Mineralöl in veganem Käse: Fünf Produkte sind „ungenügend“

Auch wenn alle Produkte sehr gut schmecken, erhält keines der bei Öko-Test die Bestnote

Öko-Test hat zwölf vegane Käse in Scheiben getestet. Im Geschmackstest bewerten die Verbraucherschützer die Mehrzahl der Produkte mit „sehr gut“– im Gesamtergebnis erhält allerdings keines der Testprodukte die Bestnote.

Meist zu viel Salz

Mit Ausnahme eines Produkts steckt in allen getesteten veganen Käsescheiben aus Öko-Test-Sicht zu viel Salz. Zudem hat das beauftragte Labor in sieben veganen Käsen gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH-Analoge) in einem Gehalt nachgewiesen, den Öko-Test abwertet. Die Stoffe können sich im menschlichen Körper anreichern. Was sie dort anrichten, ist noch unklar.

Aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe in vier Produkten

Was noch schwerer wiegt: Auch aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) hat das Labor in vier Produkten gefunden. MOAH gelten als besonders problematisch, da sich unter ihnen auch krebserregende Verbindungen befinden können. Bei drei Produkten lag der gemessene Wert sogar über dem von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Höchstgehalt für Lebensmittel mit höherem Fettanteil.

Hersteller müssen Verunreinigungen in den Griff bekommen

„MOAH haben aus unserer Sicht in Lebensmitteln nichts zu suchen. Die Hersteller müssen diese Verunreinigungen in den Griff bekommen – insbesondere, wenn die Gehalte so hoch sind, wie wir sie teilweise vorgefunden haben“, sagt Öko-Test-Lebensmittelchemikerin Jil Eichhorn.

5 x ungenügend

Die Verbraucherschützer bewerten fünf Testprodukte mit „ungenügend“ – darunter auch das teuerste Produkt im Test: die Veggi Filata Naturmild Scheiben von Axel Brinkhaus für 3,29 Euro pro 150 Gramm.

Edeka, Rewe und Vemondo schneiden gut ab

Drei von fünf Produkten, die „gut“ abschneiden, gibt es schon für 1,19 Euro pro 150 Gramm: die My Veggie Milder Geschmack-Scheiben von Edeka, die Rewe Beste Wahl Milde Genießerscheiben und die Vemondo-Vegane Genießer-Scheiben Mild von Lidl.

Der Test ist online erhältlich und erscheint in der Januarausgabe des Öko-Test-Magazins: oekotest.de/15109

Quelle: Pressemitteilung Öko-Test




Bitterschokolade: Lindt und Penny fallen durch – Spekulatius mit ein wenig Acrylamid

schokolade

Öko-Test hat 21 Bitterschokoladen und 19 Gewürzspekulatius getestet

Das Ergebnis des Tests zur Bitterschokolade hat einen bitteren Beigeschmack: Öko-Test kann für keine Schokolade im Test Kinderarbeit sicher ausschließen. Ausgerechnet die Schokolade von Lindt fällt mit „ungenügend“ durch – ebenso wie die von Penny. Immerhin: Fünf sind „gut“.

Neben den Inhaltsstoffen wollten die Verbraucherschützer wissen, wie es um die Unternehmensverantwortung und die Lieferketten der Anbieter steht.

Das Ergebnis: Kinderarbeit kann Öko-Test für kein Testprodukt mit Sicherheit ausschließen

Bei vielen Anbietern gibt es in Sachen Transparenz Luft nach oben. Lindt & Sprüngli zeigt sich besonderes zugeknöpft – und das obwohl Lindt Anfang des Jahres wegen Kinderarbeit in Ghana Schlagzeilen machte. Der Anbieter teilte nicht einmal mit, aus welchen Ländern der Kakao der untersuchten Schokolade stammte. Nur ein allgemeiner Nachhaltigkeitsbericht erreichte Öko-Test, der aber keinen Bezug auf das getestete Produkt zuließ. Im Teilergebnis CSR sowie im Gesamtergebnis ist die Lindt Excellence Mild 70 % Cacao Edelbitter Mild nur „ungenügend“.

„Bei all den Diskussionen um faire Löhne und problematische Bedingungen im Kakaoanbau erwarten wir von Anbietern, dass sie ihre Lieferketten kennen und bereit sind, diese transparent zu belegen“, sagt Öko-Test Redakteurin Heike Baier.

