Wenn ein Kind gestorben ist…

Ein Interview mit den Psychologen Andreas und Wolfram Schulze zum wohl schwersten Unglück in einer Familie

Den Tod des eigenen Kindes zu betrauern und letztlich auch zu verkraften, gehört zum Schwersten, was einer Familie begegnen kann. Und auch wenn die Kindersterblichkeit in den vergangenen hundert Jahren immens zurückgegangen ist, sind hierzulande laut Statistischem Bundesamt über 8000 Eltern vom Tod des eigenen Kindes betroffen. Hinzu kommen die knapp 6.500 Eltern der sogenannten „Sternenkinder“, deren Verlust heutzutage endlich ernst genommen wird. Schließlich ist mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesen, dass die Eltern mit dem Kind bereits im Mutterleib eine Beziehung aufbauen und mit ihm kommunizieren.

Lernen, mit dem Verlust zurechtzukommen

Mit solch einem Verlust zurechtzukommen, ist unglaublich schwer. Etwas leichter fällt es, wenn die Betroffenen Unterstützung von anderen Menschen erhalten. Doch auch diese sind in solchen Situationen oftmals überfordert. Viele neigen dazu, sich aus Unsicherheit zurückzuziehen statt zu helfen. Aber der Tod gehört zum Leben. Wir können ihn nicht von uns wegschieben, auch wenn wir uns das wünschen. Deshalb haben wir mit den beiden Psychologen Priv.-Doz. Dr. Dr. Andreas Schulze und Prof. Dr. Dr. Wolfram Schulze über das Thema gesprochen. Beide sind seit langem in Wissenschaft und Praxis tätig. Sie sind Onkel und Neffe und haben gemeinsam einen Ratgeber mit dem Titel „Wenn ein Kind gestorben ist oder Die Farben der Trauer“ für Betroffene und deren Begleiterinnen und Begleiter verfasst. Das Interview können Sie hier im Podcast hören:

Priv.-Doz. Dr. Dr. Andreas Schulze (links) und Prof. Dr. Dr. Wolfram Schulze

In den vergangenen 30 Jahren habe das Thema „Tod eines Kindes“ in unserer Gesellschaft an Bedeutung gewonnen, erklärt Wolfram Schulze. Das sei unter anderem daran zu erkennen, dass mittlerweile auch Friedhöfe für Sternenkinder eingerichtet würden, der Schmerz der Eltern in der Öffentlichkeit Anerkennung finde oder dass es seit 2013 die Möglichkeit gebe, bei einer „Fehlgeburt“ das Kind im Standesamt als Person registrieren zu lassen.

Die Gesellschaft wandelt sich

Ausschlaggebend sei ein gewandeltes gesellschaftliches Verständnis, das dank der gelungenen Selbsthilfe der Betroffenen entstanden sei. Aktuell werden hierzulande etwa 420 Kinder jährlich tot geboren. Die Säuglingssterblichkeit lag Anfang des 20. Jahrhunderts noch bei einem Drittel. Heute sind es noch 0,6 Prozent. Aber auch wenn die Zahlen hier stark rückläufig sind, so sind es jedes Jahr immer noch zu viele Eltern, die vom Tod des eigenen Kindes betroffen sind.

Was wirklich helfen kann

Und diese benötigen vor allem in der akuten Situation dringend Hilfe. Laut Andreas Schulze reagieren die Betroffenen sehr unterschiedlich. „Ich war trotz relativ langer Berufserfahrung überrascht, wie hoch diese Bandbreite im praktischen Bereich ist. Im Regelfall ist das für die Eltern zunächst ein Schock, mit der ganz normalen Schockreaktion, die entsprechende Konfusion, Verzweiflung, Ungläubigkeit, Lähmung auslöst.“, berichtet er. Er empfiehlt allen nahestehenden Personen unterstützend da zu sein und sich den Eltern zuzuwenden. „Diese Zuwendung kann auf zwei Ebenen passieren. Zunächst auf der emotionalen Ebene, dass man einfach da ist.“ Dabei gehe es nicht darum, irgendwelche Dinge zu erzählen. Das sei ganz furchtbar. Sondern es gehe darum zu zeigen, dass man da sei, wann immer der andere das brauche.

„Das ist für die erste Zeit etwas ganz enorm Wichtiges. Hier kommt es nicht darauf an, schlau zu reden, sondern da zu sein.“ Das zweite, was man tun könne, seien die ganz praktischen Dinge; also etwa dafür zu sorgen, dass derjenige oder diejenigen, die betroffen sind, etwas zu essen haben. Ganz furchtbar sei es, wenn Leute, die glaubten, alles zu wissen, Verhaltensanweisungen gäben. „Das ist das Schlimmste, was Menschen in dieser Situation passieren kann. Zuhören ist wichtiger als jemanden zuzutexten.“

Aber Vorsicht! Menschen, die das Leid anderer erfahren, müssten selbst möglichst stabil sein und über eine doch erhebliche Leidensfähigkeit verfügen.

