Verbotene Weichmacher in Kindersonnencreme

In sieben Kindersonnenschutzmitteln hat Öko-Test den verbotenen Weichmacher Di-n-hexylphthalat (DnHexP) entdeckt

 Öko-Test hat 25 Kindersonnenschutzmittel getestet, darunter drei in Naturkosmetikqualität. Die gute Nachricht: Acht Produkte im Test können die Verbrauchschützer mit „sehr gut“ empfehlen. Die schlechte: In sieben Produkten hat das beauftragte Labor den verbotenen Weichmacher Di-n-hexylphthalat (DnHexP) nachgewiesen – eine Substanz, die in der EU schon vor Jahren als „besonders besorgniserregend“ eingestuft wurde und die als Inhaltsstoff in kosmetischen Mitteln seit 2019 verboten ist. Bei den Funden handelt es sich nicht um einen Inhaltsstoff, sondern um eine Verunreinigung. In Verdacht steht der chemische UV-Filter DHHB, der mit dem Weichmacher verunreinigt sein kann.

Hersteller in der Verantwortung

„Natürlich hat ein verbotener Weichmacher nichts in Kindersonnencreme zu suchen und natürlich sehen wir die Hersteller in der Verantwortung, saubere Produkte anzubieten,“ sagt Annette Dohrmann, Öko-Test-Leiterin Magazin.  

In acht Sonnencremes im Test steckt zwar der UV-Filter DHHB, aber nicht der verbotene Weichmacher. Aus Öko-Test-Sicht geben die Befunde keinen Anlass zur Panik. Aber da es sich beim gefundenen Weichmacher um eine verbotene Substanz handelt, werten die Verbrauchschützer konsequent bereits Spurengehalte ab. 

Höchster Gehalt von DnHexP bei Bevola Kids

Der mit Abstand höchste Gehalt von DnHexP im Test steckt laut Öko-Test in der Bevola Kids Sonnencreme 50+ von Kaufland. Das Produkt fällt mit „mangelhaft“ durch. 

Nicht auf UV-Schutz verzichten

Öko-Test betont allerdings, dass Eltern in keinem Fall auf UV-Schutz verzichten sollten. „Wir verstehen, wenn Eltern jetzt besorgt sind“, sagt ÖKO-TEST-Projektleiterin Franziska Blaum. „Aber kein UV-Schutz ist keine Lösung. UV-Strahlung ist und bleibt die Hauptursache für Hautkrebs“. Im Test schneiden insgesamt acht Sonnencremes mit „sehr gut“ ab, die Eltern bedenkenlos verwenden können. 

Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Juniausgabe des ÖKO-TEST-Magazins und unter: oekotest.de/14618

Quelle: Pressemitteilung Öko-Test




Fruchtriegel für Kinder: Fast so viel Zucker wie in Schokoriegeln

Öko-Test hat in zwölf gestesteten Riegeln durchschnittlich 42,6 Gramm Zucker pro 100 Gramm festgestellt

Öko-Test hat zwölf Fruchtriegel für Kinder getestet. Aus Sicht der Verbraucherschützer enthalten alle getesteten Produkte zu viel Zucker. Viele Anbieter werben trotzdem mit Aussagen, die laut Öko-Test suggerieren, dass die Fruchtriegel gut für Kinder seien. In den Testprodukten sind durchschnittlich 42,6 Gramm Zucker pro 100 Gramm deklariert. Zum Vergleich: In 100 Gramm Schokoriegeln stecken im Schnitt 50 Gramm Zucker. „Von einem idealen Snack kann hier nicht die Rede sein, eher von kleinen Zuckerbomben. Da helfen auch bunte Tiergesichter und Obstbilder auf den Verpackungen nicht – und Slogans wie ‚idealer Snack für zwischendurch‘ sind aus unserer Sicht verwirrend“, sagt Lebensmittelchemikerin und Öko-Test-Projektleiterin Lisa-Marie Karl.