Genauso schlecht wie Lindt schneidet die Best Moments Edelbitter-Schokolade, 74 % Kakao von Penny ab. Hier ziehen vor allem Mineralölbestandteile und Pestizidrückstände in der Schokolade das Ergebnis nach unten.

Bei fünf Schokoladen geben die Verbraucherschützer sowohl bei den Inhaltsstoffen als auch bei den Anbaubedingungen des Kakaos grünes Licht – vier davon mit Bio-Siegel.

Weitere Informationen finden Sie in der Dezemberausgabe des Öko-Test-Magazins oder unter: oekotest.de/15047

Acrylamid in Spekulatius

Gebäck ist häufig mit Acrylamid belastet. Deswegen hat Öko-Test 19 Gewürzspekulatius auf diesen Stoff prüfen lassen. In fast allen Spekulatius konnte Öko-Test Acrylamid nur in Spuren nachweisen. Nur wenige Produkte schwächeln. Bei den Testprodukten von Lidl und Aldi gibt es Luft nach oben.

Die Testergebnisse sind bis zum 27. Dezember gratis abrufbar.

Acrylamid ist eine Substanz, die beim Erhitzen von stärkehaltigen Lebensmitteln entstehen kann. In Tierversuchen hat sich der Stoff als krebserregend und erbgutschädigend erwiesen. Einen gesetzlichen Grenzwert für Acrylamid gibt es immer noch nicht, obwohl das Problem seit Jahrzehnten bekannt ist.

Aber es gibt einen sogenannten Richtwert der EU, an den sich die Hersteller halten sollten, aber nicht müssen. Der liegt für Kekse bei 350 μg pro Kilogramm.

Als „erhöht“ bewertet Ökö-Test Produkte, die mit ihren gemessenen Gehalten von Acrylamid mehr als die Hälfte dieses EU-Richtwerts ausschöpfen – und das sind in diesem Test die Wintertraum Gewürzspekulatius von Aldi und die Favorina Gewürzspekulatius von Lidl. Da sie den Richtwert aber noch einhalten, wertet Öko-Test sie nur um zwei Noten ab.

Weitere Informationen finden Sie in der Dezemberausgabe des Öko-Test-Magazins oder hier auf oekotest.de

Quelle: Pressemitteilung Öko-Test und oekotest.de




Haselnüsse im Test: Schimmel und ein lebendes Insekt gefunden

haselnuss

Öko-Test kann fast alle Nüsse im Test empfehlen

Besonders in der Weihnachtszeit sind Haselnüsse aus der Küche kaum wegzudenken. Öko-Test kann fast alle Nüsse im Test empfehlen. Nur die Testprodukte von Lidl und Netto fallen mit „ungenügend“ durch. In den einen steckte Schimmel, in den anderen ein lebendes Insekt.

Öko-Test hat 20-mal Haselnusskerne getestet, darunter sieben mit Bio-Label

Laut den Verbraucherschützern sind fast alle Produkte „sehr gut“. Zwei Produkte fallen allerdings durch: In einer Packung der Backfee Haselnusskerne von Netto krabbelte ein lebendes Insekt, in gleich mehreren Tüten der Belbake Haselnusskerne von Lidl entdeckten die Labore sicht- und messbaren Schimmel. Eine umfassende Sensorikprüfung war deshalb nicht möglich.

„Ganz klar: Insekten und Schimmel haben in Nüssen und anderen Lebensmitteln nichts zu suchen. Das können wir nicht besser als „ungenügend“ bewerten“, sagt Öko-Test-Molekularbiologin Dr. Lisa Hitschler.

Andere Marken überzeugen die Verbraucherschützer im Test und zeigten in der Sensorikprüfung wenn überhaupt nur geringe Auffälligkeiten.

