Ausgerechnet zwei Bio-Spaghetti fallen durch

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ÖKO-TEST hat 37 klassische Spaghetti aus Hartweizengrieß getestet.

Zwei Drittel der Spaghetti im Test überzeugen und schneiden „sehr gut“ ab. Die zwei Bio-Eigenmarken Bio Bio Spaghetti von Netto und die Edeka Bio Spaghetti fallen mit „mangelhaft“ durch. Sie sind damit die Schlusslichter im Test.

Die Probleme: In beiden wies das Labor gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH-Analoge) in Gehalten nach, die ÖKO-TEST als „stark erhöht“ bewertet. Das sind Erdölbestandteile, die sich im menschlichen Körper anreichern. Was sie dort anrichten, ist noch völlig unklar. In den Edeka Bio Spaghetti ist der Wert so hoch, dass er den von der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz (LAV) festgelegten Orientierungswert um ein Vielfaches überschreitet. In sechs weiteren Produkten sind die Gehalte aus ÖKO-TEST-Sicht „erhöht“ – vier davon bio. „Für Spaghetti sind das ungewöhnlich hohe Werte“, sagt Birgit Hinsch, ÖKO-TEST-Projektleiterin und Ökotrophologin. „Auf hohe Mineralölrückstände sind wir bisher in unseren Tests vor allem bei fetthaltigen Produkten gestoßen, wozu Spaghetti nicht gehören. Wir appellieren an die Hersteller, herauszufinden, wie diese Verunreinigungen in den Produkten landen.“

Besser sieht es in Sachen Pestizidrückstände aus: Nur in acht der 37 getesteten Produkte wies das Labor Spuren eines Pestizids und/oder eines Wirkverstärkers nach – in drei Fällen handelt es sich um den Unkrautvernichter Glyphosat. Im Vergleich zum letzten Test vor drei Jahren ist das eine bessere Bilanz. Dennoch: Ausgerechnet in einem Bio-Produkt steckt der größte Rückstand an Glyphosat. Ein weiteres Bio-Produkt im Test wertet ÖKO-TEST wegen Schimmelpilzgiften ab.

„Auch wenn einige Ergebnisse dieses Tests besonders bei den Bio-Produkten enttäuschend sind, freuen wir uns, dass es viele Anbieter gibt, die die Schadstoffbelastungen bei Spaghetti im Griff haben“, so Hinsch. Insgesamt 25 Produkte empfiehlt ÖKO-TEST mit „sehr gut“ – knapp die Hälfte davon sind bio.

Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Märzausgabe des ÖKO-TEST-Magazins und unter: oekotest.de/14436

Quelle: Pressemitteilung Öko-Test




Glyphosat und verbotene Pestizide im schwarzen Tee

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ÖKO-TEST:

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Einige Tees kommen gleich mit kompletten Pestizid-Cocktails daher

ÖKO-TEST hat 24 schwarze Tees getestet – darunter zehn Bio-Produkte. Einige Tees kommen gleich mit mehreren Pestiziden daher. Ein ganzer Cocktail steckt im Cornwall Ceylon-Assam Schwarzer Tee von Norma, in dem das Labor sieben verschiedene Pestizide in Spuren nachgewiesen hat – auch zwei, die in der EU im Anbau nicht zugelassen sind. „Ungenügend“ lautet das ÖKO-TEST-Urteil. Daneben fallen die konventionellen Produkte von Kaufland, Rossmann, Aldi Nord und der Tee Handels Kontor Bremen Schwarzer Tee Darjeeling von Holzapfel & Cie durch den Test.

