Kinder brauchen einen besonderen Sonnenschutz

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Hautschützende Substanz Melanin kann noch nicht in ausreichender Menge produziert werden

Im Sommer können Kinder länger draußen spielen. KinderärztInnen und UmweltmedizinerInnen erinnern jedoch daran: die Haut von Kindern braucht besonderen Schutz, um Hautschäden, wie Sonnenbrand und Hautkrebs zu verhindern. Dabei reicht es nicht aus, Kinder mit Sonnenschutzmittel einzucremen, bevor sie in die Sonne gehen.

Sonnencreme ist sehr wichtig genügt jedoch nicht

Die drei Säulen des Sonnenschutzes fordern zusätzlich das Tragen von Hut, Kleidung und Sonnenbrille sowie eine begrenzte Aufenthaltszeit in der Sonne. Babys und Kleinkinder unter zwei Jahren sollte möglichst nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden. Ihre Haut zeigt einen anderen Aufbau im Vergleich zu älteren Kindern und bildet die hautschützende Substanz Melanin noch nicht in ausreichender Menge.

Jedes Kind zeigt eine individuelle Empfindlichkeit der Haut gegenüber der Sonne („Phototyp“).

Allgemein gilt: umso heller der Hauttyp, desto kürzer die Eigenschutzzeit der Haut und desto mehr Schutzmaßnahmen sind erforderlich. Für begrenzte Aufenthalte im Freien z.B. in Deutschland kann ein Sonnenschutzprodukt mit Lichtschutzfaktor 30 für Kinder durchaus ausreichen. Bei Aufenthalten am Meer oder in den Bergen oder einfach bei Vorliegen eines hellen Hauttyps sind Sonnencremes, die einen höheren Lichtschutzfaktor (LSF 50 oder 50+) ausweisen sicherer. Für eine gute Schutzwirkung sollte die Sonnencreme 20-30 min vor der Sonnenexposition großzügig auf alle Körperpartien aufgetragen werden. Nachcremen nicht vergessen!

Wichtig ist auch die Tageszeit der Sonnenexposition

Zwischen 11.00 und 15.00 Uhr sollten sich Kinder im Sommer nicht länger in der direkten Sonne aufhalten, da die UV-Strahlung aufgrund des Sonnenstandes besonders intensiv ist. Als wichtige Orientierungshilfe zur Umsetzung von Sonnenschutzmaßnahmen gilt der weltweit einheitlich verwendete UV-Index. Dieser beschreibt den zu erwartenden Tagesspitzenwert der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung. Je höher der UV-Index ist, desto schneller kann auf ungeschützter Haut ein Sonnenbrand auftreten.

Sonnenschutzmittel enthalten „chemische“ oder „mineralische“ UV-Filter.

Mineralische (physikalische) UV-Filter hinterlassen einen weißlichen Film auf der Haut und zwar umso stärker, je größer die Partikel des mineralischen Filters sind. In Sonnenschutzpräparaten mit kleinsten Mineralteilchen (Nanopartikel) ist dieser „Weißeleffekt“ weniger vorhanden, jedoch besteht das potenzielle Risiko des Eindringens von Nanopartikeln in tiefere Hautschichten. Chemische UV-Filter wirken schnell nach dem Auftragen sofern ein „Sofortschutz“ angegeben ist. Häufig werden sie mit mineralischen Filtern kombiniert. Als organische Substanzen können Sie als Rückstände in der Umwelt verbleiben. Problematisch sind in diesem Zusammenhang Substanzen wie Oxybenzone. Außerdem sollten keine Produkte mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum verwendet werden.