Der Test ist auf der Öko-Test-Website verfügbar und erscheint zusätzlich in der Dezemberausgabe des ÖKO-TEST-Magazins am 21. November 2024: oekotest.de/15038

Quelle: Pressemitteilung Öko-Test




Bis zu 26 Pestizide in einem Rosinenpäckchen

Öko-Test hat 24-mal Rosinen getestet und bemängelt vor allem Mehrfachbelastungen mit Pestiziden

Öko-Test hat 24-mal Rosinen getestet. Besonders Mehrfachbelastungen mit Pestiziden ziehen die Ergebnisse nach unten.  In einem Großteil der konventionellen Produkte fand das Labor Rückstände einer Vielzahl von Spritzmitteln. Die meisten verschiedenen Pestizide stecken laut Öko-Test in den Globus Sultaninen mit 26 Pestiziden in Spuren, darunter ein Wirkverstärker. Auch wenn diese in der gefundenen Konzentration nicht akut giftig sind, wertet Öko-Test ab, da über die Wechselwirkung mehrerer Pestizide bislang wenig bekannt ist.

Auch die Bio-Sultaninen von Dennree fallen negativ auf: Das von Öko-Test beauftragte Labor wies insgesamt neun Spritzmittel darin nach, darunter ein verbotenes, sowie ein Schimmelpilzgift über dem Grenzwert.

Bio besser als konventionell

„Auch wenn unser Test zeigt, dass man in der Regel mit Bio-Produkten besser bedient ist, so gibt es im Test leider auch Ausreißer wie Dennree. Das ist besonders enttäuschend, da sich viele Verbraucherinnen und Verbraucher darauf verlassen, das Bio-Produkte frei von Pestizidrückständen sind,“ sagt Öko-Test-Lebensmittelchemikerin Vanessa Christa.

Rücknahme auf Einzelhandelsebene durch Dennree

Dennree teilte Öko-Test mit, vorsorglich eine Rücknahme auf Einzelhandelsebene veranlasst zu haben und derzeit zu ermitteln, wie es zu den Pestizidrückständen in dem Produkt kommen konnte.
Weitere Informationen zum Test finden Sie in der Novemberausgabe des ÖKO-TEST-Magazins oder unter: oekotest.de/14974 

Quelle: Pressemitteilung Öko-Test




Schimmelpilzgifte in Haferflocken – vor allem aus konventionellem Anbau

Öko-Test hat zarte Haferflocken getestet und kritisiert Schimmelpilzgifte in fast allen konventionellen Testprodukten

Öko-Test hat 35-mal zarte Haferflocken getestet – darunter fast zwei Drittel mit Bio-Siegel. 21 Testprodukte erhalten im Test die Bestnote, nur zwei davon sind aus konventionellem Anbau.

Toxine können das Verdauungssystem angreifen und das Immunsystem schwächen

Öko-Test kritisiert im Test vor allem Belastungen mit den Schimmelpilzgiften T-2 und HT-2. Diese Toxine wirken zellgiftig. Sie können das Verdauungssystem angreifen und das Immunsystem schwächen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat deshalb eine Tagesdosis, die sie noch für gesundheitlich vertretbar hält – einen sogenannten TDI – empfohlen. Bei sechs konventionellen Produkten im Test stuft Öko-Test die Gehalte der Schimmelpilzgifte als „erhöht“ ein. Zwei Haferflocken überschreiten den TDI der EFSA sogar. Und sie sind aus Öko-Test-Sicht mit „stark erhöhten“ Gehalten belastet: Die Reformhaus Haferwunder Feine Haferflocken mit Bio-Siegel und die Globus Haferflocken Zart

Pestizide bei konventionellen Haferflocken

Auch in Sachen Pestizide gibt es bei den konventionellen Haferflocken Luft nach oben: In jedem zweiten Produkt im Test wies das beauftragte Labor Mehrfachrückstände von Spritzmitteln nach – darunter auch Glyphosat. Zwar sind die Gehalte nur im Spurenbereich, dennoch erhalten betroffene Produkte für Mehrfachbelastungen Punktabzug, da mögliche Wechselwirkungen der Pestizide untereinander nach Ansicht der Verbraucherschützer nicht ausreichend erforscht sind.

Am Ende rasseln drei Produkte mit „mangelhaft“ durch den Test: Die Globus Haferflocken Zart, dieSchapfenmühle Haferflocken Zart und das teuerste Produkt im Test, die Reformhaus Haferwunder-Flocken. 

