Smartphone-Verbot Schule: Mehrheit will klare Altersgrenzen

Neue Studie zeigt: Erwachsene befürworten Handyverbote an Schulen und fordern spätere Social-Media-Nutzung für Kinder – Welche Altersgrenzen Erwachsene empfehlen

Eine neue Untersuchung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) zeigt, welche Regeln sich Erwachsene für Kinder wünschen:

  • Eigenes Smartphone: ab 12 Jahren
  • Social Media: ab 14 Jahren
  • Smartphone-Verbot Schule: an Grundschulen sowie ein Nutzungsverbot im Unterricht

„Unsere Ergebnisse zeigen deutlich, dass Erwachsene ein Schutzbedürfnis für Kinder und Jugendliche sehen – gerade bei sozialen Medien“, erklärt Prof. Dr. C. Katharina Spieß, Direktorin des BiB.

Informationen verändern die Meinung

Ob Befragte über Chancen oder Risiken digitaler Medien informiert wurden, hatte direkten Einfluss auf ihre Antworten. Wer die Risiken wie Cybermobbing oder ungeeignete Inhalte vor Augen geführt bekam, sprach sich für ein durchschnittlich vier Monate höheres Mindestalter aus.

„Information wirkt“, fasst Mitautorin Dr. Sophia Schmitz zusammen. „Insbesondere, wenn die Risiken hervorgehoben werden, erhöht sich die Altersgrenze für eine eigenständige Nutzung digitaler Medien.“

Smartphone-Verbot Schule: Mehr als ein Handyverbot

Die Mehrheit der Erwachsenen befürwortet nicht nur ein Smartphone-Verbot an Schulen, sondern erwartet auch, dass Politik und Plattformbetreiber mehr Verantwortung übernehmen.

„Ein reines Handyverbot reicht nach Ansicht vieler Befragter nicht aus“, betont Spieß. Schulen sollen Kinder und Jugendliche befähigen, verantwortungsvoll mit digitalen Medien umzugehen und Medienkompetenz zu entwickeln.

Politische Bedeutung

Für die Forschenden sind die Ergebnisse ein Signal: „Erkenntnisse über den Effekt von Information auf Einstellungen können wertvolle Ansatzpunkte für politische Entscheidungen liefern“, so Spieß. „Etwa bei der Akzeptanz potenzieller Regelungen zu einem ‚digitalen Volljährigkeitsalter‘.“

Hintergrund zur Studie

Die Befragung basiert auf einer bundesweiten Stichprobe von 1.312 Erwachsenen. Im Rahmen eines „Surveyexperiments“ erhielten die Teilnehmenden unterschiedliche Informationen zu Chancen und Risiken digitaler Medien und gaben anschließend ihre Einschätzungen zu Altersgrenzen ab.

Originalpublikation:

Schmitz, Sophia; Spieß, C. Katharina; Düval, Sabine; Hübener, Mathias; Siegel, Nico: Digitale Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen. In: BiB.Aktuell 7/2025
https: www.bib.bund.de/Publikation/2025/BiB-Aktuell-2025-7


Digitale Mediennutzung: Verantwortung von Eltern und Fachkräften

Kinder wachsen mit digitalen Medien auf – zu Hause, in Kita und Schule. Die digitale Mediennutzung Kinder stellt Eltern und pädagogische Fachkräfte vor neue Aufgaben: Sie müssen Chancen und Risiken abwägen, Orientierung geben und Regeln entwickeln. Entscheidend ist, welche Inhalte in welchem Umfang und zu welchem Zeitpunkt sinnvoll sind. Neue Schwerpunkte in der Elementarpädagogik erfordern daher immer eine sorgfältige Betrachtung.

Broschüre, 28 Seiten, ISBN 978-3-96304-619-3, 5 €




Wenn das Smartphone erzieht: Eltern im Mediendilemma

„Safe am Screen“ von freenet liefert Einblicke in den Alltag moderner Familien – und bietet Unterstützung statt Druck

Die digitale Mediennutzung von Kindern ist längst kein Randphänomen mehr – sie ist Teil des Familienalltags. Eine Initiative namens „Safe am Screen“, des Telekommunikationsunternehmens freenet hat eine Umfrage unter Eltern durchgeführt: Demnach empfinden es 36 Prozent als Erleichterung, wenn ihre Kinder digitale Inhalte nutzen – doch ein Viertel leidet dabei unter Schuldgefühlen.

Der Erhebung nach nutzt ein Drittel der Eltern die freie Zeit zumindest, um selbst etwas zu erledigen. 28 Prozent verwenden diese zur Motivation der Kinder und 24 Prozent zur eigenen Entspannung. 17 Prozent wünschen sich schlicht etwas ungestörte Freizeit.

Die von infas quo im Mai 2025 durchgeführte Umfrage mit 1.095 Eltern verdeutlicht die Ambivalenz vieler Erziehender. Digitale Medien werden bewusst eingesetzt – zur Überbrückung von Zeit, zur Motivation oder schlicht zur eigenen Entspannung. Gleichzeitig erleben viele einen Kontrollverlust oder fühlen sich von digitalen Trends überfordert.

Digitale Präsenz beginnt im Kleinkindalter

Schon in Familien mit Kindern unter drei Jahren sind digitale Geräte allzu präsent. In 61 Prozent der Haushalte spielen Smartphones, Tablets & Co. eine große Rolle – sogar ein Viertel der Eltern von Babys bis zwei Jahren berichtet von täglichem Medienkontakt.