Kinder mit Neurodermitis oder empfindlicher Haut sollten Sonnenschutzpräparate ohne Zusatzstoffe, wie allergisierende Duft-, Konservierungsmittel- und Farbstoffe verwenden. Bei Kindern mit gereizter oder geschädigter Haut sowie bei Babys sollten nach aktuellem Wissensstand mineralische Filter ohne Nanopartikel verwendet werden. Nanopartikel müssen in Europa bei Angabe der Inhaltsstoffe deklariert werden. Sie finden sich hinter dem mineralischen Filter in Klammern angegeben z.B.“ Zinc Oxide (Nano)“.

Quelle Pressemitteilung: Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e. V.




Ab wann Hitze auch für Kinder eine Gefahr ist

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Hitzeindex und Feuchtkugeltemperatur erklärt

Hitze kann sich für uns Menschen sehr unterschiedlich anfühlen: Dabei spielt vor allem die Luftfeuchtigkeit eine Rolle, aber auch wie lange wir den hohen Temperaturen ausgesetzt sind. Im schlimmsten Fall kann Hitze sogar lebensgefährlich werden. Wenn es heiß ist, versucht unser Körper mit Schwitzen und der damit verbundenen Verdunstung Wärme abzugeben. Steigt die Luftfeuchte an, gerät unsere körpereigene Klimaanlage ins Stocken. Der Grund hierfür ist, dass in feuchter Luft weniger Wasser verdunsten kann.

Was sagt der Hitzeindex aus?

Um diesen Effekt in Zahlen auszudrücken, spricht man von der gefühlten Temperatur oder dem sogenannten Hitzeindex. Dieser liegt beispielsweise bei einer Lufttemperatur von 36 Grad und einer relativen Luftfeuchte von 30 Prozent bei 40 Grad. Steigt die Luftfeuchte auf 60 Prozent, liegt der Index schon bei 50 Grad. Der Hitzeindex ist für den Schatten angegeben, in der Sonne kann das Hitzeempfinden generell noch stärker sein. Am Mittelmeer wurden in diesem Sommer bereits gefühlte Temperaturen von mehr als 50 Grad erreicht.

Bei diesen Werten sollte jegliche körperliche Aktivität vermieden werden, sonst besteht die Gefahr eines Sonnenstichs oder Hitzschlags. Besonders gefährdet davon sind Menschen mit Vorerkrankungen des Herz-Kreislaufsystems oder der Atemwege, Menschen über 65 Jahre, Säuglinge und Kleinkinder sowie Schwangere.

Was ist die Feuchtkugeltemperatur?

Ein weiteres Maß, welches in diesem Zusammenhang oft verwendet wird, ist die sogenannte Feuchtkugeltemperatur. Im Gegensatz zum errechneten Hitzeindex wird die Feuchtkugeltemperatur mit einem speziellen Feuchtthermometer direkt gemessen. Dabei wird ein feuchtes Tuch über die Thermometerkugel gestülpt und belüftet. Durch die Verdunstungskälte stellt sich nach einiger Zeit die Feuchtkugeltemperatur ein. Sie beschreibt die niedrigste Temperatur, bis zu der es sich in einer Umgebung durch Verdunstung abkühlen kann.

Erreicht diese Feuchtkugeltemperatur eine kritische Schwelle, kann durch Schwitzen die Körpertemperatur nicht mehr reguliert werden und die Grenze der menschlichen Anpassungsfähigkeit an Hitze ist erreicht. Es wird daher auch von der Kühlgrenztemperatur gesprochen: Bislang ging die Forschung davon aus, dass diese Grenze bei 35 Grad liegt. Eine Studie aus dem vergangenen Jahr ergab allerdings, dass selbst junge und gesunde Menschen bereits bei einer Feuchtkugeltemperatur von 31 Grad an Überhitzung litten.

Hunderte Millionen Menschen gefährdet

Demnach wäre im Zuge des Klimawandels ein deutlich größerer Teil der Weltbevölkerung von lebensgefährlicher Hitze betroffen als zunächst angenommen. Laut dem aktuellen Bericht des Weltklimarats werden im Laufe des Jahrhunderts solche Bedingungen besonders in Indien und Pakistan entlang der Flüsse Indus und Ganges wahrscheinlicher.