Weitere Informationen zum Test finden Sie in der Oktoberausgabe des ÖKO-TEST-Magazins oder unter: oekotest.de/14890 

Quelle: Pressemitteilung Öko-Test




Öko-Test: Dosen-Mais stark mit BPA belastet  

Bisphenol A hat eine hormonelle Wirkung – Gefahren auch bezüglich Übergewicht oder Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern befürchtet

Öko-Test hat 26 Mal Mais getestet – davon fünf Produkte im Glas und 21 in der Dose. Das beauftragte Labor hat in jedem getesteten Mais, der in Dosen konserviert war, Mengen von Bisphenol A (BPA) gemessen, die die Verbraucherschützer als „stark erhöht“ einstufen. 

Die Massenchemikalie Bisphenol A (BPA)

Das Problem: BPA ist eine Massenchemikalie, von der man seit Langem weiß, dass sie eine hormonelle Wirkung hat und die in der EU offiziell als wahrscheinlich reproduktionstoxisch eingestuft ist. Diskutiert werden auch mögliche andere Gefahren wie ein Zusammenhang mit Übergewicht oder Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern. Nach einem Gutachten im vergangenen Jahr befand die Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sogar, dass die Verbindung bereits in winzigen Mengen Auswirkungen auf unser Immunsystem haben könnte. Entsprechend senkte die EFSA die Tagesdosis an Bisphenol A, die sie noch für gesundheitlich vertretbar hält – den sogenannten TDI – drastisch ab. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hält diesen TDI für zu streng. Öko-Test orientiert sich aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes am TDI der EFSA. Das Ergebnis: Eine 60 Kilo schwere Person schöpft die tolerierbare Tagesdosis mit allen 21 Dosen-Maiskonserven im Test um ein Vielfaches aus, wenn sie davon nur 50 Gramm pro Tag isst.

BPA trotz „BPA-non-intent“-Dosen

Alle Anbieter der getesteten Dosen-Konserven geben an, dass sie so genannte „BPA-non-intent“-Dosen einsetzen, die innen ohne Verwendung von BPA beschichtet sind. Eine mögliche Erklärung für die gefundenen BPA-Mengen ist, dass BPA aus den äußeren Beschichtungen durch Kreuzkontamination auf die inneren BPAni-Beschichtungen übertragen wird. „Das Problem ist kein unbekanntes bei Produkten in der Dose. Die Hersteller müssen sich des Problems Bisphenol A annehmen und Wege finden, wie sie die Chemikalie vermeiden können“, sagt Heike Baier, Öko-Test-Redakteurin.
Die EU-Kommission treibt derzeit ein Verbot von BPA für die Verwendung in Lebensmittelkontaktmaterialien voran. Ein Entwurf für eine entsprechende Verordnung liegt den Mitgliedsstaaten zur Beratung vor. „Eine Entwicklung, die wir sehr begrüßen“, so Baier.

Fünf Bio-Produkte sind „sehr gut“

In puncto Pestizide, Schwermetalle und Schimmelpilzgifte gibt Öko-Test allen Testprodukten grünes Licht. Fünf Bio-Produkte schneiden im Gesamturteil sogar „sehr gut“ ab – allesamt BPA-freie Maiskonserven aus dem Glas.
Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie unter: oekotest.de/14739
Der Test ist ab auf der ÖKO-TEST-Website verfügbar und erscheint zusätzlich in der Augustausgabe des ÖKO-TEST-Magazins am 25. Juli 2024.

Quelle: Öko-Test




Verbotene Weichmacher in Sonnencremes

Das Öko-Test-Ergebnis: In acht von 19 Produkten stecken die verbotenen Substanzen

Öko-Test hat 19 Sonnenschutzmittel auf Weichmacher getestet, darunter auch zwei Naturkosmetikprodukte. In acht Produkten ist Öko-Test auf die in Kosmetika als Inhaltsstoff verbotenen Weichmacher Di-n-hexylphthalat (DnHexP), DEHP oder DIBP gestoßen. 

Bei den Funden handelt es sich nicht um einen Inhaltsstoff, sondern um eine Verunreinigung. In Verdacht steht der chemische UV-Filter DHHB, der mit dem Weichmacher verunreinigt sein kann. Laut Öko-Test wurde der verbotene Weichmacher DnHexP nur in Sonnenschutzmitteln gefunden, die den UV-Filter DHHB enthalten – aber nicht in allen. Manche Hersteller geben allerdings an, dass diese Verunreinigungen „technisch unvermeidbar“ wären.