Deutlich mehr Zucker als von der WHO empfohlen

Öko-Test hat bereits im vergangenen Jahr in einem Test die Zuckergehalte in verschiedenen Kinderlebensmitteln unter die Lupe genommen – darunter Quetschies, Cerealien und Babykekse. Die Verbraucherschützer bemängeln Auslobungen wie „ohne Zuckerzusatz“ oder „Süße nur aus Früchten“, die sich auch bei einigen Fruchtriegeln im aktuellen Test wiederfinden. Auch wenn dem Riegel kein Zucker zugesetzt wird, sind beispielsweise die Zutaten Apfelsaftkonzentrat oder getrocknete Bananen für hohe Zuckergehalte verantwortlich. Das Problem laut der Verbraucherschützer: Zucker bleibt Zucker, auch wenn es sich um Fruchtzucker handelt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät, dass die tägliche Menge für ein- bis dreijährige Kinder mit einem angenommenen Energiebedarf von 1200 Kilokalorien täglich 30, besser noch 15 Gramm Zucker, nicht übersteigen sollte. Die Fruchtriegel im Test schöpfen das mit durchschnittlich zehn Gramm schon zu mehr als der Hälfte aus.

Zum Teil auch Schimmelpilzgifte und Schwermetalle

Punktabzug gibt es nicht nur für Zucker in den Testprodukten: Bei einigen Fruchtriegeln wies das beauftragte Labor auch Schimmelpilzgifte oder Schwermetalle nach. Der Bebivita Fruchtriegel Apfel-Banane fällt mit „ungenügend“ durch – unter anderem wegen einer aus Öko-Test-Sicht erhöhten Menge an potenziell nervenschädlichem Blei und zugesetztem Eisen. Am zweitschlechtesten schneidet mit „mangelhaft“ der Genuss Plus Kids Apfel Mango von Rossmann ab. Das beauftragte Labor hat darin die Schimmelpilzgifte T-2/HT-2 in aus Öko-Test-Sicht erhöhter Konzentration nachgewiesen.

Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Maiausgabe des Öko-Test-Magazins oder unter: oekotest.de/14575 

Quelle: Pressemitteilung Öko-Test




Ausgerechnet zwei Bio-Spaghetti fallen durch

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ÖKO-TEST hat 37 klassische Spaghetti aus Hartweizengrieß getestet.

Zwei Drittel der Spaghetti im Test überzeugen und schneiden „sehr gut“ ab. Die zwei Bio-Eigenmarken Bio Bio Spaghetti von Netto und die Edeka Bio Spaghetti fallen mit „mangelhaft“ durch. Sie sind damit die Schlusslichter im Test.

Die Probleme: In beiden wies das Labor gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH-Analoge) in Gehalten nach, die ÖKO-TEST als „stark erhöht“ bewertet. Das sind Erdölbestandteile, die sich im menschlichen Körper anreichern. Was sie dort anrichten, ist noch völlig unklar. In den Edeka Bio Spaghetti ist der Wert so hoch, dass er den von der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz (LAV) festgelegten Orientierungswert um ein Vielfaches überschreitet. In sechs weiteren Produkten sind die Gehalte aus ÖKO-TEST-Sicht „erhöht“ – vier davon bio. „Für Spaghetti sind das ungewöhnlich hohe Werte“, sagt Birgit Hinsch, ÖKO-TEST-Projektleiterin und Ökotrophologin. „Auf hohe Mineralölrückstände sind wir bisher in unseren Tests vor allem bei fetthaltigen Produkten gestoßen, wozu Spaghetti nicht gehören. Wir appellieren an die Hersteller, herauszufinden, wie diese Verunreinigungen in den Produkten landen.“

Besser sieht es in Sachen Pestizidrückstände aus: Nur in acht der 37 getesteten Produkte wies das Labor Spuren eines Pestizids und/oder eines Wirkverstärkers nach – in drei Fällen handelt es sich um den Unkrautvernichter Glyphosat. Im Vergleich zum letzten Test vor drei Jahren ist das eine bessere Bilanz. Dennoch: Ausgerechnet in einem Bio-Produkt steckt der größte Rückstand an Glyphosat. Ein weiteres Bio-Produkt im Test wertet ÖKO-TEST wegen Schimmelpilzgiften ab.