Aber auch im Bereich sehr warmer Meere, wie zum Beispiel dem häufig mehr als 30 Grad warmen persischen Golf kann das Zusammenspiel aus Hitze und Luftfeuchtigkeit gefährlich werden. Im südlichen Iran wurde am 17. Juli 2023 ein Hitzeindex von fast 67 Grad registriert. Der Weltrekord für den höchsten Hitzeindex liegt bei 78 Grad und wurde am 8. Juli 2003 in Saudi-Arabien errechnet. Ohne Abkühlung in klimatisierten Räumen besteht bei solchen Werten akute Lebensgefahr.

Quelle: Pressemitteilung WetterOnline




Projekt „Clever in Sonne und Schatten“ stärkt die Hautkrebsprävention

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Klimawandel erfordert Anpassungsstrategien in Kitas

Auch in deutschen Kitas sind die Folgen des Klimawandels spürbar, durch Hitze und steigende Sonnenbrandgefahr. Um Hautkrebs langfristig vorzubeugen, müssen Kinder vor UV-Strahlen geschützt werden. Für Erzieherinnen und Erzieher in Kitas ist dies eine Herausforderung, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Das bundesweite Projekt „Clever in Sonne und Schatten“ der Deutschen Krebshilfe unterstützt Einrichtungen dabei, eine angepasste Sonnenschutzstrategie zu entwickeln. Umfassende Informationen stehen unter www.cleverinsonne.de/kita bereit.

Kostenfreies Projektpaket mit Materialien zu bestellen

Das Projektpaket umfasst Materialien für eine Projektwoche für Kinder im Alter von einem bis sechs Jahren. Dabei erlernen die Kinder gemeinsam mit dem SonnenschutzClown das richtige Verhalten zum Sonnenschutz und werden zu richtigen Sonnenschutz-Experten. Enthalten sind eine DVD mit zwei Filmen und ein Bilderbuch, welche die Kleinen mit in den Urlaub von Clown Zitzewitz nehmen.

Die Kinder können als Schatten-Detektive schattige Plätze im Kita-Garten suchen, als Sonnenkleidungs-Experten dem Clown beim Anziehen helfen und „Das Lied vom Sonnenschutz“ singen. Empfehlungen zur Umsetzung des Sonnenschutzes im Kita-Alltag erfahren Sie als ErzieherIinnen in der beiliegenden interaktiven Team-Weiterbildung sowie im Handbuch. Hier finden Sie auch zusätzliche Materialien für den U3-Bereich und die Vorschule und weitere Ideen für kleine und große Sonnenschutz-Experten und zur Information der Eltern.

Klimawandel und Krebsprävention

Die Folgen des Klimawandels in Deutschland sind mehr Sonnenscheinstunden und höhere Temperaturen. Der vergangene Sommer gehört laut Deutschem Wetterdienst mit einer durchschnittlichen Sonnenscheindauer von fast 820 Stunden zu den sonnenreichsten seit 1881. Zudem zählen die Jahre 2022, 2020, 2019 und 2018 zu den wärmsten seit Wetteraufzeichnungsbeginn. Der Klimawandel ist auch für die Krebsprävention relevant. Um Hautkrebs aktiv vorzubeugen wird richtiger UV-Schutz immer bedeutender.

