Von zauberhaften vertrauten und scheuen Tieren

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Zwei Bücher von Loes Botman vorgestellt von Gabriele Hoffmann

Bücher entführen uns aus dem Alltag. Gleichzeitig lässt sich so viel aus ihnen lernen. Besonders für ein Kind kann ein Buch so vieles sein. Es erschließt neue Welten, fördert Sprache und Wahrnehmung und kann – besonders dann, wenn es von einem lieben Erwachsenen vorgelesen wir, etwas wunderbar Entspannendes sein.

Deshalb stellen wir bei spielen und lernen immer wieder Bücher vor, die uns besonders gefallen. Gleichzeitig möchten wir auch jene Bücher vorstellen, die wir selbst mit viel Begeisterung verlegt haben.

Gabriele Hoffmann ist Diplom Pädagogin. Sie gehört zu den bekanntesten Kinderbuch-Rezensentinnen und ist Gründerin des Vereins LESELEBEN. Gleichzeitig veranstaltet sie Vorträge und Fortbildungsseminare für Eltern und pädagogische Fachkräfte. Im Video stellt Sie zwei neue Bücher von uns vor. Zu Waldtieren erhielten wir erst jüngst eine Zuschrift aus einem Kindergarten. In dieser steht: „Das Buch kommt sehr gut an. Es ist sehr ansprechend und regt zum Dialog an. Die Kinder sind fasziniert und gebannt und hören ausdauernd zu.“ Vielleicht gefallen die Bücher Ihnen ja auch. Wir wünschen jedenfalls viel Freude beim Anschauen des Videos:

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Mein kleines Haustierbuch / Von den Waldtieren

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Von den Waldtieren
Loes Botman
Oberstebrink
ISBN: 9783963040429
68 Seiten
25,00 €

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Mein kleines Haustierbuch
Loes Botman
Oberstebrink
ISBN: 9783963040436
14 Seiten
7,95 €




Mit Pappe und Bildern den Spracherwerb unterstützen

Kinderbücher sind ein Schlüssel zur Sprachförderung – aber nicht immer:

Die schlechteste Antwort, die ein Erwachsener auf die Frage geben kann, warum er ein bestimmtes Kinderbuch gekauft hat, ist: „Weil es mir gefallen hat“. Warum? Die Antwort ist einfach: Nicht der Geschmack eines Erwachsenen ist entscheidend, sondern der des Kindes. Schließlich ist die selbstgefällige Entscheidung der Erwachsenen eine Hauptursache dafür, dass Kinder oftmals keinen Zugang zu Büchern finden und letztlich auch die Motivation dazu.

Bücher sind das Tor zur Welt. Das gilt besonders für Bücher für die Kleinsten: die Pappbücher und Bilderbücher. Hier entdecken Kinder das Buch, lernen die Übertragung in die Zweidimensionalität und entwickeln die Sprachfertigkeit weiter. Leider klappt das immer seltener. Ein Grund: Viele Kinderbücher sind nicht wirklich für Kinder gemacht.

Mit allen Sinnen die Welt entdecken

Pappbilderbücher sind die ersten Bücher, die kleine Kinder in die Hand bekommen. Das geschieht meist im Alter von zehn Monaten bis zwei Jahren. In dieser Zeit ist für Kinder alles neu. Sie entdecken die Welt mit allen Sinnen und lernen sprechen. Das alles geschieht in ihrer engsten Umgebung.

In dieser Altersgruppe müssen Pappbilderbücher an die Alltagswelt und die Entwicklung der Kinder anschließen. So lernen die Kinder, ihre Welt in die zweidimensionale Welt des Buches zu übertragen, verarbeiten ihre Eindrücke und lernen, diese zu benennen. 

Abstrakte Kunst für kleine Kinder  

Wer mit diesem Anspruch die Buchhandlung um die Ecke besucht, erlebt so manches Mal sein blaues Wunder. Da sind zum einen wahre Kunstexperimente, die den Kindern untergeschoben werden. Abstrakte Darstellungen oder stark verniedlichte Darstellungen von Tieren und Menschen, die so stark verändert sind, dass ein Kind im Alter von ein bis zwei Jahren keine Chance hat, sie zu erkennen.