„Auch wenn einige Ergebnisse dieses Tests besonders bei den Bio-Produkten enttäuschend sind, freuen wir uns, dass es viele Anbieter gibt, die die Schadstoffbelastungen bei Spaghetti im Griff haben“, so Hinsch. Insgesamt 25 Produkte empfiehlt ÖKO-TEST mit „sehr gut“ – knapp die Hälfte davon sind bio.

Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Märzausgabe des ÖKO-TEST-Magazins und unter: oekotest.de/14436

Quelle: Pressemitteilung Öko-Test




Glyphosat und verbotene Pestizide im schwarzen Tee

tee

ÖKO-TEST:

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Einige Tees kommen gleich mit kompletten Pestizid-Cocktails daher

ÖKO-TEST hat 24 schwarze Tees getestet – darunter zehn Bio-Produkte. Einige Tees kommen gleich mit mehreren Pestiziden daher. Ein ganzer Cocktail steckt im Cornwall Ceylon-Assam Schwarzer Tee von Norma, in dem das Labor sieben verschiedene Pestizide in Spuren nachgewiesen hat – auch zwei, die in der EU im Anbau nicht zugelassen sind. „Ungenügend“ lautet das ÖKO-TEST-Urteil. Daneben fallen die konventionellen Produkte von Kaufland, Rossmann, Aldi Nord und der Tee Handels Kontor Bremen Schwarzer Tee Darjeeling von Holzapfel & Cie durch den Test.

Verbotene oder nicht zugelassene Pestizide kommen in Anbauländern zum Einsatz

ÖKO-TEST kritisiert, dass in der EU verbotene oder nicht zugelassene Pestizide, die in anderen Anbauländern zum Einsatz kommen, trotzdem mit den importierten Produkten eingeführt werden dürfen. „Diese gefährlichen Spritzgifte werden hier aus gutem Grund nicht mehr eingesetzt. Dass ihnen eine Hintertür offengelassen wird, ist absurd. Sie sind teilweise nicht nur eine schwere Belastung für die Umwelt, auch die Arbeiterinnen und Arbeiter in den Anbauländern setzen sich bei der Anwendung hohen gesundheitlichen Risiken aus,“ sagt Kerstin Scheidecker, ÖKO-TEST-Chefredakteurin.

Keine akute gesundheitliche Gefahr

Auch wenn beim Trinken der getesteten Tees von keiner akuten gesundheitlichen Gefahr auszugehen ist, empfiehlt ÖKO-TEST Verbraucherinnen und Verbrauchern im Zweifelsfall auf Bio-Tees zurückzugreifen. Sie sind deutlich weniger oder gar nicht mit Pestiziden belastet. Bis auf ein Produkt sind alle Bio-Tees im Test pestizidfrei – darunter auch die beiden „sehr guten“ Tees von Lebensbaum und Tea Gschwendner. Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Novemberausgabe des ÖKO-TEST-Magazins und unter: oekotest.de/14164