Die Frage nach der Schuld

Tatsächlich spielt beim Tod eines Kindes oftmals die Frage nach der Schuld eine große Rolle. Obwohl komplex, bemüht sich Wolfram Schulze hier um eine allgemeinverständliche Erklärung. Schuldzuweisungen wären Erklärungsversuche für ein Ereignis, das sich vielleicht gar nicht erklären lasse. Dabei habe ein Kontrollverlust stattgefunden. Mit der Schuldzuweisung werde eine Scheinerklärung gefunden und auch die Kontrolle kehre scheinbar zurück. Der „Schuldige“ sei nun verantwortlich und damit auch dafür, eine Lösung zu finden. Praktisch sei dann aber gar keine Lösungsfindung mehr möglich, weil die Verantwortung für die Klärung der Situation nun größtenteils abgegeben worden sei. Der Betroffene drehe sich nur ständig im Kreis. Um hier einen Weg zu finden, sei vor allem professionelle Hilfe gefragt.


Andreas Schulze und Wolfram Schulze
mit Illustrationen von Melanie Garanin
Wenn ein Kind gestorben ist oder Die Farben der Trauer
Hardover/vierfarbig/144 Seiten
ISBN: 978-3-96304-034-4
22 Euro

Mehr zum Buch


„Wir Menschen haben das Bedürfnis, Erklärungen zu finden. Beim Tod von Kindern gibt es oft keine Erklärung. Wir müssen mit den Fakten leben, ohne eine hinreichende Erklärung zu haben. In solchen Fällen nutzt eine Schuldiskussion überhaupt nichts.“, fügt Andreas Schulze an. „Sie verhindert, eine Lösung zu finden. Man kann sich das vielleicht wie ein Puzzle vorstellen. Wer trauert, hat eine Reihe von Aufgaben zu erfüllen, um mit seiner Trauer besser leben zu können, um wieder zurück in ein erfülltes Leben finden zu können. Wenn ich mich aber an einem Teil dieses Puzzles, der Schuld, festklammere, dann werde ich die anderen Teile nicht bewegen können, und das Bild eines neuen, anderen Lebens ohne den Verstorbenen wird sich nicht darstellen lassen. Deshalb ist im Regelfall die Diskussion über die Schuld eine Sackgasse.“

Warum ein Buch?

Während viele Paare in einer solchen Situation enger zusammenrücken, um das Leid gemeinsam zu ertragen, erleben Wolfram und Andreas Schulze eben auch Paare, die sich über die Schuldfrage gegenseitig zerfleischen, weil die Frage nach der Schuld jeden weiteren Weg versperrt. Auch um diesen wieder zu öffnen haben die beiden nun einen Ratgeber für Betroffene und nahestehende Personen verfasst.

Im Laufe seiner Tätigkeit, sagt Andreas Schulze, habe er erfahren, dass das allgemeine Wissen über das Thema eher klein sei. Aber in der Arbeit mit den betroffenen Eltern tauchten immer wieder sehr ähnliche Fragen auf, die nirgendwo nachzulesen waren und eine vernünftige Antwort gäben. Deshalb wollten sie mit dem Buch auf Basis des aktuellen Standards, den Betroffenen Wissen vermitteln, von dem sie profitieren können – und zwar beiden Zielgruppen: den betroffenen Eltern, Großeltern und Freunden und auf der anderen Seite, die mit dem Tod beschäftigen, wie Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter, Hebammen, Krankenschwestern und allen anderen.

„Eben, weil es so ein schwieriges Thema ist, fehlt auch häufig die Sprache.“, ergänzt Wolfram Schulze. „Deshalb war es uns auch ein Anliegen, mit dem Buch, Paaren, betroffenen Eltern und Angehörigen ein bisschen zu helfen, auch eine Sprache und womöglich auch eine Orientierung zu finden.“

Das Thema „Suizid“

Dass das Thema „Suizid“ im Buch eine Rolle spielt, hat auch mit der Berufserfahrung der beiden Wissenschaftler zu tun. Beim Suizid kommen laut Wolfram Schulze einige Besonderheiten hinzu: Neben der hier noch komplizierteren Frage nach der Schuld, verkomplizieren sich Trauer und Bewältigung. Für die Eltern ist das ein Schicksalsschlag, der sich aber vor allem dadurch von anderen Todesfällen unterscheidet, weil er von der Hand des Kindes selbst geschah. Dabei ist es beiden Autoren, die selbst im Bereich der Suizidprophylaxe tätig sind, zu zeigen, dass sich auch über dieses Thema sprechen lässt. Beim Thema Suizid geht es laut Andreas Schulze ja nicht um die reißerische Aufmachung.