Daneben finden wir bekannte Bilderbücher ins Pappbilderbuch übertragen. Was also bisher für Kinder ab drei oder gar vier Jahren empfohlen wurde, ist jetzt durch die Pappe für Kinder ab einem Jahr geeignet? Zudem finden sich für Zweijährige so packende Themen wie Quantenphysik, Mittagsschlaf oder die Frage nach der Farbe von Küssen. Sollen das spannende Geschichten für Kleinkinder sein?

Es geht oft nur um die Erwachsenen

Sicher nicht! Aber schließlich kaufen auch nicht die Kinder sondern Erwachsene die Bücher. Denen soll der Inhalt gefallen. Zudem kann es so manche BuchhändlerIn gar nicht erwarten, die Kinder mit abstrakter Kunst zu beglücken. Während so einige Verleger meinen, die Chance nutzen zu müssen, um mit seinen Bilderbucherfolgen im Pappeformat noch einmal Reibach zu machen. Weder BuchkäuferInnen, BuchhändlerInnen noch die Verlage denken dabei an die Kinder. Im schlimmsten Fall schaden diese Bücher den Kindern, weil sie entweder überfordert sind oder nichts damit anfangen können.

Vom Meister des Pappbilderbuchs

In einem Interview mit der Literaturgarage hat Helmut Spanner, der Meister des Pappbilderbuchs, über seine Arbeit gesprochen. Schon als Student auf der Kunstakademie setzte er sich vor über 40 Jahren mit dem Pappbilderbuch auseinander. In seiner Examensarbeit widmete er sich dem Thema und stellte in einer kleinen Studie mit 50 Kindergartenkindern fest, warum sie mit so mancher Darstellung einfach nichts anfangen konnten.

Auf diesen Erkenntnissen baute er dann sein Werk auf.  „Bei den Kleinkindern geht es nur um ursprüngliche, einfache, existenzielle Dinge.“, erklärt er. Seine Bücher holen die Kinder eben dort ab, wo sie stehen. Wie auch Prof. Armin Krenz in seinem Artikel über spielen und lernen schreibt, entwickelt sich der Mensch über das Tun. Spanner bezeichnet dies als „Greiferfahrung“.

„Kinder kommen über die Hände“

„Die Kinder kommen über die Hände. Die visuelle Wahrnehmung ist am Ende des zweiten Lebensjahres erst führend. Das heißt, die taktile Wahrnehmung, die Greiferfahrung, ist wichtig, ist eine Vorstufe der rein abstrakten visuellen Wahrnehmung. So lernen die Kinder durch Greifen Wahrnehmung – sie begreifen. Was früher etwa eine Tasse war, in die das Kind reingreifen konnte, taucht jetzt im Buch auf. Hier kann es aber nicht mehr reingreifen. Es kann die Tasse auch nicht mehr umfassen. Es ist eine platte Welt. Die reale Tasse ist Natur und das Buch ist Kultur. Für einen Erwachsenen ist das alles völlig normal. Ein Kind steht aber vor einer völlig unbekannten Welt.“ sagt Spanner.

Kinder entdecken im Buch die Welt neu

Im Buch ist dann alles anders. Und die Kinder entdecken die Welt völlig neu. „Je weiter die Bilder aus dem Greifbereich hinausgehen, desto schwieriger sind sie zu erkennen, desto abstrakter sind sie. Deshalb müssen sich Pappbilderbücher für kleine Kinder möglichst nahe an die Realität halten. Meine Sachen sind nicht vom Erscheinungsbild her, sondern geistig reduziert. Das heißt etwa, dass ich eine Tasse ohne irgendwelche Muster zeichne. Weil ein Kind sonst die Muster mit der Tasse mitlernen würde. Das führt dann später im schlimmsten Fall zu Vorhängen mit Blumenmuster.“