Verbotene oder nicht zugelassene Pestizide kommen in Anbauländern zum Einsatz

ÖKO-TEST kritisiert, dass in der EU verbotene oder nicht zugelassene Pestizide, die in anderen Anbauländern zum Einsatz kommen, trotzdem mit den importierten Produkten eingeführt werden dürfen. „Diese gefährlichen Spritzgifte werden hier aus gutem Grund nicht mehr eingesetzt. Dass ihnen eine Hintertür offengelassen wird, ist absurd. Sie sind teilweise nicht nur eine schwere Belastung für die Umwelt, auch die Arbeiterinnen und Arbeiter in den Anbauländern setzen sich bei der Anwendung hohen gesundheitlichen Risiken aus,“ sagt Kerstin Scheidecker, ÖKO-TEST-Chefredakteurin.

Keine akute gesundheitliche Gefahr

Auch wenn beim Trinken der getesteten Tees von keiner akuten gesundheitlichen Gefahr auszugehen ist, empfiehlt ÖKO-TEST Verbraucherinnen und Verbrauchern im Zweifelsfall auf Bio-Tees zurückzugreifen. Sie sind deutlich weniger oder gar nicht mit Pestiziden belastet. Bis auf ein Produkt sind alle Bio-Tees im Test pestizidfrei – darunter auch die beiden „sehr guten“ Tees von Lebensbaum und Tea Gschwendner. Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Novemberausgabe des ÖKO-TEST-Magazins und unter: oekotest.de/14164




Schadstoffe in Gummistiefeln für Kinder

ÖKO-TEST hat 20 Paar Kindergummistiefel untersucht – sieben fallen durch

20 Kindergummistiefel hat sich ÖKO-TEST näher angesehen. Sieben sind sehr gut. Sieben fallen durch.

Testverlierer sind Aigle, Bisgaard und Ernsting’s Family (Topolino) mit dem Gesamturteil „ungenügend“. Laut ÖKO-TEST enthält der Aigle Lolly Pop 2 unter anderem Naphthalin. Der krebsverdächtige Stoff kann über die Haut in den menschlichen Körper gelangen. Im Kindergummistiefel Bisgaard Fashion II – dem teuersten Produkt im Test – steckt wiederum unter anderem Pyren, das sowohl die Atemwege, die Augen als auch die Haut reizen kann. Auch im Topolino-Stiefel von Ernsting‘s family macht ÖKO-TEST einen kritischen Fund: Er enthält unter anderem DecaBDE in einer Konzentration, die über dem in der EU-Verordnung für persistente organische Stoffe festgelegten Grenzwert liegt. Das bromierte Flammschutzmittel ist schwer biologisch abbaubar und reichert sich in Lebewesen an. „Für uns ist ganz klar: Möglicherweise krebserregende oder organschädigende Stoffe haben in Stiefeln für Kinder rein gar nichts zu suchen“, sagt Kerstin Scheidecker, ÖKO-TEST Chefredakteurin.

Vier Produkte mit der Bestnote „sehr gut“ bewertert, drei mit „gut“

Aber es gibt auch gute Nachrichten aus dem Test. Erstmals in einem Gummistiefel-Test bewerten die Verbraucherschützer vier Produkte mit der Bestnote „sehr gut“: die Gummistiefel der Marken Celavi, Crocs, En Fant und TCM (Tchibo). Drei weitere schneiden mit „gut“ ab. „Das zeigt uns ganz klar: Es geht. Man kann Gummistiefel für Kinder ohne Schadstoffe herstellen – jetzt müssen die Hersteller der durchgefallenen Produkte dringend nachbessern“, fordert Scheidecker. ÖKO-TEST rät grundsätzlich dazu, dass Kinder in Gummistiefeln immer Socken und lange Hosen tragen, um Hautkontakt zu den Materialien zu vermeiden.

Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Oktoberausgabe des ÖKO-TEST-Magazins und unter: oekotest.de/14108




Kartoffelchips voller Schadstoffe – vor allem die Bios

ÖKO-TEST hat 20 Kartoffelchips mit der Geschmacksrichtung Paprika getestet

ÖKO-TEST hat 20 Kartoffelchips mit der Geschmacksrichtung Paprika getestet – darunter sieben Bio-Produkte. Die Bio-Chips von Dennree sind laut ÖKO-TEST „sehr gut“, während die restlichen Bio-Chips wegen jeder Menge Schadstoffe mit „ungenügend“ durchfallen. Auch bei drei konventionellen Anbietern sieht ÖKO-TEST rot. Acrylamid, Mineralölverunreinigungen und Glycidol sind die großen Probleme im Test. Allerdings: Alle drei Schadstoffe kommen vor allem in den Bio-Produkten in Mengen vor, die ÖKO-TEST abwertet. 

Acrylamid und Mineralölkohlenwasserstoffe

Acrylamid ist als krebserzeugend eingestuft. Der Stoff, der beim Erhitzen stärkehaltiger Lebensmittel entstehen kann, ist zwar in allen Testprodukten nachweisbar, die gemessenen Gehalte sind jedoch in den Bio-Produkten im Schnitt höher als in den Chips konventioneller Anbieter. Auch Mineralbestandteile hat das Labor in allen Chips nachgewiesen. Dabei stecken ausgerechnet in drei Bio-Chips-Sorten aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH), unter denen krebserregende Verbindungen sein können.

Das Bio-Produkt Flor De Sal d’Es Trenc Kartoffel-Chips Paprika überschreitet sogar den MOAH-Richtwert, den die Europäische Kommission beschlossen hat, um die Verunreinigung von Lebensmitteln mit MOAH einzudämmen. In vier Bio-Produkten haben die Labore Glycidyl-Fettsäureester nachgewiesen, in den Trafo Paprika Potato Chipssogar in Gehalten, die ÖKO-TEST als „stark erhöht“ einordnet. Das Problem: Im Körper können sie in Glycidol umgewandelt werden. Dieses wiederum gilt als krebsverdächtig und erbgutschädigend.

Am besten die Finger davon lassen

„Wir wussten, dass Chips nicht gerade gesund sind, aber dass sie teilweise so voller Schadstoffe stecken, erschreckt auch uns – gerade bei den Bio-Produkten. Bis die Hersteller hier nicht nachbessern, sollten aus unserer Sicht Verbraucherinnen und Verbraucher von einigen Produkten die Finger lassen“, sagt Kerstin Scheidecker, ÖKO-TEST Chefredakteurin. 

Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Oktoberausgabe des ÖKO-TEST-Magazins und unter: oekotest.de/14106

Quelle: Pressemitteilung Öko-Test




Verkaufsstopps nach Reis-Test: Norma und Rapunzel reißen Grenzwerte

Ausgerechnet zwei Bio-Produkte übersteigen die Grenzwerte für Schadstoffe

ÖKO-TEST hat je sieben Mal Naturreis, Basmatireis und Risottoreis getestet. Ausgerechnet zwei der Bio-Produkte im Test reißen Schadstoff-Grenzwerte: der Naturreis der Norma-Marke Bio Sonne für das Biozid Dichlorethan, und der Rapunzel Langkorn Spitzenreis natur für das Schwermetall Cadmium. Das Schädlingsbekämpfungsmittel 1,2-Dichlorethan ist in der EU seit Langem verboten. Laut CLP-Verordnung ist es als wahrscheinlich krebserregend beim Menschen eingestuft und steht in der EU-Chemikalienverordnung REACH auf der Liste der besonders besorgniserregenden Substanzen.

„Eine geballte Ladung giftiger Schadstoffe auf dem Teller“

Cadmium wiederum ist ein sehr giftiges Schwermetall, das sich im Körper anreichert und zu Nieren- und Knochenschäden führen kann. Der im Labor gemessene Cadmiumgehalt im Rapunzel-Reis übersteigt den EU-Grenzwert sogar um mehr als das Doppelte. Beide Hersteller stoppen den Verkauf der Produkte und erhalten das ÖKO-TEST-Urteil „ungenügend“. „Eine geballte Ladung giftiger Schadstoffe darf bei niemandem auf dem Teller landen. Die Hersteller müssen viel früher ansetzen und bessere Kontrollen etablieren“, sagt Kerstin Scheidecker, ÖKO-TEST-Chefredakteurin. 