Seit sich nach Goethes „Die Leiden des jungen Werther“ im Umfeld viele junge Menschen das Leben genommen hatten, geht man sensibler mit dem Thema um. Wenn man darüber rede, wenn jemand in Not ist, ist es immer besser, nach einer Lösung zu suchen, als sich zu suizidieren, erklärt er und zitiert einen Kollegen mit den Worten: „Suizid ist die endgültige Lösung für ein vorübergehendes Problem“. Diesen Aspekt deutlich zu machen und nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen, sei ihr gemeinsames Ziel.

Und doch noch ein versöhnliches Ende

Für ein versöhnliches Ende zitiert Andreas Schulze eine Stelle aus dem Alten Testament: Im Buch der Prediger, Kapitel drei, eins folgende stehe: „Alles hat seine Zeit, und jedes Ding hat seine Stunde. Was danach folgt, ist eine ganz lange Aufzählung von Gegensatzpaaren. Wir wollen natürlich immer die bessere Rate von den genannten Dingen, aber so ist das Leben nicht. Das Leben hat immer beide Facetten, nämlich zum Leben gehören Fröhlichkeit und Trauer, Verzweiflung und Hoffnung.

Und wenn wir mit der nötigen Bescheidenheit und mit Zuversicht unser eigenes Leben gestalten, wenn wir mit anderen Menschen sorgsam umgehen und uns verantwortlich verhalten, dann haben wir alle Chancen, auch wenn uns solche Krisen selbst betreffen oder im nahen Umfeld betreffen, dass wir solche Situationen mit anderen gemeinsam meistern können und aus dieser schwierigen Situationen eher gestärkt hervorgehen können, dort Hoffnung zu machen, dass es, auch wenn es so scheint, dass es nicht weitergeht, andere Wege sichtbar gemacht werden können, die auch zum Ziel führen können, ein zufriedenes Leben führen zu können. Diese Hoffnung haben wir versucht in diesem Kontext zu formulieren.“

„Und vielleicht kann man noch ergänzen“, sagt Wolfram Schulze, „Inzwischen gibt es tatsächlich auch als positive Entwicklung wirklich ein breites Hilfsangebot für Eltern von Sternenkindern über Trauer, Beratung und Begleitung: Das ist sicherlich auch eine positive Entwicklung, die hier auch die Hoffnung wieder stärker wachsen lassen kann.“




Vielfalt Kinderbuch: Ein Schatz, wie es ihn nur auf der Messe gibt

Überall auf der Messe sind tolle Kinderbücher zu finden – das Angebot ist größer als in der Buchhandlung

Rund 8000 Kinder- und Jugendbücher erscheinen jedes Jahr neu im Buchmarkt. Die meisten davon erreichen nur einen sehr kleinen Kreis der jungen Leserinnen und Leser. Dennoch macht der Kinderbuchmarkt mit einem Umsatz von knapp 10 Milliarden Euro jährlich mit 18,8 Prozent nach der Belletristik mit 31,9 Prozent den zweitgrößten Umsatzanteil am gesamten Buchumsatz aus. Die größten Buchverlage im Kinderbuchbereich dürften aktuell der Carlsen Verlag (90,2 Millionen €), der Ravensburger Buchverlag (73 Millionen €) und die Oetinger Verlagsgruppe (35,8 Millionen sein).

Faszination in Halle 3.0

Sie spiegeln aber keineswegs die Vielfalt im Buchmarkt wider. Daneben gibt es hunderte mittlerer und kleiner Verlage, die jedes Jahr faszinierende Bücher in den stationären und oftmals nur in den Onlinehandel bringen. Auch deshalb lohnt sich der Besuch auf der Frankfurter Buchmesse und das Herumstöbern bei den Kinderbuchverlagen. Diese finden sich größtenteils in Halle 3 im Erdgeschoss. Hier sind auch etliche Bücher zu sehen, die im Buchhandel vor Ort niemals auftauchen werden, weil deren Verlage keine Chance haben, sich gegen die größeren Verlage im Angebot durchzusetzen.

Internationales Angebot und Fachbücher

In Halle 3.0, wie das Erdgeschoss der Halle 3 genannt wird, sind auch internationale Buchverlage aus Taiwan, Polen, Belgien oder Ungarn zu finden. In ersten Stock in Halle 6 sind die aktuellen Trends aus dem gesamten englischsprachigen Raum zu finden. Neuerscheinungen aus Spanien, Frankreich, Italien und vielen weiteren Ländern sind im Erdgeschoss und im ersten Stock der Halle 4 untergebracht.

In Halle 3 finden sich auf zwei Stockwerken neben den Kinderbüchern auch pädagogische Fachbücher und die Schulbücher. Auch die Ratgeberverlage sind hier.

Frankfurt Kids Conference

Ergänzend zum Messeprogramm wartet in diesem Jahr noch ein besonderes Highlight auf die Besucher: Denn am 19. Oktober findet zum ersten Mal die Frankfurt Kids Conference statt. Seien Sie dabei und diskutieren Sie mit internationalen Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen Publishing, Gesellschaft und Politik die Themen und Trends, die den Bereich Kinder- und Jugendmedien bewegen.

Wann: 19. Oktober 2022, 9.15—12.00 Uhr, Einlass ab 9.00 Uhr
Wo: Congress Center Ebene 3, Konferenzraum Illusion
Sprache: Englisch

Mehr dazu: https://www.buchmesse.de/themen-programm/fachprogramm/frankfurt-kids




Was Mann tun soll, wenn das erste Kind unterwegs ist

Eine umfangreiche Broschüre zum kostenlosen Download für werdende Väter

„Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr.“ Gut, der Spruch von Wilhelm Busch mag etwas abgegriffen sein und er gehört sicher zu den Binsenweisheiten. Andererseits gehört es wiederum zu den Binsenweisheiten, dass sie nun mal wahr sind, und die Frage stellt sich, warum so wenig Unterstützung für das Mannsvolk da ist. Eine Lücke, wenn auch eine kleine, schließt nun „Für Papa… ein Beziehungsratgeber“.

Rund um Beziehung und Familie

Der Ratgeber ist ein echter Nothelfer. Schließlich gibt er emotionale und sachliche Hilfe in einer wirklich schwierigen Lebenssituation. „Was tun, wenn das erste Kind unterwegs ist?“ Da wir das in der Schule nicht gelernt und bei unseren Eltern logischerweise nie erlebt haben, ist guter Rat zum Umgang mit Mutter und werdendem Kind wichtig. Und zwar sehr wichtig. Schließlich geht es nicht nur um den Moment. Das jeweilige Verhalten während dieser Zeit kann prägend für die Beziehung und damit für die ganze Familie sein. Viele Familiengeschichten erzählen von leidvollen Missverständnissen und Missgeschicken aus dieser Lebensphase.

Mit viel Empathie

Da ist es schön, einen klaren Ratgeber vor sich zu haben, der vollgepackt ist mit einer Fülle von wertvollen Informationen und Ratschlägen. Gut ist auch, dass die Autorin und der Autor offenbar viel Erfahrung mit und jede Menge Empathie für ihre Zielgruppen Mütter und Väter haben. Das kommt vor allem bei der Vielzahl der Fallbeispiele zum Tragen. Schließlich stammt das Büchlein auch von zwei echten Fachleuten. Thekla Rotermund-Capar, Gleichstellungsbeauftragte des Werra-Meißner-Kreises und Ralf Ruhl, Männerberater der AWO Beratungsstelle für Schwangerschaft, Familie und Sexualität haben ihn geschrieben. Wer nun beim Namen Ralf Ruhl aufhorcht, weil er den doch schon gehört hat, der sei darauf hingewiesen, dass viele Kinderbuchrezensionen auf spielen-und-lernen.online von ihm stammen. Früher war er auch Redakteur der gleichnamigen Zeitschrift und Chefredakteur der Zeitschrift „paps“.

Vollgepackt und doch übersichtlich

All diese beruflichen und wohl auch viele persönliche Erfahrungen sind nun in diesen Ratgeber eingeflossen. Aber auch wenn er so richtig vollgepackt daherkommt und für jede Situation etwas zu bieten hat, ist er doch sehr übersichtlich und für das Auge angenehm gestaltet. Das liegt an den Illustrationen von Bitt Jatho, die die Broschüre gestaltet hat. Zwei Wehrmutstropfen gibt es jedoch: Das Büchlein hat weder ein Inhaltsverzeichnis noch Seitenzahlen. Das hätte die Übersichtlichkeit gefördert und die Orientierung erleichtert. Aber sei’s drum! Der „Beziehungskalender“ ist sauber chronologisch aufgebaut und bietet neben einem umfangreichen Adressteil, der vor allem regional gut nutzbar ist, auch noch einen Ausblick auf die ersten Lebensjahre des Kindes. Zudem ist er laut Auskunft des Autors kostenlos im Gleichstellungsbüro des Werra-Meißner-Kreises zu beziehen.

Wir plädieren deshalb zum einen dafür, dass das Thema „Eltern werden“ als Lebensthema endlich mehr in der Schule Berücksichtigung findet und jeder werdende Vater den „Für Papa… ein Beziehungsratgeber“ haben sollte.

Gernot Körner

Bibliographie:

Thekla Rotermund-Capar/Ralf Ruhl
Für Papa… ein Beziehungsratgeber
Gleichstellungsbüro Werra-Meißner-Kreis
Broschüre, 96 Seiten

Ein pdf des Ratgebers finden Sie hier zum kostenlosen Download. Zu beziehen ist die gedruckter Version unter folgender Adresse:

Werra-Meißner-Kreis
Der Kreisausschuss
Gleichstellungsbüro
Schlossplatz 1, 31269 Eschwege
Tel. 05651-302-10701
Thekla.rotermund-capar@werra-meissner-kreis.de




Neuer Bio-Ernährungsratgeber für Familien

Rezepte und Tipps für einen guten Speiseplan kostenfrei bestellbar

Ob für Schwangerschaft, Stillzeit, im ersten Lebensjahr oder später in Kita, Schule und Ausbildung: Der neue Bio-Ernährungsratgeber für Familien gibt Tipps für einen guten Speiseplan, passend zu jedem Lebensabschnitt. Die Broschüre kann unter www.ble-medienservice.de kostenfrei heruntergeladen oder als Print-Variante bestellt werden.

Unterstützung für junge Familien

Die meisten werdenden Eltern machen sich viele Gedanken über die „richtige“ Ernährung ihres Kindes. Um Mütter und Väter dabei zu unterstützen und gleichzeitig für eine nachhaltige und klimafreundliche Ernährung zu sensibilisieren, gibt es nun den neuen Bio-Ernährungsratgeber für Familien. Er gibt Anregungen für verschiedene Lebensphasen – von Schwangerschaft bis hin zur Ausbildungszeit. Doch geht es nicht nur um Ernährung, sondern auch darum, wie Eltern den Dreiklang „Ernährung, Bewegung, Entspannung“ in den kindlichen Alltag integrieren können. Dabei lernen auch die Erwachsenen noch, wie sie ihren eigenen Lebensstil gesünder gestalten können.

Rezepte, Tipps zum Umgang mit Süßem oder Hinweise fürs Kochen in der Schule

Der Bio-Familienratgeber bietet Anregungen, wie Eltern die Ernährung und die Mahlzeiten ihrer Kinder gestalten können – inklusive wertvoller Tipps zu Süßigkeiten und Snacks. Außerdem enthält er Rezepte für jede Altersgruppe. Einige davon kommen von den BIO-Spitzenköchen und -köchinnen. Sie zeigen anschaulich, was Bio-Produkte in der Ernährung so wertvoll macht. Und mehr noch: Der Ratgeber gibt Tipps für ein optimales Speisen- und Getränkeangebot in Schulen und Hinweise, wie Schulen Kinder für gesundes Kochen begeistern können.

Praxistauglich mit Expertise anerkannter Ernährungsinstitutionen

In den praktischen Ratgeber ließ die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ihr ganzes Fachwissen aus verschiedenen Ernährungsbereichen einfließen: Herausgegeben wird der Ratgeber vom Bundeprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN). Alle Empfehlungen basieren auf den neuesten Forschungsergebnissen anerkannter Ernährungsinstitutionen und sind unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk „Gesund ins Leben“ im Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) entstanden. Der Ratgeber ist außerdem Teil des nationalen Aktionsplans „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“.

Der Bio-Familienratgeber steht unter der Bestellnummer 3420 kostenfrei im BLE-Medienservice zum Download oder zur Bestellung bereit. Alternativ kann er auch per E-Mail an publikationen@bundesregierung.de angefordert werden.

Quelle: Pressemitteilung BLE




Geschwister prägen ein Leben lang

Gerade in Corona-Zeiten können Geschwister füreinander eine gute Untersützung sein

Manchmal hat das Familienleben etwas Herzzerreißendes. Mia ist drei Jahre alt, ihre ältere Schwester Svenja gerade sechs. Beide sitzen am Küchentisch und essen. Mia versucht die Aufmerksamkeit ihrer Schwester zu erregen, indem sie laut zu singen beginnt. Svenja ist ohnehin schon sauer. „Hör auf, Du nervst!“, herrscht sie die kleine Schwester an, die völlig aus der Fassung gerät und schluchzend ruft: „Aber ich will dich doch gar nicht nerven. Ich will doch nur so sein wie du.“

Fluch und Segen von Geschwisterbeziehungen

Fluch und Segen von Geschwisterbeziehungen beschäftigen die Menschheit seit Jahrtausenden. Ideale Geschwister, wie Kastor und Pollux, die füreinander bedingungslos einstehen, kannte schon die griechische Mythologie. Die Brüder Grimm, Wright oder Mann haben Enormes geleistet. Seit Kain und Abel wissen wir aber auch, wie schief so manche Geschwisterbeziehung laufen kann. Und nur selten fördern die kindlichen Kabbeleien den Lebenserfolg so nachhaltig wie bei den Klitschkos.

Manche Eltern wissen wahre Horrorgeschichten von den Streitigkeiten ihrer Kinder zu erzählen. Blaue Flecken, Kratzer und manchmal ein ausgeschlagener Zahn sind keine Seltenheit. Warum wünschen sich so viele dennoch mehr als ein Kind oder sogar einen reichen Kindersegen? Sicher sind wir nicht von Hanni und Nanni hypnotisiert.

Unterm Strich positiv

Prof. Dr. Dr. Hartmut Kasten, Frühpädagoge und Familienforscher, bringt es auf den Punkt: „Geschwister erleben Tag für Tag ein Wechselbad der Gefühle: Neid auf den anderen, Enttäuschung, Angst vor Verlust und Versagen – aber auch die Sicherheit von Zusammengehörigkeit und gegenseitigem Vertrauen.“ Zwar hat er auch die Nachteile des Geschwisterlebens analysiert, weiß aber, dass in aller Regel die positiven Seiten überwiegen. „Einen Bruder oder eine Schwester zu haben, bedeutet für jedes Kind in erster Linie einen Gewinn an Sicherheit, Zusammengehörigkeitsgefühl, Vertrauen, Erfahrung im Umgang miteinander und persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten, den Einzelkinder nicht erleben.“ Blut ist eben doch dicker als Wasser, wie der Volksmund sagt.

Schutz- und Risikofaktoren

„Geschwisterkinder ahnen nicht, wie mühsam es ist, immer sozialkompetent zu sein, denn das ist die Voraussetzung für Einzelkinder, um Mitspieler zu bekommen, die ja nicht automatisch mit im Zimmer oder im Garten sind,“ berichtet die Verhaltensbiologin und Inhaberin der selbstständigen Forschungsgruppe Verhaltensbiologie des Menschen PD Dr. Gabriele Haug-Schnabel aus ihrer täglichen Arbeit. Auch als Mutter zweier Kinder erklärt sie: „Wer Geschwister hat, weiß, dass mit Geschwistern beglückende und vernichtende Erfahrungen gemacht werden können. Geschwister können als Schutzfaktoren im eigenen Entwicklungsverlauf wirken – sie können aber auch Risikofaktoren sein, die weit über den Auszug aus dem Elternhaus hinaus Einfluss auf das eigene Leben nehmen. Das haben Geschwisterkinder erlebt und Geschwisterforscher detailliert untersucht.“

Was die Forscher zudem entdeckt haben: Den Eltern kommt die größte Bedeutung zu, wenn es um die Geschwisterbeziehung geht.  Wir prägen mit unserem Vorbild und beeinflussen mit unserem Verhalten das Verhältnis unserer Kinder. Insofern können wir viel zum Gelingen beitragen.

Aus der Sicht des Kindes

Als Ausgangspunkt rät Prof. Kasten: „Wichtig ist, dass Sie immer wieder versuchen, die Dinge einmal aus der Sicht Ihrer Kinder zu betrachten: Wie ist das zum Bespiel für ein Kind, wenn sich ein zweites Baby ankündigt und man plötzlich nicht mehr die Hauptrolle in der Familie spielt? Auf einmal soll man der große, vernünftige Bruder sein. Wie hätten Sie an seiner Stelle reagiert?“

Für viele erstgeborene Kinder wächst sich die Entthronung durch ein neues Geschwisterchen zum echten Trauma aus. Monika Schloß erzählt in ihrem Buch „Wie Geschwister Freunde werden“ eine rührende Geschichte dazu: „Eines Tages nimmt die Mutter ihren kleinen Sohn auf den Schoß und sagt: ,Papi und Mami haben eine große Überraschung für dich. Bald bekommst du ein Geschwisterchen. Jetzt sag’ mal: Was möchtest du lieber haben – ein Brüderchen oder ein Schwesterchen?’ Worauf der Kleine lakonisch antwortet: ,Einen Hund!’“

Vielleicht will der kleine Junge tatsächlich einen Hund. Wahrscheinlich wäre zudem, dass er von der Furcht getrieben ist, die Liebe und Aufmerksamkeit seiner Eltern künftig teilen zu müssen. Schon neun Monate alte Babys wissen, dass sie mit ihrem Verhalten Aufmerksamkeit auf sich lenken können. Sie lernen zu lächeln und zu brabbeln. Gleichzeitig bemerken sie, wenn andere Kinder sich entsprechend verhalten und entwickeln Konkurrenzgefühl und Eifersucht.

Wenn das zweite Kind kommt

Leider lassen sich diese Gefühle auf Dauer kaum vermeiden. Dennoch können wir einiges tun, damit sie nicht zu stark auftreten. Wenn ein Baby unterwegs ist, neigen viele Eltern dazu, sich auf die Schwangerschaft und das Neugeborene zu konzentrieren. Dabei braucht gerade jetzt das ältere Kind besondere Beachtung.

Wie Geschwister Freunde werden

Wie sich Geschwister positiv führen lassen, dass sie harmonisch miteinander leben und gegenseitig voneinander profitieren, darauf gibt Monika Schloß wertvolle praktische Lösungsvorschläge und Anregungen.

Monika Schloß (Hrsg.):
Wie Geschwister Freunde werden
So helfen Sie Ihren kleinen Rivalen, sich zu verstehen und zu vertragen

Hardcover, 207 Seiten
ISBN: 978-3-934333-26-0
14,95 €

Binden Sie deshalb das Kind dauerhaft mit ein. Bringen Sie das Thema immer wieder zur Sprache, damit es sich daran gewöhnen kann. Dabei dürfen Sie ruhig darüber reden, dass Schwangerschaft anstrengend ist und so manche Gereiztheit ihre Ursache darin hat. Ihr Kind versteht dann, warum Sie manchmal anders reagieren als bisher. Richten Sie mit ihm gemeinsam das Kinderzimmer ein, beteiligen Sie es an der Namensfindung, nehmen Sie es mit zur Ultraschalluntersuchung und unternehmen Sie viel gemeinsam, damit ihr Kind nicht den Eindruck hat, dass es zu kurz kommt.

„Schick das Baby doch zurück“

Bei so einer Vorbereitung kann Ihr Kind eine Menge Angstgefühle abbauen und freut sich vielleicht auf das Geschwisterchen.

Nun kann es natürlich ganz anders kommen und ihr Kind ist verzweifelt nachdem gerade das neue Geschwisterchen im Haus ist. Es versteht nicht, wie Sie dieses schreiende, runzlige Etwas lie haben können. Dass das Baby alles darf. In die Windeln machen, nachts die Eltern aufwecken – während es selbst gar nichts mehr darf.

„Niemand hat mich mehr lieb!“, könnte das Gefühl Ihres Kindes beschreiben. Es wird jetzt vermutlich alles versuchen, um Ihre Aufmerksamkeit zurück zu bekommen. Ihr Kind leidet. Seien Sie deshalb bitte nicht schockiert, wenn es sagt „Schick, das Baby doch zurück!“ Ihr Kind ist nicht böse, sondern nur verzweifelt. Lassen Sie es seine Wut artikulieren. Nehmen Sie sich Zeit. Erklären Sie, dass Sie das Kleine nicht zurückgeben können. „Ich habe das Kleine genauso lieb wie dich. Und dich würde ich auch niemals hergeben.“

Kampf um Liebe und Anerkennung

Geschwister wetteifern um die Liebe und Anerkennung ihrer Eltern. Zwar lässt es sich nicht ändern, einen Bruder oder eine Schwester zu haben. Das bedeutet aber nicht, dass Kinder dies kampflos akzeptieren. Deshalb kommt es oftmals zum Streit.

Je nach Geschwisterfolge können Eltern auf ganz unterschiedliche Herausforderungen stoßen. Und auch hier ist es wichtig, Verständnis für die Situation des Kindes aufzubringen. Die Situation des ältesten haben wir uns schon angesehen. Schloß stellt etwa noch die Situation des „Sandwich-Kindes“ und des „Nesthäkchens“ heraus.

Von Sandwich-Kindern und Nesthäkchen

Sandwich-Kinder stehen zwischen dem Ältesten und dem Jüngsten. Oftmals bekommen die beiden anderen mehr Beachtung – oder das mittlere Kind empfindet das so. Für mehr Anerkennung entwickelt sich deshalb so manches Kind zum Clown, Tollpatsch oder Rebellen. Dabei gibt es auch Vorteile, das Mittlere zu sein. Weil es nicht so sehr im Fokus steht, kann es sich bereits früh entfalten, wird schneller selbstständig und setzt leichter seine Ideen um. Mittlere Kinder orientieren sich gerne an den älteren. Deshalb entwickeln Sandwich-Kinder oft ein gutes Gespür für Diplomatie, können leichter Kompromisse schließen und vermitteln. Eltern sollten sich deshalb bewusst intensiv mit ihm beschäftigen. Denn das Kind hat viele Eigenschaften, die es zu fördern gilt.

Hilfe, meine Kinder streiten

Von den Autorinnen des Weltbestsellers „So sag ich’s meinem Kind“

Anhand zahlreicher anschaulicher Fallbeispiele und Comics erklären die Autorinnen, wie sich Sie durch einfache Gesprächs- und Umgangsregeln Rivalitäten zwischen den Kindern abbauen können. Zudem erläutern sie, wie Kinder lernen, unangenehme Gefühle auszudrücken, ohne handgreiflich oder beleidigend zu sein und was Bezugspersonen dazu tun können, die Motivation und das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken.

Adele Faber/Elaine Mazlish
Hilfe, meine Kinder streiten
Wie Sie Kindern helfen, einander zu respektieren

Broschur, 240 Seiten
ISBN 978-3-96304-011-5
19,95 €

Das jüngste Kind nimmt dagegen immer eine Sonderstellung in der Familie ein. Es muss erst mal lernen, sich gegen die Älteren durchzusetzen – mal mit Bitten, mal mit Charme, mal mit Schmeicheln und mal mit Nerven und Gebrüll. Weil das Jüngste meist ein Leben lang den „Babybonus“ hat, bekommt es von den Eltern oft den größten Handlungsspielraum. Hier sind klare Grenzen notwendig. Andererseits müssen die Jüngsten erfahren, dass es sich lohnt, sich anzustrengen, auch wenn die Älteren immer voraus sind. Oftmals suchen sie sich ein Spezialgebiet, in dem sie die anderen überflügeln können. Dafür und für die Entwicklung zur Selbstständigkeit, brauchen die Kinder genügend Freiraum. Dabei sind Grenzen und Freiraum kein Widerspruch. Kasten zitiert dazu ein altes Sprichwort: „Kleinen Kindern müssen wir helfen, Wurzeln zu fassen. Großen Kindern müssen wir Flügel schenken.“

Vom Wert der Familie

Wie sich Geschwister entwickeln und gegenseitig prägen, lässt sich nie vorherbestimmen. Als Eltern erreichen wir am meisten durch unser Vorbild, durch das Verständnis für die Situation und entsprechendes Handeln und durch das Fördern familiärer Werte und Eigenschaften wie Solidarität, Vertrauen und Geborgenheit.

Daraus entstehen dann jene positiven Beispiele: Statt miteinander zu konkurrieren, solidarisieren sich Kinder miteinander, spielen zusammen und sind wirklich ein Herz und eine Seele. Dieses Verhalten lässt sich aber nicht erzwingen. Schloß nimmt in ihrem Buch Geschwisterbeziehungen aus etlichen Blickwinkeln unter die Lupe und gibt wertvolle Hinweise, wie sich die Kinder positiv führen lassen.

„Natürlich hängt auch viel von den Eltern ab“, erklärt sie. „Wenn die darauf achten, kein Kind dem anderen vorzuziehen, lässt sich aufkeimende Rivalität leichter vermeiden.“

Jedes Kind ist anders

Möglich, dass Sie an dieser Stelle einwenden, dass es gar nicht so einfach ist, kein Kind dem anderen vorzuziehen. Schließlich sind ja auch die Kinder völlig unterschiedlich. Doch genau darin liegt die Lösung.

Natürlich sind sie das. Deshalb ist eine völlige Gleichbehandlung auch nicht möglich. Jedes Kind hat aber seine eigenen Stärken. Ist das eine sportlich, hat das andere vielleicht mehr ein Gefühl für Musik. Schloß empfiehlt deshalb folgendes:

  • Stellen Sie die Stärken des jeweiligen Kindes heraus.
  • Tadeln Sie möglichst kein Kind für seine Leistungen im Beisein der anderen. Am besten tadeln Sie überhaupt keine Leistungen, sondern fördern die Stärken ihrer Kinder.
  • Stellen Sie keines Ihrer Kinder einem anderen als Vorbild dar. Das schafft nur Unmut.
  • Hören Sie zu, statt zu schimpfen.
  • Greifen Sie bei Streitereien ein, ohne Partei zu nehmen.
  • Geben Sie allen eine Chance und lassen Sie möglichst die Kinder ihre Auseinandersetzungen miteinander lösen.

Dabei müssen Sie sich auch nicht schämen, wenn Sie sich innerlich einem Kind näher fühlen als einem anderen. Das ist natürlich. Wichtig ist nur, dass Sie diese Vorliebe nicht nach außen kehren. Schließlich ist jedes Kind etwas Besonderes. So schlägt Schloß etwa auf die viel gefürchtete Frage „Mami, wen hast Du am liebsten?“ folgende Antwort vor: „Lieb hab ich Euch alle gleich. Aber jeden von Euch lieb’ ich aus anderen Gründen besonders.“ Denn jedes Kind will etwas Besonderes sein und nicht genau so wie die anderen Kinder. Dies ist gleichzeitig der beste Weg zur Entwicklung des eigenen Selbstbewusstseins und zu einer glücklichen Geschwisterbeziehung.

10 Regeln wenn es kracht

  1. Spielen Sie bei Streitereien unter den Geschwistern nie den Richter, der zwischen Schuldig und Nicht-Schuldig entscheidet.
  2. Bestrafen Sie niemals ein Kind allein. Damit verschärfen Sie den Konflikt und das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden.
  3. Bleiben Sie ruhig – wer brüllt hat Unrecht.
  4. Suchen Sie nach der Ursache für den Streit.
  5. Stellen Sie fest, warum sich Ihre Kinder genau so verhalten.
  6. Helfen Sie, eine für alle zufriedenstellende Lösung zu finden.
  7. Lassen Sie Ihre Kinder eine Weile allein, damit sich der Zorn legen kann. Reden Sie anschließend ruhig miteinander.
  8. Setzen Sie auf Ihre natürliche Autorität. Kinder brauchen eine Respektsperson, an der sie sich orientieren können.
  9. Schaffen Sie ein Ventil zum Abreagieren. Ein Punchingball wirkt manchmal Wunder.
  10. Lassen Sie zu, dass Ihre Kinder Aggressionen aktiv abbauen. Von der Kissenschlacht über Wutgebrüll bis zum Wettlauf ist alles angebracht, das Adrenalin abbaut.