Die Medienpädagogin Edina Medra mahnt zur bewussten Vorbildfunktion: „Eltern prägen durch ihr eigenes Medienverhalten entscheidend mit. Schon das Baby beobachtet – und ahmt nach.“

Zwischen Anspruch und Alltagsstress: Medienerziehung sorgt für Spannungen

Trotz guter Vorsätze sind viele Eltern in der Umsetzung inkonsequent: Zwar sind drei Viertel überzeugt, ihre Kinder gut begleiten zu können – doch fast die Hälfte gesteht, kein konsistentes Vorbild zu sein. Jedes fünfte Kind hat das Medienverhalten der Eltern bereits kritisiert, besonders häufig Kinder im Kitaalter.

Auch in der Familie sorgt das Thema für Konflikte: Ein Drittel empfindet die Diskussionen über Medienzeiten als belastend, knapp ein Fünftel sogar als stark stressend – vor allem, wenn unterschiedliche Vorstellungen aufeinanderprallen, etwa zwischen Elternteilen oder mit Großeltern.

Weitere Infos auf der Safe am Screen Website

Medienkompetenz beginnt bei den Erwachsenen

Kinder jeden Alters erleben die vielfältige digitale Mediennutzung überall in ihrem Lebensalltag Da bleibt es nicht aus, dass sie sich ebenfalls der Faszination digitaler Medien nicht entziehen können. Gleichzeitig gehört es zu den >Lebenskompetenzen< eines Menschen, mit den unübersehbaren und besonders verlockenden Angeboten in einer stark konsumorientierten […]weiterlesen

Armin Krenz: Medienkompetenz beginnt mit der Sach- und Medienkompetenz bei den Erwachsenen und nicht zuvorderst „am“ Kind! Heft, 28 Seiten, 5 €.




Aktionswoche zum Schutz von Kinderbildern im Netz

KindersindkeinContent

Warum Kinderfotos nicht ins Internet gehören

Ob im Urlaub, beim Spielen oder bei besonderen Familienmomenten – es ist verständlich, dass Eltern stolz auf ihre Kinder sind und diese Freude in sozialen Medien teilen möchten. Doch was viele nicht bedenken: Kinderfotos im Internet können gravierende Folgen haben. Am Montag, den 23.06.2025, startet die Aktionswoche auf Social Media „Kinder sind kein Content!“

Risiken durch das Teilen von Kinderbildern

Das Internet vergisst nicht – und mit der zunehmenden Verbreitung von Künstlicher Intelligenz steigen die Risiken weiter. Bilder von Kindern werden nicht nur ohne deren Zustimmung veröffentlicht, sondern können von Dritten zweckentfremdet werden – etwa für Erpressung, Identitätsdiebstahl oder sogar zur Erstellung von Missbrauchsdarstellungen. Während früher ein Emoji über dem Gesicht als Schutz reichte, sind moderne KI-Tools inzwischen in der Lage, solche Maßnahmen zu umgehen.

Warnung vor den Sommerferien: Achtung, Kinder sind kein Content!

Zum Start der Ferienzeit rufen fünf Organisationen zu besonderer Achtsamkeit auf:

  • klicksafe
  • SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht
  • Gutes Aufwachsen mit Medien
  • Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ)
  • Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM)

Diese Partner starten gemeinsam eine Aktionswoche in sozialen Medien, um auf die Gefahren aufmerksam zu machen, die das Veröffentlichen von Kinderbildern mit sich bringt.

Aufklärung und Tipps für Eltern

Die Kampagne will Eltern und Erziehungsberechtigte für den verantwortungsvollen Umgang mit Kinderbildern sensibilisieren. Denn Studien zeigen: Viele Kinderfotos werden online gestellt, ohne dass die Kinder selbst zugestimmt haben. Gleichzeitig fühlen sich viele Eltern unsicher im Umgang mit digitalen Plattformen und wissen nicht genau, wie ihre Daten – und die ihrer Kinder – verwendet werden.

KindersindkeinContent

Ziel der Kampagne: Bewusstsein schaffen und Handlungssicherheit geben

Im Zeitraum vom 23. bis 30. Juni 2025 stellen die beteiligten Organisationen auf ihren Social-Media-Kanälen praktische Tipps, Informationen und Entscheidungshilfen bereit. Ziel ist es, Eltern zu bestärken, bewusste Entscheidungen zu treffen und die Persönlichkeitsrechte ihrer Kinder zu wahren – insbesondere im digitalen Raum.

Folgen Sie der Kampagne auf Social Media unter #KindersindkeinContent

Auf diesen Social Media-Kanälen läuft die Kampagne:

klicksafe:
https://www.instagram.com/klicksafe/
https://www.facebook.com/klicksafe
https://www.linkedin.com/company/klicksafe/

SCHAU HIN!:
https://www.instagram.com/initiative_schau_hin
https://www.facebook.com/schauhin/

Gutes Aufwachsen mit Medien:
https://www.linkedin.com/company/gutes-aufwachsen-mit-medienhttps://www.instagram.com/gutes_aufwachsen_mit_medien/
https://www.facebook.com/IniGAmM

BzKJ:
​​​​​​​https://www.linkedin.com/company/bundeszentrale-fuer-kinder-und-jugendmedienschutzhttps://social.bund.de/@BzKJ

UBSKM:
​​​​​​​https://www.instagram.com/missbrauchsbeauftragte

Weitere Informationen erhalten Sie unter:

www.klicksafe.de
www.schau-hin.info
www.gutes-aufwachsen-mit-medien.de
www.bzkj.de
​​​​​​​www.beauftragte-missbrauch.de

Quelle: Pressemmitteilung klicksafe