Erste Wörter – Erste Sätze

Natürlich stammt unser Aufmacherbild aus einem der Bücher von Helmut Spanner. Es heißt „Erste Wörter – erste Sätze“ und ist in unserem Schwesterverlag Oberstebrink erschienen. Dr. Dagmar Eckart schreibt auf ihrem Buchblog dazu: „Max badet die Puppe. Lulu schaut zu. Nicki ruht sich aus. Klingt einfach, oder? Für Kinder sind solche Sätze jedoch ein Meilenstein im Spracherwerb. Das Papp-Bilderbuch ,Erste Wörter, erste Sätze’ von Helmut Spanner ist voll davon und hilft Kindern, aus Wörtern Sätze zu bilden.“

Und weiter heißt es: „Im Mittelpunkt des Geschehens steht eine bunte Truppe kleiner Bären, die genau das tun, was kleine Kinder auch machen: spielen, bewegen, im Haushalt helfen und miteinander agieren. Rund 20 solcher Alltagssituationen passen auf eine Doppelseite. Das erzeugt einerseits ein leicht wimmeliges Gesamtbild, auf dem es immer etwas zu entdecken gibt. Andererseits bleibt genug Raum für kleine, alltagsnahe Details wie eine Nudel, die noch aus dem Topf heraushängt. Immer mit dabei ist ein Baby-Bär, der genau wie die größeren Bären mitmachen möchte. Nicht nur das sorgt für ein angenehm offenes Rollenbild: Ob Bären-Mädchen oder Junge – jeder macht alles und packt überall an … Es gibt erstaunlich wenig Bilderbücher für Kinder unter zwei Jahren, die die Interaktion zwischen Kindern so in den Mittelpunkt stellen.“

Wenke Bönisch von der Kinderbibliothek beschreibt dies: „Spanner verzichtet auf Details im Hintergrund, was viel zu sehr verwirren würde. Die kleinen Leser entdecken so ihre eigene Welt, wenn Taps auf Stelzen balanciert und ein Pflaster auf der Stirn auf eine Schramme hinweist. Oder wenn Tommi über die Drachenschnur fällt, weiß so manches Kind, wie weh es tut. Gestik, Mimik und vor allem die Körperhaltung ist absolut natürlich. Spanner gestaltet illustratorisch die Gegenstände so genau, als würde man sie wahrhaftig spüren – die Wärme des Holzes, das Nass des Abwaschwassers, die metallene Schubkarre. Zu jeder Szene gibt es einen ganz kurzen Satz. Auch hier bleibt Spanner bei seiner Leserschaft: Subjekt, Prädikat, mal ein Objekt. So lernen die Kleinen, die Bilder mit den ersten Wörtern, mit den ersten Sätzen zu verknüpfen. Sie dechiffrieren die Welt und die Sprache. Eine nicht einfache Aufgabe!“

Von diesem und anderen Pappbilderbüchern

Freilich hört sich das Ganze an, wie Werbung für das Buch „Erste Wörter – Erste Sätze“, das die Diplom Pädagogin und Buchhändlerin Gabriele Hoffmann als „DAS Bilderbuch für Sinn erschließenden Spracherwerb“ bezeichnet (siehe auch Video). Aber das Prinzip des Pappbilderbuches wird damit auch klar und genau deshalb haben wir es auch ins Programm genommen. Es gilt, die Entwicklung des Kindes zu beachten, vom Kind aus zu denken, seine Alltagswelt realistisch abzubilden, statt ihm die Gedanken- und Geschmackswelt der Erwachsenen überzustülpen.  

Natürlich hat Spanner noch viel mehr Pappbilderbücher wie etwa die Bestseller „Erste Bilder – erste Wörter“ oder „Ich bin die kleine Katze“ publiziert. Oder denken wir nur an die Bücher von Eric Carle wie etwa „Die kleine Raupe Nimmersatt“, die schon seit über 50 Jahren aus keinem Kindergarten mehr wegzudenken ist.

Und wie soll es nun sein?

Auf die Frage, wie denn ein Pappbilderbuch für Kinder sein sollte, antwortet Spanner: Nahe an der Realität muss es sein, ästhetisch, also geschmacksbildend, es muss einfach sein, echt und ohne Unstimmigkeiten, emotional … Es ist nicht der freie künstlerische Stil, der im Pappbilderbuch gefragt ist. Die Ansprüche gehen vom Kind aus. Ich kann mich eben nicht als freier Maler im Pappbilderbuch verwirklichen. Da bin ich falsch. Das ist eine andere Kategorie. Es geht um die Kinder. Aber nicht in dem Sinne, nur das zu befriedigen, was die Kinder sehen wollen.“ Weitere Infos zu Helmut Spanner unter https://www.helmut-spanner.de.

Vom Wesen der Tiere

Einen Schritt weiter geht die niederländische Pastellmalerin Loes Botman. Sie weiß wie keine andere, wie sie den Charakter der Tiere in ihren faszinierenden Pastellzeichnungen zum Ausdruck bringen kann. Dies ist einer der Gründe, warum ihre Bücher von kleinen Kindern so geliebt werden. Ihnen erschließt sich hier eine faszinierende neue Welt, in der die kleinen Tiere in einem natürlichen Hintergrund wunderschön zum Leben erweckt werden.

Einen Schritt weiter geht die niederländische Pastellmalerin Loes Botman. Sie weiß wie keine andere, wie sie den Charakter der Tiere in ihren faszinierenden Pastellzeichnungen zum Ausdruck bringen kann. Dies ist einer der Gründe, warum ihre Bücher von kleinen Kindern so geliebt werden. Ihnen erschließt sich hier eine faszinierende neue Welt, in der die kleinen Tiere in einem natürlichen Hintergrund wunderschön zum Leben erweckt werden.

Aufgrund der Hintergründe sind die kleinen Pappbilderbücher etwas komplexer als jene von Helmut Spanner. Deshalb sind die Bücher für Kinder erst ab 18 Monaten geeignet. Dabei hält sich Botman mit den Hintergründen zurück. Diese sind lediglich die Bühne für die Tiere.

Dr. Wenke Bönisch lobt die detailgetreuen und realistischen Abbildungen. „Man spürt fast schon das weiche Fell der Katze oder den harten Panzer der Schildkröte.“, schreibt Sie in ihrer Rezension. Zu jeder Abbildung gibt es einen kleinen Reim, in dem eine Eigenschaft des Tieres hervorgehoben wird. Die Reime bilden den Wortschatz und das Sprachgefühl der Kleinkinder. Mehr Informationen zu den Büchern von Loes Botman finden Sie hier.




Mein kleines Insektenbuch zu gewinnen

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Wir verlosen drei kleine Pappbilder aus der Feder der bekannten Künstlerin Loes Botman

Das Ausmaß des Insektenrückgangs ist dramatisch. Dabei sind sie auch für uns Menschen überlebenswichtig. Sie bestäuben Pflanzen, dienen anderen Tieren als Nahrung und sind ein wesentlicher Bestandteil im Gleichgewicht Natur.

Deshalb ist es so wichtig, dass Kinder möglichst früh einen Bezug zu den kleinen Wesen finden. Und da der Mensch das am besten schützt, was er liebt, ist ein positiver Zugang entscheidend. Da passt es sehr gut, dass sich die weltbekannte Pastellkünstlerin Loes Botman seit Jahren diesem Thema widmet. Sie weiß wie keine andere, wie sie den Charakter der Tiere in ihren faszinierenden Pastellzeichnungen zum Ausdruck bringen kann. Dies ist einer der Gründe, warum ihre Bücher von kleinen Kindern so geliebt werden. Ihnen erschließt sich hier eine faszinierende neue Welt, in der die kleinen Tiere in einem natürlichen Hintergrund wunderschön zum Leben erweckt werden. Ihr habt noch nie so schöne Insekten gesehen.

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Loes Botman

Nach dem Abschluss ihres Studiums an der „Königlichen Akademie für Bildende Künste“ in Den Haag hat sich Loes Botman auf das Zeichnen mit Pastellkreiden spezialisiert. Sie war von der Schlichtheit des Pastellmaterials fasziniert. Sie ist eine der führenden Künstlerinnen in diesem Bereich und gibt Kurse für Hobbykünstler und Profis in den Niederlanden und den USA.

Wir verlosen dreimal das kleine Insektenbuch von Loes Botman.

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Mein kleines Insektenbuch
Botman, Loes
Oberstebrink
ISBN: 9783963040351
14 Seiten, 7,95 Euro

Die Verlosung ist bendet.

Stichwort: Insekten




Das Wesentliche ist für die kindliche Entwicklung das Beste

Zum 70. Geburtstag des Kinderbuchautors Helmut Spanner:

Helmut Spanner ist einer der erfolgreichsten Kinderbuchautoren. Der Mann, der wie kein anderer das Pappbilderbuch geprägt hat, feiert heute seinen 70. Geburtstag. Sein Erfolg lässt sich vor allem auch damit erklären, dass er ganz genau weiß, was er tut, wenn er seine Bilder für kleine Kinder zeichnet.

Im Gegensatz zu vielen anderen Kinderbuchautoren hat sich Helmut Spanner mit der Entwicklungspsychologie des Kindes intensiv auseinandergesetzt. 1977 fasste er diese Erkenntnisse erstmals in seiner Examensarbeit an der Kunstakademie München zusammen. Über 40 Jahre später erschien die Arbeit mit dem Titel „Rund ums Pappbilderbuch“ im Verlag Burckhardthaus-Laetare. Einer der zentralen Sätze, der zugleich auf die Problematik vieler aktueller Pappbilderbücher hinweist, darin ist: „Wichtig ist, woran ein Kind Spaß haben könnte und nicht, was ein Erwachsener unter Spaß versteht.“

Keiner hat das Genre des Pappbilderbuchs so sehr geprägt wie Helmut Spanner. Heute feiert er seinen 70. Geburtstag. Im foldengen Beitrag erklärt er seinen Arbeit.

Spanner untersuchte in seiner Abschlussarbeit, warum Kleinkinder viele Pappbilderbücher nicht verstehen. Dazu hatte er an 50 Kindergartenkindern die Zeichnungen von Dick Bruna getestet. Auf die Erkenntnisse dieser Arbeit baute er sein gesamtes Werk auf. Noch im gleichen Jahr erschien im Ravensburger Verlag sein erstes Buch „Meine ersten Sachen“.

In einem Interview mit dem Literaturmagazin Literatur Garage erklärte er seine Arbeit: „Ich glaube, dass meine Bücher die Kinder genau da abholen, wo sie stehen. Die Kinder kommen von der Greiferfahrung. Sie kommen über die Hände. Die visuelle Wahrnehmung ist am Ende des zweiten Lebensjahres erst führend. Das heißt, die taktile Wahrnehmung, die Greiferfahrung, ist wichtig, ist eine Vorstufe der rein abstrakten visuellen Wahrnehmung. So lernen die Kinder durch Greifen Wahrnehmung – sie begreifen.

Was früher etwa einen Tasse war, in die das Kind reingreifen konnte, taucht jetzt im Buch auf. Hier kann es aber nicht mehr reingreifen. Es kann die Tasse auch nicht mehr umfassen. Es ist eine platte Welt. Die reale Tasse ist Natur und das Buch ist Kultur. Für einen Erwachsenen ist das alles völlig normal. Ein Kind steht aber vor einer völlig unbekannten Welt.

Die ganzen Kriterien, die sich das Kind durch Greifen und Fühlen erarbeitet hat, gelten plötzlich nicht mehr. Das heißt, es muss das Bildzeichen völlig neu lernen. Das versuche ich, den Kindern zu erleichtern, indem ich die Räumlichkeiten darstelle. Indem ich im Grunde möglichst nah am Sehbild bleibe und nicht am Gedankenbild.

Wenn ich den Gegenstand auf Linie und Fläche reduziere, dann weiß ein Erwachsener zwar, was das sein soll. Es ist aber letztlich ein Gedankenbild. Es hat wenig mit der Seherfahrung zu tun. Die Kinder sehen das Gleiche wie wir. Der Unterscheid ist, wir haben unser Sehbild durch millionenfache Erfahrungen ausgeprägt. Wir wissen genau, das ist ein Stuhl, das ist eine Heizung … Die Begriffe sind da. Beim Kind ist die Software noch weitgehend unbeleckt. Der Gehirncomputer ist hervorragend, saugt auf wie ein Schwamm. Aber alles muss zunächst erlernt werden.