Zu viel Arsen und Mineralöl in manchen Produkten

Doch das sind nicht die einzigen Testverlierer mit einer „ungenügenden“ Bewertung: Sowohl der Tegut Naturreis als auch die bekannte Marke Oryza fallen durch, unter anderem wegen Mineralölbestandteilen und zu hohen Arsen-Gehalten in den Testprodukten. Arsen ist in häufiges Problem in Reis – besonders bei Vollkornreis, da es sich in der Schale anreichert. Das krebserregende Schwermetall kommt, genau wie Cadmium, natürlicherweise in Böden vor. Über das Grundwasser gelangt es in die Pflanzen. Im häufig angewandten Nassanbau stehen die Pflanzen für längere Zeit auf gefluteten Feldern und nehmen dadurch besonders viel Arsen auf. 

Drei Risotto Reise mit „sehr gut“ bewertet

Im Test erhalten ein Basmati-Reis und drei Risotto-Reise ein „sehr gutes“ Gesamturteil – darunter auch der italienische Arborio-Reis der Marke Rewe Beste Wahl, der als einziger Reis im Test im klimaschonenderen Trockenanbau kultiviert wurde. 

Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Oktoberausgabe des ÖKO-TEST-Magazins und unter oekotest.de/14105

Quelle: Pressemitteilung ÖKO-TEST




Öko-Test: Welche Windeln sind die besten?

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Im Test: 15 Wegwerf-Windeln der Größe 4/Maxi

Windeln sollten nicht nur trocken halten, sondern auch frei von Schadstoffen sein. Babylove und Hipp überzeugen mit einem „sehr guten“ Gesamturteil. Kritikpunkt beim Produkt der Marke Pampers: der Einsatz einer erdölbasierten Lotion. Diese meistgekaufte Windelgröße passt Kindern im Alter von einem bis drei Jahren. 90 Prozent der Windelnutzerinnen und -nutzer verwenden laut einer Schätzung des Umweltbundesamtes Wegwerfwindeln. Die Produkte durchliefen umfangreiche Labor- und Praxisprüfungen. In den ersten Lebensmonaten brauchen Babys im Schnitt sieben bis zwölf Windeln am Tag, später dann noch vier bis fünf.

Wie schlagen sich Pampers & Co.?

In Sachen Schadstoffe ist am Material wenig auszusetzen. Kritik gibt es aber für Windeln, die mit einer paraffinbasierten Lotion getränkt sind. Erdölbasierte Substanzen fügen sich schlecht ins Hautgleichgewicht ein.

Windeln im Praxistest

In der Praxisprüfung analysierten Laborexperten, wie gut die Windeln im Test Feuchtigkeit aufsaugen und binden, außerdem überprüften 30 Eltern mit ihren Kindern die Alltagstauglichkeit der Produkte. Im Paneltest der Familien ging es um Handhabung, Feuchtigkeitsrückhalt, Tragekomfort und Weichheit der Windeln. Was ist aufgefallen?

Umweltprobleme bei Wegwerfwindeln: Optische Aufheller und Kunststoffverpackungen

In neun Windelmarken hat das Labor optische Aufheller nachgewiesen. Diesw können nur schwer abgebaut werden und belasten die Umwelt. In den Vergaberichtlinien des Blauen Engel wird diese Anwendung als Ausnahme genannt, obwohl der bewusste Einsatz optischer Aufheller sonst explizit verboten ist. Auch Produkte mit dem EU Ecolabel dürfen keine absichtlich eingesetzten optischen Aufheller enthalten. Hier ergibt sich jedoch aus der Begriffsdefinition ebenfalls ein Schlupfloch für den Einsatz zur Qualitätssicherung bei der Produktion.

Einige Windeln im Test mit Recyclinganteil.