Schadstoffe in Gummistiefeln für Kinder

ÖKO-TEST hat 20 Paar Kindergummistiefel untersucht – sieben fallen durch

20 Kindergummistiefel hat sich ÖKO-TEST näher angesehen. Sieben sind sehr gut. Sieben fallen durch.

Testverlierer sind Aigle, Bisgaard und Ernsting’s Family (Topolino) mit dem Gesamturteil „ungenügend“. Laut ÖKO-TEST enthält der Aigle Lolly Pop 2 unter anderem Naphthalin. Der krebsverdächtige Stoff kann über die Haut in den menschlichen Körper gelangen. Im Kindergummistiefel Bisgaard Fashion II – dem teuersten Produkt im Test – steckt wiederum unter anderem Pyren, das sowohl die Atemwege, die Augen als auch die Haut reizen kann. Auch im Topolino-Stiefel von Ernsting‘s family macht ÖKO-TEST einen kritischen Fund: Er enthält unter anderem DecaBDE in einer Konzentration, die über dem in der EU-Verordnung für persistente organische Stoffe festgelegten Grenzwert liegt. Das bromierte Flammschutzmittel ist schwer biologisch abbaubar und reichert sich in Lebewesen an. „Für uns ist ganz klar: Möglicherweise krebserregende oder organschädigende Stoffe haben in Stiefeln für Kinder rein gar nichts zu suchen“, sagt Kerstin Scheidecker, ÖKO-TEST Chefredakteurin.

Vier Produkte mit der Bestnote „sehr gut“ bewertert, drei mit „gut“

Aber es gibt auch gute Nachrichten aus dem Test. Erstmals in einem Gummistiefel-Test bewerten die Verbraucherschützer vier Produkte mit der Bestnote „sehr gut“: die Gummistiefel der Marken Celavi, Crocs, En Fant und TCM (Tchibo). Drei weitere schneiden mit „gut“ ab. „Das zeigt uns ganz klar: Es geht. Man kann Gummistiefel für Kinder ohne Schadstoffe herstellen – jetzt müssen die Hersteller der durchgefallenen Produkte dringend nachbessern“, fordert Scheidecker. ÖKO-TEST rät grundsätzlich dazu, dass Kinder in Gummistiefeln immer Socken und lange Hosen tragen, um Hautkontakt zu den Materialien zu vermeiden.

Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Oktoberausgabe des ÖKO-TEST-Magazins und unter: oekotest.de/14108




Kartoffelchips voller Schadstoffe – vor allem die Bios

ÖKO-TEST hat 20 Kartoffelchips mit der Geschmacksrichtung Paprika getestet

ÖKO-TEST hat 20 Kartoffelchips mit der Geschmacksrichtung Paprika getestet – darunter sieben Bio-Produkte. Die Bio-Chips von Dennree sind laut ÖKO-TEST „sehr gut“, während die restlichen Bio-Chips wegen jeder Menge Schadstoffe mit „ungenügend“ durchfallen. Auch bei drei konventionellen Anbietern sieht ÖKO-TEST rot. Acrylamid, Mineralölverunreinigungen und Glycidol sind die großen Probleme im Test. Allerdings: Alle drei Schadstoffe kommen vor allem in den Bio-Produkten in Mengen vor, die ÖKO-TEST abwertet. 

Acrylamid und Mineralölkohlenwasserstoffe

Acrylamid ist als krebserzeugend eingestuft. Der Stoff, der beim Erhitzen stärkehaltiger Lebensmittel entstehen kann, ist zwar in allen Testprodukten nachweisbar, die gemessenen Gehalte sind jedoch in den Bio-Produkten im Schnitt höher als in den Chips konventioneller Anbieter. Auch Mineralbestandteile hat das Labor in allen Chips nachgewiesen. Dabei stecken ausgerechnet in drei Bio-Chips-Sorten aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH), unter denen krebserregende Verbindungen sein können.

Das Bio-Produkt Flor De Sal d’Es Trenc Kartoffel-Chips Paprika überschreitet sogar den MOAH-Richtwert, den die Europäische Kommission beschlossen hat, um die Verunreinigung von Lebensmitteln mit MOAH einzudämmen. In vier Bio-Produkten haben die Labore Glycidyl-Fettsäureester nachgewiesen, in den Trafo Paprika Potato Chipssogar in Gehalten, die ÖKO-TEST als „stark erhöht“ einordnet. Das Problem: Im Körper können sie in Glycidol umgewandelt werden. Dieses wiederum gilt als krebsverdächtig und erbgutschädigend.