Je weiter die Bilder aus dem Greifbereich hinausgehen, desto schwieriger sind sie zu erkennen, desto abstrakter sind sie. Deshalb müssen sich Pappbilderbücher für kleine Kinder möglichst nahe an die Realität halten. Meine Sachen sind nicht vom Erscheinungsbild her, sondern geistig reduziert. Das heißt etwa, dass ich eine Tasse ohne irgendwelche Muster zeichne. Weil ein Kind sonst die Muster mit der Tasse mitlernen würde. Das führt dann später im schlimmsten Fall zu Vorhängen mit Blumenmuster.

Allerdings muss alles, was funktional zur Tasse gehört, da sein – die Wandung, man muss sehen, dass es reingeht, also dass man etwas reintun kann und der Henkel ist wichtig von der Funktion her, dass man sich die Finger nicht verbrennt. Das ist geistig das Wichtige an der Tasse. Alles andere ist austauschbar.

So versuche ich das Wesentliche an den Gegenständen zu betonen und was nicht nötig ist und keine Funktion hat, lasse ich weg.“

Seit 1977 hat Spanner echte Klassiker geschaffen, die nach wie vor aktuell sind. Dazu zählen etwa „Ich bin die kleine Katze“, „Erste Bilder – Erste Wörter“ oder „Erste Wörter – Erste Sätze“. Uns seit es diese Bücher gibt, betonen ExpertInnen immer wieder, wie wichtig sie für die Entwicklung von die Geist, Sprache und das Lesen sind.

Das werden sie auch weiter sein. Wir wünschen Helmut Spanner, der sich mittlerweile mehr auf seine Musik konzentriert, einen schönen Geburtstag und alles erdenklich Gute.

Vor kurzem hat er seine Website neu aufgesetzt. Hier geht es zu https://www.helmut-spanner.de.




Verlosung: 3 x Pappbilderbuchpaket plus U3-Spielekartei

Sprache- und Wahrnehmung unterstützen:

Acht Pappbilderbücher aus der Feder von Helmut Spanner und die U3-Spielekartei von Dr. Charmaine Liebertz gibt es zu gewinnen. Bücher und Spielekartei sollen Sie in ihrer täglichen Arbeit mit Kindern im Kleinkindalter unterstützen. Damit können Sie vor allem Sprachfertigkeit und Wahrnehmung fördern.

Passend für Kleinkinder

Die acht Pappbilderbücher von Helmut Spanner sind für die Kleinsten bestens geeignet. Die kleinen Geschichten von Minimaus und Minibär knüpfen an die Alltagserfahrungen der Kinder an. Geminsam entdecken wir das Haus, die Küche und das Badezimmer. Es geht ums Anziehen, Schwimmen und viele andere Tätigkeiten, die es zu benennen gilt. Alle Bilder sind vielfach erprobt. So gelingt den Kindern die Übertragung ihrer Alltagswelt in die zweidimensionale Welt der Abbildungen. Das fördert Wahrnehmung, Konzentration und Sprache.

Die U3-Spielekartei hat Dr. Charmaine Liebertz speziell für Kinder unter drei Jahren entwickelt. Es geht um Gefühle. Rituale und Wahrnehmung. Alle Ideen lassen sich leicht in die Praxis umsetzen. Alle Kärtchen enthalten Angaben zur Altersempfehlung, Spielerzahl und zu den Kompetenzbereichen, in denen die Kinder gefördert werden.

Mehr Infos zu den Büchern von Helmut Spanner finden Sie auf oberstebrink.de

Die Verlosung ist am am 7. Januar 2021 abgelaufen.

Bestellen Sie das Pappbilderbuchpaket

Selbstverständlich können Sie das Pappbilderbuchpaket zum Sonderpreis von 63,60 € statt 78,55 € bestellen. Hier können Sie bestellen.