF




Frohe Weihnachten

Heute haben wir keinen informativen Artikel oder eine Aktion an dieser Stelle für Sie. Denn heute ist etwas anderes wichtig: Weihnachten, das Fest der Geburt Christi, der Liebe, der Familie, des Friedens.

Wir wünschen Ihnen allen gesegnete Weihnachten und frohe Festtage.

Wir wünschen Ihnen das Wohlwollen, das wir alle zum Leben brauchen.

Wir wünschen Ihnen die Fürsorge anderer Menschen, die diese kalten und unwirtlichen Tage wärmer macht.

Wir wünschen Ihnen die Liebe, die unser Dasein erhellt.

Wir wünschen Ihnen das Glück, das wir alle immer wieder dringend brauchen.

Wir wünschen Ihnen die Gesundheit, ohne die nur wenig im Leben geht.

Wir wünschen Ihnen das Engagement und die Bereitschaft, sich weiterhin aktiv für Kinder und damit für diese Gesellschaft zu engagieren.

Wir wünschen Ihnen ein offenes Ohr und Verständnis für die Nöte und Sorgen anderer Menschen…

… und alles andere erdenklich Gute.

Wir würden uns freuen, wenn Sie sich auch im kommenden Jahr durch uns  informieren und inspirieren lassen würden. Dafür haben wir uns eine Menge vorgenommen. Wir freuen uns aber genauso über Ihre Anregungen und Ideen, die Sie uns gerne unter info@spielen-und-lernen.online schicken können. 

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