Nur ein überprüftes Produkt ist in umweltfreundlichem Papier verpackt. Die anderen Windelhersteller setzen auf Umverpackungen aus Kunststoff, von denen aber einige zumindest einen Recyclinganteil enthalten.

Drei Marken mit Öko-Aufmachung wurden in den Test aufgenommen.

Eco by Naty fällt mit dem großspurigen Claim „Plastic sucks“ auf und gibt an, auf pflanzenbasierten Kunststoff zu setzen – laut Verpackung bestehen jedoch nicht wenige Elemente der Windel aus herkömmlichem Plastik.

Moltex und Blütezeit tragen immerhin das EU Ecolabel, das besondere Anforderungen an die Schadstofffreiheit und Umweltverträglichkeit der Produkte stellt – etwa dass der eingesetzte Zellstoff nachweislich in nachhaltiger Forstwirtschaft erzeugt und nur chlorfrei gebleicht wurde; Baumwolle muss aus biologischer Landwirtschaft stammen. Zudem beinhalten die Vergabekriterien Vorgaben zu den CO2-Emissionen und dem Ressourcenverbrauch während der Produktion. Das EU Ecolabel wurde 1992 von der EU-Kommission eingeführt. Windelhersteller, die dieses Gütesiegel für ihre Produkte nutzen wollen, müssen regelmäßig im Zuge unabhängiger Überprüfungen nachweisen, dass sie die Kriterien erfüllen.

Vergleichbare Anforderungen stellt auch der Blaue Engel

der Blaue Engel ist das Umweltzeichen der Bundesregierung. Dessen Kriterien werden wissenschaftlich vom Umweltbundesamt erarbeitet und vom Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung RAL zertifiziert. In dem Test tragen es die Windelmarken Babydream, Beauty Baby, Elkos und Hipp, allesamt ohne Öko-Auslobung.

Den Einsatz von Kunststoff schließen aber weder der Blaue Engel noch das EU Ecolabel grundsätzlich aus.

Weitere Informationen und die Testergebnisse finden Sie auf oekotest.de




Krebsverdächtige Fettschadstoffe in Fischstäbchen entdeckt

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Verbrauchermagazin ÖKO-TEST hat Fischstäbchen getestet

Elf von 19 Produkten sind laut einer Mitteilung des Verbrauchermagazins ÖKO-TEST mit 3-MCPD-Fettsäureestern belastet, die hauptsächlich beim Erhitzen von pflanzlichen Frittierfetten entstehen. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) stuft den Fettschadstoff 3-MCPD, der sich während der Verdauung von der entsprechenden Esterverbindung abspaltet, als möglicherweise krebserregend für den Menschen ein. Bei den „mangelhaften“ Golden Seafood Fischstäbchen von Aldi Süd und den „ungenügenden“ von Eismann kritisiert ÖKO-TEST zusätzlich den Fettschadstoff Glycidol. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat sich dieser im Tierversuch bereits als krebserregend und erbgutschädigend erwiesen. „Seit unserem letzten Test hat sich in Sachen Schadstoffbelastung nicht viel getan. Die Anbieter müssen aus unserer Sicht schneller und konsequenter ihre Vorgänge optimieren. Lösungen, die Entstehung von Fettschadstoffen zu vermeiden, gibt es schließlich“, sagt Kerstin Scheidecker, ÖKO-TEST-Chefredakteurin. Immerhin: Einige Anbieter melden den Verbraucherschützern, Filtersysteme für das Frittieröl und Optimierungen eingeführt zu haben. 

Im Test bewertet ÖKO-TEST auch die Herkunft des Fisches und die eingesetzten Fangmethoden

Ausgerechnet die zwei Produkte aus dem Bio-Laden von Alnatura und Followfood überzeugen die Verbraucherschützer in puncto nachhaltiger Fischfang am wenigsten. Followfood verschleiert aus Sicht des Meeresbiologen Dr. Rainer Froese vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, der ÖKO TEST zum nachhaltigen Fischfang wissenschaftlich beraten hat, sogar den kritischen Einsatz von Grundscherbrettnetzen, indem das Unternehmen keine klaren Angaben auf der Verpackung macht. ÖKO-TEST sieht diese Fangmethode als besonders kritisch, da sie maßgeblich zu einer langanhaltenden Zerstörung der Meeresböden beiträgt.

Testsieger sind sechs Produkte mit dem Gesamturteil „gut“ – darunter auch die beiden günstigen Produkte Ocean Sea Fischstäbchen von Lidl und die Sea Gold Fischstäbchen von Netto.

Vegane Fischstäbchen im Test: Pflanzenbasiert ist nicht automatisch gesund

Immerhin stecken in den veganen Fischstäbchen seltener Fettschadstoffe als im tierischen Original. In der Summe kann ÖKO-TEST trotzdem nur zwei Produkte mit „gut“ empfehlen. Die Fischstäbchen von Iglo und von der Kaufland-Eigenmarke.

Im Test: zwölf vegane Stäbchen auf Basis von Weizen, Soja, Reis oder Gemüse. ÖKO-TEST kritisiertvor allem zugesetzte (natürliche) Aromen, enthaltene Fettschadstoffe und Keime sowie Mineralölbestandteile. Zwei „gute“ Produkte sind zu empfehlen. Grundsätzlich gilt aber: Egal ob Fisch oder Pflanzen – panierte frittierte Stäbchen sind bestimmt nicht die gesündeste Variante. Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der September Ausgabe des ÖKO-TEST Magazins und unter: www.oekotest.de

Quelle: Pressemitteilung OKÖ-TEST




Chicken und vegane Nuggets im Öko-Test

Besonders die Nuggets von Burger King und Iglo schneiden im Test schlecht ab

Die Chicken Nuggets von Burger King und Iglo sind Testverlierer beim Verbrauchermagazin Öko-Test. Sie überzeugen die Tester weder mit ihren Inhaltsstoffen noch in Sachen Tierwohl und Transparenz. „Ungenügend“ lautet deshalb ihr Gesamturteil. Der Öko-Test-Vergleich von Chicken Nuggets macht insgesamt einige Probleme deutlich:

  • Elf Chicken Nugget-Marken aus der Tiefkühlabteilung, darunter vier Bio-Produkte, hat Öko-Test unter die Lupe nehmen lassen. Mit dabei waren auch die Nuggets der drei Fast-Food-Ketten McDonald’s, KFC und Burger King.
  • Eingeschränkt empfiehlt Öko-Test drei Chicken-Nugget-Marken mit „gut“. Was das Tierwohl betrifft, sei aber Luft nach oben.
  • Für die meisten Anbieter im Test ist Haltungsstufe 2 anscheinend der Standard.
  • Bei den Inhaltsstoffen kritisieren die Tester vor allem Fettschadstoffe und einen antibiotikaresistenten Keim.
  • Burger King und Iglo sind die Testverlierer.

Dagegen sind vegane Nuggets frei von Tierleid. Die Inhaltsstoffe vieler Produkte im Test floppen allerdings. Etliche vegane Nuggets fallen aufgrund von enthaltenen Schadstoffbelastungen und umstrittenen Zusatzstoffen negativ auf. Vier Produkte sind immerhin mit „gut“ empfehlenswert. 

  • Im Test waren 17 vegane Nuggets auf Basis von Tofu, Reisflocken oder von Soja-, Weizen- Ackerbohnen- oder Erbseneiweiß, darunter tiefgekühlte und gekühlte aus Supermärkten und Discountern. Außerdem: fertig zubereitetes Fast Food von McDonald’s und Burger King.
  • Vier Produkte sind mit „gut“ empfehlenswert, sieben fallen mit „ungenügend“ durch.

Burger King und Iglo sind Testverlierer 

  • Bei den Chicken Nuggets gab Burger King die denkbar schlechteste Auskunft zum Thema Tierwohl: Als einziges Unternehmen im Test beantwortete die Fastfood-Kette die Fragebögen von Öko-Test offenbar gar nicht. Auch das Testergebnis Inhaltsstoffe der King Nuggets fällt „ungenügend“ aus.
  • Zweites Schlusslicht im Test: die Chicken Nuggets classic der beliebten Tiefkühlmarke Iglo. Wie in den King Nuggets fand das Labor auch darin Fettschadstoffe.

So steht es um Schadstoffe in Chicken Nuggets

In Sachen Schadstoffe stehen die meisten Chicken Nuggets ganz gut da. Anders als in vielen der veganen Produkte sind Mineralölbestandteile hier kein großes Thema. Die Nuggets von Burger King und Iglo fallen aber aus dem Rahmen.

Das beauftragte Labor hat darin Gehalte an 3-MCPD-Fettsäureestern ermittelt, die als „erhöht“ eingestuft wurden. Die Stoffe können sich in verarbeiteten Lebensmitteln, etwa in raffinierten pflanzlichen Ölen bilden. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hat 3-MCPD als möglicherweise krebserregend für den Menschen eingestuft.

Da auch Kinder Chicken Nuggets lieben, hat Öko-Test für die Bewertung ein Kind mit 30 Kilogramm Körpergewicht zugrunde gelegt: Mit einer Portion von 150 Gramm würde es schon mehr als die Hälfte der täglich tolerierbaren Aufnahmemenge (TDI) ausschöpfen, die die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) festgelegt hat.

Manche Nuggets bestehen zu großem Teil aus Panade

Die Nuggets von Burger King und Iglo fielen auch durch ihren überproportional großen Anteil an Panade im Verhältnis zum Fleisch negativ auf. Dafür, dass sie zu mehr als 40 Prozent aus Panade bestehen, kritisieren die Tester auch weitere Chicken Nuggets im Test.

Bei Burger King kommt noch ein Phosphatzusatz hinzu, auf den Fertiglebensmittelhersteller aus unserer Sicht besser verzichten sollten, da zu viel Phosphat den Nieren schaden kann. Weiterer Kritikpunkt: Die Fast-Food-Kette hat keine komplette Zutatenliste auf ihre Internetseite gestellt.

Mineralöl in veganen Nuggets gefunden

Mehr als die Hälfte der Produkte im Test kritisieren die Tester, weil sie mit Mineralölbestandteilen verunreinigt sind. Genau gesagt, handelt es sich um gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH-Analoge). Diese reichern sich im menschlichen Körper an und stellen dort die größte Verunreinigung dar. Die gesundheitlichen Folgen sind unklar.

Die aktuell getesteten Chicken Nuggets enthielten allenfalls Spuren von MOSH-Analogen. Sind Verunreinigungen mit Mineralöl also ein spezielles Problem von veganen Ersatzprodukten? Klares Nein. Auch in Butter oder in Grillwürsten aus Schweinefleisch fand Öko-Test Mineralölbestandteile.

Die Lebensmittelindustrie hat sich seit Längerem selbst verpflichtet, auch MOSH-Analoge in Lebensmitteln vorsorglich zu minimieren. Aus Sicht von Öko-Test sind die bisherigen Anstrengungen und Orientierungswerte aber nicht ambitioniert genug.

Was ist in den veganen Nuggets drin?

Die veganen Nuggets basieren auf Tofu, Reisflocken oder auf Soja-, Weizen- Ackerbohnen- oder Erbseneiweiß. Die Grundstoffe sind pflanzlich. Vegane Nuggets bleiben aber industriell hergestellte Fertigprodukte, zum Teil mit jeder Menge Zusatzstoffen.

Viele versuchen dem Produkt aus Huhn möglichst nahezukommen. Dafür setzen die Anbieter nicht nur auf Gemüse oder Getreide, sondern unter anderem auch auf Verdickungsmittel oder einzelne pflanzliche Fasern fürs entsprechende Mundgefühl.

Einige der Zusatzstoffe sehen die Tester kritisch. So taucht mit wenigen Ausnahmen in allen Zutatenlisten Aroma oder „natürliches Aroma“ auf. Statt auf geschmacksintensive leckerere Rohstoffe setzen die Hersteller auf die Trickkiste der Aromenindustrie. Dass einige damit den Geflügelfleischgeschmack nachahmen wollen, muss nicht sein.

Phosphatzusätze in einigen veganen Nuggets

Aromazusätze zeigen für Öko-Test klar das Problem dieser Produktkategorie: Offenbar schmecken die Rohstoffe nicht intensiv und lecker genug. Aus unserer Sicht schmälern Aromazusätze die Qualität eines Lebensmittels.

Was steckt außerdem in den veganen Nuggets? In einigen Produkten wurden Phosphatzusätze gefunden. Phosphate sind natürlicherweise besonders in tierischen Lebensmitteln, aber auch in Hülsenfrüchten enthalten.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat 2019 darauf hingewiesen, dass Kinder leicht mehr Phosphate aufnehmen können, als für sie gesundheitlich unbedenklich ist. Große Mengen an Phosphaten können den Nieren schaden.

Zwei Produkte sind mit Eisen (Eisendiphosphat) angereichert. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät von Eisenzusätzen in Lebensmitteln ab. Wer unter Eisenmangel leidet, nimmt besser mit ärztlicher Rücksprache die individuell richtige Dosis ein.

Geschmack

In der Prüfung von Aussehen, Geschmack und Geruch schlugen sich fast alle Chicken Nuggets „gut“ bis „sehr gut“ – bis auf wenige Produkte. Die Kritik der Experten: „außen nicht knusprig“, „innen zu weich“ oder „gummiartiger Kern und Panade“.

Echte Ausreißer nach unten in Geschmack, Aussehen und Mundgefühl gab es auch bei den veganen Nuggets nicht. Die geschulten Sensoriker notierten nur leichte Abweichungen wie „nicht knusprige Panaden“ oder einen vergleichsweise „faden Geschmack“. Am unangenehmsten war noch der „schwach muffige“ Geruch eines Produkts im Test.

Insgesamt müssen die veganen Nuggets sich im Testergebnis Sensorik nicht vor den Chicken-Nuggets verstecken.

Vegane Nuggets vs. Chicken Nuggets

  • Tierwohl: Für die veganen Nuggets leiden keine Tiere – für solche aus Huhn durchaus.
  • Klima: Hähnchen-Nuggets haben laut Ifeu-Institut einen Fußabdruck von 3,8 Kilogramm CO2-Äquivalenten pro Kilo Produkt. Im Vergleich mit Rindfleisch (13,8 Kilo) ist das wenig, aber viel im Vergleich mit den meisten pflanzlichen Lebensmitteln. Einen direkten Vergleichswert für vegane Nuggets hat das Institut nicht veröffentlicht, für andere vegane Fleischersatzprodukte liegen Werte von unter zwei Kilo vor.
  • Nährstoffe: Chicken- und auch viele vegane Nuggets liefern viel Eiweiß und kaum ungünstige gesättigte Fette. Trotzdem sind sie kein besonders gesundes Essen. 150 Gramm veganes Produkt im Test enthalten bis zu 458 Kilokalorien, die Chicken-Variante bis zu 374.

Mehr dazu finden Sie auf www.oekotest.de. Hier finden Sie auch die Tests zum kostenpflichtigen Download. Die aktuelle Ausgabe des Magazins zu weiteren Produkten wie Bodysprays, Fußbalsam, Vitaminpräparate für Schwangere, Babyfeuchttücher mit Parfüm und Lackfarben ist ab sofort im Handel erhältlich.

Quelle: Pressemitteilung Öko-Test