Am besten die Finger davon lassen

„Wir wussten, dass Chips nicht gerade gesund sind, aber dass sie teilweise so voller Schadstoffe stecken, erschreckt auch uns – gerade bei den Bio-Produkten. Bis die Hersteller hier nicht nachbessern, sollten aus unserer Sicht Verbraucherinnen und Verbraucher von einigen Produkten die Finger lassen“, sagt Kerstin Scheidecker, ÖKO-TEST Chefredakteurin. 

Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Oktoberausgabe des ÖKO-TEST-Magazins und unter: oekotest.de/14106

Quelle: Pressemitteilung Öko-Test




Verkaufsstopps nach Reis-Test: Norma und Rapunzel reißen Grenzwerte

Ausgerechnet zwei Bio-Produkte übersteigen die Grenzwerte für Schadstoffe

ÖKO-TEST hat je sieben Mal Naturreis, Basmatireis und Risottoreis getestet. Ausgerechnet zwei der Bio-Produkte im Test reißen Schadstoff-Grenzwerte: der Naturreis der Norma-Marke Bio Sonne für das Biozid Dichlorethan, und der Rapunzel Langkorn Spitzenreis natur für das Schwermetall Cadmium. Das Schädlingsbekämpfungsmittel 1,2-Dichlorethan ist in der EU seit Langem verboten. Laut CLP-Verordnung ist es als wahrscheinlich krebserregend beim Menschen eingestuft und steht in der EU-Chemikalienverordnung REACH auf der Liste der besonders besorgniserregenden Substanzen.

„Eine geballte Ladung giftiger Schadstoffe auf dem Teller“

Cadmium wiederum ist ein sehr giftiges Schwermetall, das sich im Körper anreichert und zu Nieren- und Knochenschäden führen kann. Der im Labor gemessene Cadmiumgehalt im Rapunzel-Reis übersteigt den EU-Grenzwert sogar um mehr als das Doppelte. Beide Hersteller stoppen den Verkauf der Produkte und erhalten das ÖKO-TEST-Urteil „ungenügend“. „Eine geballte Ladung giftiger Schadstoffe darf bei niemandem auf dem Teller landen. Die Hersteller müssen viel früher ansetzen und bessere Kontrollen etablieren“, sagt Kerstin Scheidecker, ÖKO-TEST-Chefredakteurin. 

Zu viel Arsen und Mineralöl in manchen Produkten

Doch das sind nicht die einzigen Testverlierer mit einer „ungenügenden“ Bewertung: Sowohl der Tegut Naturreis als auch die bekannte Marke Oryza fallen durch, unter anderem wegen Mineralölbestandteilen und zu hohen Arsen-Gehalten in den Testprodukten. Arsen ist in häufiges Problem in Reis – besonders bei Vollkornreis, da es sich in der Schale anreichert. Das krebserregende Schwermetall kommt, genau wie Cadmium, natürlicherweise in Böden vor. Über das Grundwasser gelangt es in die Pflanzen. Im häufig angewandten Nassanbau stehen die Pflanzen für längere Zeit auf gefluteten Feldern und nehmen dadurch besonders viel Arsen auf. 

Drei Risotto Reise mit „sehr gut“ bewertet

Im Test erhalten ein Basmati-Reis und drei Risotto-Reise ein „sehr gutes“ Gesamturteil – darunter auch der italienische Arborio-Reis der Marke Rewe Beste Wahl, der als einziger Reis im Test im klimaschonenderen Trockenanbau kultiviert wurde. 

Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Oktoberausgabe des ÖKO-TEST-Magazins und unter oekotest.de/14105

Quelle: Pressemitteilung ÖKO-TEST




Öko-Test: Welche Windeln sind die besten?

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Im Test: 15 Wegwerf-Windeln der Größe 4/Maxi

Windeln sollten nicht nur trocken halten, sondern auch frei von Schadstoffen sein. Babylove und Hipp überzeugen mit einem „sehr guten“ Gesamturteil. Kritikpunkt beim Produkt der Marke Pampers: der Einsatz einer erdölbasierten Lotion. Diese meistgekaufte Windelgröße passt Kindern im Alter von einem bis drei Jahren. 90 Prozent der Windelnutzerinnen und -nutzer verwenden laut einer Schätzung des Umweltbundesamtes Wegwerfwindeln. Die Produkte durchliefen umfangreiche Labor- und Praxisprüfungen. In den ersten Lebensmonaten brauchen Babys im Schnitt sieben bis zwölf Windeln am Tag, später dann noch vier bis fünf.