Hitze und UV-Strahlung belasten Kita-Beschäftigte

Mehr als 4.000 pädagogische Fachkräfte nahmen Ende 2022 an der Online-Umfrage „Klimawandel und Gesundheit“ des Präventionszentrums am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden/Universitäts KrebsCentrum (NCT/UCC) teil. „In den letzten Jahren fühlten sich 71 Prozent der Befragten durch Hitze und 43 Prozent durch UV-Strahlung in ihrem Arbeitsalltag stark oder sehr stark belastet und nahmen vergleichbares auch bei ihren Kita-Kindern wahr“, berichtet Dr. Nadja Knauthe, Co-Leiterin des Präventionszentrums. „Auch Kitas müssen sich daher gegen die Folgen des Klimawandels wappnen. Ausreichend personelle Kapazitäten, finanzielle Mittel für bauliche Hitze- und UV-Schutzmaßnahmen, Aus- und Weiterbildungen für pädagogische Fachkräfte sowie das Programm ‚Clever in Sonne und Schatten‘ sind hierbei wichtige Ansätze.“

Präventionsprogramm „Clever in Sonne und Schatten“

Kinder sowie Erzieherinnen und Erzieher in ihrer Lebenswelt frühzeitig für richtigen UV-Schutz zu sensibilisieren und mit der Kita eine Umgebung zu schaffen, die sie ausreichend vor UV-Strahlung schützt, sind die Ziele des Präventions-Programms „Clever in Sonne und Schatten für Kitas“.

Quelle: Pressemitteilung Deutsche Krebshilfe




Neuer, kostenloser Online-Kurs „Sonne, Mond und Sterne“

Von der Fortbildung zur Entdeckungsreise durchs All mit Kindern in Kita und Grundschule

Kann man auf dem Mond leben? Was genau sind eigentlich Sterne? Wohin geht die Sonne, wenn sie abends untergeht? Kinder haben etwa so viele Fragen zum Universum wie Sterne am Himmel stehen. Antworten darauf und Tipps für eine Entdeckungsreise durchs All mit Kita- und Grundschulkindern gibt es im neuen Online-Kurs „Sonne, Mond und Sterne“ der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ – kostenlos, kompakt und praxisnah auf campus.haus-der-kleinen-forscher.de.

Online-Kurs für Fachkräfte

Etwa ein bis zwei Stunden dauert der offene Online-Kurs auf der Lernplattform Campus und richtet sich an pädagogische Fach- und Lehrkräfte in Kita, Hort und Grundschule. Sie können das Format jederzeit starten und in ihrem eigenen Tempo absolvieren, auch mit Unterbrechungen. Dabei erfahren sie unter anderem, wie sich Sterne, Planeten und Monde voneinander unterscheiden, wie der Wechsel der Jahreszeiten entsteht und was es mit den Sternzeichen auf sich hat. Dazu gibt es bei „Sonne, Mond und Sterne“ viele praktische Anregungen, die Pädagoginnen und Pädagogen sofort in ihre Arbeit mit Kindern einbauen können: den Bau einer Sonnenuhr beispielsweise, das Gestalten eigener Planetenmodelle und die Himmelsbeobachtung.

Genug praktische Anregungen zum Loslegen

„Die vielen Fragen von Mädchen und Jungen zu unterschiedlichen Themen können auch für Erzieherinnen und Erzieher sowie Grundschullehrkräfte herausfordernd sein“, sagt Michael Fritz, Vorstandsvorsitzender der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“. „Sie sind aber auch eine Chance, um beispielsweise gemeinsam mit den Kindern das All zu entdecken und zu erforschen. Zum Einstieg braucht es gar nicht unbedingt eine große Fortbildung. Konzentrierte und qualitativ hochwertige Online-Kurse wie ‚Sonne, Mond und Sterne‘ bieten genug praktische Anregungen, um gleich loszulegen.“

Einmalig registrieren und gleich starten

Hier geht es direkt zum offenen Online-Kurs „Sonne, Mond und Sterne“. Für die kostenlose Teilnahme müssen sich Pädagoginnen und Pädagogen auf der Lernplattform einmalig registrieren und können sofort mit dem Kurs loslegen. Darüber hinaus gibt es auf der Lernplattform „Campus“ weitere kostenlose Webinare sowie offene und moderierte Online-Kurse zu vielen Themen rund um das Entdecken und Forschen mit Kindern.