Wirklich „unvermeidbar“?

„Unsere Haltung dazu ist ganz klar: Wenn Verunreinigungen des UV-Filters DHHB mit einem verbotenen Weichmacher wirklich ‚unvermeidbar‘ sind, wie manche Hersteller sagen, dann müssen sie sich nach Alternativen zu dem Filter umschauen,“ sagt Katja Tölle, stellvertretende Öko-Test-Chefredakteurin.

Der höchste DnHexP-Gehalt steckt laut Laborbefund im Annemarie Börlind Sun Care Sonnen-Fluid SPF 30. Die Rückstände sind in einer Größenordnung, bei der Öko-Test noch von Spuren spricht. Aus Öko-Test-Sicht geben die Funde keinen Anlass für Panik. „UV-Strahlung ist und bleibt die Hauptursache für Hautkrebs, deshalb sollte man keinesfalls aus lauter Bedenken auf Sonnenschutz verzichten“, so Tölle.

Zertifizierte Naturkosmetik schließt chemischer UV-Filter aus

Verbraucherinnen und Verbraucher können auf der Inhaltsstoffliste nachlesen, ob das Produkt den UV-Filter DHHB enthält oder zu zertifizierter Naturkosmetik greifen, die die Anwendung chemischer UV-Filter ausschließt. Andere Weichmacher als DnHexP können allerdings auch hier als Verunreinigung auftauchen – etwa als Übergang aus der Verpackung.
Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Juli-Ausgabe des Öko-Test Magazins oder unter: oekotest.de/14647

Quelle: Pressemitteilung Öko-Test




Viele Mineralwässer sind toll – einige aber problematisch

Öko-Test findet in einigen Mineralwässern erhöhte Gehalte von Pestizidabbauprodukten

Öko-Test hat 54 Classic-Mineralwässer getestet. Die meisten überzeugen im Test, aber in 14 Produkten hat das beauftragte Labor Substanzen nachgewiesen, die die Verbraucherschützer kritisieren: Neben Bor, Nickel und Uran waren auch Süßstoffe und Abbauprodukte von Pestiziden dabei.

Bor, Nickel und Uran

Das Problem: Bor, Nickel und Uran sind zwar natürlichen Ursprungs, können jedoch in bestimmten Mengen schädliche Effekte für die Gesundheit haben. Für diese Stoffe gibt es Grenz- beziehungsweise Anforderungswerte, die die betroffenen Mineralwässer zu mehr als 50 Prozent ausschöpfen. Öko-Test wertet hier ab.

Pestizidabbauprodukte und Süßstoffe

Punktabzug gibt es auch für nachgewiesene Pestizidabbauprodukte und Süßstoffe. Süßstoffe gelangen unter anderem über menschliche Ausscheidungen in den Wasserkreislauf. Pestizide trägt der Mensch in die Böden ein, durch die das Wasser sickert. Daraufhin können sie in tiefer gelegene Grundwasserschichten und schließlich auch in unseren Wasserflaschen landen.

„Zwar geht von den nachgewiesenen Pestizidmetaboliten keine unmittelbare Gesundheitsgefährdung aus, aber von ‚ursprünglicher Reinheit‘ kann aus unserer Sicht keine Rede mehr sein“, sagt Öko-Test-Redakteurin Marieke Mariani. Öko-Test bewertet keines dieser Produkte besser als „ausreichend“. „Die Nachweise in Mineralwasser zeigen auch, wie dringend der Einsatz von Pestiziden besser reguliert werden muss“, so Mariani.

Gute und auch umweltfreundliche Alternative

Eine gute und auch umweltfreundlichere Alternative zu Mineralwasser in Glas- oder PET-Flaschen sehen die Verbraucherschützer in Leitungswasser, dessen Qualität in Deutschland engmaschig kontrolliert wird.

Das günstigste mit „sehr gut“ bewertete Mineralwasser im Test ist das Nassauer Land Classic von Oberselters Mineralbrunnen für 0,43 Euro pro Liter.

Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Juniausgabe des ÖKO-TEST-Magazins und unter: oekotest.de/14615

Quelle: Pressemitteilung Öko-Test