Wie schlagen sich Pampers & Co.?

In Sachen Schadstoffe ist am Material wenig auszusetzen. Kritik gibt es aber für Windeln, die mit einer paraffinbasierten Lotion getränkt sind. Erdölbasierte Substanzen fügen sich schlecht ins Hautgleichgewicht ein.

Windeln im Praxistest

In der Praxisprüfung analysierten Laborexperten, wie gut die Windeln im Test Feuchtigkeit aufsaugen und binden, außerdem überprüften 30 Eltern mit ihren Kindern die Alltagstauglichkeit der Produkte. Im Paneltest der Familien ging es um Handhabung, Feuchtigkeitsrückhalt, Tragekomfort und Weichheit der Windeln. Was ist aufgefallen?

Umweltprobleme bei Wegwerfwindeln: Optische Aufheller und Kunststoffverpackungen

In neun Windelmarken hat das Labor optische Aufheller nachgewiesen. Diesw können nur schwer abgebaut werden und belasten die Umwelt. In den Vergaberichtlinien des Blauen Engel wird diese Anwendung als Ausnahme genannt, obwohl der bewusste Einsatz optischer Aufheller sonst explizit verboten ist. Auch Produkte mit dem EU Ecolabel dürfen keine absichtlich eingesetzten optischen Aufheller enthalten. Hier ergibt sich jedoch aus der Begriffsdefinition ebenfalls ein Schlupfloch für den Einsatz zur Qualitätssicherung bei der Produktion.

Einige Windeln im Test mit Recyclinganteil.

Nur ein überprüftes Produkt ist in umweltfreundlichem Papier verpackt. Die anderen Windelhersteller setzen auf Umverpackungen aus Kunststoff, von denen aber einige zumindest einen Recyclinganteil enthalten.

Drei Marken mit Öko-Aufmachung wurden in den Test aufgenommen.

Eco by Naty fällt mit dem großspurigen Claim „Plastic sucks“ auf und gibt an, auf pflanzenbasierten Kunststoff zu setzen – laut Verpackung bestehen jedoch nicht wenige Elemente der Windel aus herkömmlichem Plastik.

Moltex und Blütezeit tragen immerhin das EU Ecolabel, das besondere Anforderungen an die Schadstofffreiheit und Umweltverträglichkeit der Produkte stellt – etwa dass der eingesetzte Zellstoff nachweislich in nachhaltiger Forstwirtschaft erzeugt und nur chlorfrei gebleicht wurde; Baumwolle muss aus biologischer Landwirtschaft stammen. Zudem beinhalten die Vergabekriterien Vorgaben zu den CO2-Emissionen und dem Ressourcenverbrauch während der Produktion. Das EU Ecolabel wurde 1992 von der EU-Kommission eingeführt. Windelhersteller, die dieses Gütesiegel für ihre Produkte nutzen wollen, müssen regelmäßig im Zuge unabhängiger Überprüfungen nachweisen, dass sie die Kriterien erfüllen.

Vergleichbare Anforderungen stellt auch der Blaue Engel

der Blaue Engel ist das Umweltzeichen der Bundesregierung. Dessen Kriterien werden wissenschaftlich vom Umweltbundesamt erarbeitet und vom Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung RAL zertifiziert. In dem Test tragen es die Windelmarken Babydream, Beauty Baby, Elkos und Hipp, allesamt ohne Öko-Auslobung.

Den Einsatz von Kunststoff schließen aber weder der Blaue Engel noch das EU Ecolabel grundsätzlich aus.

Weitere Informationen und die Testergebnisse finden Sie auf